bergbau - RDB eV
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Rundschau, Sascha Klein und Torsten<br />
Richter gingen im August 2008 der Frage<br />
nach, wie es sich mit den Zu- und Abflüssen<br />
der aktiven und stillgelegten Tagebaue<br />
im Lausitzer Revier verhält und hatten<br />
dabei auch das politische und geografische<br />
Berlin im Blickfeld: In der Online-<br />
Ausgabe der LR berichten sie: „Ein Aus<br />
des Bergbaus in der Lausitz hätte ganz<br />
gravierende Auswirkungen auf den Wasserhaushalt<br />
in der Region“, betont Arnold,<br />
Leiter der Geotechnik bei Vattenfall. In dieser<br />
Hinsicht müsse vor allem die Hauptstadt<br />
Berlin noch immer in Richtung Lausitz<br />
schauen. Denn ein Großteil des Wassers,<br />
das Vattenfall hebt, um die 5 Tagebaue<br />
in der Region betreiben zu können,<br />
fließt in die Spree. Allein in Höhe Cottbus<br />
kämen 60 % des Wassers im Fluss aus<br />
den Tagebauen der Region. Ein Großteil<br />
verdunste anschließend in den Fließen<br />
des Spreewaldes. Der Rest fließe Richtung<br />
Berlin. Würde das Unternehmen<br />
plötzlich den Bergbau kurzfristig einstellen,<br />
würde es keine Einleitung mehr in die<br />
Spree geben, so Arnold. Das bedeutet,<br />
dass der Fluss in der Hauptstadt kaum<br />
noch Wasser führen würde. Deshalb kann<br />
Ingolf Arnold - Wasserexperte bei Vattenfall<br />
- in aller Ruhe behaupten: „Diese Wunden<br />
lassen sich nur mit funktionierendem<br />
Bergbau langfristig heilen.“<br />
Die beiden Autoren der Lausitzer Rundschau<br />
Sascha Klein und Torsten Richter<br />
berichten in der Online-Ausgabe der LR :<br />
„.Noch warten die Anrainer am Bärwalder<br />
See - dem früheren LMBV-Tagebau Bärwalde<br />
- sehnlich auf das Jahr 2010. Dann<br />
soll das Gewässer mit einer Größe von<br />
1299 ha fertig geflutet sein. Zurzeit liegt der<br />
Füllstand bei etwa 90 %. Doch: Der See<br />
hätte theoretisch viel früher voll sein können.<br />
Mehr als 20 Mio. m 3 des raren Flutungswassers<br />
verschwinden jährlich auf<br />
unsichtbaren Wegen. Mehr als 15 % des<br />
eingeleiteten Nassʼ gehen der LMBV nach<br />
der Flutung verloren. Dieses Wasser<br />
strömt gen Nordosten, in die Rekultivierungsflächen<br />
des Vattenfall-Tagebaus<br />
Nochten südwestlich von Weißwasser<br />
(Kreis Görlitz). Dort arbeiten Hunderte Vattenfall-Pumpen<br />
und sorgen dafür, den aktiven<br />
Tagebau trocken zu halten. Etwa 4<br />
bis 5 m kommt das einstige Seewasser<br />
aufgrund der leichten Hanglage/d voran.<br />
Immerhin behindert es den aktiven Tagebaubetrieb<br />
nicht.<br />
Wird dort das kostbare Gut, das woanders<br />
nicht zum Fluten zur Verfügung steht,<br />
fehlgeleitet?“<br />
Ingolf Arnold, Leiter der Geotechnik bei<br />
Vattenfall in Cottbus dazu: „Die Frage des<br />
Wassers war vor allem nach dem Ende der<br />
DDR ein großes Thema“, sagt er und rollt<br />
eine große Karte aus. Zu sehen ist das<br />
Lausitzer Revier mit den früheren Tage-<br />
bauen Schlabendorf und Seese im Norden<br />
bis zum Tagebau Bärwalde im Süden. Mitten<br />
durch das Gebiet geht ein dicker Strich.<br />
Das Gebilde hat die Form eines Löwenkopfs.<br />
Es verläuft vom Schwarzen Schöps,<br />
einem rechten Nebenfluss der Spree, über<br />
die Große Spree, Trattendorf, Neupetershain<br />
und das Koselmühlenfließ in Richtung<br />
Spreewald. Es ist die Grenzlinie der Zuständigkeiten.<br />
Westlich der Linie ist die<br />
LMBV zuständig. Dort liegt die Lausitzer<br />
Seenkette. Östlich der Linie befindet sich<br />
der aktive Tagebau, von Jänschwalde<br />
(Spree-Neiße) im Nordosten bis Reichwalde<br />
(Kreis Görlitz) im Südosten. In diesem<br />
Gebiet „regiert“ Vattenfall, früher die Lausitzer<br />
Braunkohle AG (Laubag).<br />
Ein Berührungspunkt zwischen Bergbausanierern<br />
und Grubenbetreibern liegt<br />
