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Red.: Dr. J. Hi� el, <strong>ATR</strong> Leitung Fachbereich Fu� ermi� el . <strong>ATR</strong> <strong>Landhandel</strong> GmbH & Co. KG . Bahnhofsallee 44 . 23909 Ratzeburg<br />

Telefon: +49 (0)4541 806 257 . Mobil: +49 (0)163 2870 275 . Telefax: +49 (0)4541 806 657 . www.<strong>ATR</strong>-<strong>Landhandel</strong>.de<br />

Ausgabe III 12/2012


Themen heute/Impressum<br />

Selen auf der Spur / Selen-Gutscheinak� on<br />

Jessica Kramp, <strong>ATR</strong> Fachberatung Rind,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 291<br />

Grassilagequalitäten 2012<br />

Carsten Langholz, <strong>ATR</strong> Fachberatung Rind,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 085<br />

Betriebsreportage Kirchengut Sabel<br />

Helmut Pförtner, Produktmanagement Rind,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 086<br />

Spektakuläre Versuchsergebnisse auf Gut Dummerstorf<br />

Helmut Pförtner, Produktmanagement Rind,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 086<br />

Mit <strong>ATR</strong> <strong>Landhandel</strong> gewonnen!<br />

Kathrin Gohl, <strong>ATR</strong> Marke� ng, Kommunika� on & Service,<br />

Telefon: +49 (0)4541 806 231<br />

Milchhof Zinna - Ein Betrieb stellt sich vor<br />

Andrea Tacke, <strong>ATR</strong> Kundenberatung,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 232<br />

Euro Tier 2012 in Hannover mit Besucherrekord beendet<br />

Jürgen Radau, Gebietsleiter Sloten GmbH,<br />

Telefon: +49 (0)171 756 87 23<br />

<strong>ATR</strong> Produk� on in Golzern hat wieder begonnen<br />

Andrea Tacke, <strong>ATR</strong> Kundenberatung,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 232<br />

Herausgeber: <strong>ATR</strong> <strong>Landhandel</strong> GmbH & Co. KG . Bahnhofsallee 44 . 23909 Ratzeburg . www.<strong>ATR</strong>-<strong>Landhandel</strong>.de


Selen auf der Spur<br />

Selen auf der Spur<br />

Was ist Selen?<br />

Selen ist ein essen� elles Spurenelement, d.h. ein Selenmangel<br />

beeinträch� gt physiologische Prozesse im Körper<br />

und kann zu klinischen Symptomen oder sogar zu Todesfällen<br />

führen. Selen ist Bestandteil wich� ger Enzyme,<br />

dient als An� oxidans (schützt Gewebe vor freien Radikalen)<br />

und spielt eine entscheidende Rolle im Schilddrüsenstoff<br />

wechsel. Besonders um die Geburt herum und<br />

während der Leistungsspitze besteht ein erhöhter Bedarf<br />

an Selen als Schutz vor Infek� onen und zur Unterstützung<br />

des Immunsystems.<br />

© Microsoft Corporation http://www.microsoft.com/germany/mappoint/home.aspx<br />

