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4 LoGistik KURIER mIttwoch, 16. märz 2011 transportwirtschaft Logistikdrehscheibe für den donauraum Ausbildung, preisbewusstsein und standortsicherung sind hauptthemen der transportbranche. Die schere zwischen jenen Unternehmen in der transportbranche, die mit der einstellung neuer Mitarbeiter wegen unsicherer Wirtschaftslage noch abwarten, und jenen, die Arbeitskräfte brauchen, aber keine finden, klafft derzeit stark auseinander. Für Alexander klacska, obmann der Bundessparte transport und Verkehr in der WkÖ, ist das Anlass, heuer besonderes Augenmerk auf Aus- und Weiterbildung zu richten. klacska möchte das Bewusstsein von Unternehmern schärfen, sich stärker für die Qualifizierung von Mitarbeitern zu engagieren. er weist aber auch darauf hin, dass es hier um eine politische herausforderung gehe, entsprechende instrumente bereitzustellen, um Unternehmen unter die Arme zu greifen. „ein qualifizierter Mitarbeiter trägt wesentlich dazu bei, den standort zu sichern“, sagt klacska. Und Bundesspartengeschäftsführer erik Wolf fügt hinzu: „Gerade im Wettbewerb können wir über die preisschiene nicht gewinnen. Wir können nur über die Qualität gewinnen. Und die beginnt bei der Aus- und Weiterbildung.“ es gelte, bei den Mitgliedsbetrieben das Bewusstsein insofern zu stärken, dass investitionen in die Aus- und Weiterbildung keine verlorenen investitionen, sondern mit der höchsten rentabilität versehen sind.“ Die Bundessparte will verstärkt auf Berufe aufmerksam machen, wo es kaum mehr Ausbildung gebe - wie etwa in der Binnenschifffahrt mit all ihren Facetten. Weiters will man auf eine enge kooperation von Verkehrsunternehmen mit Ausbildungsinstituten wie etwa Fahrschulen hinarbeiten. klacska: „Über das instrument der Fahrschule muss eine aktive Bewerbung des transporteur-Berufes erfolgen. Auf der anderen seite kann hier jungen Menschen gezeigt werden, dass das ein interessanter Beruf ist FotoLiA/christA eDer Politik muss logistik- und Industrieflächen an der donau freihalten – nur so könne transit verringert und gütertransport auf die donau verlagert werden und dass es hier eine aktuelle nachfrage gibt. Der 18-Jährige soll in eine Fahrschule mit dem Ziel, einen Führerschein zu bekommen, hineingehen, und mit dem Wissen herausgehen, er hat die Qualifikation für einen Beruf.“ Das solle aber nicht heißen, dass die Verkehrswirtschaft zu einem sammelbecken für alle jene wird, die einen Führerschein haben wollen. Der Antrieb des jungen Menschen für den Beruf müsse schon vorhanden sein. An die Verladende Wirtschaft richtet klacska den Appell, bei der Güterbeförderung von der Mentalität Geiz ist geil abzugehen. Die krise sei vorbei, die Verkehrsunternehmen haben ohne staatliche Unterstützung der industrie bei der krisenbewältigung geholfen. Die kosten aber - Mineralölsteuer, Valorisierung des road pricings, kollektivvertragsabschlüsse und anziehende inflation - seien gestiegen. Die Diskussion darüber dürfe nicht abgewürgt werden. „ein Qualitätsbewusstsein muss auch ein preisbewusstsein bei der Verladenden Wirtschaft auslösen“, meint klacska. historische chance donau Als historische chance für Österreich bezeichnet klacska die Möglichkeit, mit der Donau zu einer wirklichen Logistikdrehscheibe zu werden. „Wir ha- Spartenobmann a. Klacska geschäftsführer Erik wolf ben in südosteuropa Märkte mit einem überdurchschnittlichen Wachstum. Das sind die klassischen Donauanrainerstaaten, wie sie auch die via donau definiert, also nicht nur die direkt an der Donau liegenden staaten.