Leuchtend strahlt des Vaters Gnade - Freundeskreis Christlicher ...

Beim Durchblättern alter Missionszeitschriften
fällt mir folgender Artikel in
die Hände. Da schreibt ein Dr. Thomas
Schirrmacher im Jahre 1995 Folgendes:
Fundamentalismus ist zum vielleicht
bequemsten Schimpfwort unserer Zeit
geworden. Jeder, der seine andere Auffassung
zu konsequent, zu laut oder zu
lange vertritt oder kein Meister des
Taktierens und Umfallens ist, wird als
Fundamentalist beschimpft. Das erspart
das Argumentieren, denn Fundamentalisten
sind höchst gefährlich, wie doch
jeder weiß und im Fernsehen sehen
kann.... Fundamentalisten sind dabei
immer die anderen, die anderen innerhalb
der Partei, der Politik, der Religion
und wo auch immer.
Darunter haben besonders die Fundamentalisten
von einst zu leiden, die nur
Fundamentalisten hießen, weil man
damit früher den Flügel des Protestantismus
bezeichnete, der an der völligen
Glaubwürdigkeit und Irrtumslosigkeit
der Bibel festhielt.
Ironischerweise erleben es heute immer
stärker auch solche Protestanten,
die früher häufig gegen den Begriff
Fundamentalismus zu Felde zogen,
dass sie inzwischen selbst als Fundamentalisten
bezeichnet werden. Diese
Jäger werden zu Gejagten.
Im Namen der Toleranz werden christliche
Fundamentalisten verunglimpft,
als wären sie gemeingefährlich und
würden sengend und brennend durch
die Lande ziehen, wie es die
“ Fundamentalisten” einiger Weltanschauungen
und Religionen ja tatsäch-
Fundamentalismus
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lich tun. Verlage, Kirchenleitungen, ja
selbst Erziehungsdepartements oder
das Familienministerium werden gegen
den Fundamentalismus aufgeboten, als
drohe hier die allergrößte Gefahr.
Doch wo sind die vielen Gewaltopfer
des bibeltreuen Fundamentalimus, wo
seine Gewaltaktionen, wo die Regierungen,
die vor ihnen zittern?
Je fundamentalistischer eine Weltanschauung
oder Religion ausgelebt wird,
desto stärker kommt ihr eigentliches
Wesen zum Tragen. Deswegen haben
fundamentalistische Protestanten mit
fundamentalistischen Muslimen viel,
viel weniger gemeinsam als liberale
Protestanten und liberale Muslime. Gerade
im fundamentalistischen Protestantismus
kommt zum Ausdruck, dass
der biblische Glaube viel friedlicher ist
und viel weniger auf Macht und Zwang
aus ist als die meisten seiner Gegner,
die jede Gelegenheit nutzen, nicht nur
vor dem Fundamentalismus zu warnen,
sondern auch die Mächtigen gegen ihn
einzusetzen.
Der Fundamentalismus ist immer so
sympathisch oder unsympathisch, wie
das Wesen der Weltanschauung und
der Religion, zu der er gehört. Deswegen
bin ich gerne ein Christlicher Fundamentalist.
Eingesandt von DL5GBU/Erich