Was sind Anzeichen einer Selenmangelsitua� on?<br />

- erhöhte Zellzahl und Mas� � s<br />

- Hautdefekte, Entzündungen, Abszesse<br />

- bei Kälbern: Trinkschwäche, geringer Saugtrieb,<br />

Muskelzi� ern, Festliegen<br />

- Fruchtbarkeitsstörungen, v.a. Nachgeburtsverhalten<br />

- Immunsuppression (geringe Abwehrkra� )<br />

- Wachstumsdepression


Selen auf der Spur<br />

Warum beschä� igen sich die <strong>ATR</strong> Fachberater mit Selen?<br />

Bei unseren Betriebsbesuchen stoßen wir häufi g auf Anzeichen<br />

eines Selenmangels. Einen schnellen und einfachen<br />

Überblick zur Selenversorgung liefert eine Untersuchung<br />

der Tankmilch. Mi� lerweile haben wir 91 Tankmilchproben<br />

aus dem norddeutschen Raum im Labor (Biocheck,<br />

LKS, Wright) untersuchen lassen (siehe Karte). In der Literatur<br />

wird ein Mindestselengehalt von 0,02 mg/l Milch als<br />

Zeichen einer guten Selenversorgung angegeben.<br />

67 Prozent der von uns eingeschickten Proben liegen unter<br />

diesem Wert. Der Mi� elwert aller Proben beträgt 0,017<br />

mg/l. Besonders niedrige Werte fi nden sich auf leichten<br />

Standorten der Geest oder auf Betrieben mit anmoorigen<br />

Flächen im südlichen Schleswig-Holstein.<br />

Die Selengehalte in den Grassilagen erreichen 2012 im<br />

Durchschi� 66 μg/kg TM und liegen damit deutlich unter<br />

dem von der BLGG angegebenen Referenzwert von 90 bis<br />

250 μg/kg TM.<br />

Was sagt eine Untersuchung der Tankmilch aus?<br />

Laut Wichtel et al. (2004) besteht eine posi� ve Korrela� on<br />

zwischen den Selengehalten im Serum und in der Milch.<br />

Tankmilchproben erlauben also eine Einschätzung der<br />

durchschni� lichen Selenversorgung einer Herde. Alterna�<br />

v können mit deutlich mehr Aufwand Blutproben von<br />

Einzel� eren auf den Selengehalt überprü� werden.<br />

Liegt ein Betrieb über 0,02 mg/l Selen in der Tankmilch<br />

ist die Versorgung ausreichend. Bei Selen ist der Weg vom<br />

Mangel zu einer Vergi� ung nicht sehr weit, so dass auch<br />

nicht übermäßig viel verabreicht werden darf (z.B. durch<br />

eine intramuskuläre Gabe von Natriumselenit).<br />

Bei einer guten Selenversorgung gemäß Tankmilchprobe können<br />

trotzdem Einzel� ere von einem Selenmangel betroff en<br />

sein. Dies sind dann häufi g Trockensteher und hochtragende<br />

Färsen, da um die Kalbung ein erhöhter Selenbedarf besteht.<br />

Treten beispielsweise im Sommer und Herbst bei Weidegang<br />

verstärkt Nachgeburtsverhalten oder lebensschwache


Kälber auf, ist dies ein erster Hinweis auf eine Selenmangelsitua�<br />

on, die bei betroff enen Tieren mi� els Blutproben<br />

überprü� werden sollte.<br />

Wie lässt sich Selen in der Fü� erung ergänzen?<br />

Die meisten Mineralfu� er und Leckmassen enthalten Natriumselenit<br />

als einfachste Selenquelle. Hierbei handelt es<br />

sich um anorganisches Selen, das im Pansen zu elementarem<br />

Selen reduziert und von dem bis zu 60 Prozent wieder<br />

ungenutzt ausgeschieden wird.<br />

Natriumselenit wird gut über den Dünndarm aufgenommen,<br />

kann jedoch nicht in Muskeln etc. gespeichert oder<br />

in ausreichender Menge an Föten weitergegeben werden.<br />

Natriumselenit gibt es auch in pansenstabiler Form,<br />

wodurch mehr Selen im Dünndarm ankommt, allerdings<br />

ist hier ebenfalls keine Speicherung möglich und überschüssiges<br />

Selen wird ungenutzt ausgeschieden.<br />

Die Selenhefe Sel-Plex® liefert organisches und somit<br />

hochverfügbares Selen, da sie dem Tier als Selenoaminosäure<br />

vorliegt und so in Muskeln und Leber gespeichert<br />

werden kann.<br />

Nur organisch gebundenes Selen kann in das Kolostrum<br />

und in die Milch übergehen. Im Gegensatz zu Natriumselenit<br />

kann Selenhefe keinen chemischen Komplex mit Eisen<br />

und Kalzium im Pansen bilden und so die Verfügbarkeit für<br />

das Tier reduzieren.<br />

Um die genannten Vorteile der Selenhefe Sel-Plex® zu<br />

nutzen, können entsprechende Mineralfu� er eingesetzt<br />

werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit Sel-Plex® ins<br />

Kra� fu� er einzumischen.<br />

Ist Ihre Milchviehherde ausreichend mit Selen versorgt?<br />

Zur Überprüfung der Selenversorgung Ihrer Milchviehherde<br />

mi� els einer Tankmilchprobe hält <strong>ATR</strong> <strong>Landhandel</strong> einen<br />

exklusiven Gutschein für Sie bereit:<br />

Die <strong>ATR</strong> Fachberatung Rind übernimmt für Sie die Probenahme,<br />

die Weiterleitung an ein anerkanntes Labor und bespricht mit Ihnen<br />

anschließend die Ergebnisse.<br />

Sie übernehmen lediglich einen Kostenanteil in Höhe von 10,- Euro<br />

für die Laboruntersuchung.<br />

(Bi� e diesen Gutschein auf der Rückseite ausfüllen und einfach bei Ihrem <strong>ATR</strong> Kundenberater oder Fachberater Rind einreichen.)


Selen auf der Spur<br />

Praxisbeispiel 1:<br />

Auf dem Betrieb Mohr in Langeln traten seit einigen Jahren<br />

immer wieder schwere Nachgeburtsverhalten v.a.<br />

bei Färsen mit anschließender Gebärmu� erentzündung<br />

auf. Die Eutergesundheit war ebenfalls nicht zufriedenstellend.<br />

Der Tierarzt konnte über eine Blutuntersuchung<br />

bei jedem beprobten Tier einen deutlichen Selenmangel<br />

feststellen. Der Selengehalt in der Tankmilch war mit 0,01<br />

mg/l ebenfalls zu niedrig. Darau� in erfolgte ab März 2012<br />

der Einsatz von Mineralfu� er mit der Selenhefe Sel-Plex®<br />

(R 7232 Euterfi t mit Selenhefe bzw. R 7233 Trockenstehermineral<br />

mit Selenhefe). Als Folge haben sich das Nachgeburtsverhalten<br />

und auch die Zellzahl deutlich gebessert<br />

(siehe Tabelle rechts). Der Selengehalt der Tankmilch liegt<br />

jetzt bei 0,019 mg/l Milch.<br />

Praxisbeispiel 2:<br />

Auf dem Betrieb Jörg von See in Oberndorf kam es mit<br />

Beginn des Weideganges verstärkt zu S� llbrunsten. Der<br />

Tierarzt belegte über Blutproben einen ausgeprägten Selenmangel.<br />

Seitdem wird Selenhefe mit 0,2 Prozent über<br />

das Kra� fu� er am Transponder verabreicht. Die Kühe zeigen<br />

ihre Brunst besser und nehmen besser auf.<br />

Betrieb:<br />

Telefon/Handy:<br />

E-Mail:<br />

Wohnort:<br />

Monat Zellzahl<br />

Juni 11 206<br />

Juli 11 239<br />

August 11 259<br />

Sepember 11 239<br />

Oktober 11 170<br />

November 11 150<br />

Dezember 11 178<br />

Januar 12 244<br />

Februar 12 148<br />

März 12 152 Lieferung <strong>ATR</strong> Mineralfu� er<br />

R 7232 mit Sel-Plex® ab 12.03.12<br />

April 12 92<br />

Mai 12 75 Lieferung <strong>ATR</strong> Trockenstehermineral<br />

R 7233 mit Sel-Plex® ab 08.05.12<br />

Juni 12 123<br />

Juli 12 125<br />

August 12 121<br />

September 12 74<br />

Oktober 12 139<br />

Tabelle:<br />

Monatliche Zellzahl des Betriebes Mohr gemäß Meierei-Rückbericht<br />

Bi� e geben Sie die Rufnummer an, unter der Sie am besten zu erreichen sind.<br />

