Zeitschrift für Rohstoffgewinnung, Energie, Umwelt - RDB eV
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Offizielles Organ<br />
des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
Ring Deutscher<br />
Bergingenieure<br />
2<br />
Februar<br />
2013<br />
64. Jahrgang<br />
berg<br />
bau<br />
bau<br />
<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />
<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />
K 10978<br />
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auf der BAUMA:<br />
Halle C2/215/312
– Über Seltenerden –<br />
Mikael Henrik von Nauckhoff <strong>für</strong> die Seltenerden Storkwitz AG<br />
Gerne verfasse ich einige einführende Worte zum Thema<br />
Seltenerden und zur Seltenerden Storkwitz AG<br />
Die Gesellschaft Seltenerden Storkwitz AG (SES) hat sich<br />
vorgenommen, die Entwicklung des einzig bekannten Vorkommens<br />
in Mitteleuropa <strong>für</strong> Seltene Erden und andere High-Tech-<br />
Metalle voranzutreiben. Ziel ist es, mittelfristig einen Beitrag zu<br />
der immer problematischer werdenden Versorgung Deutschlands<br />
mit Rohstoffen und speziell mit diesen Metallen zu leisten.<br />
Die Sorge ist berechtigt: Die Seltenerdmetalle kommen zu<br />
über 95% aus China, die Preise<br />
sind durch Verknappung und<br />
Ausfuhrzölle in den beiden letzten<br />
Jahren teilweise um mehr<br />
als 200% gestiegen. Weitere<br />
größere Vorkommen gibt es in<br />
Nordamerika und Australien,<br />
bis zu einer nennenswerten<br />
Produktion werden aber noch<br />
Jahre vergehen.<br />
Die Preise der Metalle werden<br />
mittel- und langfristig stark<br />
steigen, deshalb werden auch<br />
neue Minengesellschaften künftig<br />
wirtschaftlich fördern können.<br />
Das belegen eindrucksvoll die<br />
vielen neuen Goldproduzenten.<br />
Die Gründe <strong>für</strong> die zwangsläufigen<br />
Preissteigerungen sind<br />
vielfältig:<br />
● Überproportional zunehmender<br />
Bedarf in Entwicklungsund<br />
Schwellenländern, allen<br />
voran Indien, aber auch generell<br />
durch zunehmende Digitalisierung<br />
bisher einfacher,<br />
analoger Geräte<br />
● Zunehmende Produktion erst<br />
langfristig in Sicht, der derzeitige<br />
Monopolist China hat<br />
schon die weitere Reduzierung<br />
von Ausfuhren angekündigt<br />
● Weltweit immer höhere Gestehungskosten<br />
durch mehr<br />
<strong>Umwelt</strong>- und Arbeitsschutz, höhere Löhne und vor allem<br />
durch höhere <strong>Energie</strong>preise<br />
● Das Recycling der Metalle ist schwierig und steht noch am<br />
Anfang. In einem Computerchip beispielsweise sind bis zu 60<br />
verschiedene Metalle verbaut. Des Weiteren kann der Bedarf<br />
der Zukunft nicht durch Recyling bisher verarbeiteter Metalle<br />
gedeckt werden<br />
● Weltweit wird an der Substitution vieler seltener Metalle geforscht,<br />
jedoch ist diese nur <strong>für</strong> vergleichsweise wenige Anwendungen<br />
erfolgreich<br />
● Die beabsichtigte behutsame Yuan-Aufwertung bedeutet höhere<br />
Weltmarktpreise <strong>für</strong> Metalle aus China und höhere Preise<br />
<strong>für</strong> andere Metalle durch vermehrten Ankauf durch China,<br />
das schon jetzt einen Großteil der Weltrohstoffvorkommen<br />
verbraucht.<br />
Die 17 Seltenen Erden sind eine Elementegruppe im Periodensystem,<br />
wobei „Erde“ ein früherer Ausdruck <strong>für</strong> „Oxid“ war. Zu<br />
ihnen gehören in der Reihenfolge ihrer Ordnungszahlen Scandium<br />
(Sc, 21), Yttrium (Y, 39) sowie die Lanthanoide Lanthan<br />
(La, 57), Cer (Ce, 58), Praseodym (Pr,59), Neodym (Nd, 60),<br />
Promethium (Pm, 61), Samarium (Sm, 62), Europium (Eu, 63),<br />
Gadolinium (Gd, 64), Terbium (Tb, 65), Dysprosium (Dy, 66),<br />
Holmium (Ho,67), Erbium (Er, 68), Thulium (Tm, 69), Ytterbium<br />
(Yb, 70) und Lutetium (Lu, 71).<br />
Sie werden unterteilt in leichte, mittelschwere und schwere<br />
Seltene Erden, wobei die Abgrenzungen nicht genau definiert<br />
sind. Am Beispiel einiger Metalle kann man die in den letzten<br />
Jahren zunehmende Bedeutung dieser Elementegruppe darlegen.<br />
Der bereits erwähnte Computerchip hatte vor 30 Jahren<br />
noch ca. 20 Metalle, keines<br />
davon war ein Seltenerdmetall.<br />
Seltenerden finden meist<br />
als Legierungsbestandteil<br />
bzw. als Beimischung Verwendung.<br />
Nachfolgend sind<br />
aus Platzgründen nur die<br />
hauptsächlichen Anwendungen<br />
genannt, nicht die anderen<br />
Bestandteile der Werkstoffe.<br />
Beispiel Cer – Zündsteine,<br />
Katalysatoren, UV-Filter,<br />
Leuchtdioden, Bildröhren,<br />
Kontrastmittel etc.<br />
Beispiel Lanthan – Glasindustrie,<br />
Kugelgraphit, Kathoden,<br />
Wasserstoffspeicher,<br />
chirurgische Instrumente etc.<br />
Beispiel Praseodym –<br />
Flugzeugmotoren, Dauermagnete,<br />
Färben von Glas und<br />
Emaille, UV-Absorption etc.<br />
Beispiel Neodym – Starkmagnete,<br />
Glas-, Porzellanund<br />
Emaillefärbung, Laser,<br />
UV-Absorption etc.<br />
Beispiel Yttrium – Reaktortechnik,<br />
Permanentmagnet,<br />
Heizdrähte, Supraleiter,<br />
Zündkerzen, Lambda-Sonden,<br />
Mikrowellenfilter, Leuchtstofflampen<br />
etc.<br />
Dem jungen Unternehmen<br />
wünsche ich da<strong>für</strong> viel Erfolg und verabschiede mich, auch<br />
wenn ich kein Bergmann bin, mit einem herzlichen „Glückauf“!<br />
Frankfurt am Main, im Februar 2012<br />
Dipl.-Ing. Mikael Henrik von Nauckhoff<br />
Mikael Henrik von Nauckhoff ist der Autor des Buches “Strategische<br />
Metalle und Seltenerdmetalle – Investieren in Technologiemetalle<br />
und Hichtech-Metalle: Indium, Wismut, Terbium & Co.”<br />
Mittlerweile liegt eine JORC-konforme Ressourcenberechnung<br />
<strong>für</strong> den durch Bohrungen bis in 600 m Teufe erkundeten<br />
Lagerstättenteil vor. Darin wird eine Ressource von 4,4 Mio. t.<br />
Erz mit einem durchschnittlichen Seltenerd-Oxidgehalt von<br />
0,45 % bescheinigt, somit rund 20 000 t Seltenerd-Oxid (SEO).<br />
Zusätzlich wurden <strong>für</strong> Storkwitz 4 000 t des kritischen Metalls<br />
Niob testiert. Das JORC-Gutachten vermutet eine Fortsetzung<br />
der Lagerstätte bis mindestens 1 200 m Teufe. Die SES geht<br />
davon aus, dass sich die Ressource bis zu dieser Teufe mindestens<br />
verdoppeln lässt. Mit einem weiteren Bohrprogramm<br />
soll die Lagerstätte weiter zur Teufe hin erkundet werden.
Offizielles Organ<br />
des <strong>RDB</strong> e.V.<br />
Ring Deutscher<br />
Bergingenieure<br />
2<br />
Februar<br />
berg<br />
<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong>bau<br />
K 10978<br />
berg<br />
bau<br />
2<br />
2013 <strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />
64. Jahrgang<br />
<strong>Zeitschrift</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Rohstoffgewinnung</strong>,<br />
<strong>Energie</strong>, <strong>Umwelt</strong><br />
Offizielles Organ des <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure.<br />
Der Ring von Ingenieuren, Technikern und Führungskräften.<br />
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auf der BAUMA:<br />
Halle C2/215/312<br />
Titelbild: Kohleausbiss in Venezuela –<br />
Ein internationales Projekt der DMT GmbH & Co. KG / IMC-Montan Consulting GmbH<br />
<strong>für</strong> den Kunden Compañía Carbonífera Caño Seco C.A.<br />
Gestaltung: DMT<br />
Inhaltsübersicht<br />
50 bergbau aktuell<br />
Fachmesse<br />
54 bauma 2013 –<br />
Effizienz rauf, Emissionen<br />
runter<br />
55 bauma Africa 2013 erweitert<br />
Fläche<br />
55 Entgegen der Marktlage –<br />
bauma China bricht erneut alle<br />
Rekorde<br />
<strong>Energie</strong>politik<br />
56 Die RAG AG –<br />
Konzern im Wandel der<br />
<strong>Energie</strong>versorgung<br />
Dr.-Ing. Assessor des<br />
Markscheidefachs Peter Fischer<br />
und Dipl.-Ing. Ricarda Dyga, Herne<br />
Bergwerksbetrieb<br />
60 Rückzug des Bergwerkes Ost<br />
aus dem Grubenbetrieb<br />
Oberbergrat Jörg Tuschmann<br />
und Bergamtsrat Dieter Albrecht,<br />
Dortmund<br />
Gebirgsbeherrschung<br />
63 Bergbauinduzierte Seismizität<br />
im Umfeld der Uranerzgrube<br />
Schlema-Alberoda<br />
Dr.-Ing. Assessor des<br />
Markscheidefachs Olaf Wallner<br />
und Diplomgeologe Axel Hiller,<br />
Chemnitz<br />
Aus- und Fortbildung<br />
70 TFH Georg Agricola zu Bochum<br />
erweitert Netzwerk in<br />
Russland –<br />
Kooperation mit Technischer<br />
Universität im Kuzbass Revier<br />
70 TFH Georg Agricola und<br />
Universitäten aus Chile und<br />
Deutschland gründen<br />
Exzellenzzentrum <strong>für</strong> Bergbau<br />
71 Die Vermessung braucht<br />
Nachwuchs –<br />
TFH an Kooperation<br />
„Geodäsie in NRW“ beteiligt<br />
71 TU Clausthal und Welterbe<br />
Rammelsberg bauen<br />
Kooperation aus<br />
72 Im Jahr der Nachhaltigkeit<br />
startet die Festperiode<br />
Unternehmen<br />
73 Praktizierter Erfahrungsaustausch<br />
–<br />
Nachlese DMT Fachgespräch<br />
„Prüfung von Brückenseilen“<br />
74 Industrie<br />
77 Journal<br />
77 Journal/Veranstaltungen<br />
77 Veranstaltungen<br />
<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />
83 Bergbaugebiete in Istrien und<br />
Österreich<br />
<strong>RDB</strong>-Ausschuss <strong>für</strong> Renten und<br />
Pensionen<br />
87 Hinterbliebenenrente, Anhebung<br />
der Altersgrenzen, Abschläge<br />
bei Witwenrenten und<br />
Witwerrenten, Rentenfaktor,<br />
Zugangsfaktor, Rentenformel,<br />
Persönliche Entgeltpunkte<br />
<strong>RDB</strong> e.V.<br />
89 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
90 <strong>RDB</strong>-Veranstaltungen<br />
Mitteilungen<br />
91 <strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
48 <strong>RDB</strong>-Info/Impressum<br />
50 Stellenanzeige<br />
53 Stellenanzeigen<br />
Buchbesprechungen<br />
59 Mehr Licht zwischen Ruhr<br />
und Lippe – Die Entwicklung<br />
der <strong>Energie</strong>versorgung in der<br />
Region Hamm und dem<br />
südlichen Münsterland<br />
62 Bodenkunde in Stichworten<br />
69 In zwei Zeiten – Ein Altrektor<br />
der TU Bergakademie Freiberg<br />
erzählt<br />
95 Liebe bis in den Tod –<br />
Der Autor Manfred Helmert<br />
aus Ofterschwang widmet<br />
in einer Lesung seine<br />
Familiengeschichte den<br />
Vertriebenen aus dem<br />
Sudetenland<br />
Vorschau 3/2013<br />
● Besonderheiten der Nutzung der<br />
Ressourcen des Salzvorkommens<br />
„Ilzek“ im Gebiet Orenburg in<br />
Südrussland<br />
● Grubenwasserhaltung – Änderung<br />
der Grubenwasserhaltung im<br />
Ruhrrevier im Zuge des Stilllegung<br />
des Steinkohlenbergbaues<br />
● Besucherbergwerke und -höhlen –<br />
Einfluss der zunehmenden<br />
Eventkultur auf das bergrechtliche<br />
Genehmigungsmanagement <strong>für</strong> den<br />
Betrieb von Besucherbergwerken<br />
und -höhlen<br />
bergbau 2/2013 49
erg<br />
aktuell<br />
bau<br />
„Oettinger fordert EEG-Revision“<br />
Für eine „Generalrevision“ des Erneuerbare-<strong>Energie</strong>n-Gesetzes<br />
(EEG) noch vor der Bundestagswahl hat sich EU-<strong>Energie</strong>kommissar<br />
Günther Oettinger (CDU) ausgesprochen. Nach einem<br />
Besuch der CDU-Landtagsfraktion im nordrhein-westfälischen<br />
Landtag sagte Oettinger in Düsseldorf, anfangs sei das Gesetz<br />
<strong>für</strong> die Förderung erneuerbarer <strong>Energie</strong>n „glänzend“ gewesen.<br />
Allerdings führe es nun zu Fehlanreizen, die es so schnell wie<br />
möglich zu korrigieren gelte. Oettinger forderte zudem, Steuern<br />
und Abgaben zu senken, um die steigenden Kosten der Netzfinanzierung<br />
auszugleichen. Der EU-Kommissar wies darauf hin,<br />
dass der Strompreis im internationalen Vergleich nur in Japan<br />
und Dänemark höher sei als in Deutschland. Wie in keinem anderen<br />
Land der Erde sei er in Deutschland „politikgeprägt durch<br />
Staatsabgaben“.<br />
Inzwischen sei die Höhe der <strong>Energie</strong>kosten <strong>für</strong> viele Unternehmer<br />
beim Standortvergleich wichtiger als die Höhe der Lohnkosten.<br />
Gerade weil es keine andere Region Europas gebe, die derart<br />
stark durch Industrie geprägt sei, sei es <strong>für</strong> Nordrhein-Westfalen<br />
wichtig, <strong>Energie</strong>-, Industrie- und Arbeitsmarktpolitik strategisch<br />
eng zu verknüpfen. Oettinger sagte, es sei völlig klar, dass in<br />
Deutschland Kernkraft abgeschaltet wird. Da kann die nächsten<br />
3 Bundestagswahlen – 2013, 2017, 2021 – gewinnen, wer auch<br />
immer.<br />
Das wird der Fall sein. Deshalb brauche Deutschland noch auf<br />
längere Zeit Kohlekraftwerke. Nordrhein-Westfalen habe da<strong>für</strong> die<br />
besten Voraussetzungen. Der EU-Kommissar rief Ministerpräsidentin<br />
Hannelore Kraft (SPD) auf, in ihrer rot-grünen Koalition zu<br />
gewährleisten, dass Kohlekraftwerke ihren Anteil <strong>für</strong> die Bewältigung<br />
einer bezahlbaren <strong>Energie</strong>wende leisten könnten.<br />
„Ich glaube, dass die Regierungschefin sich durchsetzen und<br />
<strong>für</strong> Klarheit sorgen muss, wie es Nordrhein-Westfalen mit der Kohle<br />
hält.“<br />
Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), vom 09.01.2012<br />
Wir suchen <strong>für</strong> den Bereich „Genehmigungsverfahren Ost“ ab sofort eine/n<br />
(Bergbau-)Ingenieur/in<br />
Bachelorabschluss oder vergleichbar, vorzugsweise in der<br />
Fachrichtung Bergbau, ersatzweise in den Fachrichtungen<br />
Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder einer vergleichbaren<br />
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Sicherung und nachhaltige Nutzung von natürlichen Rohstoffen und Ressourcen.<br />
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Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen<br />
bis zum 28.02.2013 unter Angabe der Stellenausschreibungsnummer<br />
L49/12/BB und des Kennwortes „Genehmigungsverfahren Ost“ an das<br />
Landesamt <strong>für</strong> Bergbau, <strong>Energie</strong> und Geologie<br />
– Personalreferat –<br />
Stilleweg 2, 30655 Hannover<br />
BDEW zu den Vorschlägen des<br />
Bundesumweltministers –<br />
Hildegard Müller – Die Begrenzung der Kosten ist ein<br />
wichtiges Anliegen und geht in die richtige Richtung<br />
„Der Bundesumweltminister adressiert mit seinen Vorschlägen<br />
ein wichtiges Anliegen: die Begrenzung der Kosten einer anscheinend<br />
ungebremst steigenden EEG-Umlage und eine breitere Finanzierung<br />
der <strong>Energie</strong>wende. Dies geht in die richtige Richtung.<br />
Dabei aus Solidaritätsgesichtspunkten verschiedene Akteure<br />
gleichermaßen einzubeziehen, ist grundsätzlich richtig und gut“,<br />
betonte Hildegard Müller, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung<br />
des Bundesverbandes der <strong>Energie</strong>- und Wasserwirtschaft<br />
(BDEW). In seinem vorgestellten Papier attestiert Bundesumweltminister<br />
Altmaier, dass unter anderem angesichts des sinkenden<br />
Börsenstrompreises auch 2014 mit einem Anstieg der EEG-Umlage<br />
zu rechnen ist. Das Ziel Altmaiers sei offenbar, energieintensive<br />
Industrie und EEG-Anlagen-Besitzer beziehungsweise die<br />
gesamte Branche gleichermaßen in die Pflicht zu nehmen.<br />
Die Vorschläge müssen jetzt konkret unterlegt werden. Fragen<br />
des Bestandsschutzes der vorhandenen Anlagen beim vorgeschlagenen<br />
Soli wurden offenbar noch nicht diskutiert. „Verschiedene<br />
Akteure werden dies als erstmaligen Eingriff in den<br />
Bestandsschutz empfinden. Das wiederum könnte Auswirkungen<br />
auf die Planungs- und Investitionssicherheit auch in anderen<br />
Bereichen der <strong>Energie</strong>politik haben. Daher sollten diese Punkte<br />
schnell konkretisiert werden“, forderte Müller.<br />
„Der BDEW begrüßt, dass der Bundesumweltminister die Kostendebatte<br />
aufgreift. Die weiteren Vorschläge aus der Regierung<br />
müssen abgestimmt und die Ausgestaltung koordiniert vorgetragen<br />
werden. Nur so kann zusätzliche Verwirrung in der ohnehin<br />
schon komplizierten Situation vermieden werde“, erklärte die Vorsitzende<br />
der BDEW-Hauptgeschäftsführung.<br />
„Eine grundlegende Reform des EEG muss in der nächsten<br />
Legislaturperiode zügig angegangen werden. Ich appelliere jetzt<br />
an alle Beteiligten, die Vorschläge ernsthaft zu prüfen und sich<br />
sinnvollen Maßnahmen nicht aus taktischen Gründen mit Blick<br />
auf die Bundestagswahl im Herbst zu verschließen“, so Müller.<br />
Internet: www.bdew.de<br />
Saarländischer Informationsbesuch auf dem<br />
Zukunftsstandort Ewald und im<br />
Kreativ.Quartier Lohberg<br />
Herausforderungen und Rahmenbedingungen des Strukturwandels<br />
im Ruhrgebiet standen im Fokus eines Informationsbesuches<br />
von Vertretern der Projektgemeinschaft Duhamel und des<br />
Innenministeriums des Saarlandes.<br />
Bei ihrer Exkursion informierten sich die Teilnehmer auch über<br />
Projekte, die die RAG Montan Immobilien gemeinsam mit den<br />
Standortkommunen entwickelt, wie das Kreativ.Quartier Lohberg<br />
in Dinslaken und den Zukunftsstandort Ewald in Herten.<br />
Wie in Herten bei der Kooperation zwischen der Stadt und RAG<br />
Montan Immobilien in der Projektgemeinschaft Ewald als auch in<br />
Dinslaken bei der Projektgemeinschaft Lohberg haben sich auch<br />
im Saarland die Gemeinde Ensdorf und RAG Montan Immobilien<br />
Fortsetzung auf Seite 52<br />
50 bergbau 2/2013
PARTNER-<br />
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erg<br />
aktuell<br />
bau<br />
Fortsetzung von Seite 50<br />
zu einer Projektgemeinschaft zusammengeschlossen. Gemeinsam<br />
mit den Bürgern, mit Experten und Planern wollen sie Ideen<br />
<strong>für</strong> eine Nachfolgenutzung des Areals des Bergwerkes Saar, die<br />
ehemalige Grube Duhamel, entwickeln. Der gesamte Standort<br />
mit Tagesanlage, Bergehalde und angrenzenden Gemeindeflächen<br />
umfasst rund 140 ha. Bis zum Frühjahr soll gemeinsam ein<br />
Konzept <strong>für</strong> die Umgestaltung von Bergehalde und Tagesanlage<br />
sowie <strong>für</strong> das Umfeld erstellt werden.<br />
Internet: www.rag-montan-immobilien.de<br />
Neue Landbasis <strong>für</strong> eine effiziente Erdölförderung<br />
Wirtschaftlicher Impuls <strong>für</strong> Cuxhaven: Am 25.01. wurde im Beisein<br />
von rund 100 Gästen aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung<br />
die neue Landbasis zur Versorgung der Bohr- und Förderinsel<br />
Mittelplate eingeweiht. Das Ölfeld Mittelplate ist das mit Abstand<br />
größte Erdölvorkommen Deutschlands, aus dem RWE Dea als<br />
Betriebsführer und Partner Wintershall bereits über 27 Mio. t Öl<br />
sicher gewinnen konnten.<br />
Erbaut wurde die neue Landbasis im Auftrag der RWE Dea AG<br />
durch das Cuxhavener Unternehmen EnTec Industrial Services<br />
GmbH & Co. KG, das auch <strong>für</strong> den Betrieb zuständig ist. Die Bauzeit<br />
der beiden Betriebsteile am Helgoländer Kai und im Neuen<br />
Fischereihafen betrug 5 Monate. Insgesamt 16 Mitarbeiter sind in<br />
der Landbasis beschäftigt.<br />
Gemeinsam durchschnitten Dr. Ulrich Getsch, Oberbürgermeister<br />
der Stadt Cuxhaven, der Direktor des RWE Dea Bereiches<br />
Feldesentwicklung Uwe Balasus-Lange, sowie EnTec-Geschäftsführer<br />
Marco Schmidt während der feierlichen Einweihung<br />
symbolisch ein rotes Band. Die tägliche Versorgung von Deutschlands<br />
einziger offshore Ölbohr- und Förderinsel Mittelplate wird<br />
vor allem über den Helgoländer Kai sichergestellt, während große<br />
Mengen an Rohren oder Bohranlagenkomponenten über den<br />
Neuen Fischereihafen umgeschlagen werden.<br />
Neben dem Bau der Landbasis wurde außerdem die Schiffsflotte<br />
zur Versorgung der Mittelplate modernisiert. Durch den Einsatz<br />
neuer Schiffe mit Motoren modernster Bauart können sowohl die<br />
Schiffsbewegungen als auch die CO 2 -Emissionen deutlich reduziert<br />
werden. Das langfristige Finanzvolumen <strong>für</strong> Bau und Betrieb<br />
der Landbasis sowie Modernisierung und Betrieb der Schiffsflotte<br />
bewegt sich im oberen zweistelligen Millionenbereich.<br />
Durch die umgesetzten Maßnahmen werden weitere Beiträge<br />
zum <strong>Umwelt</strong>schutz im sensiblen Wattenmeer geleistet. Die Insel<br />
Mittelplate wird von der RWE Dea seit 25 a sicher betrieben und<br />
gilt inzwischen international als Beispiel <strong>für</strong> eine umweltverträgliche<br />
Ölförderung.<br />
Bürgermeister Getsch wies in seiner Ansprache auch auf die<br />
wirtschaftliche Bedeutung der neuen Landbasis <strong>für</strong> Cuxhaven hin.<br />
„Es freut mich sehr, dass die Firmen RWE Dea und Entec hier<br />
einen bedeutenden Beitrag zum Ausbau der Cuxhavener Hafenund<br />
Logistikwirtschaft leisten. Hier wird in die Zukunft investiert<br />
und durch die Vernetzung im Wirtschaftsraum Cuxhaven Handel,<br />
Handwerk und Gewerbe gestärkt“, so Getsch.<br />
Balasus-Lange ging in seiner Rede auf die Bedeutung des<br />
Cuxhavener Hafens <strong>für</strong> den reibungslosen Betrieb der Bohr- und<br />
Förderinsel Mittelplate ein: „Die Bohr- und Förderinsel Mittelplate<br />
ist einer der wichtigsten heimischen Rohstofflieferanten. Seit 25 a<br />
konnten dort über 27 Mio. t Erdöl störungsfrei gewonnen werden.<br />
Eine Voraussetzung <strong>für</strong> diese Erfolgsgeschichte war und ist der<br />
sichere Umschlag von benötigten Materialien im Cuxhavener Hafen.<br />
Die gute Kooperation zwischen der Stadt, dem Hafen und der<br />
Insel hat damit zur umweltgerechten Ölförderung im ökologisch<br />
sensiblen Gebiet beigetragen.“<br />
Die insgesamt über 10 000 m 2 große Landbasis besteht aus<br />
einer über 12 m hohen Stahllagerhalle sowie einem Sozial- und<br />
Verwaltungstrakt. In der Lagerhalle werden wichtige Ausrüstungsgegenstände<br />
gelagert. Ein modernes Warenbestandssystem und<br />
eine verbesserte Lagerhaltung ermöglichen einen schnellen und<br />
sicheren Umschlag aller Materialien, die auf der Mittelplate benötigt<br />
werden. Ein Teil der neuen Landbasis liegt vor der Schleuse,<br />
im Bereich des Helgoländer Kais. So wird eine flexible Planung<br />
und Abwicklung der Schiffstransfers zur Bohr- und Förderinsel<br />
sichergestellt. Für die Schiffsverladung wird ein mobiler Hafenkran<br />
genutzt. Das Verschiffen der Güter erfolgt ab der östlichen<br />
Kaimauer. EnTec-Geschäftsführer Schmidt betonte:<br />
„Der Bau der Landbasis sowie deren Ausstattung wurden so<br />
geplant und durchgeführt, dass jederzeit ein reibungsloser Ablauf<br />
der betrieblichen Prozesse gewährleistet ist. Das moderne<br />
Warenbestandssystem ermöglicht eine flexiblere Planung und<br />
Abwicklung der Schiffstransfers.“<br />
Internet: www.rwedea.com<br />
Informationen zum Rückbau der Häuser<br />
Siedlung „Am Ring“ in Nachterstedt<br />
Die jetzt begonnenen Rückbauarbeiten in Nachterstedt sind<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die nachfolgende Sanierung des Böschungsabschnittes,<br />
um langfristig einen sicheren Bergbaufolgesee herzustellen.<br />
Die LMBV hat zum Rückbau der Siedlung „Am Ring“ die 129.<br />
Ergänzung zum Abschlussbetriebsplan Tagebau Nachterstedt/<br />
Schadeleben mit Tagebaurestloch Königsaue erarbeitet, die am<br />
22.01.2013 durch das LAGB zugelassen wurde. Die Arbeiten erfolgen<br />
unter strikter Einhaltung der Sicherheitsvorgaben. Diese<br />
sehen u.a. den Einsatz von Riss- und Böschungsbeobachtern,<br />
seismischen Bewegungsmelder, GPS-Messsystemen sowie eine<br />
laufende hydrologische Überwachung der Grundwassermessstellen<br />
vor.<br />
Für den Rückbau erhielt die Firma Jaeger Spezial- und Tiefbau<br />
GmbH & Co. KG aus Bernburg nach einer Ausschreibung der<br />
LMBV den Zuschlag. Zunächst wurden eine Baustraße und die<br />
Baustelleneinrichtung errichtet. Danach erfolgten Räumungs- und<br />
Entkernungsarbeiten. Nunmehr werden 12 Doppelhäuser und 48<br />
Nebengebäude abgebrochen. Die rund 5 400 t Bauschutt werden<br />
gemäß Entsorgungskonzept verwertet. Die Arbeiten sollen bis April<br />
2013 erledigt sein. Daran schließt sich in einem weiteren Bauabschnitt<br />
der Abbruch der Doppelhaushälfte an der Böschungskante<br />
sowie die Unterflurberäumung der Keller an.<br />
Auf der Baustelle sind 7 Mitarbeiter der beauftragten Firma Jaeger<br />
und mindestens 2 Kollegen der Bergwacht tätig. Koordiniert<br />
und überwacht wird der Rückbau von LAGB und LMBV von den<br />
Tagesanlagen aus.<br />
Der von der LMBV beauftragte Abschlussbericht zur Ursachenforschung<br />
der Böschungsbewegung von 2009 soll im Sommer<br />
2013 dem Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt<br />
und dem LAGB als zuständige Bergbehörde übermittelt werden.<br />
Internet: www.lmbv.de<br />
Gelsenkirchen – Bohrer gräbt Tunnel <strong>für</strong> den<br />
Abwasserkanal Emscher<br />
Die Emschergenossenschaft hat den Riesen-Bohrer „angeschmissen“,<br />
der nun auf Gelsenkirchener Stadtgebiet den Tunnel<br />
<strong>für</strong> den neuen unterirdischen Abwasserkanal Emscher gräbt. Der<br />
erste Abschnitt in Heßler ist 350 m lang. Das Besondere an der<br />
Sache: Der Tunnel führt nicht nur unter dem Rhein-Herne-Kanal<br />
durch – bei der diesjährigen „Extraschicht“ wird die Emschergenossenschaft<br />
genau diesen Teilabschnitt des „Emscher-Schnellweges<br />
unter Tage“ auch <strong>für</strong> Besucher zugänglich machen.<br />
Ganz nach alter bergmännischer Tradition wurde der künftige<br />
Tunnel hochoffiziell gesegnet und geweiht: Die Patenschaft über-<br />
52 bergbau 2/2013
erg<br />
aktuell<br />
bau<br />
Stellenanzeigen<br />
Das Landesamt <strong>für</strong> Bergbau, <strong>Energie</strong> und Geologie engagiert sich <strong>für</strong> die<br />
Sicherung und nachhaltige Nutzung von natürlichen Rohstoffen und Ressourcen.<br />
Es unterstützt bei Fragestellungen zu Bergbau, <strong>Energie</strong> und Geologie.<br />
Wir suchen <strong>für</strong> den Bereich „Bergaufsicht, Betriebsüberwachung, Gefahrenabwehr“<br />
zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine/n<br />
Ingenieur/in<br />
Bachelorabschluss oder vergleichbar, vorzugsweise in der<br />
Fachrichtung Bergbau, ersatzweise in den Fachrichtungen<br />
Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder vergleichbaren Ingenieurwissenschaften<br />
(Entgeltgruppe 10 TV-L).<br />
Details zum Anforderungsprofil und Aufgabenbereich finden Sie unter<br />
www.geozentrum-hannover.de/stellen<br />
Auskünfte erteilt Ihnen Herr Rieche unter Tel.: 05323/96 12 - 268.<br />
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte mit aussagekräftigen Unterlagen<br />
bis zum 28.02.2013 unter Angabe der Stellenausschreibungsnummer<br />
L01/13/BB und des Kennwortes „Bergaufsicht, Betriebsüberwachung,<br />
Gefahrenabwehr“ an das<br />
Landesamt <strong>für</strong> Bergbau, <strong>Energie</strong> und Geologie<br />
– Personalreferat –<br />
Stilleweg 2, 30655 Hannover<br />
nahm Bürgermeisterin Gabriele Preuß. Den Startschuss <strong>für</strong> die<br />
Bauarbeiten gaben Dr. Jochen Stemplewski (Vorstandsvorsitzender<br />
der Emschergenossenschaft), Gelsenkirchens Oberbürgermeister<br />
Frank Baranowski und Günter Osthoff, Geschäftsführer<br />
der Baufirma Wayss & Freytag.<br />
Der Abwasserkanal Emscher bildet die neue unterirdische<br />
Hauptschlagader des Emscher-Systemes. Im Rahmen des<br />
4,5 Mrd. € schweren Infrastrukturprojektes Emscher-Umbau wird<br />
der größte Abwasserkanal nicht nur dieser Region, sondern wohl<br />
auch Deutschlands und Europas geschaffen. Er entlastet die Emscher,<br />
die bislang die Rolle des Hauptabwasserkanals im Revier<br />
gespielt hat.<br />
Die bisherige Abwasserentsorgung mit offenen Schmutzwas-<br />
serläufen ist zwar funktional, aber nicht zeitgemäß. Der Emscher-<br />
Umbau macht aus dem Gewässer wieder einen blauen Fluss mit<br />
grünen Ufern. Das Schmutzwasser dagegen wird unter die Erde<br />
verbannt.<br />
Rund einen Monat wird es dauern, den 350-m-Tunnel von der<br />
Ecke An den Schleusen/Hafenbahnstraße unter den Rhein-Herne-Kanal<br />
zu graben. Dieses Teilstück wird die Emschergenossenschaft<br />
dann bei der diesjährigen Auflage der „Extraschicht“<br />
interessierten Besuchern zugänglich machen: Rund 20 m unter<br />
der Erde können die Gäste dann die „Kanalwelten“ erleben – ein<br />
einmaliges Erlebnis, denn sobald der Abwasserkanal in Betrieb<br />
ist, wird dort unten eher niemand mehr einen Spaziergang unternehmen<br />
wollen.<br />
Der zu bauende Kanal hat einen Innendurchmesser von 2,80 m<br />
und einen Außendurchmesser von 3,60 m. Insgesamt werden auf<br />
Gelsenkirchener Stadtgebiet rund 4 700 Rohr-Elemente verlegt.<br />
Sie haben Längen von 3 bis 4 m.<br />
Die Vortriebsmaschine, oft einfach auch nur als „Riesen-Bohrer“<br />
bezeichnet, ist 12 m lang und wiegt stolze 125 t. Sie ist <strong>für</strong><br />
Kanalrohre mit Innendurchmessern von 2,80 m und Außendurchmessern<br />
von 3,60 m ausgelegt – die Maschine selbst hat einen<br />
Außendurchmesser von 3,70 m.<br />
Getauft wurde nicht nur der Tunnel, auch die Vortriebsmaschine<br />
erhielt nach bergmännischer Tradition einen Namen: Sie heißt<br />
ISABEL = Installation Subterraner Abwasserrohre Bringt der Emscher<br />
wieder Leben.<br />
Internet: www.eglv.de<br />
bergbau 2/2013 53
Fachmessen<br />
bauma 2013 – Effizienz rauf, Emissionen runter<br />
Vom 15. bis 21.04.2013<br />
findet in München die bauma,<br />
30. Internationale Fachmesse<br />
<strong>für</strong> Baumaschinen, Baustoffmaschinen,<br />
Bergbaumaschinen,<br />
Baufahrzeuge und Baugeräte,<br />
statt. Einer der wesentlichen Ansatzpunkte<br />
<strong>für</strong> die auf der Messe<br />
zu erwartenden Innovationen ist<br />
die Antriebstechnologie bei mobilen<br />
Baumaschinen. Im Interview<br />
mit der Messe München gab Prof.<br />
Dr.-Ing. Günter Kunze, Leiter<br />
des Lehrstuhles <strong>für</strong> Baumaschinen-<br />
und Fördertechnik bei der<br />
Technischen Universität Dresden,<br />
einen Einblick in aktuelle Entwicklungen.<br />
Messe München: Wesentliche Treiber<br />
bei der Weiterentwicklung der Antriebstechnologien<br />
von mobilen Baumaschinen<br />
sind die internationalen Abgasnormen.<br />
Was sind hier die aktuell wichtigsten<br />
Eckpunkte?<br />
Prof. Günter Kunze: Nach Leistungsklassen<br />
gestaffelt, werden in Europa und<br />
den USA stufenweise deutlich strengere<br />
Grenzwerte <strong>für</strong> neue Maschinen eingeführt.<br />
Im Fokus stehen die Rußpartikelund<br />
Stickoxidemissionen. Gegenwärtig<br />
gilt <strong>für</strong> den Off-Road-Bereich in Europa<br />
die EU Stufe III B der Emissionsrichtlinie<br />
und in den USA die Abgasnorm US Tier 4<br />
