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land & gemeinden - Steiermärkischer Gemeindebund - Steiermark

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Offizielle Zeitschrift des Steiermärkischen <strong>Gemeindebund</strong>es<br />

Oktober 2005 Nummer 10 58. Jahrgang<br />

Nach der Grundsatzvereinbarung<br />

eines einheitlichen Verteilungsschlüssels<br />

im Finanzausgleichsgesetz<br />

2005 wurden nunmehr<br />

mit der dazu ergangenen Verordnung<br />

des Bundesministers für Finanzen die<br />

Schlüsselzahlen und Prozentsätze für<br />

die Verteilung der Ertragsanteile und<br />

für die Höhe von Finanzzuweisungen<br />

und Abzügen im FAG 2005 festgesetzt.<br />

Kindberg ist <strong>Steiermark</strong>s „Schönste Blumenstadt“<br />

Finanzausgleich:<br />

Einheitlicher Verteilungsschlüssel in Kraft<br />

Die Ertragsanteilvorschüsse für den<br />

September 2005 wurden somit erstmals<br />

auf Basis von einheitlichen Verteilungsschlüsseln<br />

berechnet und den Gemeinden<br />

angewiesen. Damit ist eine langjährige<br />

Forderung des Österreichischen<br />

<strong>Gemeindebund</strong>es erfüllt und ein neues<br />

Kapitel im Finanzausgleich beginnt.<br />

Ausführliches dazu lesen Sie auf den<br />

Seiten 4 bis 5.<br />

Getränkeabgabe:<br />

Aktueller Verfahrensstand<br />

und weitere Vorgangsweise<br />

der Gemeinden ..................... Seite 6<br />

Gemeindeverwaltungsakademie –<br />

Seminarprogramm<br />

Herbst 2005 ........................... Seite 10


DER PRÄSIDENT<br />

Liebe Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeister!<br />

Geschätzte Gemeindemandatare<br />

und Mitarbeiter!<br />

Die Sommer- und Ferienzeit ist vorbei,<br />

die Schule und der berufliche Alltag<br />

haben wieder begonnen. In einigen<br />

Regionen der <strong>Steiermark</strong> wird dieser<br />

Alltag für viele geprägt durch die<br />

Auswirkungen der Hochwasserkatastrophe,<br />

die zahlreiche Gemeinden in<br />

der zweiten Augusthälfte betroffen<br />

hat. Menschen haben ihr Heim, ihre<br />

Existenzgrundlage verloren, wichtige<br />

Infrastruktureinrichtungen wurden<br />

zerstört oder massiv beschädigt. Aber<br />

auch zahlreiche Hilfsaktionen haben<br />

eingesetzt, Betroffene erhalten private<br />

und öffentliche Unterstützung und die<br />

Sanierungsarbeiten sind bereits im<br />

Gang. Mit Zuversicht und dem Glauben<br />

an die Zukunft werden die Schäden<br />

beseitigt und wird an neuen Lebensgrundlagen<br />

gearbeitet.<br />

Auch wir als kommunale Interessenvertretung<br />

wollen dazu beitragen, dass<br />

die von Hochwasserschäden betroffenen<br />

steirischen Gemeinden die notwendigen<br />

Wiederherstellungsmaßnahmen<br />

ihrer Infrastruktur möglichst rasch<br />

bewerkstelligen können. Zusammen<br />

mit dem Steirischen Städtebund haben<br />

2 Steirische Gemeindenachrichten 10/05<br />

Mit Zuversicht und Tatkraft<br />

in die neue Arbeitsperiode!<br />

wir daher eine Hochwasser-Spendenaktion<br />

gestartet und die von der<br />

Wetterkatastrophe diesmal verschont<br />

gebliebenen Gemeinden aufgerufen,<br />

nach Möglichkeit finanzielle Unterstützung<br />

zu leisten. Allen Gemeinden,<br />

die bereits Spenden überwiesen haben,<br />

danke ich sehr herzlich. Es ist wichtig,<br />

den betroffenen Bürgermeisterinnen<br />

und Bürgermeistern diesen Zusammenhalt<br />

aller steirischen Gemeinden und<br />

die Solidarität untereinander zu zeigen.<br />

Die Verteilung der gesammelten Spenden<br />

für die Hochwasser geschädigten<br />

Gemeinden werden wir so rasch wie<br />

möglich gemeinsam mit dem Steirischen<br />

Städtebund vornehmen und die<br />

steirischen Gemeinden natürlich davon<br />

informieren.<br />

Nach den Gemeinderatswahlen im<br />

März steht uns in Kürze ein weiterer<br />

wichtiger Wahlgang bevor. Am 2. Oktober<br />

wird ein neuer Landtag gewählt. Es<br />

ist zu hoffen, dass die Wahlbeteiligung<br />

an der Landtagswahl 2005 trotz diverser<br />

Ereignisse und Schlagzeilen in den<br />

letzten Monaten eine der Bedeutung<br />

dieser Wahl entsprechend hohe sein<br />

wird. Gerade auch die positive Arbeit<br />

in den Gemeinden und das persönliche<br />

Engagement der kommunalen Verantwortungsträger<br />

kann die Bereitschaft<br />

der Menschen, an demokratischen<br />

Prozessen mitzuwirken, steigern. Es ist<br />

wichtig, den Bürgern – vor allem aber<br />

der Jugend – klar zu machen, dass wir<br />

jene Demokratie, die unser Staat sich<br />

nach dem 2. Weltkrieg neu erkämpfen<br />

und sichern musste, mit der aktiven<br />

Teilnahme jedes Einzelnen an demokratischen<br />

Entscheidungen festigen und<br />

auch für die Zukunft bewahren.<br />

Wenn man die erbrachten Leistungen in<br />

den steirischen Gemeinden und Städten<br />

aufmerksam und objektiv beurteilt,<br />

wird sichtbar, dass in allen Gemeinden<br />

und Städten unseres Landes für alle Lebensbereiche,<br />

besonders aber im Bezug<br />

auf Ausbau der Infrastruktur, sehr viel<br />

für unsere Bürger geschehen ist. Grundlage<br />

dieses augenscheinlichen Erfolges<br />

Index der Verbraucherpreise<br />

1966 1976 1986 1996 2000<br />

Juli 2005 414,8 236,4 152,0 116,2 110,5<br />

August 2005 (vorläufig) 415,6 236,8 152,3 116,5 110,7<br />

ist die meist positive Zusammenarbeit<br />

unter den politisch verantwortlichen<br />

Persönlichkeiten und Fraktionen auf<br />

Gemeindeebene und eine überaus erfolgreiche<br />

Kooperation mit dem Land<br />

<strong>Steiermark</strong>.<br />

Stellvertretend für die gesamte Landesregierung<br />

danke ich Frau Landeshauptmann<br />

Waltraud Klasnic für ihr stetes<br />

Verständnis und ihre Unterstützung der<br />

Gemeindeanliegen. Besonders herzlich<br />

danke ich den beiden Gemeindereferenten<br />

in der Landesregierung, Frau Landeshauptmann<br />

Waltraud Klasnic und<br />

Ersten Landeshauptmannstellvertreter<br />

Mag. Franz Voves, für ihr großes Entgegenkommen<br />

und die Unterstützung der<br />

steirischen Gemeinden und Städte. Es<br />

ist im Interesse der steirischen Gemeinden<br />

und des Landes diese erfolgreiche<br />

Kooperation nahtlos zum Wohle unserer<br />

Bürger fortzusetzen. Damit kann unser<br />

gemeinsamer, erfolgreicher, steirischer<br />

Weg auch in der nächsten Gemeinderats-<br />

und Landtagsperiode 2005-2010<br />

beschritten werden.<br />

Sobald der neue Landtag konstituiert<br />

und die Landesregierung gewählt ist,<br />

wird der Steiermärkische <strong>Gemeindebund</strong><br />

ein Forderungspapier vorlegen,<br />

das die kommunalen Probleme und Anliegen<br />

aufzeigt, und dafür sorgen, dass<br />

diese Themen in die Prioritätenreihung<br />

für die Arbeit in Landesregierung und<br />

Landtag bevorzugt aufgenommen werden.<br />

Vor allem wird es darum gehen,<br />

dass die notwendige und gerechte Ausstattung<br />

mit Finanzmitteln gewährleistet<br />

wird, damit die Gemeinden ihre gesetzlichen<br />

Aufgaben im Interesse der Bürgerinnen<br />

und Bürger erfüllen können.<br />

Ich bin davon überzeugt, dass die bewährte<br />

Zusammenarbeit zwischen dem<br />

Land und den Gemeinden und Städten<br />

auch in Zukunft oberstes Ziel sein wird<br />

und alle politischen Kräfte ihre Stärken<br />

im gemeinsamen Bestreben für eine<br />

weiterhin lebenswerte <strong>Steiermark</strong> einsetzen<br />

werden. Was die steirischen Gemeinden<br />

und ihre Interessenvertretung<br />

dazu beitragen können, werden sie tun.<br />

Euer<br />

Bürgermeister a. D. Hermann Kröll, NRAbg. a. D.,<br />

Präsident des Steiermärkischen <strong>Gemeindebund</strong>es<br />

1.Vizepräsident des Österreichischen <strong>Gemeindebund</strong>es


Ehrenpräsident Landeshauptmann a. D.<br />

Dr. Josef Krainer feierte seinen 75. Geburtstag<br />

Am 26. August 2005 feierte der<br />

ehemalige Landeshauptmann<br />

von <strong>Steiermark</strong> und Präsident<br />