Gutschein einlösbar bis 31.03.2013


<strong>ATR</strong> Mineralfu� er mit Sel-Plex® (Selenhefe)<br />

Inhaltsstoff e<br />

<strong>ATR</strong> R 7232 <strong>ATR</strong> R 7233 <strong>ATR</strong> R 7284<br />

Euterfi t<br />

mit Selenhefe<br />

Trockenst.min.<br />

mit Selenhefe<br />

Selen auf der Spur<br />

Jessica Kramp, <strong>ATR</strong> Fachberatung Rind,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 291<br />

Mikromineral<br />

mit Selenhefe<br />

% Ca 20,0 3,0 3,5<br />

% P 4,0 8,0 1,0<br />

% Na 7,0 3,5 18,0<br />

% Mg 10,0 15,0 15,0<br />

I.E. Vitamin A 1.000.000 1.000.000 1.250.000<br />

I.E. Vitamin D3 100.000 200.000 125.000<br />

mg Vitamin E 5.000 15.000 4.000<br />

mg Kupfer 1.000 2.000 1.600<br />

mg Mangan 5.000 5.000 8.000<br />

mg Zink 12.500 10.000 12.800<br />

mg Jod 150 90 100<br />

mg Kobalt 40 70 65<br />

mg Selen in Form von<br />

Selenhefe<br />

40 40 50<br />

Ca : P-Verhältnis 5 : 1 1 : 2,6 3,5 : 1<br />

Einsatzempfehlung<br />

g je Tier und Tag 150-200 100-150 50-75


Grassilagequalitäten 2012<br />

Bis Anfang November 2012 wurden von den <strong>ATR</strong> Rinderfachberatern<br />

324 Proben des ersten Schni� es und 131<br />

Proben des zweiten Schni� es auf den Milchviehbetrieben<br />

gezogen. Diese Proben wurden an das Labor der BLGG<br />

AGROXPERTUS in Wageningen/Niederlande verschickt.<br />

Der Schni� zeitpunkt für den ersten Schni� war je nach<br />

Wi� erung, Befahrbarkeit und Aufwuchs unterschiedlich.<br />

Die ersten Betriebe fi ngen ab dem 16. Mai an zu mähen,<br />

das Anwelken des Mähgutes war bis zum 20. Mai noch<br />

schwierig. Ab Montag den 21. Mai bes� mmte eine stabile<br />

Hochdruckzone die We� erlage. Bis über Pfi ngsten hinaus<br />

waren op� male Bedingungen für die Ernte des 1. Grünlandaufwuchses<br />

vorhanden, das Silage einfahren war auf<br />

den meisten Betrieben und für die Lohnunternehmer rela�<br />

v einfach zu bewäl� gen. Das sollte sich im Laufe des<br />

Jahres noch stark ändern.<br />

Die Varia� onsbreite der Ergebnisse der Grassilagen ist in<br />

diesem Jahr als Folge des explosiven Wachstums innerhalb<br />

einer Woche vor Pfi ngsten sehr groß. Silagen, die<br />

um den 18. Mai gefahren wurden, haben eine bessere<br />

Verdaulichkeit und somit höhere Energiegehalte als die<br />

ersten Schni� e vom Monatsende (siehe Tabelle 1).<br />

Die Energiegehalte der Grassilagen liegen im Durchschni�<br />

bei 6,3 MJ NEL-VC. Dieser NEL-VC Wert ist ein BLGG Parameter,<br />

bei dem für die Energiebes� mmung die Verdaulichkeit<br />

der organischen Substanz berücksich� gt wird. Er kann<br />

von dem NEL-Wert abweichen. Die gleichen Grassilagen<br />

haben einen durchschni� lichen NEL-Wert von 6,1 MJ.<br />

Diese Energiegehalte sind für viele Milchviehhalter enttäuschend,<br />

gerade weil die Preise für Milchleistungsfu� er<br />

und Proteinausgleichsfu� er sehr stark ges� egen sind.<br />

Die Rohproteingehalte des ersten Schni� es betragen im<br />

Durchschni� 166 g/kg TS. Die Ergebnisse reichen von<br />

129 g/kg TS bis zu 223 g/kg TS. Die nXP Gehalte (im Dünndarm<br />

verfügbares Protein) liegen mit 136 g/kg TS und die<br />

RNB-Werte (ruminale S� cksto� ilanz) mit + 3,8 g/kg TS im<br />

mi� leren Bereich.<br />

In der Ra� onsberechnung wird die Eiweißbilanz in Abhängigkeit<br />

von dem Verhältnis der gefü� erten Gras- und<br />

Maissilage durch Protein- oder Ausgleichsfu� er ausgeglichen.<br />

Für Ra� onen mit einem Mangel an nXP hat<br />

<strong>ATR</strong> das <strong>ATR</strong> nXPlus entwickelt. Es ist ein auf nXP op� -<br />

miertes Milchleistungsfu� er, das mit ätherischen Ölen<br />

ausgesta� et ist.