interim. Im Jahr 2014 folgen die EU Stufe<br />
IV und die US Stufe Tier 4 final. Diese bringen<br />
nochmals eine drastische Absenkung<br />
des Emissionsgrenzwertes <strong>für</strong> Stickoxide<br />
mit sich.<br />
Messe München: Mit welchen Technologien<br />
und Komponenten können<br />
diese Vorschriften eingehalten werden?<br />
Prof. Günter Kunze: Die bisherigen<br />
Grenzwerte konnten meist durch innermotorische<br />
Maßnahmen eingehalten werden.<br />
Dabei sind die Konstrukteure von Fall zu<br />
Fall mit dem Widerspruch konfrontiert, dass<br />
ein schadstoffarmes Verbrennungsverfahren<br />
einen erhöhten Kraftstoffverbrauch<br />
Prof. Dr.-Ing. Günter Kunze<br />
hervorruft. Die zunehmende Verschärfung<br />
der Grenzwerte verstärkt diesen „ökologischen<br />
Konflikt“. Die ab dem Jahr 2014 geltenden<br />
Grenzwerte <strong>für</strong> den Off-Road-Bereich<br />
erfordern in den meisten Fällen eine<br />
zusätzliche nachmotorische Abgasnachbehandlung<br />
mit effektiven, wartungsarmen<br />
und dauerhaft leistungsfähigen Schadstoffminderungskomponenten.<br />
Abhängig<br />
von der Anwendung lassen sich durch die<br />
Kombination von Technologien, die Rußpartikel-<br />
und Stickoxidemissionen gleichzeitig<br />
senken, lassen sich die niedrigen<br />
Limits der EU Stufe IV und US Stufe Tier<br />
4 final erfüllen. Dabei müssen bei mobilen<br />
Maschinen die Besonderheiten der Einsatzbedingungen,<br />
die variablen Betriebszyklen<br />
und die Leistungsanforderungen<br />
der jeweiligen Anwendung berücksichtigt<br />
werden. Die riesige Variantenvielfalt im<br />
Off-Road-Bereich macht eine Standardlösung<br />
<strong>für</strong> die Abgasnachbehandlung unmöglich.<br />
Deshalb definieren die Hersteller<br />
Betriebsbedingungen – wie zum Beispiel<br />
Temperaturen – um einerseits den Reinigungsprozess<br />
des Filters in Abhängigkeit<br />
von der Rußbeladung und andererseits die<br />
Harnstoffdosierung zur Stickoxidminderung<br />
je nach Motorleistung zu ermöglichen.<br />
Da diese Betriebsbedingungen bei den<br />
Einsatzprofilen im Off-Road-Bereich nicht<br />
in jedem Falle gegeben sind, kommen Verfahren<br />
der aktiven Regeneration zum Einsatz.<br />
Hier erzeugen Abgassysteme die benötigte<br />
Temperatur selbst. Dabei wird die<br />
Abgastemperatur entweder durch einen<br />
Flammenbrenner oder eine Kombination<br />
aus Flammenbrenner und katalytischem<br />
Brenner eingestellt. Andere Entwicklungen<br />
zielen auf eine Motorabstimmung <strong>für</strong> niedrigsten<br />
Kraftstoffverbrauch in Verbindung<br />
mit einer signifikanten Leistungssteigerung<br />
des SCR-Systems (SCR - Selective<br />
Catalytic Reduction). Dadurch werden mit<br />
nur 2 Abgasemissionskomponenten –CR<br />
und Diesel Oxidation Catalyst (DOC) – die<br />
zukünftigen Grenzwerte unterschritten.<br />
Messe München: Neben dem Fahrantrieb<br />
muss auch die Arbeitsausrüstung<br />
einer mobilen Baumaschine mit ausreichend<br />
Leistung versorgt werden. Was<br />
tut sich auf diesem Feld?<br />
Prof. Günter Kunze: Traditionell wird<br />
ausreichend verbrennungsmotorische Leistung<br />
installiert. Das heißt, die Hersteller ermitteln<br />
den so genannten Peak-Bedarf und<br />
verbauen einen dazu passenden Motor.<br />
Allerdings gibt es vielfältige Ansätze und<br />
Lösungen, die sich mit dem „mittleren Bedarf“<br />
der Baumaschine als Auslegungsgröße<br />
des Verbrennungsmotors beschäftigen.<br />
Für die Abdeckung von Lastspitzen kommen<br />
dann geeignete Speicher zum Einsatz.<br />
Die Speicher können mechanisch,<br />
hydraulisch oder auch elektrisch arbeiten.<br />
Man spricht hier vom Downsizing der installierten<br />
Motor-Antriebsleistung.<br />
Messe München: Die Branche arbeitet<br />
schon seit Jahren intensiv an<br />
Hybridantrieben, aber der Marktdurchbruch<br />
fehlt bislang. Wie beurteilen Sie<br />
den Stand der Entwicklung?<br />
Prof. Günter Kunze: Zunächst sei angemerkt,<br />
dass auch der Pionier auf dem<br />
Hybridgebiet, die Firma Toyota, im Kfz-<br />
Bereich mehr als 10 Jahre <strong>für</strong> Akzeptanz<br />
und Marktdurchdringung benötigt hat. Bei<br />
den mobilen Arbeitsmaschinen lassen ihre<br />
Vielfalt, ihre geringen Stückzahlen und ihre<br />
hohe Lebensdauer einen eher noch verhalteneren<br />
Prozess erwarten. Grundsätzlich<br />
bedeutet Hybridantrieb das Vorhandensein<br />
mindestens zweier Leistungsquellen.<br />
Denkbar sind die verschiedensten Kombinationen<br />
dieser Quellen. Dies können<br />
zum Beispiel ein Verbrennungsmotor und<br />
54 bergbau 2/2013
Fachmessen<br />
eine elektrische Maschine in Kombination<br />
mit elektrischem Speicher sein. Oder auch<br />
2 unabhängige Speicher, beispielsweise<br />
in Flurförderzeugen. Für beide Beispiele<br />
gibt es bereits ausgeführte und verfügbare<br />
Maschinen. Machbar sind auch Lösungen,<br />
die <strong>Energie</strong> in mechanischer oder hydraulischer<br />
Form rekuperieren und anschließend<br />
speichern. Welche Lösung <strong>für</strong> welche<br />
Maschine eingesetzt wird, hängt entscheidend<br />
vom jeweiligen Anforderungsprofil<br />
ab. Gerade zur Hybridtechnologie arbeitet<br />
die Baumaschinenbranche an vielen Innovationen,<br />
die auf der kommenden bauma<br />
erstmals vorgestellt werden.<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.bauma.de<br />
bauma Africa 2013 erweitert Fläche<br />
Die Fläche zur ersten bauma<br />
Africa (18. bis 21.09.2013, Gallagher<br />
Convention Centre, Midrand<br />
Johannesburg/Südafrika) wird<br />
auf 35 000 m 2 vergrößert. Das<br />
entspricht nahezu einer Verdoppelung<br />
der ursprünglich geplanten<br />
20 000 m 2 Ausstellungsfläche.<br />
Grund <strong>für</strong> die frühzeitige Vergrößerung<br />
ist der beträchtliche Flächenbedarf, der<br />
von Ausstellern an den Organizer MMI<br />
South Africa herangetragen wird. Branchengrößen<br />
wie beispielsweise Bauer,<br />
Bell, ELB Equipment, Goscor Group,<br />
Hyundai, Herrenknecht, LiuGong, Pilot<br />
Crushtec, Sany, Shantui, Terex Finlay,<br />
Vermeer, Wacker Neuson und Wirtgen haben<br />
sich bereits <strong>für</strong> die bauma Africa angemeldet.<br />
Darüber hinaus werden Händler<br />
und damit Vertriebspartner internationaler<br />
Brands wie zum Beispiel von Bobcat, Casagrande,<br />
Doosan, Fiori, Genie, Kawasaki<br />
oder Mitsubishi vertreten sein. Auch im<br />
Segment der Baustoffmaschinenindustrie<br />
haben mit Hess, Masa und Pan Mixers<br />
SA führende Hersteller angemeldet.<br />
Eine vorläufige Liste aller Aussteller und<br />
Brands steht ab sofort unter<br />
www.bauma-africa.com/en/database<br />
zum Download zur Verfügung.<br />
Elaine Crewe, Chief Executive Officer<br />
von MMI South Africa, zeigt sich nicht nur<br />
mit der Dichte an Branchengrößen, sondern<br />
auch mit den Flächenbuchungen<br />
sehr zufrieden: „Wir haben vereinzelt Anfragen<br />
<strong>für</strong> bis zu 2 000 m 2 Fläche. Das ist<br />
<strong>für</strong> eine Erstveranstaltung in einem neuen<br />
Markt sicherlich ungewöhnlich, zeigt aber<br />
auch das Vertrauen, das die Aussteller in<br />
unsere Kompetenz bei der Organisation<br />
von Baumaschinenmessen haben.“<br />
Weitere Informationen unter<br />
www.bauma-africa.com<br />
Entgegen der Marktlage –<br />
bauma China bricht erneut alle Rekorde<br />
Mehr Besucher, mehr Aussteller,<br />
mehr Fläche: Entgegen des<br />
schwächelnden Marktes und<br />
der rückläufigen Verkaufszahlen<br />
in der Baumaschinenbranche<br />
weltweit, hat die 6. bauma China,<br />
Internationale Fachmesse <strong>für</strong><br />
Baumaschinen, Baustoffmaschinen,<br />
Baufahrzeuge und<br />
Baugeräte, erneut alle ihre<br />
Rekorde gebrochen.<br />
Rund 180 000 Besucher (2010: 155 615<br />
Besucher) kamen zur bauma China, die<br />
vom 27. bis 30.11.2012 im Shanghai New<br />
International Expo Centre stattfand. Das<br />
entspricht einer Steigerung von 16 %.<br />
Eugen Egetenmeir, Geschäftsführer der<br />
Messe München, ist sehr zufrieden, dass<br />
„die bauma China den aktuellen Markttendenzen<br />
getrotzt hat. So gesehen fand sie<br />
genau zum richtigen Zeitpunkt statt. Die<br />
bauma China hat dabei einmal mehr bewiesen,<br />
dass sie <strong>für</strong> Unternehmen die Geschäftsplattform<br />
ist, um sowohl den chinesischen<br />
als auch den gesamt-asiatischen<br />
Markt zu erschließen.“<br />
Zhichao Chen, Marketing Director bei<br />
SANY Heavy Industry, bestätigt die großartige<br />
Stimmung der Veranstaltung: „Die<br />
bauma China hat uns eine unglaubliche<br />
Menge an Bestellungen gebracht. Diese<br />
Veranstaltung verfolgt das gleiche Ziel<br />
wie auch ihre Aussteller: expandieren und<br />
wachsen.“<br />
Die Top-Ten-Besucherländer und -regionen<br />
nach China waren – in dieser Reihenfolge<br />
– Russland, Korea, Indien, Malaysia,<br />
Singapur, Japan, Thailand, Taiwan,<br />
Hongkong und die Türkei.<br />
Sam Cooper, Global Marketing Services<br />
Manager bei Caterpillar: „Caterpillar<br />
ist stolz, ein Teil der bauma China 2012<br />
gewesen zu sein. Diese Veranstaltung hat<br />
uns die großartige Möglichkeit eröffnet,<br />
unsere Kunden zu treffen und gleichzeitig<br />
unser Engagement im chinesischen Markt<br />
unter Beweis zu stellen. Wir sind sehr<br />
zufrieden mit der Anzahl an Kunden und<br />
dem Interesse, das unser Auftritt mit sich<br />
brachte.“<br />
Die bauma China belegte erstmals die<br />
gesamten 300 000 m 2 des Shanghai New<br />
International Expo Centres. Das sind 30 %<br />
mehr als zur letzten bauma China im Jahr<br />
2010. Zudem stellte die Veranstaltung<br />
auch bei den Ausstellerzahlen einen neuen<br />
Rekord auf: Insgesamt 2 718 Aussteller<br />
aus 38 Ländern (2010: 1 858 Aussteller<br />
aus 37 Ländern) nahmen an der bauma<br />
China 2012 teil – das entspricht einer Steigerung<br />
von 46 %.<br />
Kevin L. Curtis, President und CEO bei<br />
Besser: „Die bauma China ist DIE Fachmesse<br />
<strong>für</strong> uns in Asien. Die Dichte an Entscheidungsträgern<br />
aus der Industrie, die<br />
man hier trifft, ist extrem wertvoll.“<br />
Mit insgesamt 1 837 Ausstellern stellte<br />
China erneut den größten Anteil an Ausstellern.<br />
Allerdings nahmen auch noch nie<br />
so viel internationale Unternehmen an der<br />
bauma China teil: Die Top-Five-Ausstellerländer<br />
nach China waren Deutschland<br />
(172), Italien (122), die USA (116), Korea<br />
(67) und Japan (49).<br />
Mit Deutschland, Finnland, Großbritannien,<br />
Italien, Korea, Österreich, Spanien<br />
und den USA gab es zudem insgesamt<br />
8 Länderbeteiligungen auf der bauma<br />
China. Darüber hinaus war erstmals ein<br />
Gemeinschaftsstand der Incheon City –<br />
organisiert von der Incheon Chamber of<br />
Commerce in Korea – mit dabei.<br />
Die nächste bauma China findet vom<br />
25. bis 28.11.2014 in Shanghai statt.<br />
Ansprechpartner<br />
Sabine Wagner<br />
Pressereferentin Projekt-PR,<br />
Zentralbereich MarCom<br />
Tel.: 089 / 94 92 14 78<br />
Fax: 089 / 94 92 14 89<br />
E-Mail:<br />
sabine.wagner@messe-muenchen.de<br />
bergbau 2/2013 55
<strong>Energie</strong>politik<br />
Die RAG AG –<br />
Konzern im Wandel der <strong>Energie</strong>versorgung<br />
Dr.-Ing. Assessor des Markscheidefachs Peter Fischer und Dipl.-Ing. Ricarda Dyga, Herne*<br />
Die RAG als Unternehmen in<br />
der <strong>Energie</strong>versorgungsbranche<br />
vereint unter Ihrem Dach die<br />
RAG Deutsche Steinkohle AG,<br />
die RAG Anthrazit Ibbenbüren<br />
GmbH, die RAG Montan Immobilien<br />
GmbH sowie die RAG Mining<br />
Solutions GmbH. Der Konzern<br />
mit Unternehmenssitz in Herne<br />
hat Niederlassungen in NRW und<br />
im Saarland. Bis Ende 2012 sind<br />
noch 3 Bergwerke im Ruhrgebiet<br />
und eines im Landkreis Steinfurt<br />
in Betrieb (Bild 1).<br />
Noch heißt es, dass der Bergbaurückzug<br />
eingeläutet ist. Mit<br />
der politischen Entscheidung, die<br />
Revisionsklausel im Steinkohlefinanzierungsgesetz<br />
zu streichen,<br />
wurde beschlossen, den subventionierten<br />
Steinkohlebergbau in<br />
Deutschland bis zum Ende des<br />
Jahres 2018 einzustellen. Für<br />
den Konzern bedeutet dies, dass<br />
er dann sein Kerngeschäft, die<br />
Förderung von Kohle, einstellt.<br />
Die RAG wird sich nach 2018<br />
ihren technischen Aufgaben: Alte<br />
Schächte/Oberflächennaher Bergbau,<br />
Ewigkeitsaufgaben, Bergschäden,<br />
Genehmigungen/Wasserrechte/<br />
Geodatenmanagement<br />
und Liegenschaften widmen. Darüber<br />
hinaus nutzt das Unternehmen<br />
bereits heute bergbauliche<br />
Einrichtungen, um Projekte und<br />
Ideen <strong>für</strong> Erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />
umzusetzen (Bild 2).<br />
Ein umfangreiches Tätigkeitsfeld über<br />
2018 hinaus bieten die „Alten Schächte”,<br />
die in der Nachfolgeverantwortung<br />
der RAG stehen. Allein im südlichen Ruhrgebiet<br />
befinden sich ca. 4 000 dieser Tagesöffnungen,<br />
an der Saar ca. 2 500 und<br />
weitere ca. 800 Schächte im Landkreis<br />
Steinfurt. Die RAG hat in den zurückliegenden<br />
Jahren ihren Bestand an Tagesöffnungen<br />
intensiv überprüft und aktiv in<br />
Archiven Recherche betrieben. Die dabei<br />
*Dr.-Ing. Assessor des Markscheidefachs<br />
Peter Fischer<br />
Direktor<br />
RAG Aktiengesellschaft<br />
Shamrockring 1<br />
44623 Herne<br />
Tel.: 02323/153910<br />
Fax: 02323/153980<br />
E-Mail: peter.fischer@rag.de<br />
Internet: www.rag.de<br />
Dipl.-Ing. Raumplanung<br />
Ricarda Dyga<br />
Servicebereich-BG E Erneuerbare <strong>Energie</strong>n<br />
RAG Aktiengesellschaft<br />
Shamrockring 1<br />
44623 Herne<br />
Tel.: 02323/152285<br />
Fax: 02323/153980<br />
E-Mail: ricarda.dyga@rag.de<br />
Internet: www.rag.de<br />
identifizierten 7 300 Tagesöffnungen werden<br />
regelmäßig befahren und sind bei Bedarf<br />
zu sichern und zu sanieren.<br />
Tagesöffnungen sowie tages- und oberflächennaher<br />
Bergbau bergen die Gefahr<br />
der Tagesbrüche. Der Bereich erstreckt<br />
sich im Ruhrgebiet von Duisburg<br />
bis Unna in West-Ost-Richtung und vom<br />
Einzugsgebiet Bochum im Norden bis<br />
nach Hattingen im Süden.<br />
Die Bemessung der tagesbruchgefährdeten<br />
Bereiche über oberflächennahem<br />
Bergbau ist im Gegensatz zu den Tagesöffnungen<br />
schwieriger.<br />
Der Handlungsbedarf richtet sich nach<br />
eingehender Risikoeinstufung und kann<br />
ein Monitoring, geophysikalische Untersuchungen,<br />
Bohrungen und Sanierungen<br />
umfassen. Es gilt, das Schadensausmaß<br />
zu reduzieren und auf Dauer die Anzahl<br />
der Tagesbrüche zu vermindern.<br />
Auch die Aufgaben der Bergschadensregulierung<br />
enden nicht mit der Steinkohlenförderung,<br />
sondern werden nach 2018<br />
weiterhin durch die RAG abzuarbeiten<br />
sein. Neben der Beseitigung von Schäden<br />
an Gebäuden und Infrastruktur zählt auch<br />
die Bergschadensbeseitigung an Gewässern<br />
und Biotopen zum Tätigkeitsfeld. Den<br />
gestiegenen ökologischen Anforderungen<br />
wird dabei Rechnung getragen.<br />
Ein weiteres klassisches Tätigkeitsfeld<br />
ist die Grubenwasserhaltung. Allein<br />
an der Ruhr wurden 2011 aus dem<br />
Stillstandsbereich der alten Zechen<br />
65,3 Mio. m³/a und aus dem aktiven Bereich<br />
11,9 Mio. m³/a gehoben. Die Summe<br />
von 77,2 Mio. m³/a Grubenwasser wird<br />
1 Sitz des RAG Konzerns 2 Technische Aufgaben der RAG nach 2018<br />
56 bergbau 2/2013
<strong>Energie</strong>politik<br />
3 Grubenwasserhaltung an der Ruhr 4 Liegenschaften am Beispiel des ehemaligen Bergwerks Ewald<br />
auch nach 2018 an der Ruhr gehoben<br />
werden müssen. Die Grubenwassereinleitstellen<br />
erstrecken sich heute über große<br />
Teile des Ruhrgebietes von Hamm im<br />
Osten bis Kamp-Lindfort im Westen und<br />
von Marl im Norden bis Essen im Süden<br />
(Bild 3).<br />
In den kommenden Jahren werden Liegenschaften<br />
der RAG, wie zum Beispiel<br />
land- und forstwirtschaftliche Flächen,<br />
Entwicklungsflächen, sonstige Flächen<br />
sowie derzeit betrieblich genutzte Flächen<br />
verwaltet und entwickelt werden müssen.<br />
Insgesamt sind es über 1 000 Gebäude<br />
und Grundstücke in einer Größenordnung<br />
von ca.13 000 ha. Ein gutes Beispiel <strong>für</strong><br />
eine gelungene Nutzung der Liegenschaften<br />
ist die Errichtung des Logistikcenters<br />
auf dem Gelände des ehemaligen Bergwerkes<br />
Ewald in Gelsenkirchen. Hier wurde<br />
innovativen Entwicklungen erfolgversprechend<br />
Zugang verschafft (Bild 4).<br />
Ein mögliches zukünftiges Aufgabenfeld<br />
sieht die RAG im Bereich Erneuerbarer<br />
<strong>Energie</strong>n (EE). Sie nutzt dabei im Wesentlichen<br />
ehemalige bergbauliche Infrastruktur.<br />
Damit reagiert der Konzern auf die<br />
Forderungen, die CO 2 Emissionen einzudämmen,<br />
indem die Bergbauinfrastruktur<br />
mit dem vorhandenen Grubenwasser, ihren<br />
Schächten, Halden und Grundflächen<br />
einer Nachnutzung durch Erneuerbare<br />
<strong>Energie</strong>-Projekte zur Verfügung gestellt<br />
und damit unter Ressourcenschonung ein<br />
Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.<br />
Von Seiten der Bundesregierung werden<br />
ambitionierte Ausbauziele <strong>für</strong> den<br />
Anteil an EE bis zum Jahr 2020 genannt.<br />
Der Anteil am gesamten Primärenergieverbrauch<br />
soll 18%, am Stromverbrauch<br />
38% und am Wärme- und Kälteverbrauch<br />
15,5% betragen. Die Bruttostromerzeugung<br />
aus EE würde sich von 112 TWh im<br />
Jahr 2010 auf 224 TWh im Jahr 2020 verdoppeln.<br />
Erreicht werden soll das mittels<br />
der <strong>Energie</strong> aus Wasser, Geothermie,<br />
Photovoltaik, Wind und Biomasse. Die<br />
Folge ist ein erhöhter <strong>Energie</strong>speicherbedarf<br />
von 6 auf 8 GW. Diesen gilt es zu<br />
decken. Zur Verfügung stehen u.a. konventionelle<br />
Pumpspeicher, Druckluftspeicher,<br />
und Batterien, als auch die attraktive<br />
Option des Pumpspeicherkraftwerkes<br />
unter Tage.<br />
Als Initiator <strong>für</strong> die Entwicklung im Bereich<br />
EE hat die RAG einige Projekte<br />
bereits umgesetzt, andere befinden sich<br />
in der Planung. Das Unternehmen unterscheidet<br />
zwischen der Nutzung untertägiger<br />
und übertägiger Ressourcen.<br />
Zu den untertägigen Ressourcen gehören:<br />
Die Grubenwasserwärme zur<br />
Gebäudeversorgung, zur Biomasse- und<br />
Stromproduktion, Schachtwärme zur Gebäudeversorgung,<br />
Pumpspeicherkraftwerke<br />
unter Tage, Grubenbaue als Wärmeund<br />
Stromspeicher. Die Potenziale des<br />
Bergbaues sind dabei vielfältig einsetzbar.<br />
So können beispielsweise die Grubenbaue<br />
zum einen <strong>für</strong> Pumpspeicherkraftwerke<br />
unter Tage, zum anderen als Wärmespeicher,<br />
aber auch als Wärmequelle<br />
<strong>für</strong> Gebäude genutzt werden (Bild 5).<br />
Die übertägigen Ressourcen wie Haldenkörper,<br />
Immobiliendächer und Flächen<br />
können als zukünftige Standorte <strong>für</strong> Windräder,<br />
Photovoltaik oder Biomasse eingesetzt<br />
werden. Möglicherweise wird der<br />
5 Nutzung untertägiger Ressourcen 6 Nutzung übertägiger Ressourcen<br />
bergbau 2/2013 57
<strong>Energie</strong>politik<br />
7 Mögliche Windkraftstandorte 8 mögliche Photovoltaikstandorte<br />
theoretischen Überlegung nachgegangen,<br />
Pumpspeicherkraftwerke über Tage zu<br />
errichten und die Idee umgesetzt, sowie<br />
Haldenkörper zur Wärmespeicherung<br />
zu nutzen (Bild 6).<br />
Bereits realisiert sind auf der Halde<br />
Scholven in Gelsenkirchen in Kooperation<br />
mit einem örtlichen <strong>Energie</strong>versorgungsunternehmen<br />
2 ca. 100 m hohe Windkraftanlagen<br />
mit jeweils 2,3 MW, die<br />
10 000 Einwohner mit Strom versorgen<br />
können. Dieses höchst erfolgreiche Projekt<br />
ist Vorreiter <strong>für</strong> weitere Windkraftanlagen<br />
auf den zahlreichen Halden der RAG<br />
in NRW und dem Saarland (Bild 7).<br />
Die Industrieflächen, Brachen und<br />
Schachtstandorte bieten sich zur Folgenutzung<br />
hinsichtlich der Gewinnung alternativer<br />
Brennstoffe, sogenannter Biomasse<br />
an. In Kooperation mit dem Ministerium<br />
<strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Naturschutz Landwirtschaft<br />
und Verbraucherschutz, dem Landesbetrieb<br />
Wald und Holz NRW und der RAG<br />
Montan Immobilien entsteht, ebenfalls in<br />
Gelsenkirchen, auf dem ehemaligen Zechengelände<br />
Hugo 2/5/8 ein Biomassepark.<br />
In dieser Kurzumtriebsplantage<br />
werden schnell wachsender Bäume,<br />
hauptsächlich Pappeln und Weiden angepflanzt,<br />
die zum einen während ihrer Aufzucht<br />
als eine Art Park den Einwohnern<br />
von Gelsenkirchen zur Verfügung stehen<br />
und damit die ehemals bergbaulich genutzte<br />
Fläche ökologisch aufwerten und<br />
zum anderen regelmäßig nach ca. 4 a zur<br />
energetischen Nutzung geerntet werden.<br />
Die Nutzung von Sonnenenergie ist so<br />
erprobt, wie effektiv. Sowohl die Gebäude<br />
als auch die Flächen der RAG können da<strong>für</strong><br />
genutzt werden.<br />
Auf der noch betriebenen Kohlenmischhalle<br />
des Bergwerks Auguste Victoria in<br />
Marl wurde Mitte 2012 ein Photovoltaikdach<br />
mit einer Leistung von 1,3 MW installiert.<br />
Ende 2012 werden im Saarland<br />
auf einer ehemaligen Kohlenlagerfläche<br />
3,6 MW ans Netz gehen. Weitere Standorte<br />
sind in der Planung (Bild 8).<br />
Wie bereits erwähnt, ist eine Begleiterscheinung<br />
des Bergbaues das Heben von<br />
Grubenwasser. Mit einer Wärme von bis<br />
zu 30ºC ist es selbst <strong>Energie</strong>träger und<br />
stellt daher ein Alleinstellungsmerkmal<br />
der RAG im Bereich EE dar. Die RAG<br />
beabsichtigt, dieses Wärmepotenzial zu<br />
nutzen. Prädestiniert sind Großabnehmer,<br />
wie Schulen, Freibäder und Gärtnereien.<br />
Seit 2007 wird das auf dem Gelände der<br />
ehemaligen Zeche Zollverein in Essen<br />
stehende Sanaa-Gebäude mit der Wärme<br />
aus Grubenwasser versorgt.<br />
Ein weiteres Projekt befindet sich in Bochum<br />
am Standort Robert Müser. Zusammen<br />
mit den Stadtwerken Bochum werden<br />
hier ein Schulkomplex und eine Feuerwache<br />
mit der Wärme aus dem Grubenwasser<br />
versorgt. Der Anschluss ist im Oktober<br />
2012 erfolgt (Bild 9).<br />
In Kooperation mit Vivawest werden<br />
Projekte ins Leben gerufen, die die Erdwärme<br />
als unendlichen <strong>Energie</strong>lieferanten<br />
nutzen. Ein erstes Projekt wurde in<br />
Marl am Schacht Auguste Victoria 1/2<br />
umgesetzt. Ein in den RAG-Schacht eingebrachtes<br />
Sondensystem zieht die Wärme<br />
aus dem Gebirge zur Versorgung neu<br />
errichteter Mehrfamilienhäuser.<br />
Das RAG-Potenzial der offenen<br />
Schächte ist dabei nicht zu unterschätzen,<br />
da bei der Nutzung der Gebirgswärme auf<br />
kostenintensive und zum Teil problemati-<br />
9 Wärme aus Grubenwasser 10 Wärme aus tiefen Schächten<br />
58 bergbau 2/2013
<strong>Energie</strong>politik<br />
11 Pumpspeicherkraftwerk über Tage<br />
sche Bohrungen verzichtet werden<br />
kann.<br />
Im Rahmen des Innovation<br />
City-Projektes in Bottrop, in<br />
dem die RAG maßgeblich als<br />
Ideengeber auftrat, wurden ungewöhnliche<br />
Wege der Wärmeversorgung<br />
aufgezeigt. Es ist<br />
durchaus möglich, die Wärme<br />
nicht aus dem Erdinneren, sondern<br />
als Gebirgswärme aus<br />
dem Grubengebäude zu gewinnen,<br />
als Prozesswärme von<br />
z.B. der Kokerei Bottrop zur Verfügung<br />
gestellt zu bekommen<br />
oder aber die Wärme aus Haldenkörpern<br />
zu nutzen (Bild 10).<br />
Eine Möglichkeit <strong>Energie</strong> in<br />
Form von Strom in größerem<br />
Umfang zu speichern, ergibt<br />
sich durch den Betrieb von Pumpspeicherkraftwerken<br />
auf Halden und Untertage.<br />
Der ebenfalls auf der Halde produzierte<br />
Strom aus Windkraftanlagen kann dazu<br />
genutzt werden, Wasser aus einem tieferen<br />
Becken in ein auf dem Haldentop<br />
gelegenes Becken zu pumpen, das dann<br />
bei Spitzenstrombedarf zurück in das Unterbecken<br />
fließt und über eine Turbine einen<br />
Generator antreibt (Bild 11).<br />
Die technische Grundidee ist beim<br />
Unter-Tage-Pumpspeicher ebenfalls anwendbar,<br />
mit dem maßgeblichen Unterschied,<br />
dass bis zu 1 000 m Fallhöhe<br />
genutzt werden kann. Das Oberbecken<br />
befindet sich an der Tagesoberfläche.<br />
Beide sind durch den Bergbauschacht und<br />
Rohrleitungen verbunden.<br />
In Abhängigkeit von Menge<br />
und Fallhöhe könnten diese<br />
Kraftwerke bis zu 300 MWh<br />
Strom liefern. Entsprechende<br />
Projekte wurden in NRW und<br />
dem Saarland in Zusammenarbeit<br />
mit Partnern angestoßen.<br />
Für den RAG Konzern gilt<br />
es, eine Fülle von Aufgaben<br />
auch nach dem endgültigen<br />
Steinkohlerückzugsjahr 2018<br />
zu bewältigen. Mit deren Erfüllung<br />
kann und wird die RAG<br />
im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />
Impulse geben, die sich positiv<br />
auf den Strukturwandel der<br />
Region auswirken werden und<br />
Chancen <strong>für</strong> unternehmerische<br />
Perspektiven bieten. Das Unternehmen<br />
baut auf das Interesse<br />
aus Wirtschaft und Wissenschaft und<br />
eine erfolgreiche Kooperation aller Beteiligten,<br />
die auch die Kommunen, Stadtwerke,<br />
Wohnungsbaugesellschaften, soziale<br />
Einrichtungen und nicht zuletzt<br />
die Bürger mit einschließt.<br />
Fotos: RAG AG<br />
Buchbesprechung<br />
Mehr Licht zwischen Ruhr und Lippe –<br />
Die Entwicklung der <strong>Energie</strong>versorgung in der Region Hamm und<br />
dem südlichen Münsterland<br />
Die Geschichte der <strong>Energie</strong>versorgung<br />
im nordöstlichen Ruhrrevier – also<br />
die Region zwischen Ruhr und Lippe<br />
im Umfeld der Stadt Hamm – ist auch<br />
eng mit der Geschichte der dortigen Zechen<br />
verbunden. Nicht zuletzt die Nähe<br />
zum herannahenden Steinkohlenbergbau<br />
sorgte bereits zur Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
hier <strong>für</strong> einen wirtschaftlichen<br />
Aufstieg. Die seit dieser Zeit geschaffene<br />
Infrastruktur mit Eisenbahnen, Wasserstraßen,<br />
Gas- und Elektrizitäts- und<br />
Wasserwerken sowie entsprechenden<br />
Ver- und Entsorgungsleistungen verschafften<br />
der Region einen Anschluss<br />
an die fortschreitende Industrialisierung<br />
und macht sie bis in die heutigen Tage<br />
zu einem wichtigen <strong>Energie</strong>zentrum in<br />
Deutschland.<br />
Heinz Assmann und seine Mitautoren<br />
beleuchten die ganze Brandbreite der<br />
Entwicklung mit all ihren Fortschritten,<br />
aber auch Schwierigkeiten, Hindernissen<br />
und Rückschlägen auf dem bereits<br />
über 150 Jahre andauernden Weg dahin.<br />
Überraschende Erkenntnisse und<br />
Zusammenhänge wurden dabei entdeckt<br />
und <strong>für</strong> die lokale und regionale<br />
Geschichtsschreibung in dem Buch<br />
„Mehr Licht zwischen Ruhr und Lippe“<br />
festgehalten. Auch ein Ausblick in die bereits<br />
begonnene <strong>Energie</strong>wende und deren<br />
Auswirkungen <strong>für</strong> die Region fehlen<br />
natürlich nicht.<br />
Durch die zahlreich verwendeten Abbildungen,<br />
Tabellen und Karten wird das<br />
Buch von Heinz Assmann zu einem abwechslungsreichen<br />
Leseereignis und<br />
bringt so, im übertragenen Sinn, „Mehr<br />
Licht …“ in die Entwicklung der <strong>Energie</strong>versorgung<br />
„…zwischen Ruhr und Lippe“.<br />
Kontakt<br />
Heinz Assmann<br />
Tel.: 02381/57678<br />
160 Seiten, ca. 200 Abbildungen,<br />
Karten und Tabellen, DIN A4,<br />
fester Einband, Preis: 19,95 €,<br />
ISBN 978-3-929158-28-1<br />
bergbau 2/2013 59
Bergwerksbetrieb<br />
Rückzug des Bergwerkes Ost<br />
aus dem Grubenbetrieb<br />
Oberbergrat Jörg Tuschmann und Bergamtsrat Dieter Albrecht, Dortmund*<br />
Nach Einstellung der Förderung<br />
auf dem Bergwerk Ost am<br />
30.09.2010 wurde unmittelbar<br />
danach mit dem Rückzug aus den<br />
Baufeldern und dem allgemeinen<br />
Grubengebäude begonnen. Das<br />
verbleibende Restgrubengebäude<br />
des Bergwerkes Ost, Bereich<br />
Heinrich Robert, wurde unter<br />
Federführung von Dezernat 62 in<br />
enger Kooperation mit Dezernat<br />
63 <strong>für</strong> die Errichtung eines zentralen<br />
Standortes <strong>für</strong> eine Wasserhaltung<br />
vorbereitet. Schwerpunkte<br />
bei der Ausübung der Bergaufsicht<br />
waren die Sicherstellung der<br />
ordnungsgemäßen Entsorgung<br />
sämtlicher wasser- und umweltgefährdender<br />
Stoffe aus dem Grubengebäude,<br />
die Sicherstellung<br />
einer nachhaltigen Wasserwegsamkeit<br />
in den endgültig abzuwerfenden<br />
Grubenbauen sowie der<br />
Schutz der Tagesoberfläche vor<br />
unkontrollierten Gasaustritten.<br />
Die Geschichte des Bergwerkes Ost<br />
begann 1873 mit dem Teufen des Schachtes<br />
Grillo 1 des Bergwerkes Monopol in<br />
Kamen. Benachbarte Bergwerke in Bergkamen<br />
waren später die Schachtanlagen<br />
Grimberg 1/2, Grimberg 3/4 und Haus<br />
Aden und auf Hammer Stadtgebiet das<br />
Bergwerk Heinrich Robert. In Folge mehrerer<br />
Anpassungsmaßnahmen des nordrhein-westfälischen<br />
Steinkohlenbergbaus<br />
kamen im Laufe der Zeit weitere Baufelder<br />
nach Stilllegungen der umliegenden<br />
Bergwerke Gneisenau, Werne, Königsborn<br />
und Radbod hinzu. Am 01.04.1998<br />
wurden dann in Folge der kohlepolitischen<br />
Vereinbarungen vom März 1997 die bis<br />
dahin eigenständigen Bergwerke Heinrich<br />
Robert und Haus Aden/Monopol zum<br />
Verbundbergwerk Ost zusammengeführt<br />
(Bild 1). Der Abbau von Steinkohle erfolgte<br />
in Teufen bis rd. 1 500 m NN. [1]<br />
Aufgrund der Vorgaben des Gesetzes<br />
zur Finanzierung der Beendigung des<br />
subventionierten, deutschen Steinkohlenbergbaus<br />
zum Jahr 2018 (Steinkohlefinanzierungsgesetz)<br />
wurde am 09.06.2008<br />
vom Aufsichtsrat der RAG Aktiengesellschaft<br />
die Stilllegung des Bergwerks Ost<br />
zum 30.09.2010 beschlossen.<br />
*Oberbergrat Dipl.-Ing. Jörg Tuschmann<br />
Bezirksregierung Arnsberg<br />
Dezernat 62<br />
Goebenstraße 25<br />
44135 Dortmund<br />
Tel.: 02931/823650<br />
Fax: 02931/8247282<br />
E-Mail:<br />
joerg.tuschmann@bezreg-arnsberg.nrw.de<br />
Internet: www.bezreg-arnsberg-nrw.de<br />
Bergamtsrat Dipl.-Ing. Dieter Albrecht<br />
Bezirksregierung Arnsberg<br />
Dezernat 62<br />
Goebenstraße 25<br />
44135 Dortmund<br />
Tel.: 02931/823986<br />
Fax: 02931/8245001<br />
E-Mail:<br />
dieter.albrecht@bezreg-arnsberg.nrw.de<br />
