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BCG-medac Basisdokumentation - medac GmbH

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<strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong><br />

<strong>Basisdokumentation</strong><br />

Die nachhaltige Immuntherapie zur<br />

einfachen und sicheren Instillation.


Pharmazeutischer Unternehmer:<br />

Gesellschaft für klinische<br />

Spezialpräparate mbH<br />

Fehlandtstraße 3<br />

D-20354 Hamburg<br />

Stand der Information:<br />

November 2007


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Produktbeschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1 .1 Zusammensetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

1 .2 Anwendungsgebiete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

1 .3 Gegenanzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

1 .4 <strong>BCG</strong>-Therapie und ihre Nebenwirkungen . . . . . . . . . . . 6<br />

1 .4 .1 Nebenwirkungsspektrum der <strong>BCG</strong>-Therapie . . . . 6<br />

1 .4 .2 Einfluss von Ofloxacin auf die <strong>BCG</strong>-Nebenwirkungen 12<br />

1 .5 Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten . . . . . . 13<br />

1 .5 .1 <strong>BCG</strong> und Antibiotika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

1 .5 .2 <strong>BCG</strong> und Antikoagulantien . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

1 .6 Warnhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

1 .7 Dosierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

1 .8 Anwendung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

1 .8 .1 Applikationsanleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

1 .9 Sicherheitsaspekte bei der Verwendung von <strong>BCG</strong> . . . . 20<br />

1 .10 Verschreibungsstatus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

2 Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

2 .1 Entwicklung von <strong>BCG</strong> als Impfstoff . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

2 .2 Krebstherapie mit <strong>BCG</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

3 Wirkmechanismus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

3 .1 In-vitro Untersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

3 .1 .1 zytotoxische Aktivität von <strong>BCG</strong> . . . . . . . . . . . . . 23<br />

3 .1 .2 Mechanismen der zellvermittelten Zytotoxizität . 25<br />

3 .1 .3 Vergleich verschiedener <strong>BCG</strong>-Stämme . . . . . . . 26<br />

3 .2 Untersuchungen am Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

4 Klinische Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30<br />

4 .1 Therapieschemata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

4 .1 .1 Zweiter Instillationszyklus bei Cis . . . . . . . . . . . . 31<br />

4 .1 .2 Erhaltungstherapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

4 .1 .3 Dosisreduktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

4 .1 .4 Kombinationstherapien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

4 .2 Therapie des Urothelkarzinoms . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

4 .2 .1 Papilläres Urothelkarzinom . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

4 .2 .2 Carcinoma in situ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

4 .2 .3 pT1G3 Karzinom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

4 .2 .4 Tumorprogression unter <strong>BCG</strong>-Therapie . . . . . . . 49<br />

4 .3 Urotheltumoren spezieller Lokalisationen . . . . . . . . . . . 51<br />

4 .3 .1 Oberer Harntrakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

4 .3 .2 Prostata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

4 .3 .3 Distale Urethra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53


5 Therapie von Risikogruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

5 .1 <strong>BCG</strong>-Therapie bei immunsupprimierten Patienten . . . . 53<br />

5 .2 <strong>BCG</strong>-Therapie bei vorbestrahlten Patienten . . . . . . . . . 54<br />

5 .3 <strong>BCG</strong>-Therapie bei Reflux-Patienten . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

6 Vergleich mit anderen Therapeutika . . . . . . . . . . . 55<br />

6 .1 Vergleich mit anderen Immuntherapeutika . . . . . . . . . . 55<br />

6 .2 Vergleich mit Chemotherapeutika . . . . . . . . . . . . . . . . 56<br />

7 Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

8 Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

9 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62


4<br />

1.0 Produktbeschreibung<br />

1.1 Zusammensetzung<br />

Trockensubstanz<br />

Oberes Ventil<br />

Unteres Ventil<br />

Abb. 1:<br />

<strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> „ready to use“<br />

Eine Durchstechflasche <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> enthält mindestens 2 x 10 8<br />

und nicht mehr als 3 x 10 9 lebensfähige Einheiten von <strong>BCG</strong>(Bacil<br />

lus Calmette-Guérin)-Bakterien (Stamm RIVM abgeleitet von<br />

Stamm 1173-P2) .<br />

Hilfsstoffe<br />

Pulver: Polygeline, wasserfreie Glucose und Polysorbat 80 .<br />

Lösungsmittel: Natriumchlorid und Wasser für Injektions zwecke<br />

(s .Abb . 1) .<br />

Adapter<br />

Lösungsmittel<br />

Katheterkonus + Katheter


1.2 Anwendungsgebiete<br />

1.3 Gegenanzeigen<br />

Behandlung nicht-invasiver urothelialer Harnblasenkarzinome:<br />

• kurative Behandlung eines Carcinoma in situ<br />

• prophylaktische Behandlung zur Vermeidung eines erneuten<br />

Auftretens von urothelialen Karzinomen beschränkt auf die<br />

Schleimhaut:<br />

� Ta G1-G2 bei einem multifokalen Tumor und/oder Tumor rezidiv<br />

� Ta G3<br />

� urotheliale Karzinome in der Lamina propia aber nicht im<br />

Muskelgewebe der Blase (T1)<br />

� Carcinoma in situ<br />

• Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen<br />

Be standteil oder einem der Hilfsstoffe .<br />

• <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> sollte nicht bei immunsupprimierten Patienten<br />

oder Personen mit einer angeborenen oder erworbenen<br />

Immunschwäche angewandt werden . Dabei ist es unerhelich, ob<br />

diese Beeinträchtigung durch eine gleichzeitige Er kran kung (z .B .<br />

positive HIV-Sero logie, Leu kämie, Lymp hom), Krebs therapie<br />

(z .B . Zytostatika, Be strahlung) oder eine im mun suppressive<br />

Therapie (z .B . Kortiko stero ide) erworben wurde .<br />

• Patienten mit aktiver Tuberkulose sollte <strong>BCG</strong> nicht verabreicht<br />

werden . Eine ak tive Tuberkulose sollte vor Beginn einer<br />

Be handlung mit <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> bei Personen ausgeschlossen<br />

werden, die einen positiven Hauttest auf Tuberkulin zeigten .<br />

• <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> darf nicht verabreicht werden, wenn eine Radiotherapie<br />

der Blase in der Vorgeschichte durchgeführt wurde .<br />

• <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> soll nicht während Schwangerschaft und Stillzeit<br />

verwendet werden .<br />

• Positive HIV-Serologie .<br />

• <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> sollte erst 15-21 Tage nach einer TUR, einer<br />

Blasenbiopsie oder einer traumatischen Katheterisierung<br />

in stilliert werden .<br />

• Ein vesikoureteraler oder vesikorenaler Reflux stellt keine Kontraindikation<br />

dar, da sich gezeigt hat, dass keine zusätzlichen<br />

Komplikationen bei Patienten mit Reflux auftreten .<br />

5


6<br />

1.4 <strong>BCG</strong>-Therapie und ihre Nebenwirkungen<br />

Die Nebenwirkungen der intravesikalen <strong>BCG</strong>-Therapie sind überwiegend<br />

spontan reversibel oder symptomatisch behandelbar .<br />

60-80 % der Patienten berichten über lokale, meist zystitische<br />

Beschwerden (Lamm, 1992b; Brosman, 1992, Böhle & Jocham,<br />

2000) . Hier ist insbesondere eine sorgfältige Auf klärung des<br />

Patienten erforderlich, wobei dem Patienten vermittelt werden<br />

sollte, dass eine Zystitis therapeutisch induziert wird, somit die<br />

auftretenden Beschwerden zu erwarten sind und ein Hinweis auf<br />

die eintretende immunologische Reaktion gegen den Tumor sind .<br />

Die Beschwerden werden vom Patien ten nach entsprechender<br />

Aufklärung meist gut toleriert (Böhle & Jocham, 2000) . Die auftretenden<br />

Beschwerden können meistens erfolgreich symptomatisch<br />

therapiert werden .<br />

1.4.1 Nebenwirkungsspektrum der <strong>BCG</strong>-Therapie<br />

Mit unerwünschten Wirkungen ist häufig zu rechnen . In der Regel<br />

sind die beobachteten Symptome mild und vorübergehend . Die<br />

unerwünschten Wirkungen können im Verlauf der Therapie zunehmen<br />

.<br />

Nebenwirkungen können in lokale und systemische Neben wirkungen<br />

unterteilt werden .<br />

Lokale Nebenwirkungen<br />

Dysurie und häufiges Harnlassen treten in bis zu 90 % der Fälle auf .<br />

Makrohämaturie tritt in 0,4 % auf . Es wird angenommen, dass die<br />

arzneimittelinduzierte Zystitis für die Antitumor wirkung von <strong>BCG</strong><br />

nötig ist . Eine Therapie ist selten erforderlich; die Symptome lassen<br />

normalerweise 48 h nach der Instillation nach . Wenn eine schwere<br />

Arzneimittel-induzierte Zystitis länger anhält, sollte mit Isoniazid<br />

(INH) 300 mg täglich behandelt werden, bis die Symptome nachlassen<br />

. Analgetika und Spasmo lytika können verwendet werden .


Systemische Nebenwirkungen<br />

Systemische <strong>BCG</strong>-Nebenwirkungen werden charakterisiert<br />

durch Fieber über 39,5 °C über mindestens 12 Stunden, Fieber<br />

über 38,5 °C über 48 Stunden, miliare Pneumonie, granulomatöse<br />

Hepatitis, Abweichungen im Leberfunktionstest, or ga ni sche<br />

Dysfunktion (außer Urogenitaltrakt) mit Granu lomen in der Biopsie .<br />

Das Risiko einer schweren <strong>BCG</strong>- Infektion sollte vor Beginn der<br />

Therapie bedacht werden .<br />

Eine traumatische Instillation kann <strong>BCG</strong>-bedingte, septische<br />

Ereignisse mit möglichem septischen Schock und potenziell fatalen<br />

Folgen auslösen .<br />

Eine bakterielle Infektion des Harntraktes sollte vor jeder Instillation<br />

von <strong>BCG</strong> ausgeschlossen werden . Eine Entzündung der<br />

Blasenschleimhaut kann das Risiko einer hämatologischen Dissemination<br />

erhöhen .<br />

Wenn eine Infektion des Harntrakts während einer <strong>BCG</strong>-Therapie<br />

diagnostiziert wird, sollte die Therapie unterbrochen werden, bis<br />

sich der Urinbefund normalisiert hat und eine antibiotische Therapie<br />

abgeschlossen wurde .<br />

Eine Infektion von Implantaten und Organersatz wurde bei Patienten<br />

mit z .B . Aneurysma oder Prothesen beobachtet (Böhle & Jocham<br />

2000; Gonzales et al ., 2003) .<br />

Symptome einer generalisierten <strong>BCG</strong>-Infektion sind:<br />

• Symptomatische granulomatöse Prostatitis .<br />

• Hepatitis und Pneumonitis (0,8 % der Fälle) .<br />

• Orchitis und Epididymitis (0,8 % der Fälle) .<br />

• Arthritis<br />

• Nephritis<br />

• Sepsis<br />

Allergische Reaktionen wie:<br />

• Hautrötung<br />

• Arthralgie<br />

• Arthritis<br />

können gelegentlich beobachtet werden . Manchmal ist es nötig,<br />

<strong>BCG</strong> in diesen Fällen abzusetzen .<br />

Anwendung von Urin-Antiseptika oder Antibiotika gleichzeitig mit<br />

der <strong>BCG</strong>-Instillation kann zu Interaktionen mit <strong>BCG</strong> führen und ist<br />

deshalb nicht angeraten .<br />

7


8<br />

Tab. 1:<br />

Häufigkeit der Nebenwirkungen<br />

unter <strong>BCG</strong>-Therapie<br />

In Tab . 1 werden die Nebenwirkungen einer <strong>BCG</strong>-Therapie<br />

zusammengefasst .<br />

Häufigkeit Unerwünschte Wirkungen<br />

Sehr häufig (>1/10) Gastrointestinaltrakt: Übelkeit<br />

Nieren und ableitende Harnwege: Zystitis und<br />

entzündliche Reaktionen (Granulomata) der Blase, er -<br />

höhte Miktionsfrequenz mit Schmerzen und Unwohlsein<br />

Genitaltrakt: Asymptomatische granulomatöse<br />

Prostatitis<br />

Allgemeinsymptome: Fieber < 38 .5°C, grippeähnliche<br />

Symptome (Unwohlsein, Fieber, Schüttelfrost),<br />

allgemeines Unwohlsein<br />

Häufig<br />

(>1/100, 38 .5°C<br />

Gelegentlich Blutsystem: Zytopenie, Anämie<br />

(>1/1 .000, 1/10 .000, Gefäßsystem: Gefäßinfektionen (z . B . infiziertes<br />


Tab. 2:<br />

Nebenwirkungen der <strong>BCG</strong>-<br />

Therapie bezogen auf<br />

die jeweils angewendeten<br />

<strong>BCG</strong>-Stämme<br />

Abb. 2:<br />

Auftreten von Dysurie<br />

während der 6-wöchigen<br />

<strong>BCG</strong>-Initialtherapie (Pfeile<br />

zeigen die Instillationstage)<br />

(nach Böhle & Jocham 2000)<br />

Eine Zystitis kommt nach der zweiten oder dritten Instillation vor,<br />

dauert 1 oder 2 Tage und nimmt an Intensität mit dem Fortschreiten<br />

der Therapie zu (Lamm et al ., 1986) .<br />

Ein weiteres generelles Symptom der <strong>BCG</strong>-Therapie ist das leichte<br />

Ansteigen der Körpertemperatur 3-4 h nach Instillation . Fieber von<br />

über 39,5°C kann bei 2,9 % der Patienten vorkommen (Lamm et<br />

al ., 1986) . Die Körpertemperatur normalisiert sich innerhalb 48 h<br />

und benötigt in der Regel keine weitere Behandlung .<br />

Bei 2 % der <strong>BCG</strong>-behandelten Patienten ist ein Krankenhausaufenthalt<br />

notwendig . Eine Zusammenfassung der Nebenwirkungen<br />

der verschiedenen <strong>BCG</strong>-Stämme zeigt folgende Tabelle, die<br />

nach einem Review von Lamm et al . (1989) mit insgesamt 2251<br />

Patienten zusammengestellt wurde (s . Tab . 2):<br />

Nebenwirkungen (%)<br />

Armand-Frappier Connaught Pasteur RIVM Tice Gesamt<br />

(718 Pat .) (353 Pat .) (325 Pat .) (129 Pat .) (726 Pat .) n %<br />

Fieber 3,8 4,7 0,6 2,1 4,7 75 2,9<br />

Granulom . Prostatitis . 1,8 0,2 0,6 0,0 1,0 23 0,9<br />

Pneumonie/Hepatitis 0,4 0,6 1,2 0,8 0,8 18 0,7<br />

Arthralgie 0,7 0,6 1,8 0,0 0,1 12 0,5<br />

Haematurie 0,3 2,4 1,0 0,4 0,6 24 1,0<br />

Hautausschlag 0,4 0,9 0,0 0,0 0,0 8 0,3<br />

Ureter Obstruktion 0,6 0,2 0,0 0,0 0,4 8 0,3<br />

Epididymitis 0,4 0,2 1,2 0,8 0,0 10 0,4<br />

Schrumpfblase 0,0 0,2 0,6 0,0 0,3 6 0,2<br />

Nieren-Abszess 0,0 0,4 0,0 0,0 0,0 2 0,1<br />

Sepsis 0,1 0,9 0,2 0,0 0,4 10 0,4<br />

Zytopenie 0,0 0,0 0,0 0,0 0,3 2 0,1<br />

Böhle et al . haben 1997 insgesamt 700 Patienten mit Fragenbögen<br />

zu den Ne benwirkungen der <strong>BCG</strong>-Behandlung untersucht .<br />

Bereits nach der ersten Instillation zeigten 50 % der Patienten<br />

Dysurie-Symptome . Diese Symptome wurden dann bei bis zu<br />

80 % der Patienten während der nachfolgenden Instillationen beobachtet<br />

(s . Abb . 2) .<br />

Patienten (%)<br />

9


10<br />

Abb. 3:<br />

Auftreten von Hämaturie<br />

während der <strong>BCG</strong>-Therapie.<br />

(Pfeile zeigen die Instillationstage)<br />

(nach Böhle &<br />

Jocham 2000)<br />

Abb. 4:<br />

Darstellung der subjektiven<br />

Empfindung von<br />

Nebenwirkungen bei der <strong>BCG</strong>-<br />

Therapie (Pfeile zeigen die<br />

Instillationstage) (nach Böhle &<br />

Jocham 2000)<br />

Die Miktionsfrequenz war sowohl am Tag als auch in der Nacht nach<br />

der <strong>BCG</strong>-Instillation erhöht (tagsüber 10x, nachts 3x) . Während der<br />

nachfolgenden Tage hat dieser Wert signifikant abgenommen . Die<br />

Miktionsfrequenz erhöhte sich allerdings nur in der letzten Woche<br />

des 6-wöchigen <strong>BCG</strong>-Instillationszyklus .<br />

Eine Hämaturie wurde interessanterweise bei 40 % der Pati en ten<br />

zwischen dem 2 . und 6 . Instillationstag beobachtet (s . Abb . 3):<br />

Patienten (%)<br />

Den Patienten wurden u . a . Fragen über das Gesamtauftreten<br />

von Nebenwirkungen gestellt . Die Patienten konnten die Nebenwirkungen<br />

in 4 Stufen einteilen d . h . von leicht bis unerträglich . In<br />

dieser Untersuchung haben die Patienten die Nebenwirkungen der<br />

<strong>BCG</strong>-Therapie zwischen leicht und moderat eingestuft (s . Abb . 4) .<br />

Über den Zusammenhang zwischen Nebenwirkungen und Erfolg<br />

der <strong>BCG</strong>-Therapie gibt es kontroverse Berichte .<br />

Lüftenberger et al . untersuchten insgesamt 154 Patienten mit<br />

high risk oder rezidivierendem nicht muskelinvasivem Harnblasenkarzinom<br />

(HBCA), die 6 <strong>BCG</strong>-Instillationen bekamen . Davon<br />

zeigten 107 kein Fieber (< 37,5 °C) und 47 Fieber >37,5 °C .<br />

51 von 107 Patienten (48 %), die kein Fieber zeigten, beka-


men Rezidive . Im Vergleich dazu zeigten nur 14 von 47 (30 %)<br />

der Patienten mit Fieber nach der <strong>BCG</strong>-Instillation Rezidive .<br />

Die Differenz ist signifikant (p=0,039) . Von den 47 Patienten mit<br />

Fieber zeigten 27 (57 %) einen positiven PPD-Test, wobei nur<br />

40 (37 %) der 107 Patienten ohne Fieber einen positiven PPD-<br />

Test aufwiesen (p=0 .021) . Von diesen 154 Patienten wurden<br />

24 mit einem zweiten <strong>BCG</strong>-Instillationszyklus behandelt, nachdem<br />

die Rezidivtumore per TUR entfernt wurden . Eine muskelinvasive<br />

Tumorprogression fand sich bei 12/154 Patienten (8 %) .<br />

8 dieser 12 Patienten wurden radikal zystektomiert, 3 starben aufgrund<br />

von Metastasen und ein Patient starb aufgrund einer kardiovaskulären<br />

Erkrankung (Lüftenberger et al ., 1996) .<br />

Die Gruppe von Sylvester et al . (2003) untersuchte 520 Pati en ten<br />

in einer groß angelegten randomisierten Studie die Abhän gigkeit<br />

der Therapieeffizienz von den <strong>BCG</strong>-Neben wirkun gen .<br />

87 von insgesamt 520 Patienten (16,7 %) verzögerten oder unterbrachen<br />

die Therapie, 40 davon (7,7 %) wegen lokaler Toxizität,<br />

23 (4,4 %) davon wegen systemischer Neben wirkun gen und 24<br />

(4,6 %) aufgrund beider Ursachen .<br />

Die These, dass Patienten mit <strong>BCG</strong>-Toxizität ein besseres<br />

Therapieergebnis zeigen, konnte bei dieser Studie nicht bestätigt<br />

werden .<br />

Tab . 3 zeigt die Behandlung von Symptomen und Syndromen, die<br />

unter einer <strong>BCG</strong>-Therapie auftreten können .<br />

Behandlung von Sympomen und Sydromen<br />

Symptom oder Syndrom Behandlung<br />

Symptome einer Symptomatische Behandlung<br />

Blasenirritation < 48 h<br />

Symptome einer Unterbrechung der <strong>BCG</strong>-Behandlung . Quinolone<br />