“ Wenn die konjunktur - etwa in der türkei - wieder Fahrt aufnehme, dann komme eine gigantische transitlawine auf uns zu, meint klacska. Das könne und müsse über die Donau kanalisiert werden. „hier besteht für Logistikdienstleister die große chance, wesentlich zu partizipieren. Das sind einerseits die häfen, andererseits die Dienstleister im multimodalen Verkehr, die den Weitertransport organisieren.“ Dazu bedürfe es aber einer planungssicherheit auf der Donau, betont der Bundessparten obmann. „Deswegen stehen wir zu 100 prozent hinter dem Flussbaulichen MeDiAproJekte Gesamtprojekt.“ so ein projekt dürfe nicht leichtfertig aufs spiel gesetzt werden, man müsse in Jahrzehnten denken und richtungweisende enscheidungen für die nächste Generation treffen. „Der erste, der das ernsthaft in Angriff nimmt, wird der Gewinner im spiel sein. Den Autocluster habe man ohnehin schon an die slowakei verloren.“ Die schiffe werden so weit fahren, wie sie optimal fahren und beladen werden können. Die Frage ist, ob das Budapest, Bratislava, Wien oder ennshafen sein wird. „Unsere Meinung ist, es muss in Österreich sein.“ Die politik müsse hier mitspielen und Logistik- beziehungsweise generell indstrieansiedlungsflächen an der Donau freihalten. Damit könne man auch den transit verringern. Denn Grund für den transit sei, dass nicht mehr in Österreich produziert werde. MeDiAproJekte ▸ Wachstum transportaufkommen steigt Die Bundessparte transport und Verkehr wächst weiter. nach vorläufigen ergebnissen sind vergangenes Jahr 1883 Unternehmen in dieser sparte neu gegründet worden. Der langfristige Aufwärtstrend - unterbrochen durch die Wirtschaftskrise 2009 - wurde 2010 also fortgesetzt. Bei den insolvenzen zeichnet sich eine leichte entspannung in der Branche ab. Vergangenes Jahr gab es 532 insolvenzen oder abgewiesene konkursanträge, das bedeutet einen rückgang von etwa zehn prozent im Vergleich zu 2009. Damit wurde ▸ Belastung hohe mehrkosten Die von der Bundesregierungbeschlossenensteuererhöhungen verursachen hohe Mehrkosten für die transport- und Verkehrsbranche, sagt Bundesspartenobmann Alexander klacska. ein Beispiel: Bei einem sattelzugfahrzeug im Fernverkehr verursachen die Änderungen Mehrkosten in höhe von 2140 € jährlich – wobei hier schon die senkung der kfz-steuer in Abzug gebracht wurde. Auch im regional- und Verteilverkehr wird die Belastung spürbar sein. hier ist mit Mehrkosten von 412 € zu rechnen. Zusätzlich spürt die Branche auch die gestiegenen treibstoffpreise aufgrund des Ölpreisanstiegs. wieder das niveau von 2008 erreicht. Über die hälfte der insolvenzen betreffen Unternehmen des Fachverbands für Güterbeförderung. Bei den neuzulassungen von Lkw über 3,5 tonnen und sattelzugmaschinen wurde 2010 in Österreich eine steigerung von 11,3 prozent im Vergleich zu 2009 verzeichnet. in der Donauschifffahrt wurde in den ersten drei Quartalen 2010 eine 20,5-prozentige steigerung der Menge der beförderten Güter zum Vergleichszeitraum des Vorjahres erreicht. Die österreichischeneisenbahnunternehmen konnten ihre transportleistung im selben Zeitraum um 15 prozent steigern. Durch die Bundesförderung mittels erp-kleinkrediten konnten 2010 in ganz Österreich 214 umweltfreundliche Lkw in Betrieb genommen werden. Das sind vier prozent aller neuzulassungen an schweren nutzfahrzeugen. steiermark und niederösterreich haben mit zusätzlichen Fördermaßnahmen die umweltfreundliche erneuerung des Fuhrparks maßgeblich unterstützt. in summe konnten dadurch bundesweit acht prozent der erstzugelassenen Lkw und sattelzugfahrzeuge gefördert werden. Durch die krise gingen viele Arbeitsplätze in der Mobilitätswirtschaft verloren. nun ergibt eine Umfrage erstmals seit 2008, dass mehr Unternehmen planen, Mitarbeiter einzustellen als freizusetzen. es herrscht optimismus.
