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Verlagspostamt und Erscheinungsort 1030 Wien, P.b.b., GZ 02Z031458 M<br />
LEADERSHIP<br />
W i r t s c h a f t s f o r u m d e r F ü h r u n g s k r ä f t e<br />
Das Magazin für Österreichs Führungskräfte 4 2011<br />
DI Werner Pfeffer über die Kreativität der Manager Seite 4-5<br />
Kreativ führen<br />
6<br />
10<br />
12<br />
13<br />
9<br />
Schwerpunkt<br />
Effectuation: Die Kunst,<br />
Innovation zu entwickeln<br />
von Mag. Gert Breitfuß<br />
WdF-Intern<br />
Spannende Simulation: So<br />
berechenbar sind Teams<br />
Auftakt der neuen Reihe:<br />
Social Media für Manager<br />
Debatte: Wo stehen wir<br />
im globalen Wettbewerb<br />
Expertenforum<br />
Studium neben dem Job:<br />
Kein Grund aufzugeben<br />
von Mag. (FH) Jürgen Schiefer<br />
www.wdf.at
Themenstellung im Sommersemester 2011:<br />
Der Bogen der Themenstellung spannt sich<br />
von der Entstehung von Geschäften über die Zusammenschau<br />
von Mensch und Technologie und<br />
die Beschäftigung mit Talenten bis zum Zu-<br />
7. April 2011, 18:30 Uhr<br />
Mensch und Technologie<br />
Im ersten Vortrag geht Univ.-Prof. DI Dr. mont. Herbert<br />
Hofstätter, Leiter des Lehrstuhls für „Petroleum and Processing“,<br />
auf den Zusammenhang der Ressourcen<br />
Mensch, Erdöl und Erdgas ein. Nicht nur die natürlichen<br />
Ressourcen sondern auch der Mensch stellen limitierende<br />
Faktoren zu einer sinnvollen Weiterentwicklung<br />
dar. Im zweiten Vortrag, von DI Dr. h. c. Hannes Bardach,<br />
Alleineigentümer und CEO der Frequentis AG, wird der<br />
These nachgegangen, dass nur wirklich einfache<br />
technische Lösungen wirklich gute sind. Frequentis ist<br />
Weltmarktsführer auf seinen Gebiet!<br />
Univ.-Prof. DI Dr. mont. Herbert Hofstätter, Leiter des<br />
Lehrstuhls für Petroleum Production and Processing<br />
der Montanuniversität Leoben (www.unileoben.ac.at):<br />
Mensch und Technologie – der Schlüssel zur nachhaltigen<br />
Versorgungssicherheit mit Erdöl und Erdgas<br />
KR DI Dr. techn. h.c. Hannes Bardach, Alleineigentümer<br />
und CEO der Frequentis AG (www.frequentis.<strong>com</strong>):<br />
New Business Development im Bereich sicherheitskritischer<br />
Systeme<br />
SOMMERSEMESTER 2011<br />
Wirtschaftsuniversität Wien, UZA 4, Nordbergstraße 15, Wien 1090<br />
Konferenzraum 1, Block D (gelber Bereich), 7. Stock (Saal 7.06)<br />
Einlass jeweils ab 18:00 Uhr, Beginn um 18:30 Uhr<br />
sammenspiel von Wirtschaft und Gesellschaft.<br />
Es darf nämlich nicht vergessen werden, dass<br />
es der Mensch ist, der unsere Welt positiv und<br />
negativ bewegt und verändert. Dabei hat sich der<br />
Mensch immer wieder darauf zu besinnen,<br />
D I A L O G A B E N D E<br />
19. Mai 2011, 18:30 Uhr<br />
Talente<br />
Im ersten Vortrag geht a. o. Univ.- Prof. Dr. Wolfgang<br />
Elsik wissenschaftsorientiert auf die besondere Bedeutung<br />
von Talenten und deren Anziehen, Erkennen,<br />
Fördern und Begeistern ein. Dabei wird nicht<br />
vergessen, dass Talente für ihre Erkennen und Erblühen<br />
ein besonderes Umfeld brauchen. Im zweiten<br />
Vortrag behandelt Mag. Christian Havranek,<br />
Partner von Deloitte Österreich, Human Capital, aus<br />
der Sicht des Personalberaters die oben genannten<br />
Zusammenhänge, die es bei der Personalführung<br />
zu beachten gilt.<br />
a.o. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Elšik, Vorstand des Instituts<br />
für Personalmanagement der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien (www.wu.ac.at/persm): Talente anziehen,<br />
erkennen, fördern und begeistern – betrachtet<br />
aus der Sicht der Wissenschaft<br />
Mag. Christian Havranek, Partner von Deloitte Österreich,<br />
Human Capital (www.deloitte.at/humancapital):<br />
Talente anziehen, erkennen, fördern und begeistern<br />
– betrachtet aus der Sicht der Personalberatung<br />
dass er nur einen Teil dieser Welt darstellt und<br />
er sein Umfeld und ein positives Zusammenwirken<br />
mit diesem und den anderen Menschen<br />
braucht, um nachhaltig und freudvoll leben zu<br />
können.<br />
9. Juni 2011, 18:30 Uhr<br />
Gesellschaft und Wirtschaft<br />
Im ersten Vortrag von Dr. Schwarz, Universitätsdozent<br />
für Philosophie und Gruppendynamik, werden<br />
zuerst die Veränderungen der letzen beiden Jahrzehnte<br />
sichtbar hervorgehoben und dann wird auf<br />
die daraus resultierenden Veränderungen für die<br />
Führung von Organisationen eingegangen. Im zweiten<br />
Vortrag setzt Mag. Christian Felber ebenfalls auf<br />
die Relation von Wirtschaft und Gesellschaft und regt<br />
danach, aufsetzend auf sein neues Buch „Gemeinwohl-Ökonomie<br />
– Das Wirtschaftsmodell der Zukunft“,<br />
zum Nach- bzw. Vordenken an.<br />
Dr. Gerhard Schwarz, Universitäts dozent für Philosophie<br />
(Wien) und Gruppendynamik (Klagenfurt)<br />
(www.gruppendynamik.<strong>com</strong>): Gesellschaft und Unternehmensführung<br />
im Wandel – Durchblicke und<br />
Lösungsansätze<br />
Mag. Christian Felber, Freier Publizist, Mitbegründer<br />
und Sprecher der Attac Österreich, Lektor an der Wirtschaftsuniversität<br />
Wien (www.christian-felber.at):<br />
Zusammenhang von Gesellschaft und Wirtschaft –<br />
„Die Gemeinwohl Öko nomie“<br />
Anmeldungen: Mag. Alexander Kern, alexander.kern@wu-wien.ac.at oder Tel. 01/31336-5141<br />
Der IfU Dialog bezweckt den Brückenschlag zwischen Praxis und Wissenschaft indem er in seinen Dialogabenden ein gleiches oder sehr ähnliches Thema<br />
aus der Sicht der Praxis und Wissenschaft beleuchten lässt und versucht daraus Lehren zu ziehen, die in den „Lessons Learned“ und in den Vortragsunterlagen<br />
der Vortragende dokumentiert werden. www.wu.ac.at/ifu/network/ifudialog
LEADERSHIP 4 2011<br />
6<br />
8<br />
10<br />
11<br />
16<br />
20<br />
inhalt<br />
schwerpunkt<br />
impressum & Offenlegung nach § 25 Mediengesetz<br />
Unternehmensgegenstand:<br />
die Heraus gabe von Zei tungen, Zeitschriften, Büchern<br />
und sonstigen Druck werken aller Art<br />
Für den Verein:<br />
Wirt schafts forum der Führungs kräfte, gesetzlicher Ver -<br />
treter nach außen, der Vorsitzende, Dr. Paul Jankowitsch<br />
Erklärung über die grundlegende Richtung<br />
der Zeit schrift:<br />
Informationen, Stellung nahmen und Meinungen zu<br />
aktuellen wirtschafts- und gesellschaftspolitischen<br />
Themen aus der Sicht der Füh rungs kräfte.<br />
Herausgeber und Medieninhaber:<br />
Wirt schafts forum der Führungskräfte,<br />
1030 Wien, Lothringerstraße 12, Tel.: 01/712 65 10,<br />
Fax: 01/711 35-2912 DW, e-mail: office@wdf.at<br />
Interview<br />
„Auch die Zahlenmenschen sind kreativ“<br />
DI Werner Pfeffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4-5<br />
Gute Idee – was nun? Innovationen entwickeln mit Effectuation<br />
Ing. Mag. Gert Breitfuß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
Mitgliedermeinung<br />
Kreativität – nur etwas für den Töpferkurs? . . . . . . . . . . . . . . . . . . .7<br />
intern<br />
Young Leaders Forum: „After Work-Carving“ am Zauberberg . . . 8<br />
Österreich als Drehscheibe für Zentralasien . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Team-Verhalten am PC berechnen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
Die vielen Gesichter des Islam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11<br />
Gelungener Auftakt des Schwerpunkts „Social Media“ . . . . . . . 12<br />
Wie besteht Österreich im globalen Wettbewerb? . . . . . . . . . . . 13<br />
Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Neue Mitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
service<br />
Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16-17<br />
Denkwerkstatt St. Lambrecht 2011 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18-19<br />
expertenforum<br />
Berufsbegleitend Studieren: Das sollten Sie wissen<br />
Mag. (FH) Jürgen Schiefer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Manager & Recht<br />
Beispiele von DO´s and DONT´s in Dienstverträgen<br />
Dr. Hannes Füreder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Redaktion: Mag. Roland Graf<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge reflektieren<br />
ausschließlich die Meinung des jeweiligen Autors, der<br />
auch für den Inhalt verantwortlich ist.<br />
Layout & Pro duk tion:<br />
Breiner&Breiner Werbegrafik&Design,<br />
2601 Maria Theresia, office@breiner-grafik.<strong>com</strong><br />
Auflage: 3.500 Exemplare<br />
Lithos & Druck:<br />
Druckerei Hans Jentzsch & Co GmbH,<br />
Scheydgasse 31, A-1210 Wien<br />
Coverfoto: Erwin Wimmer<br />
Foto: Bami, MW<br />
editorial<br />
Warum gerade Führungskräfte von der<br />
permanenten Revolution träumen sollen<br />
Frühjahrsputz und Reinigungsrituale<br />
sind nicht dem Privatleben<br />
vorbehalten. Gerade an<br />
der Unternehmensspitze ist es<br />
wesentlich, stets für einen<br />
Kehraus zu sorgen. Hinterher<br />
über die Saturiertheit zu jammern<br />
(wenn man selbst Opfer<br />
träger Reaktionen auf den Markt wurde) oder zu<br />
spotten (falls die Konkurrenz noch einen Tick langsamer<br />
war), bleibt eben nur die zweitbeste Lösung.<br />
Wir gingen daher in dieser Ausgabe bewußt der<br />
Frage nach, wie es Manager mit der Kreativität halten.<br />
Als Basis gesteuerter Erneuerung kommt diesem<br />
spielerischen bis künstlerischen Impuls ja eine<br />
Sonderstellung zu. Dennoch scheuen vor allem die<br />
Rationalisten unter den Führungskräften oft den<br />
Kontakt mit dieser nicht ganz in Zahlen fassbaren<br />
Sicht der Welt.<br />
Insofern sollen die Beiträge der Innovationsfreudigen<br />
und Kreativen in diesem Heft auch Mut machen.<br />
Wer sich ständig neu hinterfragt (wohlgemerkt:<br />
nicht unbedingt neu erfindet), bleibt dem<br />
sich wandelnden Anforderungsprofil auf der Spur,<br />
das uns mobile Konsumenten vorgeben.<br />
Innovativ waren wir aber auch selbst; das erste<br />
WdF-Video wurde auf YouTube eingestellt. Unter<br />
www.youtube.<strong>com</strong>/watch?v=CD70Oj8cX78 finden<br />
Sie die Erklärung, warum wir das Volksbegehren<br />
Bildungsinitiative unterstützen. Denn wenn dieses<br />
Land irgendwo Innovationen benötigt, dann in diesem<br />
Bereich.<br />
Mag. Roland Graf<br />
WdF-Generalsekretär<br />
3
4 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 4 2011<br />
„Auch die Zahlenmenschen<br />
DI Werner Pfeffer steht als Kreativ-Coach<br />
Unternehmen wie den<br />
