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LEADERSHIP 4 2011<br />

I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I<br />

Europas Rolle in der Weltwirtschaft: Mag. Richard Kühnel, Dr. Gunther Tichy, Dr. Therese Mitterbauer, MBA, Dr. Norbert Rozsenich, Mag. Monika Kircher-Kohl, Moderator<br />

MMag. Karl Gaulhofer sowie die Veranstalter Dr. Paul Jankowitsch (WdF) und Dr. Franz Barachini (VIST).<br />

Diskussionsrunde ortete fehlende Strategie und Bildungsdefizit<br />

Wie besteht Österreich im globalen Wettbewerb?<br />

Harte Worte statt Humor am Faschingsdienstag: „Deklamationsprofis und<br />

Umsetzungsdilettanten“, „es geht uns noch gut“ und „keine Produkte, mit<br />

denen sich die Bevölkerung identifiziert“, lauteten die Befunde bei der<br />

von Vienna International School of Thought (VIST) und WdF veranstalteten<br />

Diskussion. Die Fragestellung: Wie stellt sich Österreichs Rolle in der<br />

Weltwirtschaft künftig dar?<br />

in Film mit den vom Institut für Me-<br />

E dienproduktion (FH St. Pölten) eingefangenen<br />

„Stimmen aus dem Volk“ eröffnete<br />

den Abend zur Wettbewerbsfähigkeit<br />

der heimischen Wirtschaft. Infineon-<br />

Chefin Mag. Monika Kircher-Kohl verwies<br />

auf die wesentliche Rolle, die den Schlüsseltechnologien<br />

der Europäer (z. B. Mikroelektronik)<br />

zukommen wird. Allerdings<br />

könnten wir „uns weder Jammern, noch<br />

den verklärten Blick in die Vergangenheit<br />

leisten“. Dr. Therese Mitterbauer, Geschäftsführerin<br />

der MIBA Hightech Coatings, sah<br />

vor allem den mangelnden Leidensdruck<br />

als Bremse für Reformen: „Es geht uns<br />

noch zu gut“. Vor allem bei Pensionen<br />

und Bildung müsse aber rasch im Sinne<br />

der Wettbewerbsfähigkeit eingegriffen<br />

werden: „Wir haben gut ausgebildete Arbeitskräfte,<br />

aber zu wenig davon“. „Auch<br />

in der Zwischenkriegszeit wurde schon<br />

über Verwaltungsreform gesprochen“,<br />

erinnerte Dr. Gunther Tichy von der Akademie<br />

der Wissenschaften. Der Volkswirtschafter<br />

verwies auf das Mißverständnis,<br />

dass Exporte nur mit in den Zielländern<br />

raren Gütern möglich seien: „Heute erfolgt<br />

Außenhandel zu 90% mit Industriegütern<br />

zwischen Industrieländern“. So<br />

gesehen, „könne nichts Besseres passieren,<br />

als dass alle Chinesen reich werden<br />

und unsere Produkte kaufen“.<br />

Strategie und Struktur fehlen<br />

Moderator MMag. Karl Gaulhofer (Die Presse)<br />

ging aber auch den Wachstumsrezepten der<br />

BRIC-Staaten nach. Vor allem eine konzertierte<br />

Vorgangsweise zeichne diese Staaten<br />

aus, war man sich am Podium einig: „Viel<br />

systematischer“ sei etwa die chinesische Regierung<br />

bei den Konjunkturprogrammen unterwegs,<br />

berichtete Mag. Kircher-Kohl, „wir<br />

beschäftigen uns – und das Budget spricht<br />

da Bände – mehr mit Landwirtschaft als mit<br />

Hochtechnologie“. In eine ähnliche Kerbe<br />

schlug Sektionschef i. R. Dr. Norbert Rozsenich,<br />

Uni-Rat der Boku Wien, der es schlicht un-<br />

In der Aula der Wissenschaften: DI Siegfried Neubauer<br />

(VIST) und Mag. Peter Kopp (Consultatio).<br />

menschenorientierten, gesellschaftsverantwortlichen und sozialen Marktwirtschaft.<br />

Foto: Graf<br />

13<br />

erträglich fand, „dass bei uns nunmehr<br />

fünf Minister für die Forschungs- und Technologiepolitik<br />

zuständig sind“.<br />

Abzuraten, so Dr. Tichy, sei in den kommenden<br />

Jahren von einem „Doping des Wachstums<br />

durch Budgetdefizite“, wie es die USA<br />

praktizierten. Der Leiter der Vertretung der Europäischen<br />

Kommission in Österreich, Mag.<br />

Richard Kühnel, sah im globalen Maßstab<br />

ohnehin nur mehr kleine Staaten („die einen<br />

wissen es schon, die anderen noch nicht“),<br />

die EU hingegen sei immer noch der größte<br />

Markt. Allerdings wurde die Technologiepolitik<br />

im Gegensatz zum Agrarbereich nicht<br />

europäisiert; „das europäische Rahmen-<br />

Programm ist nur komplementär zu nationalstaatlichen<br />

Aktivitäten zu sehen“. Umso<br />

wesentlicher sei daher die gemeinsame<br />

Zielfestlegung der 27 EU-Länder: „Wenn’s wir<br />

nicht machen, macht’s niemand“!<br />

Eine praktische Reform-Möglichkeit gab es<br />

dann im Anschluß an die Diskussion.<br />

Dank anwesenden Notars konnte das Bildungsvolksbegehren<br />

vor Ort unterzeichnet<br />

werden.

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