Blasenirritation > 48 h sollten verabreicht werden . Falls nach 10 Tagen<br />

kein kompletter Rückgang der Symptomatik:<br />

Gabe von Isoniazid (INH) für 3 Monate .<br />

Falls eine tuberkulostatische Therapie eingeleitet<br />

wurde: Abbruch der <strong>BCG</strong>-Behandlung .<br />

Bakterielle Aussetzen der <strong>BCG</strong>-Therapie bis zur<br />

Harnweginfektion Normalisierung des Urinbefundes und beendeter<br />

antibiotischer Therapie .<br />

Andere unerwünschte Effekte Unterbrechung der <strong>BCG</strong>-Behandlung . Gabe von<br />

im Urogenitaltrakt: Isoniazid (INH) und Rifampicin für 3 bis 6 Monate .<br />

symptomatische granuloma-<br />

töse Prostatitis, Epididymitis Falls eine tuberkulostatische Therapie eingeleitet<br />

und Orchitis, Harnstauung wurde: Abbruch der <strong>BCG</strong>-Behandlung .<br />

und Nierenabszess<br />

Fieber < 38,5 °C für < 48 h Symptomatische Behandlung mit Paracetamol .<br />

Fortsetzung nächste Seite<br />

11


12<br />

Tab. 3:<br />

Behandlung von Symptomen/<br />

Syndromen<br />

Symptom oder Syndrom Behandlung<br />

Hautausschläge, Unterbrechung der <strong>BCG</strong>-Behandlung .<br />

Arthralgie oder Arthritis Behandlung mit Antihistaminika oder nichtoder<br />

Reiter-Syndrom steroidalen anti-inflammatorischen Medikamenten .<br />

Falls kein Rückgang der Symptome:<br />

Gabe von Isoniazid für 3 Monate .<br />

Falls eine tuberkulostatische Therapie eingeleitet<br />

wurde: Abbruch der <strong>BCG</strong>-Behandlung .<br />

Systemische <strong>BCG</strong>-Reaktion Abbruch der <strong>BCG</strong>-Behandlung .<br />

ohne Zeichen eines Dreifachtherapie mit Tuberkulostatika<br />

septischen Schocks über 6 Monate .<br />

Evtl . Konsultation eines Spezialisten für<br />

Infektionskrankheiten .<br />

Systemische <strong>BCG</strong> Reaktion Abbruch der <strong>BCG</strong>-Behandlung .<br />

mit Zeichen eines Sofortige Dreifachtherapie mit Tuberkulostatika<br />

septischen Schocks kombiniert mit Hochdosistherapie<br />

schnell wirksamer Kortikoide .<br />

Konsultation eines Spezialisten für<br />

Infektionskrankheiten .<br />

1.4.2 Einfluss von Ofloxacin auf die <strong>BCG</strong>-Nebenwirkungen<br />

Die Arbeitsgruppe von Rischmann (Colombel et al . 2006 und<br />

Rischmann et al . 2007) veröffentlichte die Ergebnisse einer randomisierten,<br />

prospektiven, doppelblinden und placebokontrollierten<br />

Studie, die den Einfluss von Ofloxacin auf <strong>BCG</strong>-induzierten<br />

Nebenwirkungen untersuchte .<br />

Es wurden 115 Patienten in zwei Gruppen randomisiert und entweder<br />

mit <strong>BCG</strong> plus Ofloxacin (Gruppe 1, N=57) oder nur mit <strong>BCG</strong><br />

(Gruppe 2, N=58) behandelt . Beide Gruppen wurden mit <strong>BCG</strong> 6x<br />

plus 3x instilliert . Die Gruppe 1 bekam 200mg Ofloxacin 6 h und<br />

12 h nach der <strong>BCG</strong>-Instillation .<br />

Bei einem follow up von 24 Monaten ist bei der Gruppe 1 das<br />

Auftreten von Nebenwirkungen der Klassen II und III signifikant<br />

reduziert worden, nicht aber die Nebenwirkungen der Klasse I .<br />

Bei der Gruppe 1 haben 80,7% der Patienten alle 9 Instillationen<br />

bekommen verglichen zu 65,5% der Patienten der Gruppe 2 .<br />

Nach 24 Monaten lag die Rezidivrate in der Gruppe 1 und 2 entsprechend<br />

bei 15,8% und 22,4% und die Progressionsrate bei<br />

8,8% und 3,4% .<br />

Die Autoren empfehlen eine längere Nachbeobachtungszeit und<br />

weitere Studien, um diese Ergebnisse verifizieren zu können .


1.5 Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten<br />

1.5.1 <strong>BCG</strong> und Antibiotika<br />

Tab. 4:<br />

<strong>BCG</strong> und Antibiotika.<br />

Systemische und<br />

lokale Wirkung<br />

(nach Durek et al., 1999)<br />

In der Praxis werden moderne Antibiotika wie Fluorochinolone und<br />

Cephalosporine der 3 . Generation zur Prophylaxe und Therapie<br />

von Harntrakt-Infektionen eingesetzt .<br />

In älteren Publikationen wird <strong>BCG</strong> als empfindlich gegenüber<br />

den meisten Tuberkulostatika (Ausnahme Pyrazinamid) dargestellt,<br />

wobei keine Unterschiede zwischen den verschiedenen<br />

<strong>BCG</strong>-Stämmen festgestellt wurden (van der Meijden et al ., 1991) .<br />

Interessanterweise zeigen klinische Studien, dass Isonia zid prophylaktisch<br />

gegeben keine Reduktion der <strong>BCG</strong>-Wirkung verursacht<br />

(Vegt et al .,1997; Durek et al ., 1999) .<br />

Es sollten nur Antibiotika verwendet werden, die keinen Einfluss<br />

auf die Wirkung von <strong>BCG</strong> haben (Böhle & Jocham, 2000) . Tab . 4<br />

zeigt die Aufteilung der antibiotischen Substanzen, gegen die <strong>BCG</strong><br />

sensibel oder resistent ist .<br />

SySteMIScH<br />

Sensibel Resistent<br />

Tuberkulostatika Pyrazinamid<br />

Chinolone = Gyrasehemmer Cycloserin<br />

(Aminoglykoside) Penicilline<br />

Cephalosporine<br />

Tetracycline<br />

Cotrim<br />

LokAL / BLASe<br />

Sensibel Resistent<br />

Tuberkulostatika Cotrim<br />

Aminoglykoside Nitrofurantoin<br />

ß-Lactame<br />

Cephalosporine<br />

Chinolone = Gyrasehemmer<br />

Tetracycline<br />

(Makrolide)<br />

13


14<br />

1.5.2 <strong>BCG</strong> und Antikoagulantien<br />

Hudson et al ., untersuchten 1991 den Einfluss gerinnungshemmender<br />

Medikamente auf die <strong>BCG</strong>-Therapie . Im Tierversuch<br />

zeigte sich, dass eine Stabilisierung des Fibrinkoagels zu einer<br />

Verstärkung der Adhäsion und des Antitumoreffektes führte .<br />

Medikamente, die mit der Blutgerinnung interferierten, führten zu<br />

einer verringerten Retention von <strong>BCG</strong> in der Mausblase (Hudson<br />

et al ., 1991a) .<br />

In einer retrospektiven klinischen Untersuchung wurde diese<br />

Hypothese an 149 auswertbaren Patienten untersucht (Hudson<br />

et al ., 1991b) . Während 48 % der Patienten, welche Gerin nungsinhibitoren<br />

einnahmen, tumorfrei blieben, zeigten 67 % der<br />

Patienten ohne eine derartige Medikation ein Ansprechen der<br />

Tumoren (p=0,0655) (Hudson et al ., 1991b) .<br />

Andere Ergebnisse zeigten Untersuchungen von Witjes et al .<br />

1993 . Es wurden insgesamt 183 Patienten mit oberflächlichem<br />

Harnblasenkarzinom untersucht und keine signifikanten Unterschiede<br />

zwischen der <strong>BCG</strong>+Antikoagulantien-Gruppe und der<br />

<strong>BCG</strong>-Gruppe gefunden . 13 von 42 (31%) der Patienten, die<br />

zusätzlich Antikoagulantien einnahmen, zeigten Rezidive, verglichen<br />

mit 56 von 141 (40 %), die keine solchen Medikamente<br />

bekamen (p=0,92) .<br />

Eine Erklärung für die Ergebnisse von Hudson et al . könnte die<br />

antiphlogistische Wirkung von Aspirin-ähnlichen Substanzen sein,<br />

die den entzündungsauslösenden Effekt von <strong>BCG</strong> inhibieren können<br />

(Witjes et al ., 1993) . Letzterer ist nötig für die Anti tumorwirkung<br />

von <strong>BCG</strong> (Lüftenegger et al ., 1996) .<br />

See & Williams haben 1992 das Anhaften an das Urothel als<br />

ein Resultat von Urothelverletzung und Aktivierung der Gerinnungskaskade<br />

beschrieben . Sie konnten demonstrieren, dass<br />

sowohl die Tumorzell- als auch die <strong>BCG</strong>-Anhaftung durch das<br />

Ausmaß der Urothel-Verletzung bestimmt wird . Tumorzell-Anhaftung<br />

und -Implantation kann durch die Gabe von Heparin verhindert<br />

werden (See & Chapman, 1987, Witjes et al ., 1993) .<br />

In einer unversehrten Blase ist die Oberfläche neutral beladen, da<br />

sie von einer neutral beladenen hydrophilen Glykosamino glykan<br />

Schicht bedeckt ist . In einer verletzten Blase ist die epitheliale<br />

Integrität unterbrochen und die Gerinnungskaskade aktiviert (Witjes<br />

et al ., 1993) .<br />

Der Einfluss von Antikoagulantien könnte der gleiche für die Haftung<br />

sowohl von Tumorzellen als auch von <strong>BCG</strong> an das verletzte Urothel<br />

sein . Das bedeutet: Eine erniedrigte Tumorzell-Anhaftung kann zu<br />

einer niedrigeren Rezidivrate führen, während eine gestörte <strong>BCG</strong>-<br />

Anhaftung zu einer Erhöhung der Rezidivrate führen kann . Daher<br />

ist es sehr schwierig, den Einfluss von Antikoagulantien vorherzusehen<br />

.


1.6 Warnhinweise<br />

Die Anhaftung von Tumorzellen an das verletzte Urothel variiert<br />

außerdem sehr zwischen in vivo- und in vitro-Untersuchun gen .<br />

Hudson et al . haben Patienten mit Rezidiv- und multifokalen<br />

Tumoren untersucht, während Witjes et al . nur Patienten mit primären<br />

und monofokalen Tumoren hatten . Es könnte daher auch<br />

sein, dass bei High-risk-Tumoren der Einfluss von Anti koagulantien<br />

stärker ist als bei Low-risk-Tumoren (Witjes et al ., 1993) .<br />

<strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> darf nicht subkutan, intradermal, intramuskulär, in travenös<br />

oder zur Impfung gegen Tuberkulose verabreicht werden .<br />

TUR, Blasenbiopsie, traumatische Katheterisierung<br />

<strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> sollte erst 15 – 21 Tage nach einer TUR, einer<br />

Blasenbiopsie oder einer traumatischen Katheterisierung instilliert<br />

werden .<br />

Symptome, Symptomenkomplexe und deren Behandlung<br />

siehe Abschnitt 4 .8 .<br />

Anzahl der <strong>BCG</strong>-Instillationen<br />

Nebenwirkungen einer Behandlung mit <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> sind häufig,<br />

aber im Allgemeinen leicht und vorübergehend . Sie nehmen mit<br />

der Anzahl der Instillationen zu .<br />

Systemische <strong>BCG</strong>-Infektion/Reaktion<br />

Über systemische <strong>BCG</strong>-Reaktionen wurde selten berichtet .<br />

Sie werden charakterisiert durch Fieber über 39,5 °C über mindestens<br />

12 Stunden, Fieber über 38,5 °C über mindestens 48<br />

Stunden, miliare Pneumonie, granulomatöse Hepatitis, Abweichungen<br />

im Leberfunktionstest, organische Dysfunktion (außer im<br />

Urogenitaltrakt) mit Granulomen in der Biopsie .<br />

Die Möglichkeit einer schweren <strong>BCG</strong>-Infektion sollte vor Beginn<br />

der Therapie bedacht werden .<br />

Eine traumatische Instillation kann <strong>BCG</strong>-bedingte septische<br />

Ereignisse mit möglichem septischem Schock und potenziell<br />

fatalen Folgen fördern .<br />

Eine Infektion des Harntraktes sollte vor jeder Blaseninstillation<br />

von <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> ausgeschlossen werden . Eine Entzündung<br />

der Blasenschleimhaut kann das Risiko einer hämatologischen<br />

Dissemination erhöhen . Wenn eine Infektion des Harntraktes während<br />

einer <strong>BCG</strong>-Therapie diagnostiziert wird, sollte die Therapie<br />

unterbrochen werden, bis sich der Urinbefund nor malisiert hat und<br />

eine antibiotische Therapie abgeschlossen wurde .<br />

Eine Infektion von Implantaten und Organersatz wurde bei<br />

Patienten mit z . B . Aneurysma oder Prothesen beobachtet .<br />

15


16<br />

Fieber oder Makrohämaturie<br />

Im Falle eines begleitenden Fiebers oder einer Makrohämaturie<br />

sollte die Behandlung bis zum Abklingen der Symptome verschoben<br />

werden .<br />

Niedrige Blasenkapazität<br />

Das Risiko einer Schrumpfblase kann bei Patienten mit einer niedrigen<br />

Blasenkapazität erhöht sein .<br />

HLA-B27<br />

Bei Patienten mit positivem HLA-B27 kann vermehrt eine reaktive<br />

Arthritis oder ein Reiter-Syndrom auftreten .<br />

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung<br />

Der Umgang mit <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> sollte weder im selben Raum noch<br />

durch dasselbe Personal erfolgen, das Zytostatika zur in tra venösen<br />

Anwendung vorbereitet . Das Präparat sollte nicht durch Personen<br />

mit einer bekannten Immunschwäche zubereitet werden .<br />

Patienten mit Immunschwäche<br />

Patienten mit einer bekannten Immunschwäche sollten den<br />

Kontakt mit Patienten vermeiden, die zeitgleich mit <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong><br />

behandelt werden .<br />

Hauttest auf Tuberkulin<br />

Die intravesikale Behandlung mit <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> kann eine<br />

Empfindlichkeit gegenüber Tuberkulin bewirken und dadurch die<br />

nachfolgende Interpretation eines Hauttests auf Tuberkulin im<br />

Rahmen der Diagnose einer mycobakteriellen Infektion erschweren<br />

. Daher kann ein Test auf Tuberkulin vor einer An wendung von<br />

<strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> durchgeführt werden .<br />

Schwangerschaft<br />

Eine Behandlung mit <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> während der Schwanger schaft<br />

wird nicht empfohlen .<br />

Sexuelle Übertragung<br />

Über eine sexuelle Übertragung von <strong>BCG</strong>-Bakterien wurde<br />

bisher nicht berichtet; es wird aber empfohlen, während des<br />

Geschlechtsverkehrs für eine Woche nach der <strong>BCG</strong>-Instillation ein<br />

Kondom zu benutzen .<br />

Verschütten von <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong><br />

Eine verschüttete <strong>BCG</strong>-Suspension muss mit einem De sin fek tionsmittel<br />

entfernt werden, das gegen gegen Mykobakterien wirkt .


1.7 Dosierung<br />

1.8 Anwendung<br />

Der Inhalt einer Durchstechflasche wird für eine Blasen instil la tion<br />

benötigt .<br />

<strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> sollte unter den gleichen Kautelen wie für eine intravesikale<br />

Endoskopie verabreicht werden .<br />

Der Patient sollte 4 Stunden vor und 2 Stunden nach der Instillation<br />

keine Flüssigkeit zu sich nehmen . Die Harnblase muss vor der <strong>BCG</strong>-<br />

Instillation entleert sein . <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> wird mit Hilfe eines Einmal-<br />

Katheters und mit geringem Druck in die Blase instilliert . Die instillierte<br />

Suspension sollte für etwa 2 Stunden in der Blase verbleiben .<br />

Während dieser Zeit sollte die Suspension einen ausreichenden<br />

Kontakt mit der gesamten Schleimhautoberfläche haben . Es sollte<br />

daher darauf geachtet werden, dass der Patient so weit wie möglich<br />

mobil bleibt . Ein bettlägeriger Patient sollte jede Viertelstunde<br />

aus der Rückenlage in die Bauchlage wechseln und umgekehrt .<br />

Nachdem die Suspension 2 Stunden in der Harnblase geblieben<br />

ist, entleert der Patient sitzend die Blase .<br />

Sofern keine besondere medizinische Gegenanzeige besteht, wird<br />

eine Hyperhydratation des Patienten für 48 Stunden nach jeder<br />

Instillation empfohlen .<br />

<strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> sollte nicht bei Kindern angewendet werden, da<br />

Sicherheit und Wirksamkeit bisher in Studien nicht belegt wurden .<br />

Es gibt keine speziellen Hinweise für die Anwendung bei älteren<br />

Patienten .<br />

Vor der Verwendung muss das Präparat unter aseptischen<br />

Bedingungen mit steriler 0,9-prozentiger Natriumchloridlösung<br />

resuspendiert werden (siehe unten) . Die Suspension sollte vor<br />

Anwendung durch leichtes Drehen gemischt werden . Der Einsatz<br />

von Handschuhen wird empfohlen .<br />

Makroskopisch erkennbare Partikel haben keinen Einfluss auf die<br />

Wirksamkeit und Sicherheit des Präparates .<br />

17


18<br />

1.8.1 Applikationsanleitung<br />

1 . Schutzhülle aufreißen und<br />

nicht ganz entfalten! Die<br />

Spitze des Instillationssys-<br />

tems bleibt somit vor<br />

Keimen geschützt .<br />

2 . Die Abdeckkappen von der<br />

Durch stech flasche und vom<br />

Adapter des Instillations systems<br />

entfernen . Ent sorgungs beutel<br />

zurechtlegen .<br />

3 . Durchstechflasche fest in den<br />

Adapter des Instillationssystems<br />

drücken bis dieser einrastet und<br />

mindestens 1x komplett drehen .<br />

4 . Verbindung herstellen: Sollbruchstelle<br />

im Schlauchteil des Adapters durch<br />

Hin- und Herbiegen brechen .


6 . Durchstechflasche nicht abnehmen!<br />

Flasche nach oben halten und Luft<br />

einpumpen . Das gelöste Medikament<br />

so in das Instillationssystem pumpen .<br />

5 . Lösen: Einen Teil der Flüssigkeit in die<br />

Durchstechflasche pumpen .<br />

Wichtig: etwas Luft in der Flasche<br />

belassen . Medikament vorsichtig lösen,<br />

nicht schütteln! Da es sich um eine Sus-<br />

pension handelt, löst sich das Medika-<br />

ment erwartungsgemäß ungleichmäßig .<br />

7 . Die Schutzhülle vollständig entfernen . Katheter<br />

mit Instillationssystem verbinden .<br />

8 . Instillation: Erst jetzt Verschluss mecha nis mus<br />

im Schlauchteil aufbrechen und Lösung instillieren .<br />

Katheter mit Luft frei drücken . Instillationssystem<br />

zusammen gedrückt halten und mit dem Katheter<br />

in den Entsorgungs beutel geben . Als mikrobio-<br />

logischen Abfall behandeln .<br />

19


20<br />

1.9 Sicherheitsaspekte bei der Verwendung von <strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong><br />

1.10 Verschreibungsstatus<br />

2.0 Geschichte<br />

Nach den derzeitigen Kenntnissen kann <strong>BCG</strong> nicht von Mensch zu<br />

Mensch übertragen werden und bei einer intravesikalen Applikation<br />

besteht keine Gefahr für den Anwender oder für dritte unbeteiligte<br />

Personen in der Umgebung .<br />

Desinfektionsmaßnahmen (mit mykobakterienwirksamen Desinfektionslösungen)<br />

sind erforderlich, wenn eine Ampulle oder ein<br />

Behälter mit <strong>BCG</strong> zerbricht oder aufreißt .<br />

<strong>BCG</strong> ist im Urin der Patienten nachweisbar, die Mengen an Bakterien<br />

sind allerdings so gering, dass keine Umwelt gefähr dung existiert<br />

(Böhle & Jocham, 2000) .<br />

Bei Nadelstichverletzungen mit <strong>BCG</strong> besteht die Möglichkeit einer<br />

ungewollten Immunisierung der betroffenen Person . Es hängt<br />

immer davon ab, wie hoch die injizierte <strong>BCG</strong>-Menge ist . Die<br />

Injektionsstelle sollte sorgfältig gewaschen und desinfiziert werden .<br />

Eine systemische Therapie mit Tuberkulostatika sollte nur dann<br />

erfolgen, wenn die lokalen Maßnahmen nicht gewirkt haben (INH<br />

für 3-6 Wochen) . Bei immunsupprimierten Perso nen sollte eine<br />

antituberkulöse Behandlung sofort erfolgen .<br />

Wenn Augen in Kontakt mit <strong>BCG</strong> kommen, sollte das betroffene<br />

Auge mit reichlich Wasser für mindestens 15 min gespült werden .<br />

Mit Kanamycin-haltigen Augentropfen sollte für mehrere Wochen<br />

behandelt werden (Böhle & Jocham, 2000) . Alternativ kämen auch<br />

Salben/Tropfen mit Gyrasehemmern in Frage .<br />

<strong>BCG</strong>-<strong>medac</strong> ist verschreibungspflichtig .<br />

Im Jahr 1904 isolierte A . Nocard Mycobacterium bovis aus einer<br />

Kuh mit Tuberkulose-Mastitis . Nach Isolierung im Labor zeigten die<br />

Reinkulturen von M. bovis eine starke Tendenz zur Verklumpung .<br />

Um die Adhäsion zu verhindern, gaben Calmette und Guérin 1908<br />

zum Nährmedium Rindergallenflüssigkeit hinzu .<br />

Auf diesem Nährboden verlor M. bovis langsam seine Virulenz<br />

und nach mehreren Passagen auf Kulturmedien wurde 1920<br />

dieses Isolat als avirulent erklärt . Es waren 231 Passagen über 13<br />

Jahre nötig, um dieses Stadium zu erreichen (Guérin, 1957) . Dieser<br />

spezielle M. bovis-Stamm wurde Calmette und Guérin zu ehren<br />

„Bacillus Calmette Guérin,“ kurz <strong>BCG</strong>, genannt (Crispen, 1989) (s .<br />

Tab . 5 & Abb . 5) .