des Steiermärkischen <strong>Gemeindebund</strong>es,<br />

Dr. Josef Krainer, seinen 75. Geburtstag.<br />

Der Name Krainer war seit 1945 prägend<br />

für das Land <strong>Steiermark</strong>. Josef<br />

Krainer, der Vater, stand von 1948 bis<br />

zu seinem plötzlichen Tod im Jahr 1971<br />

als Landeshauptmann an der Spitze des<br />

Landes. Neun Jahre später folgte ihm<br />

sein Sohn in dieses Amt.<br />

1930 in Graz geboren, begann Josef<br />

Krainer nach seiner Matura das Studium<br />

der Rechtswissenschaften an der<br />

Karl-Franzens-Universität Graz. Das<br />

Studienjahr 1951/52 absolvierte er als<br />

Fulbright-Stipendiat zum Studium der<br />

Politischen Wissenschaften an der University<br />

of Georgia in den USA. Nach<br />

der Promotion zum Dr. jur. und dem Gerichtsjahr<br />

verbrachte er ein Studienjahr<br />

am Bologna Center der John Hopkins<br />

University.<br />

Nach vier Jahren als Universitätsassistent<br />

begann die eigentliche politische<br />

Karriere des Dr. Josef Krainer als<br />

stellvertretender Bauernbunddirektor<br />

im Jahr 1966. Drei Jahre später übernahm<br />

er diesen Verband als Direktor<br />

und wurde 1970 Abgeordneter zum<br />

Österreichischen Nationalrat. Nach dem<br />

Tod des Vaters 1971 beruft man ihn in<br />

die Steiermärkische Landesregierung,<br />

in der er als Landesrat für Agrar- und<br />

Baufragen zuständig ist. Schon in dieser<br />

Zeit bemüht er sich intensiv um Kontakte<br />

mit den angrenzenden Ländern<br />

und wird Mitbegründer der ARGE<br />

Alpen-Adria. Nachdem Rücktritt von<br />

Landeshauptmann Dr. Niederl wird Dr.<br />

Josef Krainer im Juli 1980 zum ersten<br />

Mal Landeshauptmann von <strong>Steiermark</strong><br />

– eine Funktion, die er bis zu seinem<br />

Rücktritt im Dezember 1995 mit der<br />

ihm eigenen Energie und Volksverbundenheit,<br />

mit Innovationsstreben und<br />

intellektueller Weltsicht erfüllt.<br />

Von Juni 1981 bis Jänner 1992 war<br />

Landeshauptmann Dr. Josef Krainer<br />

auch Präsident des Steiermärkischen<br />

<strong>Gemeindebund</strong>es. Die steirische Kom-<br />

Kommunalnet: Innovative Plattform für<br />

kommunales Verwaltungsmanagement<br />

Der Österreichische <strong>Gemeindebund</strong>, die Kommunalkredit Austria AG und<br />

der Studiengang „Public Management“ der FH Technikum Kärnten haben<br />

nach mehrmonatigen Vorgesprächen vereinbart, im gemeinsamen Intranet-Projekt<br />

„kommunalnet.at“ zusammenzuarbeiten.<br />

Kommunalnet ist ein gemeinsames Intranet-Projekt des Österreichischen<br />

<strong>Gemeindebund</strong>es, seiner Landesverbände und der Kommunalkredit<br />

Austria AG. Zielsetzung des Projekts ist es, den Kommunen Zugang<br />

zu Informationen und Anwendungen für die Umsetzung von E-Government-<br />

Diensten, spezielle Angebote im Produkt-, Service- und Dienstleistungsbereich<br />

sowie Kommunikationsmöglichkeiten zu bieten. Durch die nunmehr vereinbarte<br />

Zusammenarbeit mit dem Fachhochschul-Studiengang „Public Management“<br />

der FH Technikum Kärnten sollen die österreichischen Gemeinden und<br />

Städte sowie ihre wirtschaftlichen Unternehmen noch besser bei der Erfüllung<br />

ihrer öffentlichen und privatrechtlichen Aufgaben unterstützt werden.<br />

Kommunalnet.at wird daher in Zukunft in einer bislang in Österreich einzigartigen<br />

Form Forschung, Lehre und Praxis miteinander verbinden. Die Ergebnisse<br />

der angewandten Forschung sowie zeitgemäße Verwaltungsmanagementmethoden<br />

werden damit gerade auch für kleinere und mittlere Gemeinden unkompliziert<br />

und schnell genutzt werden können. Nutznießer dieses innovativen<br />

Angebots wird nicht nur die öffentliche Verwaltung, sondern letztlich jeder<br />

einzelne Bürger sein.<br />

GEMEINDEBUND<br />

munalpolitik war Dr. Josef Krainer stets<br />

ein besonders Anliegen und so fand auch<br />

die kommunale Interessenvertretung bei<br />

ihm beste Unterstützung bei Problemen<br />

und Anliegen der Gemeinden. In<br />

Würdigung dieser seiner Verdienste ernannte<br />

ihn die Delegiertenversammlung<br />

des Steiermärkischen <strong>Gemeindebund</strong>es<br />

auch einstimmig zum Ehrenpräsidenten<br />

unseres Verbandes.<br />

Der Steiermärkische <strong>Gemeindebund</strong><br />

wünscht seinem Ehrenpräsidenten<br />

LH a. D. Dr. Josef Krainer zum<br />

besonderen Geburtstag auch auf<br />

diesem Wege nochmals alles nur erdenklich<br />

Gute, vor allem noch viele<br />

Jahre in Gesundheit, Lebensfreude<br />

und Aktivität!<br />

Aus dem Inhalt<br />

Steuern & Finanzen<br />

Einheitlicher Verteilungsschlüssel<br />

in Kraft ........................................... 4<br />

Getränkeabgabe: Aktueller<br />

Verfahrensstand und weitere<br />

Vorgangsweise der Gemeinden ...... 6<br />

Termine<br />

Symposium „Gemeindeprojekte –<br />

wie finanzieren?“ ............................ 7<br />

GEVA-Seminarprogramm<br />

Herbst 2005 .................................. 10<br />

Vortragsreihe „Mütter – Väter –<br />

Eltern“ im Bezirk Hartberg .......... 10<br />

Lehrgang „Erfolgreiche Kulturarbeit<br />

in steirischen Gemeinden“ ............. 11<br />

Europa<br />

Neues zu Europa ............................. 8<br />

Französische Gemeinde<br />

sucht Partnerschaft ......................... 9<br />

Umwelt<br />

NATUR findet Stadt ...................... 11<br />

Land & Gemeinden<br />

Steirischer Blumenschmuckwettbewerb<br />

2005 ........................... 12<br />

Kulturpark Hengist:<br />

„Gräberfeld Kainach bei Wildon“.... 14<br />

12. Internationale Musikwochen<br />

Lassing .......................................... 14<br />

20 Jahre Kontrolle der<br />

steirischen Böden........................... 14<br />

Kurzmeldungen ............................. 15<br />

SPENDENAKTION –<br />

Hochwasserhilfe für<br />

steirische Gemeinden..................... 16<br />

Impressum ..................................... 16<br />

Steirische Gemeindenachrichten 10/05 3


STEUERN & FINANZEN<br />

Einheitlicher Verteilungsschlüssel in Kraft<br />

Die Ertragsanteilvorschüsse für<br />

den September 2005 wurden<br />

erstmals auf Basis von einheitlichen<br />

Verteilungsschlüsseln berechnet<br />

und den Gemeinden angewiesen.<br />

Im Paktum zum Finanzausgleichsgesetz<br />

2005 wurden diese Schlüssel<br />

dem Grundsatz nach vereinbart, mit<br />

der jüngst ergangenen Verordnung<br />

des Bundesministers für Finanzen<br />

wurden sowohl die Schlüssel für die<br />

vertikale Verteilung (Oberverteilung)<br />

als auch die Verteilungsschlüssel für<br />

die horizontale Verteilung (Unterverteilung<br />

– Ländertöpfe) festgesetzt.<br />

Eine langjährige Forderung des<br />

Österreichischen <strong>Gemeindebund</strong>es<br />

konnte damit erfüllt werden.<br />

1. Ausgangslage<br />

Die Aufteilung der Ertragsanteile aus<br />

den gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

auf die einzelnen Gebietskörperschaften<br />

hat in der Vergangenheit durch einseitige<br />

steuerpolitische Maßnahmen des<br />

Bundes (in der Regel waren dies Steuerreformen)<br />

den Anteil des Bundes an der<br />

Finanzausgleichsmasse zu Lasten der<br />

Länder und Gemeinden stetig erhöht.<br />

Die nachstehende Grafik veranschaulicht<br />

dies recht deutlich anhand einer<br />

Zeitreihe.<br />

Um solche strukturelle Nachteile zu<br />

beseitigen, hat der Österreichische<br />

<strong>Gemeindebund</strong> bereits in den vergangenen<br />

Finanzausgleichsperioden einen<br />

einheitlichen Verteilungsschlüssel für<br />

die gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

gefordert. Als Teilerfolg ist hier wohl<br />

die Zuordnung der bis Ende 1997 als<br />

ausschließliche Gemeindeabgabe konzipierten<br />

Körperschaftsteuer zu den gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben und<br />

