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Sicherheitskommunikation für mobile Hilfsorganisationen

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Seite 6<br />

Next Generation E-Government <strong>für</strong> die<br />

innere Sicherheit und den Bevölkerungsschutz<br />

Einführung in das Projekt der Alcatel SEL Stiftung <strong>für</strong> Kommunikationsforschung<br />

Klaus Lenk<br />

Die Workshop-Reihe der Alcatel SEL Stiftung<br />

<strong>für</strong> Kommunikationsforschung hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, die Nutzung der Informationstechnik<br />

<strong>für</strong> die Arbeit von Behörden und<br />

Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (im<br />

Folgenden als BOS abgekürzt) zu fördern und<br />

zu strukturieren. Sie ist damit Teil eines längerfristig<br />

angelegten Forschungsprojekts des<br />

von der Stiftung gegründeten Hochschulkollegs<br />

E-Government.<br />

Worum geht es bei diesem Forschungsprojekt?<br />

Die Chancen, die eine Weiterentwicklung<br />

des informationstechnischen Instrumentariums<br />

<strong>für</strong> eine Effektivierung, Qualitätsverbesserung<br />

und Effizienzsteigerung bietet, sind in<br />

ihrer Tragweite nur einem kleinen Kreis von<br />

Kennern der Technik wirklich bewusst. Die<br />

gegenwärtige Modewelle des E-Government<br />

hat die Polizeiarbeit („e-policing“) und das<br />

Umgehen mit Schadenslagen („e-emergency“)<br />

noch nicht wirklich erreicht. In einem<br />

engen Verständnis von E-Government können<br />

Internetpräsenz der Polizei wie auch Beschaffungssysteme<br />

oder die Anzeigenaufnahme online<br />

erwähnt werden, und im Hinblick auf den<br />

Bevölkerungsschutz zeigen sich seit dem<br />

11. September 2001 und der Flutkatastrophe<br />

2002 gewisse Ansätze. Diese sind jedoch häufig<br />

dadurch geprägt, dass „aus gegebenem<br />

Anlass“ technische Lösungen <strong>für</strong> Probleme<br />

vorgeschlagen werden, ohne dass deren Einbettung<br />

in die Handlungspraxis der beteiligten<br />

Institutionen bedacht würde.<br />

Wenn Besorgnis über einen Missstand akut<br />

wird oder – wie so häufig bei den Organisati-<br />

onen des Katastrophenschutzes – der letzte<br />

verlorene Krieg künftig gewonnen werden<br />

soll, dann wird regelmäßig eine gerade fertige<br />

oder halbfertige Technikanwendung als Problemlösung<br />

dargestellt und mit der Behauptung<br />

angeboten, mit ihr seien alle Probleme gelöst.<br />

Ein Beispiel <strong>für</strong> diese kurzschlüssige Argumentationskette<br />

liefert die Personenidentifikation.<br />

Hier werden gegenwärtig Biometriepässe<br />

als Lösung gehandelt, mit der alle Probleme<br />

beseitigt werden könnten. Es scheint so,<br />

als ob manche Technikanwendungen geradezu<br />

darauf warten, dass die in der Praxis auftauchenden<br />

Probleme so definiert werden,<br />

dass der Einsatz fertiger technischer Konzepte<br />

als sinnvolle Lösung erscheint.<br />

Diese Argumentation greift zu kurz. Verkannt<br />

wird, dass technische Systeme eingebettet<br />

sind in organisatorische Strukturen und<br />

Praktiken sowie in ein gesellschaftliches Umfeld.<br />

Damit technische Neuerungen tatsächlich<br />

zu Innovationen in organisatorischer und<br />

gesellschaftlicher Hinsicht führen, kommt es<br />

darauf an, dass sich Verhalten, Prozesse,<br />

Strukturen verändern. Nicht die technische<br />

Innovation, sondern die technisch ermöglichte<br />

Innovation in der Praxis ist der entscheidende<br />

Umstand.<br />

Um Fehlentwicklungen zuvorzukommen,<br />

aber auch um die vielfältigen Chancen besser<br />

zu erfassen, geht das Forschungsvorhaben des<br />

Hochschulkollegs E-Government grundsätzlicher<br />

vor. Mit ihm werden die drei großen<br />

Themen in eine systematische Verbindung<br />

gebracht, welche gegenwärtig die Debatten<br />

über Polizei, innere Sicherheit, Rettungs-

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