Tab. 5:<br />

„Stammbaum“ von <strong>BCG</strong>:<br />

Internationale Verbreitung der<br />

<strong>BCG</strong>-Kulturen<br />

(nach Crispen, 1989)<br />

Abb. 5:<br />

Stammbaum der internationalen<br />

Verbreitung von <strong>BCG</strong>-<br />

Kulturen (nach Wittes 1993)<br />

1921 Institut Pasteur FRANKREICH<br />

1924 UdSSR<br />

� nach BULGARIEN 1958<br />

1924 BRASILIEN<br />

1924 NIEDERLANDE<br />

1925 JAPAN<br />

1926 RUMÄNIEN<br />

1926 SCHWEDEN<br />

� nach EKUADOR 1954<br />

� nach NORWEGEN 1966<br />

1930 BELGIEN<br />

1931 DÄNEMARK (Staatl . Serum-Institut)<br />

� in die TSCHECHOSLOWAKEI 1947<br />

� nach ÄGYPTEN 1954<br />

� nach GROSSBRITANNIEN 1952<br />

� in die SCHWEIZ 1959<br />

� nach JAPAN 1965<br />

� nach INDIEN 1967<br />

1934 USA (Chigago) 1937<br />

1937 KANADA (Quebec)<br />

1949 KANADA (Toronto)<br />

1948 USA (New York)<br />

� nach AUSTRALIEN 1951<br />

1957 TUNESIEN<br />

1963 SENEGAL<br />

1965 NIEDERLANDE<br />

1965 CHINA<br />

1966 KOREA<br />

Dänemark, 1931<br />

M. Bovis 1904<br />

Dauerkultur, 1908<br />

BcG-Lille, 1921<br />

RIVM, Holland 1921<br />

Glaxo, 1961 tIce, chicago 1934<br />

evans Merieux Montreal, 1937<br />

tokio, 1965 Pasteur Paris, 1961<br />

connaught, 1948 Frappier<br />

21


22<br />

2.1 Entwicklung von <strong>BCG</strong> als Impfstoff<br />

2.2 Krebstherapie mit <strong>BCG</strong><br />

1921 wurde zum ersten Mal der Stamm vom Institut Pasteur<br />

einem Neugeborenen intrakutan injiziert, dessen Mutter mit<br />

Tuberkulose erkrankt war und aus einer Familie stammt, wo mehrere<br />

Tuberkulosefälle registriert waren . Das Kind hat die Impfung<br />

gut vertragen und wuchs ohne tuberkulöse Infektion auf .<br />

Weitere Impfungen fanden in den folgenden Jahren statt und <strong>BCG</strong><br />

wurde somit weltweit als Impfstoff gegen die humane Tuberkulose<br />

verwendet . Zu diesem Zeitpunkt konnte <strong>BCG</strong> allerdings als<br />

Impfstoff nur aus einer Reinkultur gewonnen werden . Um eine<br />

weltweite Verbreitung zu gewährleisten, wurden verschiedene<br />

Stämme in verschiedenen Ländern etabliert (Crispen, 1989) .<br />

Heute wird <strong>BCG</strong> als Impfstoff in Konzentrationen von 800 .000 bis<br />

2 .300 .000 CFUs angeboten (Pasteur vaccins) .<br />

Holmgren et al . (1935) haben Patienten mit malignen Tumoren mit<br />

Tuberkulin und/oder <strong>BCG</strong> behandelt und haben über einige deutliche<br />

Tumorremissionen berichtet . Anderen Gruppen haben ebenfalls<br />

über die erfolgreiche Bekämpfung von Bronchialkarzinomen in<br />

fortgeschrittenen Stadien mit <strong>BCG</strong> berichtet (Hadziev & Kavaklieva-<br />

Dimitrova, 1969) . Klinische Untersuchungen von Mathé et al . 1969<br />

in Frankreich, die eine kombinierte Immuntherapie der akuten lymphatischen<br />

Leukämie mit <strong>BCG</strong> und Zytostatika durchführten, lieferten<br />

einen wichtigen Beitrag zur Immuntherapie von Tumoren mit<br />

<strong>BCG</strong> .<br />

Die anfänglich viel versprechenden Ergebnisse konnten aber in<br />

nachfolgenden Untersuchungen in den USA und Europa nicht<br />

bestätigt werden (Mathé et al . 1969a) .<br />

Morton et al ., 1970, beschrieb die Rückbildung von malignen<br />

Melanomen nach intraläsionaler <strong>BCG</strong>-Injektion . Diese Arbeit<br />

führte zu einer Zunahme der Untersuchungen mit mehreren <strong>BCG</strong>-<br />

Stämmen . Bei insgesamt 12 Studien bildeten sich nach intraläsionaler<br />

Injektion 72 von 125 (58 %) Melanomknoten zurück verglichen<br />

mit einer spontanen Rückbildung von 15 aus 110 (14 %) (Morton et<br />

al ., 1970; Morton, 1971; Morton et al . 1971; Krementz et al ., 1971) .<br />

Die besten Ergebnisse konnten bei Patienten mit Melanomen der<br />

Haut, des subkutanen Gewebes und der Lymphknoten gezeigt<br />

werden . Patienten mit Fernmetastasen sprachen auf die <strong>BCG</strong>-<br />

Therapie nicht an . Bei Patienten, welche tuberkulinpositiv geworden<br />

waren, bildeten sich bis zu 90 % der Melanomläsionen nach<br />

der <strong>BCG</strong>-Behandlung zurück, wohingegen bei tuberkulinnegativen<br />

Pa tien ten kein Ansprechen auf die <strong>BCG</strong>-Therapie beobachtet wurde<br />

(Smith et al ., 1973) .


3.0 Wirkmechanismus<br />

3.1 In-vitro Untersuchungen<br />

3.1.1 Zytotoxische Aktivität von <strong>BCG</strong><br />

Da sich jedoch trotz des lokalen Ansprechens bei dieser Erkrankung<br />

keine Lebensverlängerung erzielen ließ, verlor <strong>BCG</strong> weitgehend<br />

seinen Status als Standardtherapie in der Derma tologie .<br />

Im Gegensatz zur systemischen Therapie hat sich die lokale The-<br />

rapie mit <strong>BCG</strong> bei Blasenkarzinomen seit 1976 etabliert (Hrouda<br />

et al ., 1997) und ist heute in den einschlägigen Leitlinien zur<br />

Behandlung des oberfl . HBCA zu finden (Oosterlink et al ., 2002) .<br />

Nachdem die immunaktivierenden Eigenschaften von <strong>BCG</strong> entdeckt<br />

wurden, sind Untersuchungen zum Wirkmechanismus<br />

durchgeführt worden . Alle Untersuchungen ergaben bisher, dass<br />

nicht ein einziges Wirkprinzip, sondern eine Reihe immunologischer<br />

Prozesse involviert sind .<br />

Die Untersuchungen zum Wirkmechanismus von <strong>BCG</strong> weisen<br />

darauf hin, dass die Bindung von <strong>BCG</strong> an die Blasenwand und<br />

damit die Retention von <strong>BCG</strong> in der Blase Fibronectin-abhängig<br />

ist . Fibronectin befindet sich reichhaltig im suburothelialen Stroma<br />

und wird durch Elektrokauterisation des Urothels freigelegt .<br />

Weiterhin befindet es sich in Blutgerinnseln, so dass auch durch<br />

Mikrotraumata und hieraus resultierende kleinste Blutgerinnsel<br />

<strong>BCG</strong> retiniert werden kann (Böhle & Jocham, 2000) .<br />

Die Relevanz möglicher zytotoxischer Mechanismen für die<br />

Wirksamkeit von <strong>BCG</strong> wurde in In-vitro-Untersuchungen geklärt .<br />

Um die Frage zu klären, ob <strong>BCG</strong> ebenso wie ein Zytostatikum<br />

rein zytotoxisch wirkt, wurde die direkte zytotoxische Aktivität<br />

von <strong>BCG</strong> gegen Blasenkarzinomzellen untersucht (Hawkyard<br />

et al ., 1992; Thanhäuser et al ., 1993): Die Koinkubation ansteigender<br />

Konzentrationen von <strong>BCG</strong> mit den 4 Zielzelllinien und der<br />

Kontrollzelllinie zeigte keine signifikante Zytotoxizität . Es kann<br />

somit angenommen werden, dass unter den bekannten klinischen<br />

Bedingungen ein direkter zytotoxischer Effekt von <strong>BCG</strong> auf<br />

Blasenkarzinomzellen als Wirkprinzip nicht in Frage kommt .<br />

Um zu klären, inwieweit immunkompetente Zellen in der Lage<br />

sind, Urothelkarzinomzellen abzutöten, wurde die Zytotoxizität von<br />

natürlichen Killerzellen (NK-Zellen) untersucht (Wang et al ., 1991;<br />

Böhle et al ., 1991): Alle 5 untersuchten Urothelkarzinom-Zelllinien<br />

23


24<br />

waren gegenüber NK-Zellen nahezu resistent . Die zur Kontrolle<br />

mit untersuchte, bekanntermaßen NK-sensitive Leukämiezelllinie<br />

K562, wies im selben Experiment eine ausgeprägte Sensitivität auf .<br />

Auch Kurzzeitkulturen frisch resezierter papillärer Blasen kar zinome<br />

zeigten eine derartige Resistenz gegenüber nicht aktivierten<br />

Immunzellen (Schäfer et al ., 1995), was ein Hinweis für die<br />

Unfähigkeit des Immunsystems ist, ein einmal etabliertes Karzinom<br />

ohne ausreichende Stimulation zu bekämpfen . Auch unterstreicht<br />

dieser Befund die Wertigkeit der aus den Zelllinien gewonnenen<br />

Ergebnisse für die In-vivo-Situation beim Men schen .<br />

Immunzellen können durch Koinkubation mit IL-2 zu einer ausgeprägten,<br />

sog . Lymphokin-aktivierten Killerzell-Zytotoxizität<br />

(LAK-Zytotoxizität) stimuliert werden . Es wurde die Toxizität von<br />

LAK-Zellen gegen BCA-Zellen geprüft . Die Ergebnisse dieser<br />

Untersuchungen zeigten, dass eine ausgeprägte Zytotoxizität<br />

gegen BCA-Zellen und gegen frisch gewonnene Tumorzellen<br />

durch IL-2 und TNF induziert werden konnte (Wang et al ., 1991;<br />

Wang et al ., 1993) .<br />

Dieser Mechanismus kann somit als eines der möglichen<br />

Wirkprinzipien der intravesikalen Immuntherapie mit <strong>BCG</strong> angesehen<br />

werden .<br />

Nach Vorinkubation von Immunzellen mit <strong>BCG</strong> über mehrere Tage<br />

konnte eine erhebliche Zytotoxizität gegen mehrere BCA-Linien<br />

induziert werden . Diese <strong>BCG</strong>-induzierte Zytotoxizität wurde mit<br />

der LAK-Zell-Zytotoxizität verglichen und als BAK-Zellen (<strong>BCG</strong>-<br />

Aktivierte-Killerzellen) bezeichnet (Böhle et al ., 1998) . BAK-Zellen<br />

zeigten keine Zytotoxizität gegenüber normalen Urothelzellen . LAK-<br />

Zellen lysierten sowohl maligne als auch benigne Zielzellen auch in<br />

Anwesenheit von BCA-Zellen . Umgekehrt waren LAK-Zellen in der<br />

Lage, BCA-Zellen auch in Gegenwart normalen Urothels abzutöten<br />

(Böhle et al ., 1998) . Die LAK-Zellen zeigten eine etwas höhere<br />

Zytotoxizität gegen BCA-Zellen als BAK-Zellen . Beide Zelltypen<br />

wiesen jedoch ein deutlich höheres Ausmaß an Zytotoxizität auf<br />

als unstimulierte NK-Zellen, die weder maligne noch normale<br />

Urothelzellen allein oder in Kombination lysieren konnten (Böhle et<br />

al ., 1998; Thanhäuser et al ., 1993) .<br />

Die Zytotoxizität der LAK-Zellen weist ein Maximum nach 2-3<br />

Tagen Stimulation mit IL-2 auf (Coplen et al ., 1990), während die<br />

der BAK-Zellen bis zum 7 . Tag anstieg .<br />

Im Gegensatz zu BAK-Zellen ließen sich LAK-Zellen auch aus<br />

CD4 + - und CD8 + -depletierten Zellpopulationen generieren .<br />

Aufgrund dieser Tatsache kann geschlossen werden, dass BAK-<br />

Zellen eine andere Zellpopulation darstellen und anders als LAK-<br />

Zellen aktiviert werden (Böhle et al ., 1998) .<br />

Es konnte nachgewiesen werden, dass weder Makrophagen<br />

noch CD4 + -T-Zellen als Effektorzellen in Frage kommen, sondern<br />

T-Zellen, welche die CD3 -, CD8- und CD56-Antigene auf ihrer


Oberfläche exprimieren, verantwortlich für diese <strong>BCG</strong>-induzierte<br />

Zytotoxizität sind (Böhle et al ., 1998) .<br />

3.1.2 Mechanismen der zellvermittelten Zytotoxizität<br />

Nach Erkennung einer empfänglichen Zielzelle erfolgt deren<br />

Ab tötung . Für die Abtötung erkannter Zielzellen durch Effektorzellen<br />

stehen prinzipiell mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:<br />

1 . Die Produktion und Freisetzung von Sauerstoff- oder Stickstoffmonoxidradikalen<br />

. Die Rolle dieser Moleküle bei der zytotoxischen<br />

Reaktion kann durch den Einsatz von NO-Synthetasehemmer L-<br />

N-Mono-Methyl Arginin (L-NMMA) überprüft werden . Es zeigte<br />

sich, dass die Hemmung der NO-Synthetasen keinen Einfluss<br />

auf die BAK-zell-vermittelte Zytotoxizität hatte . Die Radikalbildung<br />

konnte somit als zytotoxisches Prinzip ausgeschlossen werden<br />

(Böhle et al ., 1998) .<br />

2 . Die Interaktion von FAS Ligand (FASL) und CD95 (FAS; APO1)<br />

ist der einzige zytotoxische Mechanismus, der Kalzium-unabhängig<br />

abläuft . Entsprechende Experimente wurden unter<br />

Zugabe von EGTA, einem Kalzium-Chelator, durchgeführt .<br />

Die zytotoxische Reaktion der BAK-Zellen wurde deutlich ab<br />

ca . 2 mM reduziert . Im Gegensatz dazu war keine wesentliche<br />

Beeinflussung der Zytotoxizität von LAK-Zellen feststellbar<br />

(Böhle et al ., 1998) .<br />

3 . Als einziger zytotoxischer Mechanismus für BAK-Zellen blieb<br />

die kalziumabhängige, perforinvermittelte Lyse der BCA-<br />

Zellen . Perforin wird als Monomer in sauren Granula von<br />

zytotoxischen Effektorzellen eingelagert . Nach der Degranulation<br />

im Spalt zwischen Effektor und Zielzelle integrieren<br />

die Perforinmoleküle kalziumabhängig in die Zielmembran<br />

und bilden dort Poren . Hierdurch kann Zellinhalt austreten<br />

und führt zur Nekrose der Zielzellen . Bei neutralem pH jedoch<br />

lagern sich Perforinmonomere zu Oligomeren zusammen, die<br />

nun nicht mehr in die Zielmembran integrieren können . Zur<br />

Untersuchung der perforinvermittelten Zytotoxizität wurde<br />

Concanamycin A (CMA) eingesetzt . CMA inhibiert die ATPabhängigen<br />

Protonenpumpen, welche das saure Milieu der<br />

Granula von zytotoxischen Lymphozyten aufrechterhalten . Die<br />

BAK-Zytotoxizität sank unter der Einwirkung von CMA konzentrationsabhängig,<br />

die LAK-Zell-vermittelte Lyse der BCA-Zellen<br />

hingegen blieb unbeeinflusst . Hierdurch ist die perforininduzierte<br />

Nekrose als zytotoxischer Mechanis mus der BAK-Zellen als<br />

zugrunde liegender Mechanismus belegt (Böhle et al ., 1998) .<br />

25


26<br />

Die Ergebnisse der Zielzelltoxizität können wie folgt zusammengefasst<br />

werden:<br />

• Die Zytotoxizität von BAK-Zellen gegen maligne Urothel zellen<br />

ist perforinvermittelt .<br />

• Die Zytotoxizität von LAK-Zellen gegen maligne Urothel zellen<br />

ist FAS-vermittelt, gegen normale Urothelzellen hingegen perforinvermittelt<br />

.<br />

• NO und TNF spielen keine Rolle .<br />

3.1.3 Vergleich verschiedener <strong>BCG</strong>-Stämme<br />

Vegt et al . (1995) untersuchten 437 Patienten mit primären oberflächlichen<br />

Harnblasenkarzinomen . Sie verglichen die therapeutische<br />

Effektivität von zwei <strong>BCG</strong>-Stämmen (RIVM und Tice) und<br />

MMC . Während MMC und <strong>BCG</strong>-RIVM die gleiche therapeutische<br />

Effektivität besaßen, war zwischen MMC und <strong>BCG</strong>-Tice ein signifikanter<br />

Unterschied feststellbar . Der Anteil der rezidivfreien Patienten<br />

war unter MMC-Therapie nach drei und mehr Jahren deutlich höher<br />

als unter <strong>BCG</strong>-Tice (s . Abb . 6) .<br />

Abb. 6:<br />

Kaplan-Meier Kurve für<br />

Primärtumoren, Zeit in Jahren<br />

bis zum Rezidiv<br />

(nach Vegt et al., 1995)<br />

Die Unterschiede zwischen den <strong>BCG</strong>-Stämmen waren wenig auffälig<br />

bis auf eine Ausnahme: die Behandlung mit <strong>BCG</strong>-Tice erzeugte<br />

einen erheblich höheren Anteil systemischer Nebenwirkungen als<br />

<strong>BCG</strong>-RIVM (27,1 % Tice vs . 18,1 % RIVM) (Vegt et al ., 1995) .<br />

Mit einer standardisierten Methodik wurden immuntherapeutisch relevante<br />

Parameter von <strong>BCG</strong>-Stämmen untersucht (Böhle et al ., 1995) .<br />

Der Adhäsions-Assay bewertet die Adhäsions fähig keit von <strong>BCG</strong><br />

an Urothelkarzinomzellen als mutmaßliche Voraussetzung für zytotoxische<br />

Wirksamkeit . Dabei zeigen die Stämme „RIVM“, „Pasteur“<br />

und „Tice“ ein vergleichbar gutes Ad häsions verhalten (s . Abb . 7) .


