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Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie e. V ...

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Bücherecke<br />

Opiatabhängigkeit – eine Pflichtlektüre!<br />

�� In den letzten Jahren sind Opioide auch zur Behandlung von<br />

Nicht-Tumor-Schmerzen zunehmend in den Mittelpunkt moderner<br />

<strong>Schmerztherapie</strong> gerückt. Das Stigma vom „Morphin als letztem Mittel“<br />

wurde abgelöst von einer rationalen Denkweise, die retardierten Opioiden<br />

in oraler oder transdermaler Galenik gerade aufgrund ihrer fehlenden<br />

spezifischen Organtoxizität einen festen Stellenwert einräumt.<br />

Nicht zuletzt der „Vioxx-Skandal“ und die in dessen Folge gemachten<br />

retrospektiven und prospektiven Untersuchungen über renale und kardiovaskuläre<br />

Nebenwirkungen haben dazu wesentlich beigetragen,<br />

konnten sie doch eindrucksvoll zeigen, dass weder die traditionellen<br />

nicht steroidalen Antirheumatika (tNSAR) noch die selektiveren Cox-<br />

2-Hemmer (Coxibe) <strong>für</strong> eine Langzeittherapie geeignet sind.<br />

Rationale Therapie mit Opioiden darf aber nicht zu „Opioideuphorie“,<br />

d. h. zu einem unkritischen Einsatz dieser potenten Analgetika<br />

mit dem Potenzial zentraler Nebenwirkungen führen. Nicht jeder<br />

Schmerz ist opioidsensitiv, nicht jeder Patient ist <strong>für</strong> eine Therapie<br />

mit Opioiden geeignet. Wer die segensreichen Wirkungen dieser Substanzgruppe nutzen will,<br />

sollte daher auch deren Grenzen kennen bzw. wissen, wie mit dem Problem einer vorbestehenden<br />

oder iatrogenen Opioidabhängigkeit umzugehen ist.<br />

In diesem Zusammenhang ist das soeben in zweiter Auflage erschienene Buch „Opiatabhängigkeit“<br />

ein exzellenter Ratgeber. Das Werk bietet einen fundierten, gleichermaßen<br />

aktuellen wie praxisrelevanten Überblick zu den pharmakologischen, medizinischen, psychotherapeutischen<br />

und nicht zuletzt juristischen Aspekten dieses Krankheitsbildes.<br />

Die zweite Auflage wurde sinnvoll erweitert durch neue Beiträge zu relevanten chirurgischen,<br />

dermatologischen und gynäkologischen Essentials im Rahmen einer Opiatabhängigkeit<br />

sowie ein Kapitel zur <strong>Schmerztherapie</strong>.<br />

Relevant <strong>für</strong> die tägliche Praxis sind auch die Ergänzungen zur Begutachtung hinsichtlich<br />

Suchtgefährdung und Suchtkrankheit, zur Fahrtauglichkeit, zur psychosozialen Betreuung und<br />

– ein mit vielen Vorurteilen besetztes Thema – zur Substitutionsbehandlung mit Heroin.<br />

Fazit: Eine praxisrelevante Pflichtlektüre <strong>für</strong> jeden schmerztherapeutisch Tätigen, ein sehr<br />

gutes Nachschlagewerk <strong>für</strong> alle, die Opioide einsetzen, und/oder alle diejenigen, <strong>für</strong> die der<br />

Umgang mit Abhängigen zur täglichen Arbeit gehört. Dr. Uwe Junker<br />

Eckhard Beubler, Hans Haltmayer, Alfred Springer (Herausgeber):Opiatabhängigkeit. Zweite, überarbeitete<br />

und erweiterte Auflage, 2007. XIV, 340 Seiten. 33 Abbildungen. Broschiert. Eur 49,90, Springer<br />

Verlag, Heidelberg, New York. ISBN 978-3-211-29116-0<br />

Einstieg und/oder Repetitorium<br />

�� Das Buch vermittelt die wesentlichen Informationen praxisnah,<br />

die man vor Beginn einer medikamentösen Therapie braucht, um ein<br />

effektives Konzept zu erarbeiten. Einleitend werden die gängigen<br />

Definitionen und die Abgrenzungen von akutem und chronischen<br />

Schmerz dargestellt, bevor der wichtigen Frage nachgegangen wird,<br />

wie der Hausarzt Chronifizierungsprozesse frühzeitig erkennen<br />

kann. Ebenso prägnant wie didaktisch gelungen ist die Beschreibung<br />

von Schmerzwahrnehmung und der unterschiedlichen Schmerztypen<br />

wie Nozizeptor- und neuropathischem Schmerz mit einer sinnvollen<br />

Abgrenzung der chronischen Kopfschmerzen als Sonderfall. Getreu<br />

dem schmerztherapeutischen Credo „Ohne Schmerzmessung keine<br />

Therapie“ wird das Kapitel „Schmerzerfassung in der Hausarztpraxis“<br />

der aktuellen Schilderung aller gängigen Analgetika und Koanalgetika<br />

vorangestellt. Insgesamt ein rundum gelungenes Buch <strong>für</strong><br />

den schmerztherapeutisch interessierten Hausarzt. Dr. Uwe Junker<br />

Oliver Emrich – News, Aktuelle <strong>Schmerztherapie</strong> mit Analgetika, 64 S., 5 Abbildungen, 12 Tabellen, Eur 11,99,<br />

