der Kinder - Ecpat
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Kodex<br />
Verhaltenskodizes und<br />
Globalisierung<br />
Mittlerweile ist das Schlagwort Corporate<br />
Social Responsibility (CSR) in aller<br />
Munde. CSR bedeutet, dass Unternehmen<br />
sozialverantwortlich wirtschaften.<br />
Die Instrumente dafür sind Verhaltenskodizes<br />
und Gütesiegel.<br />
Ein Bestandteil dieser Debatte ist <strong>der</strong><br />
Faire Handel, <strong>der</strong> sich für die Verbesserung<br />
von Lebens und Arbeitsbedingungen<br />
von benachteiligten Produzen-<br />
Die Tatsache, dass tinnen und Produzenten ein-<br />
ein Reiseveranstalter setzt. Das Stichwort »Ethischer<br />
einen Verhaltenskodex Konsum« ist längst in großen<br />
gegen die sexuelle Aus- Handelshäusern und Ladenbeutung<br />
von Kin<strong>der</strong>n ketten (Beispiele hierfür sind<br />
angenommen hat, <strong>der</strong> Otto Versand und die Mi-<br />
heißt nicht, dass <strong>der</strong> gros), bei Teppichproduzenten<br />
Veranstalter garantie- wie Rugmark und nicht zuletzt<br />
ren muss, dass sexuel- bei Sportartikelherstellern wie<br />
le Ausbeutung im Ziel- Nike o<strong>der</strong> Adidas aufgegriffen<br />
gebiet des Veranstal- worden. Kirchliche und andeters<br />
nicht stattfindet. reNichtregierungsorganisa- Der Kin<strong>der</strong>schutztionen wie Gewerkschaften,<br />
kodex sagt vielmehr Fair Handels Organisationen<br />
aus, dass <strong>der</strong> Reisever- o<strong>der</strong> Verbraucherverbände setanstalter<br />
sich des Prozen sich für die benachteiligten<br />
blems bewusst ist und Produzent/-innen ein.<br />
aktive Maßnahmen Auch in <strong>der</strong> Reisebranche<br />
ergreift, um sexuelle ist dieses Bewusstsein längst<br />
Ausbeutung von Kin- vorhanden. Die Tour Operator<br />
<strong>der</strong>n und Jugendlichen Initiative TOI, ein Zusammen-<br />
zu verhin<strong>der</strong>n. Die schluss von Reiseveranstaltern,<br />
Koordinierung mit ähn- ist die Selbstverpflichtung einlichen<br />
Maßnahmen gegangen, sozial, ökologisch<br />
im ethischen Bereich und ökonomisch nachhaltig zu<br />
ist wichtig, z.B. mit wirtschaften. Eine Vorausset-<br />
dem Bereich Umwelt.<br />
zung, Mitglied dieses Zusam-<br />
2 2<br />
Wozu ein Kin<strong>der</strong>schutzkodex<br />
für den Tourismus?<br />
menschlusses zu werden, ist, den Verhaltenskodex<br />
zum Schutz von Kin<strong>der</strong>n vor<br />
sexueller Ausbeutung im Tourismus zu<br />
unterzeichnen.<br />
Einige <strong>der</strong> Verhaltenskodizes, die die<br />
Unternehmen sich gegeben haben, sind<br />
kritisiert worden. Sie gelten als zu vage<br />
und schwierig zu überwachen. Wichtig ist<br />
an erster Stelle ein gutes internes Kontrollsystem.<br />
Weiter sind Kontroll- und<br />
Folgemaßnahmen durch eine unabhängige<br />
Institution notwendig – denn nur ein<br />
Verhaltenskodex mit externer Kontrolle<br />
wird von den Kundinnen und Kunden<br />
als unabhängig und vertrauenswürdig<br />
anerkannt. Standardisierte Berichtsverfahren<br />
für Einzelunternehmen helfen, das<br />
Engagement bewerten o<strong>der</strong> messen zu<br />
können. Und das lohnt sich: Bei Befragungen<br />
sehen die Verbraucherinnen und<br />
Verbraucher »ethischen Konsum« als zunehmend<br />
wichtiges Thema an. Sie sind<br />
sogar bereit, beim Einkauf etwas mehr<br />
Geld auszugeben, wenn sie die Sicherheit<br />
haben, dass die Waren unter sozialverantwortlichen<br />
Bedingungen hergestellt<br />
worden sind.<br />
Standards und Kodizes<br />
im Tourismus<br />
Die Welttourismusorganisation (UN-<br />
WTO) verabschiedete 1999 den »Global<br />
Code of Ethics« (Globaler Ethikkodex<br />
für den Tourismus). In ihm sind soziale,<br />
wirtschaftliche und ökologische Aspekte<br />
enthalten. Der Kodex sieht seine freiwillige<br />
Anwendung und Beobachtung, auch<br />
durch dritte Parteien (Einzelpersonen,