KURIER mIttwoch, 16. märz 2011 LoGistik 5 Verein netzwerk Logistik Nicht bloß in den Wolken schweben! Der Verein netzwerk Logistik macht logistische heraus- forde rungen transparent. Mit spannung wird der diesjährige Österreichische Logistik-tag des Vereins netzwerk Logistik (VnL) am 8. Juni im Design center in Linz von Brancheninsidern erwartet. heiße Diskussionen sind zwischen rudolf hansl, Geschäftsführer der tGW transportgeräte Gmbh & co kG in Wels, und eduard Wünscher, Vorstandsvorsitzender der knapp AG, angesagt. Geht es doch um innovationen in der Lagerlogistik und die Frage, ob das Lager der Zukunft ein hochregallager sein beziehungsweise bleiben wird, wie VnL- obmann Franz staberhofer verrät. Auch das derzeitige Megathema „cloud computing“ wird den Logistik-tag beherrschen. Damit Unternehmen wissen, worum es geht, wie man mittels it-Leistungen in Foto: © wragg, istockphoto.com echtzeit über Datennetze (gewissermaßen aus der cloud = Wolke) transparenz über die gesamte Wertschöpfungskette erlangen kann. industrie und Logistik sollen ja nicht nur in den Wolken schweben und dort allein gelassen werden. Bei cloud computing werden Daten und programme nicht mehr auf dem computer abgespeichert, sondern irgendwo im netz. Der Vorteil: Man kann von überall und jederzeit darauf zugreifen, mit dem handy oder dem computer, von zu hause, im Büro oder unterwegs. Die Themenpalette des Logistik-tages ist sehr breit und reicht von it-Anwendungen, über Lösungen für industrie- und handel bis zu effizienter Verkehrsinfrastruktur sowie Forschung und entwicklung. flexible Lieferketten künftiges kernthema des VnL werden die Lehren aus der Wirtschaftskrise für die Logistik sein. es geht dabei um die erfahrung des schnellen Auf und Ab zwischen krise und Boom und die reaktion der Logistik darauf. „künftig müssen wir Lieferketten entsprechend flexibel gestalten“, sagt oliver Mayr, Marketingverantwortlicher beim VnL. supply chain Management und Flexibilität sei das herausfordernde Thema, Das ist das einzige, was es bei uns zu holen gibt ... Jetzt neu! weil planbarkeit nicht mehr im bisherigen Ausmaß möglich sei. Diesem thema stellt sich auch das Logistikum in steyr, die Logistikforschungsstelle in oberösterreich schlechthin und kooperationspartner des VnL. Am Logistik-tag wird übrigens das Fünf-Jahre- Jubiläum des Logistikums entsprechend gefeiert. Der VnL wird heuer sein Logistik-Forum Vorarlberg, das dreimal stattgefunden hat, auf das Logistikforum Bodensee mit den regionen ost-schweiz, Liechtenstein, Allgäu und Vorarlberg erweitern. Am 20. september 2011 geht dieses Forum zum ersten Mal im Festspielhaus Bregenz über die Bühne. Das diesjährige treffen für Beschaffungs- und einkaufsexperten, supply Management 2011, findet am 4. und 5. Mai an der Fh Joanneum in kapfenberg statt. ▸ Logistik-Preis neue Kategorie wissenschaft erstmals wird heuer der Österreichische Logistik-preis des in steyr angesiedelten Vereins netzwerk Logistik (VnL) in drei kategorien vergeben. Zur kategorie „Beste wirtschaftliche ergebnisverbesserung durch ein Logistik-tool“ und „Beste innovative partnerschaftliche Logistik- Lösung“ gesellt sich beim heuer zum dritten Mal vergebenen Logistik-preis die kategorie „Beste praxisbezogene Diplomarbeit oder Masterthesis“. Für diese dritte kategorie sind studiengänge der Fachhochschulen aufge- fordert, Arbeiten einzureichen. pro institut ist eine Arbeit erlaubt, um eine gewisse Vorselektion zu erreichen. Die einreichfrist zum Logistik-preis 2011 endet am 30. April 2011. Die teilnahme ist kostenlos. Die preisverleihung findet am 7. Juni 2011, am Vorabend des Österreichischen Logistik-tages, im rahmen eines Galadiners im Design center in Linz statt. Zum Österreichischen Logistik-tag am 8. Juni im Linzer Design center werden rund 650 teilnehmer erwartet. in den Foyers rund um den kongresssaal können sich Aussteller aus der Branche auf ständen präsentieren. DB SCHENKERsecurity – der beste Schutz gegen Frachtdiebstahl! Alle zweieinhalb Minuten wird in Europa ein krimineller Übergriff auf Frachtgut verübt. Sind auch Sie von Diebstählen und den unangenehmen Folgen betroff en? Schützen Sie wertvolle Sendungen mit DB SCHENKERsecurity – unserer neuen Sicherheitslösung, die vom Transport über den Umschlag und die Lagerung in unseren TAPA-zertifi zierten Terminals die gesamte Logistikkette abdeckt. Nutzen Sie unsere Erfahrung und gehen Sie auf Nummer sicher! Weitere Informationen fi nden Sie unter www.dbschenker.com/at oder richten Sie Ihre konkrete Anfrage an security@schenker.at VnL VNL-obmann Franz Staberhofer ist Studiengangsleiter Ilm und Scm an der Fachhochschule Steyr
Seite 1 und 2: logistik I mIttwoch, 16. märz 2011
Seite 3: KURIER mIttwoch, 16. märz 2011 LoG
Seite 7 und 8: KURIER mIttwoch, 16. märz 2011 LoG
Seite 9 und 10: Report I MIttwoch, 16. März 2011 w
Seite 11 und 12: KURIER MittwocH, 16. MäRz 2011 log
Seite 17 und 18: Transport & Verkehr I MIttwoch, 16.
Seite 19 und 20: KURIER mittWoCH, 16. märz 2011 LoG
Seite 21 und 22: KURIER mittWoCH, 16. märz 2011 LoG
Seite 23 und 24: © Stalzer&Partner/Studio © Stalze
Seite 25 und 26: Unternehmen & Logistik jcl baut aus
Seite 27 und 28: KURIER miTTWoCh, 16. mäRz 2011 loG

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