Österreichischen Lotterien und<br />
Voestalpine zur Seite. Seine Sicht<br />
der Schnittmenge von Kreativität<br />
und Management erläutert der<br />
Linzer im „<strong>Leadership</strong>“-Interview.<br />
Darin erklärt er unter anderem,<br />
wie Führungskräfte erlernen können,<br />
kreativ zu sein.<br />
Herr DI Pfeffer, Sie begleiten Firmen als<br />
Coach bei innovativen und kreativen Prozessen.<br />
Gleich vorweg: Was zeichnet<br />
eine kreative Führungskraft aus?<br />
Pfeffer: Kreative Führungskräfte gibt es so<br />
für mich nicht. Ich definiere Kreativität als<br />
Werkzeug zur Beantwortung von Fragen.<br />
Damit sind wir weg vom künstlerischen<br />
Umfeld. Wesentlich sind Rahmenbedingungen,<br />
die Kreativität unterstützen.<br />
Und genau das ist für mich eine wesentliche<br />
Aufgabe von Führungskräften:<br />
Kreativität zuzulassen, zu fördern und zu<br />
unterstützen. Bei allen Mitarbeitern und<br />
auch bei sich selbst. Dazu müssen sie<br />
Mut machen, Zeit geben, neugierig sein,<br />
zuhören, nachfragen. Und vor allem<br />
den Kontakt zu sich selbst suchen. Wenn<br />
all das gewährleistet ist, wird es gelingen,<br />
dass jeder die eigenen und originalen Gedanken<br />
denken kann, die wir heute so<br />
dringend brauchen. Und genau das ist<br />
es, was Unternehmen heute brauchen:<br />
Ideen, die, vom Management unterstützt,<br />
aus den eigenen Reihen kommen,<br />
und zu Innovationen werden.<br />
Kann man dieses berühmte „thinking<br />
outside the box“ lernen? Worauf ist zu<br />
achten?<br />
Pfeffer: Ja. Kreativität kann man lernen.<br />
Ich zeichne Ihnen vier Säulen, auf die<br />
Kreativität aufbaut: ICH, MUT, NEU-<br />
GIERDE, ZEIT. ICH steht für Kontakt zu<br />
sich selbst. Man kann es auch 'Sich<br />
selbst spüren' nennen. Und ICH steht für<br />
eine Grundhaltung, die sich in allen Ergebnissen<br />
von kreativen oder innovativen<br />
Prozessen spiegelt. MUT braucht<br />
man, um sich die eigenen Fragen zu stellen,<br />
um den eigenen Weg zur Lösung<br />
oder Antwort zu gehen, um im Prozess<br />
Abzweigungen zu wählen. Vor allem<br />
aber braucht es MUT, um zum Ergebnis<br />
zu stehen. NEUGIERDE heisst für mich:<br />
Fotos (2): Erwin Wimmer<br />
für alles, wofür wir uns interessieren, legen<br />
wir DENKINSELN an. Wenn wir<br />
dann Antworten brauchen, verbinden wir<br />
diese. Je mehr wir davon haben, umso<br />
bunter wird das Ergebnis. Wesentlichste<br />
Säule ist ZEIT. Kreative Prozesse brauchen<br />
ZEIT. Um nachzudenken, zu recherchieren,<br />
vom Projekt zu erzählen, es<br />
wegzulegen und was ganz Anderes zu<br />
tun, wieder zurückkommen, weiterdenken,<br />
das Projekt füttern … ZEIT brauchen<br />
wir auch, um neugierig zu sein, und um<br />
den Kontakt zu uns selbst zu finden.<br />
Wie geht man mit der Kritik um, die hinter<br />
allen nicht zahlenbasierten Konzepten<br />
gleich Spintisiererei wittertet? Gibt<br />
es da Strategien?<br />
Pfeffer: Ich empfehle, die Zahlenmenschen<br />
ernst zu nehmen und ihre Vorsicht<br />
in Bezug auf Kreativität zu respektieren.<br />
In meiner Definition von Kreativität sind<br />
auch die Zahlenmenschen integriert.<br />
Die brauchen sehr oft kreatives Vorgehen,<br />
um schlüssige Konzepte auf Zahlenbasis<br />
zu liefern. Damit meine ich: Auch<br />
die sind kreativ.<br />
Laden Sie Zahlenmenschen zu ihren<br />
Denkrunden ein. Sie bringen oft wesentliches<br />
Know-How mit, Fakten, aber auch
LEADERSHIP 4 2011<br />
sind kreativ“<br />
Ideen, die den kreativen Prozess gut unterstützen. Und geben<br />
Sie ihnen die entsprechende Anerkennung für ihre Inputs. Meiner<br />
Erfahrung nach sind Techniker, Zahlenmenschen oder sgn.<br />
nüchterne Menschen immer sehr aktive und belebende Teilnehmer<br />
an kreativen Runden.<br />
Was wäre Ihr Beispiel für eine kreative Lösung im Unternehmensalltag,<br />
die ohne diese Intervention nicht so positiv ausgefallen<br />
wäre?<br />
Pfeffer: Teile der von Sonja Holm und mir entwickelten DEN-<br />
KRAUM-Methode werden in Unternehmen, die ich begleite, für<br />
Projektbesprechungen eingesetzt. Damit werden die Auseinandersetzungen<br />
mit einem bevorstehenden oder laufenden Projekt<br />
spannender, diese Meetings ergebnisreicher und die Teams<br />
motivierter.<br />
Wenn ich selbst an Projekten arbeite, unterstütze ich mein Denken<br />
mit vier Stunden Schwimmen in der Woche. Für Recherchearbeiten<br />
besuche ich Bibliotheken in Linz und Wien. Und zum<br />
Schreiben der Konzepte setze ich mich in den Zug und fahre nach<br />
Bregenz und zurück. Dabei entstehen die besten Konzepte.<br />
Eine besondere Form einer Intervention ist das Weglassen einer<br />
großen Idee, wenn sich im Laufe der Realisierung herausstellt,<br />
dass sie nicht funktioniert oder nicht finanzierbar ist. Das<br />
Ergebnis dieses Verlustes ist immer eine neue Idee, die wirklich<br />
besser ist.<br />
Schauen wir in die Glaskugel! Wird sich Kreativität im Management<br />
stärker durchsetzen oder sich noch härter tun?<br />
Pfeffer: Management braucht Erfolg. Und der kommt von innovativen<br />
Produkten, die vom Kunden angenommen werden. Innovative<br />
Produkte sind das Ergebnis kreativer Prozesse. Nachdem<br />
die Herausforderungen größer werden, der Konkurrenzdruck<br />
zunehmen wird, brauchen wir prächtige und funktionierende Ideen.<br />
Und das weiß gutes Management. Also werden Manager dafür<br />
sorgen, dass es Umgebungen gibt, in denen Ideen entstehen<br />
können. Sie werden Teams anders leiten, indem sie jede Idee,<br />
jeden Gedanken zulassen und dem Prozess Zeit geben. Und sie<br />
selbst werden Teil dieser kreativen Prozesse sein. Ich bin überzeugt<br />
davon, dass Kreativität, so wie ich sie verstehe und leite,<br />
nicht aufzuhalten ist.
6 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 4 2011<br />
Gute Idee – was nun? Innovationen<br />
entwickeln mit Effectuation<br />
Laut einer IMAS-Studie aus dem Juli 2010 haben<br />
rund 1,5 Millionen (!) Österreicher Ideen für Verbesserungen<br />
oder Erfindungen. Zwei Fünftel davon<br />
haben zumindest versucht ihre Idee zu verwirklichen,<br />
wobei trotzdem ein Großteil der Einfälle<br />
versickert. Die Hauptmotive liegen dabei im fehlenden<br />
Know How bezüglich der Herangehensweise<br />
und auch im Fehlen von geeigneten Ansprechstellen<br />
die mit Rat und vor allem mit Tat zur<br />
Seite stehen.<br />
Aus diesem Grund hat die Studienrichtung<br />
Innovationsmanagement an der FH<br />
CAMPUS 02 in Graz vor fünf Jahren das<br />
innolab (www.innolab.at) gegründet.<br />
Hierbei handelt es sich um eine Institution<br />
die Erfinder und Menschen mit Ideen<br />
mit verschiedenen Methoden und Werkzeugen<br />
des Innovationsmanagements<br />
und der Entrepreneurship-Forschung unterstützt.<br />
Zu den Haupttätigkeiten gehören<br />
dabei die kritische Prüfung der Idee,<br />
das Recherchieren des Wettbewerbsumfelds,<br />
das Vermitteln von Kontakten und<br />
die Unterstützung bei der Entwicklung eines<br />
tragfähigen Geschäftsmodells.<br />
Zur bestehenden Toolbox des innolab ist<br />
seit dem letzten Jahr eine neue Methode<br />
hinzugekommen, nämlich Effectuation.<br />
Dabei handelt es sich um eine eigenständige<br />
Entscheidungs-Logik, die von erfahrenen<br />
Unternehmern in Situationen der<br />
Ungewissheit bevorzugt eingesetzt wird.<br />
Der Effectuation-Ansatz ist ein aktuelles<br />
Ergebnis der globalen Entrepreneurship-<br />
Forschung, wurde von Prof. Saras D.<br />
Sarasvathy (University of Virginia) begründet<br />
und seither mehrfach empirisch belegt<br />
und weiterentwickelt. In Österreich<br />
wurde dieser Ansatz durch Michael Faschingbauer<br />
(www.effectuation.at) bekannt,<br />
der als Lektor und Kooperationspartner<br />
mit der Studienrichtung Innovationsmanagement<br />
zusammenarbeitet.<br />
Die Klienten, entweder Ideengeber oder<br />
Erfinder, werden anhand der vier Ef-<br />
fectuation-Prinzipien individuell unterstützt<br />
und betreut. Meist werden am Anfang<br />
die Fragen des ersten Prinzips, der<br />
„Mittelorientierung“, gestellt: Wer bin<br />
ich? Was kann ich? Wen kenne ich? Basierend<br />
auf den Antworten wird die<br />
Realisierbarkeit der Idee anhand des<br />
zweiten Prinzips „Leistbarer Verlust“<br />
untersucht. Wichtig dabei ist, nicht auf<br />
den erwartenden Ertrag zu schielen,<br />
sondern sich zu fragen, was man bereit<br />
ist zu verlieren. Damit entschärft man die<br />
Versagensängste von potenziellen Gründern<br />
signifikant. Das dritte Prinzip behandelt<br />
den Umgang mit Umstände und Zufällen.<br />
Unsere Klienten sollen diese unerwarteten<br />
Einwirkungen als Chancen erkennen<br />
und diese nützen und nicht versuchen,<br />
sie als Problem zu behandeln<br />
und vermeiden.<br />
Kern des vierten Prinzips ist es Partnerschaften<br />
und Allianzen aufzubauen. Dabei<br />
ermutigen wir unsere potenziellen Innovatoren<br />
nicht nach Partnern zu suchen,<br />
die einem vorbestimmten Zweck (Kunde,<br />
Lieferant etc. ) dienen, sondern die Effectuation-Variante<br />
zu wählen und Part-<br />
Zur Person<br />
Ing. Mag. Gert Breitfuß (Jahrgang 1972) führte sein Berufsweg<br />
nach einer technisch/betriebswirtschaftlichen Ausbildung und<br />
mehreren Stationen in der Industrie (Siemens, AT&S, EPCOS) in<br />
die Wissenschaft. Seit 2009 lehrt und forscht er als hauptberuflicher<br />
Lektor an der Studienrichtung Innovationsmanagement der<br />
FH CAMPUS 02 in Graz.<br />
nerschaften mit Personen oder Organisationen<br />
einzugehen, die echtes Interesse<br />
am Vorhaben zeigen - unabhängig von<br />
der zukünftigen Rolle. Diese Partner<br />
sind dann auch bereit Risiko und Verantwortung<br />
zu übernehmen.<br />
Fazit:<br />
Die Anwendung von Effectuation im<br />
Rahmen der Erfinderbetreuung des innolab<br />
ist nach den ersten Erfahrungen<br />
sehr vielversprechend. Effectuation selbst<br />
hat nicht den Anspruch den Erfolg von<br />
Unternehmensgründern zu garantieren,<br />
es erhöht aber signifikant die Wahrscheinlichkeit<br />
Neues in die Welt zu bringen.<br />
Die Studienrichtung Innovationsmanagement<br />
(http://inno.campus02.at ) ist<br />
bestrebt diese Erfahrungen wissenschaftlich<br />
aufzuarbeiten um somit noch<br />
besser potenzielle Erfinder und Ideengeber<br />
unterstützen zu können. Damit leisten<br />
wir einen, hoffentlich wertvollen, Beitrag<br />
für die unternehmerische Zukunft in<br />
Österreich.
