ZAK, Ausgabe April 10 (pdf - 5 MB) - Arbeiterkammer
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16 <strong>ZAK</strong> <strong>ZAK</strong> 17<br />
gewinn mit<br />
Widerhaken<br />
Per Gewinnspiel werden AbonnentInnen für ein Gewinn-<br />
Magazin geworben, oft ohne dass sie es merken – bis die<br />
Mahnung ins Haus kommt.<br />
„Sie haben gewonnen!“ Wenn<br />
dieser Satz am Telefon zu<br />
hören ist, ist Vorsicht angebracht.<br />
Derzeit mehren sich<br />
die Anfragen von angeblichen<br />
GewinnerInnen, denen per<br />
Telefon der Gewinn eines<br />
Kosmetikgutscheins über <strong>10</strong>0<br />
Euro angekündigt und dabei<br />
ein Zeitschriftenabonnement<br />
des Fokus-Gewinn-Verlages<br />
verkauft wurde. „Name und<br />
Telefonnummer sollen die<br />
Betroffenen selbst im Rahmen<br />
des Gewinnspiels eingesandt<br />
haben. Einige können sich daran<br />
aber gar nicht erinnern“,<br />
erzählt Mag. Birgit Auner vom<br />
AK-Konsumentenschutz.<br />
Im Zuge des telefonischen<br />
Verkaufsgesprächs werden<br />
dann noch Adress- und Geburtsdaten<br />
aktualisiert – angeblich,<br />
damit der Gutschein<br />
zugesandt werden kann. So<br />
kommen Unternehmen aber<br />
auch zu wertvollen Daten.<br />
Nebenbei wird noch gesagt,<br />
<strong>ZAK</strong> nfo<br />
Daten als Gewinn<br />
Viele Unternehmen veranstalten<br />
Gewinnspiele, um Daten<br />
potenzieller WerbekundInnen<br />
zu gewinnen. Daher<br />
sollte man bei persönlichen<br />
Angaben extrem vorsichtig<br />
sein, besonders bei Geburtstag<br />
oder Kontonummer. Sie<br />
machen die Adresse wertvoller,<br />
weil beim Weiterverkauf<br />
der Daten aufgrund des Alters<br />
eine Zielgruppe identifizierbar<br />
ist – beispielsweise<br />
wer für Jugendtickets oder<br />
Anti-Falten-Creme infrage<br />
kommt. Außerdem ist es für<br />
Inkassobüros leichter, die<br />
KundInnen zu finden.<br />
dass die GewinnerInnen eine<br />
Probeausgabe des Magazins<br />
„WIN“ bekommen. „Nur beiläufig<br />
erwähnt wird, dass daraus<br />
ein kostenpflichtiges Abo<br />
wird, wenn man nicht gleich<br />
kündigt“, so Auner.<br />
Verlängerung so unzulässig<br />
Derartige Abo-Vereinbarungen<br />
sind nicht selten und werden<br />
von den Geschädigten oft<br />
erst dann registriert, wenn sie<br />
die Mahnung eines Inkassobüros<br />
erhalten. „Unternehmen<br />
müssen immer ausdrücklich<br />
darauf hinweisen, wenn ein<br />
Gratis-Test-Abo automatisch<br />
kostenpflichtig weiterläuft,<br />
sofern nicht innerhalb einer<br />
bestimmten Frist eine Kündigung<br />
erfolgt“, betont die<br />
Konsumentenschützerin.<br />
Auf den Mahnschreiben, die<br />
einige AK-Mitglieder erhalten<br />
haben, ist die Nummer einer<br />
kostenpflichtigen deutschen<br />
Hotline angegeben. Unter<br />
diesem Anschluss kann das<br />
anlässlich des Gewinns geführte<br />
Telefongespräch als<br />
Beweis für die Zustimmung<br />
zum Abo abgehört werden.<br />
„Wir haben das ausprobiert<br />
und ein Gespräch abgehört,<br />
bei dem eine Norddeutsche<br />
mit einem südsteirischen<br />
Kunden telefoniert. Bei jenem<br />
Teil, der das Zeitschriftenabo<br />
betrifft, spricht sie sehr rasch<br />
und im Dialekt, sodass die beiden<br />
offensichtlich aneinander<br />
vorbeireden“, erzählt Auner.<br />
„Aus diesem Grund sind Vertragsabschlüsse<br />
per Telefon<br />
prinzipiell problematisch.“<br />
Einige Geschädigte haben sich<br />
schon beim AK-Konsumentenschutz<br />
gemeldet, der direkt<br />
