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Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt - RDB eV

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Offizielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure<br />

2<br />

Februar<br />

2013<br />

64. Jahrgang<br />

berg<br />

bau<br />

bau<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />

<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />

K 10978<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf der BAUMA:<br />

Halle C2/215/312


– Über Seltenerden –<br />

Mikael Henrik von Nauckhoff <strong>für</strong> die Seltenerden Storkwitz AG<br />

Gerne verfasse ich einige einführende Worte zum Thema<br />

Seltenerden und zur Seltenerden Storkwitz AG<br />

Die Gesellschaft Seltenerden Storkwitz AG (SES) hat sich<br />

vorgenommen, die Entwicklung des einzig bekannten Vorkommens<br />

in Mitteleuropa <strong>für</strong> Seltene Erden und andere High-Tech-<br />

Metalle voranzutreiben. Ziel ist es, mittelfristig einen Beitrag zu<br />

der immer problematischer werdenden Versorgung Deutschlands<br />

mit Rohstoffen und speziell mit diesen Metallen zu leisten.<br />

Die Sorge ist berechtigt: Die Seltenerdmetalle kommen zu<br />

über 95% aus China, die Preise<br />

sind durch Verknappung und<br />

Ausfuhrzölle in den beiden letzten<br />

Jahren teilweise um mehr<br />

als 200% gestiegen. Weitere<br />

größere Vorkommen gibt es in<br />

Nordamerika und Australien,<br />

bis zu einer nennenswerten<br />

Produktion werden aber noch<br />

Jahre vergehen.<br />

Die Preise der Metalle werden<br />

mittel- und langfristig stark<br />

steigen, deshalb werden auch<br />

neue Minengesellschaften künftig<br />

wirtschaftlich fördern können.<br />

Das belegen eindrucksvoll die<br />

vielen neuen Goldproduzenten.<br />

Die Gründe <strong>für</strong> die zwangsläufigen<br />

Preissteigerungen sind<br />

vielfältig:<br />

● Überproportional zunehmender<br />

Bedarf in Entwicklungsund<br />

Schwellenländern, allen<br />

voran Indien, aber auch generell<br />

durch zunehmende Digitalisierung<br />

bisher einfacher,<br />

analoger Geräte<br />

● Zunehmende Produktion erst<br />

langfristig in Sicht, der derzeitige<br />

Monopolist China hat<br />

schon die weitere Reduzierung<br />

von Ausfuhren angekündigt<br />

● Weltweit immer höhere Gestehungskosten<br />

durch mehr<br />

<strong>Umwelt</strong>- und Arbeitsschutz, höhere Löhne und vor allem<br />

durch höhere <strong>Energie</strong>preise<br />

● Das Recycling der Metalle ist schwierig und steht noch am<br />

Anfang. In einem Computerchip beispielsweise sind bis zu 60<br />

verschiedene Metalle verbaut. Des Weiteren kann der Bedarf<br />

der Zukunft nicht durch Recyling bisher verarbeiteter Metalle<br />

gedeckt werden<br />

● Weltweit wird an der Substitution vieler seltener Metalle geforscht,<br />

jedoch ist diese nur <strong>für</strong> vergleichsweise wenige Anwendungen<br />

erfolgreich<br />

● Die beabsichtigte behutsame Yuan-Aufwertung bedeutet höhere<br />

Weltmarktpreise <strong>für</strong> Metalle aus China und höhere Preise<br />

<strong>für</strong> andere Metalle durch vermehrten Ankauf durch China,<br />

das schon jetzt einen Großteil der Weltrohstoffvorkommen<br />

verbraucht.<br />

Die 17 Seltenen Erden sind eine Elementegruppe im Periodensystem,<br />

wobei „Erde“ ein früherer Ausdruck <strong>für</strong> „Oxid“ war. Zu<br />

ihnen gehören in der Reihenfolge ihrer Ordnungszahlen Scandium<br />

(Sc, 21), Yttrium (Y, 39) sowie die Lanthanoide Lanthan<br />

(La, 57), Cer (Ce, 58), Praseodym (Pr,59), Neodym (Nd, 60),<br />

Promethium (Pm, 61), Samarium (Sm, 62), Europium (Eu, 63),<br />

Gadolinium (Gd, 64), Terbium (Tb, 65), Dysprosium (Dy, 66),<br />

Holmium (Ho,67), Erbium (Er, 68), Thulium (Tm, 69), Ytterbium<br />

(Yb, 70) und Lutetium (Lu, 71).<br />

Sie werden unterteilt in leichte, mittelschwere und schwere<br />

Seltene Erden, wobei die Abgrenzungen nicht genau definiert<br />

sind. Am Beispiel einiger Metalle kann man die in den letzten<br />

Jahren zunehmende Bedeutung dieser Elementegruppe darlegen.<br />

Der bereits erwähnte Computerchip hatte vor 30 Jahren<br />

noch ca. 20 Metalle, keines<br />

davon war ein Seltenerdmetall.<br />

Seltenerden finden meist<br />

als Legierungsbestandteil<br />

bzw. als Beimischung Verwendung.<br />

Nachfolgend sind<br />

aus Platzgründen nur die<br />

hauptsächlichen Anwendungen<br />

genannt, nicht die anderen<br />

Bestandteile der Werkstoffe.<br />

Beispiel Cer – Zündsteine,<br />

Katalysatoren, UV-Filter,<br />

Leuchtdioden, Bildröhren,<br />

Kontrastmittel etc.<br />

Beispiel Lanthan – Glasindustrie,<br />

Kugelgraphit, Kathoden,<br />

Wasserstoffspeicher,<br />

chirurgische Instrumente etc.<br />

Beispiel Praseodym –<br />

Flugzeugmotoren, Dauermagnete,<br />

Färben von Glas und<br />

Emaille, UV-Absorption etc.<br />

Beispiel Neodym – Starkmagnete,<br />

Glas-, Porzellanund<br />

Emaillefärbung, Laser,<br />

UV-Absorption etc.<br />

Beispiel Yttrium – Reaktortechnik,<br />

Permanentmagnet,<br />

Heizdrähte, Supraleiter,<br />

Zündkerzen, Lambda-Sonden,<br />

Mikrowellenfilter, Leuchtstofflampen<br />

etc.<br />

Dem jungen Unternehmen<br />

wünsche ich da<strong>für</strong> viel Erfolg und verabschiede mich, auch<br />

wenn ich kein Bergmann bin, mit einem herzlichen „Glückauf“!<br />

Frankfurt am Main, im Februar 2012<br />

Dipl.-Ing. Mikael Henrik von Nauckhoff<br />

Mikael Henrik von Nauckhoff ist der Autor des Buches “Strategische<br />

Metalle und Seltenerdmetalle – Investieren in Technologiemetalle<br />

und Hichtech-Metalle: Indium, Wismut, Terbium & Co.”<br />

Mittlerweile liegt eine JORC-konforme Ressourcenberechnung<br />

<strong>für</strong> den durch Bohrungen bis in 600 m Teufe erkundeten<br />

Lagerstättenteil vor. Darin wird eine Ressource von 4,4 Mio. t.<br />

Erz mit einem durchschnittlichen Seltenerd-Oxidgehalt von<br />

0,45 % bescheinigt, somit rund 20 000 t Seltenerd-Oxid (SEO).<br />

Zusätzlich wurden <strong>für</strong> Storkwitz 4 000 t des kritischen Metalls<br />

Niob testiert. Das JORC-Gutachten vermutet eine Fortsetzung<br />

der Lagerstätte bis mindestens 1 200 m Teufe. Die SES geht<br />

davon aus, dass sich die Ressource bis zu dieser Teufe mindestens<br />

verdoppeln lässt. Mit einem weiteren Bohrprogramm<br />

soll die Lagerstätte weiter zur Teufe hin erkundet werden.


Offizielles Organ<br />

des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

Ring Deutscher<br />

Bergingenieure<br />

2<br />

Februar<br />

berg<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong>bau<br />

K 10978<br />

berg<br />

bau<br />

2<br />

2013 <strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />

64. Jahrgang<br />

<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />

<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />

Offizielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure.<br />

Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften.<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf der BAUMA:<br />

Halle C2/215/312<br />

Titelbild: Kohleausbiss in Venezuela –<br />

Ein internationales Projekt der DMT GmbH & Co. KG / IMC-Montan Consulting GmbH<br />

<strong>für</strong> den Kunden Compañía Carbonífera Caño Seco C.A.<br />

Gestaltung: DMT<br />

Inhaltsübersicht<br />

50 bergbau aktuell<br />

Fachmesse<br />

54 bauma 2013 –<br />

Effizienz rauf, Emissionen<br />

runter<br />

55 bauma Africa 2013 erweitert<br />

Fläche<br />

55 Entgegen der Marktlage –<br />

bauma China bricht erneut alle<br />

Rekorde<br />

<strong>Energie</strong>politik<br />

56 Die RAG AG –<br />

Konzern im Wandel der<br />

<strong>Energie</strong>versorgung<br />

Dr.-Ing. Assessor des<br />

Markscheidefachs Peter Fischer<br />

und Dipl.-Ing. Ricarda Dyga, Herne<br />

Bergwerksbetrieb<br />

60 Rückzug des Bergwerkes Ost<br />

aus dem Grubenbetrieb<br />

Oberbergrat Jörg Tuschmann<br />

und Bergamtsrat Dieter Albrecht,<br />

Dortmund<br />

Gebirgsbeherrschung<br />

63 Bergbauinduzierte Seismizität<br />

im Umfeld der Uranerzgrube<br />

Schlema-Alberoda<br />

Dr.-Ing. Assessor des<br />

Markscheidefachs Olaf Wallner<br />

und Diplomgeologe Axel Hiller,<br />

Chemnitz<br />

Aus- und Fortbildung<br />

70 TFH Georg Agricola zu Bochum<br />

erweitert Netzwerk in<br />

Russland –<br />

Kooperation mit Technischer<br />

Universität im Kuzbass Revier<br />

70 TFH Georg Agricola und<br />

Universitäten aus Chile und<br />

Deutschland gründen<br />

Exzellenzzentrum <strong>für</strong> Bergbau<br />

71 Die Vermessung braucht<br />

Nachwuchs –<br />

TFH an Kooperation<br />

„Geodäsie in NRW“ beteiligt<br />

71 TU Clausthal und Welterbe<br />

Rammelsberg bauen<br />

Kooperation aus<br />

72 Im Jahr der Nachhaltigkeit<br />

startet die Festperiode<br />

Unternehmen<br />

73 Praktizierter Erfahrungsaustausch<br />

–<br />

Nachlese DMT Fachgespräch<br />

„Prüfung von Brückenseilen“<br />

74 Industrie<br />

77 Journal<br />

77 Journal/Veranstaltungen<br />

77 Veranstaltungen<br />

<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />

83 Bergbaugebiete in Istrien und<br />

Österreich<br />

<strong>RDB</strong>-Ausschuss <strong>für</strong> Renten und<br />

Pensionen<br />

87 Hinterbliebenenrente, Anhebung<br />

der Altersgrenzen, Abschläge<br />

bei Witwenrenten und<br />

Witwerrenten, Rentenfaktor,<br />

Zugangsfaktor, Rentenformel,<br />

Persönliche Entgeltpunkte<br />

<strong>RDB</strong> e.V.<br />

89 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

90 <strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />

Mitteilungen<br />

91 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

48 <strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />

50 Stellenanzeige<br />

53 Stellenanzeigen<br />

Buchbesprechungen<br />

59 Mehr Licht zwischen Ruhr<br />

und Lippe – Die Entwicklung<br />

der <strong>Energie</strong>versorgung in der<br />

Region Hamm und dem<br />

südlichen Münsterland<br />

62 Bodenkunde in Stichworten<br />

69 In zwei Zeiten – Ein Altrektor<br />

der TU Bergakademie Freiberg<br />

erzählt<br />

95 Liebe bis in den Tod –<br />

Der Autor Manfred Helmert<br />

aus Ofterschwang widmet<br />

in einer Lesung seine<br />

Familiengeschichte den<br />

Vertriebenen aus dem<br />

Sudetenland<br />

Vorschau 3/2013<br />

● Besonderheiten der Nutzung der<br />

Ressourcen des Salzvorkommens<br />

„Ilzek“ im Gebiet Orenburg in<br />

Südrussland<br />

● Grubenwasserhaltung – Änderung<br />

der Grubenwasserhaltung im<br />

Ruhrrevier im Zuge des Stilllegung<br />

des Steinkohlenbergbaues<br />

● Besucherbergwerke und -höhlen –<br />

Einfluss der zunehmenden<br />

Eventkultur auf das bergrechtliche<br />

Genehmigungsmanagement <strong>für</strong> den<br />

Betrieb von Besucherbergwerken<br />

und -höhlen<br />

bergbau 2/2013 49


erg<br />

aktuell<br />

bau<br />

„Oettinger fordert EEG-Revision“<br />

Für eine „Generalrevision“ des Erneuerbare-<strong>Energie</strong>n-Gesetzes<br />

(EEG) noch vor der Bundestagswahl hat sich EU-<strong>Energie</strong>kommissar<br />

Günther Oettinger (CDU) ausgesprochen. Nach einem<br />

Besuch der CDU-Landtagsfraktion im nordrhein-westfälischen<br />

Landtag sagte Oettinger in Düsseldorf, anfangs sei das Gesetz<br />

<strong>für</strong> die Förderung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n „glänzend“ gewesen.<br />

Allerdings führe es nun zu Fehlanreizen, die es so schnell wie<br />

möglich zu korrigieren gelte. Oettinger forderte zudem, Steuern<br />

und Abgaben zu senken, um die steigenden Kosten der Netzfinanzierung<br />

auszugleichen. Der EU-Kommissar wies darauf hin,<br />

dass der Strompreis im internationalen Vergleich nur in Japan<br />

und Dänemark höher sei als in Deutschland. Wie in keinem anderen<br />

Land der Erde sei er in Deutschland „politikgeprägt durch<br />

Staatsabgaben“.<br />

Inzwischen sei die Höhe der <strong>Energie</strong>kosten <strong>für</strong> viele Unternehmer<br />

beim Standortvergleich wichtiger als die Höhe der Lohnkosten.<br />

Gerade weil es keine andere Region Europas gebe, die derart<br />

stark durch Industrie geprägt sei, sei es <strong>für</strong> Nordrhein-Westfalen<br />

wichtig, <strong>Energie</strong>-, Industrie- und Arbeitsmarktpolitik strategisch<br />

eng zu verknüpfen. Oettinger sagte, es sei völlig klar, dass in<br />

Deutschland Kernkraft abgeschaltet wird. Da kann die nächsten<br />

3 Bundestagswahlen – 2013, 2017, 2021 – gewinnen, wer auch<br />

immer.<br />

Das wird der Fall sein. Deshalb brauche Deutschland noch auf<br />

längere Zeit Kohlekraftwerke. Nordrhein-Westfalen habe da<strong>für</strong> die<br />

besten Voraussetzungen. Der EU-Kommissar rief Ministerpräsidentin<br />

Hannelore Kraft (SPD) auf, in ihrer rot-grünen Koalition zu<br />

gewährleisten, dass Kohlekraftwerke ihren Anteil <strong>für</strong> die Bewältigung<br />

einer bezahlbaren <strong>Energie</strong>wende leisten könnten.<br />

„Ich glaube, dass die Regierungschefin sich durchsetzen und<br />

<strong>für</strong> Klarheit sorgen muss, wie es Nordrhein-Westfalen mit der Kohle<br />

hält.“<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), vom 09.01.2012<br />

Wir suchen <strong>für</strong> den Bereich „Genehmigungsverfahren Ost“ ab sofort eine/n<br />

(Bergbau-)Ingenieur/in<br />

Bachelorabschluss oder vergleichbar, vorzugsweise in der<br />

Fachrichtung Bergbau, ersatzweise in den Fachrichtungen<br />

Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder einer vergleichbaren<br />

Ingenieurwissenschaft.<br />

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bis zum 28.02.2013 unter Angabe der Stellenausschreibungsnummer<br />

L49/12/BB und des Kennwortes „Genehmigungsverfahren Ost“ an das<br />

Landesamt <strong>für</strong> Bergbau, <strong>Energie</strong> und Geologie<br />

– Personalreferat –<br />

Stilleweg 2, 30655 Hannover<br />

BDEW zu den Vorschlägen des<br />

Bundesumweltministers –<br />

Hildegard Müller – Die Begrenzung der Kosten ist ein<br />

wichtiges Anliegen und geht in die richtige Richtung<br />

„Der Bundesumweltminister adressiert mit seinen Vorschlägen<br />

ein wichtiges Anliegen: die Begrenzung der Kosten einer anscheinend<br />

ungebremst steigenden EEG-Umlage und eine breitere Finanzierung<br />

der <strong>Energie</strong>wende. Dies geht in die richtige Richtung.<br />

Dabei aus Solidaritätsgesichtspunkten verschiedene Akteure<br />

gleichermaßen einzubeziehen, ist grundsätzlich richtig und gut“,<br />

betonte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung<br />

des Bundesverbandes der <strong>Energie</strong>- und Wasserwirtschaft<br />

(BDEW). In seinem vorgestellten Papier attestiert Bundesumweltminister<br />

Altmaier, dass unter anderem angesichts des sinkenden<br />

Börsenstrompreises auch 2014 mit einem Anstieg der EEG-Umlage<br />

zu rechnen ist. Das Ziel Altmaiers sei offenbar, energieintensive<br />

Industrie und EEG-Anlagen-Besitzer beziehungsweise die<br />

gesamte Branche gleichermaßen in die Pflicht zu nehmen.<br />

Die Vorschläge müssen jetzt konkret unterlegt werden. Fragen<br />

des Bestandsschutzes der vorhandenen Anlagen beim vorgeschlagenen<br />

Soli wurden offenbar noch nicht diskutiert. „Verschiedene<br />

Akteure werden dies als erstmaligen Eingriff in den<br />

Bestandsschutz empfinden. Das wiederum könnte Auswirkungen<br />

auf die Planungs- und Investitionssicherheit auch in anderen<br />

Bereichen der <strong>Energie</strong>politik haben. Daher sollten diese Punkte<br />

schnell konkretisiert werden“, forderte Müller.<br />

„Der BDEW begrüßt, dass der Bundesumweltminister die Kostendebatte<br />

aufgreift. Die weiteren Vorschläge aus der Regierung<br />

müssen abgestimmt und die Ausgestaltung koordiniert vorgetragen<br />

werden. Nur so kann zusätzliche Verwirrung in der ohnehin<br />

schon komplizierten Situation vermieden werde“, erklärte die Vorsitzende<br />

der BDEW-Hauptgeschäftsführung.<br />

„Eine grundlegende Reform des EEG muss in der nächsten<br />

Legislaturperiode zügig angegangen werden. Ich appelliere jetzt<br />

an alle Beteiligten, die Vorschläge ernsthaft zu prüfen und sich<br />

sinnvollen Maßnahmen nicht aus taktischen Gründen mit Blick<br />

auf die Bundestagswahl im Herbst zu verschließen“, so Müller.<br />

Internet: www.bdew.de<br />

Saarländischer Informationsbesuch auf dem<br />

Zukunftsstandort Ewald und im<br />

Kreativ.Quartier Lohberg<br />

Herausforderungen und Rahmenbedingungen des Strukturwandels<br />

im Ruhrgebiet standen im Fokus eines Informationsbesuches<br />

von Vertretern der Projektgemeinschaft Duhamel und des<br />

Innenministeriums des Saarlandes.<br />

Bei ihrer Exkursion informierten sich die Teilnehmer auch über<br />

Projekte, die die RAG Montan Immobilien gemeinsam mit den<br />

Standortkommunen entwickelt, wie das Kreativ.Quartier Lohberg<br />

in Dinslaken und den Zukunftsstandort Ewald in Herten.<br />

Wie in Herten bei der Kooperation zwischen der Stadt und RAG<br />

Montan Immobilien in der Projektgemeinschaft Ewald als auch in<br />

Dinslaken bei der Projektgemeinschaft Lohberg haben sich auch<br />

im Saarland die Gemeinde Ensdorf und RAG Montan Immobilien<br />

Fortsetzung auf Seite 52<br />

50 bergbau 2/2013


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erg<br />

aktuell<br />

bau<br />

Fortsetzung von Seite 50<br />

zu einer Projektgemeinschaft zusammengeschlossen. Gemeinsam<br />

mit den Bürgern, mit Experten und Planern wollen sie Ideen<br />

<strong>für</strong> eine Nachfolgenutzung des Areals des Bergwerkes Saar, die<br />

ehemalige Grube Duhamel, entwickeln. Der gesamte Standort<br />

mit Tagesanlage, Bergehalde und angrenzenden Gemeindeflächen<br />

umfasst rund 140 ha. Bis zum Frühjahr soll gemeinsam ein<br />

Konzept <strong>für</strong> die Umgestaltung von Bergehalde und Tagesanlage<br />

sowie <strong>für</strong> das Umfeld erstellt werden.<br />

Internet: www.rag-montan-immobilien.de<br />

Neue Landbasis <strong>für</strong> eine effiziente Erdölförderung<br />

Wirtschaftlicher Impuls <strong>für</strong> Cuxhaven: Am 25.01. wurde im Beisein<br />

von rund 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung<br />

die neue Landbasis zur Versorgung der Bohr- und Förderinsel<br />

Mittelplate eingeweiht. Das Ölfeld Mittelplate ist das mit Abstand<br />

größte Erdölvorkommen Deutschlands, aus dem RWE Dea als<br />

Betriebsführer und Partner Wintershall bereits über 27 Mio. t Öl<br />

sicher gewinnen konnten.<br />

Erbaut wurde die neue Landbasis im Auftrag der RWE Dea AG<br />

durch das Cuxhavener Unternehmen EnTec Industrial Services<br />

GmbH & Co. KG, das auch <strong>für</strong> den Betrieb zuständig ist. Die Bauzeit<br />

der beiden Betriebsteile am Helgoländer Kai und im Neuen<br />

Fischereihafen betrug 5 Monate. Insgesamt 16 Mitarbeiter sind in<br />

der Landbasis beschäftigt.<br />

Gemeinsam durchschnitten Dr. Ulrich Getsch, Oberbürgermeister<br />

der Stadt Cuxhaven, der Direktor des RWE Dea Bereiches<br />

Feldesentwicklung Uwe Balasus-Lange, sowie EnTec-Geschäftsführer<br />

Marco Schmidt während der feierlichen Einweihung<br />

symbolisch ein rotes Band. Die tägliche Versorgung von Deutschlands<br />

einziger offshore Ölbohr- und Förderinsel Mittelplate wird<br />

vor allem über den Helgoländer Kai sichergestellt, während große<br />

Mengen an Rohren oder Bohranlagenkomponenten über den<br />

Neuen Fischereihafen umgeschlagen werden.<br />

Neben dem Bau der Landbasis wurde außerdem die Schiffsflotte<br />

zur Versorgung der Mittelplate modernisiert. Durch den Einsatz<br />

neuer Schiffe mit Motoren modernster Bauart können sowohl die<br />

Schiffsbewegungen als auch die CO 2 -Emissionen deutlich reduziert<br />

werden. Das langfristige Finanzvolumen <strong>für</strong> Bau und Betrieb<br />

der Landbasis sowie Modernisierung und Betrieb der Schiffsflotte<br />

bewegt sich im oberen zweistelligen Millionenbereich.<br />

Durch die umgesetzten Maßnahmen werden weitere Beiträge<br />

zum <strong>Umwelt</strong>schutz im sensiblen Wattenmeer geleistet. Die Insel<br />

Mittelplate wird von der RWE Dea seit 25 a sicher betrieben und<br />

gilt inzwischen international als Beispiel <strong>für</strong> eine umweltverträgliche<br />

Ölförderung.<br />

Bürgermeister Getsch wies in seiner Ansprache auch auf die<br />

wirtschaftliche Bedeutung der neuen Landbasis <strong>für</strong> Cuxhaven hin.<br />

„Es freut mich sehr, dass die Firmen RWE Dea und Entec hier<br />

einen bedeutenden Beitrag zum Ausbau der Cuxhavener Hafenund<br />

Logistikwirtschaft leisten. Hier wird in die Zukunft investiert<br />

und durch die Vernetzung im Wirtschaftsraum Cuxhaven Handel,<br />

Handwerk und Gewerbe gestärkt“, so Getsch.<br />

Balasus-Lange ging in seiner Rede auf die Bedeutung des<br />

Cuxhavener Hafens <strong>für</strong> den reibungslosen Betrieb der Bohr- und<br />

Förderinsel Mittelplate ein: „Die Bohr- und Förderinsel Mittelplate<br />

ist einer der wichtigsten heimischen Rohstofflieferanten. Seit 25 a<br />

konnten dort über 27 Mio. t Erdöl störungsfrei gewonnen werden.<br />

Eine Voraussetzung <strong>für</strong> diese Erfolgsgeschichte war und ist der<br />

sichere Umschlag von benötigten Materialien im Cuxhavener Hafen.<br />

Die gute Kooperation zwischen der Stadt, dem Hafen und der<br />

Insel hat damit zur umweltgerechten Ölförderung im ökologisch<br />

sensiblen Gebiet beigetragen.“<br />

Die insgesamt über 10 000 m 2 große Landbasis besteht aus<br />

einer über 12 m hohen Stahllagerhalle sowie einem Sozial- und<br />

Verwaltungstrakt. In der Lagerhalle werden wichtige Ausrüstungsgegenstände<br />

gelagert. Ein modernes Warenbestandssystem und<br />

eine verbesserte Lagerhaltung ermöglichen einen schnellen und<br />

sicheren Umschlag aller Materialien, die auf der Mittelplate benötigt<br />

werden. Ein Teil der neuen Landbasis liegt vor der Schleuse,<br />

im Bereich des Helgoländer Kais. So wird eine flexible Planung<br />

und Abwicklung der Schiffstransfers zur Bohr- und Förderinsel<br />

sichergestellt. Für die Schiffsverladung wird ein mobiler Hafenkran<br />

genutzt. Das Verschiffen der Güter erfolgt ab der östlichen<br />

Kaimauer. EnTec-Geschäftsführer Schmidt betonte:<br />

„Der Bau der Landbasis sowie deren Ausstattung wurden so<br />

geplant und durchgeführt, dass jederzeit ein reibungsloser Ablauf<br />

der betrieblichen Prozesse gewährleistet ist. Das moderne<br />

Warenbestandssystem ermöglicht eine flexiblere Planung und<br />

Abwicklung der Schiffstransfers.“<br />

Internet: www.rwedea.com<br />

Informationen zum Rückbau der Häuser<br />

Siedlung „Am Ring“ in Nachterstedt<br />

Die jetzt begonnenen Rückbauarbeiten in Nachterstedt sind<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die nachfolgende Sanierung des Böschungsabschnittes,<br />

um langfristig einen sicheren Bergbaufolgesee herzustellen.<br />

Die LMBV hat zum Rückbau der Siedlung „Am Ring“ die 129.<br />

Ergänzung zum Abschlussbetriebsplan Tagebau Nachterstedt/<br />

Schadeleben mit Tagebaurestloch Königsaue erarbeitet, die am<br />

22.01.2013 durch das LAGB zugelassen wurde. Die Arbeiten erfolgen<br />

unter strikter Einhaltung der Sicherheitsvorgaben. Diese<br />

sehen u.a. den Einsatz von Riss- und Böschungsbeobachtern,<br />

seismischen Bewegungsmelder, GPS-Messsystemen sowie eine<br />

laufende hydrologische Überwachung der Grundwassermessstellen<br />

vor.<br />

Für den Rückbau erhielt die Firma Jaeger Spezial- und Tiefbau<br />

GmbH & Co. KG aus Bernburg nach einer Ausschreibung der<br />

LMBV den Zuschlag. Zunächst wurden eine Baustraße und die<br />

Baustelleneinrichtung errichtet. Danach erfolgten Räumungs- und<br />

Entkernungsarbeiten. Nunmehr werden 12 Doppelhäuser und 48<br />

Nebengebäude abgebrochen. Die rund 5 400 t Bauschutt werden<br />

gemäß Entsorgungskonzept verwertet. Die Arbeiten sollen bis April<br />

2013 erledigt sein. Daran schließt sich in einem weiteren Bauabschnitt<br />

der Abbruch der Doppelhaushälfte an der Böschungskante<br />

sowie die Unterflurberäumung der Keller an.<br />

Auf der Baustelle sind 7 Mitarbeiter der beauftragten Firma Jaeger<br />

und mindestens 2 Kollegen der Bergwacht tätig. Koordiniert<br />

und überwacht wird der Rückbau von LAGB und LMBV von den<br />

Tagesanlagen aus.<br />

Der von der LMBV beauftragte Abschlussbericht zur Ursachenforschung<br />

der Böschungsbewegung von 2009 soll im Sommer<br />

2013 dem Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt<br />

und dem LAGB als zuständige Bergbehörde übermittelt werden.<br />

Internet: www.lmbv.de<br />

Gelsenkirchen – Bohrer gräbt Tunnel <strong>für</strong> den<br />

Abwasserkanal Emscher<br />

Die Emschergenossenschaft hat den Riesen-Bohrer „angeschmissen“,<br />

der nun auf Gelsenkirchener Stadtgebiet den Tunnel<br />

<strong>für</strong> den neuen unterirdischen Abwasserkanal Emscher gräbt. Der<br />

erste Abschnitt in Heßler ist 350 m lang. Das Besondere an der<br />

Sache: Der Tunnel führt nicht nur unter dem Rhein-Herne-Kanal<br />

durch – bei der diesjährigen „Extraschicht“ wird die Emschergenossenschaft<br />

genau diesen Teilabschnitt des „Emscher-Schnellweges<br />

unter Tage“ auch <strong>für</strong> Besucher zugänglich machen.<br />

Ganz nach alter bergmännischer Tradition wurde der künftige<br />

Tunnel hochoffiziell gesegnet und geweiht: Die Patenschaft über-<br />

52 bergbau 2/2013


erg<br />

aktuell<br />

bau<br />

Stellenanzeigen<br />

Das Landesamt <strong>für</strong> Bergbau, <strong>Energie</strong> und Geologie engagiert sich <strong>für</strong> die<br />

Sicherung und nachhaltige Nutzung von natürlichen Rohstoffen und Ressourcen.<br />

Es unterstützt bei Fragestellungen zu Bergbau, <strong>Energie</strong> und Geologie.<br />

Wir suchen <strong>für</strong> den Bereich „Bergaufsicht, Betriebsüberwachung, Gefahrenabwehr“<br />

zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />

Ingenieur/in<br />

Bachelorabschluss oder vergleichbar, vorzugsweise in der<br />

Fachrichtung Bergbau, ersatzweise in den Fachrichtungen<br />

Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder vergleichbaren Ingenieurwissenschaften<br />

(Entgeltgruppe 10 TV-L).<br />

Details zum Anforderungsprofil und Aufgabenbereich finden Sie unter<br />

www.geozentrum-hannover.de/stellen<br />

Auskünfte erteilt Ihnen Herr Rieche unter Tel.: 05323/96 12 - 268.<br />

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen<br />

bis zum 28.02.2013 unter Angabe der Stellenausschreibungsnummer<br />

L01/13/BB und des Kennwortes „Bergaufsicht, Betriebsüberwachung,<br />

Gefahrenabwehr“ an das<br />

Landesamt <strong>für</strong> Bergbau, <strong>Energie</strong> und Geologie<br />

– Personalreferat –<br />

Stilleweg 2, 30655 Hannover<br />

nahm Bürgermeisterin Gabriele Preuß. Den Startschuss <strong>für</strong> die<br />

Bauarbeiten gaben Dr. Jochen Stemplewski (Vorstandsvorsitzender<br />

der Emschergenossenschaft), Gelsenkirchens Oberbürgermeister<br />

Frank Baranowski und Günter Osthoff, Geschäftsführer<br />

der Baufirma Wayss & Freytag.<br />

Der Abwasserkanal Emscher bildet die neue unterirdische<br />

Hauptschlagader des Emscher-Systemes. Im Rahmen des<br />

4,5 Mrd. € schweren Infrastrukturprojektes Emscher-Umbau wird<br />

der größte Abwasserkanal nicht nur dieser Region, sondern wohl<br />

auch Deutschlands und Europas geschaffen. Er entlastet die Emscher,<br />

die bislang die Rolle des Hauptabwasserkanals im Revier<br />

gespielt hat.<br />

Die bisherige Abwasserentsorgung mit offenen Schmutzwas-<br />

serläufen ist zwar funktional, aber nicht zeitgemäß. Der Emscher-<br />

Umbau macht aus dem Gewässer wieder einen blauen Fluss mit<br />

grünen Ufern. Das Schmutzwasser dagegen wird unter die Erde<br />

verbannt.<br />

Rund einen Monat wird es dauern, den 350-m-Tunnel von der<br />

Ecke An den Schleusen/Hafenbahnstraße unter den Rhein-Herne-Kanal<br />

zu graben. Dieses Teilstück wird die Emschergenossenschaft<br />

dann bei der diesjährigen Auflage der „Extraschicht“<br />

interessierten Besuchern zugänglich machen: Rund 20 m unter<br />

der Erde können die Gäste dann die „Kanalwelten“ erleben – ein<br />

einmaliges Erlebnis, denn sobald der Abwasserkanal in Betrieb<br />

ist, wird dort unten eher niemand mehr einen Spaziergang unternehmen<br />

wollen.<br />

Der zu bauende Kanal hat einen Innendurchmesser von 2,80 m<br />

und einen Außendurchmesser von 3,60 m. Insgesamt werden auf<br />

Gelsenkirchener Stadtgebiet rund 4 700 Rohr-Elemente verlegt.<br />

Sie haben Längen von 3 bis 4 m.<br />

Die Vortriebsmaschine, oft einfach auch nur als „Riesen-Bohrer“<br />

bezeichnet, ist 12 m lang und wiegt stolze 125 t. Sie ist <strong>für</strong><br />

