April 2006 - St. Johannes Leonberg
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Es ist schön, Christ zu sein<br />
Der 20. Weltjugendtag 2005 in Köln stand unter dem<br />
Motto „Wir sind gekommen, ihn anzubeten“. Er bot vielen<br />
jugendlichen Teilnehmern aus aller Welt die Chance, darüber<br />
nachzudenken, warum man Christ in einer zunehmend<br />
säkularisierten Welt ist. Auch aus unserer Seelsorgeeinheit<br />
haben Jugendliche begeistert daran teilgenommen.<br />
Auszüge aus einem Interview, das Eberhard von Gemmingen<br />
mit Papst Benedikt XVI. führte.<br />
Heiliger Vater, können Sie sagen, was Sie der Jugend der<br />
Welt vor allem vermitteln wollen? Was ist die Hauptsache,<br />
die Sie „rüberbringen“ wollen?<br />
Ich möchte ihnen zeigen, dass es schön ist, ein Christ zu<br />
sein, denn es besteht ja weiterhin die Idee, Christentum sei<br />
eine Menge von Verboten, Lehrsätzen, die man einhalten<br />
muss, und dergleichen und insofern etwas Mühseliges und<br />
Belastendes. Man sei freier, wenn man diese Last nicht habe.<br />
Ich möchte demgegenüber deutlich machen: Sozusagen<br />
von einer großen Liebe und Erkenntnis getragen zu sein ist<br />
nicht etwa ein Gepäck, sondern sind Flügel, und es ist<br />
schön, ein Christ zu sein, mit dieser Erfahrung, dass es uns<br />
das Weite gibt, dass uns das auch eine große Gemeinschaft<br />
gibt, dass wir als Christen eben nie allein sind – in dem Sinn,<br />
dass immer Gott bei uns ist, aber auch, dass wir immer miteinander<br />
in einer großen Gemeinschaft stehen, Weggemeinschaft<br />
sind, ein Projekt der Zukunft haben und damit<br />
eben wirklich ein Dasein, das sich lohnt – die Freude am<br />
Christsein, dass es schön und auch richtig ist, zu glauben.<br />
Wie kann man die Sinnfrage beantworten, so dass die<br />
Jugend sagt: Die Kirche ist die Sache, unsere Sache?<br />
In unserer modernen westlichen Gesellschaft gibt es viele<br />
Bleigewichte, die uns vom Christentum wegdrängen. Der<br />
Glaube und Gott erscheinen fern zu sein, das Leben selbst<br />
ist voller Möglichkeiten und Aufgaben. Man will das Leben<br />
zunächst selbst ergreifen, es so viel leben, wie es nur geht.<br />
Ich denke dabei an den verlorenen Sohn, der auch dachte,<br />
im Vaterhaus sei es langweilig, er müsse das Leben so richtig<br />
ausschöpfen, an sich reißen und genießen, bis er dann<br />
merkt, dass es richtig leer ist und dass er frei und groß war,<br />
als er im eigenen Vaterhaus lebte. Nun also denke ich: Jedenfalls<br />
unter den jungen Menschen breitet sich doch aber<br />
auch die Empfindung aus, dass all diese Vergnügungen, die<br />
uns angeboten werden, und der ganze Freizeitbetrieb, all<br />
das, was man macht und machen kann, kaufen und verkaufen<br />
kann, nicht das Ganze sein kann, dass es irgendwie<br />
um mehr geht.<br />
Insofern ist doch auch eine große Frage danach da, was<br />
denn nun das Eigentliche sei. Das alles, was wir da so haben<br />
und kaufen können, kann es nicht sein. Deswegen gibt<br />
es ja auch sozusagen den Markt der Religionen, der dann<br />
das auch gleichsam als Ware wieder anbietet und damit<br />