LEADERSHIP 4 2011<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Mitgliedermeinung<br />
Kreativität – nur etwas für den Töpferkurs?<br />
Hört man von kreativer Buchhaltung, klingeln bei vielen ManagerInnen die Alarmglocken. Als zu wenig greifbar, zu<br />
wenig rational, zu „künstlerisch“ wird diese Domäne oft gesehen. Wie also halten es Führungskräfte mit dem K-Wort?<br />
„<strong>Leadership</strong>“ fragte nach, was Kreativität im Management bedeutet und wie man diesen Wert fördern kann.<br />
Dörthe Buchmann<br />
Personalentwicklung plus,<br />
A-2500 Baden<br />
Ing. Mag. Dr. Gerhard Klicka<br />
Innovatives Betriebliches<br />
Gesundheitsmanagement<br />
GmbH, A-1070 Wien<br />
Frage 1: Wie viele Schlagworte hat auch der Begriff „Kreativität“<br />
eher unscharfe Konturen. Daher konkret gefragt: Was<br />
zeichnet für Sie eine kreative Führungskraft aus? Woran erkennt<br />
man sie? Wer wäre dafür ein Beispiel?<br />
„Woran erkennt man den Meister? An seinen Schülern.“ Eine<br />
kreative Führungskraft erkennt man an der Performance des<br />
Teams/ Unternehmens, das sie führt. Gemessen an den klassischen<br />
Zahlen – und an Faktoren wie z.B. geringe Fluktuation,<br />
hohe Rückkehrqoute nach Karenz, wenig Fehlzeiten. Genau<br />
letztere bedeuten das, was Kreativität in der Führung ausmacht:<br />
Das Ziel klar vor Augen haben und den Weg dorthin flexibel<br />
– unter Berücksichtigung und Einbeziehung sich ständig<br />
verändernder Einflüsse z.B. der Marktsituation, aber eben auch<br />
der Leistungen, Leistungsfähigkeit und der Situation einzelner<br />
MitarbeiterInnen – zu gehen. Das braucht Menschen mit hoher<br />
Sozialkompetenz, klaren Wertvorstellungen, Selbstreflexionsfähigkeit<br />
– und Weitblick.<br />
Eine kreative Führungskraft zeichnet sich meiner Meinung nach<br />
durch folgende Punkte aus: Statt zu kommandieren, coacht und<br />
organisiert sie ihr Team in Richtung Erfolg und Zielerreichung.<br />
Sie überprüft die Ziele und Vorgaben immer wieder auf<br />
Erreichbarkeit und gestaltet die Aufgaben für die MitarbeiterInnen<br />
als Herausforderung. Voraussetzung für einen kreativen<br />
Führungsstil ist ein respektvoller und wertschätzender Umgang<br />
mit den MitarbeiterInnen. Außerdem ist es wichtig zu<br />
wissen, wie man sowohl mit Erfolg als auch mit Mißerfolg umgeht.<br />
Führungskräfte sollten in der Lage sein, für sich selber<br />
und für ihre MitarbeiterInnen kreative Einstellungen zuzulassen<br />
und zu fördern und eine gute und offene Kommunikationskultur<br />
leben.<br />
Frage 2: Für welche Unternehmensbereiche wünschen Sie<br />
sich mehr Kreativität? Läßt sich dieser Wunsch – etwa durch<br />
systematisches Training – auch umsetzen? Wo müßte dafür<br />
ein Umdenken einsetzen?<br />
Kreativität ist für mich Teil der Sozialkompetenz. Und die kann<br />
man trainieren. Ein Umdenken wünsche ich mir dazu vor allem<br />
im Bereich des Personalmanagement. Mitarbeiter zu begeistern,<br />
sie für das Unternehmen zu gewinnen und ihr Wissen<br />
im Unternehmen zu halten, sind entscheidende Wettbewerbsvorteile.<br />
Viel zu oft wird aber – überspitzt gesagt – ein<br />
„Handbuch für den MitarbeiterInnengebrauch“ gewünscht.<br />
Hier müssen neue Wege begangen werden, damit der Faktor<br />
Mensch wieder aufgewertet wird. MitarbeiterInnen geben z.B.<br />
ihr soziales Umfeld nicht am Firmeneingang ab. Das hat Auswirkungen,<br />
die wir alle kennen – warum wird hier noch zu wenig<br />
gehandelt? Da werden noch viel Potential und Ressourcen<br />
verschenkt.<br />
Kreativität ist in allen Bereichen eines Unternehmens wichtig. Das<br />
kreative Potential einer MitarbeiterIn erschließt sich am ehesten<br />
bei einem unterstützenden, nicht-autoritären Führungsstil. Ein<br />
solcher Führungsstil zeigt dem Mitarbeiter bestehendes Interesse<br />
an seinen Gefühlen und Bedürfnissen und ermöglicht ein informelles<br />
Feedback, welches den MitarbeiterInnen hilft sich weiter<br />
zu entwickeln. Teamfähigkeit und Teamführung ist trainierbar<br />
und so sind Trainingsmaßnahmen auch für Vorgesetzte eine sehr<br />
wirksame Methode, das kreative Potential der MitarbeiterInnen<br />
zu fördern. Ein Umdenken müsste folglich in den Führungsetagen<br />
der Unternehmen stattfinden, da es kostengünstiger ist den<br />
Führungsstil zu ändern, als das kreative Potential zu ersetzen, das<br />
durch einen falschen Führungsstil vernichtet wurde.<br />
7
8 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 4 2011<br />
Young Leaders Forum: Skitest am Semmering begeisterte zum vierten Mal<br />
„After Work-Carving“ am Zauberberg<br />
Zum vierten Mal fand heuer das<br />
Young Leaders-Skitesting am Semmering<br />
statt: 45 junge Führungskräfte<br />
bewiesen viel Gefühl beim<br />
Carven im Flutlicht am Zauberberg.<br />
Wie immer konnten die Teilnehmer<br />
zwischen den verschiedensten<br />
Skimodellen wählen, um die optimale<br />
Kombination Fahrer und Ski<br />
zu finden.<br />
iel Gefühl beim Carven im Schnee<br />
V bewiesen auch die Vertreter des<br />
Hauptsponsors der Sparkasse NÖ Mitte<br />
West AG, Thomas Hofstetter, Mag.(FH) René<br />
Janisch und das WdF-Beiratsmitglied<br />
Mag. Gerhard Zeiner (SAP). Unterstützt<br />
wurde der Abend auch noch von der<br />
Semmering-Hirschenkogel Bergbahnen<br />
Gesellschaft in Person von GF Günter<br />
Grubner und Marketingleiter Markus Merz.<br />
Mag. (FH) Gerald Ruckhofer (3. v. re.) konnte sich über den Hauptpreis beim YLF-Skitag freuen, NÖN-Sportchef<br />
Rouven Ertlschweiger, Mitgliedermanagerin Alexandra Raab und Mag. Toni Haiden, MBA gratulierten dazu.<br />
In bester Aprés Ski-Manier gab es nach dem<br />
Skitest ein Schnapserl und ein zünftiges<br />
Abendessen beim „Seewirt" zur Stärkung.<br />
Viel Herz bewiesen auch heuer wieder<br />
alle Teilnehmer beim schon traditionellen<br />
Losverkauf. Der Gewinner Mag. (FH) Gerald<br />
Ruckhofer konnte sich über einen Ski-Gut-<br />
schein im Wert von 250 € freuen. Die Einnahmen<br />
aus dem Losverkauf werden auch<br />
heuer wieder von den Skitesting-Organisatoren<br />
des YLF, Mag. Toni Haiden, MBA und<br />
Mag. Nóra Erhardt, und dem Sportchef der<br />
NÖN, Rouven Ertlschweiger, dem Frauenhaus<br />
in Neunkirchen übergeben.
LEADERSHIP 4 2011<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Landesgruppe Salzburg Dr. Pickers Erfahrungsbericht aus Kasachstan<br />
Österreich als Drehscheibe für Zentralasien<br />
Gemeinsam mit der Industriellenvereinigung<br />
lud das WdF Salzburg<br />
am 24. Februar 2011 zu einem spannenden<br />
Vortragsabend mit dem<br />
Zentralasien-Experten Dr. Alexander<br />
Picker, langjähriger CEO der<br />
ATF Bank, einer UniCreditGroup-<br />
Tochter in Almaty. Im Mittelpunkt<br />
standen die Rahmenbedingungen<br />
und vor allem die Risiken von Geschäftstätigkeiten<br />
in dieser Region.<br />
asachstan weist in den Jahren von<br />
K 2007 bis 2013 ein Wachstum des<br />
BSP von 133 Prozent auf, wobei dieses<br />
nicht nur in Bezug auf die Purchasing<br />
Power Parity, sondern auch durch Anziehen<br />
der lokalen Währung steigt. In dem<br />
jährlich veröffentlichten Index „Economic<br />
Freedom of the World“, der die wirtschaftliche<br />
Freiheit in 141 Ländern ver-<br />
Dr. Alexander Picker, IV Salzburg-Geschäftsführerin Mag. Irene Schulte, WdF-Landesvorsitzender Dr. Philipp Lettowsky<br />
und Oberbank-Direktor Dr. Erwin Seeauer (v. l. n. r.). beim Vortrag über Geschäfte in Zentralasien.<br />
gleicht, liegt Kasachstan auf Platz 82.<br />
Mentalitätsfaktoren, die Sprache und der<br />
erhöhte Management- und Zeitaufwand<br />
wirken sich allerdings auf das Geschäftsleben<br />
aus. Das Fazit des Profis sah daher<br />
wie folgt aus: Die Wahl des Landes und<br />
der Partner sind die entscheidenden Faktoren<br />
für erfolgreiche Geschäfte in Osteuropa,<br />
Russland und Asien.<br />
9<br />
Interessierte Zuhörer waren u.a. Mag. Irene<br />
Schulte, Geschäftsführerin der IV Salzburg,<br />
Dr. Erwin Seeauer, Direktor Oberbank, Ing. Josef<br />
und Brigitte Ausweger, RA Dr. Maxim Grobovschek,<br />
Dr. Philipp Lettowsky, WdF-Salzburg Vorsitzender,<br />
Ursula Pretting, Sprachschule Inlingua,<br />
Claus Trilety, Gebrüder Trilety, Mag.<br />
Alexandra Schwaiger-Hild, Feratel und Mag.<br />
Marion Weixlberger, PR Consultant ikp.
10 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 4 2011<br />
Landesgruppe Wien Soziale Kompetenz messen und prognostizieren<br />
Team-Verhalten am PC berechnen?<br />
Soziale Modellierung per Software: Moderator Mag. Roland Graf, DI (FH) Sven<br />
Schweiger und A-SIA-Begründer Dr. Reinhard Grimm, MBA (v.l.n.r.).<br />
Während die fachliche Eignung von Mitarbeitern meist objektiv bewertbar<br />
(Noten, Zertifikate) ist, sieht es mit der sozialen Kompetenz anders<br />
aus. Die Interaktion der Team-Mitglieder und nicht die Arbeitsweise der<br />
Einzelnen nimmt daher ein neue Software in den Fokus. Dr. Reinhard<br />
Grimm, MBA, der Entwickler der A-SIA-Methode, stellte sein Modell gemeinsam<br />
mit einem Anwender vor.<br />
Die <strong>com</strong>puter-gestützte Analyse der<br />
sozialen Interaktion im Team (daher<br />
der Name A-SIA-Methode) basiert auf einer<br />
strukturierten Mitarbeiter-Befragung,<br />
wie Dr. Grimm ausführte. Vor allem die<br />
Dimensionen Beeinflußung (wer ist die<br />
„graue Eminenz“ unter den Mitarbeitern?)<br />
und Vertrauen bilden die Gradmesser<br />
der Team-Einschätzung.<br />
Eine verpflichtende Ergebnisvorstellung<br />
schließt die Diagnose-Phase ab, nun sind<br />
Prozessentwickler und Personalberater am<br />
Zug. „Schließlich verstehen wir uns eher<br />
als das Fieber-Thermometer und nicht als<br />
Arzt“, so Dr. Grimms Analogie.<br />
Gäste bei der Vorstellung der A-SIA-Methode: Wiener WdF-Vorstand Mag. Josef Podlesnig<br />
und Mag. Cornelia Steven („Die Umsetzer“).<br />
Wie das mathematisierte Modell schnell zu<br />
praktischen Aufschlüssen führt, stellte<br />
dann DI (FH) Sven Schweiger vor. Das starke<br />
Wachstum, unter anderem aufgrund der<br />
Programmierung von Apps für Smart Phones,<br />
brachte für sein Unternehmen, die CSS<br />
Computer-Systems-Support GmbH, personelle<br />
und räumliche Erweiterungen mit<br />
sich. Als Geschäftsführer wollte DI (FH)<br />
Schweiger vor allem wissen, welche Teams<br />
nicht zu trennen sind, und wer den neuen<br />
Standort beziehen sollte. Selbstbewußt, immerhin<br />
hatte er den Großteil der Mitarbeiter<br />
selbst rekrutiert, versiegelte er das<br />
vermutete Ergebnis vor der Diagnose<br />
durch Dr. Grimms Tool in einem Kuvert. Die<br />
Ihre Meinung ist uns wichtig!<br />
Bravo, Wirtschaftsforum der Führungskräfte!<br />
■ Haben wir mit einem Beitrag bei Ihnen ins Schwarze getroffen?<br />
■ Oder sind Sie absolut nicht mit Meinung und Aussagen im „<strong>Leadership</strong>“ einverstanden?<br />
■ Dann teilen Sie uns das doch kurz mit. Denn das WdF lebt vom Pluralismus der Meinungen seiner Mitglieder und der Diskussion unter einander.<br />
■ Als Adresse für Feedback zum Mitglieder-Magazin haben wir leadership@wdf.at eingerichtet und hoffen auf rege Nutzung!<br />
leadership@wdf.at<br />
Überraschungen blieben nicht aus, erzählte<br />
er Moderator Mag. Roland Graf:<br />
„Über die Art der Projekte wußte ich sehr<br />
wenig“. So stellte sich heraus, dass ein vorwiegend<br />
bei Kunden direkt arbeitender Programmierer<br />
entgegen des Bauchgefühls<br />
des Chefs stark ans Team angebunden war.<br />
Die völlige Transparenz des Modells – inklusive<br />
Abbildung der Relationen zur Führungskraft<br />
– setzt natürlich auch Mut und<br />
Selbstbewußtsein des Managements voraus.<br />
Dennoch gibt es einen guten Grund,<br />
sich nicht aus der Darstellung „herauszumodellieren“,<br />
ergänzte DI (FH) Schweiger: „Ich<br />
würde mir, wenn es sie gibt, schlummernde<br />
Probleme lieber jetzt einhandeln, wenn<br />
alles gut läuft und nicht später, wenn es eventuell<br />
schwieriger wird im Unternehmen“.<br />
Dementsprechend stark vertreten war die<br />
HR-Community mit u. a. Dr. Helga Rantasa<br />
(Rantasa Consulting), Univ.-Prof. Dr. Johann<br />
Risak (WU Wien), Barbara Friesenbichler,<br />
Mag. Barbara Wietasch und DI Dieter Euler-<br />
Rolle.