Kanalrohre mit Innendurchmessern von 2,80 m und Außendurchmessern<br />

von 3,60 m ausgelegt – die Maschine selbst hat einen<br />

Außendurchmesser von 3,70 m.<br />

Getauft wurde nicht nur der Tunnel, auch die Vortriebsmaschine<br />

erhielt nach bergmännischer Tradition einen Namen: Sie heißt<br />

ISABEL = Installation Subterraner Abwasserrohre Bringt der Emscher<br />

wieder Leben.<br />

Internet: www.eglv.de<br />

bergbau 2/2013 53


Fachmessen<br />

bauma 2013 – Effizienz rauf, Emissionen runter<br />

Vom 15. bis 21.04.2013<br />

findet in München die bauma,<br />

30. Internationale Fachmesse<br />

<strong>für</strong> Baumaschinen, Baustoffmaschinen,<br />

Bergbaumaschinen,<br />

Baufahrzeuge und Baugeräte,<br />

statt. Einer der wesentlichen Ansatzpunkte<br />

<strong>für</strong> die auf der Messe<br />

zu erwartenden Innovationen ist<br />

die Antriebstechnologie bei mobilen<br />

Baumaschinen. Im Interview<br />

mit der Messe München gab Prof.<br />

Dr.-Ing. Günter Kunze, Leiter<br />

des Lehrstuhles <strong>für</strong> Baumaschinen-<br />

und Fördertechnik bei der<br />

Technischen Universität Dresden,<br />

einen Einblick in aktuelle Entwicklungen.<br />

Messe München: Wesentliche Treiber<br />

bei der Weiterentwicklung der Antriebstechnologien<br />

von mobilen Baumaschinen<br />

sind die internationalen Abgasnormen.<br />

Was sind hier die aktuell wichtigsten<br />

Eckpunkte?<br />

Prof. Günter Kunze: Nach Leistungsklassen<br />

gestaffelt, werden in Europa und<br />

den USA stufenweise deutlich strengere<br />

Grenzwerte <strong>für</strong> neue Maschinen eingeführt.<br />

Im Fokus stehen die Rußpartikelund<br />

Stickoxidemissionen. Gegenwärtig<br />

gilt <strong>für</strong> den Off-Road-Bereich in Europa<br />

die EU Stufe III B der Emissionsrichtlinie<br />

und in den USA die Abgasnorm US Tier 4<br />

interim. Im Jahr 2014 folgen die EU Stufe<br />

IV und die US Stufe Tier 4 final. Diese bringen<br />

nochmals eine drastische Absenkung<br />

des Emissionsgrenzwertes <strong>für</strong> Stickoxide<br />

mit sich.<br />

Messe München: Mit welchen Technologien<br />

und Komponenten können<br />

diese Vorschriften eingehalten werden?<br />

Prof. Günter Kunze: Die bisherigen<br />

Grenzwerte konnten meist durch innermotorische<br />

Maßnahmen eingehalten werden.<br />

Dabei sind die Konstrukteure von Fall zu<br />

Fall mit dem Widerspruch konfrontiert, dass<br />

ein schadstoffarmes Verbrennungsverfahren<br />

einen erhöhten Kraftstoffverbrauch<br />

Prof. Dr.-Ing. Günter Kunze<br />

hervorruft. Die zunehmende Verschärfung<br />

der Grenzwerte verstärkt diesen „ökologischen<br />

Konflikt“. Die ab dem Jahr 2014 geltenden<br />

Grenzwerte <strong>für</strong> den Off-Road-Bereich<br />

erfordern in den meisten Fällen eine<br />

zusätzliche nachmotorische Abgasnachbehandlung<br />

mit effektiven, wartungsarmen<br />

und dauerhaft leistungsfähigen Schadstoffminderungskomponenten.<br />

Abhängig<br />

von der Anwendung lassen sich durch die<br />

Kombination von Technologien, die Rußpartikel-<br />

und Stickoxidemissionen gleichzeitig<br />

senken, lassen sich die niedrigen<br />

Limits der EU Stufe IV und US Stufe Tier<br />

4 final erfüllen. Dabei müssen bei mobilen<br />

Maschinen die Besonderheiten der Einsatzbedingungen,<br />

die variablen Betriebszyklen<br />

und die Leistungsanforderungen<br />

der jeweiligen Anwendung berücksichtigt<br />

werden. Die riesige Variantenvielfalt im<br />

Off-Road-Bereich macht eine Standardlösung<br />

<strong>für</strong> die Abgasnachbehandlung unmöglich.<br />

Deshalb definieren die Hersteller<br />

Betriebsbedingungen – wie zum Beispiel<br />

Temperaturen – um einerseits den Reinigungsprozess<br />

des Filters in Abhängigkeit<br />

von der Rußbeladung und andererseits die<br />

Harnstoffdosierung zur Stickoxidminderung<br />

je nach Motorleistung zu ermöglichen.<br />

Da diese Betriebsbedingungen bei den<br />

Einsatzprofilen im Off-Road-Bereich nicht<br />

in jedem Falle gegeben sind, kommen Verfahren<br />

der aktiven Regeneration zum Einsatz.<br />

Hier erzeugen Abgassysteme die benötigte<br />

Temperatur selbst. Dabei wird die<br />

Abgastemperatur entweder durch einen<br />

Flammenbrenner oder eine Kombination<br />

aus Flammenbrenner und katalytischem<br />

Brenner eingestellt. Andere Entwicklungen<br />

zielen auf eine Motorabstimmung <strong>für</strong> niedrigsten<br />

Kraftstoffverbrauch in Verbindung<br />

mit einer signifikanten Leistungssteigerung<br />

des SCR-Systems (SCR - Selective<br />

Catalytic Reduction). Dadurch werden mit<br />

nur 2 Abgasemissionskomponenten –CR<br />

und Diesel Oxidation Catalyst (DOC) – die<br />

zukünftigen Grenzwerte unterschritten.<br />

Messe München: Neben dem Fahrantrieb<br />

muss auch die Arbeitsausrüstung<br />

einer mobilen Baumaschine mit ausreichend<br />

Leistung versorgt werden. Was<br />

tut sich auf diesem Feld?<br />

Prof. Günter Kunze: Traditionell wird<br />

ausreichend verbrennungsmotorische Leistung<br />

installiert. Das heißt, die Hersteller ermitteln<br />

den so genannten Peak-Bedarf und<br />

verbauen einen dazu passenden Motor.<br />

Allerdings gibt es vielfältige Ansätze und<br />

Lösungen, die sich mit dem „mittleren Bedarf“<br />

der Baumaschine als Auslegungsgröße<br />

des Verbrennungsmotors beschäftigen.<br />

Für die Abdeckung von Lastspitzen kommen<br />

dann geeignete Speicher zum Einsatz.<br />

Die Speicher können mechanisch,<br />

hydraulisch oder auch elektrisch arbeiten.<br />

Man spricht hier vom Downsizing der installierten<br />

Motor-Antriebsleistung.<br />

Messe München: Die Branche arbeitet<br />

schon seit Jahren intensiv an<br />

Hybridantrieben, aber der Marktdurchbruch<br />

fehlt bislang. Wie beurteilen Sie<br />

den Stand der Entwicklung?<br />

Prof. Günter Kunze: Zunächst sei angemerkt,<br />

dass auch der Pionier auf dem<br />

Hybridgebiet, die Firma Toyota, im Kfz-<br />

Bereich mehr als 10 Jahre <strong>für</strong> Akzeptanz<br />

und Marktdurchdringung benötigt hat. Bei<br />

den mobilen Arbeitsmaschinen lassen ihre<br />

Vielfalt, ihre geringen Stückzahlen und ihre<br />

hohe Lebensdauer einen eher noch verhalteneren<br />

Prozess erwarten. Grundsätzlich<br />

bedeutet Hybridantrieb das Vorhandensein<br />

mindestens zweier Leistungsquellen.<br />

Denkbar sind die verschiedensten Kombinationen<br />

dieser Quellen. Dies können<br />

zum Beispiel ein Verbrennungsmotor und<br />

54 bergbau 2/2013


Fachmessen<br />

eine elektrische Maschine in Kombination<br />

mit elektrischem Speicher sein. Oder auch<br />

2 unabhängige Speicher, beispielsweise<br />

in Flurförderzeugen. Für beide Beispiele<br />

gibt es bereits ausgeführte und verfügbare<br />

Maschinen. Machbar sind auch Lösungen,<br />

die <strong>Energie</strong> in mechanischer oder hydraulischer<br />

Form rekuperieren und anschließend<br />

speichern. Welche Lösung <strong>für</strong> welche<br />

Maschine eingesetzt wird, hängt entscheidend<br />

vom jeweiligen Anforderungsprofil<br />

ab. Gerade zur Hybridtechnologie arbeitet<br />

die Baumaschinenbranche an vielen Innovationen,<br />

die auf der kommenden bauma<br />

erstmals vorgestellt werden.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.bauma.de<br />

bauma Africa 2013 erweitert Fläche<br />

Die Fläche zur ersten bauma<br />

Africa (18. bis 21.09.2013, Gallagher<br />

Convention Centre, Midrand<br />

Johannesburg/Südafrika) wird<br />

auf 35 000 m 2 vergrößert. Das<br />

entspricht nahezu einer Verdoppelung<br />

der ursprünglich geplanten<br />

20 000 m 2 Ausstellungsfläche.<br />

Grund <strong>für</strong> die frühzeitige Vergrößerung<br />

ist der beträchtliche Flächenbedarf, der<br />

von Ausstellern an den Organizer MMI<br />

South Africa herangetragen wird. Branchengrößen<br />

wie beispielsweise Bauer,<br />

Bell, ELB Equipment, Goscor Group,<br />

Hyundai, Herrenknecht, LiuGong, Pilot<br />

Crushtec, Sany, Shantui, Terex Finlay,<br />

Vermeer, Wacker Neuson und Wirtgen haben<br />

sich bereits <strong>für</strong> die bauma Africa angemeldet.<br />

Darüber hinaus werden Händler<br />

und damit Vertriebspartner internationaler<br />

Brands wie zum Beispiel von Bobcat, Casagrande,<br />

Doosan, Fiori, Genie, Kawasaki<br />

oder Mitsubishi vertreten sein. Auch im<br />

Segment der Baustoffmaschinenindustrie<br />

haben mit Hess, Masa und Pan Mixers<br />

SA führende Hersteller angemeldet.<br />

Eine vorläufige Liste aller Aussteller und<br />

Brands steht ab sofort unter<br />

www.bauma-africa.com/en/database<br />

zum Download zur Verfügung.<br />

Elaine Crewe, Chief Executive Officer<br />

von MMI South Africa, zeigt sich nicht nur<br />

mit der Dichte an Branchengrößen, sondern<br />

auch mit den Flächenbuchungen<br />

sehr zufrieden: „Wir haben vereinzelt Anfragen<br />

<strong>für</strong> bis zu 2 000 m 2 Fläche. Das ist<br />

<strong>für</strong> eine Erstveranstaltung in einem neuen<br />

Markt sicherlich ungewöhnlich, zeigt aber<br />

auch das Vertrauen, das die Aussteller in<br />

unsere Kompetenz bei der Organisation<br />

von Baumaschinenmessen haben.“<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.bauma-africa.com<br />

Entgegen der Marktlage –<br />

bauma China bricht erneut alle Rekorde<br />

Mehr Besucher, mehr Aussteller,<br />

mehr Fläche: Entgegen des<br />

schwächelnden Marktes und<br />

der rückläufigen Verkaufszahlen<br />

in der Baumaschinenbranche<br />

weltweit, hat die 6. bauma China,<br />

Internationale Fachmesse <strong>für</strong><br />

Baumaschinen, Baustoffmaschinen,<br />

Baufahrzeuge und<br />

Baugeräte, erneut alle ihre<br />

Rekorde gebrochen.<br />

Rund 180 000 Besucher (2010: 155 615<br />

Besucher) kamen zur bauma China, die<br />

vom 27. bis 30.11.2012 im Shanghai New<br />

International Expo Centre stattfand. Das<br />

entspricht einer Steigerung von 16 %.<br />

Eugen Egetenmeir, Geschäftsführer der<br />

Messe München, ist sehr zufrieden, dass<br />

„die bauma China den aktuellen Markttendenzen<br />

getrotzt hat. So gesehen fand sie<br />

genau zum richtigen Zeitpunkt statt. Die<br />

bauma China hat dabei einmal mehr bewiesen,<br />

dass sie <strong>für</strong> Unternehmen die Geschäftsplattform<br />

ist, um sowohl den chinesischen<br />

als auch den gesamt-asiatischen<br />

Markt zu erschließen.“<br />

Zhichao Chen, Marketing Director bei<br />

SANY Heavy Industry, bestätigt die großartige<br />

Stimmung der Veranstaltung: „Die<br />

bauma China hat uns eine unglaubliche<br />

Menge an Bestellungen gebracht. Diese<br />

Veranstaltung verfolgt das gleiche Ziel<br />

wie auch ihre Aussteller: expandieren und<br />

wachsen.“<br />

Die Top-Ten-Besucherländer und -regionen<br />

nach China waren – in dieser Reihenfolge<br />

– Russland, Korea, Indien, Malaysia,<br />

Singapur, Japan, Thailand, Taiwan,<br />

Hongkong und die Türkei.<br />

Sam Cooper, Global Marketing Services<br />

Manager bei Caterpillar: „Caterpillar<br />

ist stolz, ein Teil der bauma China 2012<br />

gewesen zu sein. Diese Veranstaltung hat<br />

uns die großartige Möglichkeit eröffnet,<br />

unsere Kunden zu treffen und gleichzeitig<br />

unser Engagement im chinesischen Markt<br />

unter Beweis zu stellen. Wir sind sehr<br />

zufrieden mit der Anzahl an Kunden und<br />

dem Interesse, das unser Auftritt mit sich<br />

brachte.“<br />

Die bauma China belegte erstmals die<br />

gesamten 300 000 m 2 des Shanghai New<br />

International Expo Centres. Das sind 30 %<br />

mehr als zur letzten bauma China im Jahr<br />

2010. Zudem stellte die Veranstaltung<br />

auch bei den Ausstellerzahlen einen neuen<br />

Rekord auf: Insgesamt 2 718 Aussteller<br />

aus 38 Ländern (2010: 1 858 Aussteller<br />

aus 37 Ländern) nahmen an der bauma<br />

China 2012 teil – das entspricht einer Steigerung<br />

von 46 %.<br />

Kevin L. Curtis, President und CEO bei<br />

Besser: „Die bauma China ist DIE Fachmesse<br />

<strong>für</strong> uns in Asien. Die Dichte an Entscheidungsträgern<br />

aus der Industrie, die<br />

man hier trifft, ist extrem wertvoll.“<br />

Mit insgesamt 1 837 Ausstellern stellte<br />

China erneut den größten Anteil an Ausstellern.<br />

Allerdings nahmen auch noch nie<br />

so viel internationale Unternehmen an der<br />

bauma China teil: Die Top-Five-Ausstellerländer<br />

nach China waren Deutschland<br />

(172), Italien (122), die USA (116), Korea<br />

(67) und Japan (49).<br />

Mit Deutschland, Finnland, Großbritannien,<br />

Italien, Korea, Österreich, Spanien<br />

und den USA gab es zudem insgesamt<br />

8 Länderbeteiligungen auf der bauma<br />

China. Darüber hinaus war erstmals ein<br />

Gemeinschaftsstand der Incheon City –<br />

organisiert von der Incheon Chamber of<br />

Commerce in Korea – mit dabei.<br />

Die nächste bauma China findet vom<br />

25. bis 28.11.2014 in Shanghai statt.<br />

Ansprechpartner<br />

Sabine Wagner<br />

Pressereferentin Projekt-PR,<br />

Zentralbereich MarCom<br />

Tel.: 089 / 94 92 14 78<br />

Fax: 089 / 94 92 14 89<br />

E-Mail:<br />

sabine.wagner@messe-muenchen.de<br />

bergbau 2/2013 55


<strong>Energie</strong>politik<br />

Die RAG AG –<br />

Konzern im Wandel der <strong>Energie</strong>versorgung<br />

Dr.-Ing. Assessor des Markscheidefachs Peter Fischer und Dipl.-Ing. Ricarda Dyga, Herne*<br />

Die RAG als Unternehmen in<br />

der <strong>Energie</strong>versorgungsbranche<br />

vereint unter Ihrem Dach die<br />

RAG Deutsche Steinkohle AG,<br />

die RAG Anthrazit Ibbenbüren<br />

GmbH, die RAG Montan Immobilien<br />

GmbH sowie die RAG Mining<br />

Solutions GmbH. Der Konzern<br />

mit Unternehmenssitz in Herne<br />

hat Niederlassungen in NRW und<br />

im Saarland. Bis Ende 2012 sind<br />

noch 3 Bergwerke im Ruhrgebiet<br />

und eines im Landkreis Steinfurt<br />

in Betrieb (Bild 1).<br />

Noch heißt es, dass der Bergbaurückzug<br />

eingeläutet ist. Mit<br />

der politischen Entscheidung, die<br />

Revisionsklausel im Steinkohlefinanzierungsgesetz<br />

zu streichen,<br />

wurde beschlossen, den subventionierten<br />

Steinkohlebergbau in<br />

Deutschland bis zum Ende des<br />

Jahres 2018 einzustellen. Für<br />

den Konzern bedeutet dies, dass<br />

er dann sein Kerngeschäft, die<br />

Förderung von Kohle, einstellt.<br />

Die RAG wird sich nach 2018<br />

ihren technischen Aufgaben: Alte<br />

Schächte/Oberflächennaher Bergbau,<br />

Ewigkeitsaufgaben, Bergschäden,<br />

Genehmigungen/Wasserrechte/<br />

Geodatenmanagement<br />

und Liegenschaften widmen. Darüber<br />

hinaus nutzt das Unternehmen<br />

bereits heute bergbauliche<br />

Einrichtungen, um Projekte und<br />

Ideen <strong>für</strong> Erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />

umzusetzen (Bild 2).<br />

Ein umfangreiches Tätigkeitsfeld über<br />

2018 hinaus bieten die „Alten Schächte”,<br />

die in der Nachfolgeverantwortung<br />

der RAG stehen. Allein im südlichen Ruhrgebiet<br />

befinden sich ca. 4 000 dieser Tagesöffnungen,<br />

an der Saar ca. 2 500 und<br />

weitere ca. 800 Schächte im Landkreis<br />

Steinfurt. Die RAG hat in den zurückliegenden<br />

Jahren ihren Bestand an Tagesöffnungen<br />

intensiv überprüft und aktiv in<br />

Archiven Recherche betrieben. Die dabei<br />

*Dr.-Ing. Assessor des Markscheidefachs<br />

Peter Fischer<br />

Direktor<br />

RAG Aktiengesellschaft<br />

Shamrockring 1<br />

44623 Herne<br />

Tel.: 02323/153910<br />

Fax: 02323/153980<br />

E-Mail: peter.fischer@rag.de<br />

Internet: www.rag.de<br />

Dipl.-Ing. Raumplanung<br />

Ricarda Dyga<br />

Servicebereich-BG E Erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />

RAG Aktiengesellschaft<br />

Shamrockring 1<br />

44623 Herne<br />

Tel.: 02323/152285<br />

Fax: 02323/153980<br />

E-Mail: ricarda.dyga@rag.de<br />

Internet: www.rag.de<br />

identifizierten 7 300 Tagesöffnungen werden<br />

regelmäßig befahren und sind bei Bedarf<br />

zu sichern und zu sanieren.<br />

Tagesöffnungen sowie tages- und oberflächennaher<br />

Bergbau bergen die Gefahr<br />

der Tagesbrüche. Der Bereich erstreckt<br />

sich im Ruhrgebiet von Duisburg<br />

bis Unna in West-Ost-Richtung und vom<br />

Einzugsgebiet Bochum im Norden bis<br />

nach Hattingen im Süden.<br />

Die Bemessung der tagesbruchgefährdeten<br />

Bereiche über oberflächennahem<br />

Bergbau ist im Gegensatz zu den Tagesöffnungen<br />

schwieriger.<br />

Der Handlungsbedarf richtet sich nach<br />

eingehender Risikoeinstufung und kann<br />

ein Monitoring, geophysikalische Untersuchungen,<br />

Bohrungen und Sanierungen<br />

umfassen. Es gilt, das Schadensausmaß<br />

zu reduzieren und auf Dauer die Anzahl<br />

der Tagesbrüche zu vermindern.<br />

Auch die Aufgaben der Bergschadensregulierung<br />

enden nicht mit der Steinkohlenförderung,<br />

sondern werden nach 2018<br />

weiterhin durch die RAG abzuarbeiten<br />

sein. Neben der Beseitigung von Schäden<br />

an Gebäuden und Infrastruktur zählt auch<br />

die Bergschadensbeseitigung an Gewässern<br />

und Biotopen zum Tätigkeitsfeld. Den<br />

gestiegenen ökologischen Anforderungen<br />

wird dabei Rechnung getragen.<br />

Ein weiteres klassisches Tätigkeitsfeld<br />

ist die Grubenwasserhaltung. Allein<br />

an der Ruhr wurden 2011 aus dem<br />

Stillstandsbereich der alten Zechen<br />

65,3 Mio. m³/a und aus dem aktiven Bereich<br />

11,9 Mio. m³/a gehoben. Die Summe<br />

von 77,2 Mio. m³/a Grubenwasser wird<br />

1 Sitz des RAG Konzerns 2 Technische Aufgaben der RAG nach 2018<br />

56 bergbau 2/2013


<strong>Energie</strong>politik<br />

3 Grubenwasserhaltung an der Ruhr 4 Liegenschaften am Beispiel des ehemaligen Bergwerks Ewald<br />

auch nach 2018 an der Ruhr gehoben<br />

werden müssen. Die Grubenwassereinleitstellen<br />

erstrecken sich heute über große<br />

Teile des Ruhrgebietes von Hamm im<br />

Osten bis Kamp-Lindfort im Westen und<br />

von Marl im Norden bis Essen im Süden<br />

(Bild 3).<br />

In den kommenden Jahren werden Liegenschaften<br />

der RAG, wie zum Beispiel<br />

land- und forstwirtschaftliche Flächen,<br />

Entwicklungsflächen, sonstige Flächen<br />

sowie derzeit betrieblich genutzte Flächen<br />

verwaltet und entwickelt werden müssen.<br />

Insgesamt sind es über 1 000 Gebäude<br />

und Grundstücke in einer Größenordnung<br />

von ca.13 000 ha. Ein gutes Beispiel <strong>für</strong><br />

eine gelungene Nutzung der Liegenschaften<br />

ist die Errichtung des Logistikcenters<br />

auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerkes<br />

Ewald in Gelsenkirchen. Hier wurde<br />

innovativen Entwicklungen erfolgversprechend<br />

Zugang verschafft (Bild 4).<br />

Ein mögliches zukünftiges Aufgabenfeld<br />

sieht die RAG im Bereich Erneuerbarer<br />

<strong>Energie</strong>n (EE). Sie nutzt dabei im Wesentlichen<br />

ehemalige bergbauliche Infrastruktur.<br />

Damit reagiert der Konzern auf die<br />

Forderungen, die CO 2 Emissionen einzudämmen,<br />

indem die Bergbauinfrastruktur<br />

mit dem vorhandenen Grubenwasser, ihren<br />

Schächten, Halden und Grundflächen<br />

einer Nachnutzung durch Erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>-Projekte zur Verfügung gestellt<br />

und damit unter Ressourcenschonung ein<br />

Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.<br />

Von Seiten der Bundesregierung werden<br />

ambitionierte Ausbauziele <strong>für</strong> den<br />

Anteil an EE bis zum Jahr 2020 genannt.<br />

Der Anteil am gesamten Primärenergieverbrauch<br />

soll 18%, am Stromverbrauch<br />

38% und am Wärme- und Kälteverbrauch<br />

15,5% betragen. Die Bruttostromerzeugung<br />

aus EE würde sich von 112 TWh im<br />

Jahr 2010 auf 224 TWh im Jahr 2020 verdoppeln.<br />

Erreicht werden soll das mittels<br />

der <strong>Energie</strong> aus Wasser, Geothermie,<br />

Photovoltaik, Wind und Biomasse. Die<br />

Folge ist ein erhöhter <strong>Energie</strong>speicherbedarf<br />

von 6 auf 8 GW. Diesen gilt es zu<br />

decken. Zur Verfügung stehen u.a. konventionelle<br />

Pumpspeicher, Druckluftspeicher,<br />

und Batterien, als auch die attraktive<br />

Option des Pumpspeicherkraftwerkes<br />

unter Tage.<br />

Als Initiator <strong>für</strong> die Entwicklung im Bereich<br />

EE hat die RAG einige Projekte<br />

bereits umgesetzt, andere befinden sich<br />

in der Planung. Das Unternehmen unterscheidet<br />

zwischen der Nutzung untertägiger<br />

und übertägiger Ressourcen.<br />

Zu den untertägigen Ressourcen gehören:<br />

Die Grubenwasserwärme zur<br />

Gebäudeversorgung, zur Biomasse- und<br />

Stromproduktion, Schachtwärme zur Gebäudeversorgung,<br />

Pumpspeicherkraftwerke<br />

unter Tage, Grubenbaue als Wärmeund<br />

Stromspeicher. Die Potenziale des<br />

Bergbaues sind dabei vielfältig einsetzbar.<br />

So können beispielsweise die Grubenbaue<br />

zum einen <strong>für</strong> Pumpspeicherkraftwerke<br />

unter Tage, zum anderen als Wärmespeicher,<br />

aber auch als Wärmequelle<br />

<strong>für</strong> Gebäude genutzt werden (Bild 5).<br />

Die übertägigen Ressourcen wie Haldenkörper,<br />

Immobiliendächer und Flächen<br />

können als zukünftige Standorte <strong>für</strong> Windräder,<br />

Photovoltaik oder Biomasse eingesetzt<br />

werden. Möglicherweise wird der<br />

5 Nutzung untertägiger Ressourcen 6 Nutzung übertägiger Ressourcen<br />

bergbau 2/2013 57


<strong>Energie</strong>politik<br />

7 Mögliche Windkraftstandorte 8 mögliche Photovoltaikstandorte<br />

theoretischen Überlegung nachgegangen,<br />

Pumpspeicherkraftwerke über Tage zu<br />

errichten und die Idee umgesetzt, sowie<br />

Haldenkörper zur Wärmespeicherung<br />

zu nutzen (Bild 6).<br />

Bereits realisiert sind auf der Halde<br />

Scholven in Gelsenkirchen in Kooperation<br />

mit einem örtlichen <strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen<br />

2 ca. 100 m hohe Windkraftanlagen<br />

mit jeweils 2,3 MW, die<br />

10 000 Einwohner mit Strom versorgen<br />

können. Dieses höchst erfolgreiche Projekt<br />

ist Vorreiter <strong>für</strong> weitere Windkraftanlagen<br />

auf den zahlreichen Halden der RAG<br />

in NRW und dem Saarland (Bild 7).<br />

Die Industrieflächen, Brachen und<br />

Schachtstandorte bieten sich zur Folgenutzung<br />

hinsichtlich der Gewinnung alternativer<br />

Brennstoffe, sogenannter Biomasse<br />

an. In Kooperation mit dem Ministerium<br />

<strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Naturschutz Landwirtschaft<br />

und Verbraucherschutz, dem Landesbetrieb<br />

Wald und Holz NRW und der RAG<br />

Montan Immobilien entsteht, ebenfalls in<br />

Gelsenkirchen, auf dem ehemaligen Zechengelände<br />

Hugo 2/5/8 ein Biomassepark.<br />

In dieser Kurzumtriebsplantage<br />

werden schnell wachsender Bäume,<br />

hauptsächlich Pappeln und Weiden angepflanzt,<br />

die zum einen während ihrer Aufzucht<br />

als eine Art Park den Einwohnern<br />

von Gelsenkirchen zur Verfügung stehen<br />

und damit die ehemals bergbaulich genutzte<br />

Fläche ökologisch aufwerten und<br />

zum anderen regelmäßig nach ca. 4 a zur<br />

energetischen Nutzung geerntet werden.<br />

Die Nutzung von Sonnenenergie ist so<br />

erprobt, wie effektiv. Sowohl die Gebäude<br />

als auch die Flächen der RAG können da<strong>für</strong><br />

genutzt werden.<br />

Auf der noch betriebenen Kohlenmischhalle<br />

des Bergwerks Auguste Victoria in<br />

Marl wurde Mitte 2012 ein Photovoltaikdach<br />

mit einer Leistung von 1,3 MW installiert.<br />

Ende 2012 werden im Saarland<br />

auf einer ehemaligen Kohlenlagerfläche<br />

3,6 MW ans Netz gehen. Weitere Standorte<br />

sind in der Planung (Bild 8).<br />

Wie bereits erwähnt, ist eine Begleiterscheinung<br />

des Bergbaues das Heben von<br />

Grubenwasser. Mit einer Wärme von bis<br />

zu 30ºC ist es selbst <strong>Energie</strong>träger und<br />

stellt daher ein Alleinstellungsmerkmal<br />

der RAG im Bereich EE dar. Die RAG<br />

beabsichtigt, dieses Wärmepotenzial zu<br />

nutzen. Prädestiniert sind Großabnehmer,<br />

wie Schulen, Freibäder und Gärtnereien.<br />

Seit 2007 wird das auf dem Gelände der<br />

ehemaligen Zeche Zollverein in Essen<br />

stehende Sanaa-Gebäude mit der Wärme<br />

aus Grubenwasser versorgt.<br />

Ein weiteres Projekt befindet sich in Bochum<br />

am Standort Robert Müser. Zusammen<br />

mit den Stadtwerken Bochum werden<br />

hier ein Schulkomplex und eine Feuerwache<br />

mit der Wärme aus dem Grubenwasser<br />

versorgt. Der Anschluss ist im Oktober<br />

2012 erfolgt (Bild 9).<br />

In Kooperation mit Vivawest werden<br />

Projekte ins Leben gerufen, die die Erdwärme<br />

als unendlichen <strong>Energie</strong>lieferanten<br />

nutzen. Ein erstes Projekt wurde in<br />

Marl am Schacht Auguste Victoria 1/2<br />

umgesetzt. Ein in den RAG-Schacht eingebrachtes<br />

Sondensystem zieht die Wärme<br />

aus dem Gebirge zur Versorgung neu<br />

errichteter Mehrfamilienhäuser.<br />

Das RAG-Potenzial der offenen<br />

Schächte ist dabei nicht zu unterschätzen,<br />

da bei der Nutzung der Gebirgswärme auf<br />

kostenintensive und zum Teil problemati-<br />

9 Wärme aus Grubenwasser 10 Wärme aus tiefen Schächten<br />

58 bergbau 2/2013


<strong>Energie</strong>politik<br />

11 Pumpspeicherkraftwerk über Tage<br />

sche Bohrungen verzichtet werden<br />

kann.<br />

Im Rahmen des Innovation<br />

City-Projektes in Bottrop, in<br />

dem die RAG maßgeblich als<br />

Ideengeber auftrat, wurden ungewöhnliche<br />

Wege der Wärmeversorgung<br />

aufgezeigt. Es ist<br />

durchaus möglich, die Wärme<br />

nicht aus dem Erdinneren, sondern<br />

als Gebirgswärme aus<br />

dem Grubengebäude zu gewinnen,<br />

als Prozesswärme von<br />

z.B. der Kokerei Bottrop zur Verfügung<br />

gestellt zu bekommen<br />

oder aber die Wärme aus Haldenkörpern<br />

zu nutzen (Bild 10).<br />

Eine Möglichkeit <strong>Energie</strong> in<br />

Form von Strom in größerem<br />

Umfang zu speichern, ergibt<br />

sich durch den Betrieb von Pumpspeicherkraftwerken<br />

auf Halden und Untertage.<br />

Der ebenfalls auf der Halde produzierte<br />

Strom aus Windkraftanlagen kann dazu<br />

genutzt werden, Wasser aus einem tieferen<br />

Becken in ein auf dem Haldentop<br />

gelegenes Becken zu pumpen, das dann<br />

bei Spitzenstrombedarf zurück in das Unterbecken<br />

fließt und über eine Turbine einen<br />

Generator antreibt (Bild 11).<br />

Die technische Grundidee ist beim<br />

Unter-Tage-Pumpspeicher ebenfalls anwendbar,<br />

mit dem maßgeblichen Unterschied,<br />

dass bis zu 1 000 m Fallhöhe<br />

genutzt werden kann. Das Oberbecken<br />

befindet sich an der Tagesoberfläche.<br />

Beide sind durch den Bergbauschacht und<br />

Rohrleitungen verbunden.<br />

In Abhängigkeit von Menge<br />

und Fallhöhe könnten diese<br />

Kraftwerke bis zu 300 MWh<br />

Strom liefern. Entsprechende<br />

Projekte wurden in NRW und<br />

dem Saarland in Zusammenarbeit<br />

mit Partnern angestoßen.<br />

Für den RAG Konzern gilt<br />

es, eine Fülle von Aufgaben<br />

auch nach dem endgültigen<br />

Steinkohlerückzugsjahr 2018<br />

zu bewältigen. Mit deren Erfüllung<br />

kann und wird die RAG<br />

im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />

Impulse geben, die sich positiv<br />

auf den Strukturwandel der<br />

Region auswirken werden und<br />

Chancen <strong>für</strong> unternehmerische<br />

Perspektiven bieten. Das Unternehmen<br />

baut auf das Interesse<br />

aus Wirtschaft und Wissenschaft und<br />

eine erfolgreiche Kooperation aller Beteiligten,<br />

die auch die Kommunen, Stadtwerke,<br />

Wohnungsbaugesellschaften, soziale<br />

Einrichtungen und nicht zuletzt<br />

die Bürger mit einschließt.<br />

Fotos: RAG AG<br />

Buchbesprechung<br />

Mehr Licht zwischen Ruhr und Lippe –<br />

Die Entwicklung der <strong>Energie</strong>versorgung in der Region Hamm und<br />