beim Verlag in den USA interveniert<br />
hat. Ein Fall wurde<br />
bereits positiv erledigt.<br />
KonSument<br />
Nur jedes zweite von zwölf<br />
steirischen Gütesiegeln wird laut<br />
einer AK-Studie seinem Anspruch<br />
gerecht. Sechs Qualitätssiegel –<br />
Almo, Steirisches Kürbiskernöl,<br />
Bioland Ennstal, Schirnhofer, Steirerhuhn<br />
und Styria Beef – stuften<br />
unabhängige Prüfer als „empfeh-<br />
Welche Änderungen von Seiten der Banken resultieren<br />
wirklich aus dem Zahlungsdienstegesetz, und wozu dient es<br />
nur als Ausrede: Die <strong>ZAK</strong> informiert, was rechtens ist.<br />
Langen Gehälter und Pen-<br />
sionen nun später auf dem<br />
Konto ein?<br />
Vor dem neuen Gesetz lag das<br />
Buchungsdatum für Gehälter<br />
und Pensionen oft noch vor<br />
dem folgenden Monatsersten.<br />
Beheben konnte man das Geld<br />
allerdings erst ab dem Ersten –<br />
dadurch kam es zu ungewollten<br />
Kontoüberziehungen. Ein<br />
wesentlicher Punkt des neuen<br />
Gesetzes ist die Verpflichtung,<br />
dass Buchungsdatum und<br />
Wertstellungsdatum übereinstimmen<br />
müssen. Gehälter<br />
und Pensionen sind daher<br />
ab dem üblichen Zeitpunkt<br />
behebbar, sie scheinen nur<br />
nicht mehr bereits vorab auf<br />
dem Kontoauszug auf.<br />
Geht sich trotzdem ein Dauerauftrag<br />
am Monatsersten aus?<br />
Selbst wenn ein Gehalt oder<br />
die Pension erst am Nachmittag<br />
einlangt, muss sich am selben<br />
Tag ein Dauerauftrag ausgehen,<br />
denn dieser ist nicht<br />
auf eine bestimmte Uhrzeit<br />
ausgerichtet. Es ist allerdings<br />
trotzdem vorgekommen, dass<br />
lenswert“ ein. AK-Präsident Walter<br />
Rotschädl fordert als Konsequenz<br />
einheitliche Kriterien für die Vergabe<br />
und Kontrolle von Qualitätssiegeln.<br />
Die Studie „Steirische<br />
Lebensmittelzeichen“ kann auf<br />
www.akstmk.at heruntergeladen<br />
werden. (Foto: Langmann)<br />
Banken Spesen verrechnet haben<br />
– eine so genannte Rücklastschriftgebühr<br />
–, weil in<br />
der Früh, als die Überweisung<br />
durchgeführt werden sollte,<br />
noch nicht genügend Geld<br />
auf dem Konto war. Für diese<br />
Transaktion steht allerdings<br />
der gesamte Bankarbeitstag<br />
zur Verfügung. Spesen dürfen<br />
laut Zahlungsdienstegesetz<br />
nur verrechnet werden, wenn<br />
sie tatsächlich anfallen. In<br />
diesem Fall also nicht.<br />
Darf für die Zahlung mit Erlagschein<br />
noch eine Gebühr<br />
eingehoben werden?<br />
Mit dem neuen Gesetz ist die<br />
Zahlscheingebühr ersatzlos<br />
gefallen. Einige Versicherungen<br />
haben die Gebühr jedoch<br />
kurzerhand umbenannt: beispielsweise<br />
in Bearbeitungsgebühr.<br />
Das ist allerdings nicht<br />
zulässig. Der Gesetzgeber<br />
erlaubt zwar Vergünstigungen<br />
für jene, die per Bankeinzug<br />
ihre Prämien bezahlen,<br />
aber keine Zusatzkosten für<br />
diejenigen, die eine andere<br />
Zahlungsart bevorzugen. Der-<br />
Staunen Sie manchmal über den Kontoauszug? (Foto: APA/PictureDesk.com)<br />
KonSument<br />
e-Bikes: bequem radeln,<br />
bis der Akku streikt<br />
Lieber treten lassen als selber treten: Der boomende Markt<br />
für E-Bikes bietet entspannten Radlern Modelle zwischen 599<br />
und 2.799 Euro an, ergab ein Preistest der AK-Marktforscher.<br />
Wer beim Radeln seine Wadeln<br />
schonen will, kann auf<br />
ein breites Angebot an Elektrorädern<br />
(mit einem Motor<br />
von bis zu 600 Watt Leistung<br />
