Optimierung von E/E-Funktionstests durch Homogenisierung ... - FKFS
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1 Einleitung<br />
Seit Jahren ist in der Automobilindustrie ein Trend zu einem steigenden Anteil an Fahrzeugelektrik/elektronik<br />
zu beobachten (siehe [SZ06]). Dies führt im Bereich Testen zu<br />
hohen Kosten, welche laut [BAB + 06] 30-50% der gesamten Entwicklungskosten ausmachen.<br />
Da die für Tests zur Verfügung stehenden Ressourcen jedoch begrenzt sind, ist eine<br />
<strong>Optimierung</strong> des Testprozesses erforderlich.<br />
Derzeit findet bei der Porsche AG exemplarisch eine <strong>Optimierung</strong> des Testprozesses in<br />
einem Projekt des Antriebsstranges mit modellbasierter Funktionsentwicklung statt. Dabei<br />
modelliert der Fahrzeughersteller Funktionen und generiert daraus Seriencode, der<br />
beim Zulieferer in das Steuergerät integriert wird. Mithilfe einer iterativen Methode werden<br />
Tests bereits auf Ebene der Funktionsmodelle gezielt verbessert und – analog zur<br />
modellbasierten Entwicklung – <strong>durch</strong>gängig im Testprozess wiederverwendet.<br />
2 Herausforderungen im Testprozess<br />
Im Folgenden werden aktuelle Herausforderungen im Testprozess <strong>von</strong> E/E-Funktionen<br />
beschrieben.<br />
Die Fahrzeugentwicklung findet heutzutage in der Regel verteilt zwischen verschiedenen<br />
Kooperationspartnern statt. Dies führt zu einer Heterogenität beim Testen, da Testaktivitäten<br />
zwischen verschiedenen Organisationen häufig nicht optimal abgestimmt sind und<br />
die Tests oftmals keinen einheitlichen Qualitätsstandard erfüllen. Auch führen Brüche im<br />
eigenen Testprozesses zu Verlustleistungen, die beseitigt werden sollten.<br />
Da nach [BCH + 00] Fehlerbehebungskosten im Lebenszyklus eines Fehlers stark ansteigen,<br />
besteht eine weitere Herausforderung darin die kritischen Fehler möglichst frühzeitig<br />
im Entwicklungsprozess zu identifizieren und zu entfernen. Die modellbasierte Funktionsentwicklung<br />
ermöglicht dies, da hierbei bereits frühzeitig im Entwicklungsprozess<br />
ausführbare Artefakte – in Form <strong>von</strong> Funktionsmodellen – zur Verfügung stehen. Zur <strong>Optimierung</strong><br />
des Testprozesses ist es erforderlich, beim Testen eine Durchgängigkeit analog<br />
zur modellbasierten Entwicklung zu erreichen und die Tests gezielt zu verbessern.<br />
3 <strong>Homogenisierung</strong> des Testprozesses<br />
Eine <strong>Optimierung</strong>smöglichkeit besteht darin die heterogene Testlandschaft zu homogenisieren.<br />
Wie in Abbildung 1 dargestellt, kann diese <strong>Homogenisierung</strong> in unterschiedlichen<br />
Dimensionen erfolgen. In der Horizontalen wird eine <strong>Homogenisierung</strong> über mehrere Organisationseinheiten<br />
angestrebt. Außerdem bietet es sich an, den Testprozess über die in<br />
der Teststrategie definierten Teststufen – vom Modultest bis zum Gesamtfahrzeugtest –<br />
vertikal zu homogenisieren. Dazu ist die Durchgängigkeit und die Wiederverwendung<br />
<strong>von</strong> Tests im Testprozess zu erhöhen. Im Folgenden wird die konkrete Umsetzung der<br />
horizontalen und vertikalen <strong>Homogenisierung</strong> des Testprozesses beschrieben.