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Fan-tastische Ea-Junioren Hopp Schwiiz - FC Engstringen

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grossen Verein wagt, der ihm eine allfällige<br />

Profikarriere ermöglichen würde. Wann ist<br />

für dich das richtige Alter, von einem Dorfverein<br />

zu einem grossen Verein wie GC oder<br />

<strong>FC</strong>Z zu wechseln?<br />

Murat: Es ist generell unmöglich, das optimale<br />

Timing zu finden. Wenn<br />

ein Spieler dies wünscht und<br />

ebenso die Eltern hinter ihm<br />

stehen und dem Spieler die<br />

Möglichkeit gegeben wird,<br />

dann kann ein Dorfverein nur<br />

noch eine beratende Funktion<br />

einnehmen. Da ist er<br />

nicht in der Position, beim<br />

Entscheid wirklich mitzusprechen.<br />

Die Spieler können den<br />

Schritt sehr jung wagen. Es<br />

hängt davon ab, wie sich der<br />

Junior auch dann mental entwickelt<br />

und wie sich sein Umfeld<br />

gestaltet.<br />

Was meinst du zu Spielern,<br />

die jung ins Ausland<br />

wechseln, dort dann aber<br />

nicht eingesetzt werden?<br />

Wäre es in diesem Falle<br />

What`s going on – Interview mit Murat Yakin<br />

«<br />

Europas Bühne geöffnet.»<br />

nicht besser, länger bei einem<br />

Verein in der Schweiz<br />

zu bleiben?<br />

Murat: Das stimmt, jedoch kommen diese Spieler<br />

oft aus familiären Verhältnissen, welche nicht<br />

mit viel Geld gesegnet sind. Wenn dann ein lukrativer<br />

Vertrag mit einer eindrücklichen Summe zu<br />

Hause auf dem Tisch liegt, dann beginnt normalerweise<br />

zuerst der Vater, Druck auf seinen Sohn<br />

auszuüben, dieses Angebot anzunehmen, um damit<br />

die Zukunft der Familie abzusichern.<br />

Heutzutage sind die Spieler sehr jung, wenn sie<br />

ins Ausland gehen. Man kann darüber diskutieren,<br />

ob dies sinnvoll ist oder nicht – wir können das<br />

aber nicht entscheiden. Die Ausgangslage in solchen<br />

Familien ist einfach ganz anders.<br />

Zurück zu dir: Wie beurteilst du deine Zeit<br />

in der Nationalmannschaft?<br />

Murat: Da verspüre ich gemischte Gefühle: Gegen<br />

Ende war es toll – die EM in Portugal war<br />

ein schönes Happy End und kompensierte für vieles,<br />

was ich aufgrund meiner Verletzungen verpasst<br />

hatte. Ich wurde auch nicht immer aufgeboten<br />

– hauptsächlich durch Trainer, bei denen ich<br />

nicht unglücklich war, nicht<br />

unter ihnen spielen zu müssen.<br />

Ich hätte aber sicherlich<br />

noch mehr Länderspiele erreicht,<br />

wurde aber wie gesagt<br />

immer wieder zurückgeworfen.<br />

Wir möchten dir drei Namen<br />

von Personen nennen<br />

und gerne kurz deine Meinung<br />

über sie erfahren. Beginnen<br />

wir mit Erich Vogel:<br />

Murat: Ein Förderer und<br />

Kenner des Fussballs, welcher<br />

jedoch in den letzten Jahren<br />

etwas unglücklich agiert hat.<br />

Christian Gross.<br />

Murat: Ein grosser Mentor<br />

im Bereich von Motiva-<br />

tion und Auffassung, wie man<br />

Das Freistosstor hat den Job als Trainer mit Leiden-<br />

mir die Türe zu schaft ausübt.<br />

Dein Bruder Hakan.<br />

Murat: Ein absoluter<br />

Künstler, ein Fussballer, der in seiner Art als Spielertyp<br />

in der Schweiz nicht mehr vorkommen wird.<br />

Kommen wir noch auf drei Ereignisse zu<br />

sprechen. Da wäre als Erstes dein sensationelles<br />

Freistosstor in der Champions League<br />

gegen Ajax Amsterdam.<br />

Murat: Das war unvergesslich und hat mir die<br />

Türe zur europäischen Bühne geöffnet.<br />

Das Auswärtsspiel gegen Aserbaidschan<br />

mit einem verschossenen Elfmeter.<br />

Murat: Das war ebenfalls ein einschneidender<br />

Moment in meinem Leben. Es war das erste Länderspiel<br />

von Aserbaidschan. Beim Elfmeter haben<br />

sich verschiedene Spieler gedrückt, ich übernahm<br />

die Verantwortung und scheiterte. Ich kann mir<br />

nichts vorwerfen, ich war damals erst im dritten<br />

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