nahe des Bärwalder Sees: „Die Geologen<br />
sind sich Arnold zufolge bereits kurz nach<br />
dem Ende der DDR bewusst gewesen,<br />
dass es zwischen aktivem und stillgelegtem<br />
Tagebau „gegenseitige Beeinflussungen<br />
geben wird“. Diese seien schließlich<br />
schnell offensichtlich geworden. Immer<br />
wieder fließt Flutungswasser dorthin, wo<br />
die Bergleute das Grundwasser abgesenkt<br />
haben, um an die Kohle zu kommen. „Es<br />
ist nicht so, dass einer der anderen Seite<br />
dadurch einen Schaden zufügt. Diese Situation<br />
haben beim Vertragsabschluss<br />
zwischen der LMBV und der Laubag im<br />
Jahr 1994 alle akzeptiert“, sagt Ingolf Arnold.“<br />
Im LR-Text heißt es weiter: „Das bestätigt<br />
Dr. Friedrich-Carl Benthaus, Leiter<br />
Geotechnik bei der LMBV. Vor allem beim<br />
Bärwalder See gibt es seinen Angaben zufolge<br />
einen hohen Wasserverlust - eiszeitbedingt.<br />
Zwischen See und Tagebau verläuft<br />
unterirdisch eine Rinne, ein früherer<br />
Fluss. Dieser ist durch die Grundwasserabsenkung<br />
trocken. Jetzt, aufgrund des<br />
steigenden Grundwasserspiegels durch<br />
den Sanierungs<strong>bergbau</strong> und die Flutung,<br />
bekommt diese Rinne das Wasser zurück,<br />
das es vor dem Aufschluss der Tagebaue<br />
unsichtbar geführt hat. Diese Fläche ist wie<br />
ein Schwamm. Je trockener, umso mehr<br />
Wasser kann sie aufnehmen. Wann sie gefüllt<br />
ist, ist offen. So lange muss sich die<br />
LMBV als Sanierer Strategien einfallen<br />
lassen, um den Wasserverlust auszugleichen.<br />
Das Unternehmen hat dies Benthaus<br />
zufolge schon vor Jahren erkannt und<br />
leitet - soweit vorhanden - mehr Wasser in<br />
das Speicherbecken ein. Selbst wenn der<br />
Bärwalder See in rund 2 Jahren seinen<br />
Endwasserstand von 125 m über Normalnull<br />
erreicht hat, wird dort weiterhin Wasser<br />
hineinfließen. Denn auch die Verdunstung<br />
spielt bei den Planungen eine wichtige<br />
Rolle.<br />
Beim Bärwalder See gehen - so die Autoren<br />
- große Wassermengen unterirdisch<br />
Journal/Veranstaltungen<br />
verloren. „Von den rund 130 Mio. m 3 Wasser<br />
im früheren Tagebau strömen laut<br />
Benthaus jedes Jahr etwa 20 Mio. m 3 davon.<br />
Auch bei den Gewässern der Seenkette<br />
zwischen Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz)<br />
und Spreetal (Kreis Bautzen)<br />
ist dieses Phänomen an der Tagesordnung.<br />
So fließen aus dem Sedlitzer See<br />
jährlich 3 Mio. m 3 Wasser ab, aus dem benachbarten<br />
Partwitzer See immerhin noch<br />
2 Mio.. Das entspricht in etwa 15 % der Gesamtwassermenge<br />
der jeweiligen Gewässer.<br />
Allerdings gibt es auch ehemalige<br />
Kohlegruben, in die unterirdisch Wasser<br />
zufließt. So strömen pro Jahr mehr als 2,5<br />
Mio. m 3 Wasser in den Geierswalder See<br />
hinein. Das hängt laut LMBV-Angaben mit<br />
der etwas anders gearteten Geologie dieses<br />
Gebietes zusammen.<br />
Um die Lausitzer Seenkette langfristig<br />
vor zu hohem Wasserverlust zu schützen,<br />
plant Vattenfall Europe den Bau einer rund<br />
10 km langen Dichtwand nördlich der Bundesstraße<br />
156 bei Proschim (Spree-<br />
Neiße). Dort werden sich voraussichtlich in<br />
15 Jahren aktiver Tagebau und Restsee-<br />
Idylle im Abstand von nur wenigen Hundert<br />
Metern begegnen. Damit das Wasser aus<br />
der Seenkette nicht kubikmeterweise in<br />
den abgesenkten Tagebautrichter läuft,<br />
wird diese Schutzwand errichtet.“<br />
Quelle: Lausitzer Rundschau vom 18.08.2008<br />
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der Studierenden ist uns sehr wichtig,<br />
schließlich ist es ihr Studienerfolg, auf den<br />
wir als Hochschule hinarbeiten. Spätestens<br />
seit Einführung der Studienbeiträge<br />
haben die Studierenden ein Recht darauf,<br />
<strong>bergbau</strong> 9/2008 457