nach dem Tod seiner Eh Brünger) nach dem Tod ... - Meiningsen
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hörte <strong>dem</strong> Conrad Clepping als Erbherrn,<br />
später der Familie von Berswordt. Der Hof<br />
Schäfer (1999 Plöger) gehörte <strong>dem</strong> Kloster<br />
Paradiese. Wir sehen also das Dorf <strong>Meiningsen</strong><br />
schon zu verhältnismäßig früher Zeit als<br />
eine Ansammlung bedeutender, fruchtbringender<br />
(„ein rechtes Mannlehen“ wird z.B.<br />
der Schulzenhof zeitgenössisch genannt) Höfe,<br />
zumeist im Besitz reicher städtischer<br />
Adelsgeschlechter, die aber dort ihre Pächter<br />
hatten, die außer der Pacht an den Erbherrn<br />
auch noch Abgaben an Haus Meyerich zu<br />
zahlen hatten.<br />
Rundgang durchs Dorf<br />
Nun wird es aber Zeit, daß wir einen kleinen<br />
Rundgang durchs Dorf machen. Wir beschauen<br />
<strong>nach</strong>einander unter Führung von<br />
Lehrer Schulte alle die alten Höfe, die ihre<br />
Geschichte durch viele hundert Jahre zurückverfolgen<br />
können. Wir stapfen auch<br />
durch den ältesten Weg des Dorfes, den<br />
Springweg, der tief als Hohlweg eingeschnitten,<br />
<strong>nach</strong> Ampen führt. Die Gemeinde hat<br />
keine Kreisstraße und muß ihr ausgedehntes<br />
Wegenetz selbst unterhalten, da kann man<br />
keinen Asphalt verlangen! Aber „aus der<br />
Welt“ ist <strong>Meiningsen</strong> noch lange nicht: zwei<br />
Omnibuslinien halten den Verkehr <strong>nach</strong><br />
Soest und Möhnesee aufrecht.<br />
Schulgeschichte<br />
Die Anfänge der Meiningser Schulgeschichte<br />
liegen im Dunklen. Zwar erfahren wir aus<br />
<strong>dem</strong> Kirchenbuch, daß „die Lohnherren“<br />
von <strong>Meiningsen</strong> schon im Jahr 1608 „begehrten<br />
eine Schule einzurichten“. Wann<br />
aber die alte Schule dann wirklich gebaut<br />
wurde, steht nicht fest. 1706 wird sie dann<br />
erstmalig im Kirchenbuch erwähnt. Abgebrochen<br />
wurde das alte und baufällig gewordene<br />
Gebäude zu Beginn des 19. Jahrhunderts.<br />
1822 wurde dann von der Gemeinde<br />
ein neues Küsterhaus mit einem<br />
Schulsaal erbaut, das 1859 erweitert werden<br />
mußte. Auch zu Ende des Jahrhunderts wäre<br />
ein neuer Erweiterungsbau erforderlich geworden,<br />
zu dessen Finanzierung sich aber<br />
die Stadt Soest (es handelte sich ja um ein zu<br />
kirchlichem Eigentum gehörendes Küsterhaus,<br />
das ihrem Patronat unterstand) lange<br />
nicht entschließen konnte. Schließlich wurde<br />
er (1889) doch ausgeführt, aber schon sieben<br />
93<br />
Jahre später baute die Gemeinde eine neue<br />
Schule, die der alten heute noch rechtwinklig<br />
gegenüberliegt.<br />
In Meiningserbauer<br />
Wir haben noch ein weit entferntes Ziel:<br />
Meiningserbauer, eigentlich eine Gemeinde<br />
für sich (es liegt von <strong>Meiningsen</strong> weiter als<br />
Epsingsen) gehört dennoch dazu, und zwar<br />
seit urdenklichen Zeiten. Wie die Nachsilbe<br />
„Bauer“ schon anzeigt, lag hier die „Gemeinheit“,<br />
das allen gemeinsam gehörende<br />
Land. Ein großer alter Hof liegt mitten in<br />
Meiningserbauer, der Henserhof, früher Köchlingser<br />
Hof, wie man uns erzählt, ursprünglich<br />
im Besitz einer Familie von Köchlinghausen?.<br />
Seit den Steinschen Reformen<br />
ist das Gebiet von Meiningserbauer mit<br />
kleinen Höfen und Häusern besiedelt, und<br />
hier, bei Landwirt Dietrich Eck, hören wir<br />
noch zum Abschluß unseres Besuches eine<br />
ganze Handvoll Geschichten aus <strong>Meiningsen</strong><br />
im bunten Wechsel: wie die Meiningser<br />
einmal eine Glocke aufhängen wollten, die<br />
nicht getauft war und ihnen plötzlich durchs<br />
Fenster davonflog, bis zur „Sümpekiule“ bei<br />
Theiningsen. Wie die Soldaten im siebenjährigen<br />
Krieg ihre Pferde in der Kirche untergestellt<br />
hätten und der Futtermeister ihnen<br />
im nördlichen Seitenschiff, das sie heute<br />
noch „Häckselecke“ nennen, das Futter zugeteilt<br />
hätte. Aber auch von der Prozession<br />
zu <strong>Eh</strong>ren des Pankratius von Theiningsen<br />
über den „Kreesweg“, der nicht, wie wir in<br />
unserem Bericht von Deiringsen irrtümlich<br />
behaupteten, „Grenzweg"“ sondern eben<br />
„Pankratiusweg" bedeute, weiß unser Gewährsmann<br />
zu berichten, und das lustige Geschichtchen<br />
vom Pastor Müller, der laut Kirchenbuch<br />
„ein strenges Regiment geführt“<br />
hätte und eines Tages Woesthoffs Esel totschoß.<br />
Und zum Abschluß gibt es dann noch<br />
einen Scherz von den Leuten in Meiningserbauer,<br />
die sich einen Teil des Lebensunterhalts<br />
durch Besenbinden erwarben. Sagt da<br />
einer von den Besenbindern zum anderen:<br />
„Wie machst du das bloß? Ich bleibe immer<br />
arm, und du hast die Taschen voll Taler! Wir<br />
verkaufen doch die gleichen Besen!“ Antwortet<br />
der andere: „Das ist doch ganz einfach:<br />
ik stiäle eben de fertigen Besmes!“