Abb. 7:<br />

Vergleich des Adhäsionsverhaltens<br />

verschiedener<br />

<strong>BCG</strong>-Stämme<br />

(nach Böhle et al., 1995)<br />

Abb. 8:<br />

Tumor-Inhibierung durch die<br />

Applikation verschiedener<br />

<strong>BCG</strong>-Stämme (10 7 CFU/ml)<br />

(nach Rajala et al. 1992)<br />

3.2 Untersuchungen am Menschen<br />

Die Ergebnisse des Zytotoxizitäts-Assays (relative Zytotoxizität<br />

in Abhängigkeit von der Anzahl eingesetzter <strong>BCG</strong>-Zellen pro<br />

Karzinomzelle) korrelierten mit denen der Adhäsionsfähigkeit . Die<br />

Stämme „RIVM“, „Pasteur“ und „Tice“ zeigten in allen untersuchten<br />

Dosisbereichen eine ausgeprägtere Induktion zellulärer Zytotoxizität<br />

als andere klinisch eingesetzte <strong>BCG</strong>-Stämme . Noch deutlicher war<br />

der Unterschied im Vergleich zu atypischen Mykobakterien (Böhle<br />

et al ., 1995) .<br />

Rajala et al . haben 1992 die zytostatischen Effekte verschiedener<br />

<strong>BCG</strong>-Stämme untersucht . Fünf <strong>BCG</strong>-Stämme (RIVM,<br />

Tice, Connaught, Pasteur und Evans) wurden gegen humane<br />

Karzinomzellen T24 in vitro getestet . Der <strong>BCG</strong>-Stamm RIVM hat<br />

die höchste zytostatische Aktivität von allen getesteten <strong>BCG</strong>-<br />

Stämmen . (s . Abb . 8) (Rajala et al ., 1992) .<br />

Die stark immunogene Wirkung mykobakterieller Präparate wurde<br />

von Freund 1956 erforscht und therapeutisch angewendet (Freund,<br />

1956) . 1966 zeigten Coe und Feldmann, dass ebenso wie z .B . die<br />

Haut auch die Harnblase in der Lage ist, mit einer Immunantwort vom<br />

verzögerten Typ (delayed-type hypersensitivity, DTH) auf einen anti-<br />

27


28<br />

Abb. 9:<br />

Zelluläre Charakteristika.<br />

Semiquantitative immunhistolo<br />

gi sche Analyse der <strong>BCG</strong>behandelten<br />

Harnblase (Nach<br />

Böhle & Jocham, 2000)<br />

genen Reiz zu reagieren und somit ein ideales Organ für die lokale<br />

Immuntherapie darstellt (Coe & Feldmann, 1966) . Durch diese Untersuchungen<br />

wurde die theoretische Basis für die topische intravesikale<br />

Immuntherapie geschaffen .<br />

Vor der Therapie zeigen die Biopsien aus den nicht tumortragenden<br />

Anteilen der Blase eine nur relativ geringe Präsenz mononukleärer<br />

Zellen . Diese sind überwiegend unmittelbar suburothelial angeordnet,<br />

das Urothel ist weitgehend frei von Entzündungs zellen . Hinsichtlich<br />

der T-Zell-Subpopulationen zeigt sich eine etwas geringere Anzahl<br />

CD4 + -(T-Helfer)Zellen im Vergleich zu den CD8 + -(T-Suppressor)Zellen<br />

. Das Verteilungsmuster der CD8 + -Zellen ist gleich . Das<br />

lokale T-Helfer/T-Suppressor-Zell-Verhältnis in der Blasenwand vor<br />

Therapiebeginn beträgt etwa 1:2 . Makrophagen finden sich ebenfalls<br />

vor Therapiebeginn vereinzelt diffus verteilt im suburothelialen<br />

Stroma .<br />

Nach der 6 . Instillation von <strong>BCG</strong> zeigt sich eine heftige entzündliche<br />

Reaktion der gesamten Blasenwand . Mononukleäre Zellen und segmentkernige<br />

Granulozyten infiltrieren überwiegend die Submukosa,<br />

sind aber auch im Urothel und in der Muskulatur zu finden . Das<br />

Urothel ist abgeflacht, bildet jedoch eine vollständige Schicht mit<br />

intakter Basalmembran . In allen Biopsien sind unter der Therapie<br />

entstandene Aggregate immunkompetenter Zellen nachweisbar,<br />

welche den so genannten <strong>BCG</strong>-induzierten Granulomen entsprechen<br />

(El-Demiry et al ., 1987; Papadimitriou & Spector, 1982) .<br />

Diese follikel-ähnlichen Strukturen finden sich nahezu ausschließlich<br />

in der gefäßreichen Submukosa . Das mononukleärzellige Infiltrat<br />

der Blasenwand besteht nach Beendigung der intravesikalen <strong>BCG</strong>-<br />

Therapie überwiegend aus T-Zellen mit deutlicher Prädominanz der<br />

CD4 + -(T-Helfer/Inducer)Zellen gegen über den CD8 + -(T-Suppressor/<br />

Zytotoxizitäts) Zellen im Granulom . Der Quo-tient submukös nachweisbarer<br />

CD4 + / CD8 + -T-Zellen liegt bei 2:1 und entspricht damit<br />

einer Umkeh rung des ursprünglichen Verhältnisses in der normalen<br />

Blase .<br />

Diese immunhistologischen Charakteristika bleiben auch zu späteren<br />

Untersuchungszeitpunkten nach 6,9 und 12 Monaten nach<br />

Therapiebeginn erhalten . Die semiquantitative Analyse der diversen<br />

Zellpopulationen zeigt einen charakteristischen Verlauf (s . Abb . 9):


Aktivierte, HLA-DR exprimierende Zellen sind bis maximal 6<br />

Wochen nach <strong>BCG</strong>-Induktionszyklus vermehrt, anschließend ist<br />

ein langsamer Rückgang IL-2-Rezeptor-exprimierender Zellen zu<br />

verzeichnen . Die Zahl der HLA-DR-positiven Zellen bleibt 3 Monate<br />

im Wesentlichen konstant . Die absolute Zahl der T-Zellen zeigt ein<br />

Maximum nach 3 Monaten verbunden mit einem Rückgang der<br />

T-Suppressor/Toxizitäts-Zellen in der Folgezeit und konstantem<br />

Verlauf der T-Helfer-Zellen . Aufgrund dieser Verschiebung ist das<br />

Verhältnis der lokalen T-Helfer/T-Suppres sor-Zellen auch in den<br />

Untersuchungen ein Jahr nach Therapie noch deutlich zugunsten<br />

des T-Helfer-Phänotyps erhöht (Böhle & Jocham, 2000) .<br />

Diese immunhistologischen Untersuchungen nach <strong>BCG</strong>-Thera pie<br />

weisen auf eine Stimulation des lokalen Immunsystems der Blase<br />

hin, welche sich sowohl in ihrer zeitlichen Ausdehnung als auch<br />

in qualitativer Hinsicht erheblich von einer unspezifischen Zystitis<br />

unterscheidet: Während bei einer unspezifischen Zystitis eine<br />

überwiegend granulozytäre Infiltration vorliegt, wurde nach <strong>BCG</strong><br />

eine nahezu ausschließliche Vermehrung mononukleärer Zellen<br />

(Lymphozyten und Makrophagen) festgestellt . Einhergehend mit<br />

dieser quantitativen fällt auch eine qualitative Veränderung des<br />

Zellinfiltrats nach <strong>BCG</strong> auf: Während vor der Instillation in der normalen<br />

Blase T-Suppres sor-Zellen dominieren, ist das Verhältnis<br />

Helfer/Suppressor-T-Zellen bereits nach der 6 . Instillation umgekehrt<br />

. Die vermehrt nachweisbaren im munkompetenten mononukleären<br />

Zellen exprimieren sog . Aktivierungsmarker (IL-2-R und<br />

HLA-DR) . Dieses charakteristisch aktivierte Zellinfiltrat persistiert<br />

über mindestens 12 Monate überwiegend in den suburothelial<br />

gelegenen Granu lomen und Follikeln . Durch die Ansammlung großer<br />

Mengen immunkompetenter Zellen vorwiegend innerhalb dieser<br />

suburothelialen Granulome und Follikel können sie als Zentren<br />

der langfristig persistierenden lokalen Immunaktivie rung angesehen<br />

werden (Böhle & Jocham, 2000) .<br />

Innerhalb von 24h nach <strong>BCG</strong>-Instillation kann eine erhebliche<br />

Sekretion der Zytokine Interleukin-1 (IL-1), Interleukin-2 (IL-2) und<br />

Tumornekrosefaktor (TNF) in den Urin festgestellt werden . Nach<br />

der Instillation von <strong>BCG</strong> differieren die Zytokinwerte im Urin zwischen<br />

einzelnen Patienten erheblich – sowohl bezüglich des zeitlichen<br />

Maximums als auch bezüglich der Höhe der gesamten 24-<br />

Stunden-Ausscheidung . Bereits 2 h nach <strong>BCG</strong>-Instillation können<br />

signifikant erhöhte Werte mit einem Maxi mum nach 2-8 h nachgewiesen<br />

werden . Die erhöhten Titer fallen inner halb von 24 h auf<br />

Normwerte zurück (de Boer et al ., 1992a) .<br />

TNF, IL-1 und IL-2 werden im Rahmen von immunologischen<br />

Reaktionen gebildet, welche im Gegensatz zur unspezifischen<br />

Entzündung mit einer Antigenerkennung einhergehen . Der starke<br />

29


30<br />

4.0 klinische Daten<br />

Anstieg dieser Zytokine im Urin weist somit auf den immunologischen<br />

Charakter der <strong>BCG</strong>-induzierten Reaktion hin .<br />

Die starke Sekretion von IL-2 und TNF nach <strong>BCG</strong>-Behandlung<br />

stellt jedoch eine im Vergleich zur unspezifischen Zystitis qualitativ<br />

andersartige Reaktion dar . Weder IL-2 (Donohue & Rosen berg,<br />

1983; de Boer et al ., 1992a) noch TNF wurden im Urin Gesunder<br />

gefunden und nur in wenigen Ausnahmen war IL-2 bei Patienten<br />

mit unspezifischer Zystitis nachweisbar . IL-2 wird überwiegend<br />

von aktivierten T-Helfer-Zellen produziert . Es wirkt spezifisch bei<br />

der Proliferation und Differenzierung von T-Lymphozyten . Ein<br />

Effekt auf Tumorzellen wird vorwiegend über die Generation von<br />

Lymphokin-aktivierten-Killerzellen (LAK-Zel len) ausgeübt, was als<br />

Behandlungsform fortgeschrittener menschlicher Karzinome auch<br />

klinisch angewendet worden ist (Rosenberg, 1987) .<br />

Die intravesikale Rezidivprophylaxe mit <strong>BCG</strong> nach kompletter<br />

TUR oder Elektrokoagulation von oberflächlichem Tumor konnte<br />

in zahlreichen kontrollierten Studien eine signifikante Verrin gerung<br />

von Tumorrezidiven und ein verlängertes rezidivfreies Intervall im<br />

Vergleich zur chirurgischen Behandlung (TUR) allein bewirken (Herr<br />

et al ., 1987) .<br />

In der ersten Studie von Lamm et al ., 1980, wurde bei lediglich 37<br />

randomisierten Patienten das Tumorrezidiv durch die intravesikale<br />

und perkutane <strong>BCG</strong>-Therapie von 42 % bei Patienten mit TUR auf<br />

17 % bei Patienten mit zusätzlicher <strong>BCG</strong>-Behandlung reduziert, was<br />

ein statistisch signifikanter Unterschied ist (p=0,029) .<br />

In dem anschließenden Bericht über 57 randomisierte Patienten<br />

zeigte sich bei 82 % der Kontrollpatienten ein Rezidiv, während nur<br />

20 % der mit <strong>BCG</strong> behandelten Patienten ein Tumorrezidiv aufwiesen<br />

(Lamm, 1985) .<br />

Das durchschnittliche rezidivfreie Intervall verdoppelte sich bei den<br />

mit <strong>BCG</strong> behandelten Patienten von 24 auf 48 Monate . In einer<br />

ähnlich angelegten Studie fanden Herr et al . heraus, dass 40 % der<br />

mit <strong>BCG</strong> behandelten Patienten über 60 Monate lang rezidivfrei<br />

blieben, während keiner in der nur mit TUR behandelten Gruppe<br />

über einen so langen Zeitraum rezidivfrei blieb (Herr, 1992a) .<br />

Weitere Studien bestätigen die lang anhaltende Wirkung der <strong>BCG</strong>-<br />

Immuntherapie: Cookson und Sarosdy untersuchten 1992 ein<br />

größeres Patientenkollektiv im Tumorstadium T1, das mit <strong>BCG</strong><br />

therapiert wurde und stellten fest, dass 91% der Patienten durchschnittlich<br />

59 Monate rezidivfrei blieben . 69 % der Patienten dieser<br />

Studie blieben nach der Anfangstherapie rezidivfrei, und bei wei-


4.1 therapieschemata<br />

Abb. 10:<br />

Instillationsschema<br />

der Initialtherapie.<br />

F*: Frühinstillation<br />

mit mito-extra ®<br />

4.1.1 Zweiter Instillationszyklus bei cis<br />

teren 22 % war eine zusätzliche TUR und ein weiterer <strong>BCG</strong>-Zyklus<br />

erforderlich, um rezidivfrei zu bleiben .<br />

Das seit Einführung der <strong>BCG</strong>-Therapie meistgebräuchliche<br />

Behandlungsprotokoll beinhaltet die wöchentliche Instillation von<br />

ca . 1–5x10 8 lebenden <strong>BCG</strong>-Keimen über einen Zeitraum von 6<br />

Wochen (Morales et al ., 1976) . Dieses empirische Protokoll stellt<br />

die weltweit anerkannte Basistherapie dar (s . Abb . 10) .<br />

Bei der Initialtherapie ist darauf zu achten, die erste <strong>BCG</strong>-Instillation<br />

frühestens 2 Wochen nach TUR zu geben .<br />

Eine Verbesserung der Behandlungsergebnisse nach dem<br />

Induktionszyklus ließ sich im Falle eines Rezidives eines papillären<br />

Tumors bzw . Persistenz von CIS durch einen zweiten<br />

sechswöchigen Behandlungszyklus erzielen (Grünwald et al .,<br />

1997; Brake et al ., 2000) .<br />

Haaff et al . konnten 1986 beim Carcinoma in situ (CIS) nach einem<br />

Zyklus <strong>BCG</strong> bei 42 % der Patienten Tumorfreiheit erzielen, nach<br />

einem zweiten Zyklus lagen die Ergebnisse in der Gesamtgruppe<br />

mit CIS bei 68 % . Bei papillären Tumoren konnte die Rezidivfreiheit<br />

bei einer mittleren Nachbeobachtungszeit von 12,8 Monaten von<br />

67 % nach einem Zyklus auf 90 % nach zwei Zyklen <strong>BCG</strong> gesteigert<br />

werden (Haaff et al ., 1986) .<br />

Zu ähnlichen Ergebnissen kamen Kavoussi et al . 1988: Während<br />

nach einem Zyklus <strong>BCG</strong> 37,5 % der Patienten tumorfrei waren, lag<br />

die Erfolgsrate nach einem zweiten Zyklus bei 70 % (Kavoussi et<br />

al ., 1988) .<br />

Catalona et al . wiesen in einer Risiko-Nutzen-Analyse ebenfalls den<br />

Vorteil eines zweiten Behandlungszyklus mit <strong>BCG</strong> im Falle eines<br />

Rezidives nach . Allerdings stieg das Risiko, im Falle eines erneuten<br />

Rezidives nach zwei Behandlungszyklen einen invasiven oder<br />

metastatischen Tumor zu entwickeln, auf 30 % bzw . 50 % an, so<br />

dass eine weitere Behandlung mit <strong>BCG</strong> nach zwei erfolgslosen<br />

Zyklen abgelehnt wurde (Catalona et al ., 1988; Bui & Schelhammer,<br />

1997) . Andere Autoren berichten, dass sogar drei Instillationszyklen<br />

mit <strong>BCG</strong> bei Patienten effektiv sind, die am Anfang nicht reagiert<br />

haben (Okamura et al ., 1996) .<br />

31


32<br />

4.1.2 erhaltungstherapie<br />

Der Langzeiterfolg eines zweiten Instillationszyklus ist nach<br />

Untersuchungen von Bretton et al . abhängig von der Dauer des<br />

Ansprechens auf den ersten Zyklus (Bretton et al ., 1990) .<br />

Der dauerhafte Erfolg einer Immuntherapie hängt von einer lang<br />

anhaltenden oder wiederholt durchgeführten Stimulation des<br />

Immunsystems (Boosterung) ab .<br />

Die Erhaltungstherapie wurde erstmals durch Brosman durchgeführt<br />

(Brosman, 1982; Brosman, 1985) . Er behandelte eine<br />

Gruppe von 61 Patienten mit rezidivierenden oberflächlichen<br />

Harnblasenkarzinomen in einer vergleichenden Studie zwischen<br />

<strong>BCG</strong> und Thiotepa . Nach einer 6-wöchigen Induktionsphase wurden<br />

die intravesikalen Instillationen alle 2 Wochen für 3 Monate,<br />

danach monatlich bis zu 2 Jahren gegeben . In der <strong>BCG</strong>-Gruppe<br />

waren keine Rezidive zu verzeichnen, während 40 % der Patienten<br />

in der Thiotepa-Gruppe ein Rezidiv hatten . Die Nebenwirkungen<br />

der <strong>BCG</strong>-behandelten Patienten waren deutlich größer als bei<br />

den Thiopeta-behandelten Patienten . Brosman schlussfolgerte,<br />

dass die Erhaltungstherapie von Vorteil war, die Neben wirkungen<br />

jedoch zugenommen haben (Brosman, 1985) .<br />

Lamm et al . (2000) untersuchten 660 Patienten mit schnell rezidivierendem<br />

Tumor Ta, T1 oder CIS . Sie erhielten einen 6wöchigen<br />

Standardinduktionszyklus mit <strong>BCG</strong> . Die Patienten wurden<br />

anschließend stratifiziert nach früherer Therapie, Tumortyp<br />

(Papillär versus CIS) und PPD-Hauttest . Anschließend erfolgte<br />

eine Randomisierung in Nachbeobachtungsarm (192 Patienten)<br />

bzw . den Erhaltungstherapiearm (193 Patienten) . Dieser bestand<br />

aus 3 <strong>BCG</strong>-Instillationen in wöchentlichen Abständen jeweils zum<br />

Zeitpunkt 3 und 6 Monate und anschließend halbjährlich bis zu 3<br />

Jahren . Nach einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 3,2<br />

Jahren zeigte sich in der Zeit bis zum Auftreten eines histologisch<br />

bestätigten Rezidives ein dramatischer und hoch signifikanter<br />

Vorteil der Erhaltungstherapie . Durch die Erhaltungs therapie wurde<br />

die Tumor-Rezidivrate signifikant gesenkt: 52 % der Patienten mit<br />

einer nur 6-wöchigen <strong>BCG</strong>-Therapie hatten Rezidive, verglichen<br />

mit nur 25 % der Patienten, die eine Erhaltungstherapie bekommen<br />

hatten (p


Allgemein wurde bei Patienten mit einer Erhaltungstherapie<br />

• die rezidivfreie Überlebensrate von 30 auf 48 % (p


34<br />

Abb. 11:<br />

Instillationsschema der<br />

Erhaltungstherapie<br />

Standardinduktionstherapie ist die Erhaltungs immun the rapie<br />

mit <strong>BCG</strong> bei Patienten mit Carcinoma in situ und ausgewählten<br />

Patienten mit Ta- oder T1-Blasentumor von Vorteil . Das mediane<br />

rezidivfreie Überleben war im Erhaltungs thera piearm doppelt so<br />

lang und die Patienten hatten ein signifikant längeres progressionsfreies<br />

Überleben (Lamm et al ., 2000) .<br />

Nach dem Kontakt mit einem Immunogen ist die Reaktion der<br />

sekundären Immunantwort schnell und gleichzeitig stark . Dies ist<br />

auch der Grund, warum 3 Instillationen gegenüber 6 für eine optimale<br />

Immunstimulation für die meisten Patienten besser ist .<br />

Studien haben gezeigt, dass bei Patienten, die schon einen<br />

ersten <strong>BCG</strong>-Therapiezyklus bekommen haben, der Peak der<br />

Immunstimulation während des zweiten <strong>BCG</strong>-Instillationszyklus<br />

nach der 3 . Instillation seinen höchsten Wert erreicht hat . Eine<br />

Abschwächung der Immunantwort erfolgt dann, wenn weiter eine<br />

vierte, fünfte und sechste Instillation folgt (de Reijke et al ., 1996;<br />

de Reijke et al ., 1999) . Da die lymphozytäre Infiltration nach einer<br />

<strong>BCG</strong>-Instillation erst nach Monaten verschwindet, wird somit vorgeschlagen,<br />

dass die Erhaltungstherapie alle 6 Monate stattfinden<br />

soll .<br />

Durch eine 3-wöchige <strong>BCG</strong>-Erhaltungstherapie im 3 ., 6 ., 12 ., 18 .,<br />