dem südlichen Münsterland<br />

Die Geschichte der <strong>Energie</strong>versorgung<br />

im nordöstlichen Ruhrrevier – also<br />

die Region zwischen Ruhr und Lippe<br />

im Umfeld der Stadt Hamm – ist auch<br />

eng mit der Geschichte der dortigen Zechen<br />

verbunden. Nicht zuletzt die Nähe<br />

zum herannahenden Steinkohlenbergbau<br />

sorgte bereits zur Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

hier <strong>für</strong> einen wirtschaftlichen<br />

Aufstieg. Die seit dieser Zeit geschaffene<br />

Infrastruktur mit Eisenbahnen, Wasserstraßen,<br />

Gas- und Elektrizitäts- und<br />

Wasserwerken sowie entsprechenden<br />

Ver- und Entsorgungsleistungen verschafften<br />

der Region einen Anschluss<br />

an die fortschreitende Industrialisierung<br />

und macht sie bis in die heutigen Tage<br />

zu einem wichtigen <strong>Energie</strong>zentrum in<br />

Deutschland.<br />

Heinz Assmann und seine Mitautoren<br />

beleuchten die ganze Brandbreite der<br />

Entwicklung mit all ihren Fortschritten,<br />

aber auch Schwierigkeiten, Hindernissen<br />

und Rückschlägen auf dem bereits<br />

über 150 Jahre andauernden Weg dahin.<br />

Überraschende Erkenntnisse und<br />

Zusammenhänge wurden dabei entdeckt<br />

und <strong>für</strong> die lokale und regionale<br />

Geschichtsschreibung in dem Buch<br />

„Mehr Licht zwischen Ruhr und Lippe“<br />

festgehalten. Auch ein Ausblick in die bereits<br />

begonnene <strong>Energie</strong>wende und deren<br />

Auswirkungen <strong>für</strong> die Region fehlen<br />

natürlich nicht.<br />

Durch die zahlreich verwendeten Abbildungen,<br />

Tabellen und Karten wird das<br />

Buch von Heinz Assmann zu einem abwechslungsreichen<br />

Leseereignis und<br />

bringt so, im übertragenen Sinn, „Mehr<br />

Licht …“ in die Entwicklung der <strong>Energie</strong>versorgung<br />

„…zwischen Ruhr und Lippe“.<br />

Kontakt<br />

Heinz Assmann<br />

Tel.: 02381/57678<br />

160 Seiten, ca. 200 Abbildungen,<br />

Karten und Tabellen, DIN A4,<br />

fester Einband, Preis: 19,95 €,<br />

ISBN 978-3-929158-28-1<br />

bergbau 2/2013 59


Bergwerksbetrieb<br />

Rückzug des Bergwerkes Ost<br />

aus dem Grubenbetrieb<br />

Oberbergrat Jörg Tuschmann und Bergamtsrat Dieter Albrecht, Dortmund*<br />

Nach Einstellung der Förderung<br />

auf dem Bergwerk Ost am<br />

30.09.2010 wurde unmittelbar<br />

danach mit dem Rückzug aus den<br />

Baufeldern und dem allgemeinen<br />

Grubengebäude begonnen. Das<br />

verbleibende Restgrubengebäude<br />

des Bergwerkes Ost, Bereich<br />

Heinrich Robert, wurde unter<br />

Federführung von Dezernat 62 in<br />

enger Kooperation mit Dezernat<br />

63 <strong>für</strong> die Errichtung eines zentralen<br />

Standortes <strong>für</strong> eine Wasserhaltung<br />

vorbereitet. Schwerpunkte<br />

bei der Ausübung der Bergaufsicht<br />

waren die Sicherstellung der<br />

ordnungsgemäßen Entsorgung<br />

sämtlicher wasser- und umweltgefährdender<br />

Stoffe aus dem Grubengebäude,<br />

die Sicherstellung<br />

einer nachhaltigen Wasserwegsamkeit<br />

in den endgültig abzuwerfenden<br />

Grubenbauen sowie der<br />

Schutz der Tagesoberfläche vor<br />

unkontrollierten Gasaustritten.<br />

Die Geschichte des Bergwerkes Ost<br />

begann 1873 mit dem Teufen des Schachtes<br />

Grillo 1 des Bergwerkes Monopol in<br />

Kamen. Benachbarte Bergwerke in Bergkamen<br />

waren später die Schachtanlagen<br />

Grimberg 1/2, Grimberg 3/4 und Haus<br />

Aden und auf Hammer Stadtgebiet das<br />

Bergwerk Heinrich Robert. In Folge mehrerer<br />

Anpassungsmaßnahmen des nordrhein-westfälischen<br />

Steinkohlenbergbaus<br />

kamen im Laufe der Zeit weitere Baufelder<br />

nach Stilllegungen der umliegenden<br />

Bergwerke Gneisenau, Werne, Königsborn<br />

und Radbod hinzu. Am 01.04.1998<br />

wurden dann in Folge der kohlepolitischen<br />

Vereinbarungen vom März 1997 die bis<br />

dahin eigenständigen Bergwerke Heinrich<br />

Robert und Haus Aden/Monopol zum<br />

Verbundbergwerk Ost zusammengeführt<br />

(Bild 1). Der Abbau von Steinkohle erfolgte<br />

in Teufen bis rd. 1 500 m NN. [1]<br />

Aufgrund der Vorgaben des Gesetzes<br />

zur Finanzierung der Beendigung des<br />

subventionierten, deutschen Steinkohlenbergbaus<br />

zum Jahr 2018 (Steinkohlefinanzierungsgesetz)<br />

wurde am 09.06.2008<br />

vom Aufsichtsrat der RAG Aktiengesellschaft<br />

die Stilllegung des Bergwerks Ost<br />

zum 30.09.2010 beschlossen.<br />

*Oberbergrat Dipl.-Ing. Jörg Tuschmann<br />

Bezirksregierung Arnsberg<br />

Dezernat 62<br />

Goebenstraße 25<br />

44135 Dortmund<br />

Tel.: 02931/823650<br />

Fax: 02931/8247282<br />

E-Mail:<br />

joerg.tuschmann@bezreg-arnsberg.nrw.de<br />

Internet: www.bezreg-arnsberg-nrw.de<br />

Bergamtsrat Dipl.-Ing. Dieter Albrecht<br />

Bezirksregierung Arnsberg<br />

Dezernat 62<br />

Goebenstraße 25<br />

44135 Dortmund<br />

Tel.: 02931/823986<br />

Fax: 02931/8245001<br />

E-Mail:<br />

dieter.albrecht@bezreg-arnsberg.nrw.de<br />

Internet: www.bezreg-arnsberg-nrw.de<br />

Zum Zeitpunkt der Stilllegung war das<br />

285 km 2 große Grubenfeld durch 9 Tagesschächte<br />

erschlossen. Die Länge des<br />

Streckennetzes betrug 69 km. Am letzten<br />

Gewinnungstag wurden die beiden<br />

noch laufenden Abbaubetriebe R 322 und<br />

R 332 im Flöz Röttgersbank eingestellt<br />

(Bild 2).<br />

Für die Einstellung des Betriebes war<br />

gemäß § 53 Abs. 1 Bundesberggesetz<br />

(BBergG) ein Abschlussbetriebsplan aufzustellen.<br />

Dieser hatte Angaben über die<br />

technische Durchführung und die Dauer<br />

der beabsichtigten Betriebseinstellung sowie<br />

den Nachweis, dass die in § 55 Abs. 2<br />

Nr. 3 bis 13 und Absatz 2 BBergG bezeichneten<br />

Voraussetzungen erfüllt sind,<br />

zu erbringen. Der Abschlussbetriebsplan<br />

umfasste im Wesentlichen die Beschreibung<br />

der stillzulegenden Betriebsbereiche<br />

mit der Betriebschronik, Angaben über die<br />

beabsichtigten Abschlussarbeiten, den<br />

zeitlichen Ablauf der Abschlussarbeiten<br />

(Rückzugsphasen), die Auswirkungen auf<br />

das Grubenwasser sowie den Schutz der<br />

Tagesoberfläche. Für die geplante Errichtung<br />

einer zentralen Wasserhaltung war<br />

das sogenannte wassertechnische Feinkonzept<br />

darzulegen (Bild 3). Die untertägige<br />

Ausgasung und die wettertechnischen<br />

Verhältnisse während des Rückzugs sowie<br />

das Ausgasungs- und Entgasungskonzept<br />

<strong>für</strong> das stillzulegende Bergwerk<br />

Ost im Hinblick auf die Vermeidung von<br />

Ausgasungsgefahren an der Tagsoberfläche<br />

wurden durch hier<strong>für</strong> anerkannte<br />

Sachverständigenstellen begleitet.<br />

Ein Schwerpunkt bei der Ausübung<br />

der Bergaufsicht war unter anderem die<br />

1 Luftbild Tagesanlagen Betriebsbereich Heinrich Robert 2 Grubenbild<br />

60 bergbau 2/2013


Bergwerksbetrieb<br />

3 Wasserhaltungskonzept Bergwerk Ost<br />

4 Geräumter Grubenbau vor dem<br />

Abdämmen<br />

5 Holzfänger<br />

6 Rohrleitung mit Kiesschüttung<br />

Sicherstellung der ordnungsgemäßen Entsorgung<br />

von bergbaulichen Abfällen unter<br />

Beachtung der Vorgaben des § 22a<br />

Allgemeine Bundesbergverordnung (AB-<br />

BergV). Für den Vollzug des § 22a AB-<br />

BergV wurde die mit der Bezirksregierung<br />

Arnsberg abgestimmte „RAG-Regelung<br />

zum Umgang mit Betriebsmitteln/Materialien<br />

beim Rückzug aus dem Grubengebäude“<br />

herangezogen. Alle abzuwerfenden<br />

Grubenbaue wurden vor dem<br />

endgültigen Abdämmen von Vertretern<br />

des Dezernats 62 abschließend befahren.<br />

Besondere Beachtung fanden dabei die<br />

Entfernung aller wasser- und umweltgefährdender<br />

Stoffe aus den Grubenbauen,<br />

z.B. Betriebsflüssigkeiten (Altöle, Fette,<br />

Hydraulikflüssigkeiten, Treibstoffe), elektronische<br />

Bauteile und Leuchtstoffröhren,<br />

Gefahrstoffe sowie sonstiger vergleichbarer<br />

Abfälle. Erst daran anschließend<br />

wurden die Abdämmungen der jeweiligen<br />

Grubenbaue freigegeben (Bild 4).<br />

Die Herstellung von Haupt- und Nebenwasserwegen<br />

zur Sicherstellung einer<br />

nachhaltigen Wasserwegsamkeit<br />

in den endgültig abzuwerfenden<br />

Grubenbauen bildete<br />

einen weiteren Aufgabenschwerpunkt.<br />

Zur Besicherung<br />

der Wasserwegsamkeiten in<br />

den Grubenbauen wurden an<br />

festgelegten Stellen sogenannte<br />

Holzfänger (Bild 5) errichtet,<br />

um evtl. aufschwimmende<br />

Materialien von den zukünftigen<br />

Wasserannahmedämmen<br />

fernzuhalten. Zudem wurden<br />

Rohrleitungsstränge zur Wasserdurchleitung<br />

auf der Sohle<br />

ausgelegt, die alle 50 m mit<br />

Trennstellen und Kiesschüttungen<br />

versehen waren. (Bild 6).<br />

Zur Vermeidung sich unkontrolliert<br />

anstauender Grubenwässer<br />

wurden vorhandene Wasserlösungsbohrungen<br />

sowie Dammrohre und<br />

sonstige Rohrleitungen in den bisherigen<br />

Abschluss- und Wasserannahmedämmen<br />

vor dem endgültigen Rückzug aus dem jeweiligen<br />

Grubengebäude geöffnet.<br />

Eine weitere Maßnahme zur Sicherstellung<br />

einer ungestörten Wasserwegigkeit<br />

bestand darin, die Wassertröge des konstruktiven<br />

Explosionsschutzes vor der Abdämmung<br />

auszubauen, da diese ebenfalls<br />

als schwimmfähiges Material die Wasserwegigkeiten<br />

negativ beeinflussen könnten.<br />

Die Bedingungen <strong>für</strong> den vorzeitigen<br />

Ausbau des konstruktiven Explosionsschutzes<br />

wurden vom Dezernat 62 unter<br />

Beteiligung der zuständigen Sachverständigenstelle<br />

festgelegt. Maßgebende Aspekte<br />

<strong>für</strong> die jeweilige Entscheidungsfindung<br />

waren insbesondere die Begrenzung<br />

des zulässigen CH 4 -Gehaltes im freien<br />

Wetterstrom auf 0,3% durch geeignete<br />

wettertechnische Maßnahmen, die Aufrechterhaltung<br />

und Kontrolle des präventiven<br />

Explosionsschutzes (Staubbindeverfahren),<br />

eine verdichtete Messtechnik<br />

sowie eine enge zeitliche Befristung des<br />

Zeitraums zwischen Ausbau der Explosionssperren<br />

und der Abdämmung des betroffenen<br />

Grubenbaus.<br />

Mit dem letzten Einsatz der Grubenwehren<br />

des Bergwerkes Ost sowie der<br />

Hauptstelle <strong>für</strong> das Grubenrettungswesen<br />

am 27.09.2011 wurde der Rückzug aus<br />

dem Grubengebäude des Bergwerks Ost<br />

abgeschlossen. Im Zuge dieser letzten<br />

Grubenwehreinsätze wurden die <strong>für</strong> das<br />

Wasserwegigkeitskonzept erforderlichen<br />

Abschlussdämme zu den ehemaligen<br />

Baufeldern geöffnet sowie noch vorhandenes<br />

schwimmfähiges Material, welches<br />

die Wasserwegigkeit blockieren könnte,<br />

aus der Grube entfernt. Mit dem Schließen<br />

der nicht <strong>für</strong> die Wasserwegigkeit erforderlichen<br />

Dämme wurde das offene untertägige<br />

Streckennetz um 43 km auf 26 km<br />

reduziert (Bild 7).<br />

Neben den beschriebenen<br />

Maßnahmen im Rahmen des<br />

Rückzuges wurden zwischenzeitlich<br />

die Tagesschächte Grillo<br />

1 und Lerche unter Federführung<br />

von Dezernat 63 verfüllt.<br />

Am 01.10.2011 erfolgte die<br />

Umwidmung des stillgelegten<br />

Bergwerks Ost in die Wasserhaltung<br />

Ost, dessen Betrieb<br />

nun in einem entsprechenden<br />

Hauptbetriebsplan geregelt<br />

wird. Die Annahme der anfallenden<br />

Grubenwässer erfolgt<br />

an den Standorten Haus<br />

Aden 2 (-940 m NN) und Heinrich<br />

Robert (7. Sohle, 1 120 m<br />

NN).<br />

bergbau 2/2013 61


eschweizerbart_xxx<br />

eschweizerbart_xxx<br />

Bergwerksbetrieb<br />

7 Grubengebäude heute<br />

Um den Wasseranstieg im Grubengebäude<br />

des Flutungsbereiches der Wasserhaltung<br />

Ost durch ein geeignetes Monitoring<br />

begleiten zu können, wurden die<br />

verfüllten Schächte Lerche und Grillo 1 mit<br />

Lotungsleitungen versehen. Hochwassermelder<br />

in der ehemaligen Südachse Monopol<br />

Lerche zeigen bei -1 400 m NN, bei<br />

-1 350 m NN und bei -1 300 m NN zeitnah<br />

den jeweiligen Wasserstand an.<br />

Ein nächster Schritt zur Verkleinerung<br />

des Wasserhaltungsstandorts Ost ergibt<br />

sich aus einem Beschluss des Vorstandes<br />

8 Donarfeld<br />

der RAG Aktiengesellschaft – Deutsche<br />

Steinkohle vom 18.10.2011, wonach sich<br />

die RAG abschließend auch aus dem sogenannten<br />

Betriebsbereich Radbod durch<br />

Verfüllung der Schächte Radbod 5 und 6<br />

zurückziehen wird. Das Radbodfeld ist in<br />

der Vergangenheit <strong>für</strong> die Option offengehalten<br />

worden, im sogenannten „Donarfeld“<br />

nördlich der Stadt Hamm zwischen<br />

Herbern, Walstedde, Drensteinfurt und<br />

Bockum-Hövel zukünftig noch Kohleabbau<br />

betreiben zu können (Bild 8).<br />

Für die endgültige Umsetzung des<br />

Wasserhaltungskonzepts Ost ist z.Zt. ein<br />

Zeitraum bis 2018 angesetzt. Die jeweils<br />

erforderlichen Planungsschritte werden<br />

von der Bezirksregierung Arnsberg Abteilung<br />

6 zu gegebener Zeit zu prüfen sein.<br />

Literaturverzeichnis<br />

[1] Glückauf Nr. 136 (2000) Nr. 1/2, Bergwerksdirektor<br />

Dipl.-Ing. Scheidat und Markscheider<br />

Franz-Josef Kirsch:<br />

Das Steinkohlenbergwerk Ost<br />

Fotos: Bezirgsregierung Arnsberg<br />

Buchbesprechung<br />

Das Kompakt-Lehrbuch Bodenkunde<br />

in Stichworten gehört seit mehr als 40<br />

Jahren zur geowissenschaftlichen Standardliteratur<br />

an Universitäten, Fachhochschulen,<br />

Schulen und weiteren Bildungsstätten.<br />

Das kleine Lehrbuch wurde 1969<br />

von Prof. Dietrich Schröder konzipiert<br />

und bis zu seinem Tode 1988 aktualisiert.<br />

Danach wurde diese Aufgabe von Prof.<br />

Winfried E. H. Blum übernommen.<br />

Aufgrund des inzwischen angewachsenen<br />

Wissens über den Boden und seine<br />

Funktionen <strong>für</strong> Mensch und <strong>Umwelt</strong>, war<br />

es 2007 notwendig geworden, das Kompakt-Lehrbuch<br />

neu zu schreiben. Dabei<br />

erhielt das Lehrbuch eine neue Gliederung;<br />

einige Teile der früheren Auflage<br />

wurden nach gründlicher Überarbeitung<br />

Bodenkunde in Stichworten<br />

Bodenkunde Bodenkunde<br />

in Stichworten<br />

in Stichworten<br />

Winfried E. H. Blum<br />

Winfried E. H. Blum<br />

7., neu bearbeitete und ergänzte Auflage<br />

H I R T S S T I C H W O R T B Ü C H E R<br />

7., neu bearbeitete und ergänzte Auflage<br />

H I R T S S T I C H W O R T B Ü C H E R<br />

übernommen und ergänzt.<br />

Die nun vorliegende 7., neu bearbeitete<br />

und ergänzte Auflage von 2012 berücksichtigt<br />

neue Entwicklungen im Bereich<br />

der Bodensystematik und der Bodenklassifikation,<br />

vor allem die Kapitel Bodeneigenschaften,<br />

Entwicklung der Böden<br />

und Bodenklassifikation wurden erweitert;<br />

neue Themen, wie z.B. Bodenforensik,<br />

wurden ergänzt.<br />

2012. 7. neu bearbeitete und ergänzte<br />

Auflage. XI , 176 Seiten, 69 Abbildungen,<br />

25 Tabellen, 18 x 13 cm, 320 g, Sprache:<br />

Deutsch, (Hirt‘s Stichwortbücher)<br />

ISBN 978-3-443-03120-6, brosch.,<br />

Preis: 19.90 €<br />

Internet: www.schweizerbart.de<br />

62 bergbau 2/2013


Gebirgsbeherrschung<br />

Bergbauinduzierte Seismizität im Umfeld der<br />

Uranerzgrube Schlema-Alberoda<br />

Assessor des Markscheidefachs Dr.-Ing. Olaf Wallner, Diplomgeologe Axel Hiller, Chemnitz*<br />