Internet: www.bezreg-arnsberg-nrw.de<br />
Zum Zeitpunkt der Stilllegung war das<br />
285 km 2 große Grubenfeld durch 9 Tagesschächte<br />
erschlossen. Die Länge des<br />
Streckennetzes betrug 69 km. Am letzten<br />
Gewinnungstag wurden die beiden<br />
noch laufenden Abbaubetriebe R 322 und<br />
R 332 im Flöz Röttgersbank eingestellt<br />
(Bild 2).<br />
Für die Einstellung des Betriebes war<br />
gemäß § 53 Abs. 1 Bundesberggesetz<br />
(BBergG) ein Abschlussbetriebsplan aufzustellen.<br />
Dieser hatte Angaben über die<br />
technische Durchführung und die Dauer<br />
der beabsichtigten Betriebseinstellung sowie<br />
den Nachweis, dass die in § 55 Abs. 2<br />
Nr. 3 bis 13 und Absatz 2 BBergG bezeichneten<br />
Voraussetzungen erfüllt sind,<br />
zu erbringen. Der Abschlussbetriebsplan<br />
umfasste im Wesentlichen die Beschreibung<br />
der stillzulegenden Betriebsbereiche<br />
mit der Betriebschronik, Angaben über die<br />
beabsichtigten Abschlussarbeiten, den<br />
zeitlichen Ablauf der Abschlussarbeiten<br />
(Rückzugsphasen), die Auswirkungen auf<br />
das Grubenwasser sowie den Schutz der<br />
Tagesoberfläche. Für die geplante Errichtung<br />
einer zentralen Wasserhaltung war<br />
das sogenannte wassertechnische Feinkonzept<br />
darzulegen (Bild 3). Die untertägige<br />
Ausgasung und die wettertechnischen<br />
Verhältnisse während des Rückzugs sowie<br />
das Ausgasungs- und Entgasungskonzept<br />
<strong>für</strong> das stillzulegende Bergwerk<br />
Ost im Hinblick auf die Vermeidung von<br />
Ausgasungsgefahren an der Tagsoberfläche<br />
wurden durch hier<strong>für</strong> anerkannte<br />
Sachverständigenstellen begleitet.<br />
Ein Schwerpunkt bei der Ausübung<br />
der Bergaufsicht war unter anderem die<br />
1 Luftbild Tagesanlagen Betriebsbereich Heinrich Robert 2 Grubenbild<br />
60 bergbau 2/2013
Bergwerksbetrieb<br />
3 Wasserhaltungskonzept Bergwerk Ost<br />
4 Geräumter Grubenbau vor dem<br />
Abdämmen<br />
5 Holzfänger<br />
6 Rohrleitung mit Kiesschüttung<br />
Sicherstellung der ordnungsgemäßen Entsorgung<br />
von bergbaulichen Abfällen unter<br />
Beachtung der Vorgaben des § 22a<br />
Allgemeine Bundesbergverordnung (AB-<br />
BergV). Für den Vollzug des § 22a AB-<br />
BergV wurde die mit der Bezirksregierung<br />
Arnsberg abgestimmte „RAG-Regelung<br />
zum Umgang mit Betriebsmitteln/Materialien<br />
beim Rückzug aus dem Grubengebäude“<br />
herangezogen. Alle abzuwerfenden<br />
Grubenbaue wurden vor dem<br />
endgültigen Abdämmen von Vertretern<br />
des Dezernats 62 abschließend befahren.<br />
Besondere Beachtung fanden dabei die<br />
Entfernung aller wasser- und umweltgefährdender<br />
Stoffe aus den Grubenbauen,<br />
z.B. Betriebsflüssigkeiten (Altöle, Fette,<br />
Hydraulikflüssigkeiten, Treibstoffe), elektronische<br />
Bauteile und Leuchtstoffröhren,<br />
Gefahrstoffe sowie sonstiger vergleichbarer<br />
Abfälle. Erst daran anschließend<br />
wurden die Abdämmungen der jeweiligen<br />
Grubenbaue freigegeben (Bild 4).<br />
Die Herstellung von Haupt- und Nebenwasserwegen<br />
zur Sicherstellung einer<br />
nachhaltigen Wasserwegsamkeit<br />
in den endgültig abzuwerfenden<br />
Grubenbauen bildete<br />
einen weiteren Aufgabenschwerpunkt.<br />
Zur Besicherung<br />
der Wasserwegsamkeiten in<br />
den Grubenbauen wurden an<br />
festgelegten Stellen sogenannte<br />
Holzfänger (Bild 5) errichtet,<br />
um evtl. aufschwimmende<br />
Materialien von den zukünftigen<br />
Wasserannahmedämmen<br />
fernzuhalten. Zudem wurden<br />
Rohrleitungsstränge zur Wasserdurchleitung<br />
auf der Sohle<br />
ausgelegt, die alle 50 m mit<br />
Trennstellen und Kiesschüttungen<br />
versehen waren. (Bild 6).<br />
Zur Vermeidung sich unkontrolliert<br />
anstauender Grubenwässer<br />
wurden vorhandene Wasserlösungsbohrungen<br />
sowie Dammrohre und<br />
sonstige Rohrleitungen in den bisherigen<br />
Abschluss- und Wasserannahmedämmen<br />
vor dem endgültigen Rückzug aus dem jeweiligen<br />
Grubengebäude geöffnet.<br />
Eine weitere Maßnahme zur Sicherstellung<br />
einer ungestörten Wasserwegigkeit<br />
bestand darin, die Wassertröge des konstruktiven<br />
Explosionsschutzes vor der Abdämmung<br />
auszubauen, da diese ebenfalls<br />
als schwimmfähiges Material die Wasserwegigkeiten<br />
negativ beeinflussen könnten.<br />
Die Bedingungen <strong>für</strong> den vorzeitigen<br />
Ausbau des konstruktiven Explosionsschutzes<br />
wurden vom Dezernat 62 unter<br />
Beteiligung der zuständigen Sachverständigenstelle<br />
festgelegt. Maßgebende Aspekte<br />
<strong>für</strong> die jeweilige Entscheidungsfindung<br />
waren insbesondere die Begrenzung<br />
des zulässigen CH 4 -Gehaltes im freien<br />
Wetterstrom auf 0,3% durch geeignete<br />
wettertechnische Maßnahmen, die Aufrechterhaltung<br />
und Kontrolle des präventiven<br />
Explosionsschutzes (Staubbindeverfahren),<br />
eine verdichtete Messtechnik<br />
sowie eine enge zeitliche Befristung des<br />
Zeitraums zwischen Ausbau der Explosionssperren<br />
und der Abdämmung des betroffenen<br />
Grubenbaus.<br />
Mit dem letzten Einsatz der Grubenwehren<br />
des Bergwerkes Ost sowie der<br />
Hauptstelle <strong>für</strong> das Grubenrettungswesen<br />
am 27.09.2011 wurde der Rückzug aus<br />
dem Grubengebäude des Bergwerks Ost<br />
abgeschlossen. Im Zuge dieser letzten<br />
Grubenwehreinsätze wurden die <strong>für</strong> das<br />
Wasserwegigkeitskonzept erforderlichen<br />
Abschlussdämme zu den ehemaligen<br />
Baufeldern geöffnet sowie noch vorhandenes<br />
schwimmfähiges Material, welches<br />
die Wasserwegigkeit blockieren könnte,<br />
aus der Grube entfernt. Mit dem Schließen<br />
der nicht <strong>für</strong> die Wasserwegigkeit erforderlichen<br />
Dämme wurde das offene untertägige<br />
Streckennetz um 43 km auf 26 km<br />
reduziert (Bild 7).<br />
Neben den beschriebenen<br />
Maßnahmen im Rahmen des<br />
Rückzuges wurden zwischenzeitlich<br />
die Tagesschächte Grillo<br />
1 und Lerche unter Federführung<br />
von Dezernat 63 verfüllt.<br />
Am 01.10.2011 erfolgte die<br />
Umwidmung des stillgelegten<br />
Bergwerks Ost in die Wasserhaltung<br />
Ost, dessen Betrieb<br />
nun in einem entsprechenden<br />
Hauptbetriebsplan geregelt<br />
wird. Die Annahme der anfallenden<br />
Grubenwässer erfolgt<br />
an den Standorten Haus<br />
Aden 2 (-940 m NN) und Heinrich<br />
Robert (7. Sohle, 1 120 m<br />
NN).<br />
bergbau 2/2013 61
eschweizerbart_xxx<br />
eschweizerbart_xxx<br />
Bergwerksbetrieb<br />
7 Grubengebäude heute<br />
Um den Wasseranstieg im Grubengebäude<br />
des Flutungsbereiches der Wasserhaltung<br />
Ost durch ein geeignetes Monitoring<br />
begleiten zu können, wurden die<br />
verfüllten Schächte Lerche und Grillo 1 mit<br />
Lotungsleitungen versehen. Hochwassermelder<br />
in der ehemaligen Südachse Monopol<br />
Lerche zeigen bei -1 400 m NN, bei<br />
-1 350 m NN und bei -1 300 m NN zeitnah<br />
den jeweiligen Wasserstand an.<br />
Ein nächster Schritt zur Verkleinerung<br />
des Wasserhaltungsstandorts Ost ergibt<br />
sich aus einem Beschluss des Vorstandes<br />
8 Donarfeld<br />
der RAG Aktiengesellschaft – Deutsche<br />
Steinkohle vom 18.10.2011, wonach sich<br />
die RAG abschließend auch aus dem sogenannten<br />
Betriebsbereich Radbod durch<br />
Verfüllung der Schächte Radbod 5 und 6<br />
zurückziehen wird. Das Radbodfeld ist in<br />
der Vergangenheit <strong>für</strong> die Option offengehalten<br />
worden, im sogenannten „Donarfeld“<br />
nördlich der Stadt Hamm zwischen<br />
Herbern, Walstedde, Drensteinfurt und<br />
Bockum-Hövel zukünftig noch Kohleabbau<br />
betreiben zu können (Bild 8).<br />
Für die endgültige Umsetzung des<br />
Wasserhaltungskonzepts Ost ist z.Zt. ein<br />
Zeitraum bis 2018 angesetzt. Die jeweils<br />
erforderlichen Planungsschritte werden<br />
von der Bezirksregierung Arnsberg Abteilung<br />
6 zu gegebener Zeit zu prüfen sein.<br />
Literaturverzeichnis<br />
[1] Glückauf Nr. 136 (2000) Nr. 1/2, Bergwerksdirektor<br />
Dipl.-Ing. Scheidat und Markscheider<br />
Franz-Josef Kirsch:<br />
Das Steinkohlenbergwerk Ost<br />
Fotos: Bezirgsregierung Arnsberg<br />
Buchbesprechung<br />
Das Kompakt-Lehrbuch Bodenkunde<br />
in Stichworten gehört seit mehr als 40<br />
Jahren zur geowissenschaftlichen Standardliteratur<br />
an Universitäten, Fachhochschulen,<br />
Schulen und weiteren Bildungsstätten.<br />
Das kleine Lehrbuch wurde 1969<br />
von Prof. Dietrich Schröder konzipiert<br />
und bis zu seinem Tode 1988 aktualisiert.<br />
Danach wurde diese Aufgabe von Prof.<br />
Winfried E. H. Blum übernommen.<br />
Aufgrund des inzwischen angewachsenen<br />
Wissens über den Boden und seine<br />
Funktionen <strong>für</strong> Mensch und <strong>Umwelt</strong>, war<br />
es 2007 notwendig geworden, das Kompakt-Lehrbuch<br />
neu zu schreiben. Dabei<br />
erhielt das Lehrbuch eine neue Gliederung;<br />
einige Teile der früheren Auflage<br />
wurden nach gründlicher Überarbeitung<br />
Bodenkunde in Stichworten<br />
Bodenkunde Bodenkunde<br />
in Stichworten<br />
in Stichworten<br />
Winfried E. H. Blum<br />
Winfried E. H. Blum<br />
7., neu bearbeitete und ergänzte Auflage<br />
H I R T S S T I C H W O R T B Ü C H E R<br />
7., neu bearbeitete und ergänzte Auflage<br />
H I R T S S T I C H W O R T B Ü C H E R<br />
übernommen und ergänzt.<br />
Die nun vorliegende 7., neu bearbeitete<br />
und ergänzte Auflage von 2012 berücksichtigt<br />
neue Entwicklungen im Bereich<br />
der Bodensystematik und der Bodenklassifikation,<br />
vor allem die Kapitel Bodeneigenschaften,<br />
Entwicklung der Böden<br />
und Bodenklassifikation wurden erweitert;<br />
neue Themen, wie z.B. Bodenforensik,<br />
wurden ergänzt.<br />
2012. 7. neu bearbeitete und ergänzte<br />
Auflage. XI , 176 Seiten, 69 Abbildungen,<br />
25 Tabellen, 18 x 13 cm, 320 g, Sprache:<br />
Deutsch, (Hirt‘s Stichwortbücher)<br />
ISBN 978-3-443-03120-6, brosch.,<br />
Preis: 19.90 €<br />
Internet: www.schweizerbart.de<br />
62 bergbau 2/2013
Gebirgsbeherrschung<br />
Bergbauinduzierte Seismizität im Umfeld der<br />
Uranerzgrube Schlema-Alberoda<br />
Assessor des Markscheidefachs Dr.-Ing. Olaf Wallner, Diplomgeologe Axel Hiller, Chemnitz*<br />
Die Uranerzgrube Schlema-<br />
Alberoda der Wismut GmbH<br />
befindet sich im Westerzgebirge,<br />
zwischen den Ortschaften Aue,<br />
Schneeberg und Hartenstein. In<br />
dem ca. 22 km² großen, von der<br />
Grube beeinflussten Gebiet liegt<br />
die Ortschaft Bad Schlema mit ihren<br />
Ortsteilen Oberschlema, Niederschlema<br />
und Wildbach sowie<br />
der Ortsteil Alberoda der Stadt<br />
Aue (Bild 1). Das bedeutendste<br />
Gewässer ist die von Süd nach<br />
Nord das Areal durchfließende<br />
Zwickauer Mulde. Das Territorium<br />
kann als dicht besiedelte Mittelgebirgslandschaft<br />
bezeichnet werden,<br />
die durch über Jahrhunderte<br />
währenden Bergbau geprägt ist.<br />
Nach 1945 begannen unter anderem<br />
im Gebiet um Schneeberg<br />
und Schlema die Erkundungsarbeiten<br />
auf Uranerze durch die damalige<br />
sowjetische „Sächsische<br />
Bergverwaltung“.<br />
In den bereits durch das<br />
radiumhaltige Wasser bekannten<br />
Vorkommen unter dem Kurort<br />
Oberschlema setzten 1946 die intensiven<br />
Erkundungs- und Gewinnungsarbeiten<br />
ein. Bis 1959 wurde<br />
die Teillagerstätte Oberschlema<br />
abgebaut. Der Abbau reichte bis<br />
in eine Teufe von 750 m.<br />
Mit der Ausdehnung der Suchund<br />
Erkundungsarbeiten nach<br />
Nordosten wurden 1948 die ersten<br />
uranerzführenden Gänge der<br />
Teillagerstätte Niederschlema-<br />
Alberoda nachgewiesen. Die<br />
Gewinnungsarbeiten begannen<br />
1949 und hatten Mitte der 1960er<br />
Jahre ihren Höhepunkt mit einer<br />
Jahresproduktion von über 4 000 t<br />
Uran. 1986 wurde die tiefste Sohle,<br />
die -1 800-m-Sohle, erreicht.<br />
Insgesamt wurden in beiden<br />
Teillagerstätten ca. 49,5 Mio. m³<br />
Gestein gelöst und 80 500 t Uran<br />
im Erz gefördert. Das waren<br />
nahezu 35 % der Gesamtproduktion<br />
der SDAG Wismut.<br />
Die Lagerstätte ist durch zahlreiche<br />
Tagesschächte und Blindschächte aufgeschlossen<br />
sowie durch Querschläge und<br />
Feldstrecken bei einem Sohlenabstand im<br />
oberen Bereich von 30 m und im unteren<br />
Bereich von 45 m ausgerichtet worden.<br />
Alle Sohlenangaben beziehen sich auf<br />
das Niveau des Markus-Semmler-Stollens<br />
in Oberschlema als 0 m-Sohle.<br />
Die Vorrichtung der Abbaublöcke erfolgte<br />
durch Gangstrecken und Überhauen.<br />
Abbauverfahren waren in der Regel der<br />
Firstenstoßbau und daraus abgeleitete<br />
Verfahren. Im Normalfall wurden die Abbaue<br />
mit Eigenversatz versetzt, wobei die<br />
obere Abbaugasse offen blieb. Besonders<br />
in der Teillagerstätte Oberschlema wurde<br />
nach dem Ende der Gewinnung in großem<br />
Umfang Versatz aus den Abbauen abgezogen.<br />
Diese auch als Abzugsblöcke benannten<br />
Abbaue blieben in der Regel unversetzt.<br />
Die Gewinnung wurde 1990 eingestellt und<br />
die Flutung der Grube begann.<br />
Geologie<br />
Die hydrothermale Uran-Ganglagerstätte<br />
Schlema-Alberoda mit den beiden<br />
Teillagerstätten Oberschlema und Niederschlema-Alberoda<br />
ist Bestandteil der<br />
Lößnitz-Zwönitzer-Zwischenmulde, die in<br />
die zur variszisch konsolidierten Fichtelgebirgs-Erzgebirgs-Antiklinalzone<br />
gehörenden<br />
Erzgebirgsrandzone einzuordnen<br />
ist (Bild 2).<br />
*Assessor des Markscheidefaches,<br />
Dr.-Ing. Olaf Wallner<br />
Leiter Abteilung Koordinierung/Markscheidewesen<br />
Wismut GmbH<br />
Bereich Sanierung Aue<br />
Jagdschänkenstraße 29<br />
09117 Chemnitz<br />
Tel.: 037605 / 80-150<br />
Fax: 037605 / 80-594<br />
E-Mail: o.wallner@wismut.de<br />
Internet: www.wismut.de<br />
Diplomgeologe Axel Hiller<br />
Leiter Geologisches Archiv<br />
Wismut GmbH<br />
Bereich Ingenieurwesen Strahlenschutz<br />
Jagdschänkenstraße 29<br />
09117 Chemnitz<br />
Tel.: 037605 / 80-124<br />
Fax: 037605 / 80-594<br />
E-Mail: a.hiller@wismut.de<br />
Internet: www.wismut.de 1 Übersichtskarte, topografische Grundlage [6]<br />
bergbau 2/2013 63
Gebirgsbeherrschung<br />
2 Geologische Übersichtskarte Lagerstätte Schlema-Alberoda [1]<br />
Die Rahmengesteine der Lößnitz-Zwönitzer<br />
Zwischenmulde werden durch eine ordovizische<br />
Folge heller Phyllite gebildet, in<br />
die horizontweise Lagen von Quarzitschiefern<br />
eingelagert sind, die den Faltenbau<br />
dieses Gesteinskomplexes verdeutlichen.<br />
Die Lößnitz-Zwönitzer Zwischenmulde wird<br />
von Gesteinen des obersten Ordoviziums,<br />
des Silurs und des Devons (?) aufgebaut.<br />
Es handelt sich hauptsächlich um helle<br />
und dunkle, zum Teil kohlenstoffführende<br />
Phyllite (Quarz-Serizit-Schiefer, Quarz-<br />
Chlorit-Serizit-Schiefer usw.), Kiesel- und<br />
Alaunschiefer, Metakarbonate sowie Metadiabase<br />
in häufiger Wechsellagerung.<br />
Die Gesteine streichen wie die Rahmengesteine<br />
W-E bzw. SW-NE und fallen mit<br />
50° bis 55° nach Nord bzw.<br />
NW ein. Die Lößnitz-Zwönitzer<br />
Zwischenmulde wurde im Resultat<br />
variszischer Prozesse<br />
faktisch isoklinal in das Rahmengebirge<br />
eingefaltet und intensiv<br />
tektonisch verschuppt. Im<br />
Zuge dieser variszischen Einengungstektonik<br />
entstand ein<br />
Kluft-Gang-System, dass durch<br />
nachfolgende Granitintrusionen<br />
und Bruchschollentektonik weiter<br />
ausgestaltet wurde.<br />
Von besonderer Bedeutung<br />
sind das schichtgebundene<br />
Scherkluftsystem der Lagerstätte,<br />
hauptsächlich die E-W streichenden<br />
so genannten Längs-<br />
3 Modell der induzierten Gebirgsstöße infolge intensiver<br />
Abbautätigkeit [2]<br />
störungen wie „Union“, „Inge“, „Sinaida“,<br />
„Erna“ und „Gera“ mit einem Einfallen von<br />
40° bis 50° in Richtung Nord bis NW, und<br />
das Zugkluftsystem mit NE-SW und NW-<br />
SE streichenden, steil stehenden, in der<br />
Regel intensiv mineralisierten Gangstrukturen.<br />
Während die erzgebirgisch streichenden<br />
Gangstrukturen vorwiegend mylonitisch-quarzige<br />
Ausfüllungen führen, wurde<br />
in den herzyn streichenden Gangstrukturen<br />
eine mehrphasige hydrothermale<br />
Mineralisation abgesetzt. Die NW-SE<br />
streichenden Zugspalten sind als die eigentlichen<br />
Erzgänge zu betrachten.<br />
Die Lagerstätte befindet sich im nördlichen<br />
Exokontakt des Auer Granitmassives,<br />
das dem Eibenstock-Karlsbader-Granitmassiv<br />
vorgelagert ist. Die Platznahme<br />
der Granite erfolgte im Kreuz zweier<br />
großtektonischer Elemente, der Gera-<br />
Jáchymov-Störungszone und der bereits<br />
erwähnten Lößnitz-Zwönitzer Zwischenmulde.<br />
Die Granitoberfläche taucht mit 35°<br />
bis 45° nach Norden bzw. Nordwesten ab<br />
(Bild 3).<br />
Das Auer Granitmassiv ist verantwortlich<br />
<strong>für</strong> die Aufwölbung der Hüllgesteine<br />
und <strong>für</strong> die Kontaktmetamorphose, die bis<br />
in eine Entfernung von 1 200 m vom Granit<br />
nachweisbar ist. Speziell im Kontaktbereich<br />
treten auch Eruptivgesteinsgänge<br />
wie Aplite, Kersantite und porphyrische<br />
Granite auf.<br />
Das Kluft-Gang-Netz erfuhr wiederholte<br />
Öffnungsbewegungen und war so in der<br />
Lage eine mehrphasige Mineralisation<br />
aufzunehmen. Diese Mineralisation stellt<br />
eine komplizierte, überwiegend hydrothermal<br />
gebildete Abfolge dar. Für die Urangewinnung<br />
besaßen die variszische Kammquarz-Calcit-Pechblende-Formation<br />
und<br />
die postvariszische Magnesiumkarbonat-<br />
Pechblende-Stinkspat-Formation die größte<br />
Bedeutung. Die Uranmineralisation trat<br />
in den Gängen in Form von Pechblendelinsen<br />
und -lagen mit sehr unterschiedlichen<br />
Mächtigkeiten zwischen 0,5 cm und<br />
mehreren dm auf. Erzlinsen hatten Größen<br />
von 0,1 m² bis zu mehreren hundert<br />
m 2 und sind in der Gangfläche in Form<br />
von Erzfällen konzentriert, deren Einfallen<br />
zumeist dem Verlauf der Gesteinskontakte<br />
folgt.<br />
Allein in der Teillagerstätte Niederschlema-Alberoda<br />
kann man von 1 000 bis<br />
1100 erkundeten und abgebauten Gangstrukturen<br />
ausgehen. In Einzelfällen konnte<br />
die Uranvererzung auf den bedeutendsten<br />
Gängen eine Teufenerstreckung bis<br />
über 1000 m erreichen.<br />
Die Ausfällung der Uranminerale war<br />
an bestimmte geologische Verhältnisse<br />
gebunden. Einige wichtige geologische<br />
Besonderheiten waren:<br />
● der Kontakthof des Granites<br />
(außerhalb keine bauwürdige<br />
Uranvererzung)<br />
● Wechsellagerung von Gesteinen<br />
mit unterschiedlichen<br />
physiko-chemischen Eigenschaften<br />
● besondere strukturell-tektonische<br />
Bedingungen wie Gangkreuze,<br />
Gangscharungen,<br />
Verwerfungen, Auftrümerungen<br />
● topomineralogische Faktoren.<br />
Die Wahrscheinlichkeit der Ausbildung<br />
bauwürdiger Uranvererzungen<br />
wuchs mit der Kombination<br />
mehrerer Faktoren in<br />
einem engen Gebiet [1].<br />
64 bergbau 2/2013
Gebirgsbeherrschung<br />
Flutungsverlauf<br />
Die Flutung der Grube Schlema-Alberoda<br />
begann am 02.07.1990. Insgesamt ist in<br />
den beiden Lagerstättenteilen ein Grubenhohlraum<br />
von 35,6 Mio. m³ zu fluten.<br />
Davon entfallen ca. 27,3 Mio. m³ auf die<br />
Teillagerstätte Niederschlema-Alberoda.<br />
Die Flutung erfolgt ausschließlich auf<br />
natürliche Weise über Klüfte und Spalten,<br />
wobei ein Teil der zufließenden Wässer<br />
dem Vorfluter Zwickauer Mulde entstammt.<br />
Die Niederschlagsabhängigkeit<br />
der ermittelten Zuläufe zeigt, dass der<br />
Flutungsraum großflächig durch Sickerwässer<br />
gespeist wird. Anhand der langjährigen<br />
Beobachtungen kann der durchschnittliche<br />
Zulauf zur Grube mit 800 m³/h<br />
angegeben werden, wobei Zulaufspitzen<br />
bis zu 1 800 m³/h auftraten.<br />
Auf Grund des geochemischen Milieus<br />
der Lagerstätte Schlema-Alberoda reichert<br />
sich das Flutungswasser mit Uran,<br />
Radium, Arsen und weiteren Schwermetallen<br />
an. Um die Flutungswässer in die<br />
Vorflut einleiten zu dürfen, ist eine Wasserbehandlung<br />
erforderlich.<br />
Mit der seit Dezember 2000 fertiggestellten<br />
Wasserbehandlungsanlage können<br />
maximal 1 150 m³/h Flutungswasser<br />
gereinigt werden. Damit ist eine gesteuerte<br />
Flutung möglich.<br />
Der endgültige Flutungsspiegel wird<br />
sich in einem Niveau von 322,9 m NN, ca.<br />
5 m unter der Talaue von Niederschlema,<br />
einstellen.<br />
Um bei schwankenden Zuläufen einen<br />
kontinuierlichen und effektiven Betrieb<br />
der Wasserbehandlungsanlage zu gewährleisten,<br />
ist ein Wasserspeicher zur<br />
Pufferung erforderlich. Dieser sogenannte<br />
Pufferspeicher dient gleichfalls der<br />
Kompensation von Anlagenstillständen.<br />
Entsprechend großer Hohlraum steht<br />
in der Grube zwischen der<br />
–30-m-Sohle und dem zukünftigen<br />
natürlichen Überlauf bei<br />
323 m NN zur Verfügung.<br />
Um einen unkontrollierten<br />
Übertritt von kontaminiertem<br />
Flutungswasser in die Vorflut<br />
auch bei extremen Zuläufen<br />
auszuschließen, wird der Flutungswasserspiegel<br />
langfristig<br />
ca. 20 m unter dem Niveau der<br />
Zwickauer Mulde gehalten.<br />
Abbauinduzierte<br />
Seismizität<br />
Bereits Ende der 1960er<br />
Jahre traten bei Auffahrungen<br />
im Granit in Teufen über<br />
1 000 m Gebirgsstöße im Konturbereich<br />
der Grubenbaue auf.<br />
Zu ihrer Bekämpfung wurde mit<br />
Erfolg das vorlaufende Entlastungssprengen<br />
mit Kontrolle durch geophysikalische<br />
Methoden angewendet.<br />
Neben Gebirgsschlägen im Konturbereich<br />
von Auffahrungen in magmatischen<br />
Gesteinen wurden Ende der 1970er Jahre<br />
auch unterirdische Erschütterungen beobachtet.<br />
Später wurden diese Erschütterungen<br />
als Gebirgsstöße qualifiziert.<br />
Erste Gebirgsstöße im Gebiet der Auffahrungen<br />
zu einem Kammerkomplex auf der<br />
–1 305-m-Sohle standen im Zusammenhang<br />
mit dem Abbau auf großflächig abgebauten<br />
geologischen Strukturen.<br />
Am 25.09.1979 ereignete sich um<br />
02.02 Uhr der stärkste Gebirgsstoß während<br />
der Gewinnungstätigkeit. Für dieses<br />
seismische Ereignis wird eine Magnitude<br />
von ca. 2,9 und eine Intensität von 5º<br />
nach der Intensitätsskala von Medvedev,<br />
Sponheuer und Karnik (MSK) ausgewiesen.<br />
Die Herdtiefe des Ereignisses wurde<br />
zunächst mit 2 km abgeschätzt und später<br />
mit 5 ±1,8 km angegeben [3].<br />
Zu diesem Zeitpunkt war der Abbau in<br />
eine Teufe von ca. 1 300 m vorgedrungen.<br />
Der geschaffene Abbauhohlraum betrug<br />
zu diesem Zeitpunkt etwa 13,7 Mio. m³,<br />
ca. 89 % des später insgesamt auf Gangstrukturen<br />
aufgefahrenen Hohlraumes.<br />
Besondere Auswirkung hatte das Ereignis<br />
im Grubengebäude auf eine in einem<br />
weiteren Kammerkomplex in einer Teufe<br />
von über 1500 m betriebene zentrale Kälteanlage<br />
<strong>für</strong> die Klimatisierung der Grubenwetter.<br />
In zeitlicher Folge zu dem Ereignis vom<br />
25.09.1979 konnten im Grubengebäude<br />
immer wieder Erschütterungen beobachtet<br />
werden, die dem Granitmassiv zugeordnet<br />
wurden. Bis 1983 sind insgesamt<br />
30 Wahrnehmungen von Erschütterungen<br />
registriert worden.<br />
Die mit dem Ereignis vom 25.09.1979<br />
4 Epizentren der Herdgebiete im Bereich der Grube<br />
Schlema-Alberoda [7]<br />
eingeleitete Entwicklung der Seismizität<br />
in dem durch den Abbau zweifellos<br />
beanspruchten Granitmassiv mit ihren<br />
Auswirkungen auf das Grubengebäude<br />
waren Veranlassung <strong>für</strong> umfangreiche<br />
markscheiderische Messungen und gezielte<br />
wissenschaftliche Untersuchungen<br />
dieses Phänomens. Weiterhin erfolgte<br />
die Entwicklung und der Betrieb einer ortungsseismischen<br />
Anlage.<br />
Gegen Ende 1983 begann die systematische<br />
Registrierung und Ortung von<br />
im Bereich der Lagerstätte zu beobachtenden<br />
seismischen Ereignissen. Bei der<br />
Mehrzahl der Ereignisse lag der Herd im<br />
Granit. Die Herde von ca. 30 % der georteten<br />
Ereignisse lagen nach den Ortungsergebnissen<br />
im Schieferpaket.<br />
Im Ergebnis der durchgeführten geomechanischen<br />
Untersuchungen konnte<br />
nachgewiesen werden, dass durch die<br />
Abbautätigkeit der im Granit gegebene<br />
komplizierte, äußerst inhomogene Ausgangsspannungszustand<br />
weitreichend umverteilt<br />
wird. Es kommt zu einer erhöhten<br />
Beanspruchung der in den Granit hineinreichenden<br />
Strukturen, was zu Scherbrüchen<br />
in diesen führt.<br />
Der Mechanismus der Gebirgsstöße<br />
wurde als abschnittsweiser Scherbruch<br />
auf in das Granitmassiv hineinreichenden<br />
Gangstrukturen, hervorgerufen durch die<br />
abbaubedingte Spannungsumverteilung<br />
im Massiv, qualifiziert (Bild 4).<br />
Die geophysikalische Auswertung und<br />
geomechanische Interpretation der seismischen<br />
Ereignisse führten zu einem<br />
umfangreichen Regelwerk <strong>für</strong> die Gestaltung<br />
und die Technologie bergmännischer<br />
Auffahrungen. Sie dienten zur ständigen<br />
Verbesserung der Arbeitssicherheit unter<br />
Tage [2]. Die strikte Umsetzung der<br />
Regelungen zur Beherrschung der geomechanischen<br />
Probleme war<br />
eine Vorrausetzung <strong>für</strong> das Vorantreiben<br />
der Bergbaues ohne<br />
größere Vorkommnisse in Teufen<br />
von nahezu 2000 m.<br />
Flutungsinduzierte<br />
Seismizität<br />
Zur Erfassung der flutungsinduzierten<br />
Seismizität wurde<br />
1993 die Seismische Überwachungsanlage<br />
3 (SÜA 3) in Betrieb<br />
genommen. An die Anlage<br />
sind derzeit 40 Geophone und<br />
ein Hydrophon, die über der<br />
Grube Schlema-Alberoda verteilt<br />
sind, angeschlossen.<br />
Aus der Analyse der Seismizität<br />
während der Abbauphase<br />
wurden Prognosewerte <strong>für</strong> die<br />
maximal zu erwartende Magnitude<br />
M = 2 und <strong>für</strong> die maximal<br />
bergbau 2/2013 65
Gebirgsbeherrschung<br />
zu erwartende Intensität der Bodenerschütterung<br />
I = 3º bis 4º nach der MSK-<br />
Skala <strong>für</strong> flutungsbedingte, abbaubezogene<br />
seismische Ereignisse abgeleitet [2].<br />
Von April 1993 bis Januar 2012 sind<br />
1 642 seismische Ereignisse aus der Grube<br />
Schlema-Alberoda und deren näherem<br />
Umfeld mit der SÜA 3 erfasst, geophysikalisch<br />
ausgewertet und geomechanisch<br />
interpretiert worden. Davon können 1 582<br />
seismische Ereignisse speziellen Herdgebieten<br />
zugeordnet werden. Die restlichen<br />
Ereignisse traten verteilt im unverritzten<br />
Schiefergebirge, im Grubengebäude oder<br />
im Umfeld der Teillagerstätte Oberschlema<br />
auf.<br />
Zur Klassifizierung und Vergleichbarkeit<br />
der Gebirgsstöße wurde der Schnellewert<br />
s 1 500 eingeführt. Er beschreibt die<br />
Maximalgeschwindigkeit der Bodenbewegung,<br />
die im Mittel in 1 500 m Entfernung<br />
vom Herd auftritt. Die festgelegte Referenzentfernung<br />
entspricht etwa der mittleren<br />
Teufe der Herde unter der Tagesoberfläche.<br />
Somit stellt die Bewertungsgröße<br />
s 1 500 einen Schätzwert <strong>für</strong> die vertikale<br />
Schwinggeschwindigkeit im Epizentrum<br />
eines jeden seismoakustischen Ereignisses<br />
dar. Daraus lässt sich die mögliche<br />
Schadenswirkung der Gebirgsstöße auf<br />
Gebäude entsprechend der DIN 4150,<br />
Teil 3 ableiten.<br />
Anhand dieser Abschätzung wurden die<br />
seismischen Ereignisse zur Vergleichbarkeit<br />
und weiteren Bewertung in Klassen<br />
eingeteilt (Tabelle 1).<br />
Da der Schnellewert und seine Klassifizierung<br />
<strong>für</strong> die weitere geomechanische<br />
Interpretation verwendet werden, wurde<br />
der Zusammenhang zwischen der Bewertungsgröße,<br />
dem seismischen Moment,<br />
der Lokalmagnitude und der seismischen<br />
<strong>Energie</strong> untersucht. Die Untersuchung ergab,<br />
dass die auf unterschiedliche Art aus<br />
den Seismogrammen ermittelten Maßzahlen<br />
<strong>für</strong> die Stärke eines seismischen Ereignisses<br />
<strong>für</strong> die Verhältnisse der Teillagerstätte<br />
Niederschlema-Alberoda miteinander<br />
korrelieren. Deshalb kann der Schnellewert<br />
s 1 500 als Maßzahl <strong>für</strong> die<br />
Beschreibung der Ereignisstärke<br />
und <strong>für</strong> die geomechanische<br />
Interpretation des seismischen<br />
Regimes verwendet werden [2].<br />
Bisher konnten bei der<br />
Flutung der Grube Schlema-<br />
Alberoda 2 Kategorien von<br />
seismischen Ereignissen beobachtet<br />
werden. Eine Kategorie<br />
sind schwache seismische<br />
Ereignisse mit einem Schnellewert<br />
s 1 500 <br />
Anteil der schwachen seismischen<br />
Ereignisse an den insgesamt<br />
erfassten seismischen<br />
Ereignissen beträgt ca. 92 %.<br />
5 Epizentren der Herdgebiete in Bezug zur Granitoberfläche und hineinsetzende<br />
tektonische Bruchstrukturen [2]<br />
Klasse<br />
Schnellewert s 1 500 [mm/s]<br />
1 < 0,01<br />
2 > 0,01 bis < 0,03<br />
3 > 0,03 bis < 0,10<br />
4 > 0,10 bis < 0,30<br />
5 > 0,30 bis < 1,00<br />
6 > 1,00 bis < 3,00<br />
7 > 3,00 bis < 10,00<br />
Tabelle Klasseneinteilung seismischer Ereignisse nach dem<br />
Schnellewert s 1 500<br />
Sie sind diffus auf den gesamten gebauten<br />
Lagerstättenbereich verteilt und<br />
werden im Granit, im Schieferpaket, an<br />
Gangstrukturen und im Grubengebäude<br />
geortet. Sie können als flutungsbedingtes<br />
mikroseismisches Rauschen klassifiziert<br />
und einem allgemeinen seismischen Regime<br />
zugeordnet werden. Die schwachen<br />
seismischen Ereignisse repräsentieren<br />
die allgemeine Reaktion des gesamten,<br />
vom Abbau beeinflussten Gebirges auf<br />
die Flutung.<br />
Die 2. Kategorie sind stärkere und<br />
starke seismische Ereignisse mit einem<br />
Schnellewert s 1 500 > 0,1 mm/s. Der Anteil<br />
der stärkeren und starken seismischen<br />
Ereignisse an der Gesamtzahl der seismischen<br />
Ereignisse beträgt ca. 8 %. Diese<br />
seismischen Ereignisse überlagern den<br />
mikroseismischen Rauschpegel. Sie sind<br />
lokal begrenzt und an einige wenige Strukturen<br />
im Granit sowie im Quarzitschiefer<br />
gebunden. Ihr Auftreten ist diskontinuierlich<br />
und gehäuft in bestimmten Phasen<br />
des Flutungsprozesses. Die stärkeren und<br />
starken seismischen Ereignisse repräsentieren<br />
ein spezielles seismisches Regime,<br />
in dem sich besondere Phasen der Beanspruchung<br />
des Gebirges durch die Flutung<br />
widerspiegeln.<br />
Die im Granitmassiv und in den Quarzitlagen<br />