dem dabei festgelegten einheitlichen<br />

4 Steirische Gemeindenachrichten 10/05<br />

Verteilungsschlüssel für die Einkommensteuer,<br />

Lohnsteuer, Körperschaftsteuer<br />

und Kapitalertragsteuer II ab dem<br />

Jahr 1998 anzuführen. Regelungen, die<br />

ab diesem Zeitpunkt zu Aufkommensveränderungen<br />

bei den Ertragssteuern<br />

führten, haben in ihren Aufkommenswirkungen<br />

die Gebietskörperschaften<br />

im einheitlich festgesetzten Ausmaß<br />

getroffen.<br />

2. Die Forderung an das<br />

FAG 2005<br />

In einem gemeinsamen Forderungskatalog<br />

des Österreichischen <strong>Gemeindebund</strong>es<br />

und des Österreichischen<br />

Städtebundes zum FAG 2005 wurde die<br />

Forderung auf Einführung eines einheitlichen<br />

Verteilungsschlüssels sowohl für<br />

jene Abgaben, an denen die Gemeinden<br />

bereits beteiligt sind, als auch für die<br />

ausschließlichen Bundesabgaben erhoben,<br />

unter Hinweis auf den rückläufigen<br />

Anteil der Gemeinden am Gesamtabgabenertrag.<br />

Mit dem einheitlichen Schlüssel sollte<br />

die Stabilität des Anteils der Gemeinden<br />

am Gesamtabgabenertrag gesichert<br />

werden.<br />

Vom einheitlichen Schlüssel sollten<br />

die Werbeabgabe (Gemeindeanteil<br />

Anteile an der Finanzausgleichsmasse nach Transfers und<br />

Kostentragung in Prozent<br />

62,6<br />

19,2<br />

18,3<br />

0,0<br />

59,2<br />

18,8<br />

18,7<br />

3,3<br />

62,3<br />

17,6<br />

16,6<br />

3,4<br />

1990 1995 2001 2003<br />

61,9<br />

17,7<br />

16,9<br />

3,5<br />

Bund<br />

LGF-Stellvertreter Prof. Dietmar Pilz,<br />

<strong>Steiermärkischer</strong> <strong>Gemeindebund</strong><br />

Länder mit Wien als Land<br />

Gemeinden<br />

Europäische Union<br />

86,915 %), die Grunderwerbsteuer und<br />

die Bodenwertabgabe (Gemeindeanteil<br />

jeweils 96 %), die durch ihren hohen<br />

Gemeindeanteil de facto wie Gemeindeabgaben<br />

wirken, ausgenommen<br />

werden.<br />

3. Das Paktum zum FAG 2005<br />

Im Paktum zum FAG 2005 wurde in der<br />

Punktation zu „Finanzausgleich – allgemein“<br />

folgende Vereinbarung getroffen<br />

(Paktumstext):<br />

„Einheitlicher Schlüssel gemäß Ergebnis<br />

Arbeitsgruppe<br />

• Ertragsneutrale Umrechnung gemäß<br />

Rechnungsabschluss 2004<br />

• Bund bringt ein: Versicherungs-,<br />

Tabaksteuer, Kapitalverkehrssteuern,<br />

Elektrizitäts-, Erdgas-, Kohle-, Normverbrauchs-,<br />

Konzessionsabgabe;<br />

• Ertragsneutrale Umstellung der<br />

Transfers (exklusive Wohnbauförderung<br />

und entsprechender Bedarfszuweisungen)<br />

und Vorwegabzüge auf<br />

neue Basis.“<br />

4. Das Finanzausgleichsgesetz<br />

2005<br />

Die Normierung des einheitlichen<br />

Schlüssels für die vertikale Verteilung<br />

(Oberverteilung) und die Verteilungsschlüssel<br />

für die horizontale Verteilung<br />

(Unterverteilung – Ländertöpfe) erfolgte<br />

bereits im FAG 2005, mit einer genauen<br />

Beschreibung der Berechnungsmethoden.<br />

Als Basisjahr für die Berechnungsgrundlagen<br />

wurde einvernehmlich das<br />

Jahr 2004 gewählt.<br />

Für die Verteilungsparameter in der<br />

Unterverteilung, wie die Volkszahl, die<br />

abgestufte Bevölkerungszahl und der<br />

Fixschlüssel, wird für die Verteilung<br />

ebenfalls das Jahr 2004 als Basisjahr<br />

herangezogen. Die Vereinheitlichung<br />

wird auch bei verschiedenen Transfers<br />

(z. B. Finanzzuweisungen für den öffentlichen<br />

Personennahverkehr) und<br />

Abzügen (EU-Beitrag) in Form einer<br />

Verbreiterung der Bemessungsgrundlage<br />

auf alle vereinheitlichten Abgaben<br />

vorgenommen, um unterschiedliche<br />

Anteile (Ertragsanteile und Transfers)<br />

von Gebietskörperschaften an einzelnen<br />

Abgaben zu vermeiden.<br />

Gemäß § 25 FAG 2005 hat der Bundesminister<br />

für Finanzen die Schlüsselzahlen<br />

und Prozentsätze bis spätestens<br />

September 2005 per Verordnung festzusetzen.<br />

5. Verordnung des Bundesministers<br />

für Finanzen<br />

Mit der nunmehr ergangenen Verordnung<br />

des Bundesministers für Finanzen<br />

wurden die Schlüssel- und Prozentsätze<br />

für die Verteilung der Ertragsanteile und<br />

für die Höhe von Finanzzuweisungen<br />

und Abzügen im FAG 2005 festgesetzt.


5.1 Katalog der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben ab 1. 1. 2005<br />

Die einheitlichen Schlüsselzahlen und<br />

die dem Katalog der gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben ab 1. 1. 2005 zugeordneten<br />