CHF 18,90, ComMed Update, 2005, ISBN 3-905320-81-9, ComMed Verlag, Basel.<br />

26<br />

Impressum<br />

Organ der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Schmerztherapie</strong><br />

Herausgeber<br />

Gerhard Müller-Schwefe,<br />

Schillerplatz 8/1, D-73033 Göppingen<br />

Tel. 07161/976476 · Fax 07161/976477<br />

E-Mail: gp@dgschmerztherapie.de<br />

Schriftleitung<br />

Thomas Flöter, Frankfurt; Olaf Günther, Magdeburg;<br />

Winfried Hoerster, Gießen; Dietrich Jungck, Hamburg;<br />

Uwe Junker, Remscheid; Stephanie Kraus (verantw.),<br />

Stephanskirchen, Tel.: 08036/1031;<br />

Thomas Nolte, Wiesbaden; Reinhard Thoma, Tutzing;<br />

Michael Überall, Nürnberg<br />

Beirat<br />

Joachim Barthels, Bad Salzungen; Christoph Baerwald,<br />

Leipzig; Wolfgang Bartel, Halber- stadt; Heinz-Dieter<br />

Basler, Marburg; Günter Baust, Halle/ Saale; Klaus<br />

Borchert, Greifswald; Burkhard Bromm, Hamburg; Kay<br />

Brune, Erlangen; Mathias Dunkel, Wiesbaden; Oliver<br />

Emrich, Ludwigshafen; Gerd Geisslinger, Frankfurt; Hartmut<br />

Göbel, Kiel; Henning Harke, Krefeld; Ulrich Hankemeier,<br />

Bielefeld; Stein Husebø, Bergen; Klaus Jork,<br />

Frankfurt; Edwin Klaus, Würzburg; Eberhard Klaschik,<br />

Bonn; Lothar Klimpel, Ludwigshafen; Bruno Kniesel,<br />

Hamburg; Marianne Koch, Tutzing; Bernd Koßmann,<br />

Wangen; Peter Lotz, Bad Lippspringe; Christoph Müller-Busch,<br />

Berlin; Robert Reining, Passau; Robert F.<br />

Schmidt, Würzburg; Günter Schütze, Iserlohn; Hanne<br />

Seemann, Heidelberg; Ralph Spintge, Lüdenscheid;<br />

Birgit Steinhauer, Limburg; Georgi Tontschev, Bernau;<br />

Roland Wörz, Bad Schönborn; Henning Zeidler, Hannover;<br />

Walter Zieglgänsberger, München; Manfred<br />

Zimmermann, Heidelberg<br />

In Zusammenarbeit mit dem Fachverband Schmerz,<br />

Verband <strong>Deutsche</strong>r Ärzte <strong>für</strong> Algesiologie e.V.,<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Algesiologie e.V., <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Algesiologische Fachassistenz e. V.,<br />

<strong>Deutsche</strong> Akademie <strong>für</strong> Algesiologie, GAF <strong>Gesellschaft</strong><br />

<strong>für</strong> algesiologische Fortbildung mbH, <strong>Deutsche</strong><br />

Schmerzliga e.V., Verband ambulant tätiger Anästhesisten<br />

e.V., Gesamtdeutsche <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Manuelle<br />

Medizin e.V., <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> zum Studium<br />

des Schmerzes e.V. und <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />

Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie.<br />

Mit der Annahme eines Beitrags zur Veröffentlichung<br />

erwirbt der Verlag vom Autor alle Rechte, insbesondere<br />

das Recht der weiteren Vervielfältigung zu<br />

gewerblichen Zwecken mithilfe fotomechanischer<br />

oder anderer Verfahren. Die Zeitschrift sowie alle in<br />

ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen<br />

sind urheberrechtlich geschützt.<br />

Hinweis: Die in dieser Zeitschrift angegebenen Dosierungen<br />

– vor allem von Neuzulassungen – sollten<br />

in jedem Fall mit dem Beipackzettel der verwendeten<br />

Medikamente verglichen werden.<br />

Bezugspreis: Einzelheft 12,– Euro<br />

Abonnement <strong>für</strong> 4 Ausgaben pro Jahr 40,– Euro<br />

(zzgl. Versand, inkl. MwSt.).<br />

Der Mitgliedsbeitrag des DGS schließt den Bezugspreis<br />

der Zeitschrift mit ein. Die Zeitschrift erscheint<br />

im 23. Jahrgang.<br />

Verlag<br />

© URBAN & VOGEL GmbH, München,<br />

Januar 2007<br />

Leitung Medical Communication:<br />

Ulrich Huber (verantw.)<br />

Schlussredaktion: Dr. Brigitte Schalhorn<br />

Herstellung/Layout: Maren Krapp<br />

Druck: Vogel Druck und Medienservice<br />

GmbH & Co. KG, Höchberg<br />

Titelbild: Marcus Gruber, Illustration: Z. Curulija<br />

SCHMERZTHERAPIE Nr. 3/2007 (23. Jg.)

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