Wassertourismus Hunte - Flusslandschaft Hunte
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<strong>Wassertourismus</strong> <strong>Hunte</strong><br />
6. Maßnahmenprogramm "<strong>Wassertourismus</strong> auf der <strong>Hunte</strong>"<br />
6.1 Handlungsbereiche und Maßnahmen<br />
6.1.1 Handlungsbereich 1: Infrastruktur<br />
Die Möglichkeiten für den Kanutourismus hängen neben der Befahrbarkeit des Gewässer<br />
maßgeblich von der vorhandenen wassertouristischen Infrastruktur ab. Hierzu zählen im<br />
Kanusport in erster Linie geeignete Ein- und Ausstiegsstellen sowie Rastplätze. Auch<br />
Überwindungsmöglichkeiten oder Umtragestellen an vorhandenen Hindernissen im Fluss,<br />
zum Beispiel an Wehren, gehören zu einer guten wassertouristischen Infrastruktur. Darüber<br />
hinaus zählen Übernachtungs- und Versorgungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe<br />
zum Gewässer im weiteren Sinne zur wassertouristischen Infrastruktur.<br />
Die Infrastruktur direkt am Wasser und im Uferbereich ist damit eine entscheidende Voraussetzung,<br />
um den <strong>Wassertourismus</strong> zu fördern. Gut ausgestattete Rastplätze, Ein- und<br />
Ausstiegsplätze sowie Möglichkeiten zur Überwindung von Hindernissen im Gewässer<br />
zeigen den Kanutouristen, dass sie in der Region willkommen sind. Zudem lenkt die gezielte<br />
Infrastrukturausstattung die Wassersportler und beugt der Beeinträchtigung anderer<br />
Nutzungen und Interessen wie z. B. Naturschutz, Fischerei, Landwirtschaft o.ä. vor.<br />
Daneben können von der Infrastruktur auch andere Nutzergruppen profitieren: Wanderer,<br />
Radfahrer und Angler können Rastplätze mitbenutzen, kombinierte Fisch-Kanu-Rinnen<br />
sind auch aus Sicht des Naturschutzes und der Fischerei positiv zu bewerten, touristische<br />
Betriebe sowie die Kommunen profitieren von zusätzlichen Einnahmen durch Kanutouristen,<br />
und auch für Einheimische erhöht sich die Attraktivität der Region.<br />
Für das Untersuchungsgebiet sollte sich die Ausstattung mit einer kanugerechten Infrastruktur<br />
vor allem auf die <strong>Hunte</strong> flussabwärts der Kernstadt Diepholz konzentrieren. Zwischen<br />
Dümmer und Diepholz sind Infrastrukturmaßnahmen zunächst vor allem an der<br />
Lohne, die sich ab dem Zentrum von Diepholz Flöthe nennt, durchzuführen. Zwar bieten<br />
alle drei Dümmerausleiter (Alte <strong>Hunte</strong>, Lohne, Grawiede) Möglichkeiten für den Kanusport,<br />
allerdings ist nur die Lohne ganzjährig befahrbar. Die Lohne nutzen Kanuanbieter bereits<br />
heute für organisierte Kanutouren, und sie ist zum Teil schon mit kanutouristischer Infrastruktur<br />
ausgestattet (z.B. Anleger in Hartlage und Stadt Diepholz). Ggf. kann in einem<br />
nächsten Schritt eine alternative Route von der Lohne über die Strohte und Grawiede in die<br />
<strong>Hunte</strong> mit entsprechender Infrastruktur ausgestattet werden. Die Alte <strong>Hunte</strong> sollte dagegen<br />
bei der Ausstattung mit Infrastruktur nachrangig behandelt werden. Hier ist zurzeit nur eine<br />
Befahrung bei sehr hohem Wasserstand möglich. Ob sich dieser Umstand nach Abschluss<br />
der Bauarbeiten zur Bornbachumleitung ändern wird, bleibt abzuwarten. Zudem durchfließt<br />
die Alte <strong>Hunte</strong> am Auslauf aus dem Dümmer sowohl ein EU-Vogelschutzgebiet als auch<br />
ein FFH-Gebiet. Ein neues Naturschutzgebiet zwischen Dümmer und Lehmder Wiesen,<br />
das mit einem Befahrungsverbot auf der Alten <strong>Hunte</strong> verbunden ist, ist in Planung. Die<br />
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