Die Uranerzgrube Schlema-<br />

Alberoda der Wismut GmbH<br />

befindet sich im Westerzgebirge,<br />

zwischen den Ortschaften Aue,<br />

Schneeberg und Hartenstein. In<br />

dem ca. 22 km² großen, von der<br />

Grube beeinflussten Gebiet liegt<br />

die Ortschaft Bad Schlema mit ihren<br />

Ortsteilen Oberschlema, Niederschlema<br />

und Wildbach sowie<br />

der Ortsteil Alberoda der Stadt<br />

Aue (Bild 1). Das bedeutendste<br />

Gewässer ist die von Süd nach<br />

Nord das Areal durchfließende<br />

Zwickauer Mulde. Das Territorium<br />

kann als dicht besiedelte Mittelgebirgslandschaft<br />

bezeichnet werden,<br />

die durch über Jahrhunderte<br />

währenden Bergbau geprägt ist.<br />

Nach 1945 begannen unter anderem<br />

im Gebiet um Schneeberg<br />

und Schlema die Erkundungsarbeiten<br />

auf Uranerze durch die damalige<br />

sowjetische „Sächsische<br />

Bergverwaltung“.<br />

In den bereits durch das<br />

radiumhaltige Wasser bekannten<br />

Vorkommen unter dem Kurort<br />

Oberschlema setzten 1946 die intensiven<br />

Erkundungs- und Gewinnungsarbeiten<br />

ein. Bis 1959 wurde<br />

die Teillagerstätte Oberschlema<br />

abgebaut. Der Abbau reichte bis<br />

in eine Teufe von 750 m.<br />

Mit der Ausdehnung der Suchund<br />

Erkundungsarbeiten nach<br />

Nordosten wurden 1948 die ersten<br />

uranerzführenden Gänge der<br />

Teillagerstätte Niederschlema-<br />

Alberoda nachgewiesen. Die<br />

Gewinnungsarbeiten begannen<br />

1949 und hatten Mitte der 1960er<br />

Jahre ihren Höhepunkt mit einer<br />

Jahresproduktion von über 4 000 t<br />

Uran. 1986 wurde die tiefste Sohle,<br />

die -1 800-m-Sohle, erreicht.<br />

Insgesamt wurden in beiden<br />

Teillagerstätten ca. 49,5 Mio. m³<br />

Gestein gelöst und 80 500 t Uran<br />

im Erz gefördert. Das waren<br />

nahezu 35 % der Gesamtproduktion<br />

der SDAG Wismut.<br />

Die Lagerstätte ist durch zahlreiche<br />

Tagesschächte und Blindschächte aufgeschlossen<br />

sowie durch Querschläge und<br />

Feldstrecken bei einem Sohlenabstand im<br />

oberen Bereich von 30 m und im unteren<br />

Bereich von 45 m ausgerichtet worden.<br />

Alle Sohlenangaben beziehen sich auf<br />

das Niveau des Markus-Semmler-Stollens<br />

in Oberschlema als 0 m-Sohle.<br />

Die Vorrichtung der Abbaublöcke erfolgte<br />

durch Gangstrecken und Überhauen.<br />

Abbauverfahren waren in der Regel der<br />

Firstenstoßbau und daraus abgeleitete<br />

Verfahren. Im Normalfall wurden die Abbaue<br />

mit Eigenversatz versetzt, wobei die<br />

obere Abbaugasse offen blieb. Besonders<br />

in der Teillagerstätte Oberschlema wurde<br />

nach dem Ende der Gewinnung in großem<br />

Umfang Versatz aus den Abbauen abgezogen.<br />

Diese auch als Abzugsblöcke benannten<br />

Abbaue blieben in der Regel unversetzt.<br />

Die Gewinnung wurde 1990 eingestellt und<br />

die Flutung der Grube begann.<br />

Geologie<br />

Die hydrothermale Uran-Ganglagerstätte<br />

Schlema-Alberoda mit den beiden<br />

Teillagerstätten Oberschlema und Niederschlema-Alberoda<br />

ist Bestandteil der<br />

Lößnitz-Zwönitzer-Zwischenmulde, die in<br />

die zur variszisch konsolidierten Fichtelgebirgs-Erzgebirgs-Antiklinalzone<br />

gehörenden<br />

Erzgebirgsrandzone einzuordnen<br />

ist (Bild 2).<br />

*Assessor des Markscheidefaches,<br />

Dr.-Ing. Olaf Wallner<br />

Leiter Abteilung Koordinierung/Markscheidewesen<br />

Wismut GmbH<br />

Bereich Sanierung Aue<br />

Jagdschänkenstraße 29<br />

09117 Chemnitz<br />

Tel.: 037605 / 80-150<br />

Fax: 037605 / 80-594<br />

E-Mail: o.wallner@wismut.de<br />

Internet: www.wismut.de<br />

Diplomgeologe Axel Hiller<br />

Leiter Geologisches Archiv<br />

Wismut GmbH<br />

Bereich Ingenieurwesen Strahlenschutz<br />

Jagdschänkenstraße 29<br />

09117 Chemnitz<br />

Tel.: 037605 / 80-124<br />

Fax: 037605 / 80-594<br />

E-Mail: a.hiller@wismut.de<br />

Internet: www.wismut.de 1 Übersichtskarte, topografische Grundlage [6]<br />

bergbau 2/2013 63


Gebirgsbeherrschung<br />

2 Geologische Übersichtskarte Lagerstätte Schlema-Alberoda [1]<br />

Die Rahmengesteine der Lößnitz-Zwönitzer<br />

Zwischenmulde werden durch eine ordovizische<br />

Folge heller Phyllite gebildet, in<br />

die horizontweise Lagen von Quarzitschiefern<br />

eingelagert sind, die den Faltenbau<br />

dieses Gesteinskomplexes verdeutlichen.<br />

Die Lößnitz-Zwönitzer Zwischenmulde wird<br />

von Gesteinen des obersten Ordoviziums,<br />

des Silurs und des Devons (?) aufgebaut.<br />

Es handelt sich hauptsächlich um helle<br />

und dunkle, zum Teil kohlenstoffführende<br />

Phyllite (Quarz-Serizit-Schiefer, Quarz-<br />

Chlorit-Serizit-Schiefer usw.), Kiesel- und<br />

Alaunschiefer, Metakarbonate sowie Metadiabase<br />

in häufiger Wechsellagerung.<br />

Die Gesteine streichen wie die Rahmengesteine<br />

W-E bzw. SW-NE und fallen mit<br />

50° bis 55° nach Nord bzw.<br />

NW ein. Die Lößnitz-Zwönitzer<br />

Zwischenmulde wurde im Resultat<br />

variszischer Prozesse<br />

faktisch isoklinal in das Rahmengebirge<br />

eingefaltet und intensiv<br />

tektonisch verschuppt. Im<br />

Zuge dieser variszischen Einengungstektonik<br />

entstand ein<br />

Kluft-Gang-System, dass durch<br />

nachfolgende Granitintrusionen<br />

und Bruchschollentektonik weiter<br />

ausgestaltet wurde.<br />

Von besonderer Bedeutung<br />

sind das schichtgebundene<br />

Scherkluftsystem der Lagerstätte,<br />

hauptsächlich die E-W streichenden<br />

so genannten Längs-<br />

3 Modell der induzierten Gebirgsstöße infolge intensiver<br />

Abbautätigkeit [2]<br />

störungen wie „Union“, „Inge“, „Sinaida“,<br />

„Erna“ und „Gera“ mit einem Einfallen von<br />

40° bis 50° in Richtung Nord bis NW, und<br />

das Zugkluftsystem mit NE-SW und NW-<br />

SE streichenden, steil stehenden, in der<br />

Regel intensiv mineralisierten Gangstrukturen.<br />

Während die erzgebirgisch streichenden<br />

Gangstrukturen vorwiegend mylonitisch-quarzige<br />

Ausfüllungen führen, wurde<br />

in den herzyn streichenden Gangstrukturen<br />

eine mehrphasige hydrothermale<br />

Mineralisation abgesetzt. Die NW-SE<br />

streichenden Zugspalten sind als die eigentlichen<br />

Erzgänge zu betrachten.<br />

Die Lagerstätte befindet sich im nördlichen<br />

Exokontakt des Auer Granitmassives,<br />

das dem Eibenstock-Karlsbader-Granitmassiv<br />

vorgelagert ist. Die Platznahme<br />

der Granite erfolgte im Kreuz zweier<br />

großtektonischer Elemente, der Gera-<br />

Jáchymov-Störungszone und der bereits<br />

erwähnten Lößnitz-Zwönitzer Zwischenmulde.<br />

Die Granitoberfläche taucht mit 35°<br />

bis 45° nach Norden bzw. Nordwesten ab<br />

(Bild 3).<br />

Das Auer Granitmassiv ist verantwortlich<br />

<strong>für</strong> die Aufwölbung der Hüllgesteine<br />

und <strong>für</strong> die Kontaktmetamorphose, die bis<br />

in eine Entfernung von 1 200 m vom Granit<br />

nachweisbar ist. Speziell im Kontaktbereich<br />

treten auch Eruptivgesteinsgänge<br />

wie Aplite, Kersantite und porphyrische<br />

Granite auf.<br />

Das Kluft-Gang-Netz erfuhr wiederholte<br />

Öffnungsbewegungen und war so in der<br />

Lage eine mehrphasige Mineralisation<br />

aufzunehmen. Diese Mineralisation stellt<br />

eine komplizierte, überwiegend hydrothermal<br />

gebildete Abfolge dar. Für die Urangewinnung<br />

besaßen die variszische Kammquarz-Calcit-Pechblende-Formation<br />

und<br />

die postvariszische Magnesiumkarbonat-<br />

Pechblende-Stinkspat-Formation die größte<br />

Bedeutung. Die Uranmineralisation trat<br />

in den Gängen in Form von Pechblendelinsen<br />

und -lagen mit sehr unterschiedlichen<br />

Mächtigkeiten zwischen 0,5 cm und<br />

mehreren dm auf. Erzlinsen hatten Größen<br />

von 0,1 m² bis zu mehreren hundert<br />

m 2 und sind in der Gangfläche in Form<br />

von Erzfällen konzentriert, deren Einfallen<br />

zumeist dem Verlauf der Gesteinskontakte<br />

folgt.<br />

Allein in der Teillagerstätte Niederschlema-Alberoda<br />

kann man von 1 000 bis<br />

1100 erkundeten und abgebauten Gangstrukturen<br />

ausgehen. In Einzelfällen konnte<br />

die Uranvererzung auf den bedeutendsten<br />

Gängen eine Teufenerstreckung bis<br />

über 1000 m erreichen.<br />

Die Ausfällung der Uranminerale war<br />

an bestimmte geologische Verhältnisse<br />

gebunden. Einige wichtige geologische<br />

Besonderheiten waren:<br />

● der Kontakthof des Granites<br />

(außerhalb keine bauwürdige<br />

Uranvererzung)<br />

● Wechsellagerung von Gesteinen<br />

mit unterschiedlichen<br />

physiko-chemischen Eigenschaften<br />

● besondere strukturell-tektonische<br />

Bedingungen wie Gangkreuze,<br />

Gangscharungen,<br />

Verwerfungen, Auftrümerungen<br />

● topomineralogische Faktoren.<br />

Die Wahrscheinlichkeit der Ausbildung<br />

bauwürdiger Uranvererzungen<br />

wuchs mit der Kombination<br />

mehrerer Faktoren in<br />

einem engen Gebiet [1].<br />

64 bergbau 2/2013


Gebirgsbeherrschung<br />

Flutungsverlauf<br />

Die Flutung der Grube Schlema-Alberoda<br />

begann am 02.07.1990. Insgesamt ist in<br />

den beiden Lagerstättenteilen ein Grubenhohlraum<br />

von 35,6 Mio. m³ zu fluten.<br />

Davon entfallen ca. 27,3 Mio. m³ auf die<br />

Teillagerstätte Niederschlema-Alberoda.<br />

Die Flutung erfolgt ausschließlich auf<br />

natürliche Weise über Klüfte und Spalten,<br />

wobei ein Teil der zufließenden Wässer<br />

dem Vorfluter Zwickauer Mulde entstammt.<br />

Die Niederschlagsabhängigkeit<br />

der ermittelten Zuläufe zeigt, dass der<br />

Flutungsraum großflächig durch Sickerwässer<br />

gespeist wird. Anhand der langjährigen<br />

Beobachtungen kann der durchschnittliche<br />

Zulauf zur Grube mit 800 m³/h<br />

angegeben werden, wobei Zulaufspitzen<br />

bis zu 1 800 m³/h auftraten.<br />

Auf Grund des geochemischen Milieus<br />

der Lagerstätte Schlema-Alberoda reichert<br />

sich das Flutungswasser mit Uran,<br />

Radium, Arsen und weiteren Schwermetallen<br />

an. Um die Flutungswässer in die<br />

Vorflut einleiten zu dürfen, ist eine Wasserbehandlung<br />

erforderlich.<br />

Mit der seit Dezember 2000 fertiggestellten<br />

Wasserbehandlungsanlage können<br />

maximal 1 150 m³/h Flutungswasser<br />

gereinigt werden. Damit ist eine gesteuerte<br />

Flutung möglich.<br />

Der endgültige Flutungsspiegel wird<br />

sich in einem Niveau von 322,9 m NN, ca.<br />

5 m unter der Talaue von Niederschlema,<br />

einstellen.<br />

Um bei schwankenden Zuläufen einen<br />

kontinuierlichen und effektiven Betrieb<br />

der Wasserbehandlungsanlage zu gewährleisten,<br />

ist ein Wasserspeicher zur<br />

Pufferung erforderlich. Dieser sogenannte<br />

Pufferspeicher dient gleichfalls der<br />

Kompensation von Anlagenstillständen.<br />

Entsprechend großer Hohlraum steht<br />

in der Grube zwischen der<br />

–30-m-Sohle und dem zukünftigen<br />

natürlichen Überlauf bei<br />

323 m NN zur Verfügung.<br />

Um einen unkontrollierten<br />

Übertritt von kontaminiertem<br />

Flutungswasser in die Vorflut<br />

auch bei extremen Zuläufen<br />

auszuschließen, wird der Flutungswasserspiegel<br />

langfristig<br />

ca. 20 m unter dem Niveau der<br />

Zwickauer Mulde gehalten.<br />

Abbauinduzierte<br />

Seismizität<br />

Bereits Ende der 1960er<br />

Jahre traten bei Auffahrungen<br />

im Granit in Teufen über<br />

1 000 m Gebirgsstöße im Konturbereich<br />

der Grubenbaue auf.<br />

Zu ihrer Bekämpfung wurde mit<br />

Erfolg das vorlaufende Entlastungssprengen<br />

mit Kontrolle durch geophysikalische<br />

Methoden angewendet.<br />

Neben Gebirgsschlägen im Konturbereich<br />

von Auffahrungen in magmatischen<br />

Gesteinen wurden Ende der 1970er Jahre<br />

auch unterirdische Erschütterungen beobachtet.<br />

Später wurden diese Erschütterungen<br />

als Gebirgsstöße qualifiziert.<br />

Erste Gebirgsstöße im Gebiet der Auffahrungen<br />

zu einem Kammerkomplex auf der<br />

–1 305-m-Sohle standen im Zusammenhang<br />

mit dem Abbau auf großflächig abgebauten<br />

geologischen Strukturen.<br />

Am 25.09.1979 ereignete sich um<br />

02.02 Uhr der stärkste Gebirgsstoß während<br />

der Gewinnungstätigkeit. Für dieses<br />

seismische Ereignis wird eine Magnitude<br />

von ca. 2,9 und eine Intensität von 5º<br />

nach der Intensitätsskala von Medvedev,<br />

Sponheuer und Karnik (MSK) ausgewiesen.<br />

Die Herdtiefe des Ereignisses wurde<br />

zunächst mit 2 km abgeschätzt und später<br />

mit 5 ±1,8 km angegeben [3].<br />

Zu diesem Zeitpunkt war der Abbau in<br />

eine Teufe von ca. 1 300 m vorgedrungen.<br />

Der geschaffene Abbauhohlraum betrug<br />

zu diesem Zeitpunkt etwa 13,7 Mio. m³,<br />

ca. 89 % des später insgesamt auf Gangstrukturen<br />

aufgefahrenen Hohlraumes.<br />

Besondere Auswirkung hatte das Ereignis<br />

im Grubengebäude auf eine in einem<br />

weiteren Kammerkomplex in einer Teufe<br />

von über 1500 m betriebene zentrale Kälteanlage<br />

<strong>für</strong> die Klimatisierung der Grubenwetter.<br />

In zeitlicher Folge zu dem Ereignis vom<br />

25.09.1979 konnten im Grubengebäude<br />

immer wieder Erschütterungen beobachtet<br />

werden, die dem Granitmassiv zugeordnet<br />

wurden. Bis 1983 sind insgesamt<br />

30 Wahrnehmungen von Erschütterungen<br />

registriert worden.<br />

Die mit dem Ereignis vom 25.09.1979<br />

4 Epizentren der Herdgebiete im Bereich der Grube<br />

Schlema-Alberoda [7]<br />

eingeleitete Entwicklung der Seismizität<br />

in dem durch den Abbau zweifellos<br />

beanspruchten Granitmassiv mit ihren<br />

Auswirkungen auf das Grubengebäude<br />

waren Veranlassung <strong>für</strong> umfangreiche<br />

markscheiderische Messungen und gezielte<br />

wissenschaftliche Untersuchungen<br />

dieses Phänomens. Weiterhin erfolgte<br />

die Entwicklung und der Betrieb einer ortungsseismischen<br />

Anlage.<br />

Gegen Ende 1983 begann die systematische<br />

Registrierung und Ortung von<br />

im Bereich der Lagerstätte zu beobachtenden<br />

seismischen Ereignissen. Bei der<br />

Mehrzahl der Ereignisse lag der Herd im<br />

Granit. Die Herde von ca. 30 % der georteten<br />

Ereignisse lagen nach den Ortungsergebnissen<br />

im Schieferpaket.<br />

Im Ergebnis der durchgeführten geomechanischen<br />

Untersuchungen konnte<br />

nachgewiesen werden, dass durch die<br />

Abbautätigkeit der im Granit gegebene<br />

komplizierte, äußerst inhomogene Ausgangsspannungszustand<br />

weitreichend umverteilt<br />

wird. Es kommt zu einer erhöhten<br />

Beanspruchung der in den Granit hineinreichenden<br />

Strukturen, was zu Scherbrüchen<br />

in diesen führt.<br />

Der Mechanismus der Gebirgsstöße<br />

wurde als abschnittsweiser Scherbruch<br />

auf in das Granitmassiv hineinreichenden<br />

Gangstrukturen, hervorgerufen durch die<br />

abbaubedingte Spannungsumverteilung<br />

im Massiv, qualifiziert (Bild 4).<br />

Die geophysikalische Auswertung und<br />

geomechanische Interpretation der seismischen<br />

Ereignisse führten zu einem<br />

umfangreichen Regelwerk <strong>für</strong> die Gestaltung<br />

und die Technologie bergmännischer<br />

Auffahrungen. Sie dienten zur ständigen<br />

Verbesserung der Arbeitssicherheit unter<br />

Tage [2]. Die strikte Umsetzung der<br />

Regelungen zur Beherrschung der geomechanischen<br />

Probleme war<br />

eine Vorrausetzung <strong>für</strong> das Vorantreiben<br />

der Bergbaues ohne<br />

größere Vorkommnisse in Teufen<br />

von nahezu 2000 m.<br />

Flutungsinduzierte<br />

Seismizität<br />

Zur Erfassung der flutungsinduzierten<br />

Seismizität wurde<br />

1993 die Seismische Überwachungsanlage<br />

3 (SÜA 3) in Betrieb<br />

genommen. An die Anlage<br />

sind derzeit 40 Geophone und<br />

ein Hydrophon, die über der<br />

Grube Schlema-Alberoda verteilt<br />

sind, angeschlossen.<br />

Aus der Analyse der Seismizität<br />

während der Abbauphase<br />

wurden Prognosewerte <strong>für</strong> die<br />

maximal zu erwartende Magnitude<br />

M = 2 und <strong>für</strong> die maximal<br />

bergbau 2/2013 65


Gebirgsbeherrschung<br />

zu erwartende Intensität der Bodenerschütterung<br />

I = 3º bis 4º nach der MSK-<br />

Skala <strong>für</strong> flutungsbedingte, abbaubezogene<br />

seismische Ereignisse abgeleitet [2].<br />

Von April 1993 bis Januar 2012 sind<br />

1 642 seismische Ereignisse aus der Grube<br />

Schlema-Alberoda und deren näherem<br />

Umfeld mit der SÜA 3 erfasst, geophysikalisch<br />

ausgewertet und geomechanisch<br />

interpretiert worden. Davon können 1 582<br />

seismische Ereignisse speziellen Herdgebieten<br />

zugeordnet werden. Die restlichen<br />

Ereignisse traten verteilt im unverritzten<br />

Schiefergebirge, im Grubengebäude oder<br />

im Umfeld der Teillagerstätte Oberschlema<br />

auf.<br />

Zur Klassifizierung und Vergleichbarkeit<br />

der Gebirgsstöße wurde der Schnellewert<br />

s 1 500 eingeführt. Er beschreibt die<br />

Maximalgeschwindigkeit der Bodenbewegung,<br />

die im Mittel in 1 500 m Entfernung<br />

vom Herd auftritt. Die festgelegte Referenzentfernung<br />

entspricht etwa der mittleren<br />

Teufe der Herde unter der Tagesoberfläche.<br />

Somit stellt die Bewertungsgröße<br />

s 1 500 einen Schätzwert <strong>für</strong> die vertikale<br />

Schwinggeschwindigkeit im Epizentrum<br />

eines jeden seismoakustischen Ereignisses<br />

dar. Daraus lässt sich die mögliche<br />

Schadenswirkung der Gebirgsstöße auf<br />

Gebäude entsprechend der DIN 4150,<br />

Teil 3 ableiten.<br />

Anhand dieser Abschätzung wurden die<br />

seismischen Ereignisse zur Vergleichbarkeit<br />

und weiteren Bewertung in Klassen<br />

eingeteilt (Tabelle 1).<br />

Da der Schnellewert und seine Klassifizierung<br />

<strong>für</strong> die weitere geomechanische<br />

Interpretation verwendet werden, wurde<br />

der Zusammenhang zwischen der Bewertungsgröße,<br />

dem seismischen Moment,<br />

der Lokalmagnitude und der seismischen<br />

<strong>Energie</strong> untersucht. Die Untersuchung ergab,<br />

dass die auf unterschiedliche Art aus<br />

den Seismogrammen ermittelten Maßzahlen<br />

<strong>für</strong> die Stärke eines seismischen Ereignisses<br />

<strong>für</strong> die Verhältnisse der Teillagerstätte<br />

Niederschlema-Alberoda miteinander<br />

korrelieren. Deshalb kann der Schnellewert<br />

s 1 500 als Maßzahl <strong>für</strong> die<br />

Beschreibung der Ereignisstärke<br />

und <strong>für</strong> die geomechanische<br />

Interpretation des seismischen<br />

Regimes verwendet werden [2].<br />

Bisher konnten bei der<br />

Flutung der Grube Schlema-<br />

Alberoda 2 Kategorien von<br />

seismischen Ereignissen beobachtet<br />

werden. Eine Kategorie<br />

sind schwache seismische<br />

Ereignisse mit einem Schnellewert<br />

s 1 500 <br />

Anteil der schwachen seismischen<br />

Ereignisse an den insgesamt<br />

erfassten seismischen<br />

Ereignissen beträgt ca. 92 %.<br />

5 Epizentren der Herdgebiete in Bezug zur Granitoberfläche und hineinsetzende<br />

tektonische Bruchstrukturen [2]<br />

Klasse<br />

Schnellewert s 1 500 [mm/s]<br />

1 < 0,01<br />

2 > 0,01 bis < 0,03<br />

3 > 0,03 bis < 0,10<br />

4 > 0,10 bis < 0,30<br />

5 > 0,30 bis < 1,00<br />

6 > 1,00 bis < 3,00<br />

7 > 3,00 bis < 10,00<br />

Tabelle Klasseneinteilung seismischer Ereignisse nach dem<br />

Schnellewert s 1 500<br />

Sie sind diffus auf den gesamten gebauten<br />

Lagerstättenbereich verteilt und<br />

werden im Granit, im Schieferpaket, an<br />

Gangstrukturen und im Grubengebäude<br />

geortet. Sie können als flutungsbedingtes<br />

mikroseismisches Rauschen klassifiziert<br />

und einem allgemeinen seismischen Regime<br />

zugeordnet werden. Die schwachen<br />

seismischen Ereignisse repräsentieren<br />

die allgemeine Reaktion des gesamten,<br />

vom Abbau beeinflussten Gebirges auf<br />

die Flutung.<br />

Die 2. Kategorie sind stärkere und<br />

starke seismische Ereignisse mit einem<br />

Schnellewert s 1 500 > 0,1 mm/s. Der Anteil<br />

der stärkeren und starken seismischen<br />

Ereignisse an der Gesamtzahl der seismischen<br />

Ereignisse beträgt ca. 8 %. Diese<br />

seismischen Ereignisse überlagern den<br />

mikroseismischen Rauschpegel. Sie sind<br />

lokal begrenzt und an einige wenige Strukturen<br />

im Granit sowie im Quarzitschiefer<br />

gebunden. Ihr Auftreten ist diskontinuierlich<br />

und gehäuft in bestimmten Phasen<br />

des Flutungsprozesses. Die stärkeren und<br />

starken seismischen Ereignisse repräsentieren<br />

ein spezielles seismisches Regime,<br />

in dem sich besondere Phasen der Beanspruchung<br />

des Gebirges durch die Flutung<br />

widerspiegeln.<br />

Die im Granitmassiv und in den Quarzitlagen<br />

im Südostteil der Teillagerstätte Niederschlema-Alberoda<br />

georteten seismische<br />

Ereignisse können 6 Herdgebieten,<br />

die sich an vom Abbau vorbeanspruchten<br />

Bruchstrukturen orientieren, zugeordnet<br />

werden (Bilder 4 bis 6).<br />

48 % der seismischen Ereignisse des<br />

speziellen seismischen Regimes im Granitmassiv<br />

ereigneten sich im Herd 1. Er<br />

spielt damit eine dominierende Rolle. Bei<br />

Herd 1 können vom Verhalten her 2 Teilbereiche<br />

unterschieden werden. Der Teilbereich<br />

1a umfasst das bereits durch Abbau<br />

belastete Gebiet zwischen den Gangsystemen<br />

„Rio Tinto/Nelson“ im Südwesten<br />

und „Korund“ im Nordosten.<br />

Die Teufe der seismischen Ereignisse<br />

im Teilherd 1a liegt<br />

zwischen 1 250 m und 2 500 m.<br />

Teilherd 1b ist gebunden an<br />

die Vergitterung der durch Abbau<br />

belasteten Gangstruktur<br />

„Beryll“ mit einer Vielzahl aushaltender,<br />

in den Granit eintauchender<br />

Kersantitgänge und<br />

liegt in einer Teufe von 1 000 m<br />

bis 2 400 m. Die Kersantitgänge<br />

streichen etwa rechtwinklig zu<br />

den gebauten Gangsystemen<br />

„Beryll“ und „Rio Tinto/Nelson“.<br />

Beide Teilherde waren bereits<br />

in der Abbauphase aktiv.<br />

66 bergbau 2/2013


Gebirgsbeherrschung<br />

6 Schnitt durch die Hypozentren der flutungsinduzierten seismischen Ereignisse im Bereich<br />

der Grube Schlema-Alberoda [7]<br />

Herd 2 ist ebenfalls aus der Abbauphase<br />

bekannt und befindet sich östlich von<br />

Herd 1 im Bereich der Gänge „Ferrit“ und<br />

„Leucit“ in einer Teufe von 1 400 m bis<br />

2 300 m. Dem Herd 2 können 15 % der<br />

seismischen Ereignisse des speziellen<br />

seismischen Regimes im Granitmassiv<br />

zugeordnet werden.<br />

Herd 3, mit 26 % der seismischen Ereignisse<br />

des speziellen seismischen Regimes<br />

im Granitmassiv, befindet sich in einer<br />

Teufe von 1 200 m bis 1 600 m und ist<br />

an die intensiv gebaute Störung „Ruhmvoll“<br />

mit ihren Begleittrümern gebunden.<br />

Seismische Ereignisse aus Herd 3 wurden<br />

erstmals 1993 registriert. Im Gegensatz<br />

zu den anderen Granitherden gab er seit<br />

1994 seine gespeicherte <strong>Energie</strong> mehrfach<br />

schwarmbebenartig ab.<br />

An der Struktur „Borna“, in einer Teufe<br />

von 900 m bis 1 100 m, befindet sich<br />

Herd 4. Mit 10 % der seismischen Ereignisse<br />

des speziellen seismischen Regimes<br />

im Granitmassiv spielt er nur eine<br />

untergeordnete Rolle. Der relativ unauffällige<br />

Herd 5 ist an die Störung „Schwerin“<br />

gebunden. Herd 6 befindet sich an verschiedenen,<br />

die Quarzitlagen im Ostteil<br />

der Teillagerstätte durchsetzenden Strukturen.<br />

Die Teufenlage reicht von 600 m bis<br />

2 000 m.<br />

Da die Aufzeichnung seismischer Ereignisse<br />

mit der SÜA 3 erst mit Anfluten<br />

der -1 080-m-Sohle im April 1993 möglich<br />

war, fehlen genaue seismische Daten <strong>für</strong><br />

die vorangegangene Flutungsphase. Man<br />

muss aber davon ausgehen, dass auch<br />

nach Beginn der Flutung der Grube stärkere<br />

seismische Ereignisse aufgetreten<br />

sind. So wurden 1991 und 1992 jeweils<br />

4 seismische Ereignisse im Grubengebäude<br />

deutlich wahrgenommen, die dem<br />

Herd 1 zugeordnet werden können. Am<br />

11.09.1991 wurde ein über Tage subjektiv<br />

wahrgenommenes und am Seismologischen<br />

Observatorium Collm registriertes<br />

seismisches Ereignis beobachtet.<br />

Der Verlauf der Seismizität wird bestimmt<br />

durch den mit aufsteigendem<br />

Flutungsspiegel zunehmenden Porenwasserdruck<br />

im vom Abbau zerstörten<br />

Gebirgskörper. Durch das Eindringen des<br />

Flutungswassers nimmt die Normalspannung<br />

ab. Dies führt zu Dehnungen im Gebirgskörper<br />

und, wie in der Abbauphase,<br />

zur Umverteilung der Spannungen. Auf<br />

die Spannungsumverteilung reagieren die<br />

einzelnen Herdgebiete je nach mechanischem<br />

Zustand mit einer plötzlichen <strong>Energie</strong>abgabe<br />

in Form von mehr oder weniger<br />

starken Erschütterungen.<br />

Der mechanische Zustand des Gebirges<br />

und der einzelnen Herde lässt sich<br />

durch Summenkurven der Ereignisintensität<br />

darstellen. In Anlehnung an die sogenannte<br />

„Benioffkurve“ [4] wird <strong>für</strong> die<br />

Grube Schlema-Alberoda als <strong>Energie</strong>äquivalent<br />

der Schnellewert s 1 500 verwendet.<br />

Unter Verwendung der Annahme von<br />

Grünthal [5], dass die Gesamtaktivität<br />

in einem Territorium von einem unteren<br />

und einem oberen Grenzzustand gekennzeichnet<br />

ist, lässt sich herdbezogen die<br />

maximale <strong>Energie</strong>freisetzung ermitteln.<br />

Voraussetzung <strong>für</strong> die Konstruktion von<br />

Grenzzuständen ist eine ausreichende<br />

Anzahl von seismischen Ereignissen über<br />

einen längeren Zeitraum. Möglich ist dies<br />

<strong>für</strong> die Herde 1, 2 und 3. Von diesen Herden<br />

sind gegenwärtig nur Herd 1 und Herd<br />

3 in der Lage, die maximal prognostizierte<br />

Magnitude M = 2 und die maximal zu erwartende<br />

makroseismische Intensität der<br />

Bodenerschütterung von I = 3º bis 4º MSK<br />

auszulösen [2].<br />

Die flutungsbezogene Summenkurve<br />

der Intensität aller ausgewerteten Ereignisse<br />

des speziellen seismischen Regimes<br />

deutet auf bisher 3 Phasen im Ablauf<br />

hin. Sie sind wesentlich durch die Entwicklung<br />

im Herd 1 geprägt (Bild 7).<br />

Berücksichtigt man die Beobachtungen<br />

vor 1993, dann können einer mit Beginn<br />

der Flutung einsetzenden Phase 1 mehrere<br />

starke Einzelereignisse im speziellen<br />

seismischen Regime zugeordnet werden.<br />

Die seismischen Ereignisse folgen in den<br />

Herden 1 und 3 einem durch einen oberen<br />

und unteren Grenzzustand bestimmten<br />

Regime, das Schwinggeschwindigkeiten<br />

<strong>für</strong> Einzelereignisse bis zu ca. 2 mm/s zulässt.<br />

Man kann die starken seismischen<br />

Ereignisse der Phase 1 dem Lösen von<br />

Restspannungen aus der Abbauphase<br />

zuordnen. In diesem Zeitraum wurden an<br />

der Tagesoberfläche über dem Grubenteil<br />

Niederschlema-Alberoda noch geringfügige<br />

abbaubedingte Senkungen ermittelt.<br />

Die Phase 1 umfasst die Flutung bis Mitte<br />

1996.<br />

In einer sich anschließenden Übergangsphase,<br />

der Phase 2, war eine vergleichsweise<br />

geringe Seismizität zu beobachten.<br />

Ab Februar 1998 begann die besonders<br />

intensive 3. Phase im speziellen seismischen<br />

Regime. Sie ist gekennzeichnet<br />

durch eine Vielzahl stärkerer und starker<br />

seismischer Ereignisse, die im Regime<br />

des Herdes 1 zu einem deutlich erweiterten<br />

Bereich zwischen dem oberen und<br />

dem unteren Grenzzustand führen. Somit<br />

sind stärkere Ereignisse als in der Phase 1<br />

möglich. Weiterhin begann eine deutliche<br />

Aktivität in den bisher relativ unauffälligen<br />

Granitherden 2 und 4. In den Quarzitlagen<br />

der Südostflanke der Lagerstätte ist eine<br />

deutliche temporäre Aktivität zu verzeichnen.<br />

Die 3. Phase im seismischen Regime<br />

wird bestimmt durch den mit dem schnell<br />

aufsteigenden Flutungswasser zunehmenden<br />

Porenwasserdruck im vom Abbau<br />

durchbauten Gebirgskörper. Die durch<br />

das Eindringen der Flutungswässer in den<br />

Porenhohlraum abnehmende Normalspannung<br />

führt zu Dehnungen. Die Dehnung<br />

wirkt allseitig auf das umgebende<br />

Gebirge und führt damit auch zum Eintrag<br />

von Spannungen in die seismisch aktiven<br />

Herde im Granitmassiv. Auf den Eintrag<br />

von Spannungen reagieren die einzelnen<br />

Herde je nach mechanischem Zustand mit<br />

einer plötzlichen <strong>Energie</strong>abgabe in Form<br />

von seismischen Ereignissen. Über Tage<br />

sind die Dehnungen als Bodenhebungen<br />

nachweisbar.<br />

Die 3. Phase des seismischen Regimes<br />

ist charakterisiert durch eine wiederholte<br />

Aktivierung des speziellen seismischen<br />

Regimes bei Anstieg der Flutungsspiegels<br />

in den Abbaubereichen der einzelnen<br />

Sohlen. Überlagerungen bei kurzen<br />

Flutungsintervallen führten zu einer in-<br />

bergbau 2/2013 67


Gebirgsbeherrschung<br />

7 Flutungsbezogene Summenkurve der Intensität und Phasen im<br />

Verlauf der Seismizität [2]<br />

8 Zeitbezogene Summenkurve der Intensität und Grenzzustände<br />

<strong>für</strong> die Flutung des tagesnahen Grubenabschnittes<br />

tensiven Seismizität. In dieser Phase<br />

wurde am 12.03.2003 das bisher stärkste<br />

flutungsinduzierte seismische Ereignis<br />

mit einer Nahbebenmagnitude nach IIDA<br />

von M N<br />

= 1,6 und einem Schnellewert<br />

s 1 500<br />

= 4,04 mm/s beobachtet. Dieses<br />

seismische Ereignis verursachte in unmittelbarer<br />

Umgebung des Epizentrums<br />

an der durch abbaubedingte Senkungen<br />

vorbelasteten Bausubstanz Schäden [2].<br />

Mit Flutung des tagesnahen Bereiches<br />

der Grube Schlema-Alberoda seit Mitte<br />

2 000 und der damit einhergehenden Reduzierung<br />

der Anstiegsgeschwindigkeit<br />

des Flutungswassers, ging die flutungsinduzierte<br />

Seismizität kontinuierlich zurück<br />

und folgt einem zeitlichen Verlauf (Bild 8).<br />

In Abhängigkeit der Flutungsdynamik<br />

wurden auch weiterhin im Gebirgskörper<br />

Deformationen erzeugt und Spannungen<br />

in die Granitherde eingetragen. Bei der<br />

<strong>Energie</strong>abgabe traten in den letzten Jahren<br />

die beiden Teilherde von Herd 1 in<br />

den Hintergrund. Es reagierten verstärkt<br />

die Herde 2 und 3. Vor allem die in den<br />

Jahren 2010 und 2011 aus sanierungstechnischen<br />

Gründen erfolgte Absenkung<br />

des Flutungsspiegels um ca. 30 m führte<br />

zum Spannungsaufbau im Herd 3. Dieser<br />

baute die Spannungen im Januar 2012<br />

mit einer Serie von 11 seismischen Ereignissen<br />

ab. Das dabei stärkste seismische<br />

Ereignis hatte eine Nahbebenmagnitude<br />

nach IIDA von M N<br />

= 1,2 und einen Schnellewert<br />

s 1500<br />

= 1,45 mm/s.<br />

Schlussfolgerungen<br />

aus der Analyse der<br />

flutungsinduzierten<br />

Seismizität<br />

Mit der ständigen allgemeinen und<br />

herdbezogenen Analyse der flutungsbedingten<br />

Seismizität unter Anwendung der<br />

Summenkurven der Bewertungsgröße<br />

s 1 500<br />

, der Ergebnisse der Präzisionsortung<br />

und weiterer seismologischer Parameter<br />

wurde ein Werkzeug geschaffen, mit dem<br />

man kontinuierlich den geomechanischen<br />

Zustand des unter Flutungseinfluss geratenen<br />

Gebirges bewerten kann. Damit ist<br />

eine ständige Kontrolle der Prognosewerte<br />

möglich. Auf sich negativ verändernde<br />

mechanische Zustände im Gebirge kann<br />

reagiert werden. Insbesondere die Lokalisierung,<br />

Interpretation und Bewertung<br />

der in einzelnen Flutungsphasen gehäuft<br />

auftretenden starken Einzelereignisse waren<br />

Grundlage <strong>für</strong> die Beurteilung des jeweiligen<br />

Flutungsregimes. Empfehlungen<br />

zum Eingriff in das betrieblich realisierte<br />

Flutungsregime waren nicht erforderlich.<br />

Aus der bisherigen geomechanischen<br />

Analyse der Seismizität können folgende<br />

grundsätzliche Schlussfolgerungen gezogen<br />

werden:<br />

● Der flutungsbezogene mehr oder weniger<br />

kontinuierliche Verlauf des mikroseismischen<br />

Rauschpegels weist auf<br />

das in erster Linie durch den Flutungsspiegelanstieg<br />

bestimmte und auch realisierte<br />

allgemeine seismische Regime<br />

bei der Flutung der Lagerstätte Schlema-Alberoda<br />

hin. Dabei wird in Phasen<br />

längeren Pegelstillstandes auch eine<br />

zeitabhängige Komponente wirksam.<br />

Großräumige intensive gebirgsmechanische<br />

Abläufe spiegeln sich in Summenkurven<br />

der seismischen Intensität<br />

wider. Längere gravierende Verzögerungen<br />

sind aus dem bisherigen Verlauf<br />

des Rauschpegels nicht zu erkennen.<br />

Unterschiede in den realisierten Flutungsgeschwindigkeiten<br />

haben offensichtlich<br />

keine bleibenden und grundsätzlichen<br />

Einflüsse auf den generellen<br />

Verlauf des Rauschpegels. Damit kann<br />

auf eine bisher kontinuierlich dem Flutungsspiegel<br />

folgende Reaktion des<br />

Gebirges geschlossen werden. Die laufende<br />

Analyse des mikroseismischen<br />

Rauschpegels hat sich in erster Linie <strong>für</strong><br />

die unmittelbare Kontrolle der Flutung<br />

als geeignet erwiesen.<br />

● Starke Einzelereignisse im speziellen<br />

seismischen Regime sind bisher insbesondere<br />

bei deutlichen Änderungen der<br />

Spannungen in den Herdgebieten beobachtet<br />

worden. Dabei wird die Anordnung<br />

der Einzelereignisse durch das <strong>für</strong><br />

die jeweiligen Herde charakteristische<br />

seismische Regime geprägt. Das bestätigt<br />

die These von der hervorragenden<br />

Rolle der Gebirgsspannungen<br />

bei der Auslösung von seismischen<br />

Ereignissen. Die Analyse der stärkeren<br />

Einzelereignisse ist von besonderer<br />

Bedeutung <strong>für</strong> die ständige Überprüfung<br />

der prognostisch angegebenen<br />

Maximalwerte <strong>für</strong> die Magnitude und<br />

die Intensität. Bisher aktive Phasen im<br />

speziellen seismischen Regime sind<br />

geomechanisch interpretierbar und<br />

können der prognostizierten Gebirgsreaktion<br />

auf die Flutung zugeordnet<br />

werden. Sie bestätigen die prognosegemäße<br />

Reaktion des Gebirges auf die<br />

Flutung und begründen damit auch die<br />

Einhaltung der prognostisch angegebenen<br />

Maximalwerte <strong>für</strong> Magnitude und<br />

Intensität bei starken Einzelereignissen.<br />

Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse<br />

wird die bis zum endgültigen<br />

Stillstand des Flutungsspiegels zu erwartende<br />

Seismizität weiterhin beobachtet<br />

und aus geomechanischer Sicht bewertet.<br />

Fazit<br />

Der WISMUT GmbH obliegt die Sanierung<br />

der Hinterlassenschaften des bis<br />

1990 auf der Lagerstätte Schlema-Alberoda<br />

betriebenen Uranerzbergbaus. Ein Teilaspekt<br />

ist die Flutung der Grube.<br />

Mit dem Vordringen des Abbaus in die<br />

Teufe kam es am 25.09.1979 zu einem<br />

seismischen Ereignis mit einer Magnitude<br />

von 2,9 aus dem die Lagerstätte unterlagernden<br />

Granit. Daraufhin wurde der<br />

68 bergbau 2/2013


Gebirgsbeherrschung<br />

Mechanismus der Gebirgsstöße intensiv<br />

erforscht und Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Arbeitssicherheit unter Tage<br />

abgeleitet.<br />

Durch die Flutung der Grube treten weiterhin<br />

Spannungsumlagerungen auf, die<br />

zu seismischen Ereignissen aus dem Umfeld<br />

der Grube Schlema-Alberoda führen.<br />

Bei der Betrachtung der Seismizität<br />

kristallisierten sich 6 Herdbereiche im Granit<br />

und in Quarzitlagen heraus. Zur Vergleichbarkeit<br />

und weiteren Bewertung der<br />

induzierten Seismizität wurde die Bewertungsgröße<br />

„Schnellewert“ eingeführt. Der<br />

mechanische Zustand des Gebirges und<br />

der einzelnen Herde lässt sich durch Summenkurven<br />

der Schnellewerte darstellen.<br />

Die Summenkurve zeigt bisher 3 Phasen<br />

in Verlauf der Seismizität.<br />

Die flutungsinduzierte Seismizität bestimmt<br />

die 3. Phase im seismischen Regime.<br />

Durch den mit dem aufsteigendem<br />

Flutungswasser zunehmenden Porenwasserdruck<br />

im vom Abbau durchbauten<br />

Gebirgskörper werden Spannungen bis<br />

in den Granit umverteilt. In dieser Phase<br />

wurde am 12.03.2003 das bisher stärkste<br />

flutungsinduzierte seismische Ereignis<br />

mit einer Nahbebenmagnitude nach IIDA<br />

von M N<br />

= 1,6 beobachtet. Mit Flutung des<br />

tagesnahen Bereiches der Grube Schlema-Alberoda<br />

ging die flutungsinduzierte<br />

Seismizität kontinuierlich zurück und folgt<br />

seitdem einem zeitlichen Verlauf.<br />

Quellen<br />

[1] Hiller, A., Schuppan, W.: Geologie und<br />

Uranbergbau im Revier Schlema-Alberoda<br />

-Bergbaumonographie- ,Bergbau in Sachsen,<br />

Band 14, Sächsisches Landesamt <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

und Geologie, Sächsisches Oberbergamt, Juni<br />

2008<br />

[2] Wallner, O.: Analyse bergbauinduzierter<br />

Bodenbewegung und Seismizität während der<br />

Gewinnungs- und Flutungsphase einer komplexen<br />

Gangerzlagerstätte. TU Bergakademie<br />

Freiberg, Institut <strong>für</strong> Markscheidewesen und<br />

Geodäsie, Dissertation 2009<br />

[3] Grünthal, G.: Erdbebenkatalog des Territoriums<br />

der Deutschen Demokratischen Republik<br />

und angrenzender Gebiete von 823 bis 1984.<br />

In: Mitteilungen des Zentralinstituts <strong>für</strong> Physik<br />

der Erde Nr. 99, Potsdam 1988<br />

[4] Benioff, H.: Global strain and release as<br />

revealed by great earthquake. In: Geol. Soc.<br />

Amer. 62 1951<br />

[5] Grünthal, G.: Zur Seismizität des Territoriums<br />

der DDR. In: Gerlands Beiträge zur Geophysik,<br />

Nr. 90, Seiten 202 bis 211, Leipzig 1981.<br />

[6] (c) OpenStreetMap Mitwirkende, CC-BY-SA;<br />

http://www.openstreetmap.org/, http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/<br />

[7] Autorenkollektiv: Bergbauinduzierte Seismizität<br />

im Umfeld der Uranerzgrube Schlema-Alberoda.<br />

In: Erdbebenbeobachtung im Freistaat<br />

Sachsen; Dreijahresbericht 2007 bis 2009,<br />

Seiten 30 bis 33, Sächsisches Landesamt <strong>für</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>, Landwirtschaft und Geologie, Dresden<br />

2011<br />

Die Erstveröffentlichung des<br />

Beitrages erfolgte in der <strong>Zeitschrift</strong><br />

„Markscheidewesen“, Jahrgang 119<br />

(2012), Heft 1, Mai 2012<br />

Alle Bilder von der Wismut GmbH<br />

Buchbesprechung<br />

Hier erzählt ein Mathematiker, der sein<br />

ganzes Berufsleben lang engen Kontakt<br />

mit Bergleuten hatte. Und ein „gelernter<br />

Ossi“ berichtet, wie es an den DDR-<br />

Hochschulen wirklich zuging - allerdings<br />

am Beispiel der Bergakademie Freiberg,<br />

die auch zu DDR-Zeiten etwas Besonderes<br />

war.<br />

Dietrich Stoyan ist Mathematikprofessor<br />

und war von 1991 bis 1997 Rektor<br />

der Bergakademie Freiberg. Er erzählt in<br />

einer Serie von Kurzgeschichten Episoden<br />

aus seinem Leben. Der 1940 Geborene<br />

beginnt mit der atemberaubenden<br />

Suche nach seinem im Krieg verschollenen<br />

Vater. Dann folgen kurze Erlebnisse<br />

aus seiner Kindheit im Kreis Halberstadt<br />

und eine anschauliche Beschreibung seines<br />

Studiums an der TU Dresden sowie<br />

der ersten Jahre seines Berufslebens in<br />

Freiberg in Sachsen, wo er seit 1964 lebt.<br />

Danach kommen Szenen aus seinem<br />

Wissenschaftlerleben an der Bergakademie,<br />

die wie alle anderen Geschichten<br />

Allgemein-Menschliches, zum Teil mit<br />

Humor, behandeln. Der Autor hatte in der<br />

DDR, in der Wendezeit und in den wilden<br />

1990er Jahren spannende, manchmal<br />

fast unglaubliche Erlebnisse.<br />

Für die Leser dieser <strong>Zeitschrift</strong> ist sicher<br />

der Rückblick auf die Zeiten interessant,<br />

als die Tagebaukunde zur Tagebautechnik<br />

wurde und man begann, Methoden<br />

des Operations Research zur Analyse<br />

In zwei Zeiten –<br />

Ein Altrektor der TU Bergakademie Freiberg erzählt<br />

bergbaulicher Prozesse einzusetzen.<br />

An dieser Bewegung haben die Stoyans<br />

einen gewissen Anteil. Er promovierte<br />

1967 zum Dr.-Ing. und verfasste dann<br />

zusammen mit seiner Frau ein Buch über<br />

bergbauliche Fördersysteme, und seine<br />

Frau schuf ein großes Simulationsprogramm<br />

<strong>für</strong> die Kapazitätsermittlung der<br />

Lausitzer Förderbrücken-Tagebaue.<br />

Spannend ist die Beschreibung von<br />

Stoyans Weg zum Rektor der Bergakademie,<br />

von einem, der in der DDR abseits<br />

stand (aber nie ein Widerstandkämpfer<br />

war), zu einem, der in den 1990er Jahren<br />

führend mitgestaltete und seinen Beitrag<br />

da<strong>für</strong> leistete, dass sich die Bergakademie<br />

Freiberg seit der Wiedervereinigungso<br />

gut entwickelte. Man erlebt hautnah<br />

mit, wie Ministerpräsident Biedenkopf<br />

zum Wohle Sachsens wirkte.<br />

Stoyan erzählt mit gleicher Stimme von<br />

der DDR-Zeit wie von seiner Zeit in der<br />

Bundesrepublik und zeigt, dass er in ihr<br />

angekommen ist. Er hatte interessante<br />

Begegnungen mit Spitzenpolitikern und<br />

Jounalisten aller Art, vor allem im Zusammenhang<br />

mit seinem Euro-Münzen-<br />

Projekt. Sein Buch ist ein einzigartiges<br />

Zeitdokument und über weite Strecken<br />

spannend wie ein Krimi.<br />

Kontakt<br />

Prof. Dr. Dietrich Stoyan<br />

Institut <strong>für</strong> Stochastik<br />

TU Bergakademie Freiberg<br />

09596 Freiberg in Sachsen<br />

Tel.: 03731 / 39 21 18<br />

Fax: 03731 / 39 35 98<br />

E-Mail:<br />

stoyan@math.tu-freiberg.de<br />

Internet:<br />

www.mathe.tu-freiberg.de/Stoyan<br />

Das Buch erscheint im Jacobs Verlag,<br />

Lage 2012 und ist unter der<br />

ISBN-Nummer: 978-3-89918-213-2<br />

bestellbar<br />

bergbau 2/2013 69


Aus- und Fortbildung<br />

TFH Georg Agricola zu Bochum erweitert<br />

Netzwerk in Russland –<br />

Kooperation mit Technischer Universität im Kuzbass Revier<br />

Die Technische Fachhochschule<br />

(TFH) Georg Agricola zu Bochum<br />

arbeitet seit Jahren eng mit<br />

bedeutenden Technischen Universitäten<br />

in Russland zusammen.<br />

Zu den bisherigen Partnerhochschulen<br />

in den Metropolen Moskau<br />

und St. Petersburg fügt die<br />

Bochumer Ingenieurhochschule<br />

nun eine aus dem russischen<br />

<br />

Staatliche Technische Univer-<br />

<br />

Professor<br />

Dr. Jürgen Kretschmann<br />

<br />

Rektor Dr. Vladimir Kovalev eine<br />

gemeinsame Absichtserklärung<br />

zum Aufbau einer Hochschulpartnerschaft.<br />

Professor Kretschmann nahm gemeinsam<br />

mit dem Vizepräsidenten <strong>für</strong> Hoch-<br />

Prof. Dr. Wilhelm<br />

Stelling <br />

TFH-Präsident Prof. Dr. Jürgen<br />

Kretschmann und KSTU-Rektor<br />

Dr. Vladimir Kovalev (v.l.)<br />

-<br />

Kretschmann<br />

nicht-russischer Hochschulvertreter dazu<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Deutschland und verfügt über exzellente<br />

<br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

in dem 40% der russischen Steinkohlepro-<br />

<br />

-<br />

<br />

fast 6 000 km Entfernung gibt es viele<br />

<br />

dem Ruhrgebiet. Beide sind jedenfalls<br />

entschieden besser als ihr Image. Auch in<br />

<br />

Kretschmann Par-<br />

<br />

beiden künftigen Partnerhochschulen.<br />

<br />

-<br />

menarbeit<br />

von Wissenschaftlerinnen und<br />

<br />

Agricola zu Bochum ist die erste deutsche<br />

nerschaft<br />

eingeht.<br />

E-Mail: dueppe@tfh-bochum.de<br />

Internet:<br />

www.tfh-bochum.de/pressestelle.html<br />

TFH Georg Agricola und Universitäten aus<br />

Chile und Deutschland gründen<br />

Exzellenzzentrum <strong>für</strong> Bergbau<br />

Chile ist eines der rohstoffreichs-<br />

<br />

<br />

<br />

dringend mehr Fachkräfte und<br />

<br />

chilenischen Bergbauministerium<br />

angestoßenen Exzellenzinitiative<br />

haben sich nun 5 Hochschulen<br />

auf die Gründung eines gemeinsamen<br />

Wissenschaftszentrums<br />

verständigt.<br />

Professor Dr. Jürgen Kretschmann<br />

Fachhochschule (TFH) Georg<br />

Agricola zu Bochum unterzeichnete<br />

mit seinen Amtskollegen<br />

am 01.10.2012 eine Absichtserklärung<br />

<strong>für</strong> den Aufbau des<br />

deutsch-chilenischen Zentrums<br />

<br />

Forschung zu Ehren von Ignacio<br />

und Casimiro Domeyko (Domeyko-Zentrum).<br />

An der Gründung der neuen Wissenschaftsinstitution<br />

sind neben der TFH die<br />

<br />

Universidad Católica del Norte (Antofa-<br />

<br />

akademie<br />

Freiberg in Sachsen beteiligt.<br />

Das Zentrum soll die bergbaubezogene<br />

-<br />

e<br />

Nachhaltigkeit in der Rohstoffproduktion<br />

berücksichtigen. Wissenschaftler und Studierende<br />

der deutschen Hochschulen sollen<br />

von einem intensiven Austausch mit<br />

den chilenischen Bergbauregionen profi-<br />

<br />

<br />

Ignacio und Casimiro Domeyko <br />

die nach ihrem Studium in Deutschland<br />

maßgeblich zum Aufbau der chilenischen<br />

dert<br />

beigetragen hatten.<br />

ger<br />

strategischer Partner <strong>für</strong> Deutschland.<br />

<br />

<br />

sicheren Bergbau in dieser Region. Unsere<br />

Studierenden und Wissenschaftler<br />

gen<br />

in der globalen Rohstoffbranche zu<br />

70 bergbau 2/2013


Aus- und Fortbildung<br />

<br />

Kretschmann.<br />

Bei der Unterzeichnung der Absichts-<br />

<br />

die Bundesministerin <strong>für</strong> Forschung und<br />

Prof. Dr. Annette Schavan <br />

der chilenische Bergbauminister Prof. Dr.<br />

Hernán de Solminihac zugegen. Die berg-<br />

<br />

Schavans<br />

an der Kretschmann als Delegationsmitglied<br />

teilnahm.<br />

E-Mail: dueppe@tfh-bochum.de<br />

Internet:<br />

www.tfh-bochum.de/pressestelle.html<br />

Die Vermessung braucht Nachwuchs –<br />

TFH an Kooperation „Geodäsie in NRW“ beteiligt<br />

geht.<br />

Doch Vermessungsingeni-<br />

<br />

daten<br />

<strong>für</strong> unsere Navis aufzubereiten.<br />

Ohne ihre Arbeit stünde<br />

<br />

der Gotthard-Tunnel nie gebaut<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

Spitzenverbände und Berufsverbände<br />

aufklären. Am 22.10.2012<br />

<br />

darunter TFH-Präsident Professor<br />

Dr. Jürgen Kretschmann<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

heute einer unserer innovativsten Studiengänge.<br />

Unsere Absolventen haben – nicht<br />

gels<br />

– ausgezeichnete Berufsperspekti-<br />

Professor Kretschmann.<br />

Vizepräsident und Studiengangsleiter Professor<br />

Dr. Wilhelm Stelling <br />

besondere Ausbildungskonzept an der<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

inhalte<br />

online bearbeiten und so ihr Studium<br />

flexibel mit Berufstätigkeit und Freizeit<br />

vereinbaren. Deshalb bietet sich der Studiengang<br />

besonders als Weiterqualifikation<br />

zum Beispiel <strong>für</strong> Vermessungstechnikerin-<br />

<br />

Die TFH Georg Agricola zu Bochum<br />

<br />

einen Studiengang im Bereich Geodäsie/<br />

Vermessung anbieten (neben der Universität<br />

Bonn und der Hochschule Bochum).<br />

<br />

sind außer den Hochschulen unter anderem<br />

das Ministerium <strong>für</strong> Inneres und<br />

<br />

-<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

An Schulen sollen in Projektkursen und<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

Einblicke in die Arbeit geben.<br />

E-Mail: dueppe@tfh-bochum.de<br />

Internet:<br />

www.tfh-bochum.de/pressestelle.html<br />

TU Clausthal und Welterbe Rammelsberg<br />

bauen Kooperation aus<br />

<br />

<br />

Clausthal und des Weltkulturerbes Rammelsberg<br />

trag<br />

unterzeichnet. Danach kann das Besucherberg-<br />

-<br />

<br />

Die Kooperationsverträge werden stilecht mit Helm<br />

unterschrieben (v.l.) Professor Oliver Langefeld (TU Clausthal),<br />

Gerhard Lenz (Weltkulturerbe Rammelsberg) und<br />

Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk<br />

-<br />

<br />

Professor<br />

Oliver Langefeld<br />

Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk als Aufsichtsratsvorsitzender<br />

des Weltkulturerbes und der Geschäftsführer am Ram-<br />

Gerhard Lenz<br />

Dr. Oliver Junk<br />

bergbau 2/2013 71


Aus- und Fortbildung<br />

An historischem Ort im Rammelsberg schlägt Professor Oliver<br />

Langefeld (rechts) die Brücke zum aktuellen Bergbau.<br />

Zuhörer sind neben Studierenden Goslars Oberbürgermeister<br />

Dr. Oliver Junk und Welterbe-Geschäftsführer Gerhard Lenz<br />

„Wer den historischen Bergbau kennt, kann den modernen<br />

Bergbau besser verstehen“, sagt Experte Professor Oliver<br />

Langefeld (mit Broschüre)<br />

-<br />

<br />

TU Bergakademie Freiberg hat jetzt auch<br />

-<br />

<br />

Professor Oliver Langefeld das Projekt<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

Vertragsunterzeichnung dabei. Anschlie-<br />

<br />

<br />

von Abbau- und Ausbauverfahren kennen<br />

und ergänzten in Gesprächen – auch mit<br />

ehemaligen Bergleuten – ihr Wissen. All-<br />

<br />

man untertage an einem authentischen<br />

<br />

<br />

Das Weltkulturerbe Rammelsberg ist<br />

<br />

der TU Clausthal. Verschiedene Projekte<br />

und Veranstaltungen zeugen von einer<br />

erfolgreichen Zusammenarbeit beider Institutionen.<br />

Nun ist die bestehende Part-<br />

<br />

Forschungsbetrieb <strong>für</strong> die TU Clausthal<br />

-<br />

<br />

ist das Ziel der Veranstaltungen im Rammelsberg.<br />

Vom kommenden Sommersemester<br />

an lernen die Studierenden durch<br />

-<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

des historischen Bergbaues am Ram-<br />

<br />

<br />

Professor Oliver Langefeld.<br />

Der Bergbau am Goslarer Rammelsberg<br />

<br />

<br />

eingestellt. Wobei neuere Ausgrabungen<br />

auf einen nahezu 2000-jährigen Bergbau<br />

-<br />

-<br />

<br />

hat die UNESCO das bestehende Welt-<br />

-<br />

-<br />

<br />

Informationen<br />

Technische Universität Clausthal<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Pressesprecher<br />

Christian Ernst<br />

Adolph-Roemer-Straße 2a<br />

<br />

<br />

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de<br />

Im Jahr der Nachhaltigkeit startet die Festperiode<br />

Im Jahr 2015 feiert die TU Bergakademie<br />

Freiberg ihr 250. Gründungsjubiläum.<br />

Bereits im letzten Jahr hat sie gemeinsam<br />

mit der Bergbau-Universität St.<br />

-<br />

<br />

-<br />

<br />

als Wert in die Ausbildung im Rohstoffsek-<br />

<br />

Gedankens findet bereits statt. Freibergs<br />

Bergakademie fungiert hier als Schlüsseluniversität<br />

über die Grenzen Deutschlands<br />

hinaus. Eine Schlüsselfigur ist Hans Carl<br />

von Carlowitz <br />

-<br />

<br />

mit der Natur und ihren Rohstoffen umzu-<br />

<br />

begangen. Zum<br />

Start dieses Jahres der Nachhaltigkeit fand<br />

-<br />

<br />

In dem Pressegespräch berichtete die<br />

Bergakademie von aktuellen internationalen<br />

Nachhaltigkeitsinitiativen und gab<br />

einen Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen<br />

u.a. zum Thema Nachhaltigkeit<br />

aus Anlass des Jubiläums. Des Weiteren<br />

gab es aus der Zusammenarbeit mit der<br />

Bergbau-Universität St. Petersburg über<br />

ein finanzielles Engagement in neuer Qualität<br />

zu berichten. Zusammen repräsentieren<br />

die beiden Universitäten eine geballte<br />

2013<br />

läum<br />

im Jahr 2015 das 250-jährige Bestehen.<br />

-<br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

geforscht. Die Forschungsaktivitäten und<br />

internationalen Forschungskooperationen<br />

stehen dabei stets unter der Maxime der<br />

<br />

vom damaligen sächsischen Oberberghauptmann<br />

Hans Carl von Carlowitz in<br />

<br />

mit den international führenden Ressourcenuniversitäten<br />

hat die TU Bergakademie<br />

Freiberg im Juni 2012 das World Forum<br />

gegründet – die hier vereinten Universitä-<br />

-<br />

<br />

<br />

Internet: www.tu-freiberg.de<br />

72 bergbau 2/2013


Unternehmen<br />

Praktizierter Erfahrungsaustausch –<br />

Nachlese DMT Fachgespräch „Prüfung von Brückenseilen“<br />

Das Essener Technologie- und<br />

Consultingunternehmen DMT<br />

GmbH und Co. KG informiert in<br />

regelmäßigen Abständen über<br />

aktuelle Trends und Projekte<br />

rund um die Prüfung von<br />

Brückenseilen.<br />

treiber von Brückenbauwerken, Seilhersteller,<br />

Ingenieurbüros und Behörden.<br />

Die 3 thematisch aufeinander aufbauenden<br />

Vorträge – Entwicklung des neuen<br />

Prüfgerätes, Einsatzmöglichkeiten dieses<br />

Prüfgerätes und Prüfkombinationen mit<br />

teilautomatisierten Prüfgeräten sowie die<br />

Erläuterung der unterschiedlichen Magnetisierungsverfahren<br />

fanden beim Publikum<br />

großen Anklang.<br />

Prüflaboratoriums <strong>für</strong> Zerstörungsfreie<br />

und Zerstörende Prüfung der DMT.<br />

Dies wurde von vielen Teilnehmern im<br />

Nachgang ebenfalls bestätigt. Anerkennung<br />

und besonderes Interesse fanden<br />

im Anschluss die im Rahmen der Veranstaltung<br />

zu Demonstrationszwecken aufgebauten<br />

Prüfgeräte der Firma Alpin als<br />

auch das neu entwickelte Seilprüfgerät<br />

der DMT sowie deren Standardprüfgeräte.<br />

Ausstellung der Seilprüftechnik Alle Fotos: DMT Auditorium während der Veranstaltung<br />