Abgabenarten sind in der nachstehenden<br />

Tabelle abgebildet. Ebenfalls<br />

dargestellt ist das Aufkommen Juli 2005<br />

dieser Abgaben, sowie der sich daraus<br />

ergebende jeweilige Gemeindeanteil.<br />

[Das Juli-Aufkommen 2005 bildet die<br />

Basis für die Ertragsanteilvorschüsse<br />

von September 2005.]<br />

Die Gemeindeanteile an der Werbeabgabe,<br />

der Grunderwerbsteuer und der Bodenwertabgabe<br />

wurden, wie der Tabelle<br />

weiters zu entnehmen ist, beibehalten.<br />

In der Tabelle unberücksichtigt ist das<br />

Restaufkommen an der Abgabe von<br />

alkoholischen Getränken in Höhe von<br />

10.021 Euro (Gemeindeanteil 30 %,<br />

d. s. 3.006 Euro).<br />

5.2 Vertikale Verteilungsschlüssel<br />

(Oberverteilung)<br />

Die Anteile an den gemeinschaftlichen<br />

Bundesabgaben der Gebietskörperschaften,<br />

die sich aus dem neuen einheitlichen<br />

Verteilungsschlüssel ergeben,<br />

werden in folgenden Hundertsatzverhältnissen<br />

festgesetzt:<br />

Bund Länder Gemeinden<br />

73,204 vH 15,191 vH 11,605 vH<br />

STEUERN & FINANZEN<br />

5.3 Horizontale Verteilungsschlüssel<br />

(Unterverteilung)<br />

Zur Bildung von Gemeinde-Ländertöpfen<br />

wurden auch die Verteilungsparameter<br />

für die Gemeindemittel aus der vertikalen<br />

Verteilung vereinheitlicht und in<br />

der Verordnung wie folgt festgesetzt:<br />

a) 14,499 vH nach der Volkszahl<br />

b) 60,449 vH nach dem abgestuften<br />

Bevölkerungsschlüssel<br />

c) 25,052 vH nach folgenden<br />

Fixschlüsseln<br />

Katalog der gemeinschaftlichen Bundesabgaben ab 1. 1. 2005<br />

in Mio. Euro<br />

Abgabenart<br />

Gemeindeanteil<br />

in % (§ 10 FAG)<br />

Erfolg Juli<br />

2005<br />

Anteil<br />

Gemeinden<br />

Einkommensteuer 11,605 –13,09 –1,52<br />

Lohnsteuer 11,605 1.492,32 168,18 1)<br />

KESt I 11,605 104,47 12,12<br />

KESt II (auf Zinsen) 11,605 35,08 4,07<br />

Körperschaftsteuer 11,605 79,25 9,20<br />

Erbschafts- und Schenkungssteuer 11,605 11,46 1,33<br />

Bodenwertabgabe 96,000 0,06 56,89<br />

Umsatzsteuer 11,605 1.355,09 143,94 1)<br />

Tabaksteuer 11,605 233,24 27,07<br />

Biersteuer 11,605 18,76 2,18<br />

Mineralölssteuer 11,605 321,45 37,30<br />

Alkoholsteuer 11,605 8,81 1,02<br />

Schaumweinsteuer 11,605 –0,88 0,10<br />

Kapitalverkehrsteuern 11,605 8,47 0,98<br />

Werbeabgabe 86,917 9,20 7,99<br />

Energieabgabe 11,605 14,84 1,72<br />

Normverbrauchsabgabe 11,605 47,10 5,47<br />

Grunderwerbsteuer 96,000 46,69 44,82<br />

Versicherungssteuer 11,605 71,73 8,32<br />

Motorbezogene Versicherungssteuer 11,605 109,50 12,71<br />

KFZ-Steuer 11,605 2,83 0,19 1)<br />

Konzessionsabgabe 11,605 23,79 2,76<br />

Kunstförderungsbeitrag 11,605 3,75 0,44<br />

1) Anteil nach Abzug von Vorwegabzügen<br />

ca) Zunächst als Getränkesteuerausgleich<br />

mit einem Betrag in Höhe<br />

von 1,888 vH des Aufkommens an<br />

Umsatzsteuer.<br />

Burgen<strong>land</strong> 2,572 vH<br />

Kärnten 6,897 vH<br />

Niederösterreich 14,451 vH<br />

Oberösterreich 13,692 vH<br />

Salzburg 6,429 vH<br />

<strong>Steiermark</strong> 12,884 vH<br />

Tirol 7,982 vH<br />

Vorarlberg 3,717 vH<br />

Wien 31,376 vH<br />

cb) und die verbleibenden Anteile in<br />

folgendem Verhältnis:<br />

Burgen<strong>land</strong> 2,292 vH<br />

Kärnten 6,118 vH<br />

Niederösterreich 16,689 vH<br />

Oberösterreich 16,206 vH<br />

Salzburg 7,506 vH<br />

<strong>Steiermark</strong> 12,451 vH<br />

Tirol 9,834 vH<br />

Vorarlberg 5,887 vH<br />

Wien 23,017 vH<br />

5.4 Finanzzuweisungen, Abzüge<br />

Die Bemessungsgrundlagen für Finanzzuweisungen<br />

an Gemeinden für den öffentlichen<br />

Personennahverkehr werden<br />

auch vereinheitlicht und auf die breitere<br />

Bemessungsgrundlage der Abgaben<br />

mit einheitlichem Schlüssel umgestellt.<br />

[Bisher bildeten lediglich die Energieabgaben<br />

die Berechnungsgrundlagen.]<br />

Ebenso wurde der EU-Beitrag der Gemeinden,<br />

der bisher nur bei der Einkommensteuer<br />

als Vorwegabzug geregelt<br />

war, entsprechend auf die verbreiterte<br />

Bemessungsgrundlage umgestellt.<br />

6. Schlussbemerkungen<br />

Mit dem einheitlichen Schlüssel hat<br />

eine langjährige Forderung des Österreichischen<br />

<strong>Gemeindebund</strong>es in<br />

das Finanzausgleichsgesetz Eingang<br />

gefunden. Durch die ertragsneutrale<br />

Umstellung der Schlüsselzahlen für die<br />

gemeinschaftlichen Bundesabgaben,<br />

der Schlüsselzahlen für die Verteilungsparameter<br />

in der Unterverteilung bzw.<br />

für diverse Finanzzuweisungen und<br />

Abzüge werden mittelfristig zwar keine<br />

spürbaren Vorteile finanzieller Art für<br />

die Gemeinden zu erwarten sein.<br />

Der von FAG-Periode zu FAG-Periode<br />

nachweislich festgestellte Rückgang des<br />

Anteils der Gemeinden am Gesamtabgabenertrag<br />

wird – was zumindest die<br />

Anteile an den gemeinschaftlichen Bundesabgaben<br />

betrifft – gebremst werden.<br />

Mit den Ertragsanteilvorschüssen für<br />

den September 2005 beginnt jedenfalls<br />

ein neues Kapitel im Finanzausgleich.<br />

Der einheitliche Schlüssel wird daher<br />

die Transparenz und die Effekte struktureller<br />

Veränderungen durch steuerpolitische<br />

Entscheidungen des Bundes in<br />

Hinkunft wesentlich besser abschätzen<br />

lassen. Zuwächse oder Rückgänge bei<br />

den Ertragsanteilvorschüssen im laufenden<br />

Jahr 2005 sind somit nicht Ausfluss<br />

des neuen einheitlichen Schlüssels, sondern<br />

haben ihre Ursachen im konjunkturbedingten<br />

Abgabenaufkommen.<br />

Mit der Zwischenabrechnung für das<br />

Jahr 2005 im März 2006 erfolgt eine<br />

Rückaufrollung der einheitlichen<br />

Schlüssel ab 1. 1. 2005. Verschiebungen<br />

von Finanzmitteln sind durch die<br />

wertneutrale Umrechnung nicht zu<br />

erwarten.<br />

Steirische Gemeindenachrichten 10/05 5


STEUERN & FINANZEN<br />

Getränkeabgabe: Aktueller Verfahrensstand und<br />

weitere Vorgangsweise der Gemeinden<br />

I. Aktuelle Situation in der<br />

Gastronomie<br />

„Frankfurt-Urteil“<br />

Nach Ansicht des <strong>Gemeindebund</strong>es,<br />

des Städtebundes und des Bundesministeriums<br />

für Finanzen, welches eine<br />

„Arbeitsgruppe Getränkesteuer-Musterverfahren“<br />

eingerichtet hat und hier<br />

die Interessen der Gemeinden sehr<br />

unterstützt, ist das „Frankfurt-Urteil“<br />

(C-491/03 vom 10. 3. 2005) bei Gastronomiebetrieben<br />

in den (ausnahmsweise<br />

noch offenen eigentlichen) Getränkesteuerverfahren<br />

auch in Österreich anwendbar<br />

(siehe unsere am 24. 5. und am<br />

18. 7. 2005 an die Mitglieds<strong>gemeinden</strong><br />

ergangenen „Frankfurt-Rundmails“);<br />

eine entsprechende Bestätigung ist auch<br />

vom VwGH zu erwarten.<br />

Bereicherungsverbot<br />

Des weiteren hat sich unsere Erwartung,<br />

dass sich in den übrigen Fällen auch die<br />

Anwendung des Bereicherungsverbotes<br />

angesichts des weggefallenen<br />

europarechtlichen Hintergrundes (keine<br />

Gemeinschaftsrechtswidrigkeit der<br />

Besteuerung von Dienstleistungen im<br />

Zusammenhang mit der entgeltlichen<br />

Verabreichung alkoholischer Getränke<br />

in der Gastronomie) wesentlich vereinfacht<br />

und auf einige wenige formale<br />

Kriterien beschränkt werden dürfte,<br />

mittlerweile auch schon in einigen<br />

Gutachten bestätigt. Auch hier ist eine<br />

dies definitiv bestätigende Aussage des<br />

VwGH noch abzuwarten.<br />

Zurückziehungsvorschläge<br />

Unter Beachtung des Vorgesagten konnten<br />

bzw. sollten die Gemeinden Ende<br />

Mai 2005 auf unsere Anregung hin aus<br />

verwaltungsökonomischen Gründen<br />

ehest auf Freiwilligkeit beruhende Zurückziehungsvorschläge<br />

nach einem Österreich<br />

weit einheitlichen Muster direkt<br />

an die Abgabepflichtigen aussenden.<br />

Die Rückziehungsquote war gering,<br />

zumal die Wirtschaftskammer (WK) in<br />

weiterer Folge ihren Mitgliedsbetrieben<br />

wiederholt empfohlen hat, keinesfalls<br />

Zurückziehungen zu unterfertigen.<br />

Vielmehr sollten die Verfahren nach<br />

Ansicht der WK im Hinblick auf neue<br />

Musterverfahren weiter betrieben werden.<br />

Angesichts der oftmals geringen<br />

in Streit stehenden Beträge scheint uns<br />

diese Empfehlung der WK gerade im<br />

6 Steirische Gemeindenachrichten 10/05<br />

Hinblick auf die bisher aufgelaufenen<br />

und von den Betrieben auch weiterhin<br />

selbst zu tragenden Kosten allerdings in<br />

vielen Fällen auch aus dem Blickwinkel<br />

der Betriebe nicht mehr ganz nachvollziehbar.<br />

Erfolgte Zurückziehungen<br />

Wie in unserer oben angeführten zweiten<br />

E-Mail ist in diesen Fällen hier nur<br />

mehr ein entsprechender verfahrensrechtlicher<br />

Bescheid zu erlassen, der die<br />

Zurücknahme bestimmter Anbringen<br />

ausspricht.<br />

Das Verfahren ist damit abgeschlossen;<br />

allfällige (insbesondere durch „Gegenverrechnungen“<br />

oder durch die Nichtzahlung<br />

der Abgabe auf alkoholische Getränke)<br />

ausständige Abgabenbeträge sind<br />

einzufordern und im Fall der Nichtzahlung<br />

auch zwangsweise einzubringen.<br />

II. Fehlende<br />

Abgabenerklärungen (Handels-<br />

und Gastronomiebetriebe)<br />

Ebenfalls in der erwähnten Aussendung<br />

vom 18. 7. 2005 haben wir daran erinnert,<br />

dass auch sämtliche fehlende Abgabenerklärungen<br />

bis 2000 nur mehr im<br />

Jahr 2005 verlangt werden können (außer<br />

es wurden oder werden rechtzeitig qualifizierte<br />

Handlungen zur Unterbrechung<br />

der Bemessungsverjährung gesetzt).<br />

Diese dargestellte Beurteilung kann<br />

durchaus für den einzelnen Betrieb in<br />