Tabelle 1: Grassilagequalitäten 1. Schni� 2012<br />

Grassilage TS MJ Nel-VC RP nXP RNB RF RA Zucker Nitrat Ammoniak<br />

1. Schni� 2012 % kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS NH3/%<br />

Durchschni� 37,2 6,3 166 136 3,8 260 110 58 1,4 10,2<br />

Zielintervall 30-45 5,8-6,8 150-190 130-150 3,0-8,0 230-280 90-120 30-80 < 7,5 < 10<br />

Varia� onsbreite<br />

324 Proben<br />

24,4-57,0 5,4-6,8 129-223 116-149 (-4)-9 220-326 73-183 11-178 0,4-5,1 3,0-18<br />

Tabelle 2: Grassilagequalitäten 2. Schni� 2012<br />

Grassilage TS MJ Nel-VC RP nXP RNB RF RA Zucker Nitrat Ammoniak<br />

2. Schni� 2012 % kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS g/kg TS NH3/%<br />

Durchschni� 39,5 5,9 156 126 4,2 268 116 47 1,8 9,8<br />

Zielintervall 30-45 5,8-6,6 150-190 130-150 3,0-8,0 230-280 90-120 30-80 < 7,5 < 10<br />

Varia� onsbreite<br />

157 Proben<br />

25,7-59,2 5,2-6,5 114-200 113-141 (-1)-8 231-313 69-170 11-133 0,4-4,5 6,0-15<br />

Der Trockensubstanzgehalt der Silagen liegt im Durchschni�<br />

bei 37,2 % und ist somit in Ordnung. Einige Proben<br />

weisen TS-Gehalte von unter 30 % auf und haben o� mals<br />

einen höheren Rohaschegehalt durch die Anha� ung von<br />

Sand. Dadurch sinkt der Energiegehalt und unter Umständen<br />

kann die Pansenfunk� on beeinträch� gt werden.<br />

Bei der Werbung der Grassilage sollte unbedingt darauf<br />

geachtet werden, dass alle Maschinen (Mähwerk, Kehrer,<br />

Schwader und Pickup vom Ladewagen bzw. Feldhäcksler)<br />

op� mal eingestellt sind und somit der Sandeintrag minimiert<br />

wird. Zu trockene Silagen (über 45 % TS) lassen sich<br />

im Silo schwieriger verdichten und neigen während der<br />

Verfü� erung zur Nacherwärmung. Sie sollten im Winter<br />

mit ausreichend Vorschub verfü� ert werden.<br />

Die ersten Betriebe begannen Ende Juni mit dem zweiten<br />

Schni� , ein Teil wurde in der ersten Juli-Woche gefahren.<br />

Das We� er war gut, die Böden waren befahrbar. Ab der<br />

zweiten Juli-Woche begann der Regen, es wurde sehr unbeständig<br />

mit zum Teil großen Regenmengen. Die Böden<br />

wurden in einigen Regionen unbefahrbar, so dass Betriebe<br />

gezwungen waren erst Mi� e August den zweiten Schni�<br />

zu fahren. Diese Silagen weisen Energiegehalte von 5,3 MJ<br />

NEL-VC auf mit Rohproteingehalten von 12,5 % kg/TS.<br />

Die Durchschni� swerte des zweiten Schni� es liegen nur<br />

geringfügig unter dem des ersten Schni� es (siehe Tabelle 2).<br />

Die Silagen haben nur eine mi� elmäßige Qualität. Durch<br />

den kalten und nassen Sommer, mit sehr wechselha� en<br />

Wi� erungsbedingungen, war ein Mähen zum op� malen<br />

Schni� zeitpunkt vielerorts einfach nicht möglich.<br />

Fazit:<br />

Die Durchschni� ssilage gibt es nicht!<br />

Die Einfl ussfaktoren für die Qualität der Grassilagen sind<br />

sehr vielfäl� g (Betriebsleiter, Standort, Düngung, Narbenzusammensetzung,<br />

Schni� zeitpunkt, Wi� erung u.v.m.).<br />

Die Untersuchung der Grundfu� er sind für eine Ra� onsberechnung<br />

unerlässlich. Nur wer die Inhaltsstoff e seiner<br />

Silagen kennt, kann eine leistungsgerechte und kostengüns�<br />

ge Ra� on zusammenstellen.<br />

Sprechen Sie uns gern an!<br />

Carsten Langholz, <strong>ATR</strong> Fachberatung Rind,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 085


Kirchengut Sabel<br />

Betriebsreportage Kirchengut Sabel<br />

In der Nähe der Kleinstadt Burg Stargard im bisherigen<br />

Landkreis Mecklenburgische Seenpla� e liegt das Dorf<br />

Sabel. Hier befi ndet sich das Kirchengut Sabel von Herrn<br />

Arndt Tofahrn.<br />

Der landwirtscha� liche Betrieb mit dem Schwerpunkt<br />

Mark� rucht/Ackerbau betreibt außerdem einen erfolgreichen<br />

Betriebszweig Milchvieh/Fu� erbau mit 110 Milchkühen.<br />

Der Großteil der täglichen Arbeit im Stall wird durch<br />

einen Mitarbeiter bewäl� gt, Herr Tofahrn übernimmt das<br />

Fü� ern mit dem Fu� ermischwagen und das Management<br />

des Betriebszweigs. Bei der Grobfu� erernte wird das<br />

Häckseln der Gras- und Maissilage durch den Lohnunternehmer<br />

erledigt.<br />

Fü� erung der Milchkühe<br />

Das Milchvieh wird in einem zum Boxenlaufstall umgebauten<br />

Altgebäude gehalten. Hier wird auf hohen Liegekomfort<br />

Wert gelegt, bei den Tie� oxen wird besonders auf<br />

eine trockene, hygienisch einwandfreie Einstreu geachtet.<br />

Zum Einstreuen werden Häckselstroh und Kalk genutzt.<br />

Die Tiere werden mit einer Teil-TMR gefü� ert, die weitere<br />

Kra� fu� erzuteilung erfolgt leistungsbezogen über Transpondersta�<br />

onen. In der maissilagebetonten Grundra� on<br />

wird stets auf ausreichend strukturierte Rohfaser geachtet.<br />

Diese wird durch Heu oder Heulage bereitgestellt.<br />

Kombiniert mit einer vorsich� g dosierten Kra� fu� ersteigerung<br />

zu Beginn der Lakta� on und einer konsequent<br />

leistungsbezogenen Zuteilung mit strengen Obergrenzen<br />

während der weiteren Lakta� on, spielt Azidose in diesem<br />

Betrieb eine absolut untergeordnete Rolle.<br />

Die Grundra� on wird aufgewertet durch ein <strong>ATR</strong> 720 und<br />

eine betriebsindividuelle Proteinmischung, bestehend aus<br />

Raps- und Sojaextrak� onsschrot sowie Fu� erharnstoff .<br />

Sie reicht für eine Milchmenge von ca. 30 kg aus und fällt<br />

durch Grobfu� eraufnahmen von über 15 kg TM auf. Die<br />

leistungsbezogene Kra� fu� erzuteilung wurde lange Zeit<br />

mit <strong>ATR</strong> 720 und <strong>ATR</strong> 720 Profi durchgeführt. Um die Eiweiß-<br />