„Neues Seilprüfgerät“ im Laborversuch<br />

Neues Seilprüfgerät in der Praxiserprobung<br />

Am 27.11.2012 fand, in Kooperation mit<br />

der Empa - Eidgenössische Materialprüfungs-<br />

und Forschungsanstalt, Schweiz,<br />

dem Entwicklungspartner <strong>für</strong> das neue<br />

Seilprüfgerät und der Alpin Technik und<br />

Ingenieurservice GmbH, die auch unter<br />

schwierigsten Umständen die notwendige<br />

Seilzugangstechnik bereitstellen, am Essener<br />

Stammsitz des Unternehmens eine<br />

weitere Veranstaltung zu diesem Themenkreis<br />

statt.<br />

Eingeladen waren unter anderem Be-<br />

Im Rahmen der Vorträge kam bald eine<br />

interaktive Diskussion der rund 50 sachkundigen<br />

Teilnehmer mit den jeweiligen<br />

Referenten in Gang. Besonderes Interesse<br />

weckte der Beitrag zu den Analysepotenzialen<br />

unterschiedlicher Magnetisierungsverfahren.<br />

rung<br />

bei der Brückenseilprüfung war vielen<br />

Anwesenden offenbar in der Konsequenz<br />

bisher nicht völlig bewusst“, erläutert der<br />

Vortragende, Oliver Gronau, Leiter des<br />

<br />

eine praxisnahe Plattform zum individuellen<br />

Erfahrungsaustausch und zur persönlichen<br />

Kontaktpflege“, bestätigt Dr. Winfried<br />

Sindern, Abteilungsleiter der Seil- und<br />

Fördertechnik bei der DMT Seilprüfstelle.<br />

Kontakt<br />

DMT GmbH & Co. KG<br />

Carola Kassner<br />

Tel.: 0201 / 17 21 398<br />

Mobil: 0171 / 30 33 784<br />

E-Mail: Carola.Kassner@dmt.de<br />

bergbau 2/2013 73


Industrie<br />

Manitowoc-Krane bauen größtes Kohlekraftwerk<br />

der Welt<br />

Bei einem der größten Kraftwerksprojekte in der südlichen Hemisphäre<br />

wird die volle von Manitowoc aufgebotene Hubleistung<br />

genutzt, um die Bau- und Zielvorgaben einzuhalten. Ein Team<br />

aus 6 Manitowoc-Raupenkranen, 3 Potain-Turmdrehkranen und<br />

einem Grove-Mobilteleskopkran GTK1100 arbeitet derzeit am<br />

Medupi-Kraftwerk in Limpopo, der nördlichsten Provinz Südafrikas.<br />

Im fertig gestellten Kohlekraftwerk werden 6 Kessel zum<br />

Einsatz kommen, von denen jeder eine 800-MW-Turbine antreibt.<br />

Mit einer kombinierten Ausgangsleistung von 4800 MW wird das<br />

Medupi-Kraftwerk das größte trockengekühlte Kohlekraftwerk der<br />

Welt sein.<br />

Im Jahr 2008 nahmen die ersten Krane die Vorbereitungsarbeiten<br />

am Standort auf; die letzten Krane trafen erst letztes Jahr ein.<br />

Es wird erwartet, dass die meisten bis zur Projektfertigstellung,<br />

die <strong>für</strong> 2015 geplant ist, am Einsatzort bleiben. Die 6 Raupenkrane<br />

wurden von der großen internationalen Verleihfirma Mammoet<br />

bereitgestellt, der GTK1100 von Vanguard und die Turmdrehkrane<br />

von Kentz und SA French. Das Projekt wird vom Hauptauftragnehmer<br />

Hitachi geleitet.<br />

Nach Auskunft von Pieter van der Weele, Manager bei Mammoet<br />

South Africa, ist das Unternehmen stolz auf seine Mitwirkung an<br />

dem Projekt.<br />

<br />

wandte, war Manitowoc der einzige Hersteller, der in der Lage<br />

war, rechtzeitig zum Projektstart so viele verschiedene Raupen-<br />

<br />

Manitowoc Crane Care <strong>für</strong> dieses Projekt in Südafrika können wir<br />

schnell reagieren, wenn Wartungs- oder Reparaturarbeiten erforderlich<br />

werden, was <strong>für</strong> ein Projekt dieser Größe und Bedeutung<br />

absolut unabdingbar ist.“<br />

Die Raupenkrane – 1 Manitowoc 21000 mit einer Tragfähigkeit<br />

von 756 t und 5 Manitowoc 16000 mit einer Tragfähigkeit von 400 t<br />

– werden vornehmlich zum Heben von Stahlträgern und Stahlbaugruppen<br />

eingesetzt. Die 2 kleineren Potain-Turmkrane, ein<br />

MDT 98 mit einer Tragfähigkeit von 6 t und ein MDT 178 mit einer<br />

Tragfähigkeit von 8 t, heben ebenfalls tragende Stahlbauteile <strong>für</strong><br />

die Schlauchfilter, während der größere Spezialanwendungskran<br />

MD 1100 die Bauteile des luftgekühlten Kondensators sowie die<br />

darauf befindlichen Lüfter und Lüfterringe errichtet.<br />

Nach Angaben von Quentin van Breda, dem CEO von SA<br />

French, basierte die Auswahl der Turmkrane <strong>für</strong> das Projekt auf<br />

den beiden Faktoren Platzbedarf und Tragfähigkeit.<br />

<br />

und Reichweite <strong>für</strong> schwerere Hublasten besitzt; diesen Kran<br />

<br />

das Arbeiten mit den anderen Kranen beschränkt war, brauchten<br />

wir <strong>für</strong> die Arbeit mit den Schlauchfiltern auch den MDT. Wegen<br />

ihrer Topless-Konstruktion lassen sich die MDT-Krane in kürzerer<br />

Entfernung voneinander einsetzen; außerdem ist der Aufbau dank<br />

ihrer Modulbauweise einfacher. Das war hilfreich, weil der auf der<br />

Baustelle zur Verfügung stehende Platz wie auch der Zugang<br />

beschränkt waren.“<br />

In der Zwischenzeit ist der Grove GTK1100 mit seiner 95-t-Tragfähigkeit<br />

rund um die Uhr mit dem Platzieren der Komponenten<br />

<strong>für</strong> 2 der Kessel im Einsatz.<br />

Craig Pace, Geschäftsführer bei Vanguard, verwies darauf, dass<br />

die kleine Stellfläche des GTK1100 eine strategisch günstigere<br />

<br />

die Positionierung bei der großen Zahl der an dem Projekt beteiligten<br />

Krane besonders wichtig sein würde“, so Pace<br />

war der perfekte Kran <strong>für</strong> die Kessel, weil er mehr als genug<br />

Tragfähigkeit und mehr als genug Reichweite aufweist. Das beste<br />

Argument <strong>für</strong> diesen Kran war aber seine kleine Stellfläche.“<br />

Vanguards Grove GTK1100, der einzige Kran seiner Art in der<br />

südlichen Hemisphäre, platziert derzeit bis zu 15 t schwere Komponenten<br />

in einer Höhe von ca. 100 m auf den Kesseln; seine<br />

Stellfläche beträgt dabei lediglich 18 m x 18 m. Auch die Potain-<br />

MDT-Krane, die auf einem gerade einmal 4,6 m x 4,6 m großen<br />

Sockel aufgestellt sind, beanspruchen nur wenig Platz auf der<br />

Baustelle.<br />

Das Medupi-Kraftwerk wird nach seiner Fertigstellung das viertgrößte<br />

Kraftwerk der Welt sein. Es wird von Gesamtkosten in<br />

einer Höhe von ca. 120 Mrd. südafrikanischen Rand (12 Mrd. €)<br />

ausgegangen.<br />

Internet: www.manitowoc.com<br />

Prädikat lebhaft und selten –<br />

Steinbruch Nußloch von HeidelbergCement nimmt<br />

neuen Cat Radlader 992K mit einer Taufe in Betrieb<br />

Sie läuft unter dem Namen Vivienne: die neue Cat Baumaschine,<br />

die seit Ende August im Steinbruch Nußloch von HeidelbergCement<br />

ihr Tagwerk verrichtet. Vivienne steht <strong>für</strong> einen Cat<br />

Radlader 992K – 100 t schweres Kaliber mit 607 kW (826 PS).<br />

Baumaschinen in dieser Dimension tragen in Deutschland das<br />

Prädikat selten, weil Einsätze <strong>für</strong> Maschinen in dieser Größenklasse<br />

selten sind. Und um das Besondere zu unterstreichen,<br />

<br />

Lebhaftigkeit. Und besonders lebhaft geht es bei uns beim Abbau<br />

von Muschelkalk zu“, erklärt der Werksleiter Dr. Ulrich Schneider<br />

vom Zementwerk Leimen bei der Baumaschinen-Taufe, die innerhalb<br />

der deutschen Standorte des Baustoffkonzerns zur guten<br />

Tradition geworden ist und die Inbetriebnahme einer der größten<br />

Investitionen der letzten Jahre im Steinbruch Nußloch einläutet.<br />

Zur Taufe überreichten David Decker (li.),<br />

Neumaschinenverkäufer, Serviceleiter<br />

Holger Winter (2.v.li.), beide von der<br />

Niederlassung Frankenthal, und<br />

Ulrich Schwake (2.v.re.), Zeppelin<br />

Konzernkundenleiter, HeidelbergCement<br />

und damit stellvertretend seinem<br />

Werksleiter, Dr. Ulrich Schneider (re.), sowie<br />

Steinbruchmeister, Uhland Maier (Mitte), ein<br />

Baumaschinenmodell in Miniaturausgabe<br />

sowie ein Foto des Täuflings.<br />

Foto: Zeppelin<br />

Die Namen <strong>für</strong> die Maschinen, die in der Regel weiblich sind,<br />

denken sich die Mitarbeiter aus. Einzige Ausnahme war bislang<br />

ein Muldenkipper, der seit 2011 Transportaufgaben übernimmt.<br />

74 bergbau 2/2013


Industrie<br />

Die Mitarbeiter gaben ihm den Namen Kalle – damit wollten sie an<br />

ihren Kollegen erinnern, der verstorben war. Im Fall von Vivienne<br />

wollte die Belegschaft den Namen nicht an die große Glocke hängen.<br />

Doch irgendwann konnten sie es nicht länger verheimlichen,<br />

dass sie ihr neues Arbeitsgerät nach Vivienne, der Tochter des<br />

rascht,<br />

hat aber rein gar nichts mit Egozentrik zu tun. Ich wäre<br />

selbst nie auf die Idee gekommen, auch wenn ich mich natürlich<br />

sehr darüber freue“, betont Dr. Schneider.<br />

Getauft wurde der neue Radlader nicht mit Sekt, wie beispielsweise<br />

bei einer Schiffstaufe üblich. Schließlich sollte der Maschinenkorpus<br />

nicht gleich verkratzt werden. Denn von dem Täufling<br />

wird eine mindestens ebenso lange Einsatzdauer erwartet wie von<br />

seinem Vorgänger. Dass diese sichergestellt ist, versprach Zeppelin<br />

Konzernkundenleiter Ulrich Schwake, der zusammen mit der<br />

Zeppelin Niederlassung Frankenthal HeidelbergCement in Leimen<br />

betreut. Er nahm die Radladertaufe zum Anlass, sich <strong>für</strong> die Zusammenarbeit<br />

zu bedanken.<br />

<br />

man nicht mal eben so“, meint der Werksleiter. Den Verhandlungen<br />

mit dem Baumaschinenlieferanten Zeppelin gingen viele Gespräche<br />

und Überlegungen voraus.<br />

Sprichwörtlich in den Ruhestand geschickt<br />

Schon der Vorgänger der neuen Baumaschine, ein Cat 992G,<br />

erhielt von den Mitarbeitern einen Namen und zwar Uli. Nachdem<br />

das Ladegerät seit 2001 rund 14 500 Betriebsstunden im Einsatz<br />

war, wurde es von HeidelbergCement sprichwörtlich in den<br />

Ruhestand geschickt und als Gebrauchtmaschine vom Zeppelin<br />

Konzernkundenbereich in Zahlung genommen. Da<strong>für</strong> durfte der<br />

Baumaschinenlieferant den Nachfolger, einen Radlader der K-<br />

Serie, stellen. Er tritt nun an, jede Menge gesprengtes Material<br />

auf Skw zu verladen. Ihm steht ein weiterer Cat Radlader 988<br />

zur Seite. Er mischt den gebrochenen Kalkstein, bevor er dem<br />

Brecher zugeführt wird, um ein möglichst homogenes Mischungsverhältnis<br />

im Endprodukt zu erzielen.<br />

Dass der Rohstoffabbau in Nußloch mit einem Radlader erfolgt,<br />

war nicht immer der Fall. Die Cat Maschine ist erst das 2. Ladegerät<br />

dieser Größenklasse, das im Steinbruch in Betrieb genommen<br />

wurde. Zuvor übernahm ein Bagger die Ladearbeiten. Doch<br />

<br />

beobachten schon lange, dass sich Radlader in der Gewinnung<br />

immer mehr durchsetzen. Die Umstellung von Bagger auf Radlader<br />

belegt, dass die Technik einem ständigen Wandel unterliegt.<br />

Was früher einmal Stand der Technik war, kann sich im Lauf der<br />

Zeit ändern, wenn neue Erkenntnisse gewonnen werden“, führt<br />

Roland Redlich aus, der bei Zeppelin im Bereich Konzernkunden<br />

den Service leitet und die Aufgaben der Einsatzberatung übernimmt.<br />

Internet: www.zeppelin-cat.de<br />

TEREX TL120 – IDEAL IM STRAßENBAU –<br />

Der Radlader TL120 demonstriert seine<br />

Leistungsstärke bei einem Kanal- und<br />

Straßenbauprojekt von Zöller Bau<br />

Die Zöller-Bau GmbH mit Sitz in Lengfurt in Unterfranken ist<br />

spezialisiert auf Kanal-, Wasserleitungs-, Erd- und Straßenbau<br />

<br />

Diese sind <strong>für</strong> uns unverzichtbare Universalmaschinen und echte<br />

Leistungsträger auf unseren Baustellen“, unterstreicht Firmenchef<br />

Dieter Hofmann.<br />

Seit Herbst 2012 setzt Zöller-Bau GmbH einen neuen Terex<br />

TL120 am steilen Valentinusberg in Lohr am Main ein. Dort baut<br />

die Firma eine Erschließungsstraße auf einer Länge von ca. 500 m<br />

komplett aus. Kanal, Gas- und Wasserleitung wurden im teilweise<br />

felsigen Gelände neu verlegt. Beim Aufladen von Aushub, Verfahren<br />

von Sand und Schotter und beim Verfüllen stellt der robuste<br />

<br />

Arbeiten und beim Auf- und Abladen mit der Staplereinrichtung<br />

ist die kompakte Terex-Maschine ideal“, sagt Hofmann und fügt<br />

<br />

Der Terex TL120 erweist sich beim<br />

Verdichten des Unterbaus <strong>für</strong> die geplante<br />

Fahrbahn in Kombination mit den 3<br />

Rüttelplatten als zuverlässige Maschine<br />

Foto: TEREX<br />

Für die Fahrbahn und den als Entwässerungsrinne gepflasterten<br />

<br />

das Planum <strong>für</strong> die Tragschicht herzustellen, verwenden wir einen<br />

seit Jahren bewährten Plattenverdichter SBV55 H3 von Stehr,<br />

den wir auch an unserem neuen Terex-Radlader anbauen können.<br />

Auch deshalb haben wir uns <strong>für</strong> den TL120 entschieden“,<br />

betont Hofmann.<br />

Wie wertvoll die <strong>für</strong> Terex typische Trennung des hydrostatischen<br />

Fahrantriebs im geschlossenen Kreis von der Laderhydraulik<br />

ist, zeigt sich beispielhaft beim Betrieb des hoch effizienten<br />

Anbaugeräts mit 3 Rüttelplatten. Der Kompakt-Radlader liefert<br />

über die elektroproportional geregelte 230-bar-Arbeitshydraulik<br />

und seinen serienmäßigen 3. Steuerkreis die Kraft <strong>für</strong> das An-<br />

<br />

schweren Plattenverdichter mit wohldosierter Leistung über das<br />

Planum schiebt“, erklärt Fahrer Olaf Schumacher, Polier bei Zöller-Bau.<br />

Die leistungsstärkste der 6 Maschinen der Kompakt-Radlader-<br />

Baureihe von Terex ist mit einem Turbo-Dieselmotor von Perkins<br />

ausgerüstet, der 62,5 kW (85 PS) zur Verfügung stellt. Damit ist<br />

der TL120 sehr flott und dank des hydrostatischen Fahrantriebs<br />

<br />

sparsam beim Kraftstoffverbrauch - und die Wartungsarbeiten lassen<br />

sich umkompliziert und schnell durchführen“, betont Schumacher.<br />

Die ausgereifte Fahrautomatik der Terex Radlader sorgt <strong>für</strong> robuste<br />

Zugkraft und Geschwindigkeit in 2 Fahrbereichen. Der hydrostatische<br />

Fahrantrieb ist dabei von der Laderhydraulik unabhän-<br />

<br />

Plattenverdichters mit einer Langsamfahreinrichtung und einem<br />

drucklosen Hydraulikrücklauf ausstatten lassen. Dabei wurden<br />

wir von Becker Baumaschinen, unserem Terex-Vertriebspartner,<br />

bestens beraten“, betont Hofmann.<br />

Internet: www.terex.com<br />

bergbau 2/2013 75


Industrie<br />

Serviceanforderungen heute –<br />

Geschwindigkeit und Qualität<br />

auf hohem Level<br />

35 min. durchschnittliche Reaktionszeit vergingen im Jahr 2012<br />

vom Auftragseingang bis zum Eintreffen der mobilen Pirtek Werkstatt<br />

auf der Baustelle. Das ist ein neuer Rekord – auch <strong>für</strong> das<br />

Unternehmen, das sich auf Geschwindigkeit spezialisiert hat und<br />

<br />

sein. Ca. 130 000 Einsätze hat Pirtek bundesweit im vergangenen<br />

Jahr gefahren, in 97% aller Fälle wurde das selbst gesteckte Ziel<br />

und Werbeversprechen eingehalten.<br />

partnern<br />

erwarten, zeigt erneut die kürzlich publizierte Umfrage<br />

<br />

<br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

spielt eine geringere Rolle, sofern die Leistung stimmt. Durchge-<br />

<br />

<br />

-<br />

wertet,<br />

wenn er schnell und professionell erledigt wird. Dies gilt<br />

<br />

2007 hatte Pirtek eine Umfrage in Auftrag gegeben, um Kunden<br />

nach ihren Prioritäten bei der Beauftragung von Reparaturdiens-<br />

<br />

<br />

Auswahlkriterium.<br />

Pannenhilfen, Rettungsdienste und andere Bereitschaftsdienste<br />

haben in den letzten Jahrzehnten enorm an Bedeutung gewon-<br />

<br />

in denen schnelle Reaktion von großer Bedeutung ist. Während<br />

die Rettungsdienste, wie Feuerwehr oder Krankenwagen, eine<br />

<br />

<br />

<br />

Pannenfälle von LKWs an. Damit liegt Deutschland innerhalb Eu-<br />

<br />

<br />

-<br />

Bernd Weber <br />

<br />

sionalisieren.<br />

Das neue an der Pirtek-Geschäftsidee damals war,<br />

Hydraulikschlauchdefekte nicht nur zuverlässig und gut, sondern<br />

auch möglichst schnell zu beheben. Damit waren wir in Deutsch-<br />

-<br />

<br />

-<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

heute nicht nur professionell und zuverlässig ausgeführt werden,<br />

<br />

Internet: www.pirtek.de<br />

bauma Halle A5 (Stand 323)<br />

Herausragende Bewetterungsraten mit der erweiterten<br />

Motorenpalette von Volvo Penta <strong>für</strong> den Bergbau<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

Bewetterungsraten bieten, ermöglicht Herstellern und Benutzern<br />

von Bergbauausrüstung die Auswahl des perfekten Volvo Penta<br />

<br />

2011 war Volvo einer der ersten Dieselmotorenhersteller, der<br />

-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>für</strong> Bergbauanwendungen hat Volvo Penta den Herstellern von<br />

<br />

gemacht. Jetzt muss niemand mehr lange suchen, um den perfek-<br />

<br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

bis 515 kW.<br />

-<br />

<br />

Grund genug <strong>für</strong> Hersteller und Bergbaubetriebe, sich die verblei-<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

geht‘s nicht.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

ren<br />

Benutzer von der gesteigerten Leistung und dem geringeren<br />

Kraftstoffverbrauch um 5 bis 10% im Vergleich zu entsprechenden<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

-<br />

<br />

<br />

® ,<br />

ein flüssiges Additiv, in die Abgase einspritzt. Die Gase werden<br />

dann durch einen Reduktionskatalysator geleitet und dann an die<br />

<br />

macht eine Reinigung mit einem Dieselpartikelfilter unnötig.<br />

Internet: www.volvopenta.com<br />

bauma Halle C4 (Stand 319/719<br />

76 bergbau 2/2013


Journal<br />

Wintershall baut Förderung und<br />

Reserven in Norwegen<br />

signifikant aus<br />

Wintershall baut ihre Förderung von Öl<br />

und Gas und ihre Reserven in der Nordsee<br />

signifikant aus. Im Rahmen eines Asset-<br />

Tausches erhält Wintershall von der norwegischen<br />

Statoil ASA Anteile an den drei<br />

produzierenden Feldern Brage (32,7%),<br />

Gjøa (15%) und Vega (30&), die Reserven<br />

(2P) von rund 100 Mio. Barrel Öläquivalent<br />

(boe) umfassen. Vorbehaltlich der Zustimmung<br />

von Behörden und Partnern stimmten<br />

die Unternehmen zudem überein,<br />

dass Wintershall mit Brage erstmalig die<br />

Betriebsführerschaft einer großen Produktionsplattform<br />

in Norwegen übernehmen<br />

soll. Eine entsprechende Vereinbarung haben<br />

Statoil und Wintershall am 22.10.2012<br />

in Stavanger/Norwegen geschlossen.<br />

Durch die Transaktion erhöht Wintershall<br />

Norge die bisherige tägliche Produktion<br />

von derzeit rund 3 000 boe auf knapp<br />

40 000 boe in diesem Jahr. Statoil erhält im<br />

Gegenzug von Wintershall einen 15%igen<br />

Anteil am Entwicklungsprojekt Edvard<br />

Grieg sowie einen finanziellen Ausgleich in<br />

Höhe von 1,35 Mrd. US$. Eine zusätzliche<br />

Zahlung von bis zu 100 Mio. US$ wird bei<br />

erfolgreicher zukünftiger Entwicklung im<br />

Vega-Feld geleistet.<br />

Zudem vereinbarten beide Unternehmen<br />

eine technische Kooperation zur Erhöhung<br />

der Förderung aus Ölfeldern (EOR), bei<br />

der die Partner den Offshore-Einsatz der<br />

innovativen, von Wintershall und BASF<br />

<br />

prüfen wollen. Weiterhin vereinbarten Wintershall<br />

und Statoil, gemeinsam unkonventionelle<br />

Ressourcen wie Schiefergas und<br />

-öl zu erforschen.<br />

<br />

kommen wir mit der Umsetzung unserer<br />

Wachstumsstrategie und dem Ausbau<br />

unserer Aktivitäten direkt an der Quelle einen<br />

großen Schritt weiter voran. Hierdurch<br />

werden wir zu einem der führenden Produzenten<br />

in Norwegen und balancieren un-<br />

<br />

sagt Rainer Seele, Vorstandsvorsitzender<br />

der Wintershall.<br />

<br />

(NCS) ist eine der wichtigsten Öl- und Gasregionen<br />

der Welt. Statoil ist der größte<br />

Betriebsführer mit 48 entwickelten Feldern<br />

und einem bedeutenden Explorationsportfolio.<br />

Wir haben in den zurückliegenden 19<br />

Monaten 4 größere neue Funde auf dem<br />

Schelf gemacht und verfolgen unser Ziel<br />

weiter, den Entölungsgrad maturer Felder<br />

zu erhöhen. Die vereinbarte Transaktion<br />

ermöglicht es uns, mit neuen Ressourcen<br />

unser ertragreiches Wachstum weiter<br />

voranzutreiben. Wir freuen uns zudem<br />

mit Wintershall eine strategische Partnerschaft<br />

einzugehen, um neue Erkenntnisse<br />

und Technologien <strong>für</strong> eine gesteigerte<br />

Helge<br />

Lund, President und CEO von Statoil.<br />

<br />

Betriebsführerschaft bei Brage gehen wir<br />

bereits vorzeitig den Schritt in Richtung<br />

eigenoperiertem Produktionsausbau in<br />

Norwegen. Wir wollen langfristig auf dem<br />

Schelf tätig sein, uns als Partner etablie-<br />

läuterte<br />

Seele. Dazu zähle insbesondere,<br />

die vielversprechenden Wintershall-Funde<br />

MariaSkarfjell-<br />

<br />

schaffen – etwa durch den möglichen<br />

sammenarbeit<br />

mit dem größten norwegi-<br />

<br />

Wintershall-Vorstandsvorsitzende.<br />

Die Brage Plattform in der Nordsee<br />

Foto: Wintershall<br />

Wintershall operiert bereits 25 Plattformen<br />

in der südlichen Nordsee (Niederlan-<br />

<br />

erste bereits produzierende Betriebsführerschaft<br />

in Norwegen und ein wichtiger<br />

Schritt bei der Umsetzung unserer Wachs-<br />

Bernd Schrimpf, Managing<br />

Director der Wintershall Norge.<br />

Wintershall hat sich in Norwegen nach<br />

<br />

2008 erfolgreich als integriertes Explorations-<br />

und Produktionsunternehmen positioniert:<br />

Mit mehr als 40 Lizenzen – davon<br />

rund die Hälfte als Betriebsführer – ist das<br />

Unternehmen schon jetzt einer der größ-<br />

<br />

konnten wir zuletzt herausragende Erfolge<br />

bei der Exploration verbuchen, zum Beispiel<br />

bei den Funden Maria sowie jüngst<br />

mit Skarfjell Schrimpf <br />

konzentriert sich auf den gesamten E&P<br />

zial<br />

im norwegischen Kontinentalsockel<br />

und werden hier nicht nur langfristig investieren,<br />

sondern wollen uns auch als Be-<br />

<br />

Der Maria-Fund gilt mit geschätzten 60<br />

bis 120 Mio. Barrel Öl sowie 2 bis 5 Mrd.<br />

Standard-Kubikmetern (sm 3 ) an gewinnbarem<br />

Erdgas als einer der größten Funde<br />

in Norwegen im Jahr 2010. Eine Erweiterungsbohrung<br />

im Mai 2012 bestätigte die<br />

Größe des Fundes am oberen Ende der<br />

bisherigen Erwartungen. Im Rahmen eines<br />

Entwicklungsplanes wird zurzeit geprüft, ob<br />

eine eigenständige Produktionsinstallation<br />

oder eine Unterwasser-Komplettierung zu<br />

den Feldern Heidrun oder Kristin errichtet<br />

wird; der Produktionsstart ist <strong>für</strong> 2017<br />

geplant. Ebenso gut sind die Aussichten<br />

<strong>für</strong> den im März letzten Jahres entdeckten<br />

Skarfjell-Fund rund 17 km südwestlich des<br />

Gjøa-Feldes. Erste Ressourcenschätzungen<br />

gehen von 60 bis 160 Mio. Barrel gewinnbaren<br />

Öls aus. Die Wirtschaftlichkeit<br />

des Fundes ist ebenso wie mögliche zusätzliche<br />

Ressourcen im Jahr 2013 durch<br />

Appraisal-Bohrungen nachzuweisen.<br />

<br />

Zusammenarbeit mit Statoil leistet Wintershall<br />

auch einen Beitrag zur Erhöhung<br />

der Lebensdauer der produzierenden Lagerstätten<br />

und Entölungsgrade in Norwegen,<br />

einem strategischen Ziel von Statoil<br />

<br />

Martin Bachmann, Vorstandsmitglied der<br />

Wintershall und verantwortlich <strong>für</strong> Exploration<br />

und Produktion. Wintershall hat<br />

bereits jahrzehntelange Erfahrung mit<br />

Verfahren der erhöhten Erdölausbeute<br />

und entwickelt derzeit zusammen mit ihrer<br />

Muttergesellschaft BASF, dem weltweit<br />

führenden Chemieunternehmen, eine<br />

neue umweltfreundliche Technologie, um<br />

den Entölungsgrad von Öllagerstätten zu<br />

lan,<br />

das von einem Pilz erzeugt wird. Die<br />

gelatineartige Substanz dickt das Wasser<br />

an, das in die Lagerstätte gepresst wird,<br />

um die Fördermenge zu erhöhen. Für<br />

die innovative Technologie startet Wintershall<br />

derzeit in Norddeutschland einen<br />

kenntnisse<br />

nutzen und können die weitere<br />

Anwendung, etwa offshore in der Nordsee,<br />

Bachmann.<br />

Dank seiner hervorragenden <strong>Umwelt</strong>verträglichkeit<br />

kann das biologische Pro-<br />

<br />

wie dem Meer eingesetzt werden, um den<br />

Entölungsgrad von Erdöllagerstätten zu<br />

erhöhen.<br />

Internet: www.wintershall.com<br />

bergbau 2/2013 77


Journal<br />

Petrologic ab 2013 mit neuem<br />

Namen –<br />

Die Marke DMT, die <strong>für</strong> das Geschäftsfeld<br />

Rohstoffe der TÜV NORD Gruppe<br />

steht, wird künftig auch mit den Tochterunternehmen<br />

weltweit einheitlich auftreten.<br />

Im Zuge dieser Fokussierung und Integration<br />

firmierte das Tochterunternehmen Petrologic<br />

Geophysical Services GmbH seit<br />

dem 01.01. unter DMT Petrologic GmbH.<br />

Petrologic ist ein im internationalen<br />

Markt etabliertes Unternehmen mit modernen<br />

Dienstleistungen aus dem Bereich des<br />

seismischen Spezialprocessings.<br />

beiter<br />

bleiben auch weiterhin die vertrauten<br />

Ansprech- und Vertragspartner unserer<br />

Kunden”, erklärt Petrologic-Geschäftsführer<br />

Gerd Rybarczyk.<br />

DMT ist seit der Entwicklung der seismischen<br />

Explorationsmethode durch Ludger<br />

Mintrop vor mehr als 100 Jahren in der<br />

Exploration von Rohstoffen tätig. Auf Veränderungen<br />

der Märkte reagiert das Unternehmen<br />

mit innovativen Leistungen und<br />

Anpassungen des Portfolios.<br />

Die Integration der DMT Petrologic in die<br />

Rohstoffexploration der DMT ist somit ein<br />

konsequenter Schritt, den Kunden kompetente<br />

und komplette Leistungspakete der<br />

Geo-Exploration anzubieten und ihnen so<br />

zu einer besseren Planungssicherheit und<br />

Effektivität zu verhelfen.<br />

Internet: www.dmt.de<br />

Mineralien-Museum<br />

Das Mineralien-Museum besteht seit<br />

1984 in Essen-Kupferdreh als Außenstelle<br />

des ehemaligen Ruhrlandmuseums in engagierter<br />

Partnerschaft zur Bürgerschaft<br />

Kupferdreh. Vom Ruhr Museum wird es<br />

Ruhr Museum<br />

Vitrine im Ruhr Museum<br />

Fotos: Ruhr Museum<br />

fachwissenschaftlich betreut und museumspädagogisch<br />

bespielt.<br />

Bei freiem Eintritt können in dem alten,<br />

unter Denkmalschutz stehenden Schulgebäude<br />

an der Kupferdreher Straße Prä-<br />

<br />

-<br />

-<br />

<br />

<br />

damit Highlights aus der geowissenschaftlichen<br />

Sammlung des Ruhr Museums<br />

bewundert werden. In einem vielfältigen<br />

Veranstaltungsprogramm begleiten Museumspädagogen<br />

kleine und große Be-<br />

<br />

Mineralien sowie die Geschichte der Erde<br />

und ihrer Bewohner näher zu bringen.<br />

Aufgrund seiner Lage nahe des Geo-<br />

<br />

Baldeneysee ist das Mineralien-Museum<br />

idealer Ausgangspunkt <strong>für</strong> Exkursionen zu<br />

Aufschlüssen des Karbon, wo es die Geschichte<br />

der Kohleentstehung vor 300 Mio.<br />

Jahren zu entdecken gilt. In der Präparationswerkstatt<br />

können die Fundstücke weiter<br />

bearbeitet werden. Spezielle Kurse <strong>für</strong><br />

Erwachsene bietet als Kooperationspartner<br />

die VHS Essen an.<br />

Öffnungszeiten<br />

Di bis So von 10 bis 18 Uhr<br />

01.05., 24.12. und 31.12. geschlossen<br />

Der Eintritt ist frei<br />

Internet: www.ruhrmuseum.de<br />

Neue Erkundung von<br />

metallischen Rohstoffen im<br />

Erzgebirge geplant<br />

Das Helmholtz-Institut Freiberg in Sachsen<br />

<strong>für</strong> Ressourcentechnologie (HIF) plant<br />

licher<br />

Verwaltung, im sächsischen Erzgebirgskreis<br />

metallische Rohstoffvorkommen<br />

aus der Luft zu erkunden. Das HIF ist eine<br />

Kristallaggregat von Kupferkies, Bleiglanz,<br />

Zinkblende und Kalkspat; enthält u.a.<br />

Indium, Germanium und Silber<br />

Fundort: Rhodopen, Bulgarien<br />

Foto: TU Bergakademie Freiberg<br />

gemeinsame Einrichtung des Helmholtz-<br />

Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR)<br />

und der TU Bergakademie Freiberg.<br />

-<br />

<br />

Erzvorkommen lagern, die eine Reihe<br />

wichtiger Industrie- und Technologiemetalle,<br />

darunter Indium und Zinn, enthalten“,<br />

sagt der Direktor des Helmholtz-Instituts<br />

Freiberg <strong>für</strong> Ressourcentechnologie, Prof.<br />

Jens Gutzmer, der <strong>für</strong> den Antrag an das<br />

Sächsische Oberbergamt verantwortlich<br />

ist.<br />

<br />

darauf hin untersuchen und dabei gleichzeitig<br />

geophysikalische Erkundungs- und<br />

Auswertungsmethoden weiterentwickeln“.<br />

Konkret geht es um die Erkundung fol-<br />

lybdän,<br />

Kupfer, Eisen, Arsen, Blei, Silber,<br />

Gold, Mangan, Titan, Fluorit, Baryt, Aluminium,<br />

Indium, Gallium, Germanium, Tantal,<br />

Scandium, Lanthan, Yttrium. Die Rohstoffe<br />

sind <strong>für</strong> viele Industriezweige und Anwendungen<br />

unverzichtbar, beispielsweise Zinn<br />

<strong>für</strong> die Mikroelektronik und Zink in der Metallindustrie.<br />

findet<br />

sich im Mittelerzgebirge und gehört<br />

verwaltungspolitisch zum Landkreis<br />

Erzgebirgskreis. Es umfasst eine etwa<br />

110 km 2 große Fläche zwischen den Städten<br />

Grünhain-Beierfeld und Elterlein im<br />

<br />

Norden und Ehrenfriedersdorf und Geyer<br />

tes<br />

hat den Vorteil, dass es nur geringe<br />

Einflüsse durch Faktoren wie die Gestalt<br />

der Erdoberfläche, Besiedlung, Infrastruktur,<br />

Altbergbau sowie Überdeckung durch<br />

jüngere Gesteinsschichten gibt“, so Jens<br />

Gutzmer.<br />

Die Vermutung, dass sich im Revier<br />

kommen<br />

befinden könnten, stützt sich auf<br />

Daten und Dokumente aus dem geologischen<br />

Archiv des Sächsischen Landes-<br />

78 bergbau 2/2013


Journal<br />

amts <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Landwirtschaft und Geologie<br />

(LfULG), das den Antrag gemeinsam<br />

mit dem HIF entwickelt hat. Das Lagerstättengebiet<br />

Geyer war in der Vergangenheit<br />

häufig Gegenstand von Bergbau- und Erkundungsarbeiten,<br />

insbesondere mit Bezug<br />

auf den Rohstoff Zinn.<br />

Genauen Aufschluss über die Rohstoffvorkommen<br />

sollen nun Erkundungsflüge<br />

geben; sie haben das Ziel, geophysikalische<br />

Daten mithilfe der Hubschrauber-<br />

Elektromagnetik (HEM) zu sammeln. Damit<br />

kann der Boden bis in eine Tiefe von<br />

300 m untersucht werden. Daneben sind<br />

weitere magnetfeldgestützte und reflexionsseismische<br />

Messungen an der Erdoberfläche<br />

geplant, die die Erkundung bis<br />

in eine Teufe von 500 m erweitern. Die<br />

<br />

Informationen anschließend in einem 3D-<br />

Modell zusammenführen.<br />

Die Erkundung, einschließlich der Auswertung<br />

der gewonnenen Messdaten, soll<br />

gemeinsam erfolgen mit den Instituten<br />

-<br />

<br />

der TU Bergakademie Freiberg (TUBAF),<br />

dem Sächsischen Landesamt <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>,<br />