LEADERSHIP 4 2011<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Landesgruppe Kärnten Univ.-Prof. Dr. Ednan Aslan zu Gast in Klagenfurt<br />
Die vielen Gesichter des Islam in Österreich<br />
ie vielfältig der Islam in Österreich<br />
W ist, sieht man nicht nur an der Herkunft<br />
der rund 520.000 Muslime, von denen<br />
über 50% österreichische Staatsbürger<br />
sind, sondern auch an den unterschiedlichen<br />
Vereinigungen, in welchen<br />
diese organisiert sind. So finden sich unter<br />
dem Dach der Islamischen Glaubensgemeinschaft<br />
(IGGIÖ) neben mehreren<br />
türkischen Organisationen auch bosnische,<br />
albanische, arabisch-persische und<br />
zahlreiche kleine Gruppen.<br />
Ednan Aslan, Professor für islamische Religionspädagogik<br />
an der Universität Wien,<br />
wies in seinem Vortrag darauf hin, dass die<br />
bereits seit den 1970er Jahren steigende<br />
Präsenz von Muslimen in Europa eine<br />
historische Tatsache ist und sich Hoffnungen<br />
von Politikern auf eine Rückkehr<br />
derselben in ihre Heimatländer als Illusion<br />
herausgestellt haben. Allerdings haben die<br />
meisten europäischen Länder nach wie vor<br />
keine Integrationskonzepte und auch in<br />
Österreich sind ernsthafte Integrationsmaß-<br />
nahmen erst seit kurzem feststellbar. Aslan<br />
ließ keinen Zweifel daran, dass an der gesellschaftlichen<br />
Integration der Muslime<br />
kein Weg vorbeiführt, wofür diese allerdings<br />
auch selbst aktive Beiträge leisten<br />
müssten.<br />
Eine Schlüsselrolle kommt dabei den Imamen<br />
und den Frauen zu. Während die islamischen<br />
Religionslehrer an der Universität<br />
Wien ausgebildet und vom Staat bezahlt<br />
werden, werden die islamischen<br />
Seelsorger von ihren Heimatländern finanziert,<br />
deren Religionsverständnis, Kultur<br />
und Sprache sie nach Österreich mitbringen.<br />
Mit einem Weiterbildungsprogramm<br />
an der Universität Wien wird daher versucht,<br />
sie mit österreichischen gesellschaftlichen<br />
und politischen Besonderheiten<br />
vertraut zu machen.<br />
Aslan ist überzeugt, dass Frauen einen wesentlichen<br />
Beitrag zur notwendigen Europäisierung<br />
der islamischen Theologie leisten<br />
könnten, weshalb ihre theologischen<br />
11<br />
Univ.-Prof. Dr. Ednan Aslan stellte die Facetten des Islams<br />
in Österreich vor. Foto: WdF<br />
Ausbildung und Identitätsfindung in der<br />
westlichen Gesellschaft eine besondere<br />
Unterstützung erfahren sollte. Hoffnung auf<br />
eine fortschreitende Integration bietet auch<br />
die zahlreiche muslimische Jugend, der allerdings<br />
ein verstärkter Zugang zur höheren<br />
Bildung ermöglicht werden müsste.
12 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 4 2011<br />
Landesgruppe Steiermark Professor Hermann Maurer zu Gast<br />
Gelungener Auftakt zu Social Media-Schwerpunkt:<br />
„Langfrist-Prognosen: notwendig, aber unmöglich“<br />
Neue Technologien und soziale Medien sind aus unserem alltäglichen<br />
Leben nicht mehr wegzudenken und auch für Manager führt kein Weg<br />
mehr an diesen Entwicklungen vorbei. Kommunikation wird auch im Wirtschaftsalltag<br />
immer mehr von klassischen auf neue Medien verlegt und<br />
das WdF Steiermark beleuchtet 2011 dieses Phänomen in mehreren Veranstaltungen<br />
aus der Perspektive von Führungskräften.<br />
ür den Auftakt im März konnte mit<br />
F Prof. Hermann Maurer ein besonders<br />
profunder Kenner der unterschiedlichen<br />
Technologien und Internet-Pionier gewonnen<br />
werden. Tief beeindruckt zeigten<br />
sich die rund 60 Veranstaltungsteilnehmer<br />
bereits bei der Vorstellung und dem<br />
Lebenslauf: zahlreiche Ehrendoktorate,<br />
Auslandsprofessuren, unternehmerische<br />
Aktivitäten und von seinen wissenschaftlichen<br />
Publikationen muss man gar nicht<br />
erst reden. Dass er aber auch Science<br />
Fiction Romane schreibt, das hatten die<br />
wenigsten erwartet.<br />
Durchwegs spannend und kontroversiell<br />
waren seine Botschaften für das WdF<br />
Steiermark. Alle langfristigen Zukunftsprognosen<br />
waren bis dato falsch oder zumindest<br />
unvollständig. Als Beispiel nannte er<br />
unter anderem die Schätzungen der renommiertesten<br />
Experten in den 1960er<br />
Die Young Leaders beim Auftakt der Social Media-Reihe: Christina Schönbacher,<br />
WdF-GF Wolfgang Eichert, Prof. Hermann Maurer, Hannes Robier und Jörg Wukonig.<br />
Jahren über die Welt im Jahr 2010. Mit<br />
Robotern und fliegenden Autos lagen diese<br />
gar nicht so falsch, wesentliche Ent -<br />
wicklungen der Gegenwart, Handy und Internet,<br />
konnten aber nicht vorausgesagt<br />
werden. Oder um es mit einem geflügelten<br />
Wort zu sagen: „Prognosen sind<br />
schwierig, besonders wenn sie die Zukunft<br />
betreffen“.<br />
Späte Folgen – jetzt abschätzen?<br />
Zahlreiche vermeintliche Zukunftstechnologien<br />
sind eigentlich bereits heute realisierbar.<br />
Wer der Meinung war, die Technologien<br />
aus Star Trek und anderen Science<br />
Fiction Serien wären noch weit entfernte<br />
Zukunftsmusik, der wurde an diesem<br />
Abend eines Besseren belehrt. Prof.<br />
Maurer macht sich gerne ab und zu als Partyscherz<br />
unsichtbar und war natürlich<br />
auch schon in einem fliegenden Auto unterwegs.<br />
Neue Technologien und Medien sind aber<br />
auch kritisch zu durchleuchten. Soziale<br />
Netzwerke eröffnen ebenso Probleme mit<br />
dem Datenschutz und führen bald zum<br />
sprichwörtlich „gläsernen Menschen“.<br />
Konzerne wie Facebook oder Google sind<br />
bereits so mächtig, dass Staaten rechtlich<br />
nicht mehr aktiv werden. Technologiefolgenabschätzung<br />
ist für Prof. Maurer ein viel<br />
zu wenig beachtetes Forschungsgebiet, das<br />
gerade bei den rasanten Entwicklungen zu<br />
forcieren ist.<br />
Viele der Thematiken aus seinem Vortrag<br />
behandelt Prof. Maurer auch in seiner<br />
Science Fiction Romanserie XPERTEN und<br />
nach rund zwei Stunden Vortrag und Diskussion<br />
stand er noch für zahlreiche weitere<br />
Fragen beim geselligen Ausklang am<br />
Buffet zur Verfügung.
LEADERSHIP 4 2011<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
Europas Rolle in der Weltwirtschaft: Mag. Richard Kühnel, Dr. Gunther Tichy, Dr. Therese Mitterbauer, MBA, Dr. Norbert Rozsenich, Mag. Monika Kircher-Kohl, Moderator<br />
MMag. Karl Gaulhofer sowie die Veranstalter Dr. Paul Jankowitsch (WdF) und Dr. Franz Barachini (VIST).<br />
Diskussionsrunde ortete fehlende Strategie und Bildungsdefizit<br />
Wie besteht Österreich im globalen Wettbewerb?<br />
Harte Worte statt Humor am Faschingsdienstag: „Deklamationsprofis und<br />
Umsetzungsdilettanten“, „es geht uns noch gut“ und „keine Produkte, mit<br />
denen sich die Bevölkerung identifiziert“, lauteten die Befunde bei der<br />
von Vienna International School of Thought (VIST) und WdF veranstalteten<br />
Diskussion. Die Fragestellung: Wie stellt sich Österreichs Rolle in der<br />
Weltwirtschaft künftig dar?<br />
in Film mit den vom Institut für Me-<br />
E dienproduktion (FH St. Pölten) eingefangenen<br />
„Stimmen aus dem Volk“ eröffnete<br />
den Abend zur Wettbewerbsfähigkeit<br />
der heimischen Wirtschaft. Infineon-<br />
Chefin Mag. Monika Kircher-Kohl verwies<br />
auf die wesentliche Rolle, die den Schlüsseltechnologien<br />
der Europäer (z. B. Mikroelektronik)<br />
zukommen wird. Allerdings<br />
könnten wir „uns weder Jammern, noch<br />
den verklärten Blick in die Vergangenheit<br />
leisten“. Dr. Therese Mitterbauer, Geschäftsführerin<br />
der MIBA Hightech Coatings, sah<br />
vor allem den mangelnden Leidensdruck<br />
als Bremse für Reformen: „Es geht uns<br />
noch zu gut“. Vor allem bei Pensionen<br />
und Bildung müsse aber rasch im Sinne<br />
der Wettbewerbsfähigkeit eingegriffen<br />
werden: „Wir haben gut ausgebildete Arbeitskräfte,<br />
aber zu wenig davon“. „Auch<br />
in der Zwischenkriegszeit wurde schon<br />
über Verwaltungsreform gesprochen“,<br />
erinnerte Dr. Gunther Tichy von der Akademie<br />
der Wissenschaften. Der Volkswirtschafter<br />
verwies auf das Mißverständnis,<br />
dass Exporte nur mit in den Zielländern<br />
raren Gütern möglich seien: „Heute erfolgt<br />
Außenhandel zu 90% mit Industriegütern<br />
zwischen Industrieländern“. So<br />
gesehen, „könne nichts Besseres passieren,<br />
als dass alle Chinesen reich werden<br />
und unsere Produkte kaufen“.<br />
Strategie und Struktur fehlen<br />
Moderator MMag. Karl Gaulhofer (Die Presse)<br />
ging aber auch den Wachstumsrezepten der<br />
BRIC-Staaten nach. Vor allem eine konzertierte<br />
Vorgangsweise zeichne diese Staaten<br />
aus, war man sich am Podium einig: „Viel<br />
systematischer“ sei etwa die chinesische Regierung<br />
bei den Konjunkturprogrammen unterwegs,<br />
berichtete Mag. Kircher-Kohl, „wir<br />
beschäftigen uns – und das Budget spricht<br />
da Bände – mehr mit Landwirtschaft als mit<br />
Hochtechnologie“. In eine ähnliche Kerbe<br />
schlug Sektionschef i. R. Dr. Norbert Rozsenich,<br />
Uni-Rat der Boku Wien, der es schlicht un-<br />
In der Aula der Wissenschaften: DI Siegfried Neubauer<br />
(VIST) und Mag. Peter Kopp (Consultatio).<br />
menschenorientierten, gesellschaftsverantwortlichen und sozialen Marktwirtschaft.<br />
Foto: Graf<br />
13<br />
erträglich fand, „dass bei uns nunmehr<br />
fünf Minister für die Forschungs- und Technologiepolitik<br />
zuständig sind“.<br />
Abzuraten, so Dr. Tichy, sei in den kommenden<br />
Jahren von einem „Doping des Wachstums<br />
durch Budgetdefizite“, wie es die USA<br />
praktizierten. Der Leiter der Vertretung der Europäischen<br />
Kommission in Österreich, Mag.<br />
Richard Kühnel, sah im globalen Maßstab<br />
ohnehin nur mehr kleine Staaten („die einen<br />
wissen es schon, die anderen noch nicht“),<br />
die EU hingegen sei immer noch der größte<br />
Markt. Allerdings wurde die Technologiepolitik<br />
im Gegensatz zum Agrarbereich nicht<br />
europäisiert; „das europäische Rahmen-<br />
Programm ist nur komplementär zu nationalstaatlichen<br />
Aktivitäten zu sehen“. Umso<br />
wesentlicher sei daher die gemeinsame<br />
Zielfestlegung der 27 EU-Länder: „Wenn’s wir<br />
nicht machen, macht’s niemand“!<br />
Eine praktische Reform-Möglichkeit gab es<br />
dann im Anschluß an die Diskussion.<br />
Dank anwesenden Notars konnte das Bildungsvolksbegehren<br />
vor Ort unterzeichnet<br />
werden.