verschiedenen Teilzeiträumen differenziert<br />

ausfallen (z. B. mehrere Teilzeiträume<br />

als Nicht-Rechtsbehelfsfall).<br />

Die Getränkeabgabeerklärung<br />

muss…<br />

im Nicht-Rechtsbehelfsfall<br />

für den Zeitraum vom<br />

1. 1. 1995<br />

bis 8. 3. 2000<br />

im Rechtsbehelfsfall für<br />

den Zeitraum<br />

vom 1. 1. 1995<br />

bis zum 8. 3. 2000<br />

im Rechtsbehelfsfall für<br />

den Zeitraum<br />

vom 9. 3. 2000<br />

bis zum 31. 12. 2000<br />

Robert Koch<br />

<strong>Steiermärkischer</strong> <strong>Gemeindebund</strong><br />

Außerdem ist jeder Abgabepflichtige<br />

– auch wenn er der Ansicht ist, er<br />

müsse Alkohol nicht versteuern – unter<br />

Bedachtnahme auf seine in den §§ 95<br />

und 117 LAO normierte abgabenrechtliche<br />

Offenlegungs-, Wahrheits- und<br />

Auskunftspflicht jedenfalls verpflichtet,<br />

im Hinblick auf ein auf § 186 Abs. 3<br />

LAO gestütztes Ermittlungsverfahren<br />

wenigstens die Umsätze (Bemessungsgrundlagen)<br />

alkoholischer Getränke bekannt<br />

zu geben, was erforderlichenfalls<br />

gemäß § 89 LAO mittels Zwangsstrafen<br />

bis zu Euro 1.454,00 durchgesetzt werden<br />

muss, da die Schätzung der Bemessungsgrundlagen<br />

erst als letztes Mittel<br />

eingesetzt werden darf, wenn die Abgabenbehörde<br />

die Bemessungsgrundlagen<br />

auch im Zuge einer Nachschau nicht<br />

ermitteln kann.<br />

Für die Einforderung ausständiger<br />

Abgabenerklärungen hält der Steiermärkische<br />

<strong>Gemeindebund</strong> verschiedene<br />

Musterschreiben bereit, welche die<br />

Rechtslage und allfällige Sanktionen<br />

nachvollziehbar darlegen bzw. wie in<br />

der LAO teilweise vorgesehen Zwangsstrafen<br />

auch ausdrücklich in konkreter<br />

Höhe androhen.<br />

III. Einvernehmliche<br />

Verfahrensabschlüsse,<br />

„Vereinbarungen“<br />

Solange und insoweit bei Rechtsbehelfsverfahren<br />

das Ausmaß der erforderlichen<br />

Anwendung des Bereicherungsverbotes<br />

nicht sicher festgestellt ist, sind sowohl<br />

in der Gastronomie im Handel<br />

alkoholfreie Getränke,<br />

Aufgussgetränke,<br />

Speiseeis und<br />

alkoholische Getränke<br />

alkoholfreie Getränke,<br />

Aufgussgetränke,<br />

Speiseeis und<br />

alkoholische Getränke<br />

alkoholfreie Getränke,<br />

Aufgussgetränke und<br />

Speiseeis<br />

…als steuerpflichtige Bemessungsgrundlagen enthalten.<br />

alkoholfreie Getränke,<br />

Aufgussgetränke,<br />

Speiseeis und<br />

alkoholische Getränke<br />

alkoholfreie Getränke,<br />

Aufgussgetränke und<br />

Speiseeis<br />

alkoholfreie Getränke,<br />

Aufgussgetränke und<br />

Speiseeis


Abgabenbehörde als auch Abgabepflichtige<br />

mit einem Unsicherheitsfaktor<br />

hinsichtlich des genauen Ausganges des<br />

Verfahrens belastet.<br />

Unter bestimmten Voraussetzungen<br />

kann aber eine inhaltliche Einigung<br />

über das Ausmaß der Anwendung des<br />

Bereicherungsverbotes herbeigeführt<br />

werden. In weiterer Folge können diese<br />

einvernehmlich gefundenen Inhalte<br />

(z. B. 5 % Rückzahlungsquote) in anhängigen<br />

Berufungsverfahren auf Basis<br />

des Abgaben- und Verfahrensrechtes bescheidmäßig<br />

als Berufungs(vor)entscheidung<br />

dargestellt und damit entsprechend<br />

rechtssicher ausgestaltet werden.<br />

Ein entsprechender Bescheid wäre<br />

seitens der Partei gegen Übernahmebestätigung<br />

(§ 85 Abs. 1 LAO) und gegen<br />

Rechtsmittelverzicht im Sinne des § 199<br />

Abs. 1 LAO zu übernehmen; im Falle<br />

eines Vollmachtsverhältnisses ist die<br />

behördliche Erledigung zu ihrer Wirksamkeit<br />

unbedingt in einer weiteren<br />

Originalausfertigung auch dem allfällig<br />

Zustellungsbevollmächtigten zukommen<br />

zu lassen (§ 81 Abs. 1 in Verbindung<br />

mit § 74 lit. a LAO). In einem Begleitschreiben<br />

sollte – zur Vermeidung<br />

einer Berufung – darauf hingewiesen<br />

werden, dass der Bescheid durch einen<br />

bereits im Sinne des § 199 LAO erfolgten<br />

Rechtsmittelverzicht nicht mehr anfechtbar<br />

ist und eine allfällige Berufung<br />

als unzulässig zurückzuweisen wäre;<br />

lediglich die Fälligkeit der festgesetzten<br />

Abgabe wäre anfechtbar.<br />

Nachdem später behauptet werden<br />

könnte, einer derartigen Vereinbarung<br />

hätte auf Seiten des Abgabenschuldners<br />

ein (nach zivilrechtlichen Grundsätzen<br />

auszulegender) „Willensmangel“<br />

angehaftet, könnte daher trotz Rechtsmittelverzichts<br />

die Wiederaufnahme<br />

des Verfahrens auf Antrag der Partei<br />

wirksam geltend gemacht werden und<br />

würde damit eine unerwünschte Unsicherheitskomponente<br />

verbleiben:<br />

Die Vereinbarungspartner sollten daher<br />

zusätzlich dokumentieren, dass sie<br />

sich jeweils eigenständig über die mit<br />

der Vereinbarung in Zusammenhang<br />

stehenden Sach- und Rechtsfragen und<br />

über die dem Abschluss der Vereinbarung<br />

inne wohnenden Unsicherheiten<br />

(ungeklärter Ausgang von Musterverfahren<br />

usw.) kundig gemacht haben<br />

und daher wechselseitig ausdrücklich<br />

auf eine Anfechtung der Vereinbarung<br />

verzichten.<br />

Sinngemäß dasselbe Procedere gilt für<br />

Verfahren, wo derzeit noch kein Berufungsverfahren<br />

anhängig ist und das<br />

Bereicherungsverbot noch nicht umge-<br />

STEUERN & FINANZEN<br />

setzt wurde, für die erst zu erlassenden<br />

erstinstanzlichen Bescheide.<br />

Hinweis: Speziell in der beschriebenen<br />

Situation des noch nicht angewendeten<br />

Bereicherungsverbotes ist auf allenfalls<br />

drohende Bemessungsverjährung besonders<br />

zu achten (siehe auch bereits<br />

„Steirische Gemeindenachrichten“ 11/<br />

2001, 6 f)!<br />

Die Zulässigkeit derartiger Vereinbarungen<br />

ist im Sinne einer im August 2004<br />

in der Zeitschrift „Die Gemeinde“ erschienenen<br />

Ausarbeitung der Aufsichtsbehörde<br />

gegeben und stützt sich auch auf<br />

ein Gutachten von Frau Univ. Ass. Dr.<br />

Ehrke, wonach Vereinbarungen verfassungsrechtlich<br />

dann zulässig sind, wenn<br />

das Besteuerungsergebnis vom exakt ermittelten<br />

Besteuerungsergebnis (welches<br />

aber sehr schwierig zu ermitteln ist) nicht<br />

wesentlich abweicht.<br />

Dies ist nach VwGH-Rechtsprechung<br />

allgemein solange gegeben, als nur eine<br />

Abweichung von maximal 10 % vom tatsächlichen<br />

Abgabenergebnis auftritt bzw.<br />

in Kauf genommen wird.<br />

Das bedeutet, dass den Gemeinden vor<br />

allfällig anders lautenden Ergebnissen<br />

in den VwGH-Musterverfahren derzeit<br />

keinesfalls empfohlen werden kann, bei<br />

Gastronomiebetrieben höhere Rückzahlungsquoten<br />

als 10 % der anhängigen<br />

Getränkeabgabe auf alkoholische Getränke<br />

aus dem jeweiligen Rechtsbehelfszeitraum<br />

zuzugestehen, da sich eine<br />

derartige Vereinbarung im Falle der eher<br />

zu erwartenden ausdrücklichen Anwendbarkeit<br />

des Frankfurt-Urteils (derzeit<br />

offenes VwGH-Verfahren) ansonsten jedenfalls<br />

als rechtswidrig und unzulässig<br />

erweisen würde.<br />

Die WK <strong>Steiermark</strong> hat z. B. in ihrer<br />

Zeitung „Steirische Wirtschaft“ bereits<br />

am 30. 7. 2004 unter Erwähnung eines<br />

„Rundschreibens des Landes an alle<br />

Gemeinden“ auf die Möglichkeit von<br />

Vereinbarungen hingewiesen, hat aber<br />

offensichtlich diesen Standpunkt mittlerweile<br />

trotz der speziell für die Gastronomiebetriebe<br />

angesichts des Frankfurt-Urteils<br />

wesentlich verschlechterten Position<br />

verlassen, indem nunmehr vehement von<br />

Vereinbarungen abgeraten wird.<br />

Letztendlich wird es aber gerade der<br />

Abgabepflichtige sein, der die bisherigen<br />

Gesamtkosten seines Verfahrens am genauesten<br />

kennt und den möglichen (Teil-)<br />

Erfolg selbst am besten in Relation zum<br />

weiteren Zeitaufwand für zusätzliche<br />

Recherchen und die Beantwortung von<br />

Behördenaufträgen, Prüfungsaufwand,<br />

weiteren Verfahrens- und Vertretungskosten<br />

usw. setzen kann.<br />

Der Steiermärkische <strong>Gemeindebund</strong> ist<br />

zwar der Ansicht, dass speziell in der Gastronomie<br />

das Frankfurt-Urteil anwendbar<br />

sein wird, kann aber den Erfolg der allenfalls<br />

dennoch notwendigen Anwendung<br />

des Bereicherungsverbotes vor entsprechender<br />

VwGH-Judikatur zu diesem<br />

Thema auch nicht konkret abschätzen.<br />

Gemeinden, welche aus dem Gesamtumfeld<br />

des Einzelfalles abschätzen können,<br />

ob eine ins Auge gefasste konkret<br />

erzielbare Vereinbarung im Einzelfall<br />

als günstig und gerecht anzusehen ist,<br />

können daher natürlich jederzeit in Eigenverantwortung<br />

im vorbeschriebenen<br />

Sinne – und zwar unbedingt in Bescheidform<br />

– vorgehen.<br />

Sofern seitens der Gemeinden Unterlagen<br />

für Verfahrensschritte (etwa Musterschriftsätze<br />

für die Einladung zu entsprechenden<br />

Aussprachen, argumentative<br />

Unterstützung bei Aussprachen mit den<br />

Abgabepflichtigen und deren Steuerberatern<br />

und Rechtsanwälten oder Vertretern<br />

der Wirtschaftskammer) benötigt werden,<br />

wird Sie unsere Prüfungsabteilung<br />

gern bestmöglich unterstützen.<br />

Herbstsymposium<br />

zum Thema<br />

Gemeindeprojekte – wie finanzieren?<br />

am 7. Oktober 2005 (von 8.30 bis ca. 20.00 Uhr)<br />

in der Burg Gallenstein in St. Gallen<br />

Die Finanzierung öffentlicher Haushalte und dabei insbesondere der Gemeinden<br />

steht in einem permanenten Spannungsfeld zwischen modernen und klassischen<br />

Finanzierungsformen. Um moderne Finanzierungsstrategien für Gemeinden und<br />

die neuesten Varianten der Finanzierung von Projekten der öffentlichen Hand zu<br />