Landwirtschaft und Geologie und der Bundesanstalt<br />

<strong>für</strong> Geowissenschaften und<br />

Rohstoffe (BGR). Die Lufterkundung soll<br />

von der BGR durchgeführt werden.<br />

Die Saxonia Standortentwicklungs- und<br />

-verwaltungsgesellschaft mbH reichte den<br />

-<br />

sischen<br />

Oberbergamt in Freiberg ein.<br />

Internet: www.tu-freiberg.de<br />

Suche nach Erdöl- und<br />

Erdgaslagerstätten –<br />

LBEG erteilt<br />

Aufsuchungserlaubnisse in<br />

Nordost-Niedersachsen<br />

Das Landesamt <strong>für</strong> Bergbau, <strong>Energie</strong><br />

und Geologie (LBEG) als zuständige Bergbehörde<br />

hat jetzt Aufsuchungserlaubnisse<br />

auf Kohlenwasserstoffe (Erdöl und Erdgas)<br />

<strong>für</strong> 3 Felder im Nordosten von Niedersachsen<br />

erteilt. Das US-Unternehmen<br />

Blue Mountain Exploration LLC erhielt <strong>für</strong><br />

die Felder Oldendorf (ca. 850 km²) und<br />

Lüneburg (ca. 700 km²) eine Erlaubnis,<br />

das in Berlin ansässige Unternehmen<br />

PRD Energy GmbH darf im Feld Uelzen<br />

(ca. 900 km²) aufsuchen. Die Erlaubnisse,<br />

die die Landkreise Harburg, Heidekreis,<br />

Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen<br />

berühren, sind bis zum 31.12.2017<br />

befristet.<br />

Bei einer bergrechtlichen Erlaubnis<br />

Kartendarstellung der Erlaubnisfelder<br />

handelt es sich um das Recht, in einem<br />

festgelegten Gebiet einen bestimmten<br />

Rohstoff aufsuchen zu dürfen. Eine solche<br />

Erlaubnis berechtigt nicht zur Durchführung<br />

von technischen Maßnahmen,<br />

wie z.B. dem Niederbringen von Erkundungsbohrungen<br />

oder seismische Untersuchungen.<br />

Technische Maßnahmen wie<br />

diese muss das Unternehmen gesondert<br />

in Form von Betriebsplänen beantragen.<br />

Über diese Betriebspläne entscheidet das<br />

LBEG als Bergbehörde auf der Grundlage<br />

des Bundesberggesetzes (BBergG)<br />

und des Verwaltungsverfahrensgesetzes<br />

unter Beteiligung der Betroffenen sowie<br />

der in ihrem Aufgabenbereich berührten<br />

Behörden (z.B. Landkreise als untere<br />

<br />

Planungsträger. Dabei werden auch <strong>Umwelt</strong>belange<br />

aufgrund des <strong>Umwelt</strong>rechtes<br />

<br />

Immissionsschutzrecht bewertet.<br />

Die Erteilung der Erlaubnisse dient der<br />

Ordnung von Aufsuchungstätigkeiten.<br />

Aufgrund dieser Regelung darf in einem<br />

festgelegten Gebiet, dem Erlaubnisfeld, <strong>für</strong><br />

einen begrenzten Zeitraum, nur ein Unternehmer<br />

diese Tätigkeiten zur Suche nach<br />

einem Bodenschatz vornehmen. Außerhalb<br />

solcher Felder sind Aufsuchungsaktivitäten<br />

ausgeschlossen.<br />

Im Zusammenhang mit der Erteilung<br />

von Erlaubnissen wird aktuell vielfach die<br />

Technologie des Hydraulic Fracturings<br />

diskutiert. Mit Fracking-Maßnahmen, <strong>für</strong><br />

die immer ein gesondertes Betriebsplanverfahren<br />

durchzuführen ist, kann die Förderung<br />

von Erdgas und Erdöl entweder<br />

verbessert oder erst ermöglicht werden.<br />

Fracking ist allerdings keine typische Aufsuchungstätigkeit.<br />

Nähere und aktuelle Informationen über<br />

Foto: LBEG<br />

die einzelnen Erlaubnisse und Bewilligungen<br />

(Gebiet, Unternehmen, etc.) enthält<br />

der NIBIS-Kartenserver auf der Homepage<br />

des LBEG.<br />

Internet: www.lbeg.niedersachsen.de<br />

Bottrop –<br />

Bohrer gräbt Tunnel <strong>für</strong> den<br />

Abwasserkanal Emscher<br />

Die Emschergenossenschaft hat den<br />

<br />

den kommenden Monaten den Tunnel <strong>für</strong><br />

den neuen unterirdischen Abwasserkanal<br />

Emscher gräbt. Dieser Teilabschnitt<br />

<br />

ist 3,5 km lang, insgesamt werden ca.<br />

1 050 Rohrelemente aus Stahlbeton verlegt.<br />

Nach alter bergmännischer Tradition<br />

wurde der künftige Tunnel hochoffiziell gesegnet<br />

und geweiht:<br />

Die Patenschaft übernahm Bürgermeisterin<br />

Monika Budke.<br />

Der Abwasserkanal Emscher bildet die<br />

neue unterirdische Hauptschlagader des<br />

<br />

4,5 Mrd. € schweren Infrastrukturprojektes<br />

serkanal<br />

nicht nur dieser Region, sondern<br />

wohl auch Deutschlands und Europas geschaffen.<br />

Er entlastet die Emscher, die bislang<br />

die Rolle des Hauptabwasserkanals<br />

im Revier gespielt hat“, sagt Dr. Jochen<br />

Stemplewski, Vorstandsvorsitzender der<br />

Emschergenossenschaft.<br />

Die bisherige Abwasserentsorgung<br />

mit offenen Schmutzwasserläufen ist<br />

zwar funktional, aber nicht zeitgemäß.<br />

Der Emscher-Umbau macht aus dem<br />

bergbau 2/2013 79


Journal/Veranstaltungen<br />

Gewässer wieder einen blauen Fluss mit<br />

grünen Ufern. Das Schmutzwasser dagegen<br />

wird unter die Erde verbannt. Aus dem<br />

Hinterhof des Revieres wird sein neuer<br />

<br />

<br />

<br />

neue Zukunftsperspektiven <strong>für</strong> die Region<br />

eröffnet, das wird nicht nur am Phoenix-See<br />

in Dortmund deutlich, sondern auch hier im<br />

BernePark in Bottrop-Ebel. Hier konnten wir<br />

eine alte Kläranlage mit einer interessanten<br />

Nachnutzung mit Blumengarten, Parkhotel<br />

und Restaurant <strong>für</strong> die Bürger zugänglich<br />

machen“, so Dr. Jochen Stemplewski.<br />

Die Emschergenossenschaft freut sich,<br />

Start der Tunnelbohrung<br />

Foto: Rupert Oberhäuser/EG<br />

dass sie nach dem wiederum größten Bau-<br />

cke<br />

von Dortmund bis zur Emscher-Klär-<br />

<br />

die 3,5 km lange Teilstrecke vom Klärwerk<br />

Bottrop bis Bottrop-Lehmkuhle auf den<br />

ben<br />

die Tunnelpatin Monika Budke und<br />

Dr. Jochen Stemplewski gemeinsam mit<br />

dem Bottroper Oberbürgermeister Bernd<br />

Tischler und Alfred Sebl, Geschäftsführer<br />

der Baufirma Porr aus Österreich.<br />

Internet: www.eglv.de<br />

Traditionstagung Bohr- und<br />

Sprengtechnik bleibt ein Renner<br />

Das Kolloquium Bohr- und Sprengtechnik<br />

vom Institut <strong>für</strong> Bergbau der TU Clausthal<br />

hat von seiner Anziehungskraft auch<br />

bei der 18. Auflage nichts verloren. Annähernd<br />

350 Teilnehmer strömten am 18. und<br />

19.01. zu diesem wohl traditionsreichsten<br />

Kolloquium der Oberharzer Universität.<br />

gen<br />

Rhythmus.<br />

<br />

großer Zahl zu uns nach Clausthal gekommen<br />

sind”, begrüßte Bergbau-Experte<br />

Professor Oliver Langefeld, der zugleich<br />

Vizepräsident der Universität <strong>für</strong> Studium<br />

und Lehre ist, die Teilnehmer aus ganz<br />

Deutschland. Unter die Gäste aus den<br />

Bereichen Tagebau,<br />

Tiefbau und Tunnelbau<br />

reihte sich auch<br />

Dax-Vorstand Gerd<br />

Grimmig (Aktiengesellschaft<br />

K+S) ein,<br />

der 1981 an der TU<br />

Clausthal sein Bergbaustudium<br />

abgeschlossen<br />

hat.<br />

Ebenfalls Clausthaler<br />

Absolvent ist<br />

Dr. Harmut Schade.<br />

Der ehemalige<br />

Berghauptmann des<br />

hessischen Oberbergamtes<br />

ist über<br />

4 Jahrzehnte bei<br />

sämtlichen 18 Kolloquien dabei gewesen.<br />

wicklungsstand<br />

in der Bohr- und Sprengtechnik<br />

widerspiegelt und seinesgleichen<br />

in Deutschland, ja vielleicht sogar in Europa,<br />

sucht”, sagte der 80-jährige. Schade<br />

hatte zwischen 1953 und 1958 im Oberharz<br />

Bergbau und Geologie studiert und<br />

später an der TU auch promoviert. Auf<br />

den Gedankenaustausch während der<br />

Clausthaler Tagung, auf der sich Vertreter<br />

von Bergbau-Unternehmen, der Zulieferindustrie,<br />

von Behörden sowie Studierende<br />

treffen, möchte er auch künftig nicht verzichten.<br />

Erste Sprengarbeiten im Oberharzer<br />

<br />

Meilenstein in der weiteren Entwicklung<br />

<br />

Auch heute sind die Bohr- und Sprengtechnik<br />

Garanten <strong>für</strong> die Leistungsfähigkeit<br />

der Bergbaubetriebe. Im ersten von insgesamt<br />

18 Fachvorträgen lieferte Diplom-<br />

Ingenieur Horst Sablotny <br />

Technik und Logistikdienste bei der RAG<br />

Deutsche Steinkohle AG, einen Überblick<br />

<br />

bei der RAG”. So wurden im vergangenen<br />

Jahr hierzulande 10,7 Mio. t Steinkohle abgebaut.<br />

In 2013 wird die Förderung in den<br />

3 verbliebenen Bergwerken Auguste Victoria,<br />

Ibbenbüren und Prosper-Haniel, in<br />

denen insgesamt 15500 Bergleute arbeiten,<br />

auf 7 Mio. t zurückgehen. Mit der Reduzierung<br />

der Menge verringern sich auch<br />

<br />

<br />

achtet<br />

des feststehenden Auslaufdatums<br />

des deutschen Steinkohlebergbaus zum<br />

31.12.2018, bemühen wir uns, die Effizienz<br />

zu steigern und die Kosten zu reduzieren”,<br />

so Sablotny.<br />

Neben weiteren Vorträgen aus den unterschiedlichsten<br />

Bergbauzweigen vom<br />

Kali- über Braun- und Steinkohle- sowie<br />

Ölschiefer- bis hin zum Sanierungsbergbau<br />

stand der traditionelle bergmännische<br />

Vertreter der Bergbaubranche füllen die Clausthaler Aula.<br />

Foto: Michael Leuner<br />

Abend im Blickpunkt der 2-tägigen Veranstaltung,<br />

sagte Amit Agasty. Der Master of<br />

Technology hatte die Organisation koordiniert.<br />

Bereits im kommenden Jahr, am 22. und<br />

23.01.2014, trifft sich die Branche wieder<br />

<br />

Kolloquium Fördertechnik im Bergbau an.<br />

sel<br />

mit der Veranstaltung zur Bohr- und<br />

Sprengtechnik statt.<br />

Kontakt<br />

TU Clausthal<br />

Pressesprecher<br />

Christian Ernst<br />

Tel.: 05323/723904<br />

E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de<br />

Vermarktungserfolg <strong>für</strong> RAG<br />

Montan Immobilien auf dem ehemaligen<br />

Bergwerk Hugo 2/5/8<br />

Das ehemalige Kauen- und Verwaltungsgebäude<br />

des Bergwerkes Hugo<br />

2/5/8 hat einen neuen Eigentümer. Autohändler<br />

Ralf Turowski hat das 1947 vom<br />

Architekten Fritz Schupp entworfene und<br />

unter Denkmalschutz stehende Gebäude<br />

von RAG Montan Immobilien erworben.<br />

Er plant auf rund 20 000 m 2 Nutzfläche<br />

ein Center rund um das Thema Auto. Die<br />

Arbeiten zur Aufbereitung und Sanierung<br />

des Gebäudes, die derzeit RAG Montan<br />

Immobilien durchführt, stehen kurz vor<br />

dem Abschluss.<br />

Auch der Biomassepark Hugo geht in<br />

die Zielgerade. Bis Herbst soll das erste<br />

Baufeld fertiggestellt sein. Auf rund 22 ha<br />

Fläche entsteht die erste großflächige<br />

Kurzumtriebsplantage auf einer ehemals<br />

bergbaulich genutzten Fläche.<br />

Internet: www.rag-immobilien.de<br />

80 bergbau 2/2013


Veranstaltungen<br />

2. Essener Fachgespräch<br />

Endlagerbergbau<br />

Das Fachgespräch wird die als DMT<br />

GmbH & Co. KG in Kooperation mit der<br />

GNS Gesellschaft <strong>für</strong> Nuklearservice<br />

mbH und der DBE TECHNOLOGY GmbH<br />

durchführen. Die Veranstaltung ist kostenfrei.<br />

Themen sind u.a. die Endlagerung in<br />

Europa und die neuesten technischen<br />

Entwicklungen im deutschen Endlagerbergbau.<br />

Detaillierte Informationen zur Veranstaltung<br />

stehen ab Januar 2013 auf unserer<br />

Website zur Verfügung.<br />

Wir würden uns freuen, wenn Sie das<br />

Fachgespräch in Ihrem Veranstaltungskalender<br />

veröffentlichen würden und begrüßen<br />

Sie gerne am Technologiepark in<br />

Essen.<br />

Datum: 28.02.<br />

Ort: Am Technologiepark 1<br />

45307 Essen<br />

Zeit: ab 14.30 Uhr<br />

Kontakt<br />

DMT GmbH & Co. KG<br />

Dagmar Jilleck<br />

Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit<br />

Geschäftsfeld Bergbau Service<br />

Tel.: 0201 / 172 13 98<br />

Fax: 0201 / 172 18 80<br />

E-Mail: bs@dmt.de<br />

Internet: www.dmt.de<br />

Große Sonderausstellung<br />

„Unbekanntes Kasachstan –<br />

Archäologie im Herzen Asiens“<br />

Die neueste Sonderausstellung im<br />

stellungsgebäude<br />

des DBM, präsentiert<br />

dem Publikum erstmals die vielfältige Archäologie<br />

des bei uns weitgehend unbekannten<br />

Landes Kasachstan.<br />

Auf 850 m² Fläche verdeutlichen ca.<br />

1 000 direkt aus Kasachstan eingeflogene<br />

Objekte den kulturellen Reichtum dieses<br />

riesigen und rohstoffreichen Staates.<br />

Die Besucher begeben sich auf eine<br />

Zeitreise vorbei an Highlights aus 6 000<br />

Jahren Kulturgeschichte. Ein Krieger aus<br />

Gold weist ihnen den Weg: sie betreten die<br />

Ausstellung an einer Jurte, dem Zuhause<br />

der Nomaden, und begegnen einem rasanten<br />

Streitwagen und mystischen Fabelwesen.<br />

Sie erfahren von den ersten<br />

Pferdezüchtern der Bronzezeit und dem<br />

Leben prähistorischer Bergleute, sehen<br />

atemberaubende Kunstwerke der Skythen<br />

und vieles mehr. Die Großinstallation der<br />

Replik eines 2 000 Jahre alten riesigen<br />

Fürstengrabes zeugt von den handwerklichen<br />

Fähigkeiten alter Kulturen.<br />

Gemeinsam mit ihren kasachischen Kollegen<br />

betreiben die Forscher des Deutschen<br />

Bergbau-Museums seit mehr als 10<br />

Jahren archäologische Untersuchungen<br />

vor Ort und haben dabei tiefe Einblicke in<br />

Geschichte, Archäologie und Mentalität<br />

Kasachstans erhalten. Auch davon erzählt<br />

die Ausstellung. Schauen Sie unseren Forschern<br />

über die Schulter und lassen Sie sich<br />

begeistern von einem vielschichtigen Land!<br />

Die Ausstellung läuft noch bis zum<br />

30.06.2013.<br />

Weiter Informationen<br />

Eva Koch<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Deutsches Bergbau-Museum<br />

Am Bergbaumuseum 28<br />

44791 Bochum<br />

Tel.: 0234 / 58 77 141<br />

Fax: 0234 / 96 86 01 20<br />

E-Mail: Eva.Koch@bergbaumuseum.de<br />

Internet: www.bergbaumuseum.de<br />

Bezirksregierung<br />

Arnsberg<br />

NACHBergbauzeit –<br />

Symposium der Bezirksregierung<br />

Arnsberg –<br />

Von der Zechenbranche zur<br />

Folgenutzung –<br />

Fragen, Antworten, Perspektiven....<br />

Datum: 06.03.<br />

Ort: TFH Georg Agricola,<br />

Herner Strasse 45,<br />

44787 Bochum,<br />

Studierendenzentrum<br />

Zeit: ab 09.00 Uhr<br />

Am 06.03. veranstalten die Bezirksregierung<br />

Arnsberg und die Technische<br />

Fachhochschule (TFH) Georg Agricola zu<br />

-<br />

<br />

widmen sich Experten aus Kommunen,<br />

Verbänden, Behörden, Industrie und Ingenieurbüros<br />

den unterschiedlichen Herausforderungen<br />

bei der Folgenutzung von<br />

<br />

1. Regionalplanung Ruhr und Strukturent<br />

wicklung<br />

2. Innovative Ansätze zur Folgenutzung<br />

3. Aspekte der Folgenutzung in NRW<br />

4. Sanierung von Bergbauflächen<br />

Themenschwerpunkte und<br />

Vortragende<br />

(Stand Oktober 2012)<br />

Begrüßung und Einführung<br />

Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Kretschmann,<br />

Präsident der TFH Agricola zu Bochum<br />

Regierungspräsident Dr. Gerd<br />

Bollermann, Bezirksregierung Arnsberg<br />

Regionalplanung Ruhr, Strukturentwicklung,<br />

Stadtentwicklungsstrategie<br />

Michael Schwarze-Rodrian, Regionalverband<br />

Ruhr, Leiter Referat 5, Europäische<br />

und Regionale Netzwerke Ruhr<br />

Prof. Dr. Rolf Heyer, Geschäftsführung<br />

NRW.Urban<br />

Innovative Ansätze zur Folgenutzung<br />

Thomas Hunsteger-Petermann,<br />

Oberbürgermeister der Stadt Hamm<br />

Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der RAG Montan<br />

Immobilien GmbH, Essen<br />

Prof. Dr. Harald Zepp, Projektleiter<br />

<br />

Aspekte der Folgenutzung in Nordrhein-<br />

Westfalen<br />

Bernd Lohse, Projektleiter<br />

Kreativ.Quartier Lohberg<br />

Ernst-Günter Weiß, Bezirksregierung<br />

Arnsberg, Dezernat 64<br />

Dr. Stefan Harnischmacher,<br />

Philipps-Universität Marburg<br />

Jan Tiemann, Wirtschaftsförderung<br />

metropoleruhr GmbH<br />

Sanierung von Bergbauflächen<br />

RA Dr. jur. Till Elgeti, Sozietät<br />

<br />

Dr. Ilse de Vent, Senior inspector at<br />

Staatstoezicht op de Mijnen,<br />

Niederlande<br />

Prof. Dr. Frank Otto, TFH Georg Agricola<br />

zu Bochum<br />

Prof. Dr. Christian Melchers, TFH Georg<br />

Agricola zu Bochum<br />

Veranstalter<br />

Technische Fachhochschule Georg<br />

Agricola <strong>für</strong> Rohstoff, <strong>Energie</strong> und <strong>Umwelt</strong><br />

zu Bochum<br />

Staatlich anerkannte Fachhochschule der<br />

DMT-Gesellschaft <strong>für</strong> Lehre und Bildung<br />

mbH<br />

Vizepräsident Prof. Dr. Christof Dauber<br />

Herner Straße 45<br />

44787 Bochum<br />

Tel.: 0234/968-3418<br />

E-Mail: dauber@tfh-bochum.de<br />

Internet: www.tfh-bochum.de<br />

bergbau 2/2013 81


Veranstaltungen<br />

FREUNDE & FÖRDERER<br />

Feier zur Erinnerung an die Schließung der<br />

Zechen Friedrich der Große und Mont Cenis am<br />

06.04.2013, 10.30 Uhr, Akademie Mont Cenis, Herne<br />

Einladung<br />

Das Steinkohlenbergwerk Friedrich der Große/Mont Cenis<br />

wurde am 31.03.1978 stillgelegt. Am 06.04.2013 wollen wir in<br />

einer Feier an die Schließung vor 35 Jahren erinnern aber auch<br />

zuversichtlich in die Zukunft blicken. Zu der Veranstaltung, die<br />

wir „Erinnern und Gestalten“ nennen, laden wir <strong>RDB</strong>-Kameraden,<br />

ihre Angehörigen und Freunde in die Akademie Mont Cenis<br />

herzlich ein. Gemeinsam wollen wir an die über 100-jährige<br />

Geschichte beider Zechen erinnern und auf den Strukturwandel<br />

hinweisen.<br />

Einmarsch der Bergmanns-Vereine mit Fahnen und Bergmannskapelle<br />

Musikalischer Auftakt mit dem Lied<br />

<br />

Gemeinsam mit dem Männerchor Concordia Sodingen<br />

Begrüßung<br />

Siegfried Tempel<br />

Grußworte<br />

Horst Schiereck, Oberbürgermeister Stadt Herne<br />

Henny Marquardt, Bezirksbürgermeisterin Sodingen/Horsthausen<br />

Andreas Nörthen, Ltd. Bergdirektor Bergbehörde Bezirksregierung<br />

Arnsberg<br />

Männerchor Concordia Sodingen<br />

Festrede<br />

Karl-Richard Haarmann, Assessor des Bergfaches,<br />

ehem. Betriebsdirektor WD Friedrich der Große/Mont Cenis<br />

Männerchor Concordia Sodingen<br />

Ökumenischer Gottesdienst<br />

Mit dem Bergmannsorchester Herne und Concordia Sodingen<br />

Bergmannskapelle mit dem Steigerlied<br />

Gemütliches Beisammensein bei Erbsensuppe und Bier<br />

Schacht Mont Cenis 1/3 Friedrich der Große, Schacht 6<br />

Beide Zechen haben über mehrere Generationen die in den<br />

Herner Ortsteilen Horsthausen und Sodingen tätigen Menschen<br />

geprägt und großen Einfluss auf ihr Leben und das ihrer Familien<br />

genommen. Über mehr als 100 Jahre waren die Bergwerke der<br />

bedeutendste Wirtschaftsfaktor unserer Stadt. 35 Jahre nach<br />

Schließung wollen wir gemeinsam an die Geschichte erinnern,<br />

alte Dönekes erzählen und die Entwicklung der früheren Tagesbetriebe<br />

zu modernen Innovationscentren würdigen.<br />

Die Feier wird von einem Team ehemaliger Mitarbeiter beider<br />

Zechen vorbereitet und durchgeführt, den Herren Heinz Heß,<br />

Dietrich Kurrat, Ernst-Joachim Schmiedel und Siegfried Tempel.<br />

Vorgesehen ist folgendes:<br />

Programm<br />

35 Jahre nach der Schließung des<br />

Bergwerkes Friedrich der Große/Mont Cenis<br />

ERINNERN und GESTALTEN<br />

Samstag, 06.04.2013<br />

10.30 bis 14.00 Uhr<br />

Akademie Mont Cenis<br />

Mont Cenis Platz 1<br />

Herne-Sodingen<br />

Durchschlag Förderberg am 09.07.1972<br />

Fotos: Privat<br />

Informationen<br />

Heinz Heß<br />

Ernststraße 35<br />

44623 Herne<br />

Tel.: 02323/34354<br />

E-Mail: heinz_hess@freenet.de<br />

Siegfried Tempel<br />

Henin-Beaumont-Straße 65<br />

44627 Herne<br />

Tel.: 02323/33535<br />

E-Mail: siegfried.tempel@versanet.de<br />

Dipl.-Ing. Dietrich Kurrat, <strong>RDB</strong>-Mitglied im BV Langendreer<br />