auch degradiert. Aber er ist ein Zeichen dafür, dass eine<br />
Frage da ist.<br />
Diese Frage wirklich zu erkennen und nicht an ihr vorbeizureden,<br />
nicht Christentum als etwas nun Abgetanes und<br />
genügend Ausprobiertes zur Seite schieben zu lassen, sondern<br />
gerade als die – weil von Gott selbst herkommende<br />
und daher immer frische – Möglichkeit, die auch immer<br />
neue Dimensionen in sich birgt und entbirgt, erkennen zu<br />
lassen.<br />
Das Christentum ist voll unentdeckter Dimensionen und<br />
zeigt sich frisch und neu, wenn man seine Frage wieder von<br />
Grund auf stellt – sozusagen das Aufeinandertreffen der<br />
Frage, die da ist, und der Antwort, die wir leben und die<br />
wir sozusagen immer selbst durch die Frage hindurch erst<br />
neu empfangen – das sollte das Ereignis in der Begegnung<br />
zwischen Verkündigung und jungen Menschen sein.<br />
(Aus Rheinischer Merkur/Christ und Welt, Nr. 33/2005)<br />
Aus dem Kirchengemeinderat<br />
Die „Speisung der Fünftausend“ aus dem Markus-Evangelium<br />
stand im Mittelpunkt des geistlichen Impulses von<br />
Dekan Karl Kaufmann. Dieses Gleichnis ruft uns Christen<br />
dazu auf, die frohe Botschaft durch unser tägliches Wirken<br />
zu verbreiten.<br />
Dekan Kaufmann begrüßte, zusammen mit der 2. Vorsitzenden,<br />
Waltraud Jülich, die KGR-Mitglieder aus <strong>Leonberg</strong><br />
und Höfingen/Gebersheim, die sich am 16.2.<strong>2006</strong> zur gemeinsamen<br />
Sitzung im <strong>Johannes</strong>haus trafen. Herzlich begrüßt<br />
wurde auch Martin Hampf vom Caritasverband.<br />
Martin Hampf, der bereits in früheren Jahren in <strong>St</strong>. <strong>Johannes</strong><br />
gearbeitet hatte, wird jeweils montags für einige <strong>St</strong>unden<br />
im Kath. Pfarramt tätig sein.<br />
Im weiteren Verlauf der Sitzung stellten Beatrice Dörner<br />
und Elisabeth Jäger die Entwicklung der „Leitziele unseres<br />
Handelns“ vor. Diese Arbeit, die sich an den vier pastoralen<br />
Prioritäten der Diözese Rottenburg-<strong>St</strong>uttgart orientiert,<br />
wurde 2004 durch den KGR verabschiedet, 2005 in „Gemeinde<br />
aktuell“ thematisiert und parallel dazu den Gemeindemitgliedern<br />
in einer Broschüre kenntlich gemacht.<br />
Als weiteres Thema stand die „Einführung in das Haushaltswesen<br />
einer Kirchengemeinde“ auf der Tagesordnung.<br />
Unsere Kirchenpflegerin Hildegard Koppenborg stellte<br />
– vor allem im Hinblick auf die neuen KGR-Mitglieder –<br />
die <strong>St</strong>ruktur eines Haushalts am Beispiel unserer Kirchengemeinde<br />
anschaulich vor.<br />
Über das Projekt „LebensRaumOrientierung“ in der Diözese<br />
Rottenburg/<strong>St</strong>uttgart informierte Dekan Karl Kaufmann.<br />
Das Projekt umfasst auch das Dekanat Böblingen<br />
und innerhalb dieses Bereiches sechs Kirchengemeinden,<br />
darunter unsere Gemeinde <strong>St</strong>. <strong>Johannes</strong> der Täufer. Es gliedert<br />
sich in fünf Phasen, beinhaltet eine Fragebogenaktion<br />
und hat u.a. folgende Zielsetzung: Die Gemeinden sollen<br />
ihre pastoralen Gestaltungsspielräume erkennen, ihre