erläutern, veranstaltet die e² group dieses Herbstsymposion.<br />

Teilnehmerbeitrag: € 50,–/Person<br />

Informationen und Anmeldungen:<br />

equadrat bau- und umweltplanung gmbH<br />

Tel: 03613/2772-0; E-Mail: weng@e2.cc; Web: www.e2.cc<br />

Steirische Gemeindenachrichten 10/05 7


EUROPA<br />

Neuer Beihilfenrahmen für<br />

staatliche Beihilfen<br />

Die Reform der Regionalbeihilfen<br />

stellt den ersten großen Brocken in<br />

der Neuordnung des Beihilfenrechts<br />

dar und soll bereits ab 2007 in Kraft<br />

treten. Betroffen sind die staatlichen<br />

Unterstützungen für (Groß-)Unternehmen,<br />

Betriebsansiedelungen und Rettungsaktionen,<br />

die grundsätzlich nicht<br />

mit dem Wettbewerbsrecht vereinbar<br />

sind. In bestimmten benachteiligten<br />

Gebieten können derartige Beihilfen<br />

dennoch eingesetzt werden, wenn sie<br />

zur Förderung der wirtschaftlichen<br />

Entwicklung dienen. Der gegenwärtige<br />

Kommissionsentwurf sieht vor, dass<br />

für die am wenigsten entwickelten<br />

Regionen mit einem Pro-Kopf-BIP<br />

von weniger als 75 % des EU-Schnitts<br />

(Art. 87 3a)-Regionen) die Förderhöchstsätze<br />

bei Investitionsbeihilfen<br />

für Großunternehmen, je nach tatsächlicher<br />

Wirtschaftsleistung, bei 30, 40<br />

oder 50 % liegen sollen. Für Regionen,<br />

die wie das Burgen<strong>land</strong> vom statistischen<br />

Effekt betroffen sind, gilt eine<br />

Übergangsregelung. Sie bekommen bis<br />

Ende 2009 für Großunternehmen einen<br />

Förderhöchstsatz von 30 %, danach<br />

20 %.<br />

Das Arbeitsdokument enthält auch ein<br />

neues Element, welches die Forderungen<br />

der österreichischen Grenzregionen<br />

berücksichtigt. Die Mitgliedstaaten<br />

können nämlich unter bestimmten<br />

Umständen Regionen als sog. Art.<br />

87 3c)-Regionen nominieren. Dazu gehören<br />

Regionen mit geringer Bevölkerungsdichte<br />

sowie Regionen, die an die<br />

am wenigsten entwickelten Regionen<br />

angrenzen. Für diese würde auf jeden<br />

Fall ein Förderhöchstsatz von 15 % für<br />

Großunternehmen gelten. Es kann jedoch<br />

für Regionen, die an Art. 87 3a)-<br />

Regionen angrenzen, sogar ein höherer<br />

Fördersatz gewährt werden, um sicher<br />

zu stellen, dass das Fördergefälle nicht<br />

mehr als 20 Prozentpunkte ausmacht.<br />

Das heißt, bleibt der Inhalt des Ar-<br />

8 Steirische Gemeindenachrichten 10/05<br />

Neues zu Europa<br />

beitsdokuments unverändert, dürfen<br />

die österreichischen Grenzregionen zu<br />

den neuen Mitgliedstaaten ihre Regionalförderung<br />

im Ausmaß von maximal<br />

20 % aufrecht erhalten und können so<br />

die gröbsten Ungleichheiten abfedern.<br />

Nach weiteren Gesprächen zwischen<br />

der Kommission und den Mitgliedstaaten<br />

sollen die Leitlinien bis Ende des<br />

Jahres von der Kommission definitiv<br />

angenommen werden.<br />

h t t p : / / e u r o p a . e u . i n t / c o m m / /<br />

competition/state_aid/others/action_<br />

plan/saap_de.pdf<br />

Öffentlicher Personennahverkehr<br />

– Verordnungsvorschlag<br />

der EU-Kommission<br />

Die EU-Kommission hat am 20. Juli<br />

einen überarbeiteten Vorschlag für<br />

eine neue ÖPNV-Verordnung verabschiedet.<br />

Dieser Text, der die alte<br />

Verordnung aus dem Jahr 1969 ablösen<br />

soll und dem bereits jahrzehntelange<br />

Verhandlungen voraus gehen, ist laut<br />

Kommission besser an die Bedürfnisse<br />

der Kommunen angepasst.<br />

Demnach können die Kommunen den<br />

öffentlichen Nahverkehr entweder<br />

selbst erbringen oder einem internen<br />

Betreiber direkt übertragen. Wird die<br />

Leistung einem Dritten übertragen,<br />

so muss dies in völliger Transparenz<br />

geschehen. Die Kommission sieht<br />

z. B. vor, eine geplante Vergabe ein<br />

Jahr vor Auftragserteilung bekannt zu<br />

machen. Die Auswahl externer Betreiber<br />

für den städtischen Nahverkehr hat<br />

im Wege der Ausschreibung zu erfolgen,<br />

wohingegen die Vergabe für den<br />

Eisenbahnregional- und -fernverkehr<br />

sowie die Vergabe „kleiner“ Dienstleistungsaufträge<br />

nicht ausgeschrieben<br />

werden muss.<br />

Begrenzte Laufzeiten (8 Jahre bei der<br />

Vergabe von Straßenverkehrsleistun-<br />

Der Mensch hat dreierlei Wege, klug zu handeln: erstens durch<br />

Nachdenken – das ist der edelste, zweitens durch Nachahmen<br />

– das ist der leichteste, und drittens durch Erfahrung – das ist der<br />

bitterste.<br />

Konfuzius<br />

gen, 15 Jahre für den Schienenverkehr)<br />

sollen zu einer kontinuierlichen<br />

Verbesserung der Verkehrsdienste<br />

beitragen. Für Ausgleichszahlungen<br />

an die betroffenen Unternehmen gelten<br />

vereinfachte Regeln: Werden nur die<br />

tatsächlichen Kosten und ein angemessener<br />

Gewinn zur Berechnung der<br />

Ausgleichsleistungen herangezogen,<br />

sind die Kommunen von der Mitteilungspflicht<br />

gemäß dem europäischen<br />

Beihilfenrecht befreit.<br />

Die wichtigsten Bestimmungen im<br />

Überblick:<br />

• Vergabe öffentlicher Dienstleistungsaufträge:<br />

Jede Gewährung<br />

ausschließlicher Rechte oder Ausgleichsleistungen<br />

erfolgt auf Grundlage<br />

eines öffentlichen Dienstleistungsauftrags.<br />

Dieser muss zumindest<br />

folgende Inhalte aufweisen:<br />

- Vom Betreiber zu erfüllende gemeinwirtschaftlicheVerpflichtungen;<br />

- Geographischer Geltungsbereich<br />

des Auftrags;<br />

- Objektive Parameter für die Berechnung<br />

der Ausgleichszahlung<br />

(Kostendeckung und angemessener<br />

Gewinn);<br />

- Detaillierte Regelungen über<br />

Aufteilung der einzelnen Kosten<br />

und Einnahmen;<br />

- Befristung – 8 Jahre für Busverkehrsdienste<br />

und 15 Jahre<br />

für Schienenverkehrsdienste (in<br />

Ausnahmefällen um die Hälfte<br />

verlängerbar).<br />

• Direktvergabe: Jede zuständige<br />

Behörde kann öffentliche Verkehrsdienste<br />

selbst erbringen oder direkt<br />

an einen internen Betreiber vergeben<br />

(Inhouse-Vergabe).<br />

- Inhousevergabe: Der interne<br />

Betreiber muss, wenn von einer<br />

Direktvergabe Gebrauch gemacht<br />

wird, sämtliche Personenverkehrsdienste<br />

innerhalb des<br />

Zuständigkeitsbereichs der vergebenden<br />

Behörde erfüllen und<br />

darf an keinen Ausschreibungen<br />

außerhalb des Zuständigkeitsbereichs<br />

der Behörde teilnehmen.<br />

Damit wurde in gewisser Weise<br />

ein Gebietsschutzkriterium für<br />

Kommunalbetriebe eingeführt<br />

– diese sind innerhalb ihres Wirkungsbereichs<br />

geschützt, dürfen


dafür aber nicht am Markt tätig<br />

werden.<br />

- Direktvergabe von Dienstleistungsaufträgen<br />

im Eisenbahnregional-<br />

und -fernverkehr.<br />

- Direktvergabe von Dienstleistungsaufträgen<br />

von einem jährlichen<br />

Durchschnittswert unter<br />

1 Mio. € oder einer jährlichen<br />

Verkehrsleistung von weniger als<br />

300.000 km.<br />

• Transparenz: Jede Behörde muss<br />

einmal jährlich einen detaillierten<br />

Bericht über die in ihren Zuständigkeitsbereich<br />

fallenden Dienstleistungsaufträge<br />

verfassen.<br />

• Übergangsfristen: Der Kommissionsvorschlag<br />

sieht Übergangsfristen für<br />

die Umsetzung der Verordnungsinhalte<br />

ab Inkrafttreten vor. Demnach<br />

müssen innerhalb von 8 Jahren ab<br />

Inkrafttreten sämtliche Busverkehrsdienste<br />

und binnen 10 Jahren<br />

alle Schienenverkehrsdienste gemäß<br />

den neuen Vorschriften vergeben<br />

sein. Ausnahmen werden gewährt,<br />

wenn bestehende Aufträge in einem<br />

Wettbewerbsverfahren vergeben<br />

wurden und die Laufzeiten mit jenen<br />

der Verordnung vergleichbar sind.<br />

Derartige Aufträge bleiben bis zum<br />

Ende der vorgesehenen Laufzeit<br />

gültig.<br />

Als nächstes sind gemäß den Bestimmungen<br />

des Mitentscheidungsverfahrens<br />

wieder Parlament und Rat am Zug.<br />

In der Österreichischen Botschaft in<br />

Paris wurde von der französischen<br />

Gemeinde Aulnay de Saintonge,<br />

(Departement Charente Maritime in<br />

Westfrankreich) der Wunsch um Anbahnung<br />

einer Partnerschaft mit einer<br />

österreichischen Gemeinde deponiert.<br />

Aulnay de Saintonge liegt am Jakobsweg<br />

etwa auf halbem Weg zwischen<br />

Poitiers und Bordeaux und circa 50 km<br />

von der Atlantikküste entfernt. Die ländlich<br />

strukturierte Gemeinde hat um die<br />

1.700 Einwohner, ihre wirtschaftlichen<br />

Hauptaktivitäten liegen im handwerklichen,<br />

industriellen, kommerziellen und<br />

<strong>land</strong>wirtschaftlichen Bereich.<br />

Da die Materie zu den „schlafenden<br />

Hunden“ des Gesetzgebungsprozesses<br />

gehört, ist man in der Kommission<br />

zuversichtlich, dass es diesmal zu einer<br />

raschen Entscheidung kommt, zumal<br />

der Kommissionsvorschlag bereits<br />

viele Vorschläge des vorangegangen<br />

Verfahrens berücksichtigt.<br />

http://europa.eu.int/rapid/pressReleas<br />

esAction.do?reference=IP/05/975&for<br />

mat=HTML&aged=0&language=DE&<br />

guiLanguage=fr<br />

http://europa.eu.int/eur-lex/lex/<br />

L e x U r i S e r v / s i t e / d e / c o m / 2 0 0 5 /<br />

com2005_0319de01.pdf<br />

Konferenz zur<br />

ländlichen Entwicklung<br />

Im Juni fand im Europäischen Parlament<br />

eine internationale Konferenz<br />

statt, die sich mit dem Beitrag der<br />

ländlichen Wirtschaft zur Strategie<br />

von Lissabon auseinander setzte. Die<br />

zuständige Kommissarin Fischer-Boel<br />

skizzierte die Pläne der Kommission<br />

im Hinblick auf den ELER-Fonds. Bei<br />

Annahme der finanziellen Vorausschau<br />

und einer ausreichenden Dotierung<br />

dieses Fonds will die Kommission<br />

Empfehlungen an die Mitgliedstaaten<br />

herausgeben, wie der Fonds am besten<br />

zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

eingesetzt werden kann. Die Kommissarin<br />

wünscht sich beispielsweise<br />

In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten<br />

sowie eine Grund- und eine<br />

Mittelschule. Einige Vereine, darunter<br />

Sportverbände (Fußball, Tennis, Judo),<br />

tragen durch kulturelle und sportliche<br />

Veranstaltungen zum aktiven Gemeindeleben<br />

bei.<br />

Kontaktadresse:<br />

Mairie<br />

Aulnay-De-Saintonge,<br />