82 bergbau 1/2013


<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />

Bergbaugebiete in Istrien<br />

und Österreich<br />

Die letztjährige Exkursion<br />

des BV Ahlen-Heessen<br />

führte die 47 Teilnehmer<br />

vom 06.10. bis<br />

14.10.2012 in die Bergbaugebiete<br />

von Istrien<br />

und Österreich.<br />

Samstag, 06.10. –<br />

Rovinj<br />

Ahlen – Bad Aibling<br />

Die Fahrt begann um 6.30 Uhr in<br />

Hamm-Heessen und führte über Ahlen<br />

(Stadthalle) zur Autobahnauffahrt Soest-<br />

Ost. Nach der Begrüßung durch den<br />

Vorsitzenden Friedrich Haumann ging es<br />

weiter über die Autobahn Richtung München<br />

zu unserem Tagesziel Bad Aibling,<br />

im oberbayerischen Landkreis Rosenheim<br />

<br />

Sonntag, 07.10. –<br />

<br />

Nach dem Frühstück ging es weiter<br />

über Salzburg, Villach, Ljubljana (Slowenien)<br />

nach (Kroatien) in das Hotel<br />

<br />

Montag, 08.10. –<br />

<br />

<br />

Nach 2 Reisetagen mit dem Bus wurde<br />

eine Schiffsreise auf der Adria durchge-<br />

<br />

auch unser Reisebegleiter <strong>für</strong> Istrien, Mato<br />

. Unser 1. Ziel war die Hafenstadt<br />

Rovinj mit einer Stadtbesichtigung.<br />

<br />

Jahrhundert erwähnt.<br />

Nach den Byzantinern wurde die Stadt<br />

von Langobarden, dann von Franken und<br />

ab 1283 von Venedig beherrscht. Anschließend<br />

war Rovinj ein Teil des Reiches der<br />

Habsburger. Nach dem Zusammenbruch<br />

Österreich-Ungarn fiel Istrien an Italien.<br />

1947 kam Istrien zu Jugoslawien bzw. zur<br />

Teilrepublik Kroatien. Diese ist seit 1991<br />

unabhängig.<br />

Die Altstadt ist auf einem in das Meer<br />

ragenden Hügel erbaut. In deren Mitte,<br />

weithin sichtbar, liegt die Kirche Sveta<br />

Eufemija (Hl. Eufemia). Eufemia war eine<br />

Märtyrerin zur Zeit des Kaisers Diokletian.<br />

hl. Eufemia sind in der<br />

Kirche in einem Sarkophag aufbewahrt.<br />

Sie ist die Schutzpatronin von Rovinj und<br />

Istrien. Die deutsche Stadt Leonberg ist<br />

seit 1990 Partnerstadt.<br />

Nach der Besichtigung ging es weiter<br />

mit dem Schiff zum Limski-Kanal (auch<br />

Lim Fjord genannt).<br />

Nach dem Ablegen in Rovinj wurde von<br />

der Besatzung unsere Mittagsmahlzeit ge-<br />

<br />

<br />

<br />

Verfügung.<br />

Der Limski-Kanal ist durch den Fluss<br />

Pazincica entstanden. Dieser grub sich<br />

<br />

Durch Einsturz und Flutung des Karsttales<br />

entstand somit ein 600 m breiter und<br />

12 km langer Meeresarm. Das gesam-<br />

<br />

Fisch- und Muschelzuchten sind am Ufer<br />

angesiedelt.<br />

<br />

Halt in dem Hafenstädtchen Vrsar. Nach<br />

Nationalpark Plitvicer Seen<br />

Der große Wasserfall „Veliki slap“<br />

einem Bummel durch Hafen<br />

und Ort schipperten wir zurück<br />

nach . Der Abend wurde<br />

in geselligem Kreis beendet.<br />

Dienstag, 09.10. –<br />

Nationalpark Plitvicer<br />

Seen<br />

Nach dem Frühstück begann<br />

ein langer Tag – eine Fahrt zum<br />

Nationalpark Plitvice. Über<br />

Rijeka und Senj erreichten wir<br />

den Ort Plitvicka Jezera, den Zugang zum<br />

Nationalpark. Von der Fläche her ist es<br />

der größte Nationalpark Kroatiens mit ei-<br />

<br />

älteste Südosteuropas.<br />

1979 wurden die Plitvicer Seen als eines<br />

der ersten Naturdenkmäler in das<br />

<br />

Die Namensbezeichnung des Nationalparkes<br />

ist auf den Fluss Plitvica zurückzuführen.<br />

Der Fluss fließt jedoch erst am<br />

unteren Ende in die Seen. Der Park ist<br />

in Deutschland durch die Karl-May-Verfilmungen<br />

bekannt geworden. Die insgesamt<br />

16 miteinander verbundenen Seen<br />

werden in die 12 oberen und die 4 unteren<br />

Seen gegliedert.<br />

<br />

<br />

einer Fallhöhe von 78 m, über den sich<br />

<br />

<br />

<br />

-<br />

<br />

bilden den Fluss Korana.<br />

Die Seenlandschaft von Plitvice inmitten<br />

der Karstlandschaft verdankt ihre Entstehung<br />

der Ablagerung von Kalk. Dies<br />

nennt man Kalktuff oder Travertin. Kalktuff<br />

wird teilweise fortgeschwemmt und<br />

an anderer Stelle wieder abgelagert. So<br />

<br />

versiegen. Um den Schutz dieses sehr<br />

<br />

Einflüssen des Menschen zu ermöglichen<br />

und die nachhaltige Travertinbildung zu<br />

gewährleisten, herrscht seit 2006 ein striktes<br />

Badeverbot.<br />

Die Plitvicer Seen gelten in Bezug auf<br />

die Pflanzen- und Tierwelt als eines der<br />

sen<br />

urwaldähnlichen Buchen- und Tannenwäldern,<br />

die teilweise ein Alter bis zu<br />

700 Jahren erreichen, haben seltene Tier-<br />

<br />

Steinadler, überlebt. In der Pflanzenwelt<br />

wurden 1267 unterschiedliche Arten fest-<br />

bergbau 2/2013 83


<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />

schiedene<br />

Orchideen zählen.<br />

Viele sind gesetzlich geschützt.<br />

krieg,<br />

am 08.04.1949, wurden<br />

die Plitvicer Seen offiziell zum<br />

Naturpark erklärt und unter<br />

strikten Naturschutz gestellt.<br />

Mit etwa 900 000 Besuchern<br />

jährlich gehört die Region zu<br />

den meistbesuchten Reisezielen<br />

in Kroatien. Nach der Besichtigung<br />

kehrten wir zurück in<br />

unser Hotel in .<br />

Mittwoch, 10.10. –<br />

Labin – Motovun<br />

Am 5. Tag unserer Exkursion,<br />

ging es an die Ostküste<br />

Istriens, in die Bergbauregion<br />

Labin (ital. Albona).<br />

Die Stadt setzt sich aus 3<br />

Teilen zusammen, die Altstadt<br />

<br />

die Unterstadt Podlamin (ital.<br />

<br />

entfernten Badeort Rabac (ital.<br />

Portalbona).<br />

Vom 19. Jahrhundert bis<br />

<br />

die Hauptwirtschaftszweige die<br />

Landwirtschaft und der Kohlebergbau.<br />

Nach der Schließung der letzten<br />

Kohlemine in Podlabin in den 1960er<br />

Jahren begann der Tourismus in dieser<br />

Region und er wurde zur Haupteinnahmequelle<br />

der Stadt.<br />

Sehenswert sind die dreischiffige Stadt-<br />

<br />

die 3 Pallazi der Patrizierfamilien Scampiccio<br />

Francovich (16.Jh.) und<br />

Lazzarini-Battiali (1717), heute Stadt- und<br />

Bergbaumuseum.<br />

Der Name Albona ist wahrscheinlich<br />

illyrisch-keltischen Ursprungs und deutet<br />

darauf hin, dass im 4. vorchristlichen<br />

<br />

Altstadt eine Siedlung gestanden hat.<br />

Ab 177 v.Chr. kam Labin unter römische<br />

Herrschaft. Das älteste erhaltene schriftliche<br />

Dokument der Stadt, die steinerne<br />

-<br />

<br />

Jh. n. Chr.). Nach dem Fall des römischen<br />

Reiches stand Labin unter verschiedenen<br />

Herrschaften. Von 902 n. Chr. bis 1207 n.<br />

Chr. war Labin Teil des Deutschen Reiches.<br />

Am 03.07.1420 wurde Labin in die<br />

Republik Venedig eingegliedert. Mit dem<br />

Untergang der Seerepublik 1797 folgte die<br />

Herrschaft der Franzosen unter Napoleon.<br />

1813 wurde Istrien Österreich zugeschlagen.<br />

In dieser Zeit begann die Ausbeutung<br />

der Kohlevorkommen in und um<br />

de<br />

Labin nach Italien eingegliedert und<br />

Förderstollen unter dem Museum<br />

<br />

italienisch.<br />

Zu erwähnen wäre noch, dass am<br />

02.03.1921 die Bergarbeiter von Labin<br />

wegen schlechter Arbeitsbedingungen in<br />

den Ausstand traten. Dieser wurde nach<br />

36 Tagen niedergeschlagen und ging als<br />

<br />

<br />

Die Führer des Ausstandes wurden hart<br />

bestraft. Dies alles war im Stadt- und<br />

Bergbaumuseum dargestellt.<br />

Ein nächstes Highlight war die Bergstadt<br />

Motovun. Motovun (ital. Montona)<br />

liegt 312 m über dem Meer auf einer steilen<br />

Hügelkuppe über dem Tal der Mirna.<br />

Früher verlief durch das Mirnatal der wichtigste<br />

Handelsweg der Halbinsel Istrien.<br />

<br />

war zur damaligen Zeit eine sichere Einnahmequelle.<br />

Heute hat Motovun etwa 600 Einwoh-<br />

<br />

Landwirtschaft leben.<br />

Auf dem Stadthügel gab es in vorchristlicher<br />

Zeit eine Fluchtburg. Im Mittelalter<br />

wurde Motovun zugeschlagen. Ab<br />

1278 herrschten die Venezianer in der<br />

Stadt, die sie zum Schutz mit einer mächtigen<br />

Festungsmauer, mit Stadttoren und<br />

-<br />

<br />

13. und 14. Jahrhundert bewacht. Auf dem<br />

<br />

<br />

Jahrhundert. Nach dem Untergang<br />

der Republik Venedig<br />

(1797) fiel Motovun, wie ganz<br />

Istrien, unter die Herrschaft von<br />

Österreich.<br />

ließ<br />

die überwiegend italienische<br />

Bevölkerung die Stadt<br />

Motovun.<br />

Mit einem Shuttle Bus gelangten<br />

wir über eine schmale<br />

Serpentinenstraße zu den<br />

Toren der Altstadt. Die engen<br />

<br />

nur zu Fuß begangen werden.<br />

Beeindruckend ist das größtenteils<br />

erhaltene Befestigungssystem<br />

der Stadt mit den zahlreichen<br />

Türmen und Toren. Von<br />

baren<br />

inneren Stadtmauer hat<br />

man einen weiten Ausblick auf<br />

die Umgebung.<br />

Durch ein gotisches Stadttor<br />

gelangt man vom äußeren<br />

Platz auf den Hauptplatz des<br />

einstigen Kastells an der Spitze<br />

des Hügels. Im Zentrum des<br />

Platzes befindet sich ein Brunnen<br />

mit Zisterne, der von einem<br />

Stadtwappen geziert wird. Auf<br />

dem Platz steht dass mehrfach umgestaltete<br />

Rathaus aus dem 13. Jh. sowie das<br />

<br />

Unterhalb von Motovun, rechts des<br />

Flusses Mirna, erstreckt sich der periodisch<br />

überschwemmte Motovuner Eichenwald,<br />

eine der bekanntesten Fundstellen<br />

<br />

<br />

<br />

bereitet.<br />

Es gab eine Istrische Bohnensuppe<br />

und Schwarze Trüffel auf Nudeln, dazu<br />

Rotwein. Nach dem Aufenthalt in Motovun<br />

<br />

Donnerstag, 11.10. –<br />

– Visnjan<br />

Am heutigen Tag war die Besichtigung<br />

der angesagt, die wir<br />

vom Hotel aus zu Fuß erreichten. <br />

<br />

Halbinsel Istrien in Kroatien.<br />

Um 800 v. Chr. siedelte der illyrische<br />

<br />

wahrscheinlich entstand in dieser Zeit<br />

auch der erste geschützte Hafen. Das<br />

Siedlungszentrum der Histrier, die der<br />

Halbinsel auch ihren Namen gaben, lag in<br />

Nesactium, in der Nähe von Pula.<br />

Den Römern gelang es 100 v.Chr. die<br />

Histrier zu besiegen. Unter Kaiser Tiberius<br />

entwickelte sich eine römische Siedlung<br />

im Rang einer Kolonie mit einem im<br />

84 bergbau 2/2013


<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />

Zentrum liegenden Forum, welches in den<br />

<br />

In den folgenden Jahrhunderten wechselten<br />

oft die Besitzverhältnisse der Stadt. 1267<br />

nahm Venedig die Stadt ein und diese blieb<br />

bis zum Ende der Dogenrepublick 1797 in ihrem<br />

Besitz. Der heutige Baubestand stammt<br />

<br />

Nach dem Zusammenbruch der Donau-<br />

<br />

<br />

rückten die jugoslawischen Partisanen in<br />

die Stadt ein. Im Friedensvertrag von Paris<br />

übernahm Jugoslawien ganz Istrien.<br />

Die Stadt Porec wurde der Teilrepublik<br />

Kroatien zugeschlagen.<br />

Das bedeutendste Bauwerk ist<br />

das Bischofsgebäude mit der Euphrasius-<br />

kulturerbe<br />

aufgenommen. Unser 1. Ziel<br />

war die Besichtigung dieser Basilika mit<br />

ihrer Außenanlage.<br />

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt<br />

zählen auch das Palais Polezini und das<br />

Palais Sincic, 2 spätgotische Adelssitze.<br />

Im Palais Sincic befindet sich das Heimatmuseum<br />

der Porestina, mit einer prähistorischen<br />

und einer antiken Sammlung. Am<br />

<br />

durch den Hafen zu unserem mittlerweile<br />

eingetroffenen Bus.<br />

Višjan-<br />

<br />

<br />

<br />

Binnenland Istriens und etwa 12 km von<br />

<br />

<br />

<br />

dieser Region ist sehr bekannt. Nach der<br />

<br />

der Familie mit dem Steigerlied.<br />

Da unser Reisebegleiter den letzten<br />

Tag mit uns verbrachte, wurde er vom Vorsitzenden<br />

Friedrich Haumann verabschiedet.<br />

Er dankte ihm <strong>für</strong> seine Informationen,<br />

die er uns während der Exkursion über die<br />

<br />

hatte und überreichte ihm ein bergmänni-<br />

chen<br />

Tagesexkursion wurde unser Hotel<br />

angefahren.<br />

Postojnska jama – Adelsberger Grotte<br />

Freitag, 12.10. – Rückfahrt –<br />

Postojnska Jama in Slowenien<br />

(deutsch: Adelsberger Grotte) –<br />

Leoben (Austria)<br />

Die Reise führte uns zunächst zu den<br />

Adelsberger Grotten (slowenisch: Postojnska<br />

jama), in der Nähe der Stadt Postojna.<br />

Am Eingang der Tropfsteinhöhle<br />

wurden wir von einem Höhlenführer empfangen.<br />

Mit einem Zug ging es zunächst<br />

<br />

Stalagmiten/Stalaktiten zu einem Bahnhof<br />

in der Höhle.<br />

Hier informierte uns der Höhlenführer<br />

über die geologische Entstehung der<br />

Tropfsteinhöhle in Postojna. Sie ist die<br />

zweitgrößte <strong>für</strong> Touristen erschlossene<br />

<br />

Stadt Postojna durch die 20 km lange<br />

<br />

legt.<br />

Die erste Höhlenbahn wurde im Jahre<br />

1872 installiert. Im Jahre 1914 wurden<br />

Lokomotiven mit Verbrennungsmotor ein-<br />

<br />

Bahn ersetzt wurden. 1968 wurden die<br />

<br />

Schon in den 1980er Jahren wurden Besucherzahlen<br />

von 1 Mio./Jahr erreicht.<br />

Das Höhlensystem besteht aus 3 Ebenen.<br />

Auf der untersten Ebene fließt noch<br />

heute der Fluss Pivka. Die Datierungen<br />

der im Höhlensystem abgelagerten Sedimente<br />

ergaben ein Alter von bis zu 0,9<br />

Mio. Jahren.<br />

Nach 2-stündiger Besichtigung in der<br />

langten<br />

wir am unterirdischen Bahnhof<br />

an. Mit dem Zug ging es zurück an das<br />

Tageslicht.<br />

Tagesziel<br />

Leoben in Österreich.<br />

<br />

an der Mur im österreichischen Bundesland<br />

Steiermark. Sie hat eine lange Tradition<br />

im Berg- und Hüttenwesen. Mit ei-<br />

<br />

Donawitz hat Leoben einen der bedeutendsten<br />

Standorte der österreichischen<br />

Eisen- und Stahlindustrie und ist Sitz der<br />

Montanuniversität Leoben.<br />

genreformation<br />

diente die Stadt im Jahr<br />

schlagung<br />

des Knappenaufstandes im<br />

Ennstal und rund um Schladming.<br />

1797 trafen sich französische und ös-<br />

<br />

Dort schlossen Napoleon und die Vertreter<br />

Österreichs den Vorfrieden von Leoben.<br />

1849 wurde die bergmännische Lehranstalt<br />

nach Leoben verlegt. Diese Lehranstalt<br />

ist der Vorgänger der Montanuniversität.<br />

In den 1960er-Jahren begann die<br />

Schließung des Kohlebergbaus Seegraben<br />

und in den 1980ern wurde die Eisenund<br />

Stahlindustrie in der Hütte Donawitz<br />

eingeschränkt.<br />

Sehenswert ist der Bergmannsbrunnen<br />

am südlichen Ende des Hauptplatzes. Er<br />

wurde 1799 errichtet. Der Brunnen ist mit<br />

der Darstellung eines Knappen versehen.<br />

Der Engelsbrunnen befindet sich am nördlichen<br />

Ende des Hauptplatzes. Über seinem<br />

Becken befindet sich die Darstellung<br />

eines Engels, der einen Schild mit dem<br />

<br />

Der Freimannsturm ist neben dem Maut-<br />

turm<br />

der Stadtmauer. Im Mittelalter war er<br />

Sitz des Scharfrichters, des sogenannten<br />

<br />

<br />

Nach der Rundfahrt durch Leoben check-<br />

<br />

ein.<br />

Zum Abendessen ging es in die histori-<br />

<br />

Bergstadt Motovun<br />

<br />

bergbau 2/2013 85


<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />

Zwillings-Tandem-Dampffördermaschine<br />

Samstag, 13.10. –<br />

Fohnsdorf – Nürnberg<br />

Nach dem Auscheck war unser nächstes<br />

Ziel das Bergbaumuseum in Fohnsdorf<br />

ca. 30 km entfernt. Hier wurden wir<br />

vom Museumsleiter, Dr. Heinz Kopp, herzlich<br />

empfangen.<br />

Zu unserer Begrüßung spielte die Mu-<br />

<br />

unter Leitung von Maximilian Haubner auf.<br />

Der Rundgang durch die gesamte Muse-<br />

<br />

jeweils mit einem fachkundigen Führer.<br />

Zunächst wurde die Halle mit der großen<br />

Zwillings-Tandem-Dampffördermaschine<br />

<br />

Diese hat eine Leistung von 3 600 PS. Anschließend<br />

ging es in die Arbeitswelt der<br />

Bergleute.<br />

ken<br />

der Kumpel unter Tage aufgezeigt.<br />

<br />

-<br />

pochen<br />

gaben einen realistischen Einblick<br />

in die Arbeitswelt.<br />

Das nächste Highlight war die Befahrung<br />

eines 160 m langen Schaustollens.<br />

Polygonausbau, Bohrgestänge und Fördermittel<br />

waren zu sehen.<br />

Eine besondere Art der Belüftung konnte<br />

man in einem Streckenvortrieb sehen,<br />

es war ein handbetriebener Lüfter in einem<br />

Holzkasten, der früher von Kindern<br />

Gruppenbild nach dem Besuch des Museums<br />

mittels einer Kurbel bedient wurde.<br />

<br />

Bergbaumuseums der 47 m hohe För-<br />

<br />

sichtbar ist und als Denkmal der Nachwelt<br />

erhalten bleiben soll (er ist der einzige in<br />

einem Museum in Österreich).<br />

Viele der hier in Vitrinen ausgestellten<br />

<br />

in Holz geschnitzten Schautafeln aus den<br />

Zeiten des aktiven Bergbaues zeugen von<br />

dem Fleiß der ehrenamtlichen Helfer und<br />

Mitarbeiter des gesamten Museums.<br />

Nach dieser umfangreichen Besichtigung<br />

waren die Tische <strong>für</strong> Kaffee und<br />

Kuchen gedeckt. Hier gilt den Frauen<br />

der Mitarbeiter des Museums ein herzliches<br />

Dankeschön. Das Singen des Bergmannsliedes<br />

und das sich anschließende<br />

such<br />

des Museums.<br />

Allen Mitarbeitern weiterhin viel<br />

Erfolg und ein herzliches Glückauf!<br />

Die Namensnennung von Fohnsdorf<br />

<br />

Johann Adolf 1. Fürst Schwarzenberg<br />

wurde 1670 ein Tagebau bei Dietersdorf in<br />

Betrieb genommen. Die gewonnene Kohle<br />

wurde überwiegend zur Alaunherstellung<br />

verwendet. Eine gewinnbringende Steigerung<br />

des Kohleabbaus begann mit der<br />

<br />

in Judenburg und Zeltweg. 1881 wurde<br />

die später verstaatlichte Österreichisch-<br />

Alpine Montangesellschaft Eigentümer<br />

der Fohnsdorfer Bergbaubetriebe.<br />

zicky-Schachtes,<br />

der sich mit über 1 000<br />

m zum tiefsten Braunkohlenbergbau der<br />

<br />

<br />

Die Hauer arbeiteten unter großer Methangas,<br />

Staub- und Brandgefahr. Auch<br />

die extrem hohe Temperatur, die ab der<br />

rer<br />

Bewetterung nicht unter 30°C war, erschwerte<br />

die Arbeit der Bergleute.<br />

Am 06.08.1943 ereignete sich eine<br />

Ein handbetriebener Lüfter in einem<br />

Holzkasten<br />

<br />

Fohnsdorf, bei der 102 Bergleute ums Leben<br />

kamen.<br />

<br />

<br />

einen wirtschaftlichen Aufschwung, der bis<br />

zum Ende der fünfziger Jahre dauerte. Die<br />

aktive Zeit des Bergbaues endete mit der<br />

Schließung im Jahre 1978.<br />

Nach dem Museumsbesuch in Fohnsdorf<br />

wurde die Fahrt nach Nürnberg fortgesetzt.<br />

Die letzte Übernachtung fand im<br />

<br />

Sonntag, 14.10. –<br />

Nürnberg – Ahlen<br />

Nach dem Frühstück und dem Auscheck<br />

wurde die Heimfahrt angetreten.<br />

Kurz vor dem Ende der Exkursion ergriff<br />

der Ehrenvorsitzende des BV, Volker Richter<br />

<br />

richtete er an den Vorsitzenden, Friedrich<br />

Haumann und seine Frau Jutta, die diese<br />

Strecke im Voraus abgefahren und alles<br />

geregelt hatten.<br />

Er bedankte sich, auch im Namen aller<br />

Teilnehmer, bei allen Akteuren, die zum<br />

<br />

Ebenso dankte er auch allen <strong>für</strong> die Betreuung<br />

im und am Bus.<br />

Er beendete seine Laudatio mit den<br />

<br />

„Fritz, wir freuen uns schon auf die<br />

nächste Exkursion, die Du hoffentlich zum<br />

kommenden Jahr planst. Dann werden<br />

wir, wenn wir gesund bleiben, wieder mit<br />

dabei sein.“<br />

Im Anschluss an diese Laudatio ergriff<br />

Friedrich Haumannte<br />

sich bei unserem Busfahrer, Michael<br />

Schröder, <strong>für</strong> seine hervorragende Fahrweise<br />

und überreichte ihm da<strong>für</strong> eine kleine<br />

Anerkennung im Kuvert.<br />

Danach umriss Friedrich Haumann seine<br />

Vorstellung von der nächsten Exkursion<br />

im Jahre 2013.<br />

Josef Kleinepähler<br />

Friedrich Haumann<br />

Bilder:<br />

Josef Kleinepähler/FriedrichHaumann<br />

86 bergbau 2/2013


<strong>RDB</strong>-Ausschuss <strong>für</strong> Renten und Pensionen<br />

Hinterbliebenenrenten, Anhebung der Altersgrenzen, Abschläge bei Witwenrenten und<br />

Witwerrenten, Rentenartfaktor, Zugangsfaktor, Rentenformel, Persönliche Entgeltpunkte<br />

Allgemeine Hinweise<br />

Die hier aufgeführten §§ des Sozialgesetzbuches VI (SGB VI) haben ihre Gültigkeit ab 01.01.2012.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

§ 46 Witwenrente und Witwerrente<br />

<br />

<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

sind.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

(2 b) hier nicht aufgeführt<br />

(3) hier nicht aufgeführt<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

§ 67 Rentenartfaktor<br />

<br />

1. hier nicht aufgeführt<br />

2. hier nicht aufgeführt<br />

3. hier nicht aufgeführt<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

§ 64 Rentenformel <strong>für</strong> Monatsbetrag der Rente<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Rentenabschläge bei Hinterbliebenenrenten.<br />

<br />

<br />

Möglicher Rentenabschlag bei der Hinterbliebenenrente<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Abschläge umgerechnet in Zugangsfaktoren<br />

<br />

bergbau 2/2013 87


<strong>RDB</strong>-Ausschuss <strong>für</strong> Renten und Pensionen<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

§ 77 Zugangsfaktor<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

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<br />

Beispielrechnung<br />

<br />

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<br />

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„Eckrentner“/“Eckrente“<br />

<br />

<br />

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€€<br />

€€<br />

€€<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Herbert Marschner, <br />

88 bergbau 2/2013


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Nachruf<br />

Friedrich Heidemann, BV Aachen, 58 Jahre<br />

Hans Gillessen, BV Aachen, 88 Jahre<br />

Franz Gerdes, BV Ahlen-Heessen, 78 Jahre<br />

Wolfgang Fratzke, BV Buer, 71 Jahre<br />

Fritz Kaspeizer, BV Buer, 85 Jahre<br />

Wolfgang Rotzsch, BV Clausthal, Bez.-Gr. Hannover-Stadt, 77 Jahre<br />

Daniel Nickel, BV Dillenburg, 88 Jahre<br />

Willi Poswig, BV Essen-Katernberg, 80 Jahre<br />

Eugen Knoblauch, BV Langendreer, 88 Jahre<br />

Arthur Nagel, BV Lünen, 85 Jahre<br />

Sturmhold Schwab, BV Neuhof, 75 Jahre<br />

Waldemar Neugebauer, BV Niederrhein, 73 Jahre<br />

Hans-Jürgen Sielaff, BV Niederrhein, 83 Jahre<br />

Linus Kestel, BV Nordbayern, 83 Jahre<br />

Peter Görs, BV Oberhausen, 48 Jahre<br />

Hans-Joachim Schneider, BV Recklinghausen, 77 Jahre<br />

Günter Schug, BV Saar, 76 Jahre<br />

Werner Zapp, BV Saar, 92 Jahre<br />

Der <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden<br />

wir stets ein ehrendes Andenken bewahren<br />

Der Hauptvorstand<br />

Bergmannsjubiläen<br />

März 2013<br />

25 Jahre<br />

Clausthal-Gorleben<br />

Hubertus Kahl<br />

35 Jahre<br />

Brambauer<br />

Mario Pallasch<br />

Niederrhein-Moers<br />

Ingo Kupschus<br />

Michael Schulze-Elvert<br />

Peter Schwierczok<br />

Rheinische Braunkohle-Hambach<br />

/ Mitte<br />

Adolf Jussen<br />

Rheinische Braunkohle-Tgb.<br />

Garzweiler<br />

Peter Thelen<br />

40 Jahre<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Uwe Krohn<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Ronald Jahn<br />

Neuhof<br />

Martin Reinel<br />

Mitgliedsjubiläen<br />

<strong>RDB</strong> e.V. 01.03.2013<br />

25 Jahre<br />

Ibbenbüren<br />

Wolfgang Koelker<br />

Niederrhein-Moers<br />

Herbert Friede<br />

Recklinghausen<br />

Andre Schmidt<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

BOWA / Fortuna-Nord<br />

Rainer Ackermann<br />

Saar<br />

Axel Hassdenteufel<br />

Bruno Biesel<br />

35 Jahre<br />

Buer<br />

Heinz-Jürgen Malsch<br />

Rheinische Braunkohle-Hambach<br />

/ Mitte<br />

Willi Harn<br />

Rheinische Braunkohle-<br />

Hauptverwaltung<br />

Josef Neugebauer<br />

40 Jahre<br />

Essen-Katernberg<br />

Wilhelm Mick<br />

55 Jahre<br />

Saar<br />

Karl Bauer<br />

Geburtstage<br />

März 2013<br />

Einzelmitglied<br />

Dieter Schmidt, 80 Jahre, 24.03.<br />

Aachen-Anna<br />

Heinrich Staschewski, 85 Jahre,<br />

17.03.<br />

Aachen-Mayrisch<br />

Heinrich Fuchs, 75 Jahre, 24.03.<br />

Aachen-Sophia-Jacoba<br />

Horst Rajczak, 75 Jahre, 30.03.<br />

Ahlen-Heessen<br />

Jürgen Wolff, 60 Jahre, 30.03.<br />

Hartmut Schulz, 75 Jahre, 18.03.<br />

Bergkamen<br />

Andreas Knopf, 50 Jahre, 18.03.<br />

Manfred Seck, 70 Jahre, 29.03.<br />

Brambauer<br />

Hans-Werner Hohmann, 70 Jahre,<br />

11.03.<br />

Dieter Steffan, 75 Jahre, 06.03.<br />

Joerg Nofz, 75 Jahre, 08.03.<br />

Clausthal-Asse<br />

Ralf Fruth, 75 Jahre, 04.03.<br />

Clausthal-Celle<br />

Heinz Stahl, 80 Jahre, 14.03.<br />

Clausthal-Harz<br />

Gerhard Berger, 75 Jahre, 26.03.<br />

Clausthal-Helmstedt<br />

Herbert Runge, 80 Jahre, 14.03.<br />

Clausthal-Kassel<br />

Josef Jost, 75 Jahre, 05.03.<br />

Clausthal-Peine-Salzgitter<br />

Albrecht Enderlein, 75 Jahre,<br />

15.03.<br />

Hans-Joachim Habich, 80 Jahre,<br />

13.03.<br />

Fritz Krüger, 90 Jahre, 26.03.<br />

Clausthal-Ronnenberg<br />

Karl-Heinz Schröder, 85 Jahre,<br />

10.03.<br />

Clausthal-Salzdetfurth<br />

Ernst Mundel, 85 Jahre, 20.03.<br />

Dillenburg<br />

Herbert Schweitzer, 80 Jahre,<br />

16.03.<br />

Heinz Golcher, 85 Jahre, 25.03.<br />

Dorsten<br />

Berthold Drueppel, 50 Jahre,<br />

10.03.<br />

Erdöl und Erdgas Celle<br />

Stephan Frodl, 50 Jahre, 11.03.<br />

Hans Veitz, 60 Jahre, 28.03.<br />

Georg Bretzlaff, 85 Jahre, 29.03.<br />

Essen-Katernberg<br />

Gerhard Spranger, 85 Jahre,<br />

14.03.<br />

Essen-Süd<br />

Karl-Heinz Thiel, 70 Jahre, 17.03.<br />

Gelsenkirchen<br />

Günter Möller, 75 Jahre, 15.03.<br />

Erwin Witucki, 80 Jahre, 14.03.<br />

Hans Jurosch, 80 Jahre, 31.03.<br />

Ibbenbüren<br />

Dietmar Rösner, 50 Jahre, 27.03.<br />

Adolf Terinde, 75 Jahre, 22.03.<br />

Dieter Fettweis, 75 Jahre, 25.03.<br />

Karl-Josef Oelgemoeller, 75 Jahre,<br />

21.03.<br />

Kurt Brinkhues, 75 Jahre, 30.03.<br />

Helmut Bock, 80 Jahre, 29.03.<br />

Lausitzer Braunkohle<br />

Kerstin Gediga, 50 Jahre, 08.03.<br />

Steffen Garbsch, 50 Jahre, 17.03.<br />

Lünen<br />

Jürgen Ivo, 50 Jahre, 02.03.<br />

Martin Preissler, 50 Jahre, 17.03.<br />

Hans-Dieter Kleinefinke, 75 Jahre,<br />

06.03.<br />

Mitteldeutsche Braunkohle<br />

Hans Peschka, 75 Jahre, 15.03.<br />

Neuhof<br />

Fritz Heller, 85 Jahre, 07.03.<br />

Niederrhein<br />

Thomas Beerwerth, 50 Jahre,<br />

18.03.<br />

Wilfried Paulußen, 60 Jahre,<br />

31.03.<br />

Dieter Richert, 70 Jahre, 08.03.<br />

Rudolf Lumpe, 75 Jahre, 04.03.<br />

Walter Knäbe, 80 Jahre, 11.03.<br />

Niederrhein-Moers<br />

Heinz-Theodor Jansen, 75 Jahre,<br />

16.03.<br />

Nordbayern<br />

Hans-Jürgen Schmidt, 75 Jahre,<br />

08.03.<br />

Friedrich Wallbaum, 80 Jahre,<br />

25.03.<br />

Günter Majewski, 80 Jahre, 24.03.<br />

Heinz-Dieter Trinks, 80 Jahre,<br />

25.03.<br />

Oberhausen<br />

Gerhard Bittner, 75 Jahre, 22.03.<br />

Karl ten Have, 75 Jahre, 06.03.<br />

bergbau 2/2013 89


<strong>RDB</strong>-Veranstaltungen/Mitteilungen<br />

BV Brambauer<br />

Im Lokal „Bürgerkrug“, Ferdinandstraße 18, in Lünen-Brambauer<br />

findet um 10.00 Uhr am 10.03. unsere diesjährige Jahreshauptversammlung<br />

statt.<br />

1. Begrüßung<br />

2. Nachehrung der Jubilare<br />

3. Bericht des Geschäftsführers<br />

4. Bericht des Schatzmeisters<br />

5. Bericht der Kassenprüfer<br />

6. Aussprache über die Berichte<br />

7. Entlastung des Vorstandes<br />

8. Von 10.45 bis 11.00 Uhr Pause<br />

9. Referate über die Themen Vorsorgevollmacht,<br />

Patientenverfügung und Pflegeneuausrichtungsgesetz.<br />

Die Referate halten die Herren Tzschichholz (Leiter der<br />

Bundesknappschaft Bochum, Geschäftsstelle Lünen) und<br />

Siegmann (Leiter des Pflegestützpunktes der Knappschaft<br />

Lünen).<br />

10. Termine 2013<br />

11. Verschiedenes<br />

12. Das Ende der Jahreshauptversammlung ist gegen 12.35 Uhr<br />

geplant.<br />

Zu dieser Versammlung laden wir Sie herzlich ein und hoffen auf<br />

eine rege Teilnahme.<br />

BV Clausthal<br />

Vorstandssitzungen des BV-Vorstandes am 03.02., 05.05., 07.07.,<br />

29.09. und 08.12.. Alle Sitzungen finden bis auf Weiteres in der<br />

Clubgaststätte des SV Glückauf Rammelsberg in Goslar statt.<br />

Treffen der Bez.Gr.-Vorsitzenden oder deren Vertreter am 13.04.<br />

ab 10.00 Uhr in der Fachschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Technik in<br />

Clausthal. Dies ist eine Pflichtveranstaltung. Bei Verhinderung<br />

unbedingt bei der Geschäftsführung des BV Clauthal melden.<br />

Der Kegelvergleich des BV Clausthal findet am 20.04. in Barsinghausen<br />

statt. Ausrichter der Veranstaltung ist die Bez.Gr.<br />

Hannover-Land.<br />

Betriebserfahrungsaustausche des BV in 2013:<br />

Der BV Baden-Württemberg wird als Gast vom 19. bis zum 22.06.<br />

erwartet. Das Programm ist in Arbeit.<br />

Der BV Clausthal besucht vom 26. bis zum 28.09. den BV Mitteldeutsche<br />

Braunkohle.<br />

Die erweiterte Vorstandssitzung des BV findet am 26.10. ab 10.00<br />

Uhr in der Fachschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Technik in Clausthal<br />

statt.<br />

BV Clausthal<br />

Bez.Gr. Harz<br />

Termine 2013<br />

Am 20.04.Kolloquium im Kurgastcenter in Bad Lauterberg –<br />

„Baryt, Kupfer, Eisen, Bad Lauterbergs Montangeschichte“<br />

Programm und Anmeldeformular bei: Niedersächsisches Bergarchiv,<br />

An der Marktkirche 9, 38678 Clausthal-Zellerfeld,<br />

E-Mail: wolfgang.lampe@nla.niedersachsen.de<br />

15 Jahre „Fachschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Technik Clausthal-<br />

Zellerfeld“, Veranstaltungen am 21.09., Ort: Paul-Ernst-Straße<br />

2, 38678 Clausthal-Zellerfeld, Anmeldungen: Tel.: 05323/7036,<br />

Fax: 05323/7916<br />

BV Rheinische Braunkohle<br />

Termine 2013<br />

Leider haben wir in der Ausgabe 01/2013 <strong>für</strong> unseren geplanten<br />

Betriebserfahrungsaustausch zum BV Mitteldeutsche Braunkohle<br />

ein falsches Datum mitgeteilt. Der Austausch findet statt<br />

vom 22.08. bis 24.08.<br />

BV Saar<br />

www.vsb.saar.de<br />

54. VSB-Treff<br />

Am Sonntag, 24.02. lädt der Vorstand der Vereinigung Saarländischer<br />

Bergingenieure zum 1. VSB-Treff in 2013 ein. Beginn ist<br />

wie immer um 10.00 Uhr im „Naturfreundehaus“ in Friedrichsthal.<br />

Thema an diesem Morgen: Rückzug, Räumen und Verschließen<br />

des Untertagebereiches des BW Saar. Referent ist unser VSB-<br />

Mitglied Olaf Guillaume. Er berichtet über die Planung und Umsetzung<br />

und über den aktuellen Stand der Arbeiten vor Ort.<br />

Eintritt natürlich frei und Gäste wie immer herzlich willkommen<br />

Sitzung Arbeitskreis „Betreuung“<br />

Unsere nächste Sitzung des AK „Betreuung“ findet am Dienstag,<br />

19.02.um 16.30 Uhr im „Naturfreundehaus“ in Friedrichsthal<br />

statt. Wir bitten um rege Teilnahme der Mitglieder.<br />

Johannes Lanfermann, 80 Jahre,<br />

30.03.<br />

Peißenberg<br />

Konrad Fünfgelder, 75 Jahre,<br />

15.03.<br />

Adolf Schuster, 85 Jahre, 26.03.<br />

Recklinghausen<br />

Frank Hambuch, 50 Jahre, 02.03.<br />

Erwin Klein, 75 Jahre, 23.03.<br />

Rheinische Braunkohle-Tgb.<br />

Garzweiler<br />

Albert Brinkmann, 60 Jahre,<br />

22.03.<br />

Werner Moll, 80 Jahre, 08.03.<br />

Rheinische Braunkohle-Tgb.<br />

Inden<br />

Frank Dickmeis, 50 Jahre, 22.03.<br />

Saar<br />

Detlef Schmidt, 50 Jahre, 13.03.<br />

Guenther Brill, 70 Jahre, 16.03.<br />

Kurt Wern, 80 Jahre, 18.03.<br />

Günther Peters, 85 Jahre, 12.03.<br />

Willi Neurohr, 90 Jahre, 02.03.<br />

Siegerland<br />

Hartmut Koch, 50 Jahre, 29.03.<br />

Wanne-Eickel<br />

Guido Steinau, 85 Jahre, 30.03.<br />

Werra<br />

Thomas Moetzing, 50 Jahre,<br />

09.03.<br />

Westerzgebirge<br />

Johannes Böttcher, 75 Jahre,<br />

12.03.<br />

Der Hauptvorstand des <strong>RDB</strong> e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“<br />

berg<br />

Tatsächlich verbreitete<br />

Auflage im Jahresdurchschnitt<br />

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E-Mail „Redaktionsteam“: bergbau@rdb-ev.de<br />

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90 bergbau 2/2013


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

BV Baden-Württemberg<br />

Jahreshauptversammlung 2012<br />

Die Jahreshauptversammlung des<br />

BV fand am 29.09. in Bad Friedrichshall-Kochendorf<br />

statt.<br />

Bis 09.30 Uhr trafen sich alle BV-<br />

Kameraden (teilweise mit Ehepartnern)<br />

vor dem Werkstor der<br />

Südwestdeutschen Salzwerke zur<br />

Grubenfahrt in dem neu gestaltenen<br />

Besucherbergwerk Bad<br />

Friedrichshall-Kochendorf.<br />

Bis zur Seilfahrt hatte man in der<br />

Bergschänke Gelegenheit, einen<br />

Kaffee zu trinken, während unser<br />

Schatzmeister und Betriebsführer<br />

Gerhard Kühnel seinen Einführungsvortrag<br />

über das Bergwerk<br />

Kochendorf hielt.<br />

Pünktlich um 10.00 Uhr begaben<br />

wir uns mit den Förderkörben<br />

180 m tief unter die Erdoberfläche<br />

in die Welt des Urminerals Salz, in<br />

des“.<br />

Faszinierende Einblicke der neuen<br />

Medien, interaktive Elemente,<br />

spektakuläre Lichtinstallationen<br />

sowie beeindruckende Ausstellungsstücke<br />

und Filmaufnahmen<br />

vermitteln den Besuchern das<br />

spannende Arbeitsfeld der Bergleute.<br />

Die mit Licht inszenierten meterdikken,<br />

Jahrmillionen alten Salzschichten<br />

und die gewaltigen Salzabbaukammern<br />

bilden einen Kontrast zu<br />

den überdimensionalen Würfeln<br />

als Kommunikationsinseln, die verschiedene<br />

Themen rund um das<br />

Salz aufgreifen. Diese begehbaren<br />

Kuben, der würfelförmigen Kristallstruktur<br />

des Salzes nachempfundenen,<br />

haben eine Kantenlänge von<br />

6 m und sind allein schon ein hochinteressanter<br />

neuer Erlebnisraum<br />

unter Tage; Medieninstallationen,<br />

Laboreinrichtungen oder interaktive<br />

Bereiche wechseln sich hier ab und<br />

vermitteln so einen individuellen<br />

Charakter und angenehme Atmosphäre.<br />

Im 1. Kubus wird die Entstehung<br />

des Salzes im Heilbronner Raum in<br />

einem Film als zentrale Rauminstallation<br />

vermittelt. Die Besucher können<br />

sich über die unerschöpflichen<br />

weltweiten Salzvorkommen informieren.<br />

Die unterschiedlichsten<br />

Salzabbaugebiete und Salzgewinnungsarten<br />

werden dort vorgestellt.<br />

Zahlreiche Ausstellungsstücke vermitteln<br />

zusätzlich den Arbeitsalltag<br />

der Bergleute unter Tage.<br />

<br />

Erlebnisraum des 2. Kubus überschrieben,<br />

ein Interaktives Labor<br />

<strong>für</strong> Jung und Alt. Der 3. Kubus vermittelt<br />

die Anwendungen von Salz<br />

und wie Salz unseren Alltag belebt.<br />

Von der Firste abgehängte Objekte<br />

stellen die verschiedenen Anwendungsbereiche<br />

des Salzes vor. An<br />

<br />

von Speisesalz, Industriesalz, Gewerbesalz<br />

sowie Auftausalz detailliert<br />

thematisiert dargestellt.<br />

Ebenfalls neu im Steinsalzbergwerk<br />

Kochendorf sind sogenannte<br />

Didaktikwürfel zur passiven wie aktiven<br />

Information aufgebaut. Teils<br />

mit Monitoren, teils mit Exponaten<br />

bestückt, wird den Besuchern viel<br />

Wissenswertes wie z.B. vom noch<br />

bis 1955 durchgeführten Salzabbau<br />

mit der Hand über die Bestükkung<br />

eines Grubenwehrkoffers bis<br />

zur Heiligen Barbara, der Schutzheiligen<br />

der Bergleute, vermittelt.<br />

Neben der Ausstellung authentischer<br />

Abbaumaschinen lässt eine<br />

Schausprengung die Besucher mit<br />

allen Sinnen spüren, welche atemraubende<br />

Kräfte unter Tage wirken<br />

können.<br />

<br />

neue, mit einem Continuous Miner<br />

aufgefahrene Abbaukammern.<br />

Dort erlebt der Besucher auf einer<br />

ne<br />

das Salz schneidend abbaut.<br />

Der akustisch untermalte Film wird<br />

überdimensional vermittelt und wirkt<br />

nachhaltig. Zusätzlich wird anhand<br />

von Stapelfahrzeug und Lastkraftfahrzeug<br />

gezeigt und beschrieben,<br />

wie die Südwestdeutsche Salzwerke<br />

Deponierückstände in leer stehende<br />

Abbaukammern verfüllt. Als besonderes<br />

Highlight wird nach neustem<br />

Stand der Technik in der 2. Kammer<br />

eine spektakuläre Lasershow mit<br />

Nebeleffekten dargestellt.<br />

Weiterhin in den Rundgang eingeschlossen<br />

sind der bekannte<br />

Kristallsaal, jetzt mit Gabionen und<br />

Lichteffekten attraktiv ausgestaltet<br />

und der Kuppelsaal mit seiner rd.<br />

25 m hohen in das Salz gesprengten<br />

Firste sowie als erlebnisreicher<br />

Abschluss die 40 m lange Rutschbahn.<br />

Ein Moment des Verweilens und<br />

der Stille ist in der erweiterten<br />

chendorf“<br />

möglich, die ebenfalls in<br />

den neuen Rundgang durch das<br />

Salzbergwerk Bad Friedrichshall<br />

eingebunden ist.<br />

Auch mit einem Rekord kann das<br />

neue Besucherbergwerk aufwarten:<br />

Zur Aufnahme eines Bohrkerns<br />

aus den geologischen Schichten<br />

wurde mit 145,5 m die wahrscheinlich<br />

längste Glasvitrine der Welt<br />

aufgebaut.<br />

Sichtlich beeindruckt begab sich<br />

die Besuchergruppe wieder nach<br />

über Tage, um in der Bergschänke<br />

bei tollen und interessierten Gesprächen<br />

gemeinsam das Mittagessen<br />

einzunehmen.<br />

Ab 13.30 Uhr wurden die Damen<br />

zu einer Stadtführung in die nahe<br />

gelegene Stadt Bad Wimpfen verabschiedet,<br />

damit die Kameraden<br />

des BV die Jahreshauptversammlung<br />

abhalten konnten.<br />

Tagesordnung der Jahreshauptversammlung:<br />

● <br />

● Totenehrung<br />

● Theo Schlößer<br />

● Bericht des Vorsitzenden<br />

● Bericht des Medienbeauftragten<br />

● Kassenbericht<br />

● Kassenprüfbericht<br />

● Entlastung<br />

● Ehrungen<br />

● Verschiedenes, Aussprache<br />

Der Ehrenvorsitzende des <strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Kamerad Theo Schlößer, übermittel-<br />