14 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 4 2011<br />
Veranstaltungen<br />
Landesgruppe Burgenland<br />
Mittwoch 4. Mai 2011<br />
Office der Zukunft: Mehr Performance<br />
durch intelligene Büros<br />
Werksführung und Expertenstatements<br />
von Canon, Gneist Consulting und IBT.<br />
Neudoerfler Office Systems GmbH,<br />
KR Karl Markon Straße 530, A-7201 Neudörfl<br />
18.00 Uhr<br />
Landesgruppe Kärnten<br />
Mittwoch, 6. Juli 2011<br />
Forum Wasserleonburg<br />
mit Univ.-Prof. Mag. Dr. Markus Hengstschläger:<br />
„Migration ist Teil der genetischen Evolution“,<br />
Schloss Wasserleonburg,<br />
A-9611 Nötsch im Gailtal,<br />
17.00 Uhr<br />
Landesgruppe Niederösterreich<br />
Samstag, 30. April 2011<br />
Frühlingsempfang<br />
auf der Burg Perchtoldsdorf,<br />
Hyrtlgasse 4, A-2380 Perchtoldsdorf,<br />
16.00 Uhr<br />
Landesgruppe Oberösterreich<br />
Mittwoch, 27. April 2011<br />
Landesversammlung mit Vortrag<br />
von Silvia Dirnberger-Puchner,<br />
Energie AG Linz (Veranstaltungssaal),<br />
Böhmerwaldstrasse 3, A-4021 Linz<br />
Beginn der Landesversammlung: 18.15 Uhr;<br />
Vortrag um 19.00 Uhr<br />
Landesgruppe Steiermark<br />
Montag, 11. April 2011<br />
„Selbst- und Zeitmanagement für<br />
Führungskräfte“ mit DI Peter Fromme<br />
Haus der IV Steiermark,<br />
Hartenaugasse 17, A-8010 Graz<br />
18.00 Uhr<br />
Donnerstag, 5. Mai 2011<br />
Businessmarathon<br />
Das WdF Steiermark beweist Sportsgeist<br />
und beteiligt sich beim Staffelbewerb – ein<br />
spannender Wettkampf zwischen WdF und<br />
YLF ist garantiert.<br />
Schwarzl Freizeitzentrum,<br />
Thalerhofstraße 85, A-8141 Unterpremstätten,<br />
17.30 Uhr<br />
Mittwoch, 25. Mai 2011<br />
TOP-Gespräch mit DI Günter Apfalter,<br />
President Magna Europe<br />
Industriellenvereinigung Steiermark,<br />
Hartenaugasse 17, A-8010 Graz,<br />
18.00 Uhr<br />
Landesgruppe Wien<br />
Donnerstag, 14. April 2011<br />
Betriebsführung INTERXION<br />
Louis-Häfliger-Gasse 10, 1210 Wien,<br />
18.00 Uhr<br />
Dienstag, 3. Mai 2011<br />
Podiumsdiskussion<br />
„Der Markt hat nicht immer recht“<br />
Raiffeisensaal, Raiffeisen Bank International<br />
AG, Am Stadtpark 9, 1030 Wien<br />
(siehe auch Seite 15)<br />
18.30 Uhr<br />
Donnerstag, 12. Mai 2011<br />
PEP-Vortrag – „Führen mit Outlook“<br />
DI Peter Kurt Fromme, Schoeller Saal,<br />
Haus der Industrie, Schwarzenbergplatz 4,<br />
A-1030 Wien, 18.00 Uhr<br />
Donnerstag, 19. Mai 2011<br />
Getting Things Done für Führungskräfte<br />
Eine moderne und allumfassende<br />
Methodik zur Aufgabenbewältigung –<br />
mit Göran Askeljung, BcEE,<br />
Hotel & Palais Strudlhof, Pasteurgasse 1<br />
1090 Wien, 14.00-18.00 Uhr<br />
Young Leaders Forum<br />
Mittwoch, 13. April 2011<br />
„Salsa-Abend“<br />
mit Mag. Julio Nunez, Studio Julion,<br />
Mariahilferstraße 29/4, A-1060 Wien,<br />
19.30 Uhr<br />
Dienstag, 17. Mai 2011<br />
RMS und IKS – vom Schlagwort zur Umsetzung.<br />
Erfolgsfaktoren von Risikomanagement- und<br />
Internen Kontrollsystemen mit Mag. Peter Ertl<br />
(KPMG Geschäftsführer), Dieter Stangl-Krieger<br />
(KPMG Senior Manager), KPMG Wien,<br />
Porzellangasse 51 (Penthouse), A-1090 Wien<br />
18.30 Uhr<br />
Neue Mitglieder<br />
Dipl.-Ing. (FH) Timo Weidner Franz Haas Waffel<br />
und Keksanlagen-Industrie GmbH, Wien<br />
Mag. Manuel P. Neubauer Universität Graz,<br />
Institut für öffentliches Recht, Graz<br />
Anton Schutti Österreichische Sporthilfe, Wien<br />
Dr. Diana Fartunvoa-Haimovici Raiffeisen -<br />
landesbank NÖ-Wien AG, Wien<br />
Ulrike Aichhorn MAS, MTD die AICHHORN®,<br />
Salzburg<br />
Mag. Markus Lechner AE&E Austria GmbH, Graz<br />
Klaus Bode GIA Austria GmbH, Braunau<br />
Markus Schimbäck Quanmax AG, Linz<br />
Ing. Markus Leibetseder Helvetia<br />
Versicherungen AG, Linz<br />
Mag. (FH) Yvonne Ertl Leder & Schuh AG, Graz<br />
Dipl. Ing. (FH) Bernd Stockinger City<strong>com</strong><br />
Telekommunikation GmbH, Graz<br />
Mag. (FH) Gabriel Kroisleitner ÖBB-Holding AG,<br />
Wien<br />
Mag. Georg Klöckler CMC, CTE Bio Oil GmbH,<br />
Markthof<br />
Prok. Marita Ortner Henelit Lackfabrik GmbH,<br />
Villach<br />
Tamás Kámán Grafelmann Einrichtungen &<br />
Tischlerei GmbH, Wien<br />
Dipl.Ing. Clarissa Stockert Leder & Schuh AG,<br />
Graz<br />
Wir unterstützen, fordern und fördern all jene, die mit uns Österreich bewegen.
16 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 4 2011<br />
buchtipps<br />
Öl-Macht Österreich im<br />
Fokus der der Sowjets<br />
Verdankt sich der Aufstieg der OMV letztlich auch<br />
den Sowjets? Walter Ibers Zusammenfassung zur<br />
Ölwirtschaft der Nachkriegszeit legt dies nahe.<br />
Durch die 1945 erfolgte großzügige Auslegung<br />
des deutschen Eigentums und dessen Übernahme<br />
in russische Verwaltung begann der Höhenflug<br />
der heimischen Petroindustrie. Förderrekorde<br />
und der dritte Platz bei der europäischen Öl-<br />
Ausbeute hinter Rumänien und Russland folgten<br />
in den knapp zehn Jahren bis zum Staatsvertrag.<br />
Den Schwerpunkt der historischen Studie bildet<br />
allerdings der politische Kampf um die reichen<br />
Felder rund um Matzen, Zistersdorf und Co.: Wirtschaftliche<br />
Interessen Österreichs und Russlands,<br />
politische Querelen zwischen KPÖ und sowjetischen<br />
Besatzern, dazu der Argwohn der<br />
Westmächte waren an der Tagesordnung.<br />
Vor allem die Schicksale vermeintlicher oder<br />
echter Saboteure lassen zwischen all den<br />
ökonomischen Fakten und Zahlen immer wieder<br />
das gefährliche Umfeld durchblitzen. Die anhand<br />
vor allem russischer Akten gut dokumentierte<br />
Branchen-Darstellung wird so zu einem<br />
bedrückenden Stück Wirtschaftsgeschichte.<br />
Walter M. Iber, „Die Sowjetische Mineralölverwaltung<br />
in Österreich. Zur Vorgeschichte<br />
der OMV 1945-1955“ (Studien-Verlag),<br />
ISBN 978-3-7065-4870-0, 312 Seiten, € 34,90<br />
Für Entscheider: Was nützt<br />
außer dem Münzwurf noch?<br />
Was darf’s denn sein – Stakeholder-Matrix,<br />
SWOT-Analyse oder Entscheidungstabelle? Die<br />
Zahl der Werkzeuge, in komplexen Situationen<br />
richtig zu entscheiden, ist wahrlich groß. 33 davon<br />
listet der Methodenkatalog in diesem Band<br />
ausführlich auf. Quasi nebenbei ergibt diese kluge<br />
und umfassende Aufstellung auch eine Fülle<br />
an Möglichkeiten für die Moderation von Diskussionen.<br />
Davor steigt das Autorentrio aber mit<br />
einem gehirnphysiologischen Plädoyer ein: Die<br />
Akzeptanz von Emotionen in der Entscheidungsfindung<br />
wird damit hinreichend begründet.<br />
Das Herzstück der dreigliedrigen Monographie<br />
bildet die lange (österreichische) Fallgeschichte,<br />
die zeigt, wie mit der nötigen Strukturierung<br />
auch grundsätzliche Weichenstellungen fundiert<br />
werden können. Besonders sympathisch erscheint<br />
auch das vorgestellte Konzept der „Kulturkompatibilität“.<br />
Oft genug scheitert die Akzeptanz<br />
der einmal getroffenen Management-Entscheidung<br />
ja nicht an der Sache selbst, sondern<br />
am Stil. Wir ändern bestehende Spielregeln, verärgern<br />
die Kollegen und merken es nicht.<br />
Lorenz Forchhammer/ Elke Lorenz/<br />
Marco Stoll, „Zielsicher entscheiden.<br />
Wie Führungskräfte komplexe Situationen<br />
meistern“ (Wolters Kluwer),<br />
ISBN 978-3-472-07711-4,184 Seiten, € 40,80<br />
Genüsslich folgt man der<br />
Demontage einer Fiktion<br />
Natürlich geht es nicht ganz ohne Mathematik<br />
ab, wenn der „Marcel Prawy“ seiner Zunft<br />
sich mit der Gerechtigkeit auseinandersetzt.<br />
Oder besser: der Darstellung ihres fiktionalen<br />
Charakters - denn “ein Kampfbegriff, ein Gaukelbild”<br />
ist die Gerechtigkeit für den Autor. Taschner<br />
lädt vielmehr ein zum Streifzug durch<br />
die Theorien von Aristoteles bis Rawls und Singer,<br />
aber auch seine reich gefüllte klassische<br />
Bibliothek von Cicero bis Camus. Das Lesevergnügen<br />
ist also garantiert angesichts von Formulierungen<br />
wie „kleine Münzen im Geldspeicher<br />
des Humankapitals“.<br />
Inhaltlich lassen sich für das Management vor<br />
allem zwei Dinge mitnehmen. Die Gedanken zur<br />
Einkommensgerechtigkeit (samt verständlicher<br />
Herleitung des Gini-Koeffizienten) und die<br />
wirklich drastische Berechnung zur Vorsorgeund<br />
Pensionslücke der EU. Warum die größte<br />
Ungleichbehandlung besser sein kann als<br />
blinder Gerechtigkeitssinn, erfährt man ebenso.<br />
Eine Lösung für die Ungerechtigkeiten dieser<br />
Welt, beginnend mit der Geburt (reicher<br />
Erbe oder nicht?), bietet der Band nicht - aber<br />
das wird gleich zu Beginn gesagt.<br />
Rudolf Taschner, „Gerechtigkeit siegt –<br />
aber nur im Film“ (Ecowin),<br />
ISBN 978-3-7110-0004-0, 232 Seiten, € 21,90<br />
Unser Service: Bequeme Bestellung aller Titel über den „WdF-Büchertisch“ auf
LEADERSHIP 4 2011<br />
Steinbruch für Manager:<br />
Überfülle an Beispielen<br />
Ein wenig schwirrt einem der Kopf bei der Lektüre<br />
von Mintzbergs lapidar „Managen“ betiteltem<br />
Buch. Sehr viele Namen wirft der kanadische<br />
Vordenker dem Leser hin. Was die<br />
Fachliteratur betrifft, bildet das Opus so eine Art<br />
Summe seiner jahrzehntelangen Beschäftigung<br />
mit dem Thema Unternehmensführung.<br />
Die anderen Protagonisten sind jene Personen,<br />
die er für eine Langzeit-Untersuchung vor Ort<br />
begleitet hat. Verkaufsmeeetings, aber auch<br />
Dirigenten-Proben, schildert dieser Teil. Ba -<br />
sierend auf den tatsächlichen Tätigkeiten<br />