Charente Maritime<br />

F-17470 Aulnay<br />

Bürgermeister: J.-M. COLLIN<br />

Tel.: 0033-(0)5 46 33 10 02<br />

Fax: 0033-(0)5 46 33 10 02<br />

aulnay.de.saintonge@mairie17.com<br />

EUROPA<br />

eine verstärkte Förderung innovativer<br />

Maßnahmen im Produktionsbereich,<br />

den Schutz althergebrachter Anbautraditionen<br />

und alter Pflanzenarten,<br />

eine besondere Berücksichtigung des<br />

Wasser- und Klimaschutzes in der<br />

Landwirtschaft sowie im Rahmen der<br />

Schwerpunktachse 3 vor allem die<br />

Schaffung neuer Arbeitsplätze (durch<br />

die Förderung von Kleinst- und Kleinunternehmen)<br />

sowie Investitionen in<br />

die lokale Infrastruktur.<br />

Ein bemerkenswerter Beitrag befasste<br />

sich mit der Wettbewerbsfähigkeit im<br />

ländlichen Raum und hob insbesondere<br />

hervor, dass die Wettbewerbsfähigkeit<br />

ländlicher Gebiete nicht im Gegensatz<br />

zu jener der städtischen Gebiete gesehen<br />

werden dürfe, sondern in deren Ergänzung.<br />

Auch müsse man sich davon<br />

verabschieden, den ländlichen Raum<br />

nur sektoral zu fördern und das Hauptaugenmerk<br />

auf die Landwirtschaft zu<br />

legen, denn eine wettbewerbsfähige<br />

Landwirtschaft bedeute nicht automatisch<br />

einen wettbewerbsfähigen ländlichen<br />

Raum. Wirtschaftlich erfolgreiche<br />

ländliche Gebiete würden sich oft<br />

durch eine ausgeprägte regionale Identität,<br />

starke Führungspersönlichkeiten<br />

und funktionierende Kooperationen<br />

innerhalb der Region auszeichnen.<br />

Regionale Clusterbildung, auch im<br />

Hinblick auf sanfte Maßnahmen wie<br />

Gesundheitsregionen, nachhaltigen<br />

Tourismus oder Kranken- und Altenpflegecluster,<br />

wurde ebenfalls als Erfolgsrezept<br />

dargestellt.<br />

Französische Gemeinde sucht Partnerschaft<br />

Darüber hinausgehende Informationen<br />

(Broschüren etc.) können bei Interesse<br />

vom Österreichischen <strong>Gemeindebund</strong><br />

(Telefon 01/512 14 80) bereitgestellt<br />

werden. Unterstützung bei der Kommunikation<br />

mit der Gemeinde wird auch<br />

von der österreichischen Botschaft in<br />

Paris angeboten.<br />

Kontaktperson:<br />

Mag. Georg Zehetner<br />

Zweiter Sekretär<br />

Österreichische Botschaft Paris<br />

6, Rue Fabert<br />

F-75007 Paris<br />

Tel.: 0033-(0)1 40 63 30 63<br />

georg.zehetner@bmaa.gv.at<br />

Steirische Gemeindenachrichten 10/05 9


10<br />

Steirische Gemeindeverwaltungsakademie<br />

Seminarprogramm Herbst 2005<br />

Finanzmanagement in den<br />

Gemeinden NEU!<br />

MAG. JOHANNES FRIES<br />

MAG. WERNER JILK<br />

18. 10. 2005 – Ferienpark St. Lorenzen,<br />

St. Lorenzen bei Murau<br />

19. 10. 2005 – Hotel Häuserl im Wald,<br />

Mitterberg bei Gröbming<br />

29. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

EUR 124,–<br />

Schwerpunkte des Stmk. Baugesetzes<br />

ORR. DR. PAUL TRIPPL<br />

20. 10. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

9. 1. 2006 – Hotel Häuserl im Wald,<br />

Mitterberg bei Gröbming<br />

2. 2. 2006 – Ferienpark St. Lorenzen,<br />

St. Lorenzen bei Murau<br />

EUR 95,–<br />

Amtsleiter-Workshop<br />

HR. DR. KARL PAIER<br />

ORR. MAG. DR. MANFRED KIN-<br />

DERMANN<br />

20. 10. 2005 – Hotel Semriacherhof,<br />

Semriach<br />

21. 11. 2005 – Hotel Semriacherhof,<br />

Semriach<br />

EUR 116,–<br />

Das Bauverfahren (vom Bauansuchen<br />

bis zur Baubewilligung)<br />

MAG. EUGEN PACHLER<br />

24. 10. 2005 – Ferienpark St. Lorenzen,<br />

St. Lorenzen bei Murau<br />

28. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

EUR 87,–<br />

Fortbildungsseminar für<br />

Staatsbürgerschaftsevidenzführer<br />

AR. KARLHEINZ WESTERMAYER<br />

25. 10. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

EUR 87,–<br />

Steirische Gemeindenachrichten 10/05<br />

Hotel Novapark, Graz<br />

Kameralistik und VRV I – Einführung<br />

und Basiswissen (für Neueinsteiger)<br />

OAR. ENGELBERT GERSTL<br />

3. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

(halbtägig)<br />

EUR 50,–<br />

Fundwesen NEU!<br />

HR. MAG. WALTER HUSA<br />

3. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

(halbtägig)<br />

EUR 43,50<br />

Das Melderecht nach dem<br />

Hauptwohnsitzgesetz 1995<br />

HR. MAG. WALTER HUSA<br />

7. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

EUR 87,–<br />

Örtliche Raumplanung<br />

ORR. DR. PETER KRUG<br />

8. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

11. 1. 2006 – Ferienpark St. Lorenzen,<br />

St. Lorenzen bei Murau<br />

16. 1. 2006 – Hotel Häuserl im Wald,<br />

Mitterberg bei Gröbming<br />

EUR 87,–<br />

Vortragsreihe „Mütter – Väter – Eltern“<br />

im Bezirk Hartberg<br />

Seit dem Jahr 2001 werden vom Sozialreferat der Bezirkshauptmannschaft Hartberg jährlich<br />

Vortragsreihen für Mütter, Väter und Eltern durchgeführt. Die Veranstaltungen finden regional<br />

in den Sozialzentren statt. Als eigene Startveranstaltung zur Vortragsreihe findet<br />

am Mittwoch, dem 5. Oktober 2005, um 19.00 Uhr<br />

im Kultursaal der Bezirkshauptmannschaft Hartberg der Vortrag<br />

Nicht jedes unruhige Kind ist ein „Zappelphilipp“<br />

von Dr. Manfred Pretis, Klinischer Psychologe und Integrationspädagoge,<br />

statt. Zu dieser Veranstaltung mit anschließender Diskussion sind alle Mütter, Väter, Eltern<br />

und alle, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, sowie alle Interessierten herzlich<br />

eingeladen. Der Eintritt ist frei.<br />

Die Termine der einzelnen Vorträge in den Sozialzentren und nähere Informationen<br />

zur Veranstaltungsreihe erhalten Sie in der Bezirkshauptmannschaft Hartberg unter Telefon<br />

03332/606-244, E-Mail bhhb@stmk.gv.at, oder auf der Homepage der BH unter<br />

www.bh-hartberg.steiermark.at<br />

Pro & Contra II – Fortsetzungsseminar<br />

– Argumentations- und Debattenrhetorik<br />

NEU!<br />

MAG. DR. PETRA HAUPTFELD-<br />

GÖLLNER<br />

8. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

EUR 87,–<br />

Kamerales Buchen I – Einführung<br />

und Basiswissen (für Neueinsteiger)<br />

OAR. ENGELBERT GERSTL<br />

9. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

(halbtägig)<br />

EUR 50,–<br />

Schutz und Durchsetzung von<br />

Nachbarrechten<br />

MAG. DIETER HUTTER<br />

9. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

(halbtägig)<br />

EUR 43,50<br />

Leitfaden durchs Labyrinth –<br />

Die neue Vergebührung<br />

im baubehördichen Verfahren<br />

SR. DR. DIETMAR H. MAYER<br />

10. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

EUR 87,–<br />

Straßenverkehrsordnung und Gemeinde<br />

- Straßen- und Wegerecht (Stmk.<br />

Landesstraßenverwaltungsgesetz)<br />

ORR. DR. JOHANN FUNOVITS<br />

ORR. MAG. HUGO PIRINGER<br />

14. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

EUR 124,–<br />

Dienstrecht für<br />

Gemeindevertragsbedienstete I<br />

DR. WOLFGANG DOMIAN<br />

15. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

EUR 87,–<br />

Die Grundsteuerbefreiung nach dem<br />

Grundsteuerbefreiungsgesetz 1976<br />

RR. LUDWIG FREIBERGER<br />

16. 11. 2005 – Hotel Novapark, Graz<br />

EUR 87,–<br />

–––––––––––––––<br />

Seminarzeit: jeweils 9.00 bis 17.00<br />

Uhr, bei halbtägigen Seminaren 9.00 bis<br />

13.00 Uhr oder 14.00 bis 18.00 Uhr<br />

Anmeldungen: Nur online möglich:<br />

www.gemeindebund.steiermark.at<br />

Für weitere Auskünfte wenden Sie<br />

sich bitte an den Steiermärkischen<br />

<strong>Gemeindebund</strong> (Frau Lamm, Frau<br />

Mischinger, Frau Dr. Wagner), 8010<br />

Graz, Burgring 18, Telefon (0316) 82<br />

20 79/0, Fax (0316) 81 05 96, E-Mail:<br />

buchung@gemeindebund.steiermark.at


Kulturgut seit den Kelten<br />

Die Urahnin der Mostbirne ist die Wild-<br />

bzw. Holzbirne, die schon vor 6000 bis<br />

8000 Jahren vom Balkan kommend in<br />

die mitteleuropäischen, nacheiszeitlichen<br />

Urwälder einwanderte. Jahrhunderte<br />

lange Züchtungen und Kreuzungen<br />

haben aus der Wildbirne eine<br />

Vielzahl verschiedener Mostbirnensorten<br />

entstehen lassen. Die Erfinder des<br />

Birnenmostes könnten die Norischen<br />

Kelten gewesen sein.<br />

Mostbirnenbäume gedeihen im Alpenvor<strong>land</strong><br />

geradezu optimal, so z. B. die<br />

Hirschbirne in der Oststeiermark zwischen<br />

Schöckl und Wechsel. Im Herbst<br />

können bis zu 1.000 kg Mostbirnen von<br />

einem einzigen Baum geerntet werden,<br />

der auch Lebensraum für unzählige<br />

Tierarten darstellt.<br />

Hochstämmige Apfel- und Birnbäume<br />

wurden seit Beginn des 19. Jh. vielfach<br />

in Wiesen nahe den Gehöften gepflanzt.<br />

NATUR findet Stadt<br />

Art des Monats Oktober: Die Mostbirne<br />

Diese Streuobstwiesen prägten lange das<br />

Bild der bäuerlichen Kultur<strong>land</strong>schaft.<br />

Damit entstand auch ein ganz charakteristischer<br />

Lebensraum für Pflanzen und<br />

Tiere, der Wald- und Wiesenelemente<br />

verbindet. Steinkauz, Wendehals und<br />

Grünspecht sind typische, aber schon<br />

sehr seltene Bewohner dieser erhaltenswerten<br />

„Obstwiesen“.<br />

Hirschbirne (Foto: Winder)<br />

UMWELT<br />

Gerade auch in Stadtnähe haben<br />

Streuobstwiesen große Bedeutung als<br />

Rückzugsgebiet und Ersatzlebensraum<br />

gefährdeter Pflanzen- und Tierarten.<br />

Man schätzt heute auch wieder bodenständige<br />

Produkte wie Dörrobst und<br />

Most von den urigen Mostbirnenbäumen.<br />

Darüber hinaus tragen Obstbäume<br />

zu einer wesentlichen Verbesserung der<br />

Luftqualität und des Kleinklimas der<br />

Stadt bei.<br />

Weitere Informationen zur Stadtökologie-Kampagne<br />

des Naturschutzbundes<br />

„NATUR findet Stadt“ entnehmen Sie<br />

der Homepage www.naturschutzbund.at<br />

oder kontaktieren Sie den Naturschutzbund<br />

<strong>Steiermark</strong>:<br />

Projektleiter Mag. Werner Langs<br />

Naturschutzbund <strong>Steiermark</strong>, Heinrichstraße<br />

5/II, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/322377-7, Fax: DW 4<br />

werner.langs@<br />

naturschutzbundsteiermark.at<br />

Lehrgang „Erfolgreiche Kulturarbeit<br />

in steirischen Gemeinden“<br />

Die Kulturarbeit in den Gemeinden gewinnt immer mehr an Bedeutung und wird immer stärker als Wirtschaftsfaktor gesehen.<br />