24 ., 30 . und 36 . Monat wird eine Reduktion der Tumor rezidive von<br />

52 % auf 15 % erreicht . Vorsicht ist allerdings geboten mit zusätzlichen<br />

<strong>BCG</strong>-Gaben, da sie zu einer Immun suppression führen können<br />

(Böhle, Jocham, 2000) .<br />

4.1.3 Dosisreduktion (low dose BcG)<br />

Es gibt Bestrebungen, sowohl die Effektivität der Behandlung<br />

durch eine Intensivierung des Behandlungsprotokolls mit Hilfe<br />

weiterer Instillationen zu verbessern als auch die Nebenwir kungen<br />

durch Verringerung der Dosis zu minimieren .<br />

Die optimale Dosis von <strong>BCG</strong> ist noch nicht klar definiert . Die<br />

Möglichkeit der Dosisreduktion wird kontrovers diskutiert . Vom<br />

immunologischen Standpunkt könnte eine low-dose Immunisierung<br />

vorteilhaft sein (Power et al ., 1998) .<br />

Morales et al ., 1992, zeigten jedoch, dass bei einem Teil der<br />

Patienten die Dosisreduktion zu einem schlechteren Therapieergebnis<br />

führte . In einer vergleichenden Studie mit 97 Patien -


ten wurden entweder 60 mg oder 120 mg <strong>BCG</strong> während des<br />

6-wöchigen Induktionszyklus pro Instillation verabreicht . Es zeigte<br />

sich, dass die übliche Dosis von 120 mg <strong>BCG</strong> zu keiner statistisch<br />

signifikanten Verbesserung des Behandlungs erfol ges im Vergleich<br />

zur halbierten Dosis führte . Bei Vorliegen eines papillären Tumors<br />

(Ta) und begleitendem CIS zeigten sich jedoch signifikant bessere<br />

Ergebnisse für die Patienten, die mit der Standardosis von 120 mg<br />

behandelt worden waren . Hier blieben 67 % der Patienten verglichen<br />

zu 37 % der Patien ten, die mit 60 mg behandelt wurden,<br />

rezidivfrei (p


36<br />

Abb. 12:<br />

Krankheitsfreie Überlebens rate<br />

bei 70 Patienten mit Cis (nach<br />

Losa et al., 2000).<br />

Tab. 6:<br />

Verteilung der Rezidiv-<br />

und Progressionsraten nach<br />

Standarddosis (SD) und<br />

low-dose (LD) <strong>BCG</strong> (nach<br />

Martinez-Pineiro et al., 1999)<br />

Die Gruppe von Martinez-Pineiro et al . zeigte 1995 und 1999,<br />

dass mit low-dose <strong>BCG</strong> eine geringere Toxizität und kein Wirkungsunterschied<br />

zwischen der Standarddosis und der low-dose<br />

nachzuweisen war . Bei der Rezidivrate zeigte sich kein signifikanter<br />

Unterschied zwischen high- und low-dose <strong>BCG</strong> . Bei der<br />

Progressionsrate von high risk Tumoren T1G3 und Cis (s . Tab . 6)<br />

war die niedrige Dosierung schwächer wirksam .<br />

Rezidive (%)<br />

SD <strong>BCG</strong> (204 Pat .) LD <strong>BCG</strong> (214 Pat .)<br />

Ta 21/58 (36,2) 18/57 31,5 ns<br />

T1 30/129 (23,2) 51/141 36,2 ns<br />

Cis, Cis+ TaT1 3/17 (17,6) 7/16 43,7 ns<br />

Progression (%)<br />

Ta 3/58 (5 .1) 6/57 (10,5) ns<br />

T1 12/129 (9 .3) 15/141 (10,6) ns<br />

T1G3 3/25 (12) 8/17 (47) p


4.1.4 kombinationstherapien<br />

dose <strong>BCG</strong> (27mg) vs . Very-low-dose <strong>BCG</strong> (13,5mg) vs . Mitomycin<br />

C (30mg) .<br />

Insgesamt 430 Patienten wurden mit intermediate-risk HBCA in<br />

3 Gruppen randomisiert: 27mg low-dose <strong>BCG</strong>, 13,5mg very-lowdose<br />

<strong>BCG</strong> und 30mg Mitomycin C (MMC) .<br />

Instillationen wurden 1x die Woche für 6 Wochen und anschließend<br />

1x alle 2 Wochen für insgesamt 12 Wochen durchgeführt .<br />

Es ergab sich ein signifikant längeres krankheitsfreies Intervall für<br />

<strong>BCG</strong> 27mg vs . Mitomycin 30mg (p=0,006) . Es gab keine signifikanten<br />

Unterschiede zwischen den beiden <strong>BCG</strong>-Dosierungen und<br />

auch zwischen 13,5mg <strong>BCG</strong> vs . MMC 30mg .<br />

Das krankheitsfreie Intervall bei primärer Erkrankung war ebenfalls<br />

signifikant besser bei 27 mg <strong>BCG</strong> .<br />

Auch lagen keine signifikanten Unterschiede zwischen den 3<br />

Gruppen in der Zeit bis zur Progression und krankheitspezifischer<br />

Überlebenszeit vor .<br />

Es scheint, dass ein Drittel der normalen <strong>BCG</strong> Dosis (27mg) die<br />

Minimum-Dosierung für die Therapie des HBCA ist . Ein Sechstel<br />

(13,5mg) wirkt zwar ähnlich wie MMC 30mg ist aber mit mehr<br />

Toxizität verbunden (Ojea et al . 2007) .<br />

Die alternierende Therapie von Mitomycin-C (MMC) und <strong>BCG</strong> wurde<br />

von der Finn Bladder Group beim CIS der Harnblase untersucht<br />

(Rintala et a ., 1995) . In einem Behandlungsarm wurden<br />

40 Patienten mit 20-40 mg MMC behandelt . In dem anderen<br />

Behandlungsarm wurden die Patienten alternierend mit 75 mg<br />

<strong>BCG</strong> und MMC behandelt . Die erste Instillation von MMC wurde<br />

innerhalb der ersten 48 h nach TUR durchgeführt und weiter<br />

wöchentlich für 4 Wochen . Anschließend wurden die Patienten in<br />

einen MMC- oder alternierenden MMC-/<strong>BCG</strong>-Arm randomisiert .<br />

Hier erhielten die Patienten einmal pro Monat eine Instillation für<br />

ein Jahr und anschließend jeden 3 . Monat im 2 . Jahr . Nach 12<br />

Monaten waren 59 % der Patienten im MMC-Arm und 82 % der<br />

Patienten im MMC-<strong>BCG</strong>-Arm tumorfrei, nach 24 Monaten entsprechend<br />

47 % bzw . 74 % . Die Unter schiede waren statistisch<br />

signifikant (p=0,041) .<br />

In dieser Studie wurde festgestellt, dass die Erfolgsrate der alternierenden<br />

Therapie höher ist als die der alleinigen Chemo therapie,<br />

dass die Erfolge jedoch nicht höher sind als die der alleinigen <strong>BCG</strong>-<br />

Therapie beim CIS .<br />

In einer Metaanalyse von Smith et al ., 1999, wurden die Leitlinien<br />

der American Urological Association (AUA) erarbeitet . Für die<br />

Metaanalyse wurden zwei Vorgehensweisen gewählt . Zum<br />

37


38<br />

Tab. 7:<br />

Vergleiche der Kombina -<br />

tions therapien des HBCA mit<br />

<strong>BCG</strong>, MMC und Doxorubicin<br />

(nach Smith et al. 1999)<br />

Abschätzen der Rezidiv- und Progressionsrate wurden mehrarmige,<br />

randomisierte, kontrollierte Studien analysiert . Zur Abschätzung<br />

der Nebenwirkungsrate wurden auch einarmige, nichtkontrollierte<br />

Studien herangezogen .<br />

Die Ergebnisse dieser Metaanalyse werden in Tab . 7 zusammengefasst:<br />

Behandlung A Behandlung B Unterschied<br />

signifikant<br />

TUR allein vs . TUR + <strong>BCG</strong> Ja<br />

TUR allein vs . TUR + MMC Ja<br />

TUR allein vs . TUR + Doxorubicin Ja<br />

TUR + Doxorubicin vs . TUR + <strong>BCG</strong> Ja<br />

TUR + MMC vs . TUR + <strong>BCG</strong> Nein<br />

Schlussfolgerung dieser Analyse ist, dass <strong>BCG</strong> oder MMC für<br />

die Behandlung des CIS und T1-Tumors zu empfehlen sind .<br />

<strong>BCG</strong> und MMC sind dem Doxorubicin und Thiotepa überlegen<br />

und es gibt keinen Beweis, dass eine der beiden Therapien die<br />

Progressionsrate beeinflusst .<br />

Malmström et al . berichteten 1999 über ein 5-Jahres-Follow-up<br />

eines randomisierten Vergleichs von <strong>BCG</strong> und Mitomycin bei 250<br />

Patienten mit nicht invasivem HBCA . Nach einem Follow up von 64<br />

Monaten waren 101 Patienten (42 %) krankheitsfrei . Es wurde ein<br />

signifikanter Unterschied im erkrankungsfreien Überleben zugunsten<br />

von <strong>BCG</strong> (p=0,04) festgestellt, welcher am ausgeprägtesten<br />

gegen Carcinoma in situ war .<br />

Da <strong>BCG</strong> und MMC unterschiedliche Wirkmechanismen haben,<br />

ist es denkbar, dass ein additiver Antitumoreffekt erzielt werden<br />

kann . Diese Hypothese beruht auf zwei Argumenten: Ratliff et al .<br />

konnten 1987 zeigen, dass die Bindung von Mykobakterien an<br />

der Blasenwand essentiell für die Entstehung einer Immun antwort<br />

und für eine Antitumoraktivität ist (Ratliff et al ., 1987b; Hudson et<br />

al ., 1990) . Einer dieser Faktoren ist möglicherweise Fibronektin,<br />

welches sowohl nach Elektrokoagulation der Bla senwand als auch<br />

durch Induktion einer chemischen Zystitis nach Instillation von<br />

MMC verstärkt nachweisbar ist . Auf diese Weise könnte die vorherige<br />

Gabe von MMC zur Verbesserung der Adhäsion von <strong>BCG</strong><br />

führen und damit eine verstärkte Immun antwort hervorrufen . Die<br />

Autoren konnten in ihren Versu chen jedoch keine Verstärkung der<br />

Immunantwort nach Kombi nationsbehandlung im Vergleich zur<br />

alleinigen Behandlung mit <strong>BCG</strong> nachweisen .<br />

Die Effektivität einer sequentiellen <strong>BCG</strong>-Zytostatika-Therapie im<br />

Vergleich zur reinen Zytostatika-Therapie wurde von der Dutch South-<br />

East Co-operative Group geprüft . Nach der TUR wurden in einem<br />

Behandlungsarm 40 mg MMC in 50 ml NaCl gelöst wöchentlich<br />

über 10 Wochen verabreicht . In der sequentiellen Therapie-Gruppe


Tab. 8:<br />

<strong>BCG</strong>-MMC<br />

Kombinationstherapie<br />

Abb. 13:<br />

Kaplan-Meier Kurve für<br />

die Schätzung der Zeit<br />

bis zum Rezidiv<br />

(nach Kaasinen et al., 2000)<br />

wurde zunächst MMC einmal pro Woche für einen Monat verabreicht,<br />

anschließend wurde ein vollständiger <strong>BCG</strong>-Induktionszyklus<br />

über 6 Wochen gegeben . Nach einer Nachbeobachtungszeit von<br />

32 Monaten war die Zahl der Rezidive in beiden Gruppen ähnlich .<br />

Dies zeigt, dass die sequentielle Gabe von <strong>BCG</strong> und MMC in dieser<br />

zeitlichen Abfolge keinen Beitrag zur Effizienz geleistet hat . Die<br />

lokalen Nebenwirkungen waren in beiden Gruppen gleich (Witjes et<br />

al ., 1998a) .<br />

Tab . 8 zeigt eine Zusammenfassung der Studien mit <strong>BCG</strong>-MMC<br />

Kombinationstherapie:<br />

Autor kombination Modalität N ergebnis toxizität/NW<br />

v . d . Meiden 1996 MMC/<strong>BCG</strong> Marker-Tumor Antw .: 32 CR: 16 Lokal: WHO 3°:<br />

Sequentiell NC: 11 6,45 % mild<br />

MMC x 4 wöchent . n .d .: 4<br />

<strong>BCG</strong> x 6 wöchent . Prog .: 1<br />

Rintala 1996 MMC/<strong>BCG</strong> MMC x 5 wöchent . Nicht signifikant Lokal: gleich<br />

vs . MMC dann altern . MMC +<br />

<strong>BCG</strong> x 10 wöchent .<br />

Vs .<br />

92<br />

MMC x 10 monatlich 90<br />

Witjes 1998 MMC/<strong>BCG</strong> Sequentiell Nicht signifikant Lokal: gleich<br />

vs . MMC MMC x 4 wöchent ./ systemisch: MMC<br />

<strong>BCG</strong> x 6 wöchent .<br />

vs .<br />

90 besser (p=0,07)<br />

MMC x 10 wöchentl . 92<br />

El-Dein 1999 Epirub ./<strong>BCG</strong> Wechselnd <strong>BCG</strong> & Vorteil der Kombination:<br />

vs . <strong>BCG</strong> Epirub . X 6 wöchent . Kombination Lokal & system .<br />

dann monatl x 10 66 (p=0,05) NW . signifikant<br />

vs . reduziert:<br />

<strong>BCG</strong> x 10 wöchentl ., (p=0,001)<br />

dann monatl . X 10 58<br />

Kaasinen et al . berichteten 2000 und 2002 über die Behand lung<br />

von 236 Patienten mit Ta- und T1-Harnblasenkarzinom mit einer<br />

Kombinationstherapie von MMC, <strong>BCG</strong> und Interferon .<br />

Der erste Arm hat 5 x MMC gefolgt von 11 Instillationen <strong>BCG</strong> über 12<br />

Monate bekommen und der zweite Arm 5 x MMC gefolgt von einer<br />

sequenziellen Therapie mit <strong>BCG</strong> und Interferon für 12 Monate .<br />

Es hat sich gezeigt, dass die Zeit bis zum ersten Rezidiv bei der<br />

Gruppe mit MMC+<strong>BCG</strong> signifikant länger war als bei der Gruppe<br />

mit MMC+<strong>BCG</strong>+Interferon (0 .4 vs . 0,9, p< 0,00001), (s . Abb . 13) .<br />

log rank p < 0,00001<br />

MMC+<strong>BCG</strong><br />

MMC+IFN/<strong>BCG</strong><br />

39


40<br />

4.2 therapie des Urothelkarzinoms<br />

4.2.1 Papilläres Urothelkarzinom<br />

Die Klassifikation der Blasenkarzinome wird durch Jewett & Strong<br />

im Jahre 1946 (UICC 1979) in oberflächliche und in muskelinvasive<br />

Blasenkarzinome mit unterschiedlicher prognostischer Bedeu tung<br />

unterteilt (Jewett & Strong 1946) .<br />

Diese Autoren konnten bereits in ihrer ersten Arbeit zeigen,<br />

dass bei Infiltration der Submukosa weder Lymphknoten noch<br />

Fernmetastasen vorlagen, bei Infiltration der Muskularis sowohl<br />

bereits Lymphknoten als auch Fernmetastasen zu finden waren .<br />

Den oberflächlichen Harnblasenkarzinomen zugeordnet wurden<br />

die Tumorstadien Carcinoma in situ (intraepitheliale Neo plasie), pTa<br />

(papilläres oder solides Tumorwachstum auf das Urothel begrenzt,<br />

keine Penetration der Lamina propia, keine Invasion des suburothelialen<br />

Stromas) und pT1 (Penetration der Lamina propia, d .h .<br />

der subepithelialen Basalmembran und beginnende Invasion des<br />

subepithelialen Stromas) . Da dieses subepitheliale Stroma lymphgefäß-<br />

und kapillarreich ist, besteht bei Invasion dieser bindegewebigen<br />

Schicht ein erhöhtes Risiko, dass der Tumor Anschluss an<br />

die Gefäße findet und somit schneller hämatogen oder lymphogen<br />

metastasiert .<br />

Nach tierexperimentellen Arbeiten berichteten Morales et al . 1976<br />

erstmals über die intravesikale Immuntherapie des oberflächlichen<br />

Blasenkarzinoms beim Menschen . Diese erfolgversprechenden<br />

Daten konnten in weiteren Untersuchungen in der Folgezeit<br />

bestätigt und verbessert werden (z .B .Lamm et al ., 1981a; Herr<br />

et al ., 1983; Morales, 1984; Brosman, 1985; Pinsky et al ., 1985;<br />

Catalona et al ., 1987; Kavoussi et al ., 1988; Boccon-Gibod et al .,<br />

1989; Bretton et al ., 1990) .<br />

In mehreren multizentrischen Studiengruppen wie der South west<br />

Oncology Group (SWOG) in den USA (Lamm et al ., 1995b), der<br />

European Organisation for Research and Treat ment of Cancer<br />

(EORTC) in Europa (Malmström et al ., 1999) der Niederländischen<br />

Dutch South-East Co-operative Group (Witjes et al ., 1998b),<br />

der Spanischen Kooperation (CUETO) (Martinez-Pineiro et al .,<br />

1995), der Deutschen Gruppe aus Essen (RUTT) (Krege et al .,<br />

1996) und der italienischen Grup pe aus Padua wurden vergleichende,<br />

prospektive Untersu chun gen durchgeführt, die dazu beitrugen,<br />

die Rolle der <strong>BCG</strong>-Immuntherapie zu bestimmen und die<br />

Behandlungsergebnisse zu verbessern .<br />

Die Behandlung des papillären HBCA ohne vorausgegangene vollständige<br />

transurethrale Entfernung des papillären Tumors ist unüblich .