im Südostteil der Teillagerstätte Niederschlema-Alberoda<br />
georteten seismische<br />
Ereignisse können 6 Herdgebieten,<br />
die sich an vom Abbau vorbeanspruchten<br />
Bruchstrukturen orientieren, zugeordnet<br />
werden (Bilder 4 bis 6).<br />
48 % der seismischen Ereignisse des<br />
speziellen seismischen Regimes im Granitmassiv<br />
ereigneten sich im Herd 1. Er<br />
spielt damit eine dominierende Rolle. Bei<br />
Herd 1 können vom Verhalten her 2 Teilbereiche<br />
unterschieden werden. Der Teilbereich<br />
1a umfasst das bereits durch Abbau<br />
belastete Gebiet zwischen den Gangsystemen<br />
„Rio Tinto/Nelson“ im Südwesten<br />
und „Korund“ im Nordosten.<br />
Die Teufe der seismischen Ereignisse<br />
im Teilherd 1a liegt<br />
zwischen 1 250 m und 2 500 m.<br />
Teilherd 1b ist gebunden an<br />
die Vergitterung der durch Abbau<br />
belasteten Gangstruktur<br />
„Beryll“ mit einer Vielzahl aushaltender,<br />
in den Granit eintauchender<br />
Kersantitgänge und<br />
liegt in einer Teufe von 1 000 m<br />
bis 2 400 m. Die Kersantitgänge<br />
streichen etwa rechtwinklig zu<br />
den gebauten Gangsystemen<br />
„Beryll“ und „Rio Tinto/Nelson“.<br />
Beide Teilherde waren bereits<br />
in der Abbauphase aktiv.<br />
66 bergbau 2/2013
Gebirgsbeherrschung<br />
6 Schnitt durch die Hypozentren der flutungsinduzierten seismischen Ereignisse im Bereich<br />
der Grube Schlema-Alberoda [7]<br />
Herd 2 ist ebenfalls aus der Abbauphase<br />
bekannt und befindet sich östlich von<br />
Herd 1 im Bereich der Gänge „Ferrit“ und<br />
„Leucit“ in einer Teufe von 1 400 m bis<br />
2 300 m. Dem Herd 2 können 15 % der<br />
seismischen Ereignisse des speziellen<br />
seismischen Regimes im Granitmassiv<br />
zugeordnet werden.<br />
Herd 3, mit 26 % der seismischen Ereignisse<br />
des speziellen seismischen Regimes<br />
im Granitmassiv, befindet sich in einer<br />
Teufe von 1 200 m bis 1 600 m und ist<br />
an die intensiv gebaute Störung „Ruhmvoll“<br />
mit ihren Begleittrümern gebunden.<br />
Seismische Ereignisse aus Herd 3 wurden<br />
erstmals 1993 registriert. Im Gegensatz<br />
zu den anderen Granitherden gab er seit<br />
1994 seine gespeicherte <strong>Energie</strong> mehrfach<br />
schwarmbebenartig ab.<br />
An der Struktur „Borna“, in einer Teufe<br />
von 900 m bis 1 100 m, befindet sich<br />
Herd 4. Mit 10 % der seismischen Ereignisse<br />
des speziellen seismischen Regimes<br />
im Granitmassiv spielt er nur eine<br />
untergeordnete Rolle. Der relativ unauffällige<br />
Herd 5 ist an die Störung „Schwerin“<br />
gebunden. Herd 6 befindet sich an verschiedenen,<br />
die Quarzitlagen im Ostteil<br />
der Teillagerstätte durchsetzenden Strukturen.<br />
Die Teufenlage reicht von 600 m bis<br />
2 000 m.<br />
Da die Aufzeichnung seismischer Ereignisse<br />
mit der SÜA 3 erst mit Anfluten<br />
der -1 080-m-Sohle im April 1993 möglich<br />
war, fehlen genaue seismische Daten <strong>für</strong><br />
die vorangegangene Flutungsphase. Man<br />
muss aber davon ausgehen, dass auch<br />
nach Beginn der Flutung der Grube stärkere<br />
seismische Ereignisse aufgetreten<br />
sind. So wurden 1991 und 1992 jeweils<br />
4 seismische Ereignisse im Grubengebäude<br />
deutlich wahrgenommen, die dem<br />
Herd 1 zugeordnet werden können. Am<br />
11.09.1991 wurde ein über Tage subjektiv<br />
wahrgenommenes und am Seismologischen<br />
Observatorium Collm registriertes<br />
seismisches Ereignis beobachtet.<br />
Der Verlauf der Seismizität wird bestimmt<br />
durch den mit aufsteigendem<br />
Flutungsspiegel zunehmenden Porenwasserdruck<br />
im vom Abbau zerstörten<br />
Gebirgskörper. Durch das Eindringen des<br />
Flutungswassers nimmt die Normalspannung<br />
ab. Dies führt zu Dehnungen im Gebirgskörper<br />
und, wie in der Abbauphase,<br />
zur Umverteilung der Spannungen. Auf<br />
die Spannungsumverteilung reagieren die<br />
einzelnen Herdgebiete je nach mechanischem<br />
Zustand mit einer plötzlichen <strong>Energie</strong>abgabe<br />
in Form von mehr oder weniger<br />
starken Erschütterungen.<br />
Der mechanische Zustand des Gebirges<br />
und der einzelnen Herde lässt sich<br />
durch Summenkurven der Ereignisintensität<br />
darstellen. In Anlehnung an die sogenannte<br />
„Benioffkurve“ [4] wird <strong>für</strong> die<br />
Grube Schlema-Alberoda als <strong>Energie</strong>äquivalent<br />
der Schnellewert s 1 500 verwendet.<br />
Unter Verwendung der Annahme von<br />
Grünthal [5], dass die Gesamtaktivität<br />
in einem Territorium von einem unteren<br />
und einem oberen Grenzzustand gekennzeichnet<br />
ist, lässt sich herdbezogen die<br />
maximale <strong>Energie</strong>freisetzung ermitteln.<br />
Voraussetzung <strong>für</strong> die Konstruktion von<br />
Grenzzuständen ist eine ausreichende<br />
Anzahl von seismischen Ereignissen über<br />
einen längeren Zeitraum. Möglich ist dies<br />
<strong>für</strong> die Herde 1, 2 und 3. Von diesen Herden<br />
sind gegenwärtig nur Herd 1 und Herd<br />
3 in der Lage, die maximal prognostizierte<br />
Magnitude M = 2 und die maximal zu erwartende<br />
makroseismische Intensität der<br />
Bodenerschütterung von I = 3º bis 4º MSK<br />
auszulösen [2].<br />
Die flutungsbezogene Summenkurve<br />
der Intensität aller ausgewerteten Ereignisse<br />
des speziellen seismischen Regimes<br />
deutet auf bisher 3 Phasen im Ablauf<br />
hin. Sie sind wesentlich durch die Entwicklung<br />
im Herd 1 geprägt (Bild 7).<br />
Berücksichtigt man die Beobachtungen<br />
vor 1993, dann können einer mit Beginn<br />
der Flutung einsetzenden Phase 1 mehrere<br />
starke Einzelereignisse im speziellen<br />
seismischen Regime zugeordnet werden.<br />
Die seismischen Ereignisse folgen in den<br />
Herden 1 und 3 einem durch einen oberen<br />
und unteren Grenzzustand bestimmten<br />
Regime, das Schwinggeschwindigkeiten<br />
<strong>für</strong> Einzelereignisse bis zu ca. 2 mm/s zulässt.<br />
Man kann die starken seismischen<br />
Ereignisse der Phase 1 dem Lösen von<br />
Restspannungen aus der Abbauphase<br />
zuordnen. In diesem Zeitraum wurden an<br />
der Tagesoberfläche über dem Grubenteil<br />
Niederschlema-Alberoda noch geringfügige<br />
abbaubedingte Senkungen ermittelt.<br />
Die Phase 1 umfasst die Flutung bis Mitte<br />
1996.<br />
In einer sich anschließenden Übergangsphase,<br />
der Phase 2, war eine vergleichsweise<br />
geringe Seismizität zu beobachten.<br />
Ab Februar 1998 begann die besonders<br />
intensive 3. Phase im speziellen seismischen<br />
Regime. Sie ist gekennzeichnet<br />
durch eine Vielzahl stärkerer und starker<br />
seismischer Ereignisse, die im Regime<br />
des Herdes 1 zu einem deutlich erweiterten<br />
Bereich zwischen dem oberen und<br />
dem unteren Grenzzustand führen. Somit<br />
sind stärkere Ereignisse als in der Phase 1<br />
möglich. Weiterhin begann eine deutliche<br />
Aktivität in den bisher relativ unauffälligen<br />
Granitherden 2 und 4. In den Quarzitlagen<br />
der Südostflanke der Lagerstätte ist eine<br />
deutliche temporäre Aktivität zu verzeichnen.<br />
Die 3. Phase im seismischen Regime<br />
wird bestimmt durch den mit dem schnell<br />
aufsteigenden Flutungswasser zunehmenden<br />
Porenwasserdruck im vom Abbau<br />
durchbauten Gebirgskörper. Die durch<br />
das Eindringen der Flutungswässer in den<br />
Porenhohlraum abnehmende Normalspannung<br />
führt zu Dehnungen. Die Dehnung<br />
wirkt allseitig auf das umgebende<br />
Gebirge und führt damit auch zum Eintrag<br />
von Spannungen in die seismisch aktiven<br />
Herde im Granitmassiv. Auf den Eintrag<br />
von Spannungen reagieren die einzelnen<br />
Herde je nach mechanischem Zustand mit<br />
einer plötzlichen <strong>Energie</strong>abgabe in Form<br />
von seismischen Ereignissen. Über Tage<br />
sind die Dehnungen als Bodenhebungen<br />
nachweisbar.<br />
Die 3. Phase des seismischen Regimes<br />
ist charakterisiert durch eine wiederholte<br />
Aktivierung des speziellen seismischen<br />
Regimes bei Anstieg der Flutungsspiegels<br />
in den Abbaubereichen der einzelnen<br />
Sohlen. Überlagerungen bei kurzen<br />
Flutungsintervallen führten zu einer in-<br />
bergbau 2/2013 67
Gebirgsbeherrschung<br />
7 Flutungsbezogene Summenkurve der Intensität und Phasen im<br />
Verlauf der Seismizität [2]<br />
8 Zeitbezogene Summenkurve der Intensität und Grenzzustände<br />
<strong>für</strong> die Flutung des tagesnahen Grubenabschnittes<br />
tensiven Seismizität. In dieser Phase<br />
wurde am 12.03.2003 das bisher stärkste<br />
flutungsinduzierte seismische Ereignis<br />
mit einer Nahbebenmagnitude nach IIDA<br />
von M N<br />
= 1,6 und einem Schnellewert<br />
s 1 500<br />
= 4,04 mm/s beobachtet. Dieses<br />
seismische Ereignis verursachte in unmittelbarer<br />
Umgebung des Epizentrums<br />
an der durch abbaubedingte Senkungen<br />
vorbelasteten Bausubstanz Schäden [2].<br />
Mit Flutung des tagesnahen Bereiches<br />
der Grube Schlema-Alberoda seit Mitte<br />
2 000 und der damit einhergehenden Reduzierung<br />
der Anstiegsgeschwindigkeit<br />
des Flutungswassers, ging die flutungsinduzierte<br />
Seismizität kontinuierlich zurück<br />
und folgt einem zeitlichen Verlauf (Bild 8).<br />
In Abhängigkeit der Flutungsdynamik<br />
wurden auch weiterhin im Gebirgskörper<br />
Deformationen erzeugt und Spannungen<br />
in die Granitherde eingetragen. Bei der<br />
<strong>Energie</strong>abgabe traten in den letzten Jahren<br />
die beiden Teilherde von Herd 1 in<br />
den Hintergrund. Es reagierten verstärkt<br />
die Herde 2 und 3. Vor allem die in den<br />
Jahren 2010 und 2011 aus sanierungstechnischen<br />
Gründen erfolgte Absenkung<br />
des Flutungsspiegels um ca. 30 m führte<br />
zum Spannungsaufbau im Herd 3. Dieser<br />
baute die Spannungen im Januar 2012<br />
mit einer Serie von 11 seismischen Ereignissen<br />
ab. Das dabei stärkste seismische<br />
Ereignis hatte eine Nahbebenmagnitude<br />
nach IIDA von M N<br />
= 1,2 und einen Schnellewert<br />
s 1500<br />
= 1,45 mm/s.<br />
Schlussfolgerungen<br />
aus der Analyse der<br />
flutungsinduzierten<br />
Seismizität<br />
Mit der ständigen allgemeinen und<br />
herdbezogenen Analyse der flutungsbedingten<br />
Seismizität unter Anwendung der<br />
Summenkurven der Bewertungsgröße<br />
s 1 500<br />
, der Ergebnisse der Präzisionsortung<br />
und weiterer seismologischer Parameter<br />
wurde ein Werkzeug geschaffen, mit dem<br />
man kontinuierlich den geomechanischen<br />
Zustand des unter Flutungseinfluss geratenen<br />
Gebirges bewerten kann. Damit ist<br />
eine ständige Kontrolle der Prognosewerte<br />
möglich. Auf sich negativ verändernde<br />
mechanische Zustände im Gebirge kann<br />
reagiert werden. Insbesondere die Lokalisierung,<br />
Interpretation und Bewertung<br />
der in einzelnen Flutungsphasen gehäuft<br />
auftretenden starken Einzelereignisse waren<br />
Grundlage <strong>für</strong> die Beurteilung des jeweiligen<br />
Flutungsregimes. Empfehlungen<br />
zum Eingriff in das betrieblich realisierte<br />
Flutungsregime waren nicht erforderlich.<br />
Aus der bisherigen geomechanischen<br />
Analyse der Seismizität können folgende<br />
grundsätzliche Schlussfolgerungen gezogen<br />
werden:<br />
● Der flutungsbezogene mehr oder weniger<br />
kontinuierliche Verlauf des mikroseismischen<br />
Rauschpegels weist auf<br />
das in erster Linie durch den Flutungsspiegelanstieg<br />
bestimmte und auch realisierte<br />
allgemeine seismische Regime<br />
bei der Flutung der Lagerstätte Schlema-Alberoda<br />
hin. Dabei wird in Phasen<br />
längeren Pegelstillstandes auch eine<br />
zeitabhängige Komponente wirksam.<br />
Großräumige intensive gebirgsmechanische<br />
Abläufe spiegeln sich in Summenkurven<br />
der seismischen Intensität<br />
wider. Längere gravierende Verzögerungen<br />
sind aus dem bisherigen Verlauf<br />
des Rauschpegels nicht zu erkennen.<br />
Unterschiede in den realisierten Flutungsgeschwindigkeiten<br />
haben offensichtlich<br />
keine bleibenden und grundsätzlichen<br />
Einflüsse auf den generellen<br />
Verlauf des Rauschpegels. Damit kann<br />
auf eine bisher kontinuierlich dem Flutungsspiegel<br />
folgende Reaktion des<br />
Gebirges geschlossen werden. Die laufende<br />
Analyse des mikroseismischen<br />
Rauschpegels hat sich in erster Linie <strong>für</strong><br />
die unmittelbare Kontrolle der Flutung<br />
als geeignet erwiesen.<br />
● Starke Einzelereignisse im speziellen<br />
seismischen Regime sind bisher insbesondere<br />
bei deutlichen Änderungen der<br />
Spannungen in den Herdgebieten beobachtet<br />
worden. Dabei wird die Anordnung<br />
der Einzelereignisse durch das <strong>für</strong><br />
die jeweiligen Herde charakteristische<br />
seismische Regime geprägt. Das bestätigt<br />
die These von der hervorragenden<br />
Rolle der Gebirgsspannungen<br />
bei der Auslösung von seismischen<br />
Ereignissen. Die Analyse der stärkeren<br />
Einzelereignisse ist von besonderer<br />
Bedeutung <strong>für</strong> die ständige Überprüfung<br />
der prognostisch angegebenen<br />
Maximalwerte <strong>für</strong> die Magnitude und<br />
die Intensität. Bisher aktive Phasen im<br />
speziellen seismischen Regime sind<br />
geomechanisch interpretierbar und<br />
können der prognostizierten Gebirgsreaktion<br />
auf die Flutung zugeordnet<br />
werden. Sie bestätigen die prognosegemäße<br />
Reaktion des Gebirges auf die<br />
Flutung und begründen damit auch die<br />
Einhaltung der prognostisch angegebenen<br />
Maximalwerte <strong>für</strong> Magnitude und<br />
Intensität bei starken Einzelereignissen.<br />
Auf der Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse<br />
wird die bis zum endgültigen<br />
Stillstand des Flutungsspiegels zu erwartende<br />
Seismizität weiterhin beobachtet<br />
und aus geomechanischer Sicht bewertet.<br />
Fazit<br />
Der WISMUT GmbH obliegt die Sanierung<br />
der Hinterlassenschaften des bis<br />
1990 auf der Lagerstätte Schlema-Alberoda<br />
betriebenen Uranerzbergbaus. Ein Teilaspekt<br />
ist die Flutung der Grube.<br />
Mit dem Vordringen des Abbaus in die<br />
Teufe kam es am 25.09.1979 zu einem<br />
seismischen Ereignis mit einer Magnitude<br />
von 2,9 aus dem die Lagerstätte unterlagernden<br />
Granit. Daraufhin wurde der<br />
68 bergbau 2/2013
Gebirgsbeherrschung<br />
Mechanismus der Gebirgsstöße intensiv<br />
erforscht und Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Arbeitssicherheit unter Tage<br />
abgeleitet.<br />
Durch die Flutung der Grube treten weiterhin<br />
Spannungsumlagerungen auf, die<br />
zu seismischen Ereignissen aus dem Umfeld<br />
der Grube Schlema-Alberoda führen.<br />
Bei der Betrachtung der Seismizität<br />
kristallisierten sich 6 Herdbereiche im Granit<br />
und in Quarzitlagen heraus. Zur Vergleichbarkeit<br />
und weiteren Bewertung der<br />
induzierten Seismizität wurde die Bewertungsgröße<br />
„Schnellewert“ eingeführt. Der<br />
mechanische Zustand des Gebirges und<br />
der einzelnen Herde lässt sich durch Summenkurven<br />
der Schnellewerte darstellen.<br />
Die Summenkurve zeigt bisher 3 Phasen<br />
in Verlauf der Seismizität.<br />
Die flutungsinduzierte Seismizität bestimmt<br />
die 3. Phase im seismischen Regime.<br />
Durch den mit dem aufsteigendem<br />
Flutungswasser zunehmenden Porenwasserdruck<br />
im vom Abbau durchbauten<br />
Gebirgskörper werden Spannungen bis<br />
in den Granit umverteilt. In dieser Phase<br />
wurde am 12.03.2003 das bisher stärkste<br />
flutungsinduzierte seismische Ereignis<br />
mit einer Nahbebenmagnitude nach IIDA<br />
von M N<br />
= 1,6 beobachtet. Mit Flutung des<br />
tagesnahen Bereiches der Grube Schlema-Alberoda<br />
ging die flutungsinduzierte<br />
Seismizität kontinuierlich zurück und folgt<br />
seitdem einem zeitlichen Verlauf.<br />
Quellen<br />
[1] Hiller, A., Schuppan, W.: Geologie und<br />
Uranbergbau im Revier Schlema-Alberoda<br />
-Bergbaumonographie- ,Bergbau in Sachsen,<br />
Band 14, Sächsisches Landesamt <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
und Geologie, Sächsisches Oberbergamt, Juni<br />
2008<br />
[2] Wallner, O.: Analyse bergbauinduzierter<br />
Bodenbewegung und Seismizität während der<br />
Gewinnungs- und Flutungsphase einer komplexen<br />
Gangerzlagerstätte. TU Bergakademie<br />
Freiberg, Institut <strong>für</strong> Markscheidewesen und<br />
Geodäsie, Dissertation 2009<br />
[3] Grünthal, G.: Erdbebenkatalog des Territoriums<br />
der Deutschen Demokratischen Republik<br />
und angrenzender Gebiete von 823 bis 1984.<br />
In: Mitteilungen des Zentralinstituts <strong>für</strong> Physik<br />
der Erde Nr. 99, Potsdam 1988<br />
[4] Benioff, H.: Global strain and release as<br />
revealed by great earthquake. In: Geol. Soc.<br />
Amer. 62 1951<br />
[5] Grünthal, G.: Zur Seismizität des Territoriums<br />
der DDR. In: Gerlands Beiträge zur Geophysik,<br />
Nr. 90, Seiten 202 bis 211, Leipzig 1981.<br />
[6] (c) OpenStreetMap Mitwirkende, CC-BY-SA;<br />
http://www.openstreetmap.org/, http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/<br />
[7] Autorenkollektiv: Bergbauinduzierte Seismizität<br />
im Umfeld der Uranerzgrube Schlema-Alberoda.<br />
In: Erdbebenbeobachtung im Freistaat<br />
Sachsen; Dreijahresbericht 2007 bis 2009,<br />
Seiten 30 bis 33, Sächsisches Landesamt <strong>für</strong><br />
<strong>Umwelt</strong>, Landwirtschaft und Geologie, Dresden<br />
2011<br />
Die Erstveröffentlichung des<br />
Beitrages erfolgte in der <strong>Zeitschrift</strong><br />
„Markscheidewesen“, Jahrgang 119<br />
(2012), Heft 1, Mai 2012<br />
Alle Bilder von der Wismut GmbH<br />
Buchbesprechung<br />
Hier erzählt ein Mathematiker, der sein<br />
ganzes Berufsleben lang engen Kontakt<br />
mit Bergleuten hatte. Und ein „gelernter<br />
Ossi“ berichtet, wie es an den DDR-<br />
Hochschulen wirklich zuging - allerdings<br />
am Beispiel der Bergakademie Freiberg,<br />
die auch zu DDR-Zeiten etwas Besonderes<br />
war.<br />
Dietrich Stoyan ist Mathematikprofessor<br />
und war von 1991 bis 1997 Rektor<br />
der Bergakademie Freiberg. Er erzählt in<br />
einer Serie von Kurzgeschichten Episoden<br />
aus seinem Leben. Der 1940 Geborene<br />
beginnt mit der atemberaubenden<br />
Suche nach seinem im Krieg verschollenen<br />
Vater. Dann folgen kurze Erlebnisse<br />
aus seiner Kindheit im Kreis Halberstadt<br />
und eine anschauliche Beschreibung seines<br />
Studiums an der TU Dresden sowie<br />
der ersten Jahre seines Berufslebens in<br />
Freiberg in Sachsen, wo er seit 1964 lebt.<br />
Danach kommen Szenen aus seinem<br />
Wissenschaftlerleben an der Bergakademie,<br />
die wie alle anderen Geschichten<br />
Allgemein-Menschliches, zum Teil mit<br />
Humor, behandeln. Der Autor hatte in der<br />
DDR, in der Wendezeit und in den wilden<br />
1990er Jahren spannende, manchmal<br />
fast unglaubliche Erlebnisse.<br />
Für die Leser dieser <strong>Zeitschrift</strong> ist sicher<br />
der Rückblick auf die Zeiten interessant,<br />
als die Tagebaukunde zur Tagebautechnik<br />
wurde und man begann, Methoden<br />
des Operations Research zur Analyse<br />
In zwei Zeiten –<br />
Ein Altrektor der TU Bergakademie Freiberg erzählt<br />
bergbaulicher Prozesse einzusetzen.<br />
An dieser Bewegung haben die Stoyans<br />
einen gewissen Anteil. Er promovierte<br />
1967 zum Dr.-Ing. und verfasste dann<br />
zusammen mit seiner Frau ein Buch über<br />
bergbauliche Fördersysteme, und seine<br />
Frau schuf ein großes Simulationsprogramm<br />
<strong>für</strong> die Kapazitätsermittlung der<br />
Lausitzer Förderbrücken-Tagebaue.<br />
Spannend ist die Beschreibung von<br />
Stoyans Weg zum Rektor der Bergakademie,<br />
von einem, der in der DDR abseits<br />
stand (aber nie ein Widerstandkämpfer<br />
war), zu einem, der in den 1990er Jahren<br />
führend mitgestaltete und seinen Beitrag<br />
da<strong>für</strong> leistete, dass sich die Bergakademie<br />
Freiberg seit der Wiedervereinigungso<br />
gut entwickelte. Man erlebt hautnah<br />
mit, wie Ministerpräsident Biedenkopf<br />
zum Wohle Sachsens wirkte.<br />
Stoyan erzählt mit gleicher Stimme von<br />
der DDR-Zeit wie von seiner Zeit in der<br />
Bundesrepublik und zeigt, dass er in ihr<br />
angekommen ist. Er hatte interessante<br />
Begegnungen mit Spitzenpolitikern und<br />
Jounalisten aller Art, vor allem im Zusammenhang<br />
mit seinem Euro-Münzen-<br />
Projekt. Sein Buch ist ein einzigartiges<br />
Zeitdokument und über weite Strecken<br />
spannend wie ein Krimi.<br />
Kontakt<br />
Prof. Dr. Dietrich Stoyan<br />
Institut <strong>für</strong> Stochastik<br />
TU Bergakademie Freiberg<br />
09596 Freiberg in Sachsen<br />
Tel.: 03731 / 39 21 18<br />
Fax: 03731 / 39 35 98<br />
E-Mail:<br />
stoyan@math.tu-freiberg.de<br />
Internet:<br />
www.mathe.tu-freiberg.de/Stoyan<br />
Das Buch erscheint im Jacobs Verlag,<br />
Lage 2012 und ist unter der<br />
ISBN-Nummer: 978-3-89918-213-2<br />
bestellbar<br />
bergbau 2/2013 69
Aus- und Fortbildung<br />
TFH Georg Agricola zu Bochum erweitert<br />
Netzwerk in Russland –<br />
Kooperation mit Technischer Universität im Kuzbass Revier<br />
Die Technische Fachhochschule<br />
(TFH) Georg Agricola zu Bochum<br />
arbeitet seit Jahren eng mit<br />
bedeutenden Technischen Universitäten<br />
in Russland zusammen.<br />
Zu den bisherigen Partnerhochschulen<br />
in den Metropolen Moskau<br />
und St. Petersburg fügt die<br />
Bochumer Ingenieurhochschule<br />
nun eine aus dem russischen<br />
<br />
Staatliche Technische Univer-<br />
<br />
Professor<br />
Dr. Jürgen Kretschmann<br />
<br />
Rektor Dr. Vladimir Kovalev eine<br />
gemeinsame Absichtserklärung<br />
zum Aufbau einer Hochschulpartnerschaft.<br />
Professor Kretschmann nahm gemeinsam<br />
mit dem Vizepräsidenten <strong>für</strong> Hoch-<br />
Prof. Dr. Wilhelm<br />
Stelling <br />
TFH-Präsident Prof. Dr. Jürgen<br />
Kretschmann und KSTU-Rektor<br />
Dr. Vladimir Kovalev (v.l.)<br />
-<br />
Kretschmann<br />
nicht-russischer Hochschulvertreter dazu<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Deutschland und verfügt über exzellente<br />
<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
in dem 40% der russischen Steinkohlepro-<br />
<br />
-<br />
<br />
fast 6 000 km Entfernung gibt es viele<br />
<br />
dem Ruhrgebiet. Beide sind jedenfalls<br />
entschieden besser als ihr Image. Auch in<br />
<br />
Kretschmann Par-<br />
<br />
beiden künftigen Partnerhochschulen.<br />
<br />
-<br />
menarbeit<br />
von Wissenschaftlerinnen und<br />
<br />
Agricola zu Bochum ist die erste deutsche<br />
nerschaft<br />
eingeht.<br />
E-Mail: dueppe@tfh-bochum.de<br />
Internet:<br />
www.tfh-bochum.de/pressestelle.html<br />
TFH Georg Agricola und Universitäten aus<br />
Chile und Deutschland gründen<br />
Exzellenzzentrum <strong>für</strong> Bergbau<br />
Chile ist eines der rohstoffreichs-<br />
<br />
<br />
<br />
dringend mehr Fachkräfte und<br />
<br />
chilenischen Bergbauministerium<br />
angestoßenen Exzellenzinitiative<br />
haben sich nun 5 Hochschulen<br />
auf die Gründung eines gemeinsamen<br />
Wissenschaftszentrums<br />
verständigt.<br />
Professor Dr. Jürgen Kretschmann<br />
Fachhochschule (TFH) Georg<br />
Agricola zu Bochum unterzeichnete<br />
mit seinen Amtskollegen<br />
am 01.10.2012 eine Absichtserklärung<br />
<strong>für</strong> den Aufbau des<br />
deutsch-chilenischen Zentrums<br />
<br />
Forschung zu Ehren von Ignacio<br />
und Casimiro Domeyko (Domeyko-Zentrum).<br />
An der Gründung der neuen Wissenschaftsinstitution<br />
sind neben der TFH die<br />
<br />
Universidad Católica del Norte (Antofa-<br />
<br />
akademie<br />
Freiberg in Sachsen beteiligt.<br />
Das Zentrum soll die bergbaubezogene<br />
-<br />
e<br />
Nachhaltigkeit in der Rohstoffproduktion<br />
berücksichtigen. Wissenschaftler und Studierende<br />
der deutschen Hochschulen sollen<br />
von einem intensiven Austausch mit<br />
den chilenischen Bergbauregionen profi-<br />
<br />
<br />
Ignacio und Casimiro Domeyko <br />
die nach ihrem Studium in Deutschland<br />
maßgeblich zum Aufbau der chilenischen<br />
dert<br />
beigetragen hatten.<br />
ger<br />
strategischer Partner <strong>für</strong> Deutschland.<br />
<br />
<br />
sicheren Bergbau in dieser Region. Unsere<br />
Studierenden und Wissenschaftler<br />
gen<br />
in der globalen Rohstoffbranche zu<br />
70 bergbau 2/2013
Aus- und Fortbildung<br />
<br />
Kretschmann.<br />
Bei der Unterzeichnung der Absichts-<br />
<br />
die Bundesministerin <strong>für</strong> Forschung und<br />
Prof. Dr. Annette Schavan <br />
der chilenische Bergbauminister Prof. Dr.<br />
Hernán de Solminihac zugegen. Die berg-<br />
<br />
Schavans<br />
an der Kretschmann als Delegationsmitglied<br />
teilnahm.<br />
E-Mail: dueppe@tfh-bochum.de<br />
Internet:<br />
www.tfh-bochum.de/pressestelle.html<br />
Die Vermessung braucht Nachwuchs –<br />
TFH an Kooperation „Geodäsie in NRW“ beteiligt<br />
geht.<br />
Doch Vermessungsingeni-<br />
<br />
daten<br />
<strong>für</strong> unsere Navis aufzubereiten.<br />
Ohne ihre Arbeit stünde<br />
<br />
der Gotthard-Tunnel nie gebaut<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
Spitzenverbände und Berufsverbände<br />
aufklären. Am 22.10.2012<br />
<br />
darunter TFH-Präsident Professor<br />
Dr. Jürgen Kretschmann<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
heute einer unserer innovativsten Studiengänge.<br />
Unsere Absolventen haben – nicht<br />
gels<br />
– ausgezeichnete Berufsperspekti-<br />
Professor Kretschmann.<br />
Vizepräsident und Studiengangsleiter Professor<br />
Dr. Wilhelm Stelling <br />
besondere Ausbildungskonzept an der<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
inhalte<br />
online bearbeiten und so ihr Studium<br />
flexibel mit Berufstätigkeit und Freizeit<br />
vereinbaren. Deshalb bietet sich der Studiengang<br />
besonders als Weiterqualifikation<br />
zum Beispiel <strong>für</strong> Vermessungstechnikerin-<br />
<br />
Die TFH Georg Agricola zu Bochum<br />
<br />
einen Studiengang im Bereich Geodäsie/<br />
Vermessung anbieten (neben der Universität<br />
Bonn und der Hochschule Bochum).<br />
<br />
sind außer den Hochschulen unter anderem<br />
das Ministerium <strong>für</strong> Inneres und<br />
<br />
-<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
An Schulen sollen in Projektkursen und<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
Einblicke in die Arbeit geben.<br />
E-Mail: dueppe@tfh-bochum.de<br />
Internet:<br />
www.tfh-bochum.de/pressestelle.html<br />
TU Clausthal und Welterbe Rammelsberg<br />
bauen Kooperation aus<br />
<br />
<br />
Clausthal und des Weltkulturerbes Rammelsberg<br />
trag<br />
unterzeichnet. Danach kann das Besucherberg-<br />
-<br />
<br />
Die Kooperationsverträge werden stilecht mit Helm<br />
unterschrieben (v.l.) Professor Oliver Langefeld (TU Clausthal),<br />
Gerhard Lenz (Weltkulturerbe Rammelsberg) und<br />
Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk<br />
-<br />
<br />
Professor<br />
Oliver Langefeld<br />
Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk als Aufsichtsratsvorsitzender<br />
des Weltkulturerbes und der Geschäftsführer am Ram-<br />
Gerhard Lenz<br />
Dr. Oliver Junk<br />
bergbau 2/2013 71
Aus- und Fortbildung<br />
An historischem Ort im Rammelsberg schlägt Professor Oliver<br />
Langefeld (rechts) die Brücke zum aktuellen Bergbau.<br />
Zuhörer sind neben Studierenden Goslars Oberbürgermeister<br />
Dr. Oliver Junk und Welterbe-Geschäftsführer Gerhard Lenz<br />
„Wer den historischen Bergbau kennt, kann den modernen<br />
Bergbau besser verstehen“, sagt Experte Professor Oliver<br />
Langefeld (mit Broschüre)<br />
-<br />
<br />
TU Bergakademie Freiberg hat jetzt auch<br />
-<br />
<br />
Professor Oliver Langefeld das Projekt<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
Vertragsunterzeichnung dabei. Anschlie-<br />
<br />
<br />
von Abbau- und Ausbauverfahren kennen<br />
und ergänzten in Gesprächen – auch mit<br />
ehemaligen Bergleuten – ihr Wissen. All-<br />
<br />
man untertage an einem authentischen<br />
<br />
<br />
Das Weltkulturerbe Rammelsberg ist<br />
<br />
der TU Clausthal. Verschiedene Projekte<br />
und Veranstaltungen zeugen von einer<br />
erfolgreichen Zusammenarbeit beider Institutionen.<br />
Nun ist die bestehende Part-<br />
<br />
Forschungsbetrieb <strong>für</strong> die TU Clausthal<br />
-<br />
<br />
ist das Ziel der Veranstaltungen im Rammelsberg.<br />
Vom kommenden Sommersemester<br />
an lernen die Studierenden durch<br />
-<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
des historischen Bergbaues am Ram-<br />
<br />
<br />
Professor Oliver Langefeld.<br />
Der Bergbau am Goslarer Rammelsberg<br />
<br />
<br />
eingestellt. Wobei neuere Ausgrabungen<br />
auf einen nahezu 2000-jährigen Bergbau<br />
-<br />
-<br />
<br />
hat die UNESCO das bestehende Welt-<br />
-<br />
-<br />
<br />
Informationen<br />
Technische Universität Clausthal<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Pressesprecher<br />
Christian Ernst<br />
Adolph-Roemer-Straße 2a<br />
<br />
<br />
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de<br />
Im Jahr der Nachhaltigkeit startet die Festperiode<br />
Im Jahr 2015 feiert die TU Bergakademie<br />
Freiberg ihr 250. Gründungsjubiläum.<br />
Bereits im letzten Jahr hat sie gemeinsam<br />
mit der Bergbau-Universität St.<br />
-<br />
<br />
-<br />
<br />
als Wert in die Ausbildung im Rohstoffsek-<br />
<br />
Gedankens findet bereits statt. Freibergs<br />
Bergakademie fungiert hier als Schlüsseluniversität<br />
über die Grenzen Deutschlands<br />
hinaus. Eine Schlüsselfigur ist Hans Carl<br />
von Carlowitz <br />
-<br />
<br />
mit der Natur und ihren Rohstoffen umzu-<br />
<br />
begangen. Zum<br />
Start dieses Jahres der Nachhaltigkeit fand<br />
-<br />
<br />
In dem Pressegespräch berichtete die<br />
Bergakademie von aktuellen internationalen<br />
Nachhaltigkeitsinitiativen und gab<br />
einen Ausblick auf die kommenden Veranstaltungen<br />
u.a. zum Thema Nachhaltigkeit<br />
aus Anlass des Jubiläums. Des Weiteren<br />
gab es aus der Zusammenarbeit mit der<br />
Bergbau-Universität St. Petersburg über<br />
ein finanzielles Engagement in neuer Qualität<br />
zu berichten. Zusammen repräsentieren<br />
die beiden Universitäten eine geballte<br />
2013<br />
läum<br />
im Jahr 2015 das 250-jährige Bestehen.<br />
-<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
geforscht. Die Forschungsaktivitäten und<br />
internationalen Forschungskooperationen<br />
