Leadership - erfolgsein.com
Leadership - erfolgsein.com
Leadership - erfolgsein.com
- TAGS
- leadership
- erfolgsein.com
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
16 I schwerpunkt I expertenforum I wdf-intern I service I LEADERSHIP 4 2011<br />
buchtipps<br />
Öl-Macht Österreich im<br />
Fokus der der Sowjets<br />
Verdankt sich der Aufstieg der OMV letztlich auch<br />
den Sowjets? Walter Ibers Zusammenfassung zur<br />
Ölwirtschaft der Nachkriegszeit legt dies nahe.<br />
Durch die 1945 erfolgte großzügige Auslegung<br />
des deutschen Eigentums und dessen Übernahme<br />
in russische Verwaltung begann der Höhenflug<br />
der heimischen Petroindustrie. Förderrekorde<br />
und der dritte Platz bei der europäischen Öl-<br />
Ausbeute hinter Rumänien und Russland folgten<br />
in den knapp zehn Jahren bis zum Staatsvertrag.<br />
Den Schwerpunkt der historischen Studie bildet<br />
allerdings der politische Kampf um die reichen<br />
Felder rund um Matzen, Zistersdorf und Co.: Wirtschaftliche<br />
Interessen Österreichs und Russlands,<br />
politische Querelen zwischen KPÖ und sowjetischen<br />
Besatzern, dazu der Argwohn der<br />
Westmächte waren an der Tagesordnung.<br />
Vor allem die Schicksale vermeintlicher oder<br />
echter Saboteure lassen zwischen all den<br />
ökonomischen Fakten und Zahlen immer wieder<br />
das gefährliche Umfeld durchblitzen. Die anhand<br />
vor allem russischer Akten gut dokumentierte<br />
Branchen-Darstellung wird so zu einem<br />
bedrückenden Stück Wirtschaftsgeschichte.<br />
Walter M. Iber, „Die Sowjetische Mineralölverwaltung<br />
in Österreich. Zur Vorgeschichte<br />
der OMV 1945-1955“ (Studien-Verlag),<br />
ISBN 978-3-7065-4870-0, 312 Seiten, € 34,90<br />
Für Entscheider: Was nützt<br />
außer dem Münzwurf noch?<br />
Was darf’s denn sein – Stakeholder-Matrix,<br />
SWOT-Analyse oder Entscheidungstabelle? Die<br />
Zahl der Werkzeuge, in komplexen Situationen<br />
richtig zu entscheiden, ist wahrlich groß. 33 davon<br />
listet der Methodenkatalog in diesem Band<br />
ausführlich auf. Quasi nebenbei ergibt diese kluge<br />
und umfassende Aufstellung auch eine Fülle<br />
an Möglichkeiten für die Moderation von Diskussionen.<br />
Davor steigt das Autorentrio aber mit<br />
einem gehirnphysiologischen Plädoyer ein: Die<br />
Akzeptanz von Emotionen in der Entscheidungsfindung<br />
wird damit hinreichend begründet.<br />
Das Herzstück der dreigliedrigen Monographie<br />
bildet die lange (österreichische) Fallgeschichte,<br />
die zeigt, wie mit der nötigen Strukturierung<br />
auch grundsätzliche Weichenstellungen fundiert<br />
werden können. Besonders sympathisch erscheint<br />
auch das vorgestellte Konzept der „Kulturkompatibilität“.<br />
Oft genug scheitert die Akzeptanz<br />
der einmal getroffenen Management-Entscheidung<br />
ja nicht an der Sache selbst, sondern<br />
am Stil. Wir ändern bestehende Spielregeln, verärgern<br />
die Kollegen und merken es nicht.<br />
Lorenz Forchhammer/ Elke Lorenz/<br />
Marco Stoll, „Zielsicher entscheiden.<br />
Wie Führungskräfte komplexe Situationen<br />
meistern“ (Wolters Kluwer),<br />
ISBN 978-3-472-07711-4,184 Seiten, € 40,80<br />
Genüsslich folgt man der<br />
Demontage einer Fiktion<br />
Natürlich geht es nicht ganz ohne Mathematik<br />
ab, wenn der „Marcel Prawy“ seiner Zunft<br />
sich mit der Gerechtigkeit auseinandersetzt.<br />
Oder besser: der Darstellung ihres fiktionalen<br />
Charakters - denn “ein Kampfbegriff, ein Gaukelbild”<br />
ist die Gerechtigkeit für den Autor. Taschner<br />
lädt vielmehr ein zum Streifzug durch<br />
die Theorien von Aristoteles bis Rawls und Singer,<br />
aber auch seine reich gefüllte klassische<br />
Bibliothek von Cicero bis Camus. Das Lesevergnügen<br />
ist also garantiert angesichts von Formulierungen<br />
wie „kleine Münzen im Geldspeicher<br />
des Humankapitals“.<br />
Inhaltlich lassen sich für das Management vor<br />
allem zwei Dinge mitnehmen. Die Gedanken zur<br />
Einkommensgerechtigkeit (samt verständlicher<br />
Herleitung des Gini-Koeffizienten) und die<br />
wirklich drastische Berechnung zur Vorsorgeund<br />
Pensionslücke der EU. Warum die größte<br />
Ungleichbehandlung besser sein kann als<br />
blinder Gerechtigkeitssinn, erfährt man ebenso.<br />
Eine Lösung für die Ungerechtigkeiten dieser<br />
Welt, beginnend mit der Geburt (reicher<br />
Erbe oder nicht?), bietet der Band nicht - aber<br />
das wird gleich zu Beginn gesagt.<br />
Rudolf Taschner, „Gerechtigkeit siegt –<br />
aber nur im Film“ (Ecowin),<br />
ISBN 978-3-7110-0004-0, 232 Seiten, € 21,90<br />
Unser Service: Bequeme Bestellung aller Titel über den „WdF-Büchertisch“ auf