Tab. 9:<br />

Ergebnisse der topischen<br />

Therapie gegen nicht resezierten<br />

Tumor oder belassene<br />

„Markerläsion“<br />

(nach Böhle & Jocham 2000)<br />

4.2.2 carcinoma in situ<br />

In einer Übersicht über 2 .152 Fälle wurde eine vollständige<br />

Rückbildung verbliebener papillärer Tumoren oder „Marker läsionen“<br />

bei der Behandlung mit Thiotepa in 34 %, bei der Behandlung mit<br />

dem Zytostatikum Doxorubicin in 32 %, bei MMC in 47 %-72 %<br />

und bei Epodyltherapie in 60 % beobachtet . (Malmström, 2002;<br />

van der Meijden et al ., 1996) .<br />

Für die intravesikale Behandlung derartiger Resttumoren mit<br />

<strong>BCG</strong> lag die Vollremissionsrate bei 63 % von 313 beobachteten<br />

Patienten (Böhle Jocham, 2000) (s . Tab . 9) .<br />

Substanz Patienten Vollremission (% cR)<br />

der Markerläsionen<br />

<strong>BCG</strong> 313 63 %<br />

MMC 407 47-72 %<br />

Thiotepa 474 34 %<br />

Doxorubicin 585 42 %<br />

Epodyl 373 60 %<br />

Gesamt 2 .152 49 %<br />

Akaza et al . berichteten 1995 über die Ergebnisse dieser klinisch<br />

nicht etablierten Behandlung: Die Vollremissionsrate lag bei<br />

125 Patienten mit papillären Ta- oder T1-Tumoren bei 66,4 %,<br />

etwa 70 % der Patienten hatten kein Rezidiv innerhalb der<br />

Nachbeobachtungszeit von 3 Jahren .<br />

Die Behandlung des Carcinoma in situ (CIS) der Harnblase ist eine<br />

spezielle und anerkannte Form der intravesikalen The ra pie gegen<br />

einen existierenden Tumor . Dieses hochmaligne Karzinom kann mit<br />

Hilfe der TUR und/oder Laser-Therapie nur unvollständig entfernt<br />

werden (Hudson & Herr 1995; Neumann et al ., 1999) . Durch den<br />

Einsatz der Fluoreszenzendoskopie kann das CIS leichter nachgewiesen<br />

und erfolgreicher reseziert werden (Zaak et al . 2004, 2005) .<br />

Das Carcinoma in situ wird in primäres, sekundäres und begleitendes<br />

CIS unterteilt (Jakse et al ., 2001) .<br />

Primäres CIS: Bezeichnet das CIS ohne begleitenden oder vorbestehenden<br />

papillären Tumor = de novo . Die Tumorprogressionsrate<br />

beträgt 15-37 % (Lamm, 1992) . Bei Patienten, bei denen nach<br />

dem ersten <strong>BCG</strong>-Therapiezyklus keine Wirkung erzielt wird, kann<br />

ein zweiter Instillationszyklus erfolgreich sein .<br />

41


42<br />

Abb. 14:<br />

Kaplan-Meier Überlebenskurven<br />

von 138 Patienten mit<br />

CIS (nach Cheng et al. 1999).<br />

Sekundäres CIS: bezeichnet ein CIS, dass im Verlauf der<br />

Nachsorge bei Patienten mit primär papillären Tumoren diagnostiziert<br />

wurde .<br />

Begleitendes CIS: Als begleitendes CIS bezeichnet man das<br />

zeitgleich mit einem papillären Tumor diagnostizierte CIS .<br />

Cheng et al . haben das Überleben von 138 Patienten mit multifokalem<br />

CIS und einer medianen Beobachtungszeit nach TUR von<br />

11 Jahren (0,7-25 Jahre) untersucht . Nach 10 Jahren blieben 63 %<br />

der Patienten progressionsfrei . Die karzinomspezifische und allgemeine<br />

Überlebensrate lag bei 79 % bzw . 55 % . Nach 15 Jahren<br />

blieben 59 % der Patienten progressionsfrei . Die tumorspezifische<br />

und allgemeine Überlebensrate lag entsprechend bei 74 % bzw .<br />

40 % (s . Abb . 14) . Es gab keinen signifikanten Unterschied der<br />

Überlebensraten zwischen zystektomierten Patienten und den<br />

Patienten, die ihre Blase behalten haben (p=0,16) (Cheng et al .,<br />

1999) .<br />

Der natürliche Verlauf des CIS ist höchst unterschiedlich . Es<br />

zeigen sich nach TUR/Biopsie Invasionsraten zwischen 3 und<br />

50 % (Lamm 1992a) . Die Erstdiagnose des CIS führte früher zur<br />

Empfehlung der radikalen Zystektomie als Therapie erster Wahl bei<br />

dieser Erkrankung (Utz & Farrow 1984; Utz et al ., 1980) .<br />

Erst mit Einführung der intravesikalen <strong>BCG</strong>-Immuntherapie auch<br />

für das CIS der Harnblase konnte eine Verbesserung der schlechten<br />

Prognose für die Patienten erreicht werden . Die klinischen<br />

Studien zur Behandlung des CIS (s . Tab . 10) zeigen bei über 700<br />

Patienten eine Erfolgsrate von etwa 70 % bei einer Dauer dieses<br />

Therapieerfolges von durchschnittlich 39 Monaten .


Tab. 10:<br />

Ansprechen auf <strong>BCG</strong><br />

bei Patienten mit CIS der<br />

Harnblase.<br />

Literatur Pat. Zahl Patienten mit Vollremission „follow up“<br />

(n) % Monate<br />

Brosman 1985 33 27 82 60<br />

Brosman 1989 40 28 70 35<br />

DeKernion et al ., 1985 19 13 66 15<br />

Enderli 1989 55 47 85 26<br />

Herr et al ., 1986 47 34 72 18<br />

Kavoussi et al ., 1988 59 23 39 24<br />

Kelley et al ., 1985 12 8 67 11<br />

Lamm 1985 14 11 79 14<br />

Morales 1980 7 5 71 23<br />

Prescott et al ., 1989 16 14 88 24<br />

Reitsma 1989 153 107 70 18<br />

Rintala et al ., 1989 10 4 40 21<br />

ISchellhammer et al ., 1986 6 6 100 12<br />

Soloway & Perry 1987 9 5 56 16<br />

SWOG 8216 64 45 70 39<br />

(Lamm et al ., 1991)<br />

SWoG 8507 (Lamm et al., 1992)<br />

6 Wochen 78 55 70 48<br />

6 + 3 72 49 82 48<br />

Gesamt 694 481 69<br />

Eine vergleichende multizentrische Studie von <strong>BCG</strong> gegen<br />

Doxorubicin beim CIS wurde durch die SWOG durchgeführt<br />

(Lamm et al ., 1991b) .<br />

Bei Patienten mit CIS war die Ansprechrate nach <strong>BCG</strong>-Behandlung<br />

prozentual signifikant höher: So zeigte sich nach <strong>BCG</strong> in 70 %<br />

Rezidivfreiheit versus 34 % nach Doxo rubicin (p


44<br />

Tab. 11:<br />

Gefahr der Progression bei<br />

Therapieversagen von <strong>BCG</strong> bei<br />

der Behandlung von CIS (mod.<br />

nach Hudson & Herr, 1995;<br />

DeJager et al., 1991)<br />

Abb. 15:<br />

Kaplan-Meier Kurve für<br />

die Rezidivfreiheit bei der<br />

Behandlung von CIS mit <strong>BCG</strong><br />

(nach Jakse et al. 2001)<br />

Patienten angehoben (Böhle & Jocham, 2000) . Dennoch ist das<br />

CIS ein potentiell gefährlicher Tumor . Bei Nichtansprechen auf eine<br />

<strong>BCG</strong>-Therapie ist die Gefahr einer Progression hoch (s . Tab . 11) .<br />

Ansprechen n Art der Progression<br />

Wahrscheinlichkeit der<br />

Progression (%)<br />

1 Jahr 2 Jahre 3 Jahre<br />

Vollremission 105 Gesamt 2 11 19<br />

Lokal 1 7 11<br />

T2+ 1 3 7<br />

Metastasen 0 1 1<br />

Teilremission 75 Gesamt 23 60 95<br />

Lokal 20 43 65<br />

T2+ 3 15 25<br />

Metastasen 0 2 5<br />

Jakse et al . von der EORTC-GU-Gruppe berichteten 2001 von<br />

einer Phase II-Studie über die <strong>BCG</strong>-Behandlung von 103 Patienten<br />

mit primären (n=19), sekundären (n=40) und ge misch ten CIS<br />

(primäres und sekundäres CIS zusammen, n=44) . Die Patienten<br />

wurden sechsmal im wöchentlichen Abstand mit 120 mg <strong>BCG</strong><br />

behandelt . Die Patienten, die nicht auf den ersten Zyklus reagiert<br />

haben, wurden mit einem zweiten 6-wöchentlichen <strong>BCG</strong>-Zyklus<br />

behandelt . 77 (75 %) der 103 Patienten zeigten ein Ansprechen auf<br />

<strong>BCG</strong> . Bei 6 von 10 Patienten wurde ein zweiter Instillationszyklus<br />

gegeben . Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit von 7,6<br />

Jahren lebten 39 der 77 der Patienten (50 %) noch mit ihrer eigenen<br />

Blase, 31 (40 %) ohne Rezidive . 7 Patienten wurden zystektomiert<br />

und waren noch am Leben und 16 sind an den Folgen des<br />

Blasenkarzinoms gestorben . 10 Patienten brachen die Therapie<br />

wegen Neben wirkun gen ab (s . Abb . 15) .


4.2.3 pt1 G3 karzinom<br />

Harnblasenkarzinome pT1 sind bei 30 % der Patienten zu erwarten .<br />

Harnblasenkarzinome des Stadiums pT1G3 sind im urologischen<br />

Patientengut mit einer Häufigkeit von etwa 5 % zu erwarten (Herr,<br />

1990) . Es handelt sich somit um ein im Vergleich zu pTa weniger<br />

häufig vorkommendes Tumorstadium (Kirkali et al .2005), welches<br />

jedoch wegen der Progression und verkürzten Lebens erwar tung<br />

eine große Bedeutung hat (Böhle & Jocham, 2000) .<br />

Ca . 20 % der Patienten mit T1-Tumoren werden innerhalb von 5<br />

Jahren sterben (Heney et al ., 1983; Lutzeyer et al ., 1982; Pryor,<br />

1973; Anderström et al ., 1980) .<br />

Es stellt sich somit die Frage, ob diese Tumore bereits initial wie<br />

muskelinfiltrierende Karzinome radikal mit Zystektomie und Harnableitung<br />

behandelt werden sollten oder konservativ wie die<br />

übrigen nicht muskelinvasiven Karzinome .<br />

Daten zur TUR dieser Tumoren mit einer adjuvanten <strong>BCG</strong>-<br />

Immuntherapie zeigen gute Ergebnisse . Mehrere retrospektive<br />

Studien bestätigen die Effizienz von <strong>BCG</strong> bei diesem Pa tien ten gut<br />

(Lebret et al ., 1998a; Lebret et al ., 1998b; Bennett et al ., 1992;<br />

Pham & Soloway, 1997; Zhang et al ., 1996; Gohji et al ., 1999; Lee<br />

et al ., 1997) . Diese Studien zeigen eine An sprechrate zwischen 70<br />

und 80 % . Diese Daten zeigen außerdem, dass ca . 70 % dieser<br />

Patienten mit eigener Harnblase lange überleben (Böhle, 1997a;<br />

Böhle & Jocham, 2000) .<br />

Das pT1G3 Harnblasenkarzinom ist ein potenziell aggressiver<br />

Tumor, welcher nicht als oberflächlich, sondern als oberflächlich<br />

invasiv bezeichnet werden könnte . Das bekannte erhöhte<br />

Rezidiv- und Progressionsrisiko erfordert sorgfältige und individuelle<br />

Therapieentscheidungen . Während das rezidivierende<br />

pT1G3-Karzinom einer radikalen Therapie zugeführt werden sollte,<br />

ist beim primären pT1G3-Karzinom zunächst ein konservativer<br />

Therapieversuch gerechtfertigt . Voraussetzung für einen derartigen<br />

Therapieversuch ist die Resektion des Primärtumors und<br />

Nachresektion bis zur Tumorfreiheit . Die anschließende intravesikale<br />

Prophylaxe sollte vorzugsweise durch <strong>BCG</strong> mit Erhaltungstherapie<br />

erfolgen, welches zumindest bei dem genannten Risikoprofil eine<br />

erhöhte Effektivität im Vergleich zur intravesikalen Chemotherapie<br />

verspricht (Böhle & Jocham, 2000) .<br />

Die Nachkontrolle sollte alle 3 Monate erfolgen, wobei hier wiederholte<br />

Biopsieentnahmen aus dem ehemaligen Tumorbereich<br />

und weiteren suspekten Arealen zu fordern sind . Falls ein Rezidiv<br />

eintritt, so ist im Tumorstadium T1G3 die Zystektomie zu emp-<br />

45


46<br />

Abb. 16:<br />

Kaplan-Meier Kurve für<br />

die Überlebenszeit unter <strong>BCG</strong>-<br />

Therapie<br />

(aus Brake et al., 2000)<br />

fehlen . Falls das Rezidiv ein pTa-Tumor ist, kann ein 2 . <strong>BCG</strong>-<br />

Behandlungszyklus angeschlossen werden . Bei Rezidiv freiheit<br />

sollte eine intravesikale Erhaltungstherapie durch 3-malige <strong>BCG</strong>-<br />

Instillationen nach 3, 6, 12, 18, 24, 30 und 36 Monaten erfolgen<br />

(Lamm et al ., 2000; Böhle & Jocham, 2000) .<br />

Eine derartige Strategie kann die Blase bei etwa 70 % der Patienten<br />

erhalten . Auch bei Patienten, bei denen eine Organerhaltung<br />

im weiteren Verlauf nicht möglich ist, zeigte sich kein erhöhtes<br />

Metastasierungsrisiko verglichen mit Pa tien ten, die gleich radikal<br />

zystektomiert werden (Böhle & Jocham, 2000) .<br />

Brake et al . haben 2000 die Entstehung von Rezidiven und den<br />

Progressionsverlauf beim pT1-Harnblasenkarzinom bei 123<br />

Patienten untersucht . Bei 44 (36 %) dieser Patienten war der<br />

Differenzierungsgrad G3 festzustellen . Von diesen Patienten blieben<br />

36 (82 %) tumorfrei nach 1 oder 2 <strong>BCG</strong>-Zyklen . Rezidive sind bei 5<br />

(11%) der Patienten aufgetreten und 7 (16 %) der Pa tienten zeigten<br />

eine muskelinvasive Progression . Eine Rad ikale Zystektomie wurde<br />

in 4 (9 %) Fällen durchgeführt und 5 (11%) Patienten verstarben<br />

an den Folgen des Tumors (s . Abb . 16) .<br />

Diese Untersuchung zeigt ebenfalls, dass eine radikale Zystektomie<br />

nach einer intravesikalen Therapie mit <strong>BCG</strong> für die meisten Fälle<br />

nicht nötig ist (Brake et al ., 2000) .<br />

Hurle et al . haben 1999 51 pT1G3-Karzinom-Patienten mit <strong>BCG</strong><br />

behandelt . Diese Patienten wurden nach der TUR sowohl mit<br />

Induktions- als auch mit Erhaltungstherapie behandelt . Nachbeobachtungszeit<br />

war mindestens 5 Jahre oder bis zum Tod . Die<br />

mediane Nachbeobachtungszeit von progressionsfreien Patienten<br />

war 85 Monate (64 bis 108) . In dieser Zeit blieben 32 (62,7 %)<br />

progressionsfrei, 9 (17,6 %) hatten eine Tumorpro gression, 8<br />

(15,7 %) starben aus anderen Gründen und 2 (3,9 %) hatten die<br />

Nachbeobachtung abgebrochen . Sieben Patienten hatten extravesikale<br />

Befunde (Tumor des oberen Harntraktes, Prostatakarzinom) .<br />

Krankheitsspezifisches Über leben war 86,3 % (s . Abb . 17) .


Abb. 17:<br />

Progressionsfreie<br />

Überlebensrate bei<br />

51 Patienten mit pT1G3-<br />

Harnblasenkarzinom<br />

(nach Hurle et al.,1999)<br />

1998 haben Baniel et al . 78 Patienten mit pT1G3-Karzinom nach<br />

TUR mit <strong>BCG</strong> behandelt . Mediane Nachbeobachtungs zeit war 56<br />

Monate .<br />

Nach dem <strong>BCG</strong>-Initialzyklus waren 52 (67 %) Patienten tumorfrei .<br />

22 Patienten (28 %) zeigten Rezidive nach einer medianen Zeit von<br />

7 Monaten . Progression zeigten 6 (7,7 %) Patienten nach durchschnittlich<br />

18 Monaten .<br />

Pansadoro et al . haben zwischen 1989 und 1997 670 Patien ten<br />

transurethral reseziert . 81 davon (12 %) hatten pT1G3 und wurden<br />

nach TUR mit <strong>BCG</strong> therapiert . Die <strong>BCG</strong>-Behandlung wurde in vier<br />

Instillationszyklen unterteilt, wobei in jedem Zyklus sechsmal instilliert<br />

wurde . Im ersten Zyklus wurde in wöchentlichem Abstand, im<br />

zweiten alle 2 Wochen, im dritten monatlich und im vierten alle 3<br />

Monate instilliert .<br />

69 Patienten (84 %) haben mindestens die ersten zwei Instillationszyklen<br />

abgeschlossen . Nach einer medianen Nachbeobachtungszeit<br />

von 76 Monaten lag die Gesamtrezidivrate bei 33 %<br />

(27 von 81 Pat .) . Von diesen Patienten zeigten 12 (15 %) eine<br />

Progression nach im Mittel 16 Monaten . Eine Zystektomie wurde<br />

bei 7 (8 %) durchgeführt . Die Gesamtmortalität betrug 6 %<br />

(5 der 81 Pat .) . 60 Patienten (74 %) waren am Leben nach einer<br />

Nachbeobachtungszeit von 79 Monaten . Von diesen leben 56 Pat .<br />

(69 %) mit ihrer eigenen Harnblase (Pansadoro et al ., 2002) .<br />

Davis et al. behandelten zwischen 1981 und 1989 98 Patienten mit<br />

high risk oder rezidivierenden Karzinomen mit TUR und anschließenden<br />

ein- oder sechswöchigen Instillationszyklen mit <strong>BCG</strong> .<br />

Die Patienten wurden weiter bis ins Jahr 2000 sorgfältig beobachtet<br />

. Es wurde dabei keine <strong>BCG</strong>-Erhaltungstherapie durchgeführt<br />

. Bei 44 der Patienten wurde CIS mit oder ohne papilläre<br />

Tumoren, bei 35 pT1G3 diagnostiziert . Bei 27 der 98 Patienten<br />

mit einem Minimum follow up größer als 10 Jahre zeigte sich eine<br />

Progression in das T2-Stadium innerhalb von 30,7 Monaten . Bei<br />

16 davon wurde eine Zystektomie durchgeführt . Das progressionsfreie<br />

10-Jahres-Überleben lag bei 67 %, und das progressionsfreie<br />

47


48<br />

Abb. 18A:<br />

Progressionsfreies<br />

Überleben von Patienten mit<br />

T1-Tumoren und mit oder<br />

ohne begleitendes CIS<br />

(nach Davis et al., 2002).<br />

Abb. 18B:<br />

Krankheitsspezifisches<br />

Überleben bei Patienten mit<br />

T1-Tumor und mit oder ohne<br />

begleitendes CIS<br />

(nach Davis et al., 2002).<br />

Überleben mit erhaltener Harnblase betrug 59 % (s . Abb . 18A/B) .<br />

Die Gesamtzystektomierate war 26 % . Das krankheitsspezifische<br />

10-Jahres-Überleben lag bei 85 % (Davis et al ., 2002) .<br />

Die optimale Therapie des T1G3-CA wird in der Publikation von<br />

Manoharan & Soloway et al . 2005 erläutert .<br />

Bei Vorliegen eines T1G3-Karzinoms sind die folgenden prognostischen<br />

Faktoren zu berücksichtigen:<br />

• Frühes Rezidiv nach TUR und <strong>BCG</strong><br />

• Begleitendes CIS<br />

• Tumorbeteiligung in der prostatischen Urethra<br />

• Tiefe der Lamina propria-Invasion<br />

Die Durchführung der Frühinstillation unmittelbar nach TURB und<br />

die Nachresektion sind zwei Schlüsselfaktoren, die zur Rettung der<br />

Blase und des Patienten beitragen können .<br />

Manoharan & Soloway et al . empfehlen folgendes Therapie-<br />

Stufenschema:


Tab. 12:<br />

Progressionsraten des HBCA<br />

(nach Malmström et al., 1987;<br />

Heney et al.,1983,<br />

Lamm, 1992).<br />

Schlechte prognostische<br />

Faktoren<br />

Zystektomie<br />

4.2.4 tumorprogression und BcG-therapie<br />

T1G3<br />

TUR +<br />

Frühinstillation<br />

Begleitende Zystoskopie +<br />

Zytologie<br />

Auch Nieder et al . 2005 stellen in ihrer Publikation das Management<br />

des T1-Blasentumors vor .<br />

Sie empfehlen neben der TURB und reTURB zunächst eine<br />

Frühinstillation . Das Vorliegen von prognostischen Faktoren wie CIS<br />

und die Tiefe der Lamina-propria-Invasion indiziieren Zystektomie .<br />

Daneben ist die intravesikale Therapie mit <strong>BCG</strong> Mittel der Wahl .<br />

Die Patienten sollten vorab über die Risiken beider Behandlungsmethoden<br />

informiert werden .<br />

Die reTUR spielt eine entscheidende Rolle: Erst wenn eine Muskelinvasion<br />

ausgeschlossen ist, soll mit <strong>BCG</strong> therapiert werden .<br />

Eines der wichtigsten Ziele der Therapie des Harnblasen karzinoms<br />

ist die Verhinderung der Progression des Tumors in ein muskelinvasives<br />

Stadium .<br />

Die Progressionsraten beim Ta-, T1- und CIS-Karzinom sehen wie<br />

folgt aus: (s . Tab . 12)<br />

Tumortyp % Progression<br />

Ta 4-15<br />

T1 29-50<br />

CIS 15-37<br />

ReTUR innerhalb 4 Wochen<br />

Wöchentlich <strong>BCG</strong> 6x<br />

Kein Tumor Low grade/stage T1G3/ CIS T2<br />

Erhaltungstherapie<br />

mit <strong>BCG</strong><br />

TUR + <strong>BCG</strong> (INF<br />

oder MMC)<br />

Nachbeobachtung Nachbeobachtung<br />

Zystektomie<br />

Zystektomie<br />

(Chemo + Radiatio)<br />

Ob <strong>BCG</strong> den Zeitpunkt der Progression verhindert oder verzögert,<br />

wird immer noch kontrovers diskutiert . Manche Studien zeigen<br />

einen Einfluss, andere aber nicht . Diese Diskrepanz liegt zum größ-<br />

49


50<br />

Abb. 19:<br />

Studien und Progression<br />

(Vorteil mit und<br />

ohne <strong>BCG</strong>-Therapie)<br />

(nach Sylvester et al., 2002)<br />

ten Teil an den kurzen follow up Zeiten und der kleinen Anzahl von<br />

Progressionen, die bei individuellen Studien beobachtet werden .<br />

Sylvester et al ., 2002, haben im Rahmen einer Metaanalyse den<br />

Einfluss von <strong>BCG</strong> auf die Progression analysiert .<br />

Es wurden 24 Studien mit insgesamt 4 .863 Patienten zusammengefasst<br />

mit einem medianen follow up von 2,5 Jahren (s . Abb .<br />

19) . In der mit <strong>BCG</strong> behandelten Gruppe (2 .658 Pat .) zeigten<br />