stehen dabei stets unter der Maxime der<br />
<br />
vom damaligen sächsischen Oberberghauptmann<br />
Hans Carl von Carlowitz in<br />
<br />
mit den international führenden Ressourcenuniversitäten<br />
hat die TU Bergakademie<br />
Freiberg im Juni 2012 das World Forum<br />
gegründet – die hier vereinten Universitä-<br />
-<br />
<br />
<br />
Internet: www.tu-freiberg.de<br />
72 bergbau 2/2013
Unternehmen<br />
Praktizierter Erfahrungsaustausch –<br />
Nachlese DMT Fachgespräch „Prüfung von Brückenseilen“<br />
Das Essener Technologie- und<br />
Consultingunternehmen DMT<br />
GmbH und Co. KG informiert in<br />
regelmäßigen Abständen über<br />
aktuelle Trends und Projekte<br />
rund um die Prüfung von<br />
Brückenseilen.<br />
treiber von Brückenbauwerken, Seilhersteller,<br />
Ingenieurbüros und Behörden.<br />
Die 3 thematisch aufeinander aufbauenden<br />
Vorträge – Entwicklung des neuen<br />
Prüfgerätes, Einsatzmöglichkeiten dieses<br />
Prüfgerätes und Prüfkombinationen mit<br />
teilautomatisierten Prüfgeräten sowie die<br />
Erläuterung der unterschiedlichen Magnetisierungsverfahren<br />
fanden beim Publikum<br />
großen Anklang.<br />
Prüflaboratoriums <strong>für</strong> Zerstörungsfreie<br />
und Zerstörende Prüfung der DMT.<br />
Dies wurde von vielen Teilnehmern im<br />
Nachgang ebenfalls bestätigt. Anerkennung<br />
und besonderes Interesse fanden<br />
im Anschluss die im Rahmen der Veranstaltung<br />
zu Demonstrationszwecken aufgebauten<br />
Prüfgeräte der Firma Alpin als<br />
auch das neu entwickelte Seilprüfgerät<br />
der DMT sowie deren Standardprüfgeräte.<br />
Ausstellung der Seilprüftechnik Alle Fotos: DMT Auditorium während der Veranstaltung<br />
„Neues Seilprüfgerät“ im Laborversuch<br />
Neues Seilprüfgerät in der Praxiserprobung<br />
Am 27.11.2012 fand, in Kooperation mit<br />
der Empa - Eidgenössische Materialprüfungs-<br />
und Forschungsanstalt, Schweiz,<br />
dem Entwicklungspartner <strong>für</strong> das neue<br />
Seilprüfgerät und der Alpin Technik und<br />
Ingenieurservice GmbH, die auch unter<br />
schwierigsten Umständen die notwendige<br />
Seilzugangstechnik bereitstellen, am Essener<br />
Stammsitz des Unternehmens eine<br />
weitere Veranstaltung zu diesem Themenkreis<br />
statt.<br />
Eingeladen waren unter anderem Be-<br />
Im Rahmen der Vorträge kam bald eine<br />
interaktive Diskussion der rund 50 sachkundigen<br />
Teilnehmer mit den jeweiligen<br />
Referenten in Gang. Besonderes Interesse<br />
weckte der Beitrag zu den Analysepotenzialen<br />
unterschiedlicher Magnetisierungsverfahren.<br />
rung<br />
bei der Brückenseilprüfung war vielen<br />
Anwesenden offenbar in der Konsequenz<br />
bisher nicht völlig bewusst“, erläutert der<br />
Vortragende, Oliver Gronau, Leiter des<br />
<br />
eine praxisnahe Plattform zum individuellen<br />
Erfahrungsaustausch und zur persönlichen<br />
Kontaktpflege“, bestätigt Dr. Winfried<br />
Sindern, Abteilungsleiter der Seil- und<br />
Fördertechnik bei der DMT Seilprüfstelle.<br />
Kontakt<br />
DMT GmbH & Co. KG<br />
Carola Kassner<br />
Tel.: 0201 / 17 21 398<br />
Mobil: 0171 / 30 33 784<br />
E-Mail: Carola.Kassner@dmt.de<br />
bergbau 2/2013 73
Industrie<br />
Manitowoc-Krane bauen größtes Kohlekraftwerk<br />
der Welt<br />
Bei einem der größten Kraftwerksprojekte in der südlichen Hemisphäre<br />
wird die volle von Manitowoc aufgebotene Hubleistung<br />
genutzt, um die Bau- und Zielvorgaben einzuhalten. Ein Team<br />
aus 6 Manitowoc-Raupenkranen, 3 Potain-Turmdrehkranen und<br />
einem Grove-Mobilteleskopkran GTK1100 arbeitet derzeit am<br />
Medupi-Kraftwerk in Limpopo, der nördlichsten Provinz Südafrikas.<br />
Im fertig gestellten Kohlekraftwerk werden 6 Kessel zum<br />
Einsatz kommen, von denen jeder eine 800-MW-Turbine antreibt.<br />
Mit einer kombinierten Ausgangsleistung von 4800 MW wird das<br />
Medupi-Kraftwerk das größte trockengekühlte Kohlekraftwerk der<br />
Welt sein.<br />
Im Jahr 2008 nahmen die ersten Krane die Vorbereitungsarbeiten<br />
am Standort auf; die letzten Krane trafen erst letztes Jahr ein.<br />
Es wird erwartet, dass die meisten bis zur Projektfertigstellung,<br />
die <strong>für</strong> 2015 geplant ist, am Einsatzort bleiben. Die 6 Raupenkrane<br />
wurden von der großen internationalen Verleihfirma Mammoet<br />
bereitgestellt, der GTK1100 von Vanguard und die Turmdrehkrane<br />
von Kentz und SA French. Das Projekt wird vom Hauptauftragnehmer<br />
Hitachi geleitet.<br />
Nach Auskunft von Pieter van der Weele, Manager bei Mammoet<br />
South Africa, ist das Unternehmen stolz auf seine Mitwirkung an<br />
dem Projekt.<br />
<br />
wandte, war Manitowoc der einzige Hersteller, der in der Lage<br />
war, rechtzeitig zum Projektstart so viele verschiedene Raupen-<br />
<br />
Manitowoc Crane Care <strong>für</strong> dieses Projekt in Südafrika können wir<br />
schnell reagieren, wenn Wartungs- oder Reparaturarbeiten erforderlich<br />
werden, was <strong>für</strong> ein Projekt dieser Größe und Bedeutung<br />
absolut unabdingbar ist.“<br />
Die Raupenkrane – 1 Manitowoc 21000 mit einer Tragfähigkeit<br />
von 756 t und 5 Manitowoc 16000 mit einer Tragfähigkeit von 400 t<br />
– werden vornehmlich zum Heben von Stahlträgern und Stahlbaugruppen<br />
eingesetzt. Die 2 kleineren Potain-Turmkrane, ein<br />
MDT 98 mit einer Tragfähigkeit von 6 t und ein MDT 178 mit einer<br />
Tragfähigkeit von 8 t, heben ebenfalls tragende Stahlbauteile <strong>für</strong><br />
die Schlauchfilter, während der größere Spezialanwendungskran<br />
MD 1100 die Bauteile des luftgekühlten Kondensators sowie die<br />
darauf befindlichen Lüfter und Lüfterringe errichtet.<br />
Nach Angaben von Quentin van Breda, dem CEO von SA<br />
French, basierte die Auswahl der Turmkrane <strong>für</strong> das Projekt auf<br />
den beiden Faktoren Platzbedarf und Tragfähigkeit.<br />
<br />
und Reichweite <strong>für</strong> schwerere Hublasten besitzt; diesen Kran<br />
<br />
das Arbeiten mit den anderen Kranen beschränkt war, brauchten<br />
wir <strong>für</strong> die Arbeit mit den Schlauchfiltern auch den MDT. Wegen<br />
ihrer Topless-Konstruktion lassen sich die MDT-Krane in kürzerer<br />
Entfernung voneinander einsetzen; außerdem ist der Aufbau dank<br />
ihrer Modulbauweise einfacher. Das war hilfreich, weil der auf der<br />
Baustelle zur Verfügung stehende Platz wie auch der Zugang<br />
beschränkt waren.“<br />
In der Zwischenzeit ist der Grove GTK1100 mit seiner 95-t-Tragfähigkeit<br />
rund um die Uhr mit dem Platzieren der Komponenten<br />
<strong>für</strong> 2 der Kessel im Einsatz.<br />
Craig Pace, Geschäftsführer bei Vanguard, verwies darauf, dass<br />
die kleine Stellfläche des GTK1100 eine strategisch günstigere<br />
<br />
die Positionierung bei der großen Zahl der an dem Projekt beteiligten<br />
Krane besonders wichtig sein würde“, so Pace<br />
war der perfekte Kran <strong>für</strong> die Kessel, weil er mehr als genug<br />
Tragfähigkeit und mehr als genug Reichweite aufweist. Das beste<br />
Argument <strong>für</strong> diesen Kran war aber seine kleine Stellfläche.“<br />
Vanguards Grove GTK1100, der einzige Kran seiner Art in der<br />
südlichen Hemisphäre, platziert derzeit bis zu 15 t schwere Komponenten<br />
in einer Höhe von ca. 100 m auf den Kesseln; seine<br />
Stellfläche beträgt dabei lediglich 18 m x 18 m. Auch die Potain-<br />
MDT-Krane, die auf einem gerade einmal 4,6 m x 4,6 m großen<br />
Sockel aufgestellt sind, beanspruchen nur wenig Platz auf der<br />
Baustelle.<br />
Das Medupi-Kraftwerk wird nach seiner Fertigstellung das viertgrößte<br />
Kraftwerk der Welt sein. Es wird von Gesamtkosten in<br />
einer Höhe von ca. 120 Mrd. südafrikanischen Rand (12 Mrd. €)<br />
ausgegangen.<br />
Internet: www.manitowoc.com<br />
Prädikat lebhaft und selten –<br />
Steinbruch Nußloch von HeidelbergCement nimmt<br />
neuen Cat Radlader 992K mit einer Taufe in Betrieb<br />
Sie läuft unter dem Namen Vivienne: die neue Cat Baumaschine,<br />
die seit Ende August im Steinbruch Nußloch von HeidelbergCement<br />
ihr Tagwerk verrichtet. Vivienne steht <strong>für</strong> einen Cat<br />
Radlader 992K – 100 t schweres Kaliber mit 607 kW (826 PS).<br />
Baumaschinen in dieser Dimension tragen in Deutschland das<br />
Prädikat selten, weil Einsätze <strong>für</strong> Maschinen in dieser Größenklasse<br />
selten sind. Und um das Besondere zu unterstreichen,<br />
<br />
Lebhaftigkeit. Und besonders lebhaft geht es bei uns beim Abbau<br />
von Muschelkalk zu“, erklärt der Werksleiter Dr. Ulrich Schneider<br />
vom Zementwerk Leimen bei der Baumaschinen-Taufe, die innerhalb<br />
der deutschen Standorte des Baustoffkonzerns zur guten<br />
Tradition geworden ist und die Inbetriebnahme einer der größten<br />
Investitionen der letzten Jahre im Steinbruch Nußloch einläutet.<br />
Zur Taufe überreichten David Decker (li.),<br />
Neumaschinenverkäufer, Serviceleiter<br />
Holger Winter (2.v.li.), beide von der<br />
Niederlassung Frankenthal, und<br />
Ulrich Schwake (2.v.re.), Zeppelin<br />
Konzernkundenleiter, HeidelbergCement<br />
und damit stellvertretend seinem<br />
Werksleiter, Dr. Ulrich Schneider (re.), sowie<br />
Steinbruchmeister, Uhland Maier (Mitte), ein<br />
Baumaschinenmodell in Miniaturausgabe<br />
sowie ein Foto des Täuflings.<br />
Foto: Zeppelin<br />
Die Namen <strong>für</strong> die Maschinen, die in der Regel weiblich sind,<br />
denken sich die Mitarbeiter aus. Einzige Ausnahme war bislang<br />
ein Muldenkipper, der seit 2011 Transportaufgaben übernimmt.<br />
74 bergbau 2/2013
Industrie<br />
Die Mitarbeiter gaben ihm den Namen Kalle – damit wollten sie an<br />
ihren Kollegen erinnern, der verstorben war. Im Fall von Vivienne<br />
wollte die Belegschaft den Namen nicht an die große Glocke hängen.<br />
Doch irgendwann konnten sie es nicht länger verheimlichen,<br />
dass sie ihr neues Arbeitsgerät nach Vivienne, der Tochter des<br />
rascht,<br />
hat aber rein gar nichts mit Egozentrik zu tun. Ich wäre<br />
selbst nie auf die Idee gekommen, auch wenn ich mich natürlich<br />
sehr darüber freue“, betont Dr. Schneider.<br />
Getauft wurde der neue Radlader nicht mit Sekt, wie beispielsweise<br />
bei einer Schiffstaufe üblich. Schließlich sollte der Maschinenkorpus<br />
nicht gleich verkratzt werden. Denn von dem Täufling<br />
wird eine mindestens ebenso lange Einsatzdauer erwartet wie von<br />
seinem Vorgänger. Dass diese sichergestellt ist, versprach Zeppelin<br />
Konzernkundenleiter Ulrich Schwake, der zusammen mit der<br />
Zeppelin Niederlassung Frankenthal HeidelbergCement in Leimen<br />
betreut. Er nahm die Radladertaufe zum Anlass, sich <strong>für</strong> die Zusammenarbeit<br />
zu bedanken.<br />
<br />
man nicht mal eben so“, meint der Werksleiter. Den Verhandlungen<br />
mit dem Baumaschinenlieferanten Zeppelin gingen viele Gespräche<br />
und Überlegungen voraus.<br />
Sprichwörtlich in den Ruhestand geschickt<br />
Schon der Vorgänger der neuen Baumaschine, ein Cat 992G,<br />
erhielt von den Mitarbeitern einen Namen und zwar Uli. Nachdem<br />
das Ladegerät seit 2001 rund 14 500 Betriebsstunden im Einsatz<br />
war, wurde es von HeidelbergCement sprichwörtlich in den<br />
Ruhestand geschickt und als Gebrauchtmaschine vom Zeppelin<br />
Konzernkundenbereich in Zahlung genommen. Da<strong>für</strong> durfte der<br />
Baumaschinenlieferant den Nachfolger, einen Radlader der K-<br />
Serie, stellen. Er tritt nun an, jede Menge gesprengtes Material<br />
auf Skw zu verladen. Ihm steht ein weiterer Cat Radlader 988<br />
zur Seite. Er mischt den gebrochenen Kalkstein, bevor er dem<br />
Brecher zugeführt wird, um ein möglichst homogenes Mischungsverhältnis<br />
im Endprodukt zu erzielen.<br />
Dass der Rohstoffabbau in Nußloch mit einem Radlader erfolgt,<br />
war nicht immer der Fall. Die Cat Maschine ist erst das 2. Ladegerät<br />
dieser Größenklasse, das im Steinbruch in Betrieb genommen<br />
wurde. Zuvor übernahm ein Bagger die Ladearbeiten. Doch<br />
<br />
beobachten schon lange, dass sich Radlader in der Gewinnung<br />
immer mehr durchsetzen. Die Umstellung von Bagger auf Radlader<br />
belegt, dass die Technik einem ständigen Wandel unterliegt.<br />
Was früher einmal Stand der Technik war, kann sich im Lauf der<br />
Zeit ändern, wenn neue Erkenntnisse gewonnen werden“, führt<br />
Roland Redlich aus, der bei Zeppelin im Bereich Konzernkunden<br />
den Service leitet und die Aufgaben der Einsatzberatung übernimmt.<br />
Internet: www.zeppelin-cat.de<br />
TEREX TL120 – IDEAL IM STRAßENBAU –<br />
Der Radlader TL120 demonstriert seine<br />
Leistungsstärke bei einem Kanal- und<br />
Straßenbauprojekt von Zöller Bau<br />
Die Zöller-Bau GmbH mit Sitz in Lengfurt in Unterfranken ist<br />
spezialisiert auf Kanal-, Wasserleitungs-, Erd- und Straßenbau<br />
<br />
Diese sind <strong>für</strong> uns unverzichtbare Universalmaschinen und echte<br />
Leistungsträger auf unseren Baustellen“, unterstreicht Firmenchef<br />
Dieter Hofmann.<br />
Seit Herbst 2012 setzt Zöller-Bau GmbH einen neuen Terex<br />
TL120 am steilen Valentinusberg in Lohr am Main ein. Dort baut<br />
die Firma eine Erschließungsstraße auf einer Länge von ca. 500 m<br />
komplett aus. Kanal, Gas- und Wasserleitung wurden im teilweise<br />
felsigen Gelände neu verlegt. Beim Aufladen von Aushub, Verfahren<br />
von Sand und Schotter und beim Verfüllen stellt der robuste<br />
<br />
Arbeiten und beim Auf- und Abladen mit der Staplereinrichtung<br />
ist die kompakte Terex-Maschine ideal“, sagt Hofmann und fügt<br />
<br />
Der Terex TL120 erweist sich beim<br />
Verdichten des Unterbaus <strong>für</strong> die geplante<br />
Fahrbahn in Kombination mit den 3<br />
Rüttelplatten als zuverlässige Maschine<br />
Foto: TEREX<br />
Für die Fahrbahn und den als Entwässerungsrinne gepflasterten<br />
<br />
das Planum <strong>für</strong> die Tragschicht herzustellen, verwenden wir einen<br />
seit Jahren bewährten Plattenverdichter SBV55 H3 von Stehr,<br />
den wir auch an unserem neuen Terex-Radlader anbauen können.<br />
Auch deshalb haben wir uns <strong>für</strong> den TL120 entschieden“,<br />
betont Hofmann.<br />
Wie wertvoll die <strong>für</strong> Terex typische Trennung des hydrostatischen<br />
Fahrantriebs im geschlossenen Kreis von der Laderhydraulik<br />
ist, zeigt sich beispielhaft beim Betrieb des hoch effizienten<br />
Anbaugeräts mit 3 Rüttelplatten. Der Kompakt-Radlader liefert<br />
über die elektroproportional geregelte 230-bar-Arbeitshydraulik<br />
und seinen serienmäßigen 3. Steuerkreis die Kraft <strong>für</strong> das An-<br />
<br />
schweren Plattenverdichter mit wohldosierter Leistung über das<br />
Planum schiebt“, erklärt Fahrer Olaf Schumacher, Polier bei Zöller-Bau.<br />
Die leistungsstärkste der 6 Maschinen der Kompakt-Radlader-<br />
Baureihe von Terex ist mit einem Turbo-Dieselmotor von Perkins<br />
ausgerüstet, der 62,5 kW (85 PS) zur Verfügung stellt. Damit ist<br />
der TL120 sehr flott und dank des hydrostatischen Fahrantriebs<br />
<br />
sparsam beim Kraftstoffverbrauch - und die Wartungsarbeiten lassen<br />
sich umkompliziert und schnell durchführen“, betont Schumacher.<br />
Die ausgereifte Fahrautomatik der Terex Radlader sorgt <strong>für</strong> robuste<br />
Zugkraft und Geschwindigkeit in 2 Fahrbereichen. Der hydrostatische<br />
Fahrantrieb ist dabei von der Laderhydraulik unabhän-<br />
<br />
Plattenverdichters mit einer Langsamfahreinrichtung und einem<br />
drucklosen Hydraulikrücklauf ausstatten lassen. Dabei wurden<br />
wir von Becker Baumaschinen, unserem Terex-Vertriebspartner,<br />
bestens beraten“, betont Hofmann.<br />
Internet: www.terex.com<br />
bergbau 2/2013 75
Industrie<br />
Serviceanforderungen heute –<br />
Geschwindigkeit und Qualität<br />
auf hohem Level<br />
35 min. durchschnittliche Reaktionszeit vergingen im Jahr 2012<br />
vom Auftragseingang bis zum Eintreffen der mobilen Pirtek Werkstatt<br />
auf der Baustelle. Das ist ein neuer Rekord – auch <strong>für</strong> das<br />
Unternehmen, das sich auf Geschwindigkeit spezialisiert hat und<br />
<br />
sein. Ca. 130 000 Einsätze hat Pirtek bundesweit im vergangenen<br />
Jahr gefahren, in 97% aller Fälle wurde das selbst gesteckte Ziel<br />
und Werbeversprechen eingehalten.<br />
partnern<br />
erwarten, zeigt erneut die kürzlich publizierte Umfrage<br />
<br />
<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
spielt eine geringere Rolle, sofern die Leistung stimmt. Durchge-<br />
<br />
<br />
-<br />
wertet,<br />
wenn er schnell und professionell erledigt wird. Dies gilt<br />
<br />
2007 hatte Pirtek eine Umfrage in Auftrag gegeben, um Kunden<br />
nach ihren Prioritäten bei der Beauftragung von Reparaturdiens-<br />
<br />
<br />
Auswahlkriterium.<br />
Pannenhilfen, Rettungsdienste und andere Bereitschaftsdienste<br />
haben in den letzten Jahrzehnten enorm an Bedeutung gewon-<br />
<br />
in denen schnelle Reaktion von großer Bedeutung ist. Während<br />
die Rettungsdienste, wie Feuerwehr oder Krankenwagen, eine<br />
<br />
<br />
<br />
Pannenfälle von LKWs an. Damit liegt Deutschland innerhalb Eu-<br />
<br />
<br />
-<br />
Bernd Weber <br />
<br />
sionalisieren.<br />
Das neue an der Pirtek-Geschäftsidee damals war,<br />
Hydraulikschlauchdefekte nicht nur zuverlässig und gut, sondern<br />
auch möglichst schnell zu beheben. Damit waren wir in Deutsch-<br />
-<br />
<br />
-<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
heute nicht nur professionell und zuverlässig ausgeführt werden,<br />
<br />
Internet: www.pirtek.de<br />
bauma Halle A5 (Stand 323)<br />
Herausragende Bewetterungsraten mit der erweiterten<br />
Motorenpalette von Volvo Penta <strong>für</strong> den Bergbau<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
Bewetterungsraten bieten, ermöglicht Herstellern und Benutzern<br />
von Bergbauausrüstung die Auswahl des perfekten Volvo Penta<br />
<br />
2011 war Volvo einer der ersten Dieselmotorenhersteller, der<br />
-<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>für</strong> Bergbauanwendungen hat Volvo Penta den Herstellern von<br />
<br />
gemacht. Jetzt muss niemand mehr lange suchen, um den perfek-<br />
<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
bis 515 kW.<br />
-<br />
<br />
Grund genug <strong>für</strong> Hersteller und Bergbaubetriebe, sich die verblei-<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
geht‘s nicht.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
ren<br />
Benutzer von der gesteigerten Leistung und dem geringeren<br />
Kraftstoffverbrauch um 5 bis 10% im Vergleich zu entsprechenden<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
-<br />
<br />
<br />
® ,<br />
ein flüssiges Additiv, in die Abgase einspritzt. Die Gase werden<br />
dann durch einen Reduktionskatalysator geleitet und dann an die<br />
<br />
macht eine Reinigung mit einem Dieselpartikelfilter unnötig.<br />
Internet: www.volvopenta.com<br />
bauma Halle C4 (Stand 319/719<br />
76 bergbau 2/2013
Journal<br />
Wintershall baut Förderung und<br />
Reserven in Norwegen<br />
signifikant aus<br />
Wintershall baut ihre Förderung von Öl<br />
und Gas und ihre Reserven in der Nordsee<br />
signifikant aus. Im Rahmen eines Asset-<br />
Tausches erhält Wintershall von der norwegischen<br />
Statoil ASA Anteile an den drei<br />
produzierenden Feldern Brage (32,7%),<br />
Gjøa (15%) und Vega (30&), die Reserven<br />
(2P) von rund 100 Mio. Barrel Öläquivalent<br />
(boe) umfassen. Vorbehaltlich der Zustimmung<br />
von Behörden und Partnern stimmten<br />
die Unternehmen zudem überein,<br />
dass Wintershall mit Brage erstmalig die<br />
Betriebsführerschaft einer großen Produktionsplattform<br />
in Norwegen übernehmen<br />
soll. Eine entsprechende Vereinbarung haben<br />
Statoil und Wintershall am 22.10.2012<br />
in Stavanger/Norwegen geschlossen.<br />
Durch die Transaktion erhöht Wintershall<br />
Norge die bisherige tägliche Produktion<br />
von derzeit rund 3 000 boe auf knapp<br />
40 000 boe in diesem Jahr. Statoil erhält im<br />
Gegenzug von Wintershall einen 15%igen<br />
Anteil am Entwicklungsprojekt Edvard<br />
Grieg sowie einen finanziellen Ausgleich in<br />
Höhe von 1,35 Mrd. US$. Eine zusätzliche<br />
Zahlung von bis zu 100 Mio. US$ wird bei<br />
erfolgreicher zukünftiger Entwicklung im<br />
Vega-Feld geleistet.<br />
Zudem vereinbarten beide Unternehmen<br />
eine technische Kooperation zur Erhöhung<br />
der Förderung aus Ölfeldern (EOR), bei<br />
der die Partner den Offshore-Einsatz der<br />
innovativen, von Wintershall und BASF<br />
<br />
prüfen wollen. Weiterhin vereinbarten Wintershall<br />
und Statoil, gemeinsam unkonventionelle<br />
Ressourcen wie Schiefergas und<br />
-öl zu erforschen.<br />
<br />
kommen wir mit der Umsetzung unserer<br />
Wachstumsstrategie und dem Ausbau<br />
unserer Aktivitäten direkt an der Quelle einen<br />
großen Schritt weiter voran. Hierdurch<br />
werden wir zu einem der führenden Produzenten<br />
in Norwegen und balancieren un-<br />
<br />
sagt Rainer Seele, Vorstandsvorsitzender<br />
der Wintershall.<br />
<br />
(NCS) ist eine der wichtigsten Öl- und Gasregionen<br />
der Welt. Statoil ist der größte<br />
Betriebsführer mit 48 entwickelten Feldern<br />
und einem bedeutenden Explorationsportfolio.<br />
Wir haben in den zurückliegenden 19<br />
Monaten 4 größere neue Funde auf dem<br />
Schelf gemacht und verfolgen unser Ziel<br />
weiter, den Entölungsgrad maturer Felder<br />
zu erhöhen. Die vereinbarte Transaktion<br />
ermöglicht es uns, mit neuen Ressourcen<br />
unser ertragreiches Wachstum weiter<br />
voranzutreiben. Wir freuen uns zudem<br />
mit Wintershall eine strategische Partnerschaft<br />
einzugehen, um neue Erkenntnisse<br />
und Technologien <strong>für</strong> eine gesteigerte<br />
Helge<br />
Lund, President und CEO von Statoil.<br />
<br />
Betriebsführerschaft bei Brage gehen wir<br />
bereits vorzeitig den Schritt in Richtung<br />
eigenoperiertem Produktionsausbau in<br />
Norwegen. Wir wollen langfristig auf dem<br />
Schelf tätig sein, uns als Partner etablie-<br />
läuterte<br />
Seele. Dazu zähle insbesondere,<br />
die vielversprechenden Wintershall-Funde<br />
MariaSkarfjell-<br />
<br />
schaffen – etwa durch den möglichen<br />
sammenarbeit<br />
mit dem größten norwegi-<br />
<br />
Wintershall-Vorstandsvorsitzende.<br />
Die Brage Plattform in der Nordsee<br />
Foto: Wintershall<br />
Wintershall operiert bereits 25 Plattformen<br />
in der südlichen Nordsee (Niederlan-<br />
<br />
erste bereits produzierende Betriebsführerschaft<br />
in Norwegen und ein wichtiger<br />
Schritt bei der Umsetzung unserer Wachs-<br />
Bernd Schrimpf, Managing<br />
Director der Wintershall Norge.<br />
Wintershall hat sich in Norwegen nach<br />
<br />
2008 erfolgreich als integriertes Explorations-<br />
und Produktionsunternehmen positioniert:<br />
Mit mehr als 40 Lizenzen – davon<br />
rund die Hälfte als Betriebsführer – ist das<br />
Unternehmen schon jetzt einer der größ-<br />
<br />
konnten wir zuletzt herausragende Erfolge<br />
bei der Exploration verbuchen, zum Beispiel<br />
bei den Funden Maria sowie jüngst<br />
mit Skarfjell Schrimpf <br />
konzentriert sich auf den gesamten E&P<br />
zial<br />
im norwegischen Kontinentalsockel<br />
und werden hier nicht nur langfristig investieren,<br />
sondern wollen uns auch als Be-<br />
<br />
Der Maria-Fund gilt mit geschätzten 60<br />
bis 120 Mio. Barrel Öl sowie 2 bis 5 Mrd.<br />
Standard-Kubikmetern (sm 3 ) an gewinnbarem<br />
Erdgas als einer der größten Funde<br />
in Norwegen im Jahr 2010. Eine Erweiterungsbohrung<br />
im Mai 2012 bestätigte die<br />
Größe des Fundes am oberen Ende der<br />
bisherigen Erwartungen. Im Rahmen eines<br />
Entwicklungsplanes wird zurzeit geprüft, ob<br />
eine eigenständige Produktionsinstallation<br />
oder eine Unterwasser-Komplettierung zu<br />
den Feldern Heidrun oder Kristin errichtet<br />
wird; der Produktionsstart ist <strong>für</strong> 2017<br />
geplant. Ebenso gut sind die Aussichten<br />
<strong>für</strong> den im März letzten Jahres entdeckten<br />
Skarfjell-Fund rund 17 km südwestlich des<br />
Gjøa-Feldes. Erste Ressourcenschätzungen<br />
gehen von 60 bis 160 Mio. Barrel gewinnbaren<br />
Öls aus. Die Wirtschaftlichkeit<br />
des Fundes ist ebenso wie mögliche zusätzliche<br />
Ressourcen im Jahr 2013 durch<br />
Appraisal-Bohrungen nachzuweisen.<br />
<br />
Zusammenarbeit mit Statoil leistet Wintershall<br />
auch einen Beitrag zur Erhöhung<br />
der Lebensdauer der produzierenden Lagerstätten<br />
und Entölungsgrade in Norwegen,<br />
einem strategischen Ziel von Statoil<br />
<br />
Martin Bachmann, Vorstandsmitglied der<br />
Wintershall und verantwortlich <strong>für</strong> Exploration<br />
und Produktion. Wintershall hat<br />
bereits jahrzehntelange Erfahrung mit<br />
Verfahren der erhöhten Erdölausbeute<br />
und entwickelt derzeit zusammen mit ihrer<br />
Muttergesellschaft BASF, dem weltweit<br />
führenden Chemieunternehmen, eine<br />
neue umweltfreundliche Technologie, um<br />
den Entölungsgrad von Öllagerstätten zu<br />
lan,<br />
das von einem Pilz erzeugt wird. Die<br />
gelatineartige Substanz dickt das Wasser<br />
an, das in die Lagerstätte gepresst wird,<br />
um die Fördermenge zu erhöhen. Für<br />
die innovative Technologie startet Wintershall<br />
derzeit in Norddeutschland einen<br />
kenntnisse<br />
nutzen und können die weitere<br />
Anwendung, etwa offshore in der Nordsee,<br />
Bachmann.<br />
Dank seiner hervorragenden <strong>Umwelt</strong>verträglichkeit<br />
kann das biologische Pro-<br />
<br />
wie dem Meer eingesetzt werden, um den<br />
Entölungsgrad von Erdöllagerstätten zu<br />
erhöhen.<br />
Internet: www.wintershall.com<br />
bergbau 2/2013 77
Journal<br />
Petrologic ab 2013 mit neuem<br />
Namen –<br />
Die Marke DMT, die <strong>für</strong> das Geschäftsfeld<br />
Rohstoffe der TÜV NORD Gruppe<br />
steht, wird künftig auch mit den Tochterunternehmen<br />
weltweit einheitlich auftreten.<br />
Im Zuge dieser Fokussierung und Integration<br />
firmierte das Tochterunternehmen Petrologic<br />
Geophysical Services GmbH seit<br />
dem 01.01. unter DMT Petrologic GmbH.<br />
Petrologic ist ein im internationalen<br />
Markt etabliertes Unternehmen mit modernen<br />
Dienstleistungen aus dem Bereich des<br />
seismischen Spezialprocessings.<br />
beiter<br />
bleiben auch weiterhin die vertrauten<br />
Ansprech- und Vertragspartner unserer<br />
Kunden”, erklärt Petrologic-Geschäftsführer<br />
Gerd Rybarczyk.<br />
DMT ist seit der Entwicklung der seismischen<br />
Explorationsmethode durch Ludger<br />
Mintrop vor mehr als 100 Jahren in der<br />
Exploration von Rohstoffen tätig. Auf Veränderungen<br />
der Märkte reagiert das Unternehmen<br />
mit innovativen Leistungen und<br />
Anpassungen des Portfolios.<br />
Die Integration der DMT Petrologic in die<br />
Rohstoffexploration der DMT ist somit ein<br />
konsequenter Schritt, den Kunden kompetente<br />
und komplette Leistungspakete der<br />
Geo-Exploration anzubieten und ihnen so<br />
zu einer besseren Planungssicherheit und<br />
Effektivität zu verhelfen.<br />
Internet: www.dmt.de<br />
Mineralien-Museum<br />
Das Mineralien-Museum besteht seit<br />
1984 in Essen-Kupferdreh als Außenstelle<br />
des ehemaligen Ruhrlandmuseums in engagierter<br />
Partnerschaft zur Bürgerschaft<br />
Kupferdreh. Vom Ruhr Museum wird es<br />
Ruhr Museum<br />
Vitrine im Ruhr Museum<br />
Fotos: Ruhr Museum<br />
fachwissenschaftlich betreut und museumspädagogisch<br />
bespielt.<br />
Bei freiem Eintritt können in dem alten,<br />
unter Denkmalschutz stehenden Schulgebäude<br />
an der Kupferdreher Straße Prä-<br />
<br />
-<br />
-<br />
<br />
<br />
damit Highlights aus der geowissenschaftlichen<br />
Sammlung des Ruhr Museums<br />
bewundert werden. In einem vielfältigen<br />
Veranstaltungsprogramm begleiten Museumspädagogen<br />
kleine und große Be-<br />
<br />
Mineralien sowie die Geschichte der Erde<br />
und ihrer Bewohner näher zu bringen.<br />
Aufgrund seiner Lage nahe des Geo-<br />
<br />
Baldeneysee ist das Mineralien-Museum<br />
idealer Ausgangspunkt <strong>für</strong> Exkursionen zu<br />
Aufschlüssen des Karbon, wo es die Geschichte<br />
der Kohleentstehung vor 300 Mio.<br />
Jahren zu entdecken gilt. In der Präparationswerkstatt<br />
können die Fundstücke weiter<br />
bearbeitet werden. Spezielle Kurse <strong>für</strong><br />
Erwachsene bietet als Kooperationspartner<br />
die VHS Essen an.<br />
Öffnungszeiten<br />
Di bis So von 10 bis 18 Uhr<br />
01.05., 24.12. und 31.12. geschlossen<br />
Der Eintritt ist frei<br />
Internet: www.ruhrmuseum.de<br />
Neue Erkundung von<br />
metallischen Rohstoffen im<br />
Erzgebirge geplant<br />
Das Helmholtz-Institut Freiberg in Sachsen<br />
<strong>für</strong> Ressourcentechnologie (HIF) plant<br />
licher<br />
Verwaltung, im sächsischen Erzgebirgskreis<br />
metallische Rohstoffvorkommen<br />
aus der Luft zu erkunden. Das HIF ist eine<br />
Kristallaggregat von Kupferkies, Bleiglanz,<br />
Zinkblende und Kalkspat; enthält u.a.<br />
Indium, Germanium und Silber<br />
Fundort: Rhodopen, Bulgarien<br />
Foto: TU Bergakademie Freiberg<br />
gemeinsame Einrichtung des Helmholtz-<br />
Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR)<br />
und der TU Bergakademie Freiberg.<br />
-<br />
<br />
Erzvorkommen lagern, die eine Reihe<br />
wichtiger Industrie- und Technologiemetalle,<br />
darunter Indium und Zinn, enthalten“,<br />
sagt der Direktor des Helmholtz-Instituts<br />
Freiberg <strong>für</strong> Ressourcentechnologie, Prof.<br />
Jens Gutzmer, der <strong>für</strong> den Antrag an das<br />
Sächsische Oberbergamt verantwortlich<br />
ist.<br />
<br />
darauf hin untersuchen und dabei gleichzeitig<br />
geophysikalische Erkundungs- und<br />
Auswertungsmethoden weiterentwickeln“.<br />
Konkret geht es um die Erkundung fol-<br />
lybdän,<br />
Kupfer, Eisen, Arsen, Blei, Silber,<br />
Gold, Mangan, Titan, Fluorit, Baryt, Aluminium,<br />
Indium, Gallium, Germanium, Tantal,<br />
Scandium, Lanthan, Yttrium. Die Rohstoffe<br />
sind <strong>für</strong> viele Industriezweige und Anwendungen<br />
unverzichtbar, beispielsweise Zinn<br />
<strong>für</strong> die Mikroelektronik und Zink in der Metallindustrie.<br />
findet<br />
sich im Mittelerzgebirge und gehört<br />
verwaltungspolitisch zum Landkreis<br />
Erzgebirgskreis. Es umfasst eine etwa<br />
110 km 2 große Fläche zwischen den Städten<br />
Grünhain-Beierfeld und Elterlein im<br />
<br />
Norden und Ehrenfriedersdorf und Geyer<br />
tes<br />
hat den Vorteil, dass es nur geringe<br />