als Trethilfe) zugreifen. AK-<br />
Experten haben 22 Modelle<br />
von 16 Herstellern verglichen.<br />
„Den großen Unterschied<br />
macht die Lebensdauer der<br />
Batterie aus“, erklärt MMag.<br />
Josef Kaufmann, denn nach<br />
500 bis 1.200 Vollladezyklen<br />
geht dem Hilfsmotor endgültig<br />
der Saft aus. Ein neuer Akku<br />
schlägt sich dann mit Kosten<br />
von 250 bis 800 Euro nieder.<br />
Die von sechs Grazer Sporthäusern,<br />
einem Diskonter<br />
und einem Internetvertrieb<br />
angebotenen Elektrofahrräder<br />
kosten zwischen 599 und<br />
2.799 Euro und sind 19 bis 28<br />
Kilo schwer. Das Um und Auf<br />
des elektrischen Strampelns<br />
bestimmen Reichweite und<br />
Lebensdauer des „Pedelecs“,<br />
aber hier wird der Konsument<br />
mit rechtlich unverbindlichen<br />
Angaben versorgt. So liegt<br />
die Reichweite eines E-Bikes<br />
laut Hersteller bei 20 bis 80<br />
Kilometern, die Ladedauer des<br />
Akkus kann zwischen 2,5 und<br />
9 Stunden betragen (Details<br />
auf www.akstmk.at).<br />
rudolf.willgruber@akstmk.at<br />
Was Banken an Gebühren gebührt<br />
zeit führt der VKI dazu Musterprozesse.<br />
Wir raten daher<br />
zum Bezahlen der Gebühr nur<br />
unter Vorbehalt. Der Vorbehalt<br />
kann dem Unternehmen in einem<br />
Schreiben mitgeteilt oder<br />
einfach auf dem Zahlschein<br />
unter „Verwendungszweck“<br />
vermerkt werden.<br />
Ist ein Prozent Kontosperrgebühr<br />
angemessen?<br />
Laut Zahlungsdienstegesetz<br />
dürfen Banken nur tatsächlich<br />
anfallende Kosten verrechnen.<br />
Eine Kontosperrung<br />
verursacht zwar Kosten, allerdings<br />
sind diese nicht höher,<br />
wenn mehr Geld auf dem<br />
Konto liegt. Daher ist eine prozentuell<br />
berechnete Gebühr<br />
vermutlich nicht zulässig. Die<br />
AK lässt gerade vom Gericht<br />
abklären, welcher Beitrag für<br />
eine Sperre angemessen ist.<br />
Wie lange dürfen Überweisungen<br />
nach dem neuen Gesetz<br />
nun dauern?<br />
Bis Ende 2011 darf eine Überweisung<br />
in Papierform – also<br />
mit Zahlschein – maximal<br />
vier Banktage dauern. Wochenenden<br />
und Feiertage werden<br />
dabei nicht mitgezählt. Ab<br />
1. Jänner 2012 darf die Verbuchung<br />
beim Erlagschein dann<br />
Beim Elektrorad kommt es vor<br />
allem auf die Lebensdauer der<br />
Batterie an.<br />
nur noch zwei Tage dauern.<br />
Die Frist beginnt zu laufen,<br />
sobald der Zahlschein in die<br />
Überweisungsbox geworfen<br />
wurde. Wie die Bank deren<br />
Entleerung organisiert, ist<br />
ihre Sache und darf nicht als<br />
Ausrede für Verzögerungen<br />
genutzt werden. Bei elektronischer<br />
Buchung ist die Frist<br />
jeweils einen Tag kürzer.<br />
Darf die Bank ein Konto kündigen?<br />
Gehalts- und Pensionskonten<br />
sind meist unbefristete Rahmenverträge,<br />
die vom Kontoinhaber<br />
jederzeit fristlos – und<br />
kostenlos – gekündigt werden<br />
können. Es kann allerdings<br />
im Vertrag auch eine Kündigungsfrist<br />
von einem Monat<br />
vereinbart werden. Will die<br />
Bank ihrerseits den Vertrag<br />
kündigen, so muss die Kündigungsfrist<br />
mindestens zwei<br />
Monate betragen.Bekommt<br />
man also von seiner „Hausbank“<br />
plötzlich die Information,<br />
dass ein Konto mit anderen<br />
Konditionen geführt werden<br />
müsse, so ist das rechtlich ge-<br />
deckt. In diesem Fall sollte man<br />
klären, ob nicht ein anderes<br />
Geldinstitut ein Girokonto mit<br />
besseren Konditionen anbietet.