(darauf legt der Autor seinen Schwerpunkt) der<br />
Führungskräfte, strukturiert Mintzberg seine<br />
Kapitel.<br />
Ganz in der Tradition Peter Druckers widmet er<br />
sich auch den Managern im Non-Profit-Bereich.<br />
Der Chef der kanadischen Mounties wird<br />
ebenso begleitet wie Krankenhaus-Leiter. In<br />
Summe entsteht so ein gewaltiger Steinbruch,<br />
in dem jeder selbst die passenden Bruchstücke<br />
für seinen Arbeitsalltag finden wird. Vereinfacher<br />
ist Mintzberg nämlich definitiv keiner,<br />
im Zweifel bietet er immer noch eine Definition<br />
oder einen Einwurf mehr.<br />
Henry Mintzberg, „Managen“ (Gabal<br />
Verlag), ISBN 978-3-86936-105-5,<br />
390 Seiten, € 30,50<br />
www.managementbuch.de/wdf<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
American update in Sachen<br />
Unternehmens-Sicherheit<br />
Es handelt sich zum Glück nicht immer um Erdbeben<br />
und Tsunamis. Doch wenn ein Blitzschlag<br />
in Mexiko das Schicksal des Handyherstellers<br />
Ericsson beeinflussen kann, sollte<br />
man vermutlich auch als kleineres Unternehmen<br />
der Risikovorsorge Beachtung schenken.<br />
Leider sensibilisieren uns meist erst Katastrophen<br />
(„the burning office-building next to<br />
you“), was man tun hätte sollen. Mit Betty Kildows<br />
Buch hat zumindest niemand eine Ausrede,<br />
nicht gewußt zu haben, wie man es beizeiten<br />
angeht. Risk Mangement und Business<br />
Continuity werden in ihrer (überlappenden, aber<br />
nicht synonymen) Bedeutung vorgestellt.<br />
Da es sich eher um ein Programm handelt, das<br />
Führungskräfte vorbereiten sollten, als um einen<br />
Plan, werden folgerichtig auch die Schritte<br />
und besonders nachahmenswerte Schutzmechanismen<br />
geschildert. Dass dieses Kompendium,<br />
das beim amerikanischen Managerverband<br />
erschien, auf Englisch verfaßt ist, soll niemanden<br />
abeschrecken, den das Thema interessiert:<br />
Die Sprache ist einfach, die Beispiele<br />
sonnenklar. In diesem Sinne – be prepared!<br />
Betty A. Kildow, „A Supply Chain Management<br />
Guide to Business Continuity“ (Ama<strong>com</strong>/Mc<br />
Graw-Hill), ISBN 978-0814416457,<br />
272 Seiten, € 26,99<br />
Wie man Soft-Laden wird:<br />
Süßes Gift der Harmonie<br />
Wie in anderen Titeln der jüngeren Management-Literatur<br />
feiert die Sozialpsychologie bei<br />
Vašek eine Renaissance. Allerdings geht es bei<br />
ihm nicht um Empathie und Emotionale Intelligenz,<br />
die sind vielmehr erklärte Feinbilder des<br />
Autors. Alle „da abzuholen, wo sie stehen“ oder<br />
das Team ins „Boot zu holen“ täuscht auch Führungskräfte<br />
über Minderleistung und latente<br />
Konflikte hinweg. Soweit die Kernthese, der zufolge<br />
die Weichmacher jedes Unternehmen<br />
letztlich weich bekommen.<br />
Klare Worte mit heißem Herzen zieht der Autor<br />
dem „Sprachspiel der Harmoniekultur“ jedenfalls<br />
vor. Als Journalist nennt er den cholerischen<br />
Chef als „role model“, versucht aber<br />
gleichzeitig keiner Angstkultur das Wort zu reden.<br />
Dieser Spagat gelingt nicht immer, bisweilen<br />
geht die sprachliche Lust am Bonmot zu<br />
sehr durch. Das Einleitungskapitel hingegen<br />
zeigt am stärksten, wie Harmoniesucht zum süßen,<br />
aber lähmenden Gift werden kann: Selbstreferentiell<br />
erklärt uns der Autor darin, warum<br />
es sein Buch gar nicht gäbe, wäre er selbst den<br />
Weichmachern gefolgt.<br />
Thomas Vašek, „Die Weichmacher. Das<br />
süße Gift der Harmoniekultur“ (Hanser),<br />
ISBN 978-3-446-42353-4, 207 Seiten, € 18,50<br />
17
18 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 4 2011<br />
DENKWERKSTATT ST. LAMBRECHT 2011 „REICHE GESEL<br />
JUGEND UND VORSORGEPLANUNG<br />
Leitung: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal – Mittwoch, 4. Mai, Donnerstag, 5. Mai und Freitag 6. Mai 2011, SCHULE DES<br />
PRO FUTURE!<br />
FÜR EIN NEUES VERHÄLTNIS<br />
DER GENERATIONEN:<br />
Fragen der Altersvorsorge betreffen und bewegen<br />
viele Menschen. Das Alter wird als eine Lebensphase<br />
gesehen, in der existenzielle Abhängigkeit droht.<br />
Für die Jugend und alle, die heute im Erwerbsprozess<br />
stehen, stellt sich die drängende Frage nach<br />
Absicherung und Altersvorsorge. Um tragfähige Lösungen<br />
finden zu können, sind Modelle und Projektionen<br />
notwendig. Gesellschafts- und Naturwissenschaften<br />
sind in gleicher Weise dazu aufgerufen,<br />
wie Philosophie und Theologie. Es geht um das Lebensgefühl<br />
kommender Generationen.<br />
EIN NEUES VERHÄLTNIS DER GENERATIONEN ist<br />
erforderlich, um in der postindustriellen Gesellschaft<br />
Vorsorgemodelle anbieten zu können, deren<br />
Ziel es ist, dem Menschen für das Alter Geld<br />
zur Verfügung zu stellen und ihm dadurch eine adäquate<br />
Teilhabe und Bedarfsbefriedigung zu ermöglichen.<br />
Diese Systeme werden im klassischen 3-<br />
Säulen-Modell abgebildet, das für ein umlagefinanziertes<br />
gesetzliches sowie ein betrieblich und<br />
ein individuell finanziertes kapital gedecktes Vorsorgesystem<br />
steht.<br />
Die Interdependenz all dieser Mechanismen wird oft<br />
zu wenig gesehen, was problematisch ist: Wenn der<br />
Finanzbedarf im Alter auch davon abhängt, wie weit<br />
Lebensbedürfnisse auf andere Weise gedeckt sind,<br />
müssen Finanzierungs- und Leistungsseite der Altersvorsorge<br />
umfassender erörtert werden als dies<br />
heute der Fall ist. Der Alltag des Politischen ist gegenüber<br />
dieser Notwendigkeit einer umfassenden<br />
Analyse immer stärker auf die Bewältigung von Detailproblemen<br />
ausgelegt, was mit dem hohen politischen<br />
Stellenwert der Altersvorsorge erklärt werden<br />
kann, jedoch unbefriedigend bleibt.<br />
Das Projekt ZEIT RAUM ZEIT DENKEN wurde gestartet,<br />
um die interdisziplinäre und Durchführungsweg<br />
neutrale Diskussion aktueller Themen zu ermöglichen.<br />
Betriebliche Vorsorge und Zukunftssicherung<br />
mit allen ihren Perspektiven stehen dabei<br />
im Zentrum der Überlegungen. Die Denkwerkstatt<br />
St. Lambrecht ist die Plattform für Gespräche,<br />
Ideen und Modellentwicklung.<br />
Dr. Johannes M. Martinek<br />
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal<br />
PROGRAMM<br />
MITTWOCH, 4. Mai 2011<br />
19.00 Uhr – Rekreation<br />
ZEIT RAUM 1<br />
Kamingespräch<br />
Managergesundheit: Mit gutem Beispiel voran<br />
gehen!<br />
Kleiner interaktiver Workshop von und mit<br />
Edward Schembera Systemischer Coach und<br />
Organisationsentwickler<br />
DONNERSTAG, 5. Mai 2011<br />
8.00-9.30 Uhr – Schule des Daseins<br />
REGISTRIERUNG<br />
10.00 Uhr<br />
ZEIT DENKEN 1<br />
Eröffnung: Vertreter des Stifts<br />
Dr. Johannes M. Martinek<br />
Gesellschaft für Zukunftssicherung und Altersvorsorge<br />
– Denkwerkstatt St. Lambrecht<br />
„Verliert der Generationenvertrag seinen<br />
Wert? – Herausforderung für Politik, Wissenschaft<br />
und Praxis“<br />
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal Institut für<br />
Arbeits- u. Sozialrecht, Universität Wien<br />
ZEIT DENKEN 2<br />
Grundsatzreferate<br />
Zusammenbruch des Systems?<br />
Zahlen – Daten – Fakten<br />
Dr. Rudolf Bretschneider Fessl-GfK-Institut<br />
Univ.-Prof. Dr. Rainer Münz Erste Group Bank<br />
Dr. Winfried Pinggera Generaldirektor der<br />
Pensionsversicherungsanstalt<br />
Dr. Josef Wöss<br />
Leiter der Abteilung Sozialpolitik der AK Wien<br />
Bildungsnotstand, prekäre Arbeitsmarktsituation,<br />
Werteverlust – Hürde oder Herausforderung<br />
für die Gesellschaft<br />
ZEIT DENKEN 3<br />
Moderation: Mag. Michael Jungwirth<br />
Leiter d. Wiener Redaktion der Kleinen Zeitung<br />
KR VDir. Heinz Behacker<br />
Vors. d. Vorstands d. VBV-Vorsorgekasse AG<br />
Mag. Dr. Paul Jankowitsch<br />
Vizerektor der Technischen Universität Wien,<br />
Vorsitzender des WdF<br />
Mag. Doris Palz<br />
GF, Dr.-Karl-Kummer-Institut, Wien<br />
Mag. Martin Zuba Forschungsinstitut für<br />
Altersökonomie, Wirtschaftsuniversität Wien<br />
13:00 Uhr – Gästespeisesaal: Mittagessen<br />
14:00 Uhr<br />
ZEIT DENKEN 4<br />
Solang' als mir san, gibt’s no ka G'fahr?<br />
(Diskussion)<br />
Moderation und Impuls:<br />
Mag. Walter Tancsits<br />
STUWO Gemeinnützige Studentenwohnbau AG<br />
Prof. Günter Danhel, DSA<br />
Direktor des Instituts für Ehe und Familie (IEF)<br />
Mag. Lukas Mandl ÖAAB – Österreichischer<br />
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmerbund<br />
Dr. Klaus Mayr Arbeiterkammer Oberösterreich<br />
ZEIT DENKEN 5<br />
(Um-)Brüche – Lösungsansätze der Finanzdienstleister?<br />
VDir. Manfred Baumgartl Verband der Versicherungsunternehmen,<br />
Allianz-Gruppe
LEADERSHIP 4 2011<br />
LSCHAFT MIT ZUKUNFT<br />
AUS EXPERTENSICHT“<br />
DASEINS im Benediktinerstift St. Lambrecht, Steiermark<br />
VDir. Dr. Peter Bosek<br />
Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG<br />
VDir. Andreas Csurda<br />
Plattform der Vorsorgekassen,<br />
BAWAG-Allianz Vorsorgekasse AG<br />
VDir. Mag. Andreas Zakostelsky Valida Holding<br />
19:00 Uhr – Vedutenzimmer/Landschaftenzimmer<br />
Empfang<br />
Einladung des Pensionskassenverbandes<br />
20:30 Uhr – Rekreation<br />
ZEIT RAUM 2<br />
Kamingespräch<br />
Learn – Earn – Return<br />
Regina Pötke<br />
Vorstand, Roland Berger Stiftung<br />
FREITAG, 6. Mai 2011<br />
Lebenslanges Lernen<br />
Moderation: Gerald John<br />
Ressort Innenpolitik/Redakteur, Der Standard<br />
Mag. Martha Eckl<br />
Abteilung Bildungspolitik, AK Wien<br />