260 Patienten eine Progression . In der Nicht-<strong>BCG</strong>-Gruppe<br />

(2 .205 Pat .) zeigten 304 eine Progression . Das bedeutet eine<br />

Reduktion der Progression in der <strong>BCG</strong>-Gruppe um 27 % . Dies ist<br />

die erste Metaanalyse, die einen positiven Effekt von <strong>BCG</strong> auf die<br />

Progression belegt .<br />

Insgesamt zeigten relativ wenig Patienten eine Progression (6,4 %<br />

mit papillären Tumoren und 13,9 % mit CIS) . Dies liegt am kurzen<br />

follow up und der Tatsache, dass viele Patienten mit Low-risk-<br />

Tumoren in diese Studien eingebracht wurden .<br />

Der positive Effekt der <strong>BCG</strong>-Behandlung war außerdem nur bei<br />

Durchführung einer Erhaltungstherapie nachweisbar .<br />

Fälle/Patienten Fälle/Patienten Statistik mit <strong>BCG</strong> Ohne <strong>BCG</strong><br />

Publ. Jahr Autor (Gruppe) ohne <strong>BCG</strong> mit <strong>BCG</strong> (O-E) Var.<br />

1997 Cookson (MSKCC) 23/43 23/43 0 5,4<br />

1991 Pagano (Padova) 11/63 3/70 -4,4 3,1<br />

1987 Badalament (MSKCC) 6/46 6/47 -0,1 2,6<br />

200 Lamm (SW8507) 102/192 87/192 -7,5 24,1<br />

2001 Palou 2/61 3/65 0,4 1,2<br />

1996 Rintala (Finnbl 2) 3/90 3/92 0 1,5<br />

1995 Rintala (fFinnbl 2) 4/40 2/28 -0,5 1,3<br />

1998 Witjes (Dutch) 4/92 5/90 0,5 2,2<br />

1995 Lamm (SW8795) 24/186 15/191 -4,8 8,8<br />

1999 Malmström (Sw-N) 22/125 15/125 -3,5 7,9<br />

2001 Noguiera (CUETO) 8/127 10/247 -1,9 3,9<br />

1991 Rintala (Finnbl 1) 2/58 3/51 0,7 1,2<br />

1995 Vegt (Dutch) 8/148 15/289 -0,2 4,9<br />

1998 Witjes (EORTC Dutch) 12/173 21/171 4,6 7,5<br />

2001 de Reijke (EORTC) 18/84 10/84 -4 5,9<br />

2001 vd Meijden (EORTC) 19/279 24/558 -4,7 9,1<br />

1982 Brosman (UCLA) 0/22 0/27 0 0<br />

1990 Martinez-Pineiro 4/109 1/67 -0,9 1,2<br />

1999 Witjes (Eur Bropir) 2/25 1/28 -0,6 0,7<br />

1997 Jimenez-Cruz 7/61 6/61 -0,5 2,9<br />

1994 Kälble 2/35 0/32 -1 0,5<br />

1991 Kälble 2/17 0/21 -1,1 0,5<br />

1993 Melekos (Patras) 7/99 2/62 -1,5 2<br />

1988 Ibrahiem (Egypt) 12/30 5/17 -1,1 2,6<br />

0,0 0,5 1,0 1,5 2,0<br />

Therapieeffekt: p=0,001<br />

Verglichen mit der Arbeit von Sylvester et al . haben Shahin et al .<br />

2002 153 Patienten mit primärem pT1G3-Tumor mit <strong>BCG</strong> behandelt<br />

und u .a . Progression, Rezidiv- und Überlebensrate untersucht .<br />

92 Patienten haben nach TUR eine zusätzliche <strong>BCG</strong>-Therapie<br />

erhalten im Gegensatz zu den übrigen 61, die nur mit TUR behandelt<br />

wurden . Es bekamen jedoch nur 22 % dieser Patienten mehr<br />

als einen Instillationszyklus <strong>BCG</strong> .<br />

Die Progressionsrate lag bei 33 % im TUR+<strong>BCG</strong>-Arm verglichen<br />

mit 36 % im TUR-Arm . Die Autoren berichten, dass durch die<br />

<strong>BCG</strong>-Therapie der Zeitpunkt des Auftretens von Rezidiven und<br />

der Zystektomie verschoben wird, allerdings wird das End ergeb nis<br />

nicht signifikant beeinflusst .


4.3 Urotheltumoren spezieller Lokalisationen<br />

4.3.1 oberer Harntrakt<br />

Karzinome des oberen Harntraktes sind eher selten . Es wird angenommen,<br />

dass sich 5 % der Urothelkarzinome im oberen Harntrakt<br />

befinden (Tawfiek & Bagley, 1997) . Die Nephroure terektomie stellt<br />

die Therapie der Wahl dar . Nur in Ausnahme fällen kann oder muss<br />

eine organerhaltende Behandlung durchgeführt werden . Nach derartigen<br />

organerhaltenden Behand lungen oberflächlicher Tumoren<br />

wird die Rezidiv häufigkeit auf der ipsilateralen Seite mit 7-28 %<br />

beschrieben . Tumoren im kontralateralen oberen Hohlsystem treten<br />

in 0,5 bis 2 % auf (Blute et al ., 1989; Kantor et al ., 1986) .<br />

Während die intravesikale <strong>BCG</strong>-Instillationstherapie oberflächlicher<br />

Urothelkarzinome der Harnblase eine anerkannte und hoch effektive<br />

Therapie darstellt, ist diese Behandlung für Karzinome im oberen<br />

Harntrakt aufgrund der geringen Inzidenz bisher nicht etabliert .<br />

Es liegen in der Literatur diverse Berichte zu dieser Therapie vor<br />

(Studer et al . 1989; Böhle et al ., 1989a; Böhle et al ., 1992c; Böhle<br />

et al ., 1992b; Sharpe et al ., 1993; Bellman et al ., 1994) . So führten<br />

Studer et al . 1989 eine <strong>BCG</strong>-Perfusion des oberen Hohlsystems<br />

zur Behandlung des ureteralen CIS bei 8 Patienten durch .<br />

Seitdem haben mehrere Gruppen über ihre Erfahrungen in diesem<br />

Gebiet berichtet (Yokogi et al ., 1996; Schnapp et al ., 1996; Patel &<br />

Fuchs, 1998; Clark et al ., 1999; Bassi et al ., 2001; Irie et al ., 2002;<br />

Tavolini et al ., 2002; Okubo et al ., 2002; Iborra et al ., 2003) .<br />

Böhle et al . berichteten 1992 über eine prospektive klinische<br />

Untersuchung, bei der die Verträglichkeit und Langzeit ergebnisse<br />

der Rezidivprophylaxe mit <strong>BCG</strong> im oberen Harntrakt bei 15<br />

Patienten analysiert wurden .<br />

Die Behandlung wurde wie folgt durchgeführt:<br />

Nach vollständiger Wundheilung, d .h . etwa 4-6 Wochen nach offener<br />

Operation bzw . 2-4 Wochen nach endoskopischer Resektion,<br />

erfolgte die <strong>BCG</strong>-Instillation in das obere Hohlsystem: Entsprechend<br />

der für die Blase vorgesehenen <strong>BCG</strong>-Instillationsmenge wurde perfusorgesteuert<br />

über 2 Stunden instilliert . Die Perfusorspritze wurde<br />

an ein 3-Wege-System angeschlossen, wobei ein Schenkel<br />

15 cm oberhalb des Hohlsystems abgeschnitten und an einem<br />

Infusionsständer in dieser Höhe fixiert wurde . Hierdurch konnten<br />

intrapelvine Drucke >15 cm Wassersäule vermieden werden, so dass<br />

ein pyelovenöser Influx mit konsekutiv möglicher Einschwemmung<br />

von <strong>BCG</strong> vermieden wurde . Die Instillation erfolgte über eine perkutane<br />

Nephrostomie in 10 Hohlsysteme und über einen jeweils vor<br />

Instillation in Lokalanästhesie eingelegten 4 Charr . Ureterenkatheter<br />

(UK) in 7 Hohlsysteme (Böhle & Jocham, 2000) (s . Tab . 13) .<br />

51


52<br />

Tab. 13:<br />

Nebenwirkungen und<br />

Ergebnisse der <strong>BCG</strong>-<br />

Therapie im oberen Harntrakt.<br />

Auswertung von<br />

126 Instillationen<br />

(nach Böhle et al., 1992c).<br />

4.3.2 Prostata<br />

Zweiter <strong>BCG</strong>-Zyklus 4 Hohlsysteme<br />

Anzahl Zyklen 21<br />

Anzahl Instillationen 126<br />

Nebenwirkungen<br />

Temperatur < 38,5 °C 60 %<br />

Fieber > 38,5 °C 9 %<br />

systemische . Infektion 0<br />

verlängerte Hospitalisierung 3 %<br />

Nachbeobachtungszeit 42 (8-51 Monate)<br />

Behandlungsergebnisse<br />

rezidivfrei 12 Pat . (80 %)<br />

lebend 10 Pat . (67 %)<br />

verstorben 2 Pat . (13 %)<br />

verstorben an Tumor 3 Pat . (20 %)<br />

Zusammenfassend kann die Rezidivprophylaxe des Urothelkarzinoms<br />

im oberen Hohlsystem mit <strong>BCG</strong> als mögliche konservative<br />

Therapie bezeichnet werden .<br />

Das Urothelkarzinom der prostatischen Harnröhre ist schwierig<br />

zu behandeln und hat eine schlechte Prognose (Schellhammer &<br />

Whitemore, 1976) . Die radikale Prostatektomie ist in diesen Fällen<br />

ein häufig praktiziertes Verfahren .<br />

Das CIS der prostatischen Harnröhre hat ein von der Infiltrationstiefe<br />

abhängiges hohes Progressionspotential . So zeigten sich bei 11 %<br />

der Patienten mit Urothelkarzinom der Prostata Metastasen, während<br />

100 % der Patienten mit Invasion des Stromas trotz radikaler<br />

Operation Fernabsiedlungen entwickelten (Wishnow & Ro, 1988) .<br />

Wenn jedoch das CIS nur auf das Urothel der prostatischen<br />

Harnröhre beschränkt ist, ist eine Behandlung mit <strong>BCG</strong> möglich .<br />

Hillyard et al . behandelten 1988 8 Patienten mit CIS der prostatischen<br />

Harnröhre, welches lediglich auf die Mukosa beschränkt<br />

war . Es wurde <strong>BCG</strong> nicht direkt in die prostatische Harnröhre<br />

instilliert und auch nicht die Prostata reseziert, sondern es wurde<br />

eine normale intravesikale Instillation durchgeführt . Dennoch konnte<br />

eine vollständige Remission des CIS der Prostata bei 7 dieser 8<br />

Patienten erzielt werden (Hillyard et al ., 1988) .


4.3.3 Distale Urethra<br />

5.0 therapie von Risikogruppen<br />

Bassi et al . (1997) behandelten zwischen 1989 und 1996 27<br />

Patienten mit intravesikaler <strong>BCG</strong>-Immuntherapie . Die Indikation<br />

für diese Therapie war Tumor der urethralen Mukosa . Die<br />

Patienten haben 6x <strong>BCG</strong> in wöchentlichem Abstand bekommen .<br />

Ein zusätzlicher 6wöchiger <strong>BCG</strong>-Zyklus wurde gegeben, wenn<br />

Rezidive ohne Progression dokumentiert wurden . Wenn nach<br />

der Induktionstherapie oder dem zweiten Instillations zyklus eine<br />

Remission auftrat, wurde eine <strong>BCG</strong>-Erhaltungs therapie einmal<br />

monatlich im ersten Jahr und einmal jedes Quartal im zweiten Jahr<br />

gegeben . Zusätzlich wurden alle papillären Tumore mit TUR entfernt<br />

.<br />

Die lokale Responserate betrug 78 % (21 Patienten) . Lokale<br />

Progression wurde bei 3 Patienten (11 %) festgestellt . Fünf der<br />

Responder (19 %) haben Rezidive der prostatischen Urethra während<br />

des follow up ohne Anzeichen von Progression ent wickelt .<br />

Diese Arbeiten zeigen, dass eine Therapiemöglichkeit des CIS der<br />

prostatischen Urethra mit <strong>BCG</strong>-Instillation besteht . Die empfohlene<br />

Methode ist nach dem Durchführen einer üblichen Instillation,<br />

die letzten 5-10 ml des Instillats unter Zurückziehen des Katheters<br />

in die Urethra zu platzieren . Zweckmäßigerweise komprimiert der<br />

Patient selbst beim Entfernen des Katheters den Meatus, so dass<br />

das Instillat nicht herausläuft (Böhle & Jocham, 2000) .<br />

Neben der prostatischen Urethra, kann die distale Urethra bei individuellen<br />

Fällen ebenfalls mit <strong>BCG</strong> behandelt werden . Es ist allerdings<br />

ein direkter Kontakt zwischen Urothel und <strong>BCG</strong> erforderlich,<br />

um eine effektive Therapie zu erreichen, d .h . <strong>BCG</strong> muss direkt<br />

in die Urethra appliziert werden (Böhle & Jocham, 2000; Herr &<br />

Whitmore, 1987) .<br />

5.1 BcG-therapie bei immunsupprimierten Patienten<br />

Die Erkennung von immunsupprimierten Patienten und deren<br />

prophylaktischer Ausschluss von einer <strong>BCG</strong>-Therapie ist von<br />

großer Bedeutung: Nahezu alle tödlichen Verläufe nach <strong>BCG</strong>-<br />

Immunisierung im Rahmen einer intrakutanen Tuberkulose-<br />

Prophylaxe (35 von 1500 Millionen Impfungen) betrafen Kinder<br />

mit zellulären Immundefekten . Die intravesikale <strong>BCG</strong>-Instillation<br />

bei zwei HIV-positiven Patienten führte allerdings zu keiner<br />

Komplikation, wenngleich auch kein therapeutischer Effekt zu<br />

53


54<br />

erkennen war (Lamm, 1993) .<br />

Zur Gruppe der immunsupprimierten Patienten zählen solche<br />

mit aktiver Tuberkulose, angeborenen Immunmangelsyndromen<br />

oder HIV-positive Patienten . Auch Patienten mit Leukämie oder<br />

Morbus Hodgkin haben gelegentlich zelluläre Immundefekte .<br />

Transplantierte Patienten sollten ebenfalls kein <strong>BCG</strong> erhalten . <strong>BCG</strong><br />

sollte auch nicht während der Schwangerschaft und der Stillzeit<br />

angewendet werden (Böhle & Jocham, 2000) .<br />

5.2 BcG-therapie bei vorbestrahlten Patienten<br />

5.3 BcG-therapie bei Reflux-Patienten<br />

Grossman berichtete 1993, dass sich bei vorbestrahlten Patienten<br />

nach <strong>BCG</strong>-Therapie eine Schrumpfblase entwickelt hat . Dies<br />

machte eine Zystektomie mit supravesikaler Harn ableitung erforderlich<br />

. Alle Fälle waren mit mindestens 40 Gy vorbestrahlt .<br />

Konträre Ergebnisse sind allerdings von Zietman et al . 1998 und<br />

Palou et al . 1999 vorgestellt worden .<br />

Zietman berichtet von eine Serie von Patienten, die gegen muskelinvasive<br />

Tumore radiotherapiert waren . Bei 3 Patienten, die erfolgreich<br />

intravesikal mit <strong>BCG</strong> behandelt wurden, sind oben erwähnte<br />

Komplikationen nicht aufgetreten .<br />

Palou hat 13 vorbestrahlte Patienten mit <strong>BCG</strong> nachbehandelt,<br />

ohne dass weitere Nebenwirkungen beobachtet wurden .<br />

Diese Daten zeigen eine gute Verträglichkeit von <strong>BCG</strong> auch wenn<br />

die Patienten vorbestrahlt sind . Sollte die Strahlendosis 40 Gy<br />

überschritten haben, muss die intravesikale Behandlung mit <strong>BCG</strong><br />

mit äußerster Vorsicht stattfinden und nur dann angewendet werden,<br />

wenn keine andere Therapiemöglichkeit besteht (Böhle &<br />

Jocham, 2000) .<br />

Nach wiederholter TUR kann in 19-48 % ein vesikoureteraler bzw .<br />

vesikorenaler Reflux auftreten (Freed 1979; Gottfries 1975) .<br />

Böhle et al ., 1990, berichteten über die <strong>BCG</strong>-Therapie bei 14<br />

Patienten mit vesikorenalem Reflux . Bei einem Patienten mit Doppel-<br />

J-Katheter kam es infolge einer Katheterobstruktion zu einer hochfiebrigen<br />

Reaktion . Alle anderen Patienten tolerierten einen sechswöchigen<br />

Instillationszyklus oder zwei Zyklen (6/14 Pat .)<br />

Die topische intravesikale Therapie des Urothelkarzinoms mit <strong>BCG</strong><br />

erscheint bei Vorliegen eines vesikorenalen Refluxes gefahrlos<br />

durchführbar und im Hinblick auf das multifokale Auftreten des<br />

Urothelkarzinoms besonders in dieser Patienten gruppe wünschenswert<br />

zu sein .