Einflüsse durch Faktoren wie die Gestalt<br />
der Erdoberfläche, Besiedlung, Infrastruktur,<br />
Altbergbau sowie Überdeckung durch<br />
jüngere Gesteinsschichten gibt“, so Jens<br />
Gutzmer.<br />
Die Vermutung, dass sich im Revier<br />
kommen<br />
befinden könnten, stützt sich auf<br />
Daten und Dokumente aus dem geologischen<br />
Archiv des Sächsischen Landes-<br />
78 bergbau 2/2013
Journal<br />
amts <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>, Landwirtschaft und Geologie<br />
(LfULG), das den Antrag gemeinsam<br />
mit dem HIF entwickelt hat. Das Lagerstättengebiet<br />
Geyer war in der Vergangenheit<br />
häufig Gegenstand von Bergbau- und Erkundungsarbeiten,<br />
insbesondere mit Bezug<br />
auf den Rohstoff Zinn.<br />
Genauen Aufschluss über die Rohstoffvorkommen<br />
sollen nun Erkundungsflüge<br />
geben; sie haben das Ziel, geophysikalische<br />
Daten mithilfe der Hubschrauber-<br />
Elektromagnetik (HEM) zu sammeln. Damit<br />
kann der Boden bis in eine Tiefe von<br />
300 m untersucht werden. Daneben sind<br />
weitere magnetfeldgestützte und reflexionsseismische<br />
Messungen an der Erdoberfläche<br />
geplant, die die Erkundung bis<br />
in eine Teufe von 500 m erweitern. Die<br />
<br />
Informationen anschließend in einem 3D-<br />
Modell zusammenführen.<br />
Die Erkundung, einschließlich der Auswertung<br />
der gewonnenen Messdaten, soll<br />
gemeinsam erfolgen mit den Instituten<br />
-<br />
<br />
der TU Bergakademie Freiberg (TUBAF),<br />
dem Sächsischen Landesamt <strong>für</strong> <strong>Umwelt</strong>,<br />
Landwirtschaft und Geologie und der Bundesanstalt<br />
<strong>für</strong> Geowissenschaften und<br />
Rohstoffe (BGR). Die Lufterkundung soll<br />
von der BGR durchgeführt werden.<br />
Die Saxonia Standortentwicklungs- und<br />
-verwaltungsgesellschaft mbH reichte den<br />
-<br />
sischen<br />
Oberbergamt in Freiberg ein.<br />
Internet: www.tu-freiberg.de<br />
Suche nach Erdöl- und<br />
Erdgaslagerstätten –<br />
LBEG erteilt<br />
Aufsuchungserlaubnisse in<br />
Nordost-Niedersachsen<br />
Das Landesamt <strong>für</strong> Bergbau, <strong>Energie</strong><br />
und Geologie (LBEG) als zuständige Bergbehörde<br />
hat jetzt Aufsuchungserlaubnisse<br />
auf Kohlenwasserstoffe (Erdöl und Erdgas)<br />
<strong>für</strong> 3 Felder im Nordosten von Niedersachsen<br />
erteilt. Das US-Unternehmen<br />
Blue Mountain Exploration LLC erhielt <strong>für</strong><br />
die Felder Oldendorf (ca. 850 km²) und<br />
Lüneburg (ca. 700 km²) eine Erlaubnis,<br />
das in Berlin ansässige Unternehmen<br />
PRD Energy GmbH darf im Feld Uelzen<br />
(ca. 900 km²) aufsuchen. Die Erlaubnisse,<br />
die die Landkreise Harburg, Heidekreis,<br />
Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen<br />
berühren, sind bis zum 31.12.2017<br />
befristet.<br />
Bei einer bergrechtlichen Erlaubnis<br />
Kartendarstellung der Erlaubnisfelder<br />
handelt es sich um das Recht, in einem<br />
festgelegten Gebiet einen bestimmten<br />
Rohstoff aufsuchen zu dürfen. Eine solche<br />
Erlaubnis berechtigt nicht zur Durchführung<br />
von technischen Maßnahmen,<br />
wie z.B. dem Niederbringen von Erkundungsbohrungen<br />
oder seismische Untersuchungen.<br />
Technische Maßnahmen wie<br />
diese muss das Unternehmen gesondert<br />
in Form von Betriebsplänen beantragen.<br />
Über diese Betriebspläne entscheidet das<br />
LBEG als Bergbehörde auf der Grundlage<br />
des Bundesberggesetzes (BBergG)<br />
und des Verwaltungsverfahrensgesetzes<br />
unter Beteiligung der Betroffenen sowie<br />
der in ihrem Aufgabenbereich berührten<br />
Behörden (z.B. Landkreise als untere<br />
<br />
Planungsträger. Dabei werden auch <strong>Umwelt</strong>belange<br />
aufgrund des <strong>Umwelt</strong>rechtes<br />
<br />
Immissionsschutzrecht bewertet.<br />
Die Erteilung der Erlaubnisse dient der<br />
Ordnung von Aufsuchungstätigkeiten.<br />
Aufgrund dieser Regelung darf in einem<br />
festgelegten Gebiet, dem Erlaubnisfeld, <strong>für</strong><br />
einen begrenzten Zeitraum, nur ein Unternehmer<br />
diese Tätigkeiten zur Suche nach<br />
einem Bodenschatz vornehmen. Außerhalb<br />
solcher Felder sind Aufsuchungsaktivitäten<br />
ausgeschlossen.<br />
Im Zusammenhang mit der Erteilung<br />
von Erlaubnissen wird aktuell vielfach die<br />
Technologie des Hydraulic Fracturings<br />
diskutiert. Mit Fracking-Maßnahmen, <strong>für</strong><br />
die immer ein gesondertes Betriebsplanverfahren<br />
durchzuführen ist, kann die Förderung<br />
von Erdgas und Erdöl entweder<br />
verbessert oder erst ermöglicht werden.<br />
Fracking ist allerdings keine typische Aufsuchungstätigkeit.<br />
Nähere und aktuelle Informationen über<br />
Foto: LBEG<br />
die einzelnen Erlaubnisse und Bewilligungen<br />
(Gebiet, Unternehmen, etc.) enthält<br />
der NIBIS-Kartenserver auf der Homepage<br />
des LBEG.<br />
Internet: www.lbeg.niedersachsen.de<br />
Bottrop –<br />
Bohrer gräbt Tunnel <strong>für</strong> den<br />
Abwasserkanal Emscher<br />
Die Emschergenossenschaft hat den<br />
<br />
den kommenden Monaten den Tunnel <strong>für</strong><br />
den neuen unterirdischen Abwasserkanal<br />
Emscher gräbt. Dieser Teilabschnitt<br />
<br />
ist 3,5 km lang, insgesamt werden ca.<br />
1 050 Rohrelemente aus Stahlbeton verlegt.<br />
Nach alter bergmännischer Tradition<br />
wurde der künftige Tunnel hochoffiziell gesegnet<br />
und geweiht:<br />
Die Patenschaft übernahm Bürgermeisterin<br />
Monika Budke.<br />
Der Abwasserkanal Emscher bildet die<br />
neue unterirdische Hauptschlagader des<br />
<br />
4,5 Mrd. € schweren Infrastrukturprojektes<br />
serkanal<br />
nicht nur dieser Region, sondern<br />
wohl auch Deutschlands und Europas geschaffen.<br />
Er entlastet die Emscher, die bislang<br />
die Rolle des Hauptabwasserkanals<br />
im Revier gespielt hat“, sagt Dr. Jochen<br />
Stemplewski, Vorstandsvorsitzender der<br />
Emschergenossenschaft.<br />
Die bisherige Abwasserentsorgung<br />
mit offenen Schmutzwasserläufen ist<br />
zwar funktional, aber nicht zeitgemäß.<br />
Der Emscher-Umbau macht aus dem<br />
bergbau 2/2013 79
Journal/Veranstaltungen<br />
Gewässer wieder einen blauen Fluss mit<br />
grünen Ufern. Das Schmutzwasser dagegen<br />
wird unter die Erde verbannt. Aus dem<br />
Hinterhof des Revieres wird sein neuer<br />
<br />
<br />
<br />
neue Zukunftsperspektiven <strong>für</strong> die Region<br />
eröffnet, das wird nicht nur am Phoenix-See<br />
in Dortmund deutlich, sondern auch hier im<br />
BernePark in Bottrop-Ebel. Hier konnten wir<br />
eine alte Kläranlage mit einer interessanten<br />
Nachnutzung mit Blumengarten, Parkhotel<br />
und Restaurant <strong>für</strong> die Bürger zugänglich<br />
machen“, so Dr. Jochen Stemplewski.<br />
Die Emschergenossenschaft freut sich,<br />
Start der Tunnelbohrung<br />
Foto: Rupert Oberhäuser/EG<br />
dass sie nach dem wiederum größten Bau-<br />
cke<br />
von Dortmund bis zur Emscher-Klär-<br />
<br />
die 3,5 km lange Teilstrecke vom Klärwerk<br />
Bottrop bis Bottrop-Lehmkuhle auf den<br />
ben<br />
die Tunnelpatin Monika Budke und<br />
Dr. Jochen Stemplewski gemeinsam mit<br />
dem Bottroper Oberbürgermeister Bernd<br />
Tischler und Alfred Sebl, Geschäftsführer<br />
der Baufirma Porr aus Österreich.<br />
Internet: www.eglv.de<br />
Traditionstagung Bohr- und<br />
Sprengtechnik bleibt ein Renner<br />
Das Kolloquium Bohr- und Sprengtechnik<br />
vom Institut <strong>für</strong> Bergbau der TU Clausthal<br />
hat von seiner Anziehungskraft auch<br />
bei der 18. Auflage nichts verloren. Annähernd<br />
350 Teilnehmer strömten am 18. und<br />
19.01. zu diesem wohl traditionsreichsten<br />
Kolloquium der Oberharzer Universität.<br />
gen<br />
Rhythmus.<br />
<br />
großer Zahl zu uns nach Clausthal gekommen<br />
sind”, begrüßte Bergbau-Experte<br />
Professor Oliver Langefeld, der zugleich<br />
Vizepräsident der Universität <strong>für</strong> Studium<br />
und Lehre ist, die Teilnehmer aus ganz<br />
Deutschland. Unter die Gäste aus den<br />
Bereichen Tagebau,<br />
Tiefbau und Tunnelbau<br />
reihte sich auch<br />
Dax-Vorstand Gerd<br />
Grimmig (Aktiengesellschaft<br />
K+S) ein,<br />
der 1981 an der TU<br />
Clausthal sein Bergbaustudium<br />
abgeschlossen<br />
hat.<br />
Ebenfalls Clausthaler<br />
Absolvent ist<br />
Dr. Harmut Schade.<br />
Der ehemalige<br />
Berghauptmann des<br />
hessischen Oberbergamtes<br />
ist über<br />
4 Jahrzehnte bei<br />
sämtlichen 18 Kolloquien dabei gewesen.<br />
wicklungsstand<br />
in der Bohr- und Sprengtechnik<br />
widerspiegelt und seinesgleichen<br />
in Deutschland, ja vielleicht sogar in Europa,<br />
sucht”, sagte der 80-jährige. Schade<br />
hatte zwischen 1953 und 1958 im Oberharz<br />
Bergbau und Geologie studiert und<br />
später an der TU auch promoviert. Auf<br />
den Gedankenaustausch während der<br />
Clausthaler Tagung, auf der sich Vertreter<br />
von Bergbau-Unternehmen, der Zulieferindustrie,<br />
von Behörden sowie Studierende<br />
treffen, möchte er auch künftig nicht verzichten.<br />
Erste Sprengarbeiten im Oberharzer<br />
<br />
Meilenstein in der weiteren Entwicklung<br />
<br />
Auch heute sind die Bohr- und Sprengtechnik<br />
Garanten <strong>für</strong> die Leistungsfähigkeit<br />
der Bergbaubetriebe. Im ersten von insgesamt<br />
18 Fachvorträgen lieferte Diplom-<br />
Ingenieur Horst Sablotny <br />
Technik und Logistikdienste bei der RAG<br />
Deutsche Steinkohle AG, einen Überblick<br />
<br />
bei der RAG”. So wurden im vergangenen<br />
Jahr hierzulande 10,7 Mio. t Steinkohle abgebaut.<br />
In 2013 wird die Förderung in den<br />
3 verbliebenen Bergwerken Auguste Victoria,<br />
Ibbenbüren und Prosper-Haniel, in<br />
denen insgesamt 15500 Bergleute arbeiten,<br />
auf 7 Mio. t zurückgehen. Mit der Reduzierung<br />
der Menge verringern sich auch<br />
<br />
<br />
achtet<br />
des feststehenden Auslaufdatums<br />
des deutschen Steinkohlebergbaus zum<br />
31.12.2018, bemühen wir uns, die Effizienz<br />
zu steigern und die Kosten zu reduzieren”,<br />
so Sablotny.<br />
Neben weiteren Vorträgen aus den unterschiedlichsten<br />
Bergbauzweigen vom<br />
Kali- über Braun- und Steinkohle- sowie<br />
Ölschiefer- bis hin zum Sanierungsbergbau<br />
stand der traditionelle bergmännische<br />
Vertreter der Bergbaubranche füllen die Clausthaler Aula.<br />
Foto: Michael Leuner<br />
Abend im Blickpunkt der 2-tägigen Veranstaltung,<br />
sagte Amit Agasty. Der Master of<br />
Technology hatte die Organisation koordiniert.<br />
Bereits im kommenden Jahr, am 22. und<br />
23.01.2014, trifft sich die Branche wieder<br />
<br />
Kolloquium Fördertechnik im Bergbau an.<br />
sel<br />
mit der Veranstaltung zur Bohr- und<br />
Sprengtechnik statt.<br />
Kontakt<br />
TU Clausthal<br />
Pressesprecher<br />
Christian Ernst<br />
Tel.: 05323/723904<br />
E-Mail: christian.ernst@tu-clausthal.de<br />
Vermarktungserfolg <strong>für</strong> RAG<br />
Montan Immobilien auf dem ehemaligen<br />
Bergwerk Hugo 2/5/8<br />
Das ehemalige Kauen- und Verwaltungsgebäude<br />
des Bergwerkes Hugo<br />
2/5/8 hat einen neuen Eigentümer. Autohändler<br />
Ralf Turowski hat das 1947 vom<br />
Architekten Fritz Schupp entworfene und<br />
unter Denkmalschutz stehende Gebäude<br />
von RAG Montan Immobilien erworben.<br />
Er plant auf rund 20 000 m 2 Nutzfläche<br />
ein Center rund um das Thema Auto. Die<br />
Arbeiten zur Aufbereitung und Sanierung<br />
des Gebäudes, die derzeit RAG Montan<br />
Immobilien durchführt, stehen kurz vor<br />
dem Abschluss.<br />
Auch der Biomassepark Hugo geht in<br />
die Zielgerade. Bis Herbst soll das erste<br />
Baufeld fertiggestellt sein. Auf rund 22 ha<br />
Fläche entsteht die erste großflächige<br />
Kurzumtriebsplantage auf einer ehemals<br />
bergbaulich genutzten Fläche.<br />
Internet: www.rag-immobilien.de<br />
80 bergbau 2/2013
Veranstaltungen<br />
2. Essener Fachgespräch<br />
Endlagerbergbau<br />
Das Fachgespräch wird die als DMT<br />
GmbH & Co. KG in Kooperation mit der<br />
GNS Gesellschaft <strong>für</strong> Nuklearservice<br />
mbH und der DBE TECHNOLOGY GmbH<br />
durchführen. Die Veranstaltung ist kostenfrei.<br />
Themen sind u.a. die Endlagerung in<br />
Europa und die neuesten technischen<br />
Entwicklungen im deutschen Endlagerbergbau.<br />
Detaillierte Informationen zur Veranstaltung<br />
stehen ab Januar 2013 auf unserer<br />
Website zur Verfügung.<br />
Wir würden uns freuen, wenn Sie das<br />
Fachgespräch in Ihrem Veranstaltungskalender<br />
veröffentlichen würden und begrüßen<br />
Sie gerne am Technologiepark in<br />
Essen.<br />
Datum: 28.02.<br />
Ort: Am Technologiepark 1<br />
45307 Essen<br />
Zeit: ab 14.30 Uhr<br />
Kontakt<br />
DMT GmbH & Co. KG<br />
Dagmar Jilleck<br />
Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit<br />
Geschäftsfeld Bergbau Service<br />
Tel.: 0201 / 172 13 98<br />
Fax: 0201 / 172 18 80<br />
E-Mail: bs@dmt.de<br />
Internet: www.dmt.de<br />
Große Sonderausstellung<br />
„Unbekanntes Kasachstan –<br />
Archäologie im Herzen Asiens“<br />
Die neueste Sonderausstellung im<br />
stellungsgebäude<br />
des DBM, präsentiert<br />
dem Publikum erstmals die vielfältige Archäologie<br />
des bei uns weitgehend unbekannten<br />
Landes Kasachstan.<br />
Auf 850 m² Fläche verdeutlichen ca.<br />
1 000 direkt aus Kasachstan eingeflogene<br />
Objekte den kulturellen Reichtum dieses<br />
riesigen und rohstoffreichen Staates.<br />
Die Besucher begeben sich auf eine<br />
Zeitreise vorbei an Highlights aus 6 000<br />
Jahren Kulturgeschichte. Ein Krieger aus<br />
Gold weist ihnen den Weg: sie betreten die<br />
Ausstellung an einer Jurte, dem Zuhause<br />
der Nomaden, und begegnen einem rasanten<br />
Streitwagen und mystischen Fabelwesen.<br />
Sie erfahren von den ersten<br />
Pferdezüchtern der Bronzezeit und dem<br />
Leben prähistorischer Bergleute, sehen<br />
atemberaubende Kunstwerke der Skythen<br />
und vieles mehr. Die Großinstallation der<br />
Replik eines 2 000 Jahre alten riesigen<br />
Fürstengrabes zeugt von den handwerklichen<br />
Fähigkeiten alter Kulturen.<br />
Gemeinsam mit ihren kasachischen Kollegen<br />
betreiben die Forscher des Deutschen<br />
Bergbau-Museums seit mehr als 10<br />
Jahren archäologische Untersuchungen<br />
vor Ort und haben dabei tiefe Einblicke in<br />
Geschichte, Archäologie und Mentalität<br />
Kasachstans erhalten. Auch davon erzählt<br />
die Ausstellung. Schauen Sie unseren Forschern<br />
über die Schulter und lassen Sie sich<br />
begeistern von einem vielschichtigen Land!<br />
Die Ausstellung läuft noch bis zum<br />
30.06.2013.<br />
Weiter Informationen<br />
Eva Koch<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Deutsches Bergbau-Museum<br />
Am Bergbaumuseum 28<br />
44791 Bochum<br />
Tel.: 0234 / 58 77 141<br />
Fax: 0234 / 96 86 01 20<br />
E-Mail: Eva.Koch@bergbaumuseum.de<br />
Internet: www.bergbaumuseum.de<br />
Bezirksregierung<br />
Arnsberg<br />
NACHBergbauzeit –<br />
Symposium der Bezirksregierung<br />
Arnsberg –<br />
Von der Zechenbranche zur<br />
Folgenutzung –<br />
Fragen, Antworten, Perspektiven....<br />
Datum: 06.03.<br />
Ort: TFH Georg Agricola,<br />
Herner Strasse 45,<br />
44787 Bochum,<br />
Studierendenzentrum<br />
Zeit: ab 09.00 Uhr<br />
Am 06.03. veranstalten die Bezirksregierung<br />
Arnsberg und die Technische<br />
Fachhochschule (TFH) Georg Agricola zu<br />
-<br />
<br />
widmen sich Experten aus Kommunen,<br />
Verbänden, Behörden, Industrie und Ingenieurbüros<br />
den unterschiedlichen Herausforderungen<br />
bei der Folgenutzung von<br />
<br />
1. Regionalplanung Ruhr und Strukturent<br />
wicklung<br />
2. Innovative Ansätze zur Folgenutzung<br />
3. Aspekte der Folgenutzung in NRW<br />
4. Sanierung von Bergbauflächen<br />
Themenschwerpunkte und<br />
Vortragende<br />
(Stand Oktober 2012)<br />
Begrüßung und Einführung<br />
Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Kretschmann,<br />
Präsident der TFH Agricola zu Bochum<br />
Regierungspräsident Dr. Gerd<br />
Bollermann, Bezirksregierung Arnsberg<br />
Regionalplanung Ruhr, Strukturentwicklung,<br />
Stadtentwicklungsstrategie<br />
Michael Schwarze-Rodrian, Regionalverband<br />
Ruhr, Leiter Referat 5, Europäische<br />
und Regionale Netzwerke Ruhr<br />
Prof. Dr. Rolf Heyer, Geschäftsführung<br />
NRW.Urban<br />
Innovative Ansätze zur Folgenutzung<br />
Thomas Hunsteger-Petermann,<br />
Oberbürgermeister der Stadt Hamm<br />
Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung der RAG Montan<br />
Immobilien GmbH, Essen<br />
Prof. Dr. Harald Zepp, Projektleiter<br />
<br />
Aspekte der Folgenutzung in Nordrhein-<br />
Westfalen<br />
Bernd Lohse, Projektleiter<br />
Kreativ.Quartier Lohberg<br />
Ernst-Günter Weiß, Bezirksregierung<br />
Arnsberg, Dezernat 64<br />
Dr. Stefan Harnischmacher,<br />
Philipps-Universität Marburg<br />
Jan Tiemann, Wirtschaftsförderung<br />
metropoleruhr GmbH<br />
Sanierung von Bergbauflächen<br />
RA Dr. jur. Till Elgeti, Sozietät<br />
<br />
Dr. Ilse de Vent, Senior inspector at<br />
Staatstoezicht op de Mijnen,<br />
Niederlande<br />
Prof. Dr. Frank Otto, TFH Georg Agricola<br />
zu Bochum<br />
Prof. Dr. Christian Melchers, TFH Georg<br />
Agricola zu Bochum<br />
Veranstalter<br />
Technische Fachhochschule Georg<br />
Agricola <strong>für</strong> Rohstoff, <strong>Energie</strong> und <strong>Umwelt</strong><br />
zu Bochum<br />
Staatlich anerkannte Fachhochschule der<br />
DMT-Gesellschaft <strong>für</strong> Lehre und Bildung<br />
mbH<br />
Vizepräsident Prof. Dr. Christof Dauber<br />
Herner Straße 45<br />
44787 Bochum<br />
Tel.: 0234/968-3418<br />
E-Mail: dauber@tfh-bochum.de<br />
Internet: www.tfh-bochum.de<br />
bergbau 2/2013 81
Veranstaltungen<br />
FREUNDE & FÖRDERER<br />
Feier zur Erinnerung an die Schließung der<br />
Zechen Friedrich der Große und Mont Cenis am<br />
06.04.2013, 10.30 Uhr, Akademie Mont Cenis, Herne<br />
Einladung<br />
Das Steinkohlenbergwerk Friedrich der Große/Mont Cenis<br />
wurde am 31.03.1978 stillgelegt. Am 06.04.2013 wollen wir in<br />
einer Feier an die Schließung vor 35 Jahren erinnern aber auch<br />
zuversichtlich in die Zukunft blicken. Zu der Veranstaltung, die<br />
wir „Erinnern und Gestalten“ nennen, laden wir <strong>RDB</strong>-Kameraden,<br />
ihre Angehörigen und Freunde in die Akademie Mont Cenis<br />
herzlich ein. Gemeinsam wollen wir an die über 100-jährige<br />
Geschichte beider Zechen erinnern und auf den Strukturwandel<br />
hinweisen.<br />
Einmarsch der Bergmanns-Vereine mit Fahnen und Bergmannskapelle<br />
Musikalischer Auftakt mit dem Lied<br />
<br />
Gemeinsam mit dem Männerchor Concordia Sodingen<br />
Begrüßung<br />
Siegfried Tempel<br />
Grußworte<br />
Horst Schiereck, Oberbürgermeister Stadt Herne<br />
Henny Marquardt, Bezirksbürgermeisterin Sodingen/Horsthausen<br />
Andreas Nörthen, Ltd. Bergdirektor Bergbehörde Bezirksregierung<br />
Arnsberg<br />
Männerchor Concordia Sodingen<br />
Festrede<br />
Karl-Richard Haarmann, Assessor des Bergfaches,<br />
ehem. Betriebsdirektor WD Friedrich der Große/Mont Cenis<br />
Männerchor Concordia Sodingen<br />
Ökumenischer Gottesdienst<br />
Mit dem Bergmannsorchester Herne und Concordia Sodingen<br />
Bergmannskapelle mit dem Steigerlied<br />
Gemütliches Beisammensein bei Erbsensuppe und Bier<br />
Schacht Mont Cenis 1/3 Friedrich der Große, Schacht 6<br />
Beide Zechen haben über mehrere Generationen die in den<br />
Herner Ortsteilen Horsthausen und Sodingen tätigen Menschen<br />
geprägt und großen Einfluss auf ihr Leben und das ihrer Familien<br />
genommen. Über mehr als 100 Jahre waren die Bergwerke der<br />
bedeutendste Wirtschaftsfaktor unserer Stadt. 35 Jahre nach<br />
Schließung wollen wir gemeinsam an die Geschichte erinnern,<br />
alte Dönekes erzählen und die Entwicklung der früheren Tagesbetriebe<br />
zu modernen Innovationscentren würdigen.<br />
Die Feier wird von einem Team ehemaliger Mitarbeiter beider<br />
Zechen vorbereitet und durchgeführt, den Herren Heinz Heß,<br />
Dietrich Kurrat, Ernst-Joachim Schmiedel und Siegfried Tempel.<br />
Vorgesehen ist folgendes:<br />
Programm<br />
35 Jahre nach der Schließung des<br />
Bergwerkes Friedrich der Große/Mont Cenis<br />
ERINNERN und GESTALTEN<br />
Samstag, 06.04.2013<br />
10.30 bis 14.00 Uhr<br />
Akademie Mont Cenis<br />
Mont Cenis Platz 1<br />
Herne-Sodingen<br />
Durchschlag Förderberg am 09.07.1972<br />
Fotos: Privat<br />
Informationen<br />
Heinz Heß<br />
Ernststraße 35<br />
44623 Herne<br />
Tel.: 02323/34354<br />
E-Mail: heinz_hess@freenet.de<br />
Siegfried Tempel<br />
Henin-Beaumont-Straße 65<br />
44627 Herne<br />
Tel.: 02323/33535<br />
E-Mail: siegfried.tempel@versanet.de<br />
Dipl.-Ing. Dietrich Kurrat, <strong>RDB</strong>-Mitglied im BV Langendreer<br />
82 bergbau 1/2013
<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />
Bergbaugebiete in Istrien<br />
und Österreich<br />
Die letztjährige Exkursion<br />
des BV Ahlen-Heessen<br />
führte die 47 Teilnehmer<br />
vom 06.10. bis<br />
14.10.2012 in die Bergbaugebiete<br />
von Istrien<br />
und Österreich.<br />
Samstag, 06.10. –<br />
Rovinj<br />
Ahlen – Bad Aibling<br />
Die Fahrt begann um 6.30 Uhr in<br />
Hamm-Heessen und führte über Ahlen<br />
(Stadthalle) zur Autobahnauffahrt Soest-<br />
Ost. Nach der Begrüßung durch den<br />
Vorsitzenden Friedrich Haumann ging es<br />
weiter über die Autobahn Richtung München<br />
zu unserem Tagesziel Bad Aibling,<br />
im oberbayerischen Landkreis Rosenheim<br />
<br />
Sonntag, 07.10. –<br />
<br />
Nach dem Frühstück ging es weiter<br />
über Salzburg, Villach, Ljubljana (Slowenien)<br />
nach (Kroatien) in das Hotel<br />
<br />
Montag, 08.10. –<br />
<br />
<br />
Nach 2 Reisetagen mit dem Bus wurde<br />
eine Schiffsreise auf der Adria durchge-<br />
<br />
auch unser Reisebegleiter <strong>für</strong> Istrien, Mato<br />
. Unser 1. Ziel war die Hafenstadt<br />
Rovinj mit einer Stadtbesichtigung.<br />
<br />
Jahrhundert erwähnt.<br />
Nach den Byzantinern wurde die Stadt<br />
von Langobarden, dann von Franken und<br />
ab 1283 von Venedig beherrscht. Anschließend<br />
war Rovinj ein Teil des Reiches der<br />
Habsburger. Nach dem Zusammenbruch<br />
Österreich-Ungarn fiel Istrien an Italien.<br />
1947 kam Istrien zu Jugoslawien bzw. zur<br />
Teilrepublik Kroatien. Diese ist seit 1991<br />
unabhängig.<br />
Die Altstadt ist auf einem in das Meer<br />
ragenden Hügel erbaut. In deren Mitte,<br />
weithin sichtbar, liegt die Kirche Sveta<br />
Eufemija (Hl. Eufemia). Eufemia war eine<br />
Märtyrerin zur Zeit des Kaisers Diokletian.<br />
hl. Eufemia sind in der<br />
Kirche in einem Sarkophag aufbewahrt.<br />
Sie ist die Schutzpatronin von Rovinj und<br />
Istrien. Die deutsche Stadt Leonberg ist<br />
seit 1990 Partnerstadt.<br />
Nach der Besichtigung ging es weiter<br />
mit dem Schiff zum Limski-Kanal (auch<br />
Lim Fjord genannt).<br />
Nach dem Ablegen in Rovinj wurde von<br />
der Besatzung unsere Mittagsmahlzeit ge-<br />
<br />
<br />
<br />
Verfügung.<br />
Der Limski-Kanal ist durch den Fluss<br />
Pazincica entstanden. Dieser grub sich<br />
<br />
Durch Einsturz und Flutung des Karsttales<br />
entstand somit ein 600 m breiter und<br />
12 km langer Meeresarm. Das gesam-<br />
<br />
Fisch- und Muschelzuchten sind am Ufer<br />
angesiedelt.<br />
<br />
Halt in dem Hafenstädtchen Vrsar. Nach<br />
Nationalpark Plitvicer Seen<br />
Der große Wasserfall „Veliki slap“<br />
einem Bummel durch Hafen<br />
und Ort schipperten wir zurück<br />
nach . Der Abend wurde<br />
in geselligem Kreis beendet.<br />
Dienstag, 09.10. –<br />
Nationalpark Plitvicer<br />
Seen<br />
Nach dem Frühstück begann<br />
ein langer Tag – eine Fahrt zum<br />
Nationalpark Plitvice. Über<br />
Rijeka und Senj erreichten wir<br />
den Ort Plitvicka Jezera, den Zugang zum<br />
Nationalpark. Von der Fläche her ist es<br />
der größte Nationalpark Kroatiens mit ei-<br />
<br />
älteste Südosteuropas.<br />
1979 wurden die Plitvicer Seen als eines<br />
der ersten Naturdenkmäler in das<br />
<br />
Die Namensbezeichnung des Nationalparkes<br />
ist auf den Fluss Plitvica zurückzuführen.<br />
Der Fluss fließt jedoch erst am<br />
unteren Ende in die Seen. Der Park ist<br />
in Deutschland durch die Karl-May-Verfilmungen<br />
bekannt geworden. Die insgesamt<br />
16 miteinander verbundenen Seen<br />
werden in die 12 oberen und die 4 unteren<br />
Seen gegliedert.<br />
<br />
<br />
einer Fallhöhe von 78 m, über den sich<br />
<br />
<br />
<br />
-<br />
<br />
bilden den Fluss Korana.<br />
Die Seenlandschaft von Plitvice inmitten<br />
der Karstlandschaft verdankt ihre Entstehung<br />
der Ablagerung von Kalk. Dies<br />
nennt man Kalktuff oder Travertin. Kalktuff<br />
wird teilweise fortgeschwemmt und<br />
an anderer Stelle wieder abgelagert. So<br />
<br />
versiegen. Um den Schutz dieses sehr<br />
<br />
Einflüssen des Menschen zu ermöglichen<br />
und die nachhaltige Travertinbildung zu<br />
gewährleisten, herrscht seit 2006 ein striktes<br />
Badeverbot.<br />
Die Plitvicer Seen gelten in Bezug auf<br />
die Pflanzen- und Tierwelt als eines der<br />
sen<br />
urwaldähnlichen Buchen- und Tannenwäldern,<br />
die teilweise ein Alter bis zu<br />
700 Jahren erreichen, haben seltene Tier-<br />
<br />
Steinadler, überlebt. In der Pflanzenwelt<br />
wurden 1267 unterschiedliche Arten fest-<br />
bergbau 2/2013 83
<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />
schiedene<br />
Orchideen zählen.<br />
Viele sind gesetzlich geschützt.<br />
krieg,<br />
am 08.04.1949, wurden<br />
die Plitvicer Seen offiziell zum<br />
Naturpark erklärt und unter<br />
strikten Naturschutz gestellt.<br />
Mit etwa 900 000 Besuchern<br />
jährlich gehört die Region zu<br />
den meistbesuchten Reisezielen<br />
in Kroatien. Nach der Besichtigung<br />
kehrten wir zurück in<br />
unser Hotel in .<br />
Mittwoch, 10.10. –<br />
Labin – Motovun<br />
Am 5. Tag unserer Exkursion,<br />
ging es an die Ostküste<br />
Istriens, in die Bergbauregion<br />
Labin (ital. Albona).<br />
Die Stadt setzt sich aus 3<br />
Teilen zusammen, die Altstadt<br />
<br />
die Unterstadt Podlamin (ital.<br />
<br />
entfernten Badeort Rabac (ital.<br />
Portalbona).<br />
Vom 19. Jahrhundert bis<br />
<br />
die Hauptwirtschaftszweige die<br />
Landwirtschaft und der Kohlebergbau.<br />
Nach der Schließung der letzten<br />
Kohlemine in Podlabin in den 1960er<br />
Jahren begann der Tourismus in dieser<br />
Region und er wurde zur Haupteinnahmequelle<br />
der Stadt.<br />
Sehenswert sind die dreischiffige Stadt-<br />
<br />
die 3 Pallazi der Patrizierfamilien Scampiccio<br />
Francovich (16.Jh.) und<br />
Lazzarini-Battiali (1717), heute Stadt- und<br />
Bergbaumuseum.<br />
Der Name Albona ist wahrscheinlich<br />
illyrisch-keltischen Ursprungs und deutet<br />
darauf hin, dass im 4. vorchristlichen<br />
<br />
Altstadt eine Siedlung gestanden hat.<br />
Ab 177 v.Chr. kam Labin unter römische<br />
Herrschaft. Das älteste erhaltene schriftliche<br />
Dokument der Stadt, die steinerne<br />
-<br />
<br />
Jh. n. Chr.). Nach dem Fall des römischen<br />
Reiches stand Labin unter verschiedenen<br />
Herrschaften. Von 902 n. Chr. bis 1207 n.<br />
Chr. war Labin Teil des Deutschen Reiches.<br />
Am 03.07.1420 wurde Labin in die<br />
Republik Venedig eingegliedert. Mit dem<br />
Untergang der Seerepublik 1797 folgte die<br />
Herrschaft der Franzosen unter Napoleon.<br />
1813 wurde Istrien Österreich zugeschlagen.<br />
In dieser Zeit begann die Ausbeutung<br />
der Kohlevorkommen in und um<br />
de<br />
Labin nach Italien eingegliedert und<br />
Förderstollen unter dem Museum<br />
<br />
italienisch.<br />
Zu erwähnen wäre noch, dass am<br />
02.03.1921 die Bergarbeiter von Labin<br />
wegen schlechter Arbeitsbedingungen in<br />
den Ausstand traten. Dieser wurde nach<br />
36 Tagen niedergeschlagen und ging als<br />
<br />
<br />
Die Führer des Ausstandes wurden hart<br />
bestraft. Dies alles war im Stadt- und<br />
Bergbaumuseum dargestellt.<br />
Ein nächstes Highlight war die Bergstadt<br />
Motovun. Motovun (ital. Montona)<br />
liegt 312 m über dem Meer auf einer steilen<br />
Hügelkuppe über dem Tal der Mirna.<br />
Früher verlief durch das Mirnatal der wichtigste<br />
Handelsweg der Halbinsel Istrien.<br />
<br />
war zur damaligen Zeit eine sichere Einnahmequelle.<br />
Heute hat Motovun etwa 600 Einwoh-<br />
<br />
Landwirtschaft leben.<br />
Auf dem Stadthügel gab es in vorchristlicher<br />
Zeit eine Fluchtburg. Im Mittelalter<br />
wurde Motovun zugeschlagen. Ab<br />
1278 herrschten die Venezianer in der<br />
Stadt, die sie zum Schutz mit einer mächtigen<br />
Festungsmauer, mit Stadttoren und<br />
-<br />
<br />
13. und 14. Jahrhundert bewacht. Auf dem<br />
<br />
<br />
Jahrhundert. Nach dem Untergang<br />
der Republik Venedig<br />
(1797) fiel Motovun, wie ganz<br />
Istrien, unter die Herrschaft von<br />
Österreich.<br />
ließ<br />
die überwiegend italienische<br />
Bevölkerung die Stadt<br />
Motovun.<br />
Mit einem Shuttle Bus gelangten<br />
wir über eine schmale<br />
Serpentinenstraße zu den<br />
Toren der Altstadt. Die engen<br />
<br />
nur zu Fuß begangen werden.<br />
Beeindruckend ist das größtenteils<br />
erhaltene Befestigungssystem<br />
der Stadt mit den zahlreichen<br />
Türmen und Toren. Von<br />
baren<br />
inneren Stadtmauer hat<br />
man einen weiten Ausblick auf<br />
die Umgebung.<br />
Durch ein gotisches Stadttor<br />
gelangt man vom äußeren<br />
Platz auf den Hauptplatz des<br />
einstigen Kastells an der Spitze<br />
des Hügels. Im Zentrum des<br />
Platzes befindet sich ein Brunnen<br />
mit Zisterne, der von einem<br />
Stadtwappen geziert wird. Auf<br />
dem Platz steht dass mehrfach umgestaltete<br />
Rathaus aus dem 13. Jh. sowie das<br />
<br />
Unterhalb von Motovun, rechts des<br />
Flusses Mirna, erstreckt sich der periodisch<br />
überschwemmte Motovuner Eichenwald,<br />
eine der bekanntesten Fundstellen<br />
<br />
<br />
<br />
bereitet.<br />
Es gab eine Istrische Bohnensuppe<br />
und Schwarze Trüffel auf Nudeln, dazu<br />
Rotwein. Nach dem Aufenthalt in Motovun<br />
<br />
Donnerstag, 11.10. –<br />
– Visnjan<br />
Am heutigen Tag war die Besichtigung<br />
der angesagt, die wir<br />
vom Hotel aus zu Fuß erreichten. <br />
<br />
Halbinsel Istrien in Kroatien.<br />
Um 800 v. Chr. siedelte der illyrische<br />
<br />
wahrscheinlich entstand in dieser Zeit<br />
auch der erste geschützte Hafen. Das<br />
Siedlungszentrum der Histrier, die der<br />