Dr. Johannes Kopf LL.M.<br />
Vorstand des AMS Österreich<br />
Mag. Nicholas Latour Unternehmensberater<br />
Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Mazal<br />
Institut für Arbeits- und Sozialrecht, Universität<br />
Wien<br />
Univ.-Prof. Dr. Monika Petermandl<br />
Lehrgangsleiterin Professional Teaching and<br />
Training, Donau-Universität Krems<br />
Dr. Thomas Url<br />
Wirtschaftsforschungsinstitut Wien<br />
11:30 Uhr – Erfrischungen & Ende<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
WIE ARBEITEN WIR IN DER DENKWERKSTATT?<br />
Die Denkwerkstatt St. Lambrecht ist ein interdisziplinäres<br />
und Durchführungsweg neutrales<br />
Forum für Wissenschaft, Praxis und an gesellschaftspolitischen<br />
Trends und Herausforderungen<br />
interessierte Gesprächs-partner. Die Denkwerkstatt<br />
dient dem produktiven Gedankenaustausch<br />
der Teilnehmer. Die Podiumsdiskussionen ZEIT<br />
DENKEN 4 und 5 (Lambrechter Quartett) am Donnerstag<br />
und Freitag sind öffentlich zugänglich.<br />
Tagungsort: SCHULE DES DASEINS<br />
im Benediktinerstift St. Lambrecht,<br />
Tel.: +43/3585/2305-10<br />
kanzlei@schuledesdaseins.at<br />
www.schuledesdaseins.at<br />
Tagungsbeitrag: € 200,– , inkludiert die Teilnahme<br />
an den Vorträgen/Gesprächen, Mittag- und<br />
Abendessen, Pausenverpflegung und Unterlagen.<br />
Verbindliche Tagungsanmeldungen,<br />
Organisation und Tagungsbüro<br />
Mag. (FH) Petra Pichler<br />
Mobil: 0644 821 00 87<br />
dialog@denkwerkstatt-stlambrecht.org<br />
www.denkwerkstatt-stlambrecht.org<br />
Zimmerreservierung direkt bei den folgenden<br />
Unterkünften:<br />
Hotel Lambrechter Hof<br />
Hauptstraße 38-40, Tel.: 03585/27555<br />
lambrechterhof@austria-trend.at<br />
Gasthof Torwirt, Hauptstraße 52,<br />
Tel.: 03585/2173<br />
Pension Hinterhofer, Vogeltenn 2<br />
Tel.: 03585/2394<br />
erholung@pensionhinterhofer.at<br />
Pension Paulitsch, Au 2, Tel.: 03585/2689<br />
Wir haben ausreichend Zimmerkontingente unter<br />
dem Stichwort „Denkwerkstatt“ vorreserviert.<br />
Wir bieten auch im Jahr 2011 ein Begleitprogramm.<br />
„ZEIT RAUM ZEIT DENKEN –<br />
Denkwerkstatt St. Lambrecht“<br />
ist eine Veranstaltung der Gesellschaft für<br />
Zukunftssicherung und Alters vorsorge –<br />
Denkwerkstatt St. Lambrecht<br />
A-1040 Wien, 4., Wiedner Hauptstraße 57<br />
19
20 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 4 2011<br />
Berufsbegleitend Studieren:<br />
Das sollten Sie wissen<br />
Der Abschluss einer berufsbegleitenden<br />
Ausbildung eröffnet<br />
die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung,<br />
Beförderung oder<br />
ein neues Jobangebot. Viele<br />
Führungskräfte stellen sich daher<br />
dieser Herausforderung,<br />
viele brechen aber auch vorzeitig<br />
wieder ab. Was sind die<br />
Ursachen dafür und worauf<br />
kommt es wirklich an? Tipps,<br />
wie Sie Beruf, Ausbildung, Familie<br />
und Freizeit geschickt<br />
kombinieren und erfolgreich<br />
den Abschluss schaffen, finden<br />
Sie hier.<br />
Immer mehr Menschen entscheiden sich<br />
neben dem Beruf eine zusätzliche Ausbildung<br />
anzuhängen und möchten sich<br />
höher, besser oder anders qualifizieren.<br />
Eine Studie an der 144 österreichische<br />
Unternehmen teilgenommen haben, lieferte<br />
folgende Ergebnisse: „45 Prozent<br />
der Dienstgeber honorieren den erfolgreichen<br />
Abschluss einer berufsbegleitenden<br />
Ausbildung mit einer Gehaltserhöhung.<br />
40 Prozent der Unternehmen bieten<br />
den Absolventen und Absolventinnen<br />
einen besseren Posten oder einen Abteilungswechsel<br />
an. Rund 50 Prozent der befragten<br />
Unternehmen beteiligen sich an<br />
den Kosten des berufsbegleitenden Studiums.“<br />
Daraus lässt sich ableiten, dass<br />
die Unternehmen diese Anstrengung<br />
sehr wohl honorieren.<br />
Studienangebot enorm<br />
Aktuell bilden sich in Österreich über<br />
300.000 Menschen berufsbegleitend weiter.<br />
Sei es in Kursen, Lehrgängen, Studien<br />
oder Praktika. Die Tendenz ist stark<br />
steigend, wenn man sich die Anzahl der<br />
Bildungsanbieter ansieht, die mit neuen<br />
Studienrichtungen um die Gunst der<br />
Studierenden werben. Tatsache bleibt<br />
aber auch, dass ein großer Teil der Studierenden<br />
vorzeitig abbricht. Warum<br />
gibt es eine so große Anzahl von Menschen,<br />
die es nicht schaffen Familie, Beruf,<br />
Studium und Freizeit unter einen Hut<br />
zu bringen und wie geht man so ein Projekt<br />
an?<br />
Bevor man sich Hals über Kopf für eine<br />
Ausbildung entscheidet, steht eine Nachdenkphase<br />
an. Eine Besprechung mit<br />
Freunden und wichtigen Bezugspersonen<br />
hilft zu erwägen, was sinnvoll ist und wo<br />
es auch Anknüpfungspunkte gibt (außer<br />
man will eine komplette Neuorientierung).<br />
Eine gute Übersicht über das Studienangebot<br />
bietet die Seite<br />
www.studieren.at. Ich empfehle auch<br />
sehr die Teilnahme an Infoveranstaltungen<br />
zu Kursen und Studien, da man dort<br />
Menschen trifft, die auch schon Wissen<br />
über die Ausbildungen gesammelt haben<br />
und vielleicht die eine oder andere Aus-<br />
Foto: ag visuell – Fotolia.<strong>com</strong><br />
bildung, die man machen möchte bereits<br />
abgeschlossen haben. Solche Insiderinformationen<br />
sind natürlich sehr wertvoll.<br />
Die richtige Strategie<br />
Wer ohne Planung in ein solches Projekt<br />
startet, wird mit hoher Sicherheit<br />
Schwierigkeiten bekommen. Bereits<br />
drei bis sechs Monate vor Beginn der<br />
Ausbildung empfiehlt sich, Vorbereitungen<br />
in beruflicher und persönlicher Hinsicht<br />
zu treffen. Die großen Problemverursacher<br />
kennt man meist selbst am besten<br />
und dies wahrscheinlich seit längerer<br />
Zeit.<br />
Beruflich:<br />
■ Arbeit optimieren<br />
■ Arbeitszeiten eventuell auf Gleitzeit<br />
umstellen<br />
■ Vorausschauend arbeiten<br />
■ Urlaube und Zeitausgleich für Klausuren<br />
und Lernphasen ansammeln<br />
■ Abstimmungen mit Vorgesetzten<br />
■ Aufgabengebiet und Vertretungsregeln
LEADERSHIP 4 2011<br />
Persönlich:<br />
■ Fremdsprachenkenntnisse aufbessern<br />
■ Sport in den Alltag integrieren<br />
■ Arbeits- und lernfreie Tage einplanen<br />
(Energie tanken)<br />
■ Relevantes Wissen aufbauen, welches<br />
vorausgesetzt wird<br />
■ Stressniveau langsam an die Höchstbelastungen<br />
heranführen<br />
Frustrationsphasen durchstehen<br />
Frustrationsphasen treten immer wieder<br />
auf und lassen sich auch nicht gänzlich<br />
vermeiden. Gerade wenn es im Beruf<br />
Probleme gibt, oder unvorhergesehene<br />
private Ereignisse eintreten, dann<br />
kann es schon mal vorkommen, dass man<br />
am liebsten alles hinschmeißen möchte.<br />
Aber genau diese Eigenschaften, wie<br />
das Durchhaltevermögen und die Disziplin<br />
sind es, die den Unterschied ausmachen<br />
und wichtige Eigenschaften einer<br />
Führungskraft darstellen. Es ist die Kompetenz,<br />
dass man auch im beruflichen<br />
Kontext ein hohes Maß an Verlässlichkeit,<br />
Ehrgeiz und Verantwortungsbewusstsein<br />
besitzt. Sehr viele geben an dieser Stelle<br />
auf und brechen ab. Diejenigen, die sich<br />
von diesen Frustrationen nicht abhalten<br />
lassen und trotzdem weitermachen, werden<br />
dann entsprechend belohnt und natürlich<br />
ist es auch ein gewaltiger Schub<br />
für das Selbstbewusstsein. Sehr beeindruckt<br />
hat mich die Zielstrebigkeit eines<br />
Kollegen. Er arbeitete als Vertriebsmanager<br />
bei einem großen Konzern.<br />
Er lief ständig seiner Zeit hinterher und<br />
er wirkte auf mich ziemlich gestresst und<br />
übermüdet. Da bestätigte er mir auch,<br />
dass er unter starkem Druck stand. Es<br />
dauerte nicht lange und der Vertriebsmanager<br />
erkrankte während dem berufsbegleitenden<br />
Studium schwer. Durch die<br />
Krankheit war er gezwungen längere<br />
Pausen zu machen und besser auf sich<br />
zu achten. Vor seiner Erkrankung arbeitete<br />
er laut eigenen Angaben 14 Stunden<br />
pro Tag und schlief nur wenige Stunden.<br />
Nach der Diagnose stellte er sein Leben<br />
vollständig auf den Kopf. Sein Studium<br />
gab er trotzdem nicht auf und machte<br />
seinen Abschluss zwar mit einem Jahr<br />
Verspätung, aber doch sehr erfolgreich.<br />
Achtung bei Jobwechsel<br />
Arbeitsplatzwechsel lassen sich nicht<br />
immer planen, vor allem dann nicht,<br />
wenn der Dienstgeber Personal abbauen<br />
muss, oder sogar in Zahlungsschwierigkeiten<br />
gerät und den Konkurs anmeldet.<br />
In diesem Fall ist es sehr schwierig,<br />
den Jobwechsel in ruhigere Zeiten<br />
I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />
zu verlegen. Sollten Sie von sich aus<br />
während des berufsbegleitenden Studiums<br />
einen Jobwechsel vornehmen,<br />
dann empfehle ich, wenn es möglich ist,<br />
diesen in die Ferienzeit zu verlegen, da<br />
durch den Jobwechsel meist sehr viel<br />
Neues auf einen zukommt und das zusätzlich<br />
Stress verursacht und es wiederum<br />
einige Wochen dauert, bis man einen<br />
Rhythmus gefunden hat.<br />
Häufige Fehler<br />
Unter dieser Rubrik sind die häufigsten<br />
Fehler von berufsbegleitenden Studierenden<br />
zusammengefasst. Vermeiden Sie<br />
diese Fehler, denn gerade diese sind sehr<br />
oft verantwortlich, dass man es im berufsbegleitenden<br />
Studium sehr schwer hat.<br />
■ Abkapseln von den Studienkollegen<br />
oder Arbeitskollegen<br />
■ Rechthaberei (Streit mit Kollegen und<br />
Professoren)<br />