und damit die Energieversorgung der Kühe zu verbessern<br />

und eine weitere Leistungssteigerung zu erreichen,<br />

wurde im Mai 2011 auf das Milchleistungsfu� er <strong>ATR</strong><br />

Topmilch 6 umgestellt.<br />

Aufgrund verschiedener Verbesserungen im Management<br />

und der Kra� fu� erumstellung konnte eine Leistungssteigerung<br />

von ca. 700 kg Milch und eine Verbesserung des<br />

Milcheiweißgehalts um 0,05 % verzeichnet werden. Die<br />

Grobfu� erleistung lag im letzten Auswertungszeitraum bei<br />

5.200 kg Milch, das Ergebnis eines Kra� fu� eraufwands von<br />

234 g Kra� fu� er je produziertes kg Milch.<br />

Der Betrieb schloss das letzte LKV Kontrolljahr mit folgender<br />

Leistung bei zweimaligem Melken ab: 9.880 kg Milch,<br />

4,03 % Fe� , 398 kg Fe� , 3,52 % Eiweiß, 348 kg Eiweiß<br />

Trotz eines höheren Kra� fu� erpreises des <strong>ATR</strong> Topmilch 6 mit<br />

GlucoPan® haben sich im Betrieb Kirchengut Sabel die Fu� erkosten<br />

je kg Milch durch die Mehrleistung und den verbesserten<br />

Auszahlungspreis (Erhöhung Eiweiß %) verringert. Auch in<br />

der derzei� gen Situa� on mit hohen Kra� fu� erkosten und rela�<br />

v niedrigen Milchauszahlungspreisen ist der Einsatz solcher<br />

hochwer� gen Kra� fu� ermischungen absolut sinnvoll.<br />

Einfach gerechnet bedeutet ein Kilogramm zusätzlich produzierte<br />

Milch je Kuh/Tag bei einem Milchpreis von 30 Ct/kg


und dem Einsatz von durchschni� lich 4 kg Kra� fu� er je Tier/<br />

Tag und höheren Kosten von 6 Ct/kg Fu� er (Vergleich zu<br />

Standard 20/IV) einen Mehrerlös von 6 Ct je Kuh/Tag. Nicht<br />

mitgerechnet die Verbesserung der Inhaltsstoff e und die verbesserte<br />

Energieversorgung der Milchkühe.<br />

Andersherum wenn die Herde 1 kg Milchleistung bei Umstellung<br />

auf eine billigere Kra� fu� ermischung verliert,<br />

dann ist jeder Sparwille umsonst.<br />

Im Jahr 2012 zielten die Bestrebungen besonders auf eine<br />

Verbesserung der Grobfu� erqualität in Bezug auf Reduzierung<br />

von Verlusten am Silostock durch Nacherwärmung<br />

hin. Einer zu großen Anschni� läche am Silostock wurde<br />

mit einer besseren Verteiltechnik während der Ernte und<br />

dem Einsatz von EM-Silage als Silierhilfsmi� el begegnet.<br />

Der Erfolg dieser Maßnahmen soll sich zukün� ig in der<br />

Fü� erung und durch weniger Fu� erverluste beweisen.<br />

Herr Tofahrn arbeitet seit über 10 Jahren mit der <strong>ATR</strong><br />

Fachberatung Rind zusammen. Anpassungen, um den<br />

Harnstoff wert in der Milch einzustellen, nimmt Herr<br />

Tofahrn durch das Verschieben von Protein- und Energiemischung<br />

in der Grundra� on selbstständig vor.<br />

Hier reagiert die Herde auff allend sensibel.<br />

Maßnahmen darüber hinaus erfolgen in Abs� mmung mit<br />

dem <strong>ATR</strong> Fachberater Rind.<br />

Helmut Pförtner, Produktmanagement Rind,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 086


Spektakuläre Versuchsergebnisse<br />

Spektakuläre Versuchsergebnisse auf Gut Dummerstorf<br />

Sloten Deutschland und <strong>ATR</strong> <strong>Landhandel</strong> haben erneut einen<br />