Halbinsel auch ihren Namen gaben, lag in<br />
Nesactium, in der Nähe von Pula.<br />
Den Römern gelang es 100 v.Chr. die<br />
Histrier zu besiegen. Unter Kaiser Tiberius<br />
entwickelte sich eine römische Siedlung<br />
im Rang einer Kolonie mit einem im<br />
84 bergbau 2/2013
<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />
Zentrum liegenden Forum, welches in den<br />
<br />
In den folgenden Jahrhunderten wechselten<br />
oft die Besitzverhältnisse der Stadt. 1267<br />
nahm Venedig die Stadt ein und diese blieb<br />
bis zum Ende der Dogenrepublick 1797 in ihrem<br />
Besitz. Der heutige Baubestand stammt<br />
<br />
Nach dem Zusammenbruch der Donau-<br />
<br />
<br />
rückten die jugoslawischen Partisanen in<br />
die Stadt ein. Im Friedensvertrag von Paris<br />
übernahm Jugoslawien ganz Istrien.<br />
Die Stadt Porec wurde der Teilrepublik<br />
Kroatien zugeschlagen.<br />
Das bedeutendste Bauwerk ist<br />
das Bischofsgebäude mit der Euphrasius-<br />
kulturerbe<br />
aufgenommen. Unser 1. Ziel<br />
war die Besichtigung dieser Basilika mit<br />
ihrer Außenanlage.<br />
Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt<br />
zählen auch das Palais Polezini und das<br />
Palais Sincic, 2 spätgotische Adelssitze.<br />
Im Palais Sincic befindet sich das Heimatmuseum<br />
der Porestina, mit einer prähistorischen<br />
und einer antiken Sammlung. Am<br />
<br />
durch den Hafen zu unserem mittlerweile<br />
eingetroffenen Bus.<br />
Višjan-<br />
<br />
<br />
<br />
Binnenland Istriens und etwa 12 km von<br />
<br />
<br />
<br />
dieser Region ist sehr bekannt. Nach der<br />
<br />
der Familie mit dem Steigerlied.<br />
Da unser Reisebegleiter den letzten<br />
Tag mit uns verbrachte, wurde er vom Vorsitzenden<br />
Friedrich Haumann verabschiedet.<br />
Er dankte ihm <strong>für</strong> seine Informationen,<br />
die er uns während der Exkursion über die<br />
<br />
hatte und überreichte ihm ein bergmänni-<br />
chen<br />
Tagesexkursion wurde unser Hotel<br />
angefahren.<br />
Postojnska jama – Adelsberger Grotte<br />
Freitag, 12.10. – Rückfahrt –<br />
Postojnska Jama in Slowenien<br />
(deutsch: Adelsberger Grotte) –<br />
Leoben (Austria)<br />
Die Reise führte uns zunächst zu den<br />
Adelsberger Grotten (slowenisch: Postojnska<br />
jama), in der Nähe der Stadt Postojna.<br />
Am Eingang der Tropfsteinhöhle<br />
wurden wir von einem Höhlenführer empfangen.<br />
Mit einem Zug ging es zunächst<br />
<br />
Stalagmiten/Stalaktiten zu einem Bahnhof<br />
in der Höhle.<br />
Hier informierte uns der Höhlenführer<br />
über die geologische Entstehung der<br />
Tropfsteinhöhle in Postojna. Sie ist die<br />
zweitgrößte <strong>für</strong> Touristen erschlossene<br />
<br />
Stadt Postojna durch die 20 km lange<br />
<br />
legt.<br />
Die erste Höhlenbahn wurde im Jahre<br />
1872 installiert. Im Jahre 1914 wurden<br />
Lokomotiven mit Verbrennungsmotor ein-<br />
<br />
Bahn ersetzt wurden. 1968 wurden die<br />
<br />
Schon in den 1980er Jahren wurden Besucherzahlen<br />
von 1 Mio./Jahr erreicht.<br />
Das Höhlensystem besteht aus 3 Ebenen.<br />
Auf der untersten Ebene fließt noch<br />
heute der Fluss Pivka. Die Datierungen<br />
der im Höhlensystem abgelagerten Sedimente<br />
ergaben ein Alter von bis zu 0,9<br />
Mio. Jahren.<br />
Nach 2-stündiger Besichtigung in der<br />
langten<br />
wir am unterirdischen Bahnhof<br />
an. Mit dem Zug ging es zurück an das<br />
Tageslicht.<br />
Tagesziel<br />
Leoben in Österreich.<br />
<br />
an der Mur im österreichischen Bundesland<br />
Steiermark. Sie hat eine lange Tradition<br />
im Berg- und Hüttenwesen. Mit ei-<br />
<br />
Donawitz hat Leoben einen der bedeutendsten<br />
Standorte der österreichischen<br />
Eisen- und Stahlindustrie und ist Sitz der<br />
Montanuniversität Leoben.<br />
genreformation<br />
diente die Stadt im Jahr<br />
schlagung<br />
des Knappenaufstandes im<br />
Ennstal und rund um Schladming.<br />
1797 trafen sich französische und ös-<br />
<br />
Dort schlossen Napoleon und die Vertreter<br />
Österreichs den Vorfrieden von Leoben.<br />
1849 wurde die bergmännische Lehranstalt<br />
nach Leoben verlegt. Diese Lehranstalt<br />
ist der Vorgänger der Montanuniversität.<br />
In den 1960er-Jahren begann die<br />
Schließung des Kohlebergbaus Seegraben<br />
und in den 1980ern wurde die Eisenund<br />
Stahlindustrie in der Hütte Donawitz<br />
eingeschränkt.<br />
Sehenswert ist der Bergmannsbrunnen<br />
am südlichen Ende des Hauptplatzes. Er<br />
wurde 1799 errichtet. Der Brunnen ist mit<br />
der Darstellung eines Knappen versehen.<br />
Der Engelsbrunnen befindet sich am nördlichen<br />
Ende des Hauptplatzes. Über seinem<br />
Becken befindet sich die Darstellung<br />
eines Engels, der einen Schild mit dem<br />
<br />
Der Freimannsturm ist neben dem Maut-<br />
turm<br />
der Stadtmauer. Im Mittelalter war er<br />
Sitz des Scharfrichters, des sogenannten<br />
<br />
<br />
Nach der Rundfahrt durch Leoben check-<br />
<br />
ein.<br />
Zum Abendessen ging es in die histori-<br />
<br />
Bergstadt Motovun<br />
<br />
bergbau 2/2013 85
<strong>RDB</strong>-Reisebericht<br />
Zwillings-Tandem-Dampffördermaschine<br />
Samstag, 13.10. –<br />
Fohnsdorf – Nürnberg<br />
Nach dem Auscheck war unser nächstes<br />
Ziel das Bergbaumuseum in Fohnsdorf<br />
ca. 30 km entfernt. Hier wurden wir<br />
vom Museumsleiter, Dr. Heinz Kopp, herzlich<br />
empfangen.<br />
Zu unserer Begrüßung spielte die Mu-<br />
<br />
unter Leitung von Maximilian Haubner auf.<br />
Der Rundgang durch die gesamte Muse-<br />
<br />
jeweils mit einem fachkundigen Führer.<br />
Zunächst wurde die Halle mit der großen<br />
Zwillings-Tandem-Dampffördermaschine<br />
<br />
Diese hat eine Leistung von 3 600 PS. Anschließend<br />
ging es in die Arbeitswelt der<br />
Bergleute.<br />
ken<br />
der Kumpel unter Tage aufgezeigt.<br />
<br />
-<br />
pochen<br />
gaben einen realistischen Einblick<br />
in die Arbeitswelt.<br />
Das nächste Highlight war die Befahrung<br />
eines 160 m langen Schaustollens.<br />
Polygonausbau, Bohrgestänge und Fördermittel<br />
waren zu sehen.<br />
Eine besondere Art der Belüftung konnte<br />
man in einem Streckenvortrieb sehen,<br />
es war ein handbetriebener Lüfter in einem<br />
Holzkasten, der früher von Kindern<br />
Gruppenbild nach dem Besuch des Museums<br />
mittels einer Kurbel bedient wurde.<br />
<br />
Bergbaumuseums der 47 m hohe För-<br />
<br />
sichtbar ist und als Denkmal der Nachwelt<br />
erhalten bleiben soll (er ist der einzige in<br />
einem Museum in Österreich).<br />
Viele der hier in Vitrinen ausgestellten<br />
<br />
in Holz geschnitzten Schautafeln aus den<br />
Zeiten des aktiven Bergbaues zeugen von<br />
dem Fleiß der ehrenamtlichen Helfer und<br />
Mitarbeiter des gesamten Museums.<br />
Nach dieser umfangreichen Besichtigung<br />
waren die Tische <strong>für</strong> Kaffee und<br />
Kuchen gedeckt. Hier gilt den Frauen<br />
der Mitarbeiter des Museums ein herzliches<br />
Dankeschön. Das Singen des Bergmannsliedes<br />
und das sich anschließende<br />
such<br />
des Museums.<br />
Allen Mitarbeitern weiterhin viel<br />
Erfolg und ein herzliches Glückauf!<br />
Die Namensnennung von Fohnsdorf<br />
<br />
Johann Adolf 1. Fürst Schwarzenberg<br />
wurde 1670 ein Tagebau bei Dietersdorf in<br />
Betrieb genommen. Die gewonnene Kohle<br />
wurde überwiegend zur Alaunherstellung<br />
verwendet. Eine gewinnbringende Steigerung<br />
des Kohleabbaus begann mit der<br />
<br />
in Judenburg und Zeltweg. 1881 wurde<br />
die später verstaatlichte Österreichisch-<br />
Alpine Montangesellschaft Eigentümer<br />
der Fohnsdorfer Bergbaubetriebe.<br />
zicky-Schachtes,<br />
der sich mit über 1 000<br />
m zum tiefsten Braunkohlenbergbau der<br />
<br />
<br />
Die Hauer arbeiteten unter großer Methangas,<br />
Staub- und Brandgefahr. Auch<br />
die extrem hohe Temperatur, die ab der<br />
rer<br />
Bewetterung nicht unter 30°C war, erschwerte<br />
die Arbeit der Bergleute.<br />
Am 06.08.1943 ereignete sich eine<br />
Ein handbetriebener Lüfter in einem<br />
Holzkasten<br />
<br />
Fohnsdorf, bei der 102 Bergleute ums Leben<br />
kamen.<br />
<br />
<br />
einen wirtschaftlichen Aufschwung, der bis<br />
zum Ende der fünfziger Jahre dauerte. Die<br />
aktive Zeit des Bergbaues endete mit der<br />
Schließung im Jahre 1978.<br />
Nach dem Museumsbesuch in Fohnsdorf<br />
wurde die Fahrt nach Nürnberg fortgesetzt.<br />
Die letzte Übernachtung fand im<br />
<br />
Sonntag, 14.10. –<br />
Nürnberg – Ahlen<br />
Nach dem Frühstück und dem Auscheck<br />
wurde die Heimfahrt angetreten.<br />
Kurz vor dem Ende der Exkursion ergriff<br />
der Ehrenvorsitzende des BV, Volker Richter<br />
<br />
richtete er an den Vorsitzenden, Friedrich<br />
Haumann und seine Frau Jutta, die diese<br />
Strecke im Voraus abgefahren und alles<br />
geregelt hatten.<br />
Er bedankte sich, auch im Namen aller<br />
Teilnehmer, bei allen Akteuren, die zum<br />
<br />
Ebenso dankte er auch allen <strong>für</strong> die Betreuung<br />
im und am Bus.<br />
Er beendete seine Laudatio mit den<br />
<br />
„Fritz, wir freuen uns schon auf die<br />
nächste Exkursion, die Du hoffentlich zum<br />
kommenden Jahr planst. Dann werden<br />
wir, wenn wir gesund bleiben, wieder mit<br />
dabei sein.“<br />
Im Anschluss an diese Laudatio ergriff<br />
Friedrich Haumannte<br />
sich bei unserem Busfahrer, Michael<br />
Schröder, <strong>für</strong> seine hervorragende Fahrweise<br />
und überreichte ihm da<strong>für</strong> eine kleine<br />
Anerkennung im Kuvert.<br />
Danach umriss Friedrich Haumann seine<br />
Vorstellung von der nächsten Exkursion<br />
im Jahre 2013.<br />
Josef Kleinepähler<br />
Friedrich Haumann<br />
Bilder:<br />
Josef Kleinepähler/FriedrichHaumann<br />
86 bergbau 2/2013
<strong>RDB</strong>-Ausschuss <strong>für</strong> Renten und Pensionen<br />
Hinterbliebenenrenten, Anhebung der Altersgrenzen, Abschläge bei Witwenrenten und<br />
Witwerrenten, Rentenartfaktor, Zugangsfaktor, Rentenformel, Persönliche Entgeltpunkte<br />
Allgemeine Hinweise<br />
Die hier aufgeführten §§ des Sozialgesetzbuches VI (SGB VI) haben ihre Gültigkeit ab 01.01.2012.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
§ 46 Witwenrente und Witwerrente<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
sind.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
(2 b) hier nicht aufgeführt<br />
(3) hier nicht aufgeführt<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
§ 67 Rentenartfaktor<br />
<br />
1. hier nicht aufgeführt<br />
2. hier nicht aufgeführt<br />
3. hier nicht aufgeführt<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
§ 64 Rentenformel <strong>für</strong> Monatsbetrag der Rente<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Rentenabschläge bei Hinterbliebenenrenten.<br />
<br />
<br />
Möglicher Rentenabschlag bei der Hinterbliebenenrente<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Abschläge umgerechnet in Zugangsfaktoren<br />
<br />
bergbau 2/2013 87
<strong>RDB</strong>-Ausschuss <strong>für</strong> Renten und Pensionen<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
§ 77 Zugangsfaktor<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Beispielrechnung<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
„Eckrentner“/“Eckrente“<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
€€<br />
€€<br />
€€<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Herbert Marschner, <br />
88 bergbau 2/2013
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Nachruf<br />
Friedrich Heidemann, BV Aachen, 58 Jahre<br />
Hans Gillessen, BV Aachen, 88 Jahre<br />
Franz Gerdes, BV Ahlen-Heessen, 78 Jahre<br />
Wolfgang Fratzke, BV Buer, 71 Jahre<br />
Fritz Kaspeizer, BV Buer, 85 Jahre<br />
Wolfgang Rotzsch, BV Clausthal, Bez.-Gr. Hannover-Stadt, 77 Jahre<br />
Daniel Nickel, BV Dillenburg, 88 Jahre<br />
Willi Poswig, BV Essen-Katernberg, 80 Jahre<br />
Eugen Knoblauch, BV Langendreer, 88 Jahre<br />
Arthur Nagel, BV Lünen, 85 Jahre<br />
Sturmhold Schwab, BV Neuhof, 75 Jahre<br />
Waldemar Neugebauer, BV Niederrhein, 73 Jahre<br />
Hans-Jürgen Sielaff, BV Niederrhein, 83 Jahre<br />
Linus Kestel, BV Nordbayern, 83 Jahre<br />
Peter Görs, BV Oberhausen, 48 Jahre<br />
Hans-Joachim Schneider, BV Recklinghausen, 77 Jahre<br />
Günter Schug, BV Saar, 76 Jahre<br />
Werner Zapp, BV Saar, 92 Jahre<br />
Der <strong>RDB</strong> e.V., Ring Deutscher Bergingenieure, trauert um seine verstorbenen Mitglieder. Unseren toten Kameraden werden<br />
wir stets ein ehrendes Andenken bewahren<br />
Der Hauptvorstand<br />
Bergmannsjubiläen<br />
März 2013<br />
25 Jahre<br />
Clausthal-Gorleben<br />
Hubertus Kahl<br />
35 Jahre<br />
Brambauer<br />
Mario Pallasch<br />
Niederrhein-Moers<br />
Ingo Kupschus<br />
Michael Schulze-Elvert<br />
Peter Schwierczok<br />
Rheinische Braunkohle-Hambach<br />
/ Mitte<br />
Adolf Jussen<br />
Rheinische Braunkohle-Tgb.<br />
Garzweiler<br />
Peter Thelen<br />
40 Jahre<br />
Lausitzer Braunkohle<br />
Uwe Krohn<br />
Mitteldeutsche Braunkohle<br />
Ronald Jahn<br />
Neuhof<br />
Martin Reinel<br />
Mitgliedsjubiläen<br />
<strong>RDB</strong> e.V. 01.03.2013<br />
25 Jahre<br />
Ibbenbüren<br />
Wolfgang Koelker<br />
Niederrhein-Moers<br />
Herbert Friede<br />
Recklinghausen<br />
Andre Schmidt<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
BOWA / Fortuna-Nord<br />
Rainer Ackermann<br />
Saar<br />
Axel Hassdenteufel<br />
Bruno Biesel<br />
35 Jahre<br />
Buer<br />
Heinz-Jürgen Malsch<br />
Rheinische Braunkohle-Hambach<br />
/ Mitte<br />
Willi Harn<br />
Rheinische Braunkohle-<br />
Hauptverwaltung<br />
Josef Neugebauer<br />
40 Jahre<br />
Essen-Katernberg<br />
Wilhelm Mick<br />
55 Jahre<br />
Saar<br />
Karl Bauer<br />
Geburtstage<br />
März 2013<br />
Einzelmitglied<br />
Dieter Schmidt, 80 Jahre, 24.03.<br />
Aachen-Anna<br />
Heinrich Staschewski, 85 Jahre,<br />
17.03.<br />
Aachen-Mayrisch<br />
Heinrich Fuchs, 75 Jahre, 24.03.<br />
Aachen-Sophia-Jacoba<br />
Horst Rajczak, 75 Jahre, 30.03.<br />
Ahlen-Heessen<br />
Jürgen Wolff, 60 Jahre, 30.03.<br />
Hartmut Schulz, 75 Jahre, 18.03.<br />
Bergkamen<br />
Andreas Knopf, 50 Jahre, 18.03.<br />
Manfred Seck, 70 Jahre, 29.03.<br />
Brambauer<br />
Hans-Werner Hohmann, 70 Jahre,<br />
11.03.<br />
Dieter Steffan, 75 Jahre, 06.03.<br />
Joerg Nofz, 75 Jahre, 08.03.<br />
Clausthal-Asse<br />
Ralf Fruth, 75 Jahre, 04.03.<br />
Clausthal-Celle<br />
Heinz Stahl, 80 Jahre, 14.03.<br />
Clausthal-Harz<br />
Gerhard Berger, 75 Jahre, 26.03.<br />
Clausthal-Helmstedt<br />
Herbert Runge, 80 Jahre, 14.03.<br />
Clausthal-Kassel<br />
Josef Jost, 75 Jahre, 05.03.<br />
Clausthal-Peine-Salzgitter<br />
Albrecht Enderlein, 75 Jahre,<br />
15.03.<br />
Hans-Joachim Habich, 80 Jahre,<br />
13.03.<br />
Fritz Krüger, 90 Jahre, 26.03.<br />
Clausthal-Ronnenberg<br />
Karl-Heinz Schröder, 85 Jahre,<br />
10.03.<br />
Clausthal-Salzdetfurth<br />
Ernst Mundel, 85 Jahre, 20.03.<br />
Dillenburg<br />
Herbert Schweitzer, 80 Jahre,<br />
16.03.<br />
Heinz Golcher, 85 Jahre, 25.03.<br />
Dorsten<br />
Berthold Drueppel, 50 Jahre,<br />
10.03.<br />
Erdöl und Erdgas Celle<br />
Stephan Frodl, 50 Jahre, 11.03.<br />
Hans Veitz, 60 Jahre, 28.03.<br />
Georg Bretzlaff, 85 Jahre, 29.03.<br />
Essen-Katernberg<br />
Gerhard Spranger, 85 Jahre,<br />
14.03.<br />
Essen-Süd<br />
Karl-Heinz Thiel, 70 Jahre, 17.03.<br />
Gelsenkirchen<br />
Günter Möller, 75 Jahre, 15.03.<br />
Erwin Witucki, 80 Jahre, 14.03.<br />
Hans Jurosch, 80 Jahre, 31.03.<br />
Ibbenbüren<br />
Dietmar Rösner, 50 Jahre, 27.03.<br />
Adolf Terinde, 75 Jahre, 22.03.<br />
Dieter Fettweis, 75 Jahre, 25.03.<br />
Karl-Josef Oelgemoeller, 75 Jahre,<br />
21.03.<br />
Kurt Brinkhues, 75 Jahre, 30.03.<br />
Helmut Bock, 80 Jahre, 29.03.<br />
Lausitzer Braunkohle<br />
Kerstin Gediga, 50 Jahre, 08.03.<br />
Steffen Garbsch, 50 Jahre, 17.03.<br />
Lünen<br />
Jürgen Ivo, 50 Jahre, 02.03.<br />
Martin Preissler, 50 Jahre, 17.03.<br />
Hans-Dieter Kleinefinke, 75 Jahre,<br />
06.03.<br />
Mitteldeutsche Braunkohle<br />
Hans Peschka, 75 Jahre, 15.03.<br />
Neuhof<br />
Fritz Heller, 85 Jahre, 07.03.<br />
Niederrhein<br />
Thomas Beerwerth, 50 Jahre,<br />
18.03.<br />
Wilfried Paulußen, 60 Jahre,<br />
31.03.<br />
Dieter Richert, 70 Jahre, 08.03.<br />
Rudolf Lumpe, 75 Jahre, 04.03.<br />
Walter Knäbe, 80 Jahre, 11.03.<br />
Niederrhein-Moers<br />
Heinz-Theodor Jansen, 75 Jahre,<br />
16.03.<br />
Nordbayern<br />
Hans-Jürgen Schmidt, 75 Jahre,<br />
08.03.<br />
Friedrich Wallbaum, 80 Jahre,<br />
25.03.<br />
Günter Majewski, 80 Jahre, 24.03.<br />
Heinz-Dieter Trinks, 80 Jahre,<br />
25.03.<br />
Oberhausen<br />
Gerhard Bittner, 75 Jahre, 22.03.<br />
Karl ten Have, 75 Jahre, 06.03.<br />
bergbau 2/2013 89
<strong>RDB</strong>-Veranstaltungen/Mitteilungen<br />
BV Brambauer<br />
Im Lokal „Bürgerkrug“, Ferdinandstraße 18, in Lünen-Brambauer<br />
findet um 10.00 Uhr am 10.03. unsere diesjährige Jahreshauptversammlung<br />
statt.<br />
1. Begrüßung<br />
2. Nachehrung der Jubilare<br />
3. Bericht des Geschäftsführers<br />
4. Bericht des Schatzmeisters<br />
5. Bericht der Kassenprüfer<br />
6. Aussprache über die Berichte<br />
7. Entlastung des Vorstandes<br />
8. Von 10.45 bis 11.00 Uhr Pause<br />
9. Referate über die Themen Vorsorgevollmacht,<br />
Patientenverfügung und Pflegeneuausrichtungsgesetz.<br />
Die Referate halten die Herren Tzschichholz (Leiter der<br />
Bundesknappschaft Bochum, Geschäftsstelle Lünen) und<br />
Siegmann (Leiter des Pflegestützpunktes der Knappschaft<br />
Lünen).<br />
10. Termine 2013<br />
11. Verschiedenes<br />
12. Das Ende der Jahreshauptversammlung ist gegen 12.35 Uhr<br />
geplant.<br />
Zu dieser Versammlung laden wir Sie herzlich ein und hoffen auf<br />
eine rege Teilnahme.<br />
BV Clausthal<br />
Vorstandssitzungen des BV-Vorstandes am 03.02., 05.05., 07.07.,<br />
29.09. und 08.12.. Alle Sitzungen finden bis auf Weiteres in der<br />
Clubgaststätte des SV Glückauf Rammelsberg in Goslar statt.<br />
Treffen der Bez.Gr.-Vorsitzenden oder deren Vertreter am 13.04.<br />
ab 10.00 Uhr in der Fachschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Technik in<br />
Clausthal. Dies ist eine Pflichtveranstaltung. Bei Verhinderung<br />
unbedingt bei der Geschäftsführung des BV Clauthal melden.<br />
Der Kegelvergleich des BV Clausthal findet am 20.04. in Barsinghausen<br />
statt. Ausrichter der Veranstaltung ist die Bez.Gr.<br />
Hannover-Land.<br />
Betriebserfahrungsaustausche des BV in 2013:<br />
Der BV Baden-Württemberg wird als Gast vom 19. bis zum 22.06.<br />
erwartet. Das Programm ist in Arbeit.<br />
Der BV Clausthal besucht vom 26. bis zum 28.09. den BV Mitteldeutsche<br />
Braunkohle.<br />
Die erweiterte Vorstandssitzung des BV findet am 26.10. ab 10.00<br />
Uhr in der Fachschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Technik in Clausthal<br />
statt.<br />
BV Clausthal<br />
Bez.Gr. Harz<br />
Termine 2013<br />
Am 20.04.Kolloquium im Kurgastcenter in Bad Lauterberg –<br />
„Baryt, Kupfer, Eisen, Bad Lauterbergs Montangeschichte“<br />
Programm und Anmeldeformular bei: Niedersächsisches Bergarchiv,<br />
An der Marktkirche 9, 38678 Clausthal-Zellerfeld,<br />
E-Mail: wolfgang.lampe@nla.niedersachsen.de<br />
15 Jahre „Fachschule <strong>für</strong> Wirtschaft und Technik Clausthal-<br />
Zellerfeld“, Veranstaltungen am 21.09., Ort: Paul-Ernst-Straße<br />
2, 38678 Clausthal-Zellerfeld, Anmeldungen: Tel.: 05323/7036,<br />
Fax: 05323/7916<br />
BV Rheinische Braunkohle<br />
Termine 2013<br />
Leider haben wir in der Ausgabe 01/2013 <strong>für</strong> unseren geplanten<br />
Betriebserfahrungsaustausch zum BV Mitteldeutsche Braunkohle<br />
ein falsches Datum mitgeteilt. Der Austausch findet statt<br />
vom 22.08. bis 24.08.<br />
BV Saar<br />
www.vsb.saar.de<br />
54. VSB-Treff<br />
Am Sonntag, 24.02. lädt der Vorstand der Vereinigung Saarländischer<br />
Bergingenieure zum 1. VSB-Treff in 2013 ein. Beginn ist<br />
wie immer um 10.00 Uhr im „Naturfreundehaus“ in Friedrichsthal.<br />
Thema an diesem Morgen: Rückzug, Räumen und Verschließen<br />
des Untertagebereiches des BW Saar. Referent ist unser VSB-<br />
Mitglied Olaf Guillaume. Er berichtet über die Planung und Umsetzung<br />
und über den aktuellen Stand der Arbeiten vor Ort.<br />
Eintritt natürlich frei und Gäste wie immer herzlich willkommen<br />
Sitzung Arbeitskreis „Betreuung“<br />
Unsere nächste Sitzung des AK „Betreuung“ findet am Dienstag,<br />
19.02.um 16.30 Uhr im „Naturfreundehaus“ in Friedrichsthal<br />
statt. Wir bitten um rege Teilnahme der Mitglieder.<br />
Johannes Lanfermann, 80 Jahre,<br />
30.03.<br />
Peißenberg<br />
Konrad Fünfgelder, 75 Jahre,<br />
15.03.<br />
Adolf Schuster, 85 Jahre, 26.03.<br />
Recklinghausen<br />
Frank Hambuch, 50 Jahre, 02.03.<br />
Erwin Klein, 75 Jahre, 23.03.<br />
Rheinische Braunkohle-Tgb.<br />
Garzweiler<br />
Albert Brinkmann, 60 Jahre,<br />
22.03.<br />
Werner Moll, 80 Jahre, 08.03.<br />
Rheinische Braunkohle-Tgb.<br />
Inden<br />
Frank Dickmeis, 50 Jahre, 22.03.<br />
Saar<br />
Detlef Schmidt, 50 Jahre, 13.03.<br />
Guenther Brill, 70 Jahre, 16.03.<br />
Kurt Wern, 80 Jahre, 18.03.<br />
Günther Peters, 85 Jahre, 12.03.<br />
Willi Neurohr, 90 Jahre, 02.03.<br />
Siegerland<br />
Hartmut Koch, 50 Jahre, 29.03.<br />
Wanne-Eickel<br />
Guido Steinau, 85 Jahre, 30.03.<br />
Werra<br />
Thomas Moetzing, 50 Jahre,<br />
09.03.<br />
Westerzgebirge<br />
Johannes Böttcher, 75 Jahre,<br />
12.03.<br />
Der Hauptvorstand des <strong>RDB</strong> e.V. gratuliert seinen Mitgliedern zu den Jubiläen und Geburtstagen mit einem herzlichen „Glückauf“<br />
berg<br />
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E-Mail „Redaktionsteam“: bergbau@rdb-ev.de<br />
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90 bergbau 2/2013
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
BV Baden-Württemberg<br />
Jahreshauptversammlung 2012<br />
Die Jahreshauptversammlung des<br />
BV fand am 29.09. in Bad Friedrichshall-Kochendorf<br />
statt.<br />
Bis 09.30 Uhr trafen sich alle BV-<br />
Kameraden (teilweise mit Ehepartnern)<br />
vor dem Werkstor der<br />
Südwestdeutschen Salzwerke zur<br />
Grubenfahrt in dem neu gestaltenen<br />
Besucherbergwerk Bad<br />
Friedrichshall-Kochendorf.<br />
Bis zur Seilfahrt hatte man in der<br />
Bergschänke Gelegenheit, einen<br />
Kaffee zu trinken, während unser<br />
Schatzmeister und Betriebsführer<br />
Gerhard Kühnel seinen Einführungsvortrag<br />
über das Bergwerk<br />
Kochendorf hielt.<br />
Pünktlich um 10.00 Uhr begaben<br />
wir uns mit den Förderkörben<br />
180 m tief unter die Erdoberfläche<br />
in die Welt des Urminerals Salz, in<br />
des“.<br />
Faszinierende Einblicke der neuen<br />
Medien, interaktive Elemente,<br />
spektakuläre Lichtinstallationen<br />
sowie beeindruckende Ausstellungsstücke<br />
und Filmaufnahmen<br />
vermitteln den Besuchern das<br />
spannende Arbeitsfeld der Bergleute.<br />
Die mit Licht inszenierten meterdikken,<br />
Jahrmillionen alten Salzschichten<br />
und die gewaltigen Salzabbaukammern<br />
bilden einen Kontrast zu<br />
den überdimensionalen Würfeln<br />
als Kommunikationsinseln, die verschiedene<br />
Themen rund um das<br />
Salz aufgreifen. Diese begehbaren<br />
Kuben, der würfelförmigen Kristallstruktur<br />
des Salzes nachempfundenen,<br />
haben eine Kantenlänge von<br />
6 m und sind allein schon ein hochinteressanter<br />
neuer Erlebnisraum<br />
unter Tage; Medieninstallationen,<br />
Laboreinrichtungen oder interaktive<br />
Bereiche wechseln sich hier ab und<br />
vermitteln so einen individuellen<br />
Charakter und angenehme Atmosphäre.<br />
Im 1. Kubus wird die Entstehung<br />
des Salzes im Heilbronner Raum in<br />
einem Film als zentrale Rauminstallation<br />
vermittelt. Die Besucher können<br />
sich über die unerschöpflichen<br />
weltweiten Salzvorkommen informieren.<br />
Die unterschiedlichsten<br />
Salzabbaugebiete und Salzgewinnungsarten<br />
werden dort vorgestellt.<br />
Zahlreiche Ausstellungsstücke vermitteln<br />
zusätzlich den Arbeitsalltag<br />
der Bergleute unter Tage.<br />
<br />
Erlebnisraum des 2. Kubus überschrieben,<br />
ein Interaktives Labor<br />
<strong>für</strong> Jung und Alt. Der 3. Kubus vermittelt<br />
die Anwendungen von Salz<br />
und wie Salz unseren Alltag belebt.<br />
Von der Firste abgehängte Objekte<br />
stellen die verschiedenen Anwendungsbereiche<br />
des Salzes vor. An<br />
<br />
von Speisesalz, Industriesalz, Gewerbesalz<br />
sowie Auftausalz detailliert<br />
thematisiert dargestellt.<br />
Ebenfalls neu im Steinsalzbergwerk<br />
Kochendorf sind sogenannte<br />
Didaktikwürfel zur passiven wie aktiven<br />
Information aufgebaut. Teils<br />
mit Monitoren, teils mit Exponaten<br />
bestückt, wird den Besuchern viel<br />
Wissenswertes wie z.B. vom noch<br />
bis 1955 durchgeführten Salzabbau<br />
mit der Hand über die Bestükkung<br />
eines Grubenwehrkoffers bis<br />
zur Heiligen Barbara, der Schutzheiligen<br />
der Bergleute, vermittelt.<br />
Neben der Ausstellung authentischer<br />
Abbaumaschinen lässt eine<br />
Schausprengung die Besucher mit<br />
allen Sinnen spüren, welche atemraubende<br />
Kräfte unter Tage wirken<br />
können.<br />
<br />
neue, mit einem Continuous Miner<br />
aufgefahrene Abbaukammern.<br />
Dort erlebt der Besucher auf einer<br />
ne<br />
das Salz schneidend abbaut.<br />
Der akustisch untermalte Film wird<br />
überdimensional vermittelt und wirkt<br />
nachhaltig. Zusätzlich wird anhand<br />
von Stapelfahrzeug und Lastkraftfahrzeug<br />
gezeigt und beschrieben,<br />
wie die Südwestdeutsche Salzwerke<br />
Deponierückstände in leer stehende<br />
Abbaukammern verfüllt. Als besonderes<br />
Highlight wird nach neustem<br />
Stand der Technik in der 2. Kammer<br />
eine spektakuläre Lasershow mit<br />
Nebeleffekten dargestellt.<br />
Weiterhin in den Rundgang eingeschlossen<br />
sind der bekannte<br />
Kristallsaal, jetzt mit Gabionen und<br />
Lichteffekten attraktiv ausgestaltet<br />
und der Kuppelsaal mit seiner rd.<br />
25 m hohen in das Salz gesprengten<br />
Firste sowie als erlebnisreicher<br />
Abschluss die 40 m lange Rutschbahn.<br />
Ein Moment des Verweilens und<br />
der Stille ist in der erweiterten<br />
chendorf“<br />
möglich, die ebenfalls in<br />
den neuen Rundgang durch das<br />
Salzbergwerk Bad Friedrichshall<br />
eingebunden ist.<br />
Auch mit einem Rekord kann das<br />
neue Besucherbergwerk aufwarten:<br />
Zur Aufnahme eines Bohrkerns<br />
aus den geologischen Schichten<br />
wurde mit 145,5 m die wahrscheinlich<br />
längste Glasvitrine der Welt<br />
aufgebaut.<br />
Sichtlich beeindruckt begab sich<br />
die Besuchergruppe wieder nach<br />
über Tage, um in der Bergschänke<br />
bei tollen und interessierten Gesprächen<br />
gemeinsam das Mittagessen<br />
einzunehmen.<br />
Ab 13.30 Uhr wurden die Damen<br />
zu einer Stadtführung in die nahe<br />
gelegene Stadt Bad Wimpfen verabschiedet,<br />
damit die Kameraden<br />
des BV die Jahreshauptversammlung<br />
abhalten konnten.<br />
Tagesordnung der Jahreshauptversammlung:<br />
● <br />
● Totenehrung<br />
● Theo Schlößer<br />
● Bericht des Vorsitzenden<br />
● Bericht des Medienbeauftragten<br />
● Kassenbericht<br />
● Kassenprüfbericht<br />
● Entlastung<br />
● Ehrungen<br />
● Verschiedenes, Aussprache<br />
Der Ehrenvorsitzende des <strong>RDB</strong> e.V.,<br />
Kamerad Theo Schlößer, übermittel-<br />
des<br />
und wünschte der Versammlung<br />
einen guten Verlauf. Ein Kompliment<br />
an den BV über den Qualitätsstandard<br />
bei der Auswahl und Durchführung<br />
der jährlichen Hauptversammlungen<br />
sowie die hohe Teilnehmerzahl<br />
von Mitgliedern an diesen Veranstaltungen<br />
wurde als sehr positiv<br />
hervorgehoben.<br />
In seinen weiteren Ausführungen<br />
gab Theo Schlößer einen Ausblick<br />
auf die Zukunft des deutschen<br />
Steinkohlebergbaues sowie des<br />
<strong>RDB</strong> e.V.. Weil das Interesse an<br />
Rohstoffen den Bergleuten gegeben<br />
ist, muss das Bewusstsein in<br />
der Bevölkerung <strong>für</strong> die Rohstoffsicherung<br />
in der BRD geschärft<br />
werden.<br />
Das Ziel und Streben eines jeden<br />
muss sein, junge Mitglieder <strong>für</strong> den<br />
<strong>RDB</strong> e.V. zu gewinnen.<br />
Kamerad Josef Schlund dankte<br />
Theo Schlößer <strong>für</strong> seine Ausführungen<br />
und ehrte ihn <strong>für</strong> sein jahrelanges<br />
Engagement mit einem<br />
<br />
sowie einem Weinpräsent.<br />
In seinem Jahresbericht erläutert<br />
Josef Schlund Inhalte und Themen<br />
der Vorstandssitzungen des <strong>RDB</strong><br />
e.V. in Essen, Problematiken und<br />
Aufwände bei der Durchführung<br />
von Besuchen anderer Bezirksvereine<br />
zu einem Betriebserfahrungsaustausch,<br />
die Reise nach<br />
Frankreich sowie sonstige Aktivitäten<br />
und Einladungen, die er als<br />
Vorsitzender unseres Vereines<br />
wahrnehmen durfte.<br />
Ergänzt wurden seine Ausführungen<br />
vom Medienbeauftragten<br />
Herbert Hesser, der die Themen<br />
und Ergebnisse der durchgeführten<br />
Vorstandssitzungen 2011/2012<br />
des BV den anwesenden Kameraden<br />
präsentierte.<br />
Der Kassenbericht wurde von<br />
unserem Schatzmeister Gerhard<br />
Kühnel vorgetragen.<br />
Erfreulicherweise konnte ein Überschuss<br />
zum Vorjahr erwirtschaftet<br />
werden.<br />
Kamerad Lothar Reinhard verlas<br />
in Abwesenheit der Kassenprüfer<br />
Martin Mayer und Helmut<br />
Eisele den Kassenprüfbericht.<br />
Die Kassenprüfung erfolgte am<br />
08.02.2012.<br />
Die Entlastung des Vorstandes <strong>für</strong><br />
die ihm übertragenen Aufgaben im<br />
Sinn des Vereines sowie die ord-<br />
<br />
anvertrauten Geldmittel wurde von<br />
Kamerad Heinz Rabe vorgeschlagen<br />
und per Akklamation durchgeführt.<br />
Der Vorstand wurde einstimmig<br />
entlastet.<br />
Eine Jubilarehrung konnte aufgrund<br />
fehlender Jubilare nicht<br />
durchgeführt werden.<br />
gen“<br />
wurden folgende Sachinhalte<br />
festgehalten:<br />
● Der Betriebserfahrungsaustausch<br />
mit dem BV Clausthal<br />
wird voraussichtlich Mitte-Ende<br />
Juni 2013 stattfinden<br />
● Der Betriebserfahrungsaustausch<br />
mit dem BV Werra wird<br />
2013 zur Weindorfzeit stattfinden<br />
● Die Jahresversammlung 2013<br />
wird voraussichtlich am 22.09.<br />
durchgeführt.<br />
Kamerad Lothar Reinhard berichtet<br />
über die Nachwuchsförderung<br />
unserer Bergbautechnologen.<br />
fe<br />
Birkensee“ in Bad Wimpfen nach<br />
