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LEADERSHIP 4 2011<br />

Steinbruch für Manager:<br />

Überfülle an Beispielen<br />

Ein wenig schwirrt einem der Kopf bei der Lektüre<br />

von Mintzbergs lapidar „Managen“ betiteltem<br />

Buch. Sehr viele Namen wirft der kanadische<br />

Vordenker dem Leser hin. Was die<br />

Fachliteratur betrifft, bildet das Opus so eine Art<br />

Summe seiner jahrzehntelangen Beschäftigung<br />

mit dem Thema Unternehmensführung.<br />

Die anderen Protagonisten sind jene Personen,<br />

die er für eine Langzeit-Untersuchung vor Ort<br />

begleitet hat. Verkaufsmeeetings, aber auch<br />

Dirigenten-Proben, schildert dieser Teil. Ba -<br />

sierend auf den tatsächlichen Tätigkeiten<br />

(darauf legt der Autor seinen Schwerpunkt) der<br />

Führungskräfte, strukturiert Mintzberg seine<br />

Kapitel.<br />

Ganz in der Tradition Peter Druckers widmet er<br />

sich auch den Managern im Non-Profit-Bereich.<br />

Der Chef der kanadischen Mounties wird<br />

ebenso begleitet wie Krankenhaus-Leiter. In<br />

Summe entsteht so ein gewaltiger Steinbruch,<br />

in dem jeder selbst die passenden Bruchstücke<br />

für seinen Arbeitsalltag finden wird. Vereinfacher<br />

ist Mintzberg nämlich definitiv keiner,<br />

im Zweifel bietet er immer noch eine Definition<br />

oder einen Einwurf mehr.<br />

Henry Mintzberg, „Managen“ (Gabal<br />

Verlag), ISBN 978-3-86936-105-5,<br />

390 Seiten, € 30,50<br />

www.managementbuch.de/wdf<br />

I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />

American update in Sachen<br />

Unternehmens-Sicherheit<br />

Es handelt sich zum Glück nicht immer um Erdbeben<br />

und Tsunamis. Doch wenn ein Blitzschlag<br />

in Mexiko das Schicksal des Handyherstellers<br />

Ericsson beeinflussen kann, sollte<br />

man vermutlich auch als kleineres Unternehmen<br />

der Risikovorsorge Beachtung schenken.<br />

Leider sensibilisieren uns meist erst Katastrophen<br />

(„the burning office-building next to<br />

you“), was man tun hätte sollen. Mit Betty Kildows<br />

Buch hat zumindest niemand eine Ausrede,<br />

nicht gewußt zu haben, wie man es beizeiten<br />

angeht. Risk Mangement und Business<br />

Continuity werden in ihrer (überlappenden, aber<br />

nicht synonymen) Bedeutung vorgestellt.<br />

Da es sich eher um ein Programm handelt, das<br />

Führungskräfte vorbereiten sollten, als um einen<br />

Plan, werden folgerichtig auch die Schritte<br />

und besonders nachahmenswerte Schutzmechanismen<br />

geschildert. Dass dieses Kompendium,<br />

das beim amerikanischen Managerverband<br />

erschien, auf Englisch verfaßt ist, soll niemanden<br />

abeschrecken, den das Thema interessiert:<br />

Die Sprache ist einfach, die Beispiele<br />

sonnenklar. In diesem Sinne – be prepared!<br />

Betty A. Kildow, „A Supply Chain Management<br />

Guide to Business Continuity“ (Ama<strong>com</strong>/Mc<br />

Graw-Hill), ISBN 978-0814416457,<br />

272 Seiten, € 26,99<br />

Wie man Soft-Laden wird:<br />

Süßes Gift der Harmonie<br />

Wie in anderen Titeln der jüngeren Management-Literatur<br />

feiert die Sozialpsychologie bei<br />

Vašek eine Renaissance. Allerdings geht es bei<br />

ihm nicht um Empathie und Emotionale Intelligenz,<br />

die sind vielmehr erklärte Feinbilder des<br />

Autors. Alle „da abzuholen, wo sie stehen“ oder<br />

das Team ins „Boot zu holen“ täuscht auch Führungskräfte<br />

über Minderleistung und latente<br />

Konflikte hinweg. Soweit die Kernthese, der zufolge<br />

die Weichmacher jedes Unternehmen<br />

letztlich weich bekommen.<br />

Klare Worte mit heißem Herzen zieht der Autor<br />

dem „Sprachspiel der Harmoniekultur“ jedenfalls<br />

vor. Als Journalist nennt er den cholerischen<br />

Chef als „role model“, versucht aber<br />

gleichzeitig keiner Angstkultur das Wort zu reden.<br />

Dieser Spagat gelingt nicht immer, bisweilen<br />

geht die sprachliche Lust am Bonmot zu<br />

sehr durch. Das Einleitungskapitel hingegen<br />

zeigt am stärksten, wie Harmoniesucht zum süßen,<br />

aber lähmenden Gift werden kann: Selbstreferentiell<br />

erklärt uns der Autor darin, warum<br />

es sein Buch gar nicht gäbe, wäre er selbst den<br />

Weichmachern gefolgt.<br />

Thomas Vašek, „Die Weichmacher. Das<br />

süße Gift der Harmoniekultur“ (Hanser),<br />

ISBN 978-3-446-42353-4, 207 Seiten, € 18,50<br />

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