Fü� erungsversuch mit dem Ins� tut für Tierproduk� on<br />

der Landesforschungsanstalt Mecklenburg-Vorpommern auf<br />

dem Gut Dummerstorf durchgeführt. Ziel dieses Versuchs<br />

war es, Erkenntnisse über die Auswirkungen der Fü� erung<br />

auf das Wachstum und die Gesundheit von Kälbern in den<br />

ersten drei Lebensmonaten zu ver� efen.<br />

Die Ergebnisse sind beachtlich! Die durchschni� lichen Tageszunahmen<br />

der Kälber konnten um fast 50 % gesteigert und<br />

der Gesundheitsstatus deutlich verbessert (kein Durchfall)<br />

werden. Als sehr bemerkenswert wird die dokumen� erte,<br />

deutlich erhöhte Aufnahme an Rauh- und Kra� fu� er eingeschätzt.<br />

Im Ins� tut für Tierproduk� on der LFA MV übernimmt, unter<br />

Leitung von Herrn Dr. Peter San� leben, ein kompetentes<br />

Team an Mitarbeitern die Versuchsvorbereitung und -durchführung.<br />

Herr Dr. San� leben ist ein überzeugter Befürworter<br />

der These der „Metabolischen Programmierung“. Im Zuge<br />

der „Metabolischen Programmierung“ geht man davon aus,<br />

dass das vor dem Absetzen sta� indende Kälberwachstum<br />

eine entscheidende Bedeutung für die spätere Leistungsfähigkeit<br />

des Rindes hat.<br />

Der Versuch sollte außerdem zeigen wie sich das op� male<br />

Wachstum innerhalb der ersten zwei Lebensmonate in der<br />

normalen Praxis erreichen lässt. Dafür wurde das Sprayfo<br />

Life Start Konzept entwickelt, welches den neu konzipierten<br />

Milchaustauscher Sprayfo Royal sowie op� mierte Tränkepläne<br />

und Mischtabellen beinhaltet. Als „Kälber TMR“ wurde im<br />

Versuch das inzwischen in Dummerstorf zum Standard gewordene<br />

<strong>ATR</strong> Kälber Vital Plus eingesetzt.<br />

Statement Dr. Peter San� leben, Direktor und Ins� tutsleiter<br />

LFA-MV: „In einem Fü� erungsversuch an der LFA MV in<br />

Dummerstorf wurde die Wirkung der Verabreichung eines<br />

Milchaustauschers in hoher Konzentra� on (167 g/L) und<br />

einer täglichen Gabe von 8 Litern je Tier und Tag auf Wachstum,<br />

Fu� eraufnahme und Gesundheit untersucht. Realisiert<br />

wurden tägliche MAT-Aufnahmen je Kalb und Tag von<br />

1.200 bis 1.300 g. Besonders hervorzuheben ist das enorme<br />

Wachstumsvermögen in den ersten 6 Lebenswochen der auf<br />

Grundlage von SPRAYFO Royal Life Start ernährten Kälber.<br />

Vergleicht man Lebendmasseentwicklung und Zunahme-Niveau<br />

mit weiteren Kälberaufzuchtuntersuchungen zu Tränkequalität<br />

und Tränkmanagement am Standort, sind eine<br />

um über 20 % höhere Lebendmasse und eine Steigerung der<br />

Tageszunahmen von über 50 % erkennbar (siehe Tabelle 1).<br />

Auff ällig war trotz hoher MAT-Aufnahme ein hoher Kra� futterverzehr<br />

bereits ab der 3. Lebenswoche. Üblich in vorhergehenden<br />

Untersuchungen waren individuelle Kra� fu� eraufnahmen<br />

von < 100 g TM je Kalb und Tag. In der vorgestellten<br />

Untersuchung wurden sehr viel höhere Aufnahmen realisiert<br />

(siehe Tabelle 2).“<br />

Helmut Pförtner, Produktmanagement Rind,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 086<br />

Tabelle 1: Wachstumsvermögen von Kälbern in verschiedenen Tränkeregimes<br />

2009-2010 2011 2012 Sprayfo Royal Life Start<br />

Konzentra� on g/Liter 125-150 140 167<br />

Max. Liter/Kalb/Tag Liter 7 8 8<br />

Anzahl an Kälbern n 60 26 15<br />

Geburtsgewicht kg 41 40 42<br />

Gewicht am 14. Tag kg 49 48 52<br />

Gewicht am 28. Tag kg 55 53 67<br />

Gewicht am 42. Tag kg 64 59 79<br />

Ø Tageszunahmen bis Tag 14 g/Tag 600 643 708<br />

Ø Tageszunahmen bis Tag 28 g/Tag 521 474 896<br />

Ø Tageszunahmen bis Tag 42 g/Tag 562 486 876<br />

Tabelle 2: Durchschni� liche Kra� fu� eraufnahme (g TM/Tier/Tag) von der 3.-6. Woche<br />

Lebenswoche 3 4 5 6<br />

TM Kra� fu� er je Kalb 181 g/Tag 231 g/Tag 297 g/Tag 397 g/Tag


Mit <strong>ATR</strong> <strong>Landhandel</strong> gewonnen!<br />

<strong>ATR</strong> <strong>Landhandel</strong> war auch in 2012 auf den Messen Norla<br />

in Rendsburg und MeLa in Mühlengeez mit einem Stand<br />

präsent. Zahlreiche Besucher nahmen die <strong>ATR</strong> Beratungsleistungen<br />

sowie die Ak� onsangebote in Anspruch und<br />

sorgten für einen regen Zulauf auf dem <strong>ATR</strong> Stand. So<br />

war beispielsweise das Paket „Kälberdecke“ ein gefragtes<br />

Angebot. Bei diesem Kälberaufzuchtpaket, bestehend<br />

aus einer Pale� e Sprayfo Milchpulver und einem Big Bag<br />

<strong>ATR</strong> Kälber Vital oder Vital Plus, erhielt jeder Besteller eine<br />

hochwer� ge Kälberdecke gra� s dazu.<br />

Darüber hinaus lösten viele Kunden ihren Gutschein ein<br />

und bekamen dafür ein elektronisches Digitalfi eberthermometer<br />

geschenkt. Ebenso war das diesjährige <strong>ATR</strong> Gewinnspiel<br />

ein Publikumsmagnet.<br />

Sören Kempe (Vertrieb, <strong>ATR</strong> <strong>Landhandel</strong>) übergibt den Gewinn an Jan Carstensen aus Satrup<br />