des<br />

und wünschte der Versammlung<br />

einen guten Verlauf. Ein Kompliment<br />

an den BV über den Qualitätsstandard<br />

bei der Auswahl und Durchführung<br />

der jährlichen Hauptversammlungen<br />

sowie die hohe Teilnehmerzahl<br />

von Mitgliedern an diesen Veranstaltungen<br />

wurde als sehr positiv<br />

hervorgehoben.<br />

In seinen weiteren Ausführungen<br />

gab Theo Schlößer einen Ausblick<br />

auf die Zukunft des deutschen<br />

Steinkohlebergbaues sowie des<br />

<strong>RDB</strong> e.V.. Weil das Interesse an<br />

Rohstoffen den Bergleuten gegeben<br />

ist, muss das Bewusstsein in<br />

der Bevölkerung <strong>für</strong> die Rohstoffsicherung<br />

in der BRD geschärft<br />

werden.<br />

Das Ziel und Streben eines jeden<br />

muss sein, junge Mitglieder <strong>für</strong> den<br />

<strong>RDB</strong> e.V. zu gewinnen.<br />

Kamerad Josef Schlund dankte<br />

Theo Schlößer <strong>für</strong> seine Ausführungen<br />

und ehrte ihn <strong>für</strong> sein jahrelanges<br />

Engagement mit einem<br />

<br />

sowie einem Weinpräsent.<br />

In seinem Jahresbericht erläutert<br />

Josef Schlund Inhalte und Themen<br />

der Vorstandssitzungen des <strong>RDB</strong><br />

e.V. in Essen, Problematiken und<br />

Aufwände bei der Durchführung<br />

von Besuchen anderer Bezirksvereine<br />

zu einem Betriebserfahrungsaustausch,<br />

die Reise nach<br />

Frankreich sowie sonstige Aktivitäten<br />

und Einladungen, die er als<br />

Vorsitzender unseres Vereines<br />

wahrnehmen durfte.<br />

Ergänzt wurden seine Ausführungen<br />

vom Medienbeauftragten<br />

Herbert Hesser, der die Themen<br />

und Ergebnisse der durchgeführten<br />

Vorstandssitzungen 2011/2012<br />

des BV den anwesenden Kameraden<br />

präsentierte.<br />

Der Kassenbericht wurde von<br />

unserem Schatzmeister Gerhard<br />

Kühnel vorgetragen.<br />

Erfreulicherweise konnte ein Überschuss<br />

zum Vorjahr erwirtschaftet<br />

werden.<br />

Kamerad Lothar Reinhard verlas<br />

in Abwesenheit der Kassenprüfer<br />

Martin Mayer und Helmut<br />

Eisele den Kassenprüfbericht.<br />

Die Kassenprüfung erfolgte am<br />

08.02.2012.<br />

Die Entlastung des Vorstandes <strong>für</strong><br />

die ihm übertragenen Aufgaben im<br />

Sinn des Vereines sowie die ord-<br />

<br />

anvertrauten Geldmittel wurde von<br />

Kamerad Heinz Rabe vorgeschlagen<br />

und per Akklamation durchgeführt.<br />

Der Vorstand wurde einstimmig<br />

entlastet.<br />

Eine Jubilarehrung konnte aufgrund<br />

fehlender Jubilare nicht<br />

durchgeführt werden.<br />

gen“<br />

wurden folgende Sachinhalte<br />

festgehalten:<br />

● Der Betriebserfahrungsaustausch<br />

mit dem BV Clausthal<br />

wird voraussichtlich Mitte-Ende<br />

Juni 2013 stattfinden<br />

● Der Betriebserfahrungsaustausch<br />

mit dem BV Werra wird<br />

2013 zur Weindorfzeit stattfinden<br />

● Die Jahresversammlung 2013<br />

wird voraussichtlich am 22.09.<br />

durchgeführt.<br />

Kamerad Lothar Reinhard berichtet<br />

über die Nachwuchsförderung<br />

unserer Bergbautechnologen.<br />

fe<br />

Birkensee“ in Bad Wimpfen nach<br />

der Versammlung und der Stadtführung<br />

bei gemütlichem Beisammensein<br />

mit Kaffee und Kuchen<br />

seinen Ausklang.<br />

Herbert Hesser<br />

BV Clausthal<br />

Bez.Gr. Harz<br />

Barbarafest 2012<br />

Die Tradition bewahrend eröffnete<br />

zung“<br />

unter der bewährten Leitung<br />

unseres Kameraden Hans-Georg<br />

Braun<br />

Steiger kommt…“ am 08.12. in der<br />

Aula der FWT / Bergschule das gemeinsam<br />

von der Bez.Gr. und dem<br />

Traditionsverein Berg- und Hüttenschule<br />

Clausthal e.V. ausgerichtete<br />

Barbarafest. 32 Personen waren<br />

der Einladung gefolgt.<br />

Kamerad Kai Rückbrodt, 1. Vorsit-<br />

<br />

Festgesellschaft. Ein besonders<br />

<br />

Ehrenvorsitzenden der Bez.Gr.,<br />

Kamerad Wolfgang Schütze mit<br />

<br />

Kamerad Reinhard von Liebenstein<br />

in seiner Funktion als 1. Vorsitzender<br />

des Traditionsvereins seinen<br />

<br />

brachte.<br />

Nach weiterer Chor-Darbietung,<br />

ser<br />

Bergmanns-Dankeslied“, Eröffnung<br />

des Abend-Büfetts. Genüsslich<br />

gestärkt und in stiller Selbstzufriedenheit<br />

galt nun die volle Aufmerksamkeit<br />

der vom Kamerad Wolfgang Schütze<br />

wieder feinfühligst ausgearbeiteten<br />

<br />

bergbau 2/2013 91


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

„Ein Prost auf den Zusammenhalt!“ v.l.n.r.: Kamerad Claus<br />

Messerschmidt, Reinhard von Liebenstein, Wolfgang Schütze und<br />

Kai Rückbrodt<br />

von Liebenstein besetzt, einem<br />

Elektrotechniker halt! Kurz um:<br />

Nach Bergmann und Maschinenmann<br />

gibt heute ein Elektromann<br />

in diesem Haus die Richtung an!<br />

Zu gutem Schluss nun bekräftigten<br />

die 3 Fakultäten den dennoch unverbrüchlichen<br />

Zusammenhalt mit<br />

einem kräftigen Schluck aus dem<br />

Bierkrug!<br />

Kleine Geschenke erhalten die<br />

Freundschaft! Die Kameraden<br />

Kai Rückbrodt und Olaf Schubert<br />

Spontane Tanzdarbietung<br />

BV Oberhausen<br />

Herbstfest 2012<br />

hielten als Nikolausüberraschung<br />

<strong>für</strong> jede Dame einen kleinen Weihnachtsengel<br />

bereit.<br />

Engel <strong>für</strong> die „Engel“, eine echte<br />

Freude!<br />

schrei“<br />

lag der letzte Programmpunkt<br />

ganz bei unserem Kameraden<br />

Kai Rückbrodt, und mit<br />

Steigerlied und obligatorischem<br />

Bergmannsschnaps ging ein rundherum<br />

kurzweiliges Barbarafest zu<br />

Ende.<br />

Allen Kameraden die zur Vor- und<br />

Nachbereitung des Festes sowie<br />

<strong>für</strong> die festliche Ausschmückung<br />

und Beleuchtung des Saales beigetragen<br />

haben, sei ein herzliches<br />

Dankeschön gesagt. Weiter gilt der<br />

Dank unserem Bergschulchor, ohne<br />

den das Barbarafest nicht denkbar<br />

wäre und natürlich gleichsam<br />

<br />

die dargeboten Beiträge!<br />

Claus Messerschmidt<br />

v.l.n.r.: Kameraden Olaf Schubert und Kai Rückbrodt mit<br />

Nikolausüberraschungen<br />

Fotos: Privat<br />

Sahnehäubchen“! Da<strong>für</strong> herzlicher<br />

Applaus der Festgesellschaft!<br />

Nun aber erst mal auf die Tanzfläche!<br />

Bewegung tut ja bekanntlich<br />

gut (oder auch not), und die von<br />

Sergej“<br />

ausgewählten Musikstücke boten<br />

den Tanzpaaren die ganze Bandbreite<br />

vom Walzer bis zum Boogie-<br />

Woogie. Mit Blick auf die Musik-Anlage<br />

war es mehr als erstaunlich,<br />

<br />

konnte !<br />

Olaf<br />

Schubert mit 2 Liedern aus dem<br />

Erzgebirge. Für Oberharz-Bewohner<br />

eine bekannt-vertraute<br />

<br />

Wurzeln unserer Bergbauregion<br />

ins Erzgebirge zurück bis ins 16.<br />

Jahrhundert.<br />

Des Weiteren erfreute Kamerad<br />

Karl-Heinz Hoffmann die Festgesellschaft<br />

mit seinem in Versform<br />

gesetzten Vortrag über die Arbeits-<br />

liger“<br />

Zeit mit allen körperlichen<br />

Mühen und Plagen im Vergleich<br />

zu den heutigen von Hektik und<br />

Stress dominierten Betriebsabläufen.<br />

Was nun als das tatsächlich<br />

Bessere zu bewerten ist, bleibt<br />

letztendlich offen, denn jede Zeit<br />

hat gute wie auch weniger gute<br />

Seiten!<br />

Der reine Zufall wollte es, dass dem<br />

Kameraden Claus Messerschmidt<br />

die 1969 in unserer Berg- und Hüttenschule<br />

vom Oberklassekameraden<br />

Gerhard Firnhaber geschriebene<br />

und als Berggeist zelebrierte<br />

fallen<br />

war. Ja, und darin verkündete<br />

er zur Person des damali-<br />

Dipl.-Ing.<br />

Wolfgang Schütze, dass diesem im<br />

Jahre 1970 die Leitung der Schule<br />

übertragen würde. Tatsächlich<br />

eine Würde, <strong>für</strong> die der Berggeist<br />

den zukünftigen Chef des Hauses<br />

neben guten Ratschlägen auch<br />

mit einem Taktstock bedachte! Bis<br />

<br />

Bergschuldirektor gewesen. Von<br />

<br />

Mit verschmitztem Lächeln hatte<br />

Kamerad Claus Messerschmidt<br />

auch gleich folgende Erklärungen<br />

parat:<br />

Zu jener Zeit entwickelte sich untertage<br />

eine rasante Mechanisierung.<br />

Maschineneinsatz ersetzte bergmännische<br />

Handarbeit. So war es<br />

nahe liegend und der Zeit entspre-<br />

<br />

die Spitze der Bildungsstätte zu<br />

setzen. Nun aber, ganz auf der<br />

Linie heutiger Zeit mit der schier<br />

grenzenlos einzusetzenden Informatik,<br />

wurde dann mit Gründung<br />

der FWT 1998 der Direktorsessel<br />

mit unserem Kamerad Reinhard<br />

Willi Ogorek, und Rainer Ratsch (50-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V.), Paul Lammertz (60-jährige Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong> e.V.),<br />

sowie Helmut Krüger (40-jährige Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong> e.V.), Hans-<br />

Jürgen Vennemann (1. Geschäftsführer des BV) (v.l.n.r.)<br />

Die Jubilare Willi Ogorek (3. v.l.), Rainer Ratsch (5. v.l.) und Helmut<br />

Krüger(2. v.r.), eingerahmt durch den Vorstand des BV<br />

92 bergbau 2/2013


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

<br />

Reimann“ unser Herbstfest 2012<br />

statt. Hans-Werner Nowak, unser<br />

1. Vorsitzender eröffnete gegen<br />

19.15 Uhr mit einer Ansprache<br />

<br />

73 Teilnehmer, unter ihnen unsere<br />

Jubilare. Nach dem Vortrag<br />

des 1. Vorsitzenden würdigte der<br />

1. Geschäftsführer Hans-Jürgen<br />

Vennemann die Jubilare.<br />

Auf 60-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V. können Paul Lammertz<br />

und Karl-Heinz Leymann zurückblicken.<br />

Paul Lammertz war anwesend<br />

und wurde mit der Ehrenurkunde<br />

und dem <strong>RDB</strong>-Humpen<br />

geehrt. Karl-Heinz Leymann konnte<br />

aus gesundheitlichen Gründen<br />

nicht teilnehmen und wird später<br />

geehrt.<br />

Auf 50-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V. können Gerhard Bittner,<br />

Heinz-Jürgen Löhr, Willi Ogorek<br />

und Rainer Ratsch zurückblicken.<br />

Willi Ogorek und Rainer Ratsch<br />

wurden mit Urkunde und Jubiläumsuhr<br />

ausgezeichnet.<br />

Helmut Krüger gehört seit 40 Jahren<br />

dem <strong>RDB</strong> e.V. an. Ihm wurden<br />

seine Urkunde und die Jubiläumsgeschenke<br />

überreicht.<br />

Nach dem Bergmannslied mit dem<br />

Bergmannschnaps gab Hans-Werner<br />

Nowak das gutsortierte Büffet<br />

der Gaststätte frei. Die Teilnehmer<br />

sparten nicht mit Lob <strong>für</strong> das<br />

schmackhafte Essen.<br />

Garant <strong>für</strong> hervorragende musikalische<br />

Unterhaltung waren wieder<br />

die Sputniks. Nach 01.00 Uhr endete<br />

ein gelungener Abend.<br />

Hans-Jürgen Vennemann<br />

BV Recklinghausen<br />

www.rdb-re.de<br />

Herbstfest 2012<br />

Zum 24.11. hatte der BV seine Mitglieder<br />

und Jubilare zum Herbstfest<br />

den.<br />

Und Sie kamen. Mit über 100<br />

Gästen konnte Günter Hennemann<br />

unser Herbstfest gegen 19.00 Uhr<br />

eröffnen und alle Gäste recht herz-<br />

<br />

Rückblick auf unsere Veranstaltungen<br />

in 2012 und einem Hinweis auf<br />

unsere noch ausstehende Fahrt<br />

zum Weihnachtsmarkt nach Telgte,<br />

die leider schon ausgebucht<br />

war, übergab Günter Hennemann<br />

das Wort an Herbert Preising zur<br />

Jubilarehrung. Herbert Preising ist<br />

ein fester Bestandteil unserer Jubilarehrung.<br />

Auch in diesem Jahr<br />

konnte er wieder 15 Jubilare aufrufen,<br />

die dann von Günter Hennemann<br />

und Hans Günter Sorger die<br />

Ehrungen und Präsente entgegen<br />

nehmen konnten.<br />

Für ihr 35-jähriges Berufsjubiläum<br />

wurden Alfred Dodot und<br />

Detlef Niedzwetzki mit einem Ehrenhäckel<br />

geehrt.<br />

Jubilare am Herbstfest 2012: v. l. Hans-Dieter Mücher, Heinrich<br />

Kleibrink, Paul Roesner, Adolf Wienkoetter, Hans Günter Sorger,<br />

Franz Cerny, Helmut Beneke, Wolfgang Hartig, Hans Günter<br />

Hennemann, Peter Bölling, Heinrich Schuessleder, Rene Kattein,<br />

Alfred Dodot, Burghard Krause, Detlef Niedzwetzki, Norbert Kazda<br />

und Detlev Hemmerich<br />

Foto: Klaus Pirsig<br />

8 Mitglieder konnten <strong>für</strong> ihre<br />

25-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V. mit der silbernen Ehrennadel<br />

ausgezeichnet werden.<br />

Im Einzelnen wurden Helmut Beneke,<br />

Peter Bölling, Wolfgang<br />

Hartig, Detlev Hemmerich, Rene<br />

Kattein, Norbert Kazda, Burghard<br />

Krause und Heinrich Schuessleder<br />

geehrt.<br />

Franz Cerny wurde mit der goldenen<br />

Ehrennadel und einer Ehrenurkunde<br />

<strong>für</strong> seine 40-jährige<br />

Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong> e.V. ausgezeichnet.<br />

Auf stolze 50 Jahre im <strong>RDB</strong> e.V.<br />

können Hans-Dieter Mücher, Heinrich<br />

Kleibrink, Paul Roesner und<br />

Adolf Wienkoetter zurückblicken.<br />

Neben einer Ehrenurkunde vergibt<br />

der <strong>RDB</strong> e.V. <strong>für</strong> diese Treue seine<br />

goldene <strong>RDB</strong>-Armbanduhr.<br />

Nach der umfangreichen Ehrungszeremonie<br />

stand natürlich schon<br />

eine Schnapsrunde bereit und es<br />

wurde das Bergmannslied inclusive<br />

der 7 Strophe gesungen.<br />

Im Anschluss wurde erst einmal<br />

das Buffet eröffnet. Es war wie<br />

in der vergangenen Jahren von<br />

der Firma Schmitz und nicht nur<br />

sehr schön anzusehen. Wie immer<br />

bot der Partyservice ein umfangreiches,<br />

leckeres Buffet mit<br />

hervorragendem Nachtisch an.<br />

Dazu spielte uns die Gruppe bzw.<br />

Jazz hoch zwei“ mit Heinrich<br />

Fries (Saxofon) und Johannes<br />

Knechtges (Gitarre) viele bekannte<br />

und interessante Stücke. Musikalisch<br />

führte uns dann Radio Silberlocke<br />

weiter durch den Abend. Gut<br />

abgestimmt mit leiser Hintergrundmusik,<br />

schwungvollen Tanzphasen<br />

und aktuellen Hits vergingen die<br />

Stunden wie im Fluge. Zwischenzeitlich<br />

gab es noch eine Einlage<br />

unseres Jazz-Duos bevor gegen<br />

22.30 Uhr Dieter Wilde das Mikrofon<br />

<strong>für</strong> die Tombola übernahm. Als<br />

Glückfee suchte er in diesem Jahr<br />

mal nicht eine Fee sondern einen<br />

noch viel selteneren Aktiven. So fiel<br />

die Wahl auf unseren Jubilar Alfred<br />

Dodot. Und er machte seine Arbeit<br />

gut. Zufällig zog er nicht nur das<br />

Los seiner eigenen Frau, sondern<br />

auch die Damen unseres 1. Vorsitzenden<br />

und unseres Schatzmeisters<br />

hatten die passenden Nummern.<br />

Aber es gab ja auch noch 7<br />

weitere Preise <strong>für</strong> unsere anderen<br />

Damen.<br />

Dieses ausgiebige Herbstfest endete<br />

dann natürlich auch etwas<br />

später. Gegen 1.30 Uhr versammelten<br />

sich die letzten Gäste an<br />

der Theke und wir konnten auf<br />

einen gelungenen Abend zurückblicken.<br />

Den Organisatoren und<br />

allen Helfern sei an dieser Stelle<br />

nochmals ganz herzlich gedankt.<br />

Wir freuen uns auf das nächste<br />

Herbstfest am 12.10.2013.<br />

Klaus Pirsig<br />

BV Saar<br />

www.vsb-saar.de<br />

St. Barbarafeier 2012<br />

Das High Light der Jahresveranstaltungen<br />

der Vereinigung Saarländischer<br />

Bergingenieure ist<br />

die St. Barbarafeier, zu der der<br />

Geschäftsführende Vorstand am<br />

halle“<br />

nach Püttlingen eingeladen<br />

hatte. Anfang November wurde<br />

die von Jürgen Podevin wieder<br />

sehr professionell erstellte Festschrift<br />

an unsere Mitglieder versandt.<br />

Die Anmeldungen gingen<br />

rasch in der Geschäftsstelle ein<br />

und so wussten wir schon rechtzeitig,<br />

dass die Halle <strong>für</strong> 300 Gäste<br />

hergerichtet werden musste. Eine<br />

<br />

Geschäftsführenden Vorstand. Es<br />

gelang uns auch in diesem Jahr<br />

die Räumlichkeiten mit sehr viel<br />

Liebe zum Detail, die Tische waren<br />

bestückt mit Tannenzweigen,<br />

Goldtaler, Weihnachtsgebäck und<br />

Kerzen, eine vorweihnachtliche<br />

Stimmung in die Halle zu bringen.<br />

Am Eingang erhielt jeder Gast ein<br />

Los <strong>für</strong> die Tombola, der Nikolaus<br />

<br />

Päckchen Pralinen.<br />

Um 19.00 Uhr eröffnete das Brass<br />

Ensemble der Bergkappelle einen<br />

wunderschönen und einer Ingenieurverbindung<br />

würdigen Abend.<br />

Schirmherr Minister Heiko Maas,<br />

der 1. Vorsitzende des <strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Prof. Dr. Carsten Drebenstedt und<br />

der 1. Vorsitzende der VSB e.V.<br />

Reinhard Marian (von li. na. re.)<br />

te<br />

der 1. Vorsitzende Reinhard<br />

Marian unsere Ehrengäste, allen<br />

voran den Schirmherrn unserer<br />

St.Barbarfeier Heiko Maas, Minister<br />

<strong>für</strong> Wirtschaft, Arbeit, <strong>Energie</strong><br />

und Verkehr; Prof. Dr. Carsten<br />

Drebenstedt, 1. Vorsitzender des<br />

<strong>RDB</strong> e.V. Walter Fuss, Direktor<br />

<strong>für</strong> Personal und Sozialfragen des<br />

Bergwerk Saar der RAG Aktiengesellschaft;<br />

Eugen Roth, Landesvorsitzender<br />

DGB Saar und stellv.<br />

Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion;<br />

Dr. Franz-Rudolf Ecker,<br />

Berghauptmann am OBA; Dietmar<br />

Geuskens, Bezirksleiter Saar<br />

der IGBCE; Dr. Harald Schneider,<br />

Präsident der Deutsch-Mexikanischen<br />

Wirtschaftsgesellschaft<br />

und Vorstandsmitglied der SHS,<br />

Saarländer helfen Saarländern;<br />

Siegfried Kraus, Stellvertretender<br />

Leiter des Frauenhofer Institut;<br />

Ralf Schmitt, Geschäftsführer der<br />

Kalksteingrube Auersmacher; Dr.<br />

Oliver Schmitt, Geschäftsführer<br />

Saarmontan; Harald Ullmann, Geschäftsführer<br />

Hausalit; Dr. Michael<br />

Emmerich, Leiter Arbeitsmedizin<br />

DSK; Roland Böttcher, Berghauptmann<br />

a. D. am OBA; Peter Altmeyer,<br />

Sozialpolitischer Beirat am OBA<br />

und Klaus Hiery, Präsident Saarländischer<br />

Knappenvereine ganz<br />

<br />

ganz besonderer Willkommens-<br />

Edwin<br />

Gerstner, der an diesem Abend<br />

<strong>für</strong> 60-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V. geehrt wurde.<br />

Der 1. Vorsitzende des Hauptvorstandes<br />

des <strong>RDB</strong> e.V. Ring Deutscher<br />

Bergingenieure, Prof. Dr.<br />

Carsten Drebenstedt bedankte<br />

sich bei den Verantwortlichen der<br />

VSB <strong>für</strong> die Einladung zur St. Barbarafeier<br />

an der Saar und übermit-<br />

scher<br />

Bergingenieure.<br />

Wirtschaftsminister Maas ging in<br />

seiner Festrede auf den Stein-<br />

bergbau 2/2013 93


<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />

Jubilare nach der Ehrung<br />

kohlenbergbau an der Saar ein.<br />

Den Kohlevorräten an der Saar<br />

hat dieses Land seine Existenz<br />

und seine Identität zu verdanken.<br />

Ohne Kohle wäre das Saarland<br />

weder <strong>für</strong> Frankreich noch <strong>für</strong><br />

die Bundesrepublik Deutschland<br />

von Interesse gewesen. Dieser<br />

Bodenschatz war ausschlaggebend<br />

<strong>für</strong> Sicherheit und Wohlstand<br />

in unserem kleinen Bundesland.<br />

Das Ende des Steinkohlenberg-<br />

schnitten<br />

in der Wirtschaftskraft<br />

des Landes. Die Bergbauzulieferindustrie<br />

hatte erhebliche Verluste<br />

hinnehmen müssen bis hin zu Entlassungen<br />

von Mitarbeitern oder<br />

<br />

Es muss aber auch ein Fortbestehen<br />

dieses Landes nach dem<br />

Steinkohlenbergbau geben.<br />

Derzeit laufen Planungen die Bergbauflächen<br />

zur Gewinnung regenerativen<br />

<strong>Energie</strong>n zu nutzten. Denkbar<br />

wären Wind- und Solarenergie,<br />

aber auch Pumpspeicher. Darüber<br />

hinaus sollen aber auch die Belange<br />

des Natur-und <strong>Umwelt</strong>schutzes,<br />

der Fortwirtschaft, sowie der<br />

Naherholung in diese Gesamtbe-<br />

Heiko Maas wurde<br />

<strong>für</strong> seine Rede mit viel Beifall belohnt.<br />

Der 1.Vorsitzende Reinhard<br />

Marian überreichte Minister Heiko<br />

Maas als Dank und zur Erinnerung<br />

obligatorisch eine Grubenlampe.<br />

Unser Geschäftsführer Jürgen<br />

Podevin, <strong>für</strong> die Gestaltung des<br />

Abends zuständig, kündigte die<br />

nächsten Programmpunkte an. Der<br />

Showteil unseres diesjährigen St.<br />

Barbarafestes wurde ganz der Jugend<br />

gewidmet. Jakob Kasakowski<br />

und Bastien Salesse, 12 und<br />

11 Jahre alt, unterstützt von ihrem<br />

Musiklehrer Nino Deda, verzauberten<br />

mit ihren musikalischen<br />

Darbietungen am Klavier und Akkordeon<br />

den Saal. Es war ein Genuss<br />

diesen jungen Künstlern unsere<br />

Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

Joshua Böck und Svenja Lavall,<br />

16 und 15 Jahre alt, Vize-Saar-<br />

<br />

Ian Böck und Laura Kondraschow,<br />

13 und 11 Jahre, Vize-Saarland-<br />

<br />

beide Tanzpaare sind Mitglieder<br />

des Tanzsportvereins Residenz<br />

Ottweiler, boten den Zuschauern<br />

Tanzvorführungen der Extraklasse.<br />

Ihr Repertoire erstreckte sich<br />

von den klassischen Standardtänzen<br />

bis hin zu den Lateinamerikanischen<br />

Tänzen. Die beiden Jungs<br />

sind die Enkel unseres Schatzmeisters<br />

Fritz Koall. Er nennt sie auch<br />

<br />

Nun folgte ein Programmpunkt,<br />

den man nicht genug herausstellen<br />

kann. Es war uns eine Ehre,<br />

die anwesenden Jubilare <strong>für</strong> ihre<br />

langjährige Treue und Verbundenheit<br />

zu unserer Vereinigung auszuzeichnen.<br />

Schirmherr Minister Heiko Maas<br />

und Reinhard Marian gratulieren<br />

Edwin Gerstner <strong>für</strong> 60 Jahre<br />

Mitgliedschaft (von li. na. re.)<br />

Für 60-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e. V.: Edwin Gerstner<br />

Für 50-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V.: Gerhard Burgard, Willy-<br />

Hans Jost, Werner Roos, Manfred<br />

Schmitt und Karl-Heinz Schmitz.<br />

Für 40-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e. V. : Hermann Faust, Josef<br />

Kallenborn, Hans-Joachim Kern,<br />

Norbert Kopp, Jürgen Pabst, Hermann<br />

Philippi, Harry Poth, Leo<br />

Probst, Pius-Peter Rettenberger,<br />

Karl-Heinz Schirra, Raimund Schuld,<br />

Alfred Schwan, Siegfried Werber<br />

und Günter Zimmer.<br />

Für 25-jährige Mitgliedschaft im<br />

<strong>RDB</strong> e.V.: Andreas Behr, Anton<br />

Josef Bochtler, Hans Cordier, Dr.<br />

Elmar Fuchs, Olaf Guillaume, Johann<br />

Hahn, Werner Heinz, Lothar<br />

Hesidenz, Reiner Hoffmann, Günter<br />

Kreis, Erwin Rodewald, Edmund<br />

Schneider, Peter Speicher,<br />

Bruno Weyland, Roman Weyland<br />

und Bernd Busch.<br />

Vor 35 Jahren verfuhren ihre<br />

1. Schicht: Bernd Busch, Werner<br />

Heintz, Jochen Krück, Uwe<br />

Lillig, Armin Rübig, Uwe Schiffler,<br />

Edmund Schneider und Wolfram<br />

Spurk.<br />

den<br />

konnten unsere Mitglieder<br />

und Gäste das vergangene Jahr<br />

der VSB Revue passieren lassen.<br />

Hatten sie sich erkannt, auf der<br />

Barbarfeier 2011, unseren VSB<br />

Treffs, beim Betriebserfahrungsaustausch<br />

oder der tollen Sommerfahrt<br />

nach Freudenstadt.<br />

Bei der von Jürgen Podevin moderierten<br />

Tombola konnte unsere<br />

<br />

Birgit Scheid, 5 anspruchsvolle<br />

Preise an glückliche Gewinner<br />

überreichen.<br />

Ausgereifte Musik in angenehmen<br />

und angemessenem Sound, das<br />

sind die Attribute des Duos French<br />

Connection. Die beiden Vollblutmusiker<br />

trafen immer den richtigen<br />

Ton. Abwechslungsreich gestalteten<br />

sie die Rhythmik der Musik<br />

von klassischer Tanzmusik zum<br />

Discosound und so war die Tanzfläche<br />

bis spät in die Nacht zum<br />

Mittelpunkt unserer Veranstaltung<br />

geworden.<br />

Es war zum Jahresausklang wieder<br />

ein gelungener Abend mit einem<br />

tollen Programm und man<br />

verabredete sich schon <strong>für</strong> die St.<br />

Barbarafeier 2013.<br />

Minister Heiko Maas, Vorstandsmitglieder der VSB und Jubilare beim<br />

Absingen des Steigerliedes nach der Ehrung<br />

Verehrte Mitglieder der Vereinigung<br />

Saarländischer Bergingenieure<br />

e. V., der Vorstand der VSB<br />

e.V. bedankt sich ganz herzlich<br />

<strong>für</strong> ihre Unterstützung im Jahre<br />

2012 und wünscht Ihnen und Ihren<br />

Familien <strong>für</strong> das Jahr 2013 viel<br />

Glück, Gesundheit und Zufriedenheit.<br />

Wir würden uns sehr freuen,<br />

veranstaltung-<br />

Jahreshauptversammlung<br />

der VSB am Sonntag,<br />

halle<br />

Püttlingen“ – oder bei<br />

einer unseren anderen Veranstal-<br />

<br />

Gerhard Meiser<br />

94 bergbau 2/2013


Buchbesprechung<br />

Liebe bis in den Tod –<br />

Der Autor Manfred Helmert aus Ofterschwang widmet in einer Lesung<br />

seine Familiengeschichte den Vertriebenen aus dem Sudetenland<br />

<br />

allein.“ Doch das Glück der fünfjährigen<br />

Marie über das Weihnachtsgeschenk<br />

währt nur kurz. Denn die Puppe ist von<br />

den mittellosen Eltern zu Heiligabend<br />

nur ausgeliehen worden. Marie weint den<br />

ganzen Weihnachtstag. Mit diesen bewegenden<br />

Szenen beginnt der Dipl.-Ing.<br />

Helmert aus Ofterschwang sein Buch<br />

Marie, im Sudeten-<br />

Iand geboren und schon in früher Kindheit<br />

leidgeprüft, steht im Mittelpunkt der<br />

Geschichte, die der 65-jährige Autor den<br />

Vertriebenen aus dem Sudetenland gewidmet<br />

hat. Im Schloss-Saal zu Immenstadt<br />

im Allgäu stellte er das Buch vor.<br />

Manfred Helmert ist in der Region bekannt<br />

geworden mit seiner Biographie<br />

<br />

Maria Hornik. Zur Einstimmung trug er<br />

im Schloss Immemstadt ein Kapitel aus<br />

seinem Erstling vor, die 79-jährige Imkerin<br />

bedankte sich wortreich und temperamentvoll.<br />

Ebenfalls zu Gast: der Westallgäuer<br />

Regisseur Leo Hiemer, der das<br />

Leben der Oberstdorferin verfilmen will.<br />

Mario Adorf, verkündete Helmert, habe<br />

schon <strong>für</strong> eine Rolle zugesagt.<br />

In seinem 2. Buch, im Selbstverlag<br />

erschienen, erzählt Manfred Helmert in<br />

einfacher Sprache auch die Geschichte<br />

<br />

nend<br />

geschrieben“. Bei einer weiteren<br />

Lesung im Schloss Immenstadt begnügte<br />

er sich mit 2 kleinen Ausschnitten aus<br />

dem Buch, machte die künftigen Leser<br />

aber neugierig mit den in groben Zügen<br />

vorgetragenen Lebensverläufen von<br />

Marie und von Erich, dem sie ihre Liebe<br />

<br />

Die junge Harfinistin Lena Rickauer aus<br />

Fischen setzte während der Lesung im gut<br />

besetzten Saal eindrucksvolle Akzente.<br />

Alois Ried, der Bürgermeister von Ofter-<br />

<br />

dass der Autor schon seit rund 10 Jahren<br />

in seiner Gemeinde ansässig sei. Sein Legauer<br />

Amtskollege Franz Abele erinnerte<br />

-<br />

<br />

<br />

Geschichte darf nicht vergessen werden“.<br />

Manfred Helmert wurde am 13.12.1947 in<br />

Legau, Kreis Memmingen (Allgäu) geboren.<br />

ter<br />

kam er zu Pflegeeltern in das Ruhrgebiet<br />

(Gelsenkirchen-Buer-Hassel). Hier besuchte<br />

er die Volksschule (St. Michael in Hassel).<br />

Am 01.04.1962 begann seine Lehre<br />

als Bergmann auf der Zeche Westerholt<br />

(Hibernia AG). Am 30.06.1965 legte er seine<br />

Knappenprüfung mit Auszeichnung ab.<br />

Während seiner Ausbildung zum Knappen,<br />

erhielt das letzte Pferd unter Tage sein Gnadenbrot<br />

(Im Flöz Sonnenschein).<br />

Am 13.10.1975 begann sein Studium<br />

zum Bergbauingenieur, welches er am<br />

06.10.1978 erfolgreich abschloss. Er<br />

blieb dem saarländischen Bergbau treu,<br />

so wurde er Abteilungssteiger, Fahr-<br />

<br />

stellvertretender Betriebsführer auf der<br />

Zeche Landsweiler-Reden. Als Obersteiger<br />

beendete er seine Laufbahn auf dem<br />

Bergwerk Göttelborn.<br />

nenkönigin,<br />

der steinige Weg der Maria<br />

Hornik“ wurde ein voller Erfolg und wird<br />

mit Mario Adorf verfilmt. Der Erlös des Buches<br />

wurde an Waisenkinder überwiesen.<br />

Sein 2. Buch beginnt in Prag an der<br />

Karlsuniversität, wo Einstein einen Lehrstuhl<br />

hatte und Kafka Student war.<br />

Manfred Helmert<br />

Kontakt<br />

Dipl.-Ing. Manfred Helmert<br />

Tiefenberg 48<br />

87527 Ofterschwang<br />

Tel.: 08321 / 67 65 136<br />

Fax: 08321 / 67 65 137<br />

E-Mail: manfred.helmert@web.de<br />

Das Buch ist im Handel erhältlich zum<br />

Preis von 14,70 € unter der<br />

ISBN-Nummer: 978-3-920269-55-9<br />

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bergbau 2/2013 95


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Der Ring von Ingenieuren,<br />

Technikern und Führungskräften.<br />

Im Mitgliedsbeitrag des <strong>RDB</strong> e.V.<br />

<br />

»bergbau« eingeschlossen.<br />

Herausgeber<br />

<strong>RDB</strong> e.V.,<br />

Ring Deutscher Bergingenieure,<br />

vertreten durch den<br />

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Assessor des Bergfachs<br />

Dipl.-Berging. Konrad Hupfer<br />

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– Verantwortlicher Redakteur –<br />

Holtkamp 5<br />

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E-Mail:<br />

hupfer.konrad@t-online.de<br />

Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors<br />

– Dw –<br />

– Anzeigenleitung –<br />

<br />

45701 Herten-Bertlich<br />

<br />

Dr. mont. Volker Schacke<br />

– Sch –<br />

Apelank 34<br />

<br />

<br />

E-Mail:<br />

schacke.vimg@t-online.de<br />

Verlag/Satz/Druck/<br />

Anzeigenverwaltung<br />

Makossa<br />

Druck und Medien GmbH<br />

Pommernstraße 17<br />

<br />

<br />

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E-Mail:<br />

info@ctp-makossa.de<br />

Internet:<br />

www.makossa.de<br />

Geschäftsführer<br />

Werner und Günter Makossa<br />

Gültig ist die Anzeigenpreisliste<br />

Nr. 35 vom 01.01.2002<br />

Veröffentlichungen<br />

<br />

Beiträge und Abbildungen gehen<br />

im Rahmen der gesetzlichen<br />

Bestimmungen in das Veröffentlichungs-<br />

und Verbreitungsrecht<br />

des Verlages über.<br />

Überarbeitungen und Kürzungen<br />

liegen im Ermessen der Redaktion.<br />

Für unaufgefordert eingesandte<br />

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etc. übernimmt der Einsender<br />

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In der Regel werden <strong>für</strong><br />

Veröffentlichungen keine<br />

Honorare gezahlt.<br />

<br />

enthaltenen Beiträge und<br />

Abbildungen sind<br />

urheberrechtlich geschützt.<br />

Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine<br />

Verwertung ohne Einwilligung<br />

des Verlages strafbar.<br />

Bezugspreise/jährlich<br />

Inland:<br />

€ + Porto 12,- €<br />

= ges. 72,- €<br />

Ausland:<br />

70,- € + Porto 20,- €<br />

€<br />

Die Lieferung an Mitglieder des<br />

<strong>RDB</strong> e.V. erfolgt im Rahmen der<br />

Mitgliedschaft.<br />

Bezugszeit<br />

<br />

erscheint monatlich.<br />

Ein Abonnement gilt zunächst <strong>für</strong><br />

ein Kalenderjahr und verlängert<br />

<br />

Die Kündigung kann mit<br />

einer Frist von 3 Monaten zum<br />

<br />

werden.<br />

<br />

chlorfrei gebleichtem Papier<br />

gedruckt.<br />

<br />

96 bergbau 2/2013


Das Besucherbergwerk<br />

Klosterstollen Barsinghausen<br />

Im Jahr 1986 fand sich eine<br />

Gruppe von Bergleuten<br />

zusammen, um den fast in<br />

Vergessenheit geratenen<br />

Klosterstollen und die Erinnerung<br />

an den Bergbau auf Deisterkohle<br />

wieder in das Blickfeld der<br />

Öffentlichkeit zu rücken.<br />

Unter der Anleitung der<br />

<strong>RDB</strong>-Mtglieder Dieter Lohmann<br />

und Konrad Boden, Bergleuten<br />

des stillgelegten Kaliwerkes<br />

Ronnenberg und Menschen,<br />

die am Bergbau Interesse hatten,<br />

fanden sich zu ehrenamtlicher<br />

<br />

Klosterstollen“ zusammen.<br />

Uns schwebte vor, den Klosterstollen<br />

aufzuwältigen und ein Besucherbergwerk<br />

einzurichten. In einer realistischen Umgebung<br />

die Arbeitswelt der Deisterbergleute<br />

auch <strong>für</strong> nachfolgende Generationen<br />

nachvollziehbar darzustellen, war unser<br />

Ziel. Doch bevor es so weit war, mussten<br />

Schwierigkeiten bewältigt werden,<br />

von denen zu Beginn der Arbeiten keine<br />

Vorstellung bestand. Und das war gut so.<br />

Sonst hätten wir das Vorhaben vielleicht<br />

gar nicht begonnen.<br />

samten Stollenlänge aus dem zufließenden<br />

Wasser eine ca. 1 m dicke Schicht<br />

von Ockerschlamm auf der Stollensohle<br />

abgesetzt.<br />

Einfahrt mit dem Personenzug<br />

der Kohle erforderlich sind, gezeigt. Alle<br />

Maschinen, vom Abbauhammer, Bohrhammer,<br />

Schrapper, Wurfschaufellader<br />

und Panzerförderer sind betriebsbereit<br />

und geben einen realistischen Einblick in<br />

die Arbeitswelt der Bergleute. Die im Original<br />

erhaltene Kaue und der 1898 erbaute<br />

Zechensaal runden übertage das Bild eines<br />

Bergbaubetriebes ab. Die weitgehend<br />

originale Restaurierung der Gebäude und<br />

eine zeitgemäße Infrastruktur gestatten<br />

heute eine vielfältige Nutzung. Sie bilden<br />

einen stilvollen Rahmen <strong>für</strong> private und<br />

kulturelle Veranstaltungen.<br />

Das Besucherbergwerk und die dazu<br />

gehörenden übertägigen Anlagen werden<br />

che<br />

Gemeinnützige Betriebs GmbH“.<br />

Freigelände Fördergerüst Schacht 2<br />

Personenbahnhof im Stollen<br />

Der Stollen war bei der Stillegung des<br />

Steinkohlenbergwerkes Barsinghausen<br />

im Jahr 1957 abgemauert worden. Im<br />

Laufe von 30 Jahren hatte sich auf der ge-<br />

Eingang zum Gelände des<br />

Besucherbergwerkes<br />

Mit einer Miniraupe, einer schrottreifen<br />

Feldbahnlore und sehr viel Einsatz begannen<br />

die Arbeiten.<br />

Nach 13 Jahren Arbeit waren Wasser<br />

und Ockerschlamm aus dem Stollen gefördert,<br />

1 450 m altes Gleis und Tragwerk<br />

ausgebaut und der Stollen mit einem betriebsfähigen<br />

Gleis ausgerüstet.<br />

Am 01.05.1999 übergab der Leiter des<br />

Bergamts Hannover in einer Feierstunde<br />

im Zechensaal der ehemaligen Tiefbauanlage<br />

Klosterstollen die Urkunde zum<br />

Betrieb des Besucherbergwerkes Klosterstollen<br />

und der Grubenbahn.<br />

Heute können die Besucher mit dem<br />

Personenzug 1 380 m in den Stollen<br />

einfahren. Auf einem Rundweg von fast<br />

600 m Länge werden alle Arbeitsvorgänge,<br />

die zur Vorrichtung und zum Abbau<br />

„Klosterstollenmannschaft“ vor dem Mundloch<br />

Unterstützung erhält das Besucherberg-<br />

<br />

Besucherbergwerk Barsinghausen e.V.“<br />

Konrad Boden<br />

<strong>RDB</strong>-Mitglied<br />

Informationen<br />

Alte Zeche Gemeinnützige<br />

Betriebs GmbH<br />

Hinterkampstraße 6<br />

30890 Barsinghausen<br />

Telefon: 05105 51 41 87<br />

Fax: 05105 77 30 60<br />

Email: info@klosterstollen.de<br />

Internet: www.klosterstollen.de<br />

Die Rechte der Bilder gehören dem<br />

Autor<br />

Alle Fotos: Konrad Boden

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