6.0 Vergleich mit anderen therapeutika<br />

6.1Vergleich mit Immuntherapeutika<br />

Interferon<br />

Kälble et al ., führten 1994 eine Studie mit 78 Patienten durch,<br />

in der die Patienten entweder 120 mg <strong>BCG</strong> oder 107 Einheiten<br />

Interferon α 2b erhielten . Instillationen erfolgten einmal pro Woche<br />

für 6 Wochen, anschließend einmal pro Monat für 4 Monate und<br />

danach zweimal in vierteljährlichen Abständen, so dass insgesamt<br />

12 Instillationen im ersten Jahr verabreicht wurden .<br />

Die durchschnittliche Nachbeobachtungszeit betrug 24 Monate<br />

(6-32 Monate) . 15,6% der Patienten entwickelten nach <strong>BCG</strong> einen<br />

Rezidivtumor, wobei ein Progress bei 6,3% der Patienten zu verzeichnen<br />

war . In der Interferon-Gruppe hatten 60% der Patienten<br />

ein Rezidiv, welches in 11,4% mit einem Progress einherging .<br />

Die Unterschiede hinsichtlich der Rezidivhäufigkeit sind statistisch<br />

signifikant (p=0,001) . Auch die Stratifikation hinsichtlich<br />

der T1-Tumoren zeigte eine statistisch signifikant geringere<br />

Rezidivhäufigkeit nach Behandlung mit <strong>BCG</strong> (Kälble et al ., 1994) .<br />

Eine weitere prospektive Studie von <strong>BCG</strong> vs . Interferon wurde von<br />

Jimenez-Cruz et al ., 1997 durchgeführt . 122 Patienten mit pT1<br />

G1-G3 wurden mit 150 mg <strong>BCG</strong> oder mit INF-α 2b 54 MU behandelt<br />

. Die Rezidivrate betrug 96,4% in der INF-Gruppe und 39,3%<br />

in der <strong>BCG</strong>-Gruppe . Die Anzahl der Rezidive betrug für die beiden<br />

Gruppen 28 vs . 47 Monate und die krankheitsfreie Zeit betrug 19,3<br />

bzw . 15,3 Monate . Alle Werte waren zugunsten von <strong>BCG</strong> statistisch<br />

signifikant (p=0,001) .<br />

Keyhole-Limpet-Haemocyanin<br />

Keyhole-Limpet-Haemocyanin (KLH) ist eine weitere immunmodulierende<br />

Substanz zur Rezidivprophylaxe des HBCA . Sie wird aus<br />

der Hämolymphe der Schlüssellochnapfschnecke (Keyhole limpet)<br />

gewonnen, ist ein blaues, kupferhaltiges Protein und entspricht<br />

etwa dem Hämoglobin der Säugetiere . KLH wird als Antigen in der<br />

Immunforschung verwendet .<br />

Kälble et al . haben 1991 KLH mit <strong>BCG</strong> bei der Rezidivprophylaxe<br />

des urothelialen HBCA in einer prospektiv randomisierten Studie<br />

verglichen . Nach einer Nachbeobachtungszeit von 20 Monaten<br />

(8-32 Monaten) entwickelten 41,2 % der KLH- und 14,3% der<br />

<strong>BCG</strong>-behandelten Patienten ein Rezidiv (p=0,061) (s . Tab . 14) . Die<br />

KLH-Gruppe zeigte eine höhere Rezidivrate im Vergleich zur <strong>BCG</strong>-<br />

Gruppe, wobei trotz kleiner Fallzahl der Unterschied in der Gruppe<br />

mit pT1-Tumoren statistische Signifikanz erreichte (p=0,024)<br />

(Kälble et al ., 1991)<br />

55


56<br />

Tab. 14:<br />

Vergleichende Studien<br />

von <strong>BCG</strong> gegen andere<br />

Immuntherapeutika<br />

(nach Kälble et al., 1991)<br />

6.2 Vergleich mit chemotherapeutika<br />

therapie Rezidiv Progress Autor<br />

BGC 15 % 6 % Kälble et al ., 1994<br />

INF 60 % 11 % p


Datensammlung und Analyse: Die Eignung der Studien hinsichtlich<br />

ihrer methodischen Qualität und Datenherkunft wurde unabhängig<br />

von 2 Reviewern eingeschätzt . Die Zeit bis zum Ereignis wurde<br />

mittels log hazard ratios analysiert und eine Sensitivitätsanalyse für<br />

Subgruppen entsprechend dem Rezidivrisiko durchgeführt .<br />

25 Artikel wurden gefunden, aber nur 7 wurden als geeignet<br />

betrachtet . Diese umfassten insgesamt 1901 Patienten, 820 randomisiert<br />

zu Mitomycin und 1081 zu <strong>BCG</strong> . 6 Studien hatten ausreichend<br />

Daten für eine Metaanalyse und umfassten 1527 Patienten,<br />

693 im Mitomycin-Arm und 834 im <strong>BCG</strong>-Arm . Das mittlere gewichtete<br />

log hazard ratio (Varianz) für ein Tumorrezidiv dieser 6 Studien<br />

war –0,022 (0,005) . Dies war nicht signifikant zwischen MMC und<br />

<strong>BCG</strong> (p = 0,76) . Allerdings zeigte die Metaanalyse eine signifikante<br />

Heterogenität zwischen den einzelnen Studien (p = 0,001) .<br />

Eine Subgruppenanalyse von 3 Studien, die nur high risk Ta und<br />

T1 Patienten enthielten, zeigte keine Heterogenität (p = 0,25) und<br />

die log hazard ratio (Varianz) für ein Rezidiv von -0 .371 (0,012) .<br />

Nimmt man Mitomycin als Kontrolle in der Metaanalyse, zeigt eine<br />

negative Ratio einen Vorteil von <strong>BCG</strong> an, der in diesem Fall hoch<br />

signifikant ist (p = 0,0008) .<br />

Die siebte Studie benutzte <strong>BCG</strong> low dose in zwei Armen (27mg<br />

und 13,5mg) im Vergleich zu einer Standarddosis Mitomycin C<br />

(30mg) . Sie gab eine signifikant reduzierte Rezidivrate mit <strong>BCG</strong><br />

27mg im Vergleich zu Mitomycin C an (p = 0,001) .<br />

Nur zwei Studien lieferten genügend Daten zur Analyse der<br />

Progression und des Überlebens . Diese repräsentierten 681<br />

Patienten; davon 338 <strong>BCG</strong>- und 343 MMC-Patienten . Hier gab<br />

es keinen signifikanten Unterschied zwischen MMC und <strong>BCG</strong> hinsichtlich<br />

einer Progression (log hazard ratio und Varianz: 0,044 +<br />

0,04, p = 0,16), für Überleben (-0,112 + 0,03 p = 0,5) .<br />

Lokale Nebenwirkungen (Dysurie, Zystitis, Pollakisurie und<br />

Hämaturie) waren sowohl mit MMC (30 %) als auch <strong>BCG</strong> (44 %)<br />

assoziiert . Systemische Nebenwirkungen wie Schüttelfrost, Fieber<br />

und allgemeines Krankheitsgefühl waren mit MMC und <strong>BCG</strong> zu<br />

12% bzw . 19 % assoziiert, wobei Hautausschläge häufiger bei<br />

Mitomycin auftraten .<br />

Die Daten dieser Metaanalyse zeigen, dass ein Tumorrezidiv mit<br />

<strong>BCG</strong> im Vergleich zu MMC signifikant nur in der Subgruppe der<br />

high risk Patienten reduziert werden kann . Es gab jedoch keinen<br />

Unterschied in Bezug auf Tumorprogression oder Überleben Die<br />

Entscheidung, welche Substanz verwendet wird, könnte somit von<br />

Nebenwirkungen und Kosten abhängig gemacht werden .<br />

57


58<br />

Huncharek & Kupelnick 2003 haben den Einfluß der intravesikalen<br />

Chemotherapie versus <strong>BCG</strong> Immuntherapie auf Rezidive oberflächlicher<br />

Übergangsepithelkarzinome der Blase untersucht .<br />

In dieser Arbeit wird eine Metaanalyse zur Untersuchung der existierenden<br />

Daten zu dieser Thematik durchgeführt, um den relativen<br />

Effekt beider Behandlungsmodalitäten auf das Tumorrezidiv<br />

zu quantifizieren . Ein prospektives Protokoll für die Metaanalyse<br />

wurde entwickelt, gefolgt von einer sorgfältigen Suche der publizierten<br />

Literatur mit strengen Auswertungskriterien . 9 randomisierte<br />

Studien wurden gefunden, die die Spezifikation des Protokolls<br />

erfüllten . Diese beinhalteten Daten von 2261 Patienten, die statistisch<br />

mit dem Peto-Modell kombiniert wurden . Endpunkt war der<br />

Anteil von Patienten mit Rezidiven nach 1, 2 und 3 Jahren intravesikaler<br />

Therapie (d .h . eine „Summen odds ratio“, ORp) .<br />

Bei der Kombination aller 9 Studien zum 1-Jahres-Rezidivzeitpunkt<br />

zeigte sich eine kombinierte odds ratio zum Vorteil von <strong>BCG</strong> von<br />

0,89 bei allerdings signifikanter statistischer Heterogenität . Letztere<br />

schließt ein statistisches Pooling der Daten aus . Es wurde daraufhin<br />

eine Sensitivitätsanalyse durchgeführt, um die Ursache für die<br />

Heterogenität zu finden . Es zeigte sich, dass eine Vorbehandlung<br />

der Patienten mit Chemotherapie in einer großen Zahl der randomisierten<br />

Studien einen Vorteil zugunsten von <strong>BCG</strong> bewirkte .<br />

Nachdem die Daten nach Vorhandensein und nicht Vorhandensein<br />

einer Vorbehandlung mit intravesikaler Chemotherapie stratifiziert<br />

wurden, zeigte die intravesikale Chemotherapie eine Reduktion der<br />

1, 2 und 3 Jahresrezidive von 21 - 82 % gegenüber <strong>BCG</strong>, abhängig<br />

vom Endpunkt .<br />

Die zur Verfügung stehenden Daten zeigen, dass klinische<br />

Untersuchungen, die intravesikales <strong>BCG</strong> mit einer intravesikalen<br />

Chemotherapie vergleichen, nach Vorhandensein oder<br />

nicht Vorhandensein einer Vortherapie mit Chemotherapie stratifiziert<br />

werden müssen . Rezidive nach Vorbehandlung mit intravesikaler<br />

Chemotherapie sprechen schlechter auf eine erneute<br />

Chemotherapie an als chemotherapie-naive Patienten .<br />

Die z . Zt . empfundene Überlegenheit der <strong>BCG</strong>-Therapie könnte<br />

daher ein Artefakt dieses Phänomens sein, weil die meisten<br />

randomisierten Studien auch Chemotherapie-Versager in ihre<br />

Chemotherapie-Behandlungsarme randomisiert haben .<br />

2007 wurde die Arbeit von Gårdmark et al . aus Schweden vorgestellt<br />

.<br />

Ziel dieser Arbeit ist es, die Ergebnisse der Nachbeobachtungszeit<br />

von 10 Jahren bei high-risk HBCA-Patienten, die entweder mit<br />

40mg Mitomycin C oder <strong>BCG</strong> behandelt wurden, zu dokumentieren<br />

. Viele der vorhandenen Studien haben eine kurze


Abb. 20:<br />

Kaplan-Mayer Kurve des<br />

Follow-up nach <strong>BCG</strong>bzw.<br />

Chemotherapie<br />

(nach Gårdmark et al.2007)<br />

7.0 Ausblick<br />

Nachbeobachtungszeit, daher war der Bedarf an Langzeitdaten<br />

über das Progressions- und Überlebensverhalten dringend nötig .<br />

Zwischen 1987 und 1992 wurden 261 Patienten mit T1G3, primären<br />

CIS oder schnell rezidivierenden Ta/T1G1-2 randomisiert<br />

und entweder mit Mitomycin C 40mg oder <strong>BCG</strong> (Dänischer Stamm<br />

1331) behandelt . Sie wurden zunächst 6x in wöchentlichem<br />

Abstand und dann über ein Jahr 1x im Monat und schließlich 1x<br />

alle 3 Monate im 2 . Jahr instilliert .<br />

Medianer follow-up waren 123 Monate . 58 Patienten (23%) zeigten<br />

eine Progression; davon 23 in der Mitomycin-Gruppe und 24 in<br />

der <strong>BCG</strong>-Gruppe (p=0,26) . Von den 140 Patienten, die starben,<br />

gehörten 68 zur <strong>BCG</strong>-Gruppe und 72 zur Mitomycin-Gruppe<br />

(p=0 .98) . Die meisten (95% bzw . 68%) starben an anderen<br />

Ursachen als Blasenkrebs .<br />

FAZIT: Diese follow-up Ergebnisse zeigen, dass kein signifikanter<br />

Wirkungsunterschied zwischen Mitomycin 40mg und <strong>BCG</strong> bei<br />

Progression und Gesamtüberleben besteht .<br />

Betrachtet man die Ergebnisse dieser Studie von Anfang an, die<br />

zunächst von Lundholm et al . 1996 und dann von Malmström et al .<br />

1999 publiziert wurde, sieht man, dass <strong>BCG</strong> anfänglich besser als<br />

Mitomycin 40mg war . Mit zunehmender Nachbeobachtungszeit,<br />

wurde deren Wirkung aber ausgeglichen (s . Abb . 20) .<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit<br />

1<br />

0,9<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

MMC<br />

0<br />

0 25 50 75 100 120<br />

Monate nach TUR<br />

Die intravesikale Therapie mit <strong>BCG</strong> stellt heute eine sehr wirkungsvolle<br />

Alternative für die Therapie des nichtmuskelinvasiven<br />

Harnblasenkarzinoms dar .<br />

Die Reduktion der Rezidiv- und vor allem der Progressionsrate<br />

durch die konsequente Durchführung der Initial- und Erhaltungstherapie<br />

sprechen dafür, dass diese Therapie Mittel der ersten Wahl<br />

zur Behandlung des high-risk nichtmuskelinvasiven Harnblasenkarzinoms<br />

sein sollte .<br />

<strong>BCG</strong><br />

59


60<br />

8.0 Stichwortverzeichnis<br />

Seitenzahl<br />

A<br />

Adhäsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14, 20, 26, 27, 38<br />

Antibiotika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7, 13<br />

Antikoagulantien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14, 15<br />

Applikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .18, 20, 27<br />

Arthralgie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7, 8, 9, 12<br />

Arthritis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7, 8, 12, 16<br />

B<br />

BAK-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24, 25, 26<br />

<strong>BCG</strong>-Stämme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9, 13, 22, 26, 27<br />

Blutgerinnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

c<br />

CD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24, 25, 28<br />

CIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .31, 32, 33, 35-38, 41-44, 47-53, 59<br />

Connaugh . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9, 21, 27<br />

D<br />

Desinfektionslösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20<br />

Doppel-J-Katheter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .54<br />

Doxorubicin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38, 41, 43<br />

DTH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

e<br />

Epididymitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7, 8, 9, 11<br />

F<br />

Fernmetastasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22, 40<br />

Fibronektin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38<br />

H<br />

Hämaturie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6, 8, 10, 16, 35, 57<br />

Hautrötung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

Heparin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14<br />

Hepatitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7, 8, 9, 15<br />

HIV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5, 53, 54<br />

HLA-DR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />

I<br />

IL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24, 29, 30<br />

Immunologische Reaktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6<br />

Immunsuppression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .34<br />

Impfstoff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .22<br />

Instillationszyklus . . . . . . . . . . .10, 11, 31, 32, 34, 35, 41, 44, 50, 53, 54<br />

Interferon . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .39, 55<br />

intraepitheliale Neoplasie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40


k KLH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .55, 56<br />

L LAK-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24<br />

low-dose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34-37<br />

Lymphozyten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25, 29, 30<br />

M Makrophagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24, 28, 29<br />

Markerläsion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .41<br />

Miktionsfrequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .8, 10<br />

miliare Pneumonie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7, 8, 15,<br />

MMC . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .26, 37, 38, 39, 41, 49, 56, 57, 59<br />

muskelinvasiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .10, 11, 40, 45, 46, 49, 54, 59<br />

N Nebenwirkungen . . . . . . . . . . . . . .6-12, 15, 26, 32-35, 39, 44, 52, 54, 57<br />

Nephritis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

Nephrostomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51<br />

NK-Zellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .23, 24<br />

P Pasteur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9, 21, 22, 26, 27, 35<br />

Pneumonitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />

Progression . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36, 37, 44-47, 49, 50, 53, 56, 57, 59<br />

pT1G3 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .45, 46, 47, 50<br />

R Rezidivrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12, 14, 32, 36, 47, 55, 57<br />

RIVM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .4, 9, 21, 26, 27<br />

S Sepsis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7, 8, 9<br />

septischer Schock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7, 12, 15<br />

Suppressor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .28, 29<br />

SWOG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40, 43<br />

Symptome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6-12, 15, 16<br />

Syndrome . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11, 12, 54<br />

t Tice . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .9, 21, 26, 27<br />

TNF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .24, 26, 29, 30<br />

Toxizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .11, 24, 35, 36, 37, 39<br />

Tuberkulose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .5, 15, 20, 22, 53, 54<br />

TUR . . . . . . . . . . . .5, 11, 15, 30, 31, 34, 35, 37, 38, 41, 42, 45-50, 53, 54, 59<br />

U Überlebensrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .33, 36, 42, 47, 50<br />

Z Zystektomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42, 45, 46, 47, 49, 50, 54<br />

Zystitis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6, 8, 9, 29, 30, 35, 38, 57<br />

Zytokine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .29, 30<br />

Zytotoxizität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23-27<br />

61


62<br />

9.0 Literaturverzeichnis<br />

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BcG-<strong>medac</strong>, Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Suspension zur intravesikalen<br />

Anwendung . Zus.: Nach Rekonst. enth. 1 Durchstechfl.: <strong>BCG</strong> (Bacillus Calmette-<br />

Guérin) Bakterien (Stamm RIVM abgeleitet von Stamm 1173-P2) 2 x 10 8 bis 3 x 10 9 lebensfähige<br />

Einheiten. And. Best.: Pulver: Polygeline, wasserfreie Glucose, Polysorbat 80.<br />

Lösungsmittel: NaCl, Wasser f. Injektionszwecke. Anwendungsgebiete: Nicht-invasive<br />

urotheliale Harnblasenkarzinome: kurative Behandl. eines CIS. Rezidivprophylaxe: Ta<br />

G1-G2 multifokale Tu. u./o. Rezidiv-Tu.;Ta G3; T1; CIS. Gegenanz.: Überempfindlichk.<br />

geg. <strong>BCG</strong> od. Hilfsstoffe; angeborene od. durch Erkrank. od. Therapie erworbene<br />

Immunschwäche; aktive Tuberkulose (Ausschluss bei pos. Hauttest auf Tuberkulin erforderl.).<br />

Vorherig. Radiotherapie d. Blase; Schwangerschaft u. Stillzeit. Nebenwirkungen:<br />

häufig, aber meist milde u. vorübergehende Sympt., Zunahme im Verlauf d. Therapie.<br />

Sehr häufig: Übelkeit; Zystitis, Granulomata der Blase, erhöhte Miktionsfrequenz mit<br />

Schmerzen u. Unwohlsein; asymptomatische granulomatöse Prostatitis. Fieber < 38.5°C,<br />

Unwohlsein, Fieber, Schüttelfrost als Zeichen der gewünschten beginnenden immunolog.<br />

Reaktion. Häufig: Fieber > 38.5°C. Gelegentlich: Zytopenie, Anämie; Reiter-Syndrom; miliare<br />

Pneumonie, Lungengranulomatose; Hepatitis. Exantheme, Hautabszesse; Arthritis,<br />

Arthralgie. HWI, Makrohämaturie, Einschränkung d. Blasenkapazität, Harnstauung;<br />

Orchitis, Epididymitis. Arterielle Hypotonie. Selten: <strong>BCG</strong>-Sepsis; Gefäßinfektionen, Nierenabszess;<br />

symptomatische granulomatöse Prostatitis. Sehr selten: <strong>BCG</strong>-Infektion von<br />

Implantaten u. umgebenden Gewebe. Zervikale Lymphadenitis, regionale Lymphknoten-<br />

infektion; Hypersensitivitätsreakt.; Osteomyelitis, Knochenmarkinfektion, Psoas-Abszess;<br />

Chorioretinitis, Konjunktivitis, Uveitis. Gefäßfisteln; Erbrechen, intestinale Fisteln, Peritonitis;<br />

gegenüber Tuberkulostatika resistente Orchitis od. Epididymitis, Infektion d. Glans<br />

Penis. Verschreibungspflichtig.<br />

<strong>medac</strong> <strong>GmbH</strong>, Fehlandtstr . 3, D-20354 Hamburg . 6/2008<br />

mito-<strong>medac</strong> ® / mito-extra ® Pulver zur Herstellung einer Lösung zur intravesikalen<br />

Anwendung . Zusammensetzung: 1 Durchstechflasche mito-<strong>medac</strong> ® mit 500 mg<br />

Pulver enthält 20 mg Mitomycin . 1 Durchstechflasche mito-extra ® mit 1000 mg Pulver<br />

enthält 40 mg Mitomycin . Sonstige Bestandteile: NaCl . Zusätzlich: Applikationssystem<br />

mit 20ml (mito-<strong>medac</strong> ® ) bzw . 40ml (mito-extra ® ) steriler 0,9%iger NaCl-Lösung; Katheter .<br />

Anwendungsgebiet: Intravesikale Anwendung zur Rezidivprophylaxe bei oberflächlichem<br />

Harnblasenkarzinom . Gegenanzeigen: Intravesikale Therapie: Blasenwandperforation;<br />

Harnblasenentzündung als relative Kontraindikation; Stillzeit. Nebenwirkungen:<br />

Intravesikale Therapie: Häufig allergische Hautreaktionen in Form lokaler Exantheme (z .B .<br />

Kontaktdermatitis, auch in Form von Palmar- und Plantarerythemen), selten generalisierte<br />

Exantheme . Häufig Zystitis (u .U . hämorrhagischer Natur), Dysurie, Nykturie, Pollakisurie,<br />

Hämaturie, lokale Blasenwandirritation . Auftretende Zystitis sollte symptomatisch<br />

durch lokale antiphlogistische und analgetische Maßnahmen behandelt werden . Meist<br />

kann die Therapie mit Mitomycin, ggf . dosisreduziert, fortgesetzt werden . Sehr selten<br />

nekrotisierende Zystitis, allergische (eosinophile) Zystitis, die Therapieabbruch erfordert;<br />

Stenosen der ableitenden Harnwege; Einschränkung der Blasenkapazität . Zusätzliche<br />

Anwendungsgebiete, Gegenanzeigen und Nebenwirkungen zur systemischen Therapie<br />

siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig .<br />

<strong>medac</strong> <strong>GmbH</strong> Fehlandtstraße 3, D-20354 Hamburg . Stand: Oktober 2009


<strong>medac</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Theaterstraße 6 · 22880 Wedel<br />

Tel. 0800 1030300 · Fax 04103 8006-328<br />

www.<strong>medac</strong>.de<br />

WU-1014/06.2008

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