Auch Jan Carstensen aus Satrup (Schleswig-Holstein) nahm<br />

am <strong>ATR</strong> Messe-Gewinnspiel 2012 teil und wurde unter allen<br />

Teilnehmern als Gewinner ausgelost. Gewonnen hat Carstensen<br />

einen prak� schen Getreide-Feuchtemesser der Marke<br />

Pfeuff er im Wert von 450,- Euro. Carstensen freut sich: „Ich<br />

betreibe auf 200 ha Ackerbau. Das Gerät hil� mir dabei, einen<br />

guten Erntezeitpunkt zu fi nden.“<br />

<strong>ATR</strong> gratuliert ganz herzlich und wünscht schon heute eine<br />

erfolgreiche Ernte 2013!<br />

Kathrin Gohl, <strong>ATR</strong> Marke� ng, Kommunika� on & Service,<br />

Telefon: +49 (0)4541 806 231


Betriebsreportage Kouwert<br />

Milchhof Zinna – Ein Betrieb stellt sich vor<br />

Idyllisch gelegen, in der Nähe von Torgau befi ndet sich der<br />

Milchviehbetrieb der Familie Kouwert.<br />

Im Jahre 1994 wagte Familie Kouwert den Schri� sich in<br />

Sachsen eine neue Existenz aufzubauen. Sie zogen von<br />

Holland nach Deutschland. 2009 wurde dort ein neuer<br />

Milchviehstall errichtet, in dem heute 200 Milchkühe der<br />

Rasse Holstein Frisian und Jersey in einem Karussell mit 24<br />

Plätzen zweimal am Tag gemolken werden. Auf dem Betrieb<br />

werden zwei Arbeitskrä� e beschä� igt.<br />

Durch ein Prak� kum in Kanada entwickelte Jurgen Kouwert<br />

eine Schwäche für die Jerseys. „Für die Zukun� brauchen<br />

wir eine Kuh, die einen geringen Fu� er, Tierarzt- und<br />

Arbeitskostenaufwand hat“, ist er überzeugt. Die Jerseys<br />

bieten dafür die Voraussetzungen. Die Vorteile der Rasse<br />

liegen bei hohen Milchinhaltsstoff en, geringer Trockenmasseaufnahme,<br />

Leichtkalbigkeit und Klauenhärte.<br />

Es sind robuste Tiere, die Hitze und Fu� erumstellungen sehr<br />

gut verkra� en. Außerdem sind sie neugierig und halten die<br />

Herde auf Trab. Allerdings sind sie anfällig für Milchfi eber.<br />

Christel und Jurgen Kouwert vor ihrem Betrieb<br />

Nachteile ergeben sich durch den schlechten Absatz von<br />

Bullenkälbern. Deswegen versucht Familie Kouwert durch<br />

den Einsatz von gesextem Sperma den Anteil von Bullenkälbern<br />

zu minimieren. Außerdem sind die Schlachterlöse<br />

der Altkühe gering. „Aber wir wollen schließlich Milch mit<br />

langlebigen Kühen produzieren und keine Mast betreiben“,<br />

bekrä� igt Jurgen Kouwert.<br />

Seit 2008 sind die ersten Färsen (HF x Jersey) aus eigener<br />

Kreuzungszucht mit im Bestand.<br />

Alle Färsen werden wieder mit Jerseybullen belegt sowie<br />

ältere Holstein Frisian Kühe, wenn verstärkt Fundamentprobleme<br />

vorliegen oder die Inhaltsstoff e zu geringe Werte<br />

aufweisen.<br />

Familie Kouwert ist mit den F1 und F2 Kreuzungs� eren,<br />

aber auch mit den reinrassigen Jerseys zufrieden, wobei<br />

deren Anteil derzeit bei 30 % der Herde liegt. Ziel ist es die<br />

Häl� e der Herde als reinrassige Jerseys zu führen, um weiterhin<br />

fl exibel in der Rassenauswahl und bei der Vermarktung<br />

von Färsen zu bleiben.


Beim Neubau des Stalls wurde besonders viel Wert auf<br />

Kuhkomfort gelegt. An den beiden Außenseiten befi nden<br />

sich die Fu� er� sche. Außerdem sind den Kühen kurze<br />

Wege zum Vorwartehof des Melkstandes gegeben. Es sind<br />

Hochliegeboxen vorhanden, die mit Stroh und Kalk eingestreut<br />

werden. Der Stall zeichnet sich durch seine Off enheit,<br />

Größe, Helligkeit und sehr gute Lu� qualität aus und stellt<br />

daher op� male Bedingungen für eine erfolgreiche Milchproduk�<br />

on. Durch die derzei� ge Grundfu� ersitua� on bedingt<br />

werden aktuell im Durchschni� 25 kg bei 4,44 % Fe�<br />

und 3,68 % Eiweiß ermolken, wobei die 305-Tageleistung bei<br />

9.100 kg mit 4,15 % Fe� und 3,53 % Eiweiß liegt.<br />

Familie Kouwert konnte gute Erfahrungen mit dem Einsatz<br />

von homöopathischen Mi� eln machen, die sie seit diesem<br />

Jahr einsetzen. Als alterna� ve Heilmethode bzw. sinnvolle<br />

Ergänzung zur konven� onellen Therapie erzielten sie zum<br />

Beispiel in der Kälberaufzucht bei Durchfallerkrankungen<br />

Erfolge. „Bei den Kühen haben wir gute Erfahrungen bei<br />

der Behandlung von Verletzungen gemacht und sehen eine<br />

posi� ve Entwicklung bei Tieren mit Zellzahlproblemen. Tatsächlich<br />

konnte durch die Behandlung die Zellzahl der „Zellmillionäre“<br />

gesenkt werden“, sagt Christel Kouwert.<br />

Der Kälber- und Jungrinderbereich wurde modernisiert.<br />

Im Kälberstall wurden Abteilungen für maximal 10 Tiere in<br />

einem Off enstall geschaff en. Seit vielen Jahren werden die<br />

Kälber erfolgreich nach dem <strong>ATR</strong> Kälberaufzuchtkonzept<br />

mit Sprayfo Sprint und <strong>ATR</strong> Kälber Vital Plus gefü� ert. Die<br />