■ Schwänzen (absolutes „no go“, weil<br />
man es doppelt bereut)<br />
■ Unhöflichkeit (werden Sie zum Teamplayer!)<br />
■ Feinde im Job (man ist auf seine<br />
Vertretungen bei Klausuren und Lernurlauben<br />
angewiesen)<br />
■ Klausuren aufschieben (dadurch passieren<br />
dann Klausur-Überschneidungen<br />
und Stress)<br />
■ Strebern ohne Ende (niemand kann<br />
3,4 oder 5 Jahre nur lernen!!!)<br />
Achtung Nebenwirkungen<br />
Wenn Sie mit einer berufsbegleitenden<br />
Ausbildung beginnen, dann wird sich Ihr<br />
Stresslevel mit großer Wahrscheinlichkeit<br />
erhöhen. Achten Sie gerade in der<br />
Anfangsphase der Ausbildung auf körperliche<br />
Veränderungen und Symptome.<br />
Sehr häufig können durchaus Herzrasen<br />
und andere Zustände auftreten. Das ist<br />
ein Zeichen, das der Körper auf das höhere<br />
Stresslevel reagiert und ein neues<br />
Stressniveau anpeilt. Dieser Zustand<br />
wird sich nach einigen Wochen einpendeln.<br />
Seien Sie sich aber bewusst, dass<br />
Sie ihren Körper maximal belasten und<br />
vergessen Sie nicht darauf. Deshalb ist<br />
es so wichtig, dem Körper regelmäßig<br />
mit Energie zu versorgen.<br />
Batterien aufladen 1<br />
Dies geschieht in unterschiedlichster<br />
Form. Ein wesentlicher Bestandteil ist ausreichender<br />
erholsamer Schlaf. Hierzu ein<br />
paar nicht zu unterschätzende Hinweise:<br />
■ Gute Matratze<br />
■ Angenehme Temperatur im Zimmer<br />
und gut lüften<br />
■ Einschlafen vor dem Fernsehen vermeiden<br />
(Gehirn schaltet dann nicht<br />
ab!)<br />
■ Kein Schläfchen am Nachmittag<br />
■ Leichte körperliche Betätigung vor<br />
dem Schlafen gehen<br />
Batterien aufladen 2<br />
Hier möchte ich auf eine wichtige zusätzliche<br />
Energiequelle hinweisen. Energie<br />
durch Freude am Leben. Das könnte beispielsweise<br />
bedeuten:<br />
■ ein erholsamer und entspannender<br />
Thermen- oder Saunabesuch<br />
■ ein Treffen mit Freunden<br />
■ eine Entspannungsmassage<br />
■ ein Tanzabend<br />
■ der Besuch einer Ausstellung<br />
■ eine Radtour<br />
■ Gitarrenunterricht<br />
■ ein Stück vom Lieblingskuchen<br />
■ Lernen Sie eine Fremdsprache<br />
■ Machen Sie etwas, was Sie noch nie<br />
getan haben<br />
Tipp<br />
Bevor Sie sich für eine berufsbegleitende<br />
Aus- und Weiterbildung entscheiden,<br />
befragen Sie Absolventen oder<br />
Absolventinnen, wie zufrieden sie mit der<br />
Ausbildung sind und ob die Erwartungen<br />
erfüllt wurden.<br />
Fazit<br />
In Zeiten höchster Beanspruchung, unabhängig<br />
davon ob Sie eine berufsbegleitende<br />
Ausbildung absolvieren oder nicht,<br />
seien Sie gut zu sich. Und egal was Sie<br />
sich erträumen und in Angriff nehmen:<br />
Geben Sie nie auf! Viel Erfolg dabei.
22 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 4 2011<br />
Klassische Klauseln sind variable Gehaltsbestandteile,<br />
jedoch Achtung, Sie müssen insgesamt<br />
das kollektivvertragliche Mindestgehalt immer<br />
erreichen. Der Kollektivvertrag gilt in der Regel<br />
bis zur zweiten Führungsebene. Sie können<br />
freiwillig Vordienstzeiten anrechnen, Sie können<br />
freiwillig mehr Urlaub geben, Sie können<br />
dienstvertraglich auch Sonderurlaub in einem<br />
bestimmten Ausmaß für Fort- und Weiterbildung<br />
einräumen, wobei dieser Sonderurlaub nicht als<br />
Urlaub auf den nach Urlaubsgesetz zustehenden<br />
Erholungsurlaub angerechnet werden darf.<br />
Weitere klassische Vorteile sind die gemäß § 3<br />
Abs 1 Z 14 EStG steuer- und beitragsfreien<br />
Vorteile aus der Teilnahme an Betriebsveranstaltungen<br />
(Betriebsausflüge, kulturelle Veranstaltungen,<br />
Betriebsfeiern) bis zu einer Höhe<br />
von derzeit € 365,– jährlich und dabei empfangene<br />
Sachzuwendungen bis zu einer Höhe von<br />
derzeit € 186,– jährlich. Dabei geht es um Autobahnvignetten,<br />
Gutscheine- und Geschenkmünzen,<br />
die nicht in Bargeld abgelöst werden<br />
können, Goldmünzen bzw. Golddukaten zu Weihnachten<br />
bzw. anlässlich des Geburtstages. Allenfalls<br />
können Sie auch noch das Dienstfahrzeug<br />
zur Privatnutzung im Rahmen der steuerlichen<br />
Hinzurechnungsbeträge – wenn es sich<br />
um ein teures Fahrzeug handelt – als motivierend<br />
betrachten.<br />
Klassische Fehler bei Dienstverträgen sind allerdings<br />
folgende:<br />
Die Vereinbarung einer Probezeit von mehr als<br />
einem Monat. Dies wird regelmäßig dann als<br />
Dienstverhältnis auf Probe gewertet, welches<br />
manager & recht<br />
Kreative Mitarbeiterführung im Rahmen von Dienstvertragsklauseln<br />
Beispiele von DO’s and DONT’s in Dienstverträgen<br />
Die Kreativität der Führung ist bei Dienstvertragsklauseln sehr eingeschränkt<br />
und daher darf ich im Rahmen des Gesamtthemas des Heftes<br />
auf einige Positiv- und Negativbeispiele verweisen.<br />
befristet ist und erst nach Ablauf der Befristung<br />
gelöst werden kann. Sollte sich in der Klausel der<br />
Hinweis finden, dass in der Probezeit von beiden<br />
Seiten das Dienstverhältnis jederzeit aufgelöst<br />
werden kann, so wird es von der Judikatur<br />
in der Regel als Probezeit im ersten Monat mit<br />
jederzeitiger Auflösbarkeit qualifiziert, darüber<br />
hinausgehend aber im zweiten, dritten oder gar<br />
vierten Monat ist es ein befristetes und erst<br />
durch Ablauf der Zeit lösbares Dienstverhältnis.<br />
Konkurrenzklauseln im Sinn der nachvertraglichen<br />
Konkurrenzverbote sind ebenfalls heikel.<br />
Gültig ist eine Konkurrenzklausel allerdings nur<br />
für Dienstnehmer, deren Entgelt für den letzten<br />
Monat ihres Dienstverhältnisses einen Betrag<br />
überschreitet, der das 17-fache der Höchstbeitragsgrundlage<br />
nach § 45 ASVG überschreitet.<br />
2010 waren dies monatlich € 2.329,–. Ebenso<br />
muss der Arbeitnehmer im Zeitpunkt des Abschlusses<br />
der Vereinbarung bereits volljährig gewesen<br />
sein, sie darf sich nur auf den Geschäftszweig<br />
des Arbeitgebers beziehen, den<br />
Zeitraum eines Jahres nicht übersteigen und die<br />
Beschränkung nicht auf Gegenstand, Zeit und<br />
Ort und im Verhältnis zum geschäftlichen Interesse,<br />
das der Arbeitgeber an ihrer Einhaltung<br />
hat, eine unbillige Erschwerung des Fortkommens<br />
des Angestellten, enthalten (§ 36 AngG).<br />
Beschränkungen ergeben sich auch bei der Auflösung<br />
des Dienstverhältnisses im Hinblick auf<br />
die Konkurrenzklausel. Sollte die Konkurrenzklausel<br />
eine Konventionalstrafe zur Besicherung<br />
vorsehen, so kann der Dienstgeber nur die vereinbarte<br />
Konventionalstrafe verlangen und hat<br />
damit alles an Schadenersatzunterlassung etc.<br />
abgegolten. Diese Konventionalstrafen unterliegen<br />
stets dem richterlichen Mäßigungsrecht.<br />
Kündigungsfristen können ebenfalls nicht einseitig<br />
kreativ gestaltet werden, sondern gilt<br />
immer die Kündigungsfrist des Arbeitgebers laut<br />
AngG (abhängig von der Dauer des Dienstverhältnisses)<br />
bzw. des allenfalls den Arbeitnehmer<br />
besser stellenden Kollektivvertrages. Der Arbeitgeber<br />
kann lediglich im Dienstvertrag verlangen,<br />
dass die für ihn geltende Frist auch als Kündigungsfrist<br />
für den Arbeitnehmer gelten soll.<br />
Ein weiterer Klassiker ist die Verpflichtung zur<br />
Urlaubskonsumation bei einer Dienstfreistellung.<br />
Eine solche Verpflichtung ist in der Regel<br />
ebenfalls ungültig.<br />
Ein weiterer Klassiker ist bei All-in-Klauseln die<br />
Einrechnung einer Überstundenpauschale von<br />
15 oder gar 20 Stunden. Regelmäßig wird damit<br />
die höchst zulässige Arbeitszeit laut Kollektivvertrag,<br />
wenn nicht gar nach Arbeitszeitgesetz,<br />
überschritten. Regelmäßig ergeben sich dabei<br />
dann auch Probleme des Nachweises der Einhaltung<br />
der kollektivvertraglichen Mindestentlohnung.<br />
In der Regel ist auch eine Klausel über den Ausbildungsrückersatz<br />
nicht zu retten, wenn diese<br />
nicht degressiv abhängig von der Dauer des<br />
Dienstverhältnisses zur Höhe des Rückersatzes<br />
gestaltet ist. Die Dauer der Rückerstattungspflicht<br />
selbst erlaubt beträgt maximal 5 Jahre,<br />
in besonderen Fällen maximal 8 Jahre nach der<br />
Beendigung der Ausbildung.<br />
Ebenso ungültig ist in der Regel die unbegründete<br />
Aufeinanderfolge von befristeten Dienstverhältnissen.<br />
Solche Kettendienstverhältnisse<br />
gelten in der Regel schon nach einmaliger Verlängerung<br />
ohne Grund als Dienstverhältnis auf<br />
unbefristete Zeit. Problematisch sind auch Anrechnungs-<br />
und Aufsaugungsklauseln von Überzahlung<br />
im Hinblick auf die nächstfolgenden Kollektivvertragserhöhungen.<br />
Solche Klauseln sind<br />
nur unter Betrachtung von konkreten Umständen<br />
des Einzelfalls möglich und sind von der Judikatur<br />
sehr enge zeitliche Grenzen gesetzt.<br />
Regelmäßig gewährte Prämien oder Boni ohne<br />
einzeln dazu erklärte Vorbehalte oder in klarer<br />
Abhängigkeit zu im Vorhinein definierten Zielen<br />
werden sehr schnell zu einem regelmäßigen Gehaltsanspruch<br />
auf Seiten des Dienstnehmers.<br />
Also Vorsicht vor zu viel Kreativität bei Dienstvertragsklauseln,<br />
welche in der Folge sogar ungültig<br />
oder ins Gegenteil der beabsichtigten Wirkung<br />
umschlagen können.<br />
Zuschriften und Meinungen an<br />
leadership@wdf.at<br />
Von Dr. Hannes Füreder SIEMER-SIEGL-FÜREDER & PARTNER RECHTSANWÄLTE www.ssfp-law.at
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6 6.6.2011 Wissensarbeit<br />
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