der Versammlung und der Stadtführung<br />
bei gemütlichem Beisammensein<br />
mit Kaffee und Kuchen<br />
seinen Ausklang.<br />
Herbert Hesser<br />
BV Clausthal<br />
Bez.Gr. Harz<br />
Barbarafest 2012<br />
Die Tradition bewahrend eröffnete<br />
zung“<br />
unter der bewährten Leitung<br />
unseres Kameraden Hans-Georg<br />
Braun<br />
Steiger kommt…“ am 08.12. in der<br />
Aula der FWT / Bergschule das gemeinsam<br />
von der Bez.Gr. und dem<br />
Traditionsverein Berg- und Hüttenschule<br />
Clausthal e.V. ausgerichtete<br />
Barbarafest. 32 Personen waren<br />
der Einladung gefolgt.<br />
Kamerad Kai Rückbrodt, 1. Vorsit-<br />
<br />
Festgesellschaft. Ein besonders<br />
<br />
Ehrenvorsitzenden der Bez.Gr.,<br />
Kamerad Wolfgang Schütze mit<br />
<br />
Kamerad Reinhard von Liebenstein<br />
in seiner Funktion als 1. Vorsitzender<br />
des Traditionsvereins seinen<br />
<br />
brachte.<br />
Nach weiterer Chor-Darbietung,<br />
ser<br />
Bergmanns-Dankeslied“, Eröffnung<br />
des Abend-Büfetts. Genüsslich<br />
gestärkt und in stiller Selbstzufriedenheit<br />
galt nun die volle Aufmerksamkeit<br />
der vom Kamerad Wolfgang Schütze<br />
wieder feinfühligst ausgearbeiteten<br />
<br />
bergbau 2/2013 91
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
„Ein Prost auf den Zusammenhalt!“ v.l.n.r.: Kamerad Claus<br />
Messerschmidt, Reinhard von Liebenstein, Wolfgang Schütze und<br />
Kai Rückbrodt<br />
von Liebenstein besetzt, einem<br />
Elektrotechniker halt! Kurz um:<br />
Nach Bergmann und Maschinenmann<br />
gibt heute ein Elektromann<br />
in diesem Haus die Richtung an!<br />
Zu gutem Schluss nun bekräftigten<br />
die 3 Fakultäten den dennoch unverbrüchlichen<br />
Zusammenhalt mit<br />
einem kräftigen Schluck aus dem<br />
Bierkrug!<br />
Kleine Geschenke erhalten die<br />
Freundschaft! Die Kameraden<br />
Kai Rückbrodt und Olaf Schubert<br />
Spontane Tanzdarbietung<br />
BV Oberhausen<br />
Herbstfest 2012<br />
hielten als Nikolausüberraschung<br />
<strong>für</strong> jede Dame einen kleinen Weihnachtsengel<br />
bereit.<br />
Engel <strong>für</strong> die „Engel“, eine echte<br />
Freude!<br />
schrei“<br />
lag der letzte Programmpunkt<br />
ganz bei unserem Kameraden<br />
Kai Rückbrodt, und mit<br />
Steigerlied und obligatorischem<br />
Bergmannsschnaps ging ein rundherum<br />
kurzweiliges Barbarafest zu<br />
Ende.<br />
Allen Kameraden die zur Vor- und<br />
Nachbereitung des Festes sowie<br />
<strong>für</strong> die festliche Ausschmückung<br />
und Beleuchtung des Saales beigetragen<br />
haben, sei ein herzliches<br />
Dankeschön gesagt. Weiter gilt der<br />
Dank unserem Bergschulchor, ohne<br />
den das Barbarafest nicht denkbar<br />
wäre und natürlich gleichsam<br />
<br />
die dargeboten Beiträge!<br />
Claus Messerschmidt<br />
v.l.n.r.: Kameraden Olaf Schubert und Kai Rückbrodt mit<br />
Nikolausüberraschungen<br />
Fotos: Privat<br />
Sahnehäubchen“! Da<strong>für</strong> herzlicher<br />
Applaus der Festgesellschaft!<br />
Nun aber erst mal auf die Tanzfläche!<br />
Bewegung tut ja bekanntlich<br />
gut (oder auch not), und die von<br />
Sergej“<br />
ausgewählten Musikstücke boten<br />
den Tanzpaaren die ganze Bandbreite<br />
vom Walzer bis zum Boogie-<br />
Woogie. Mit Blick auf die Musik-Anlage<br />
war es mehr als erstaunlich,<br />
<br />
konnte !<br />
Olaf<br />
Schubert mit 2 Liedern aus dem<br />
Erzgebirge. Für Oberharz-Bewohner<br />
eine bekannt-vertraute<br />
<br />
Wurzeln unserer Bergbauregion<br />
ins Erzgebirge zurück bis ins 16.<br />
Jahrhundert.<br />
Des Weiteren erfreute Kamerad<br />
Karl-Heinz Hoffmann die Festgesellschaft<br />
mit seinem in Versform<br />
gesetzten Vortrag über die Arbeits-<br />
liger“<br />
Zeit mit allen körperlichen<br />
Mühen und Plagen im Vergleich<br />
zu den heutigen von Hektik und<br />
Stress dominierten Betriebsabläufen.<br />
Was nun als das tatsächlich<br />
Bessere zu bewerten ist, bleibt<br />
letztendlich offen, denn jede Zeit<br />
hat gute wie auch weniger gute<br />
Seiten!<br />
Der reine Zufall wollte es, dass dem<br />
Kameraden Claus Messerschmidt<br />
die 1969 in unserer Berg- und Hüttenschule<br />
vom Oberklassekameraden<br />
Gerhard Firnhaber geschriebene<br />
und als Berggeist zelebrierte<br />
fallen<br />
war. Ja, und darin verkündete<br />
er zur Person des damali-<br />
Dipl.-Ing.<br />
Wolfgang Schütze, dass diesem im<br />
Jahre 1970 die Leitung der Schule<br />
übertragen würde. Tatsächlich<br />
eine Würde, <strong>für</strong> die der Berggeist<br />
den zukünftigen Chef des Hauses<br />
neben guten Ratschlägen auch<br />
mit einem Taktstock bedachte! Bis<br />
<br />
Bergschuldirektor gewesen. Von<br />
<br />
Mit verschmitztem Lächeln hatte<br />
Kamerad Claus Messerschmidt<br />
auch gleich folgende Erklärungen<br />
parat:<br />
Zu jener Zeit entwickelte sich untertage<br />
eine rasante Mechanisierung.<br />
Maschineneinsatz ersetzte bergmännische<br />
Handarbeit. So war es<br />
nahe liegend und der Zeit entspre-<br />
<br />
die Spitze der Bildungsstätte zu<br />
setzen. Nun aber, ganz auf der<br />
Linie heutiger Zeit mit der schier<br />
grenzenlos einzusetzenden Informatik,<br />
wurde dann mit Gründung<br />
der FWT 1998 der Direktorsessel<br />
mit unserem Kamerad Reinhard<br />
Willi Ogorek, und Rainer Ratsch (50-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V.), Paul Lammertz (60-jährige Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong> e.V.),<br />
sowie Helmut Krüger (40-jährige Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong> e.V.), Hans-<br />
Jürgen Vennemann (1. Geschäftsführer des BV) (v.l.n.r.)<br />
Die Jubilare Willi Ogorek (3. v.l.), Rainer Ratsch (5. v.l.) und Helmut<br />
Krüger(2. v.r.), eingerahmt durch den Vorstand des BV<br />
92 bergbau 2/2013
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
<br />
Reimann“ unser Herbstfest 2012<br />
statt. Hans-Werner Nowak, unser<br />
1. Vorsitzender eröffnete gegen<br />
19.15 Uhr mit einer Ansprache<br />
<br />
73 Teilnehmer, unter ihnen unsere<br />
Jubilare. Nach dem Vortrag<br />
des 1. Vorsitzenden würdigte der<br />
1. Geschäftsführer Hans-Jürgen<br />
Vennemann die Jubilare.<br />
Auf 60-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V. können Paul Lammertz<br />
und Karl-Heinz Leymann zurückblicken.<br />
Paul Lammertz war anwesend<br />
und wurde mit der Ehrenurkunde<br />
und dem <strong>RDB</strong>-Humpen<br />
geehrt. Karl-Heinz Leymann konnte<br />
aus gesundheitlichen Gründen<br />
nicht teilnehmen und wird später<br />
geehrt.<br />
Auf 50-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V. können Gerhard Bittner,<br />
Heinz-Jürgen Löhr, Willi Ogorek<br />
und Rainer Ratsch zurückblicken.<br />
Willi Ogorek und Rainer Ratsch<br />
wurden mit Urkunde und Jubiläumsuhr<br />
ausgezeichnet.<br />
Helmut Krüger gehört seit 40 Jahren<br />
dem <strong>RDB</strong> e.V. an. Ihm wurden<br />
seine Urkunde und die Jubiläumsgeschenke<br />
überreicht.<br />
Nach dem Bergmannslied mit dem<br />
Bergmannschnaps gab Hans-Werner<br />
Nowak das gutsortierte Büffet<br />
der Gaststätte frei. Die Teilnehmer<br />
sparten nicht mit Lob <strong>für</strong> das<br />
schmackhafte Essen.<br />
Garant <strong>für</strong> hervorragende musikalische<br />
Unterhaltung waren wieder<br />
die Sputniks. Nach 01.00 Uhr endete<br />
ein gelungener Abend.<br />
Hans-Jürgen Vennemann<br />
BV Recklinghausen<br />
www.rdb-re.de<br />
Herbstfest 2012<br />
Zum 24.11. hatte der BV seine Mitglieder<br />
und Jubilare zum Herbstfest<br />
den.<br />
Und Sie kamen. Mit über 100<br />
Gästen konnte Günter Hennemann<br />
unser Herbstfest gegen 19.00 Uhr<br />
eröffnen und alle Gäste recht herz-<br />
<br />
Rückblick auf unsere Veranstaltungen<br />
in 2012 und einem Hinweis auf<br />
unsere noch ausstehende Fahrt<br />
zum Weihnachtsmarkt nach Telgte,<br />
die leider schon ausgebucht<br />
war, übergab Günter Hennemann<br />
das Wort an Herbert Preising zur<br />
Jubilarehrung. Herbert Preising ist<br />
ein fester Bestandteil unserer Jubilarehrung.<br />
Auch in diesem Jahr<br />
konnte er wieder 15 Jubilare aufrufen,<br />
die dann von Günter Hennemann<br />
und Hans Günter Sorger die<br />
Ehrungen und Präsente entgegen<br />
nehmen konnten.<br />
Für ihr 35-jähriges Berufsjubiläum<br />
wurden Alfred Dodot und<br />
Detlef Niedzwetzki mit einem Ehrenhäckel<br />
geehrt.<br />
Jubilare am Herbstfest 2012: v. l. Hans-Dieter Mücher, Heinrich<br />
Kleibrink, Paul Roesner, Adolf Wienkoetter, Hans Günter Sorger,<br />
Franz Cerny, Helmut Beneke, Wolfgang Hartig, Hans Günter<br />
Hennemann, Peter Bölling, Heinrich Schuessleder, Rene Kattein,<br />
Alfred Dodot, Burghard Krause, Detlef Niedzwetzki, Norbert Kazda<br />
und Detlev Hemmerich<br />
Foto: Klaus Pirsig<br />
8 Mitglieder konnten <strong>für</strong> ihre<br />
25-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V. mit der silbernen Ehrennadel<br />
ausgezeichnet werden.<br />
Im Einzelnen wurden Helmut Beneke,<br />
Peter Bölling, Wolfgang<br />
Hartig, Detlev Hemmerich, Rene<br />
Kattein, Norbert Kazda, Burghard<br />
Krause und Heinrich Schuessleder<br />
geehrt.<br />
Franz Cerny wurde mit der goldenen<br />
Ehrennadel und einer Ehrenurkunde<br />
<strong>für</strong> seine 40-jährige<br />
Mitgliedschaft im <strong>RDB</strong> e.V. ausgezeichnet.<br />
Auf stolze 50 Jahre im <strong>RDB</strong> e.V.<br />
können Hans-Dieter Mücher, Heinrich<br />
Kleibrink, Paul Roesner und<br />
Adolf Wienkoetter zurückblicken.<br />
Neben einer Ehrenurkunde vergibt<br />
der <strong>RDB</strong> e.V. <strong>für</strong> diese Treue seine<br />
goldene <strong>RDB</strong>-Armbanduhr.<br />
Nach der umfangreichen Ehrungszeremonie<br />
stand natürlich schon<br />
eine Schnapsrunde bereit und es<br />
wurde das Bergmannslied inclusive<br />
der 7 Strophe gesungen.<br />
Im Anschluss wurde erst einmal<br />
das Buffet eröffnet. Es war wie<br />
in der vergangenen Jahren von<br />
der Firma Schmitz und nicht nur<br />
sehr schön anzusehen. Wie immer<br />
bot der Partyservice ein umfangreiches,<br />
leckeres Buffet mit<br />
hervorragendem Nachtisch an.<br />
Dazu spielte uns die Gruppe bzw.<br />
Jazz hoch zwei“ mit Heinrich<br />
Fries (Saxofon) und Johannes<br />
Knechtges (Gitarre) viele bekannte<br />
und interessante Stücke. Musikalisch<br />
führte uns dann Radio Silberlocke<br />
weiter durch den Abend. Gut<br />
abgestimmt mit leiser Hintergrundmusik,<br />
schwungvollen Tanzphasen<br />
und aktuellen Hits vergingen die<br />
Stunden wie im Fluge. Zwischenzeitlich<br />
gab es noch eine Einlage<br />
unseres Jazz-Duos bevor gegen<br />
22.30 Uhr Dieter Wilde das Mikrofon<br />
<strong>für</strong> die Tombola übernahm. Als<br />
Glückfee suchte er in diesem Jahr<br />
mal nicht eine Fee sondern einen<br />
noch viel selteneren Aktiven. So fiel<br />
die Wahl auf unseren Jubilar Alfred<br />
Dodot. Und er machte seine Arbeit<br />
gut. Zufällig zog er nicht nur das<br />
Los seiner eigenen Frau, sondern<br />
auch die Damen unseres 1. Vorsitzenden<br />
und unseres Schatzmeisters<br />
hatten die passenden Nummern.<br />
Aber es gab ja auch noch 7<br />
weitere Preise <strong>für</strong> unsere anderen<br />
Damen.<br />
Dieses ausgiebige Herbstfest endete<br />
dann natürlich auch etwas<br />
später. Gegen 1.30 Uhr versammelten<br />
sich die letzten Gäste an<br />
der Theke und wir konnten auf<br />
einen gelungenen Abend zurückblicken.<br />
Den Organisatoren und<br />
allen Helfern sei an dieser Stelle<br />
nochmals ganz herzlich gedankt.<br />
Wir freuen uns auf das nächste<br />
Herbstfest am 12.10.2013.<br />
Klaus Pirsig<br />
BV Saar<br />
www.vsb-saar.de<br />
St. Barbarafeier 2012<br />
Das High Light der Jahresveranstaltungen<br />
der Vereinigung Saarländischer<br />
Bergingenieure ist<br />
die St. Barbarafeier, zu der der<br />
Geschäftsführende Vorstand am<br />
halle“<br />
nach Püttlingen eingeladen<br />
hatte. Anfang November wurde<br />
die von Jürgen Podevin wieder<br />
sehr professionell erstellte Festschrift<br />
an unsere Mitglieder versandt.<br />
Die Anmeldungen gingen<br />
rasch in der Geschäftsstelle ein<br />
und so wussten wir schon rechtzeitig,<br />
dass die Halle <strong>für</strong> 300 Gäste<br />
hergerichtet werden musste. Eine<br />
<br />
Geschäftsführenden Vorstand. Es<br />
gelang uns auch in diesem Jahr<br />
die Räumlichkeiten mit sehr viel<br />
Liebe zum Detail, die Tische waren<br />
bestückt mit Tannenzweigen,<br />
Goldtaler, Weihnachtsgebäck und<br />
Kerzen, eine vorweihnachtliche<br />
Stimmung in die Halle zu bringen.<br />
Am Eingang erhielt jeder Gast ein<br />
Los <strong>für</strong> die Tombola, der Nikolaus<br />
<br />
Päckchen Pralinen.<br />
Um 19.00 Uhr eröffnete das Brass<br />
Ensemble der Bergkappelle einen<br />
wunderschönen und einer Ingenieurverbindung<br />
würdigen Abend.<br />
Schirmherr Minister Heiko Maas,<br />
der 1. Vorsitzende des <strong>RDB</strong> e.V.,<br />
Prof. Dr. Carsten Drebenstedt und<br />
der 1. Vorsitzende der VSB e.V.<br />
Reinhard Marian (von li. na. re.)<br />
te<br />
der 1. Vorsitzende Reinhard<br />
Marian unsere Ehrengäste, allen<br />
voran den Schirmherrn unserer<br />
St.Barbarfeier Heiko Maas, Minister<br />
<strong>für</strong> Wirtschaft, Arbeit, <strong>Energie</strong><br />
und Verkehr; Prof. Dr. Carsten<br />
Drebenstedt, 1. Vorsitzender des<br />
<strong>RDB</strong> e.V. Walter Fuss, Direktor<br />
<strong>für</strong> Personal und Sozialfragen des<br />
Bergwerk Saar der RAG Aktiengesellschaft;<br />
Eugen Roth, Landesvorsitzender<br />
DGB Saar und stellv.<br />
Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion;<br />
Dr. Franz-Rudolf Ecker,<br />
Berghauptmann am OBA; Dietmar<br />
Geuskens, Bezirksleiter Saar<br />
der IGBCE; Dr. Harald Schneider,<br />
Präsident der Deutsch-Mexikanischen<br />
Wirtschaftsgesellschaft<br />
und Vorstandsmitglied der SHS,<br />
Saarländer helfen Saarländern;<br />
Siegfried Kraus, Stellvertretender<br />
Leiter des Frauenhofer Institut;<br />
Ralf Schmitt, Geschäftsführer der<br />
Kalksteingrube Auersmacher; Dr.<br />
Oliver Schmitt, Geschäftsführer<br />
Saarmontan; Harald Ullmann, Geschäftsführer<br />
Hausalit; Dr. Michael<br />
Emmerich, Leiter Arbeitsmedizin<br />
DSK; Roland Böttcher, Berghauptmann<br />
a. D. am OBA; Peter Altmeyer,<br />
Sozialpolitischer Beirat am OBA<br />
und Klaus Hiery, Präsident Saarländischer<br />
Knappenvereine ganz<br />
<br />
ganz besonderer Willkommens-<br />
Edwin<br />
Gerstner, der an diesem Abend<br />
<strong>für</strong> 60-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V. geehrt wurde.<br />
Der 1. Vorsitzende des Hauptvorstandes<br />
des <strong>RDB</strong> e.V. Ring Deutscher<br />
Bergingenieure, Prof. Dr.<br />
Carsten Drebenstedt bedankte<br />
sich bei den Verantwortlichen der<br />
VSB <strong>für</strong> die Einladung zur St. Barbarafeier<br />
an der Saar und übermit-<br />
scher<br />
Bergingenieure.<br />
Wirtschaftsminister Maas ging in<br />
seiner Festrede auf den Stein-<br />
bergbau 2/2013 93
<strong>RDB</strong>-Mitteilungen<br />
Jubilare nach der Ehrung<br />
kohlenbergbau an der Saar ein.<br />
Den Kohlevorräten an der Saar<br />
hat dieses Land seine Existenz<br />
und seine Identität zu verdanken.<br />
Ohne Kohle wäre das Saarland<br />
weder <strong>für</strong> Frankreich noch <strong>für</strong><br />
die Bundesrepublik Deutschland<br />
von Interesse gewesen. Dieser<br />
Bodenschatz war ausschlaggebend<br />
<strong>für</strong> Sicherheit und Wohlstand<br />
in unserem kleinen Bundesland.<br />
Das Ende des Steinkohlenberg-<br />
schnitten<br />
in der Wirtschaftskraft<br />
des Landes. Die Bergbauzulieferindustrie<br />
hatte erhebliche Verluste<br />
hinnehmen müssen bis hin zu Entlassungen<br />
von Mitarbeitern oder<br />
<br />
Es muss aber auch ein Fortbestehen<br />
dieses Landes nach dem<br />
Steinkohlenbergbau geben.<br />
Derzeit laufen Planungen die Bergbauflächen<br />
zur Gewinnung regenerativen<br />
<strong>Energie</strong>n zu nutzten. Denkbar<br />
wären Wind- und Solarenergie,<br />
aber auch Pumpspeicher. Darüber<br />
hinaus sollen aber auch die Belange<br />
des Natur-und <strong>Umwelt</strong>schutzes,<br />
der Fortwirtschaft, sowie der<br />
Naherholung in diese Gesamtbe-<br />
Heiko Maas wurde<br />
<strong>für</strong> seine Rede mit viel Beifall belohnt.<br />
Der 1.Vorsitzende Reinhard<br />
Marian überreichte Minister Heiko<br />
Maas als Dank und zur Erinnerung<br />
obligatorisch eine Grubenlampe.<br />
Unser Geschäftsführer Jürgen<br />
Podevin, <strong>für</strong> die Gestaltung des<br />
Abends zuständig, kündigte die<br />
nächsten Programmpunkte an. Der<br />
Showteil unseres diesjährigen St.<br />
Barbarafestes wurde ganz der Jugend<br />
gewidmet. Jakob Kasakowski<br />
und Bastien Salesse, 12 und<br />
11 Jahre alt, unterstützt von ihrem<br />
Musiklehrer Nino Deda, verzauberten<br />
mit ihren musikalischen<br />
Darbietungen am Klavier und Akkordeon<br />
den Saal. Es war ein Genuss<br />
diesen jungen Künstlern unsere<br />
Aufmerksamkeit zu schenken.<br />
Joshua Böck und Svenja Lavall,<br />
16 und 15 Jahre alt, Vize-Saar-<br />
<br />
Ian Böck und Laura Kondraschow,<br />
13 und 11 Jahre, Vize-Saarland-<br />
<br />
beide Tanzpaare sind Mitglieder<br />
des Tanzsportvereins Residenz<br />
Ottweiler, boten den Zuschauern<br />
Tanzvorführungen der Extraklasse.<br />
Ihr Repertoire erstreckte sich<br />
von den klassischen Standardtänzen<br />
bis hin zu den Lateinamerikanischen<br />
Tänzen. Die beiden Jungs<br />
sind die Enkel unseres Schatzmeisters<br />
Fritz Koall. Er nennt sie auch<br />
<br />
Nun folgte ein Programmpunkt,<br />
den man nicht genug herausstellen<br />
kann. Es war uns eine Ehre,<br />
die anwesenden Jubilare <strong>für</strong> ihre<br />
langjährige Treue und Verbundenheit<br />
zu unserer Vereinigung auszuzeichnen.<br />
Schirmherr Minister Heiko Maas<br />
und Reinhard Marian gratulieren<br />
Edwin Gerstner <strong>für</strong> 60 Jahre<br />
Mitgliedschaft (von li. na. re.)<br />
Für 60-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e. V.: Edwin Gerstner<br />
Für 50-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V.: Gerhard Burgard, Willy-<br />
Hans Jost, Werner Roos, Manfred<br />
Schmitt und Karl-Heinz Schmitz.<br />
Für 40-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e. V. : Hermann Faust, Josef<br />
Kallenborn, Hans-Joachim Kern,<br />
Norbert Kopp, Jürgen Pabst, Hermann<br />
Philippi, Harry Poth, Leo<br />
Probst, Pius-Peter Rettenberger,<br />
Karl-Heinz Schirra, Raimund Schuld,<br />
Alfred Schwan, Siegfried Werber<br />
und Günter Zimmer.<br />
Für 25-jährige Mitgliedschaft im<br />
<strong>RDB</strong> e.V.: Andreas Behr, Anton<br />
Josef Bochtler, Hans Cordier, Dr.<br />
Elmar Fuchs, Olaf Guillaume, Johann<br />
Hahn, Werner Heinz, Lothar<br />
Hesidenz, Reiner Hoffmann, Günter<br />
Kreis, Erwin Rodewald, Edmund<br />
Schneider, Peter Speicher,<br />
Bruno Weyland, Roman Weyland<br />
und Bernd Busch.<br />
Vor 35 Jahren verfuhren ihre<br />
1. Schicht: Bernd Busch, Werner<br />
Heintz, Jochen Krück, Uwe<br />
Lillig, Armin Rübig, Uwe Schiffler,<br />
Edmund Schneider und Wolfram<br />
Spurk.<br />
den<br />
konnten unsere Mitglieder<br />
und Gäste das vergangene Jahr<br />
der VSB Revue passieren lassen.<br />
Hatten sie sich erkannt, auf der<br />
Barbarfeier 2011, unseren VSB<br />
Treffs, beim Betriebserfahrungsaustausch<br />
oder der tollen Sommerfahrt<br />
nach Freudenstadt.<br />
Bei der von Jürgen Podevin moderierten<br />
Tombola konnte unsere<br />
<br />
Birgit Scheid, 5 anspruchsvolle<br />
Preise an glückliche Gewinner<br />
überreichen.<br />
Ausgereifte Musik in angenehmen<br />
und angemessenem Sound, das<br />
sind die Attribute des Duos French<br />
Connection. Die beiden Vollblutmusiker<br />
trafen immer den richtigen<br />
Ton. Abwechslungsreich gestalteten<br />
sie die Rhythmik der Musik<br />
von klassischer Tanzmusik zum<br />
Discosound und so war die Tanzfläche<br />
bis spät in die Nacht zum<br />
Mittelpunkt unserer Veranstaltung<br />
geworden.<br />
Es war zum Jahresausklang wieder<br />
ein gelungener Abend mit einem<br />
tollen Programm und man<br />
verabredete sich schon <strong>für</strong> die St.<br />
Barbarafeier 2013.<br />
Minister Heiko Maas, Vorstandsmitglieder der VSB und Jubilare beim<br />
Absingen des Steigerliedes nach der Ehrung<br />
Verehrte Mitglieder der Vereinigung<br />
Saarländischer Bergingenieure<br />
e. V., der Vorstand der VSB<br />
e.V. bedankt sich ganz herzlich<br />
<strong>für</strong> ihre Unterstützung im Jahre<br />
2012 und wünscht Ihnen und Ihren<br />
Familien <strong>für</strong> das Jahr 2013 viel<br />
Glück, Gesundheit und Zufriedenheit.<br />
Wir würden uns sehr freuen,<br />
veranstaltung-<br />
Jahreshauptversammlung<br />
der VSB am Sonntag,<br />
halle<br />
Püttlingen“ – oder bei<br />
einer unseren anderen Veranstal-<br />
<br />
Gerhard Meiser<br />
94 bergbau 2/2013
Buchbesprechung<br />
Liebe bis in den Tod –<br />
Der Autor Manfred Helmert aus Ofterschwang widmet in einer Lesung<br />
seine Familiengeschichte den Vertriebenen aus dem Sudetenland<br />
<br />
allein.“ Doch das Glück der fünfjährigen<br />
Marie über das Weihnachtsgeschenk<br />
währt nur kurz. Denn die Puppe ist von<br />
den mittellosen Eltern zu Heiligabend<br />
nur ausgeliehen worden. Marie weint den<br />
ganzen Weihnachtstag. Mit diesen bewegenden<br />
Szenen beginnt der Dipl.-Ing.<br />
Helmert aus Ofterschwang sein Buch<br />
Marie, im Sudeten-<br />
Iand geboren und schon in früher Kindheit<br />
leidgeprüft, steht im Mittelpunkt der<br />
Geschichte, die der 65-jährige Autor den<br />
Vertriebenen aus dem Sudetenland gewidmet<br />
hat. Im Schloss-Saal zu Immenstadt<br />
im Allgäu stellte er das Buch vor.<br />
Manfred Helmert ist in der Region bekannt<br />
geworden mit seiner Biographie<br />
<br />
Maria Hornik. Zur Einstimmung trug er<br />
im Schloss Immemstadt ein Kapitel aus<br />
seinem Erstling vor, die 79-jährige Imkerin<br />
bedankte sich wortreich und temperamentvoll.<br />
Ebenfalls zu Gast: der Westallgäuer<br />
Regisseur Leo Hiemer, der das<br />
Leben der Oberstdorferin verfilmen will.<br />
Mario Adorf, verkündete Helmert, habe<br />
schon <strong>für</strong> eine Rolle zugesagt.<br />
In seinem 2. Buch, im Selbstverlag<br />
erschienen, erzählt Manfred Helmert in<br />
einfacher Sprache auch die Geschichte<br />
<br />
nend<br />
geschrieben“. Bei einer weiteren<br />
Lesung im Schloss Immenstadt begnügte<br />
er sich mit 2 kleinen Ausschnitten aus<br />
dem Buch, machte die künftigen Leser<br />
aber neugierig mit den in groben Zügen<br />
vorgetragenen Lebensverläufen von<br />
Marie und von Erich, dem sie ihre Liebe<br />
<br />
Die junge Harfinistin Lena Rickauer aus<br />
Fischen setzte während der Lesung im gut<br />
besetzten Saal eindrucksvolle Akzente.<br />
Alois Ried, der Bürgermeister von Ofter-<br />
<br />
dass der Autor schon seit rund 10 Jahren<br />
in seiner Gemeinde ansässig sei. Sein Legauer<br />
Amtskollege Franz Abele erinnerte<br />
-<br />
<br />
<br />
Geschichte darf nicht vergessen werden“.<br />
Manfred Helmert wurde am 13.12.1947 in<br />
Legau, Kreis Memmingen (Allgäu) geboren.<br />
ter<br />
kam er zu Pflegeeltern in das Ruhrgebiet<br />
(Gelsenkirchen-Buer-Hassel). Hier besuchte<br />
er die Volksschule (St. Michael in Hassel).<br />
Am 01.04.1962 begann seine Lehre<br />
als Bergmann auf der Zeche Westerholt<br />
(Hibernia AG). Am 30.06.1965 legte er seine<br />
Knappenprüfung mit Auszeichnung ab.<br />
Während seiner Ausbildung zum Knappen,<br />
erhielt das letzte Pferd unter Tage sein Gnadenbrot<br />
(Im Flöz Sonnenschein).<br />
Am 13.10.1975 begann sein Studium<br />
zum Bergbauingenieur, welches er am<br />
06.10.1978 erfolgreich abschloss. Er<br />
blieb dem saarländischen Bergbau treu,<br />
so wurde er Abteilungssteiger, Fahr-<br />
<br />
stellvertretender Betriebsführer auf der<br />
Zeche Landsweiler-Reden. Als Obersteiger<br />
beendete er seine Laufbahn auf dem<br />
Bergwerk Göttelborn.<br />
nenkönigin,<br />
der steinige Weg der Maria<br />
Hornik“ wurde ein voller Erfolg und wird<br />
mit Mario Adorf verfilmt. Der Erlös des Buches<br />
wurde an Waisenkinder überwiesen.<br />
Sein 2. Buch beginnt in Prag an der<br />
Karlsuniversität, wo Einstein einen Lehrstuhl<br />
hatte und Kafka Student war.<br />
Manfred Helmert<br />
Kontakt<br />
Dipl.-Ing. Manfred Helmert<br />
Tiefenberg 48<br />
87527 Ofterschwang<br />
Tel.: 08321 / 67 65 136<br />
Fax: 08321 / 67 65 137<br />
E-Mail: manfred.helmert@web.de<br />
Das Buch ist im Handel erhältlich zum<br />
Preis von 14,70 € unter der<br />
ISBN-Nummer: 978-3-920269-55-9<br />
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bergbau 2/2013 95
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hupfer.konrad@t-online.de<br />
Dipl.-Ing. Herbert-K. Dwors<br />
– Dw –<br />
– Anzeigenleitung –<br />
<br />
45701 Herten-Bertlich<br />
<br />
Dr. mont. Volker Schacke<br />
– Sch –<br />
Apelank 34<br />
<br />
<br />
E-Mail:<br />
schacke.vimg@t-online.de<br />
Verlag/Satz/Druck/<br />
Anzeigenverwaltung<br />
Makossa<br />
Druck und Medien GmbH<br />
Pommernstraße 17<br />
<br />
<br />
<br />
E-Mail:<br />
info@ctp-makossa.de<br />
Internet:<br />
www.makossa.de<br />
Geschäftsführer<br />
Werner und Günter Makossa<br />
Gültig ist die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 35 vom 01.01.2002<br />
Veröffentlichungen<br />
<br />
Beiträge und Abbildungen gehen<br />
im Rahmen der gesetzlichen<br />
Bestimmungen in das Veröffentlichungs-<br />
und Verbreitungsrecht<br />
des Verlages über.<br />
Überarbeitungen und Kürzungen<br />
liegen im Ermessen der Redaktion.<br />
Für unaufgefordert eingesandte<br />
Beiträge übernehmen Verlag und<br />
Redaktion keine Gewähr.<br />
Für mit Namen gekennzeichnete<br />
<br />
etc. übernimmt der Einsender<br />
die Verantwortung.<br />
In der Regel werden <strong>für</strong><br />
Veröffentlichungen keine<br />
Honorare gezahlt.<br />
<br />
enthaltenen Beiträge und<br />
Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich geschützt.<br />
Mit Ausnahme der gesetzlich<br />
zugelassenen Fälle ist eine<br />
Verwertung ohne Einwilligung<br />
des Verlages strafbar.<br />
Bezugspreise/jährlich<br />
Inland:<br />
€ + Porto 12,- €<br />
= ges. 72,- €<br />
Ausland:<br />
70,- € + Porto 20,- €<br />
€<br />
Die Lieferung an Mitglieder des<br />
<strong>RDB</strong> e.V. erfolgt im Rahmen der<br />
Mitgliedschaft.<br />
Bezugszeit<br />
<br />
erscheint monatlich.<br />
Ein Abonnement gilt zunächst <strong>für</strong><br />
ein Kalenderjahr und verlängert<br />
<br />
Die Kündigung kann mit<br />
einer Frist von 3 Monaten zum<br />
<br />
werden.<br />
<br />
chlorfrei gebleichtem Papier<br />
gedruckt.<br />
<br />
96 bergbau 2/2013
Das Besucherbergwerk<br />
Klosterstollen Barsinghausen<br />
Im Jahr 1986 fand sich eine<br />
Gruppe von Bergleuten<br />
zusammen, um den fast in<br />
Vergessenheit geratenen<br />
Klosterstollen und die Erinnerung<br />
an den Bergbau auf Deisterkohle<br />
wieder in das Blickfeld der<br />
Öffentlichkeit zu rücken.<br />
Unter der Anleitung der<br />
<strong>RDB</strong>-Mtglieder Dieter Lohmann<br />
und Konrad Boden, Bergleuten<br />
des stillgelegten Kaliwerkes<br />
Ronnenberg und Menschen,<br />
die am Bergbau Interesse hatten,<br />
fanden sich zu ehrenamtlicher<br />
<br />
Klosterstollen“ zusammen.<br />
Uns schwebte vor, den Klosterstollen<br />
aufzuwältigen und ein Besucherbergwerk<br />
einzurichten. In einer realistischen Umgebung<br />
die Arbeitswelt der Deisterbergleute<br />
auch <strong>für</strong> nachfolgende Generationen<br />
nachvollziehbar darzustellen, war unser<br />
Ziel. Doch bevor es so weit war, mussten<br />
Schwierigkeiten bewältigt werden,<br />
von denen zu Beginn der Arbeiten keine<br />
Vorstellung bestand. Und das war gut so.<br />
Sonst hätten wir das Vorhaben vielleicht<br />
gar nicht begonnen.<br />
samten Stollenlänge aus dem zufließenden<br />
Wasser eine ca. 1 m dicke Schicht<br />
von Ockerschlamm auf der Stollensohle<br />
abgesetzt.<br />
Einfahrt mit dem Personenzug<br />
der Kohle erforderlich sind, gezeigt. Alle<br />
Maschinen, vom Abbauhammer, Bohrhammer,<br />
Schrapper, Wurfschaufellader<br />
und Panzerförderer sind betriebsbereit<br />
und geben einen realistischen Einblick in<br />
die Arbeitswelt der Bergleute. Die im Original<br />
erhaltene Kaue und der 1898 erbaute<br />
Zechensaal runden übertage das Bild eines<br />
Bergbaubetriebes ab. Die weitgehend<br />
originale Restaurierung der Gebäude und<br />
eine zeitgemäße Infrastruktur gestatten<br />
heute eine vielfältige Nutzung. Sie bilden<br />
einen stilvollen Rahmen <strong>für</strong> private und<br />
kulturelle Veranstaltungen.<br />
Das Besucherbergwerk und die dazu<br />
gehörenden übertägigen Anlagen werden<br />
che<br />
Gemeinnützige Betriebs GmbH“.<br />
Freigelände Fördergerüst Schacht 2<br />
Personenbahnhof im Stollen<br />
Der Stollen war bei der Stillegung des<br />
Steinkohlenbergwerkes Barsinghausen<br />
im Jahr 1957 abgemauert worden. Im<br />
Laufe von 30 Jahren hatte sich auf der ge-<br />
Eingang zum Gelände des<br />
Besucherbergwerkes<br />
Mit einer Miniraupe, einer schrottreifen<br />
Feldbahnlore und sehr viel Einsatz begannen<br />
die Arbeiten.<br />
Nach 13 Jahren Arbeit waren Wasser<br />
und Ockerschlamm aus dem Stollen gefördert,<br />
1 450 m altes Gleis und Tragwerk<br />
ausgebaut und der Stollen mit einem betriebsfähigen<br />
Gleis ausgerüstet.<br />
Am 01.05.1999 übergab der Leiter des<br />
Bergamts Hannover in einer Feierstunde<br />
im Zechensaal der ehemaligen Tiefbauanlage<br />
Klosterstollen die Urkunde zum<br />
Betrieb des Besucherbergwerkes Klosterstollen<br />
und der Grubenbahn.<br />
Heute können die Besucher mit dem<br />
Personenzug 1 380 m in den Stollen<br />
einfahren. Auf einem Rundweg von fast<br />
600 m Länge werden alle Arbeitsvorgänge,<br />
die zur Vorrichtung und zum Abbau<br />
„Klosterstollenmannschaft“ vor dem Mundloch<br />
Unterstützung erhält das Besucherberg-<br />
<br />
Besucherbergwerk Barsinghausen e.V.“<br />
Konrad Boden<br />
<strong>RDB</strong>-Mitglied<br />
Informationen<br />
Alte Zeche Gemeinnützige<br />
Betriebs GmbH<br />
Hinterkampstraße 6<br />
30890 Barsinghausen<br />
Telefon: 05105 51 41 87<br />
Fax: 05105 77 30 60<br />
Email: info@klosterstollen.de<br />
Internet: www.klosterstollen.de<br />
Die Rechte der Bilder gehören dem<br />
Autor<br />
Alle Fotos: Konrad Boden