Milch wird über eine „Milchbar“ verabreicht, bis die Kälber<br />

mit 70 Tagen von der Milch abgesetzt werden und in den<br />

Jungrinderstall kommen.<br />

Modernisierter Kälberbereich von Familie Kouwert<br />

Anschließend kommen die besamungsfähigen Jungrinder<br />

mit 14 Monaten zum Jersey-Deckbullen. Das Erstkalbealter<br />

beträgt 24 Monate.<br />

Zum Betrieb gehören 160 ha, wovon die Häl� e Dauergrünland<br />

ist. Es werden Luzerne, GPS und Mais angebaut. Gras<br />

wird vorwiegend auf extensiv bewirtscha� eten Flächen<br />

nahe der Elbe geerntet, wobei Stroh und Kra� fu� er zugekau�<br />

werden. Die ganze Herde erhält aus den angebauten<br />

Fu� ermi� eln eine TMR, die zur Zeit in der Frischmasse aus<br />

59 % Maissilage, 12 % Hafer-GPS, 4 % Luzernesilage, 4 %<br />

Maismehl besteht und durch 13 % <strong>ATR</strong> SM MV 722 Kouwert,<br />

3 % Sojaschrot, 3 % Kartoff elpülpe, 2 % Biertreber aufgewertet<br />

wird. Bei der Ra� onsgestaltung wird der Betrieb<br />

durch die <strong>ATR</strong> Fachberatung unterstützt.<br />

Familie Kouwert kam mit vielen Ideen, die sie mit viel Ehrgeiz<br />

umsetzen. In Zukun� wollen sie nicht mehr auf ihre<br />

Jerseykühe verzichten und die Vorteile der Kreuzungszucht<br />

nutzen. Außerdem soll der Abkalbe- sowie Trockensteherbereich<br />

in einen eigenen Stall ausgelagert werden, um den<br />

Stall ausschließlich mit lak� erenden Kühen zu belegen und<br />

insgesamt 250 Tiere zu melken. Schließlich steht die Gesundheit<br />

der Herde im Vordergrund, denn nur so lässt sich<br />

kostengüns� g, mit einfachen Methoden Milch produzieren.<br />

Mehr Informa� onen zum Betrieb unter www.kouwert.de.<br />

Andrea Tacke, <strong>ATR</strong> Kundenberatung,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 232


Euro Tier 2012 in Hannover mit Besucherrekord<br />

Mit 2.445 Ausstellern und rund 160.000 Besuchern, darunter<br />

38.000 aus dem Ausland, hat die EuroTier 2012 neue Höchstwerte<br />

erreicht. Damit hat sie ihre große Anziehungskra� auf<br />

die Tierhalter und Fachleute aus aller Welt eindrucksvoll demonstriert<br />

und ihre führende Stellung als Weltausstellung<br />

für die professionelle Tierhaltung weiter ausgebaut. Der Rinderbereich<br />

auf der EuroTier ist durch seine Darstellung von<br />

Gene� k und das innova� ve Angebot an Technik und Technologien<br />

weltweit einzigar� g.<br />

Dieses ist die Basis für neue Strategien, mit denen sich die<br />

Milch- und Rindfl eischproduzenten auf zukün� ige Herausforderungen<br />

vorbereiten. Großes Interesse fand auf der Messe<br />

das einzigar� ge Angebot rund um Fu� er, Fü� erung und<br />

Tiergesundheit. Das war an den 4 Messetagen auch auf dem<br />

Sloten Stand nicht zu übersehen. Besondere Aufmerksamkeit<br />

erregte das erstmals in dieser Breite vorgestellte „Sprayfo<br />

Life Start Konzept“. Mit diesen, durch neue Untersuchungen<br />

untersetzten, innova� ven Strategien in der Kälberaufzucht,<br />

gelingt es, das natürliche Potenzial der Kälber in der ersten<br />

Aufzuchtphase deutlich besser auszuschöpfen.<br />

Jürgen Radau, Gebietsleiter Sloten GmbH,<br />

Telefon: +49 (0)171 756 87 23<br />

<strong>ATR</strong> Produk� on in Golzern hat wieder begonnen<br />

Der <strong>ATR</strong> Mischfu� erwerk in Golzern im Neuau� au<br />

Nach dem Großbrand am 22.01.2012 im Produk� onssektor<br />

des <strong>ATR</strong> Mischfu� erwerkes in Golzern (Sachsen) läu� die<br />

Produk� on wieder an. Begonnen wurde mit geringen Mengen<br />

Mehlfu� er. Schon bald soll auch die Pelle� erung von<br />

Fu� er wieder vonsta� en gehen.<br />

Bei dem Großbrand kämp� en 113 Feuerwehrleute 24 Stunden<br />

gegen die Flammen und konnten weitere Schäden an<br />

den umliegenden Gebäuden verhindern. Die genaue Ursache<br />

des Brandes konnte nicht ermi� elt werden.<br />

Nach dem Abriss im Mai 2012 wurde ein 30 Meter hoher<br />

Silokomplex mit Anlagen für den neuen Mischprozess errichtet.<br />

Insgesamt hat die Produk� onsanlage eine Lagerkapazität<br />

von 2.200 Tonnen. Mit dem Neubau wurde die<br />

Chance genutzt, das denkmalgeschützte Werk zu modernisieren<br />

und den Siloraum zu erweitern.<br />

Wir möchten uns bei allen Kunden für die Geduld und das<br />

Verständnis bedanken und freuen uns auf die Arbeit im<br />

neuen Mischfu� erwerk.<br />

Andrea Tacke, <strong>ATR</strong> Kundenberatung,<br />

Telefon: +49 (0)163 2870 232

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