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Tenzing-Hillary Everest Marathon, Samstag 29 - Alpenverein ...

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4<br />

Nun richte ich meine Gedanken auf die steilen Auf- und Abstiege, die mich auf dem<br />

weiteren Streckenverlauf erwarten.<br />

Der vorletzte Ab- und Aufstieg stellt jedoch wirklich alles in den Schatten!<br />

Glücklicherweise habe ich nicht gewusst, was auf mich zu kommt, sonst hätte ich mich<br />

hier wohl erst mal hingesetzt und bitterlich geweint.<br />

Eine endlos steile Felstreppe als Heber ins letzte Dorf vor Namche Bazar. Ich weiß nicht<br />

mehr, wie lange sie war und wie lange ich dafür gebraucht habe. Als ich jedoch oben<br />

ankomme, muß ich einen ganzen Kilometer gehen, um meinen Puls einigermaßen wieder<br />

in den Griff zu bekommen.<br />

Ich laufe auf meinen völlig ausgepowerten Mitstreiter, den Polen Thadeus, auf. Er lehnt<br />

restlos erschöpft vornüber an einer Steinmauer, flucht irgendetwas auf Polnisch und winkt<br />

mich an sich vorbei. Aber er wird trotz allem nur 10 Min. nach mir das Ziel erreichen!<br />

Ich befinde mich nun am Ortseingang von Syangboche auf 3.720m bei km 38, in dessen<br />

Mauern sich keine Wegweiser mehr befinden. Als solche dienten wohl Cola-Fähnchen,<br />

deren sich im Laufe des langen Tages die Dorfkinder längst bemächtigt zu haben<br />

scheinen. Jedenfalls kommt eine Frau mit Ihrem Kind vorbei. Das Kind mit einem Strauß<br />

Cola-Fähnchen in der Hand. Wortgewandt rufe ich: „<strong>Marathon</strong>, <strong>Marathon</strong>, <strong>Marathon</strong>“??<br />

Sie nickt…..!<br />

Jetzt noch ans Ende des Dorfes, an der kleinen Klinik vorbei, auf die 3km Zielgerade, die<br />

es noch mal in sich hatte.<br />

Zum ersten Mal macht sich plötzlich ein Schwächegefühl in mir breit, welches jedoch so<br />

schnell verschwindet, wie es gekommen war.<br />

Die letzte Verpflegungsstelle ist umringt von Kindern, die mit Wasser nach mir spritzen<br />

und mir hinterher rennen.<br />

An überhaupt allen der ca. 10 Verpflegungsstellen gab es lediglich Wasser und teilweise<br />

Elektrolyt-Getränke, die scheußlich schmeckten, jedoch ihren Zweck erfüllten. Die<br />

anfangs versprochenen Nüsse und Schokolade, habe ich nirgends gesehen. Ich vermute,<br />

meine kleine „Orientierungshilfe“ von km 22 hat sich damit den Bauch voll geschlagen. An<br />

dieser Stelle sei der Ordnung halber vorweg erwähnt, daß er aus mir unerfindlichen<br />

Gründen (Schokoladenkrampf, Orientierungslosigkeit?) ca. 5 Min NACH MIR (!! �) das<br />

Ziel erreichen wird!<br />

Die letzten 2 Kilometer sind geprägt von einem steilen Treppenaufgang direkt nach dem<br />

Kloster ung, gefolgt von einem langen und sandigen Downhill, der erstmalig hervorragend<br />

ausmarkiert war, in Richtung Ziel nach Namche Bazar auf 3.440m.<br />

Vorbei an gackernden Hühner, Kindern mit offenen Mündern, ein paar wenigen<br />

Schaulustigen, noch mal nach dem Weg fragend, durch 4-5 Kurven im Ort, ein paar<br />

wenige Treppenstufen runter und vor mir erscheint endlich das rotweiße Zieltor.<br />

Im Ziel stoppe ich die Uhr bei 7Std 2Min 45Sek. Ich habe alles richtig gemacht!

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