Da sich dieses Thema sehr umfangreich darstellt, ist eine fundierte Qualifikation in der Kulturarbeit zunehmend von<br />

Bedeutung.<br />

Eine vom LFI <strong>Steiermark</strong> gemeinsam mit dem Verein Schloss Trautenfels und der Gemeinde Eichberg-Trautenburg veranstaltete<br />

Seminarreihe soll GemeindekulturreferentInnen und an der kulturellen Weiterentwicklung der Region interessierten<br />

Personen als unterstützendes Instrument dienen, um durch eine gute Ausbildung kompetente, konstruktive Kulturarbeit in<br />

den Gemeinden und Regionen leisten zu können.<br />

Inhalt der Lehrgänge:<br />

• Kultur gestalten in den ländlichen Regionen – Kulturbegriffe<br />

• Bedeutung der Regionalkultur<br />

• Jugendarbeit in Gemeinden und Jugendbeteiligung<br />

• Projektplanung<br />

• Pressearbeit und Marketing<br />

• Kultur – regionaler Wirtschaftsfaktor<br />

• Finanzierung und Förderung<br />

• Besucherbindung im Kulturbetrieb<br />

in jeweils 9 Abenden zu je 3 Stunden.<br />

Zielgruppe: GemeindekulturreferentInnen, MuseumsleiterInnen und an der kommunalen Kulturarbeit interessierte Personen<br />

Kosten: € 250,– (gefördert aus Mitteln von EU, Bund und Land)<br />

Termine:<br />

1. Lehrgang – Schloss Trautenfels:<br />

18. Okt. / 25. Okt. / 3. Nov. / 8. Nov. / 13. Nov. / 22. Nov. / 29. Nov. / 7. Dez. / 13. Dez. 2005<br />

2. Lehrgang – Kniely Haus Leutschach:<br />

10. Jan. / 17. Jan. / 24. Jan. / 31. Jan. / 7. Feb. / 14. Feb. / 21. Feb. / 28. Feb. / 7. März 2006<br />

Anmeldung: beim LFI <strong>Steiermark</strong> 2 Wochen vor Lehrgangsbeginn;<br />

Fr. Ulrike Schister, Telefon 0316/8050-1305, E-Mail: schister@lfi-steiermark.at<br />

Steirische Gemeindenachrichten 10/05 11


12<br />

LAND & GEMEINDEN<br />

Steirischer Blumenschmuckwettbewerb 2005<br />

Auszeichnungen für Gemeinden<br />

Der alljährliche steirische Blumenschmuck-<br />

und Gartenkulturbewerb<br />

wird seit dem Erzherzog-<br />

Johann-Gedenkjahr 1959 durchgeführt<br />

und fand heuer bereits zum 46. Mal<br />

statt. Seit Beginn besteht dabei die<br />

Partnerschaft zwischen den steirischen<br />

Gärtnern und Baumschulen und der<br />

Steiermärkischen Landesregierung. Der<br />

Wettbewerb hat nach wie vor ein unge-<br />

brochenes großes Echo in den Dörfern,<br />

Märkten und Städten der <strong>Steiermark</strong> und<br />

ist mittlerweile auch ein entscheidender<br />

Tourismusfaktor geworden.<br />

Mehr als 31.000 Teilnehmer in 264<br />

steirischen Gemeinden haben sich<br />

heuer beteiligt. Damit wurde sogar die<br />

Rekordzahl des Vorjahres übertroffen.<br />

70 steirische Gemeinden – ein neuer<br />

Höchststand an Teilnehmern in dieser<br />

Kategorie – haben sich heuer um<br />

den Titel „Schönste Blumenstadt“,<br />

„Schönster Blumenmarkt“, „Schönstes<br />

Blumendorf“ und „Schönstes Gebirgsdorf“<br />

beworben. Weiters gab es auch<br />

fünf Anmeldungen bei den Kinder- und<br />

Jugendprojekten.<br />

In einer Festveranstaltung in der obersteirischen<br />

Stadt Trofaiach wurden die<br />

Auszeichnungen verliehen und die Landessieger<br />

präsentiert. Die 32 vergebenen<br />

Auszeichnungen an Gemeinden sind das<br />

Ergebnis gemeinsamer Bemühungen<br />

und oft jahrelanger Aufbauarbeit.<br />

Wir gratulieren den ausgezeichneten<br />

Gemeinden sehr herzlich zu ihrem<br />

Erfolg und stellen die Sieger<strong>gemeinden</strong><br />

des Steirischen Blumenschmuckbewerbes<br />

2005 nachstehend vor.<br />

Donnersbach ist „Schönstes Dorf der <strong>Steiermark</strong>“<br />

Steirische Gemeindenachrichten 10/05<br />

Donnersbach ist „Schönstes<br />

Dorf der <strong>Steiermark</strong>“<br />

Nach sechs Jahren intensiver Arbeit an<br />

der Ortsbildgestaltung konnte heuer<br />

Donnersbach endlich den verdienten<br />

Erfolg erzielen. Im Jahr 2003 wurde der<br />

Ort schon als „sehenswert“ bewertet und<br />

beim Wettbewerb 2004 erreichte man<br />

bereits den dritten Platz. Auch private<br />

Teilnehmer aus Donnersbach erhielten<br />

beim Blumenschmuckbewerb immer<br />

wieder Auszeichnungen. Zusammen mit<br />

der Landschaftsgärtnerei Fresner und<br />

vielen freiwilligen Helfern ist es nun<br />

gelungen, Donnersbach zum schönsten<br />

Dorf der <strong>Steiermark</strong> zu machen.<br />

Besonders hebt Bgm. Karl Lackner auch<br />

das Kinder- und Jugendprojekt der Volksschule<br />

hervor. Ein Jahr lang erarbeiteten<br />

die Kinder mit den Lehrerinnen unter<br />

fachkundiger Anleitung einer Biologin<br />

und des Bezirksförsters das „Projekt<br />

Wald“. Der Fleiß dafür wurde mit dem<br />

Landespreis der Sonderkategorie Kinder-<br />

und Jugendprojekte ausgezeichnet.<br />

St. Oswald-Möderbrugg ist<br />

„Schönstes Gebirgsdorf der<br />

<strong>Steiermark</strong>“<br />

Als jüngste Kategorie wird das schönste<br />

steirische Gebirgsdorf erst seit 2001<br />

prämiert. Die <strong>land</strong>schaftliche Idylle,<br />

verbunden mit menschlicher Kreativität<br />

soll in möglichst farbenfroher Weise<br />

unterstrichen werden.<br />

Heuer wurde die Gemeinde St. Oswald-Möderbrugg<br />

im Bezirk Judenburg<br />

Landessieger in dieser Kategorie.<br />

Diesen Erfolg verdankt man vor allem<br />

der guten Dorfgemeinschaft und den<br />

Bemühungen der Vorsitzenden des<br />

Tourismusverbandes. Die Pflege der<br />

Blumen wird von der Dorfgemeinschaft<br />

kostenlos durchgeführt und die Gemeinde<br />

mit Bgm. Gerhard Horn an der Spitze<br />

unterstützt diese Aktionen finanziell. So<br />

wurden heuer rund € 3.000 für den Blumenschmuck<br />

ausgegeben.<br />

Neben der Gemeinde selbst wurde die<br />

Hausgemeinschaft Gartengasse bereits<br />

zum zweiten Mal Landessieger in der<br />

Kategorie „Wohnblock“ und auch zahlreiche<br />

Bauernhöfe in St. Oswald-Möderbrugg<br />

erhielten Landesauszeichnungen.<br />

St. Oswald-Möderbrugg ist „Schönstes Gebirgsdorf der <strong>Steiermark</strong>“


Mooskirchen ist die<br />

„Schönste Marktgemeinde“<br />

unseres Bundes<strong>land</strong>es<br />

Nach ersten Erfolgen in den Siebzigerjahren<br />

und im Jahr 2000 wurde die<br />

weststeirische Marktgemeinde heuer<br />

wiederum Landessieger. Bereits seit<br />

Jahrzehnten leistet Mooskirchen Vorbildliches<br />

im Bereich Blumenschmuck.<br />

Bei der Festveranstaltung in Trofaiach<br />

präsentierte sich Mooskirchen von bester<br />

Seite auch im Zusammenhang mit<br />

dem Wirken als „Gesunde Gemeinde“.<br />

Auch in den Einzelbewerben erreichten<br />

BewohnerInnen von Mooskirchen zahlreiche<br />

Preise. So kommt die Landessiegerin<br />

bei „Haus mit Balkon und Vorgarten“<br />

aus diesem Ort. Ein Bauernhof,<br />

ein Gewerbebetrieb, ein Buschenschank<br />

und ein Gasthof sind ebenfalls unter den<br />

Preisträgern. All diese Auszeichnungen<br />

sind eine verdiente Anerkennung für<br />

all jene, die oft bereits mehr als drei<br />

Jahrzehnte lang regelmäßig an diesem<br />

Bewerb teilnehmen.<br />

Das Prädikat der „schönsten Marktgemeinde<br />

der <strong>Steiermark</strong>“ sieht Bgm.<br />

Engelbert Huber als Auftrag, der Pflege<br />

der öffentlichen Anlagen auch weiterhin<br />

in Zusammenwirken mit der Bevölkerung<br />

besondere Aufmerksamkeit zu<br />

schenken.<br />

Kindberg ist <strong>Steiermark</strong>s<br />

„Schönste Blumenstadt“<br />

Seit vielen Jahren nimmt die „Perle<br />

des Mürztales“ schon erfolgreich an<br />

Blumenschmuckwettbewerben teil. Im<br />

Jahr 2001 wurde Kindberg bereits zur<br />

schönsten Stadt der <strong>Steiermark</strong> gewählt<br />

und 1997 konnte man im europäischen<br />

Blumenschmuckbewerb „Entente Florale“<br />

die Silbermedaille erreichen.<br />

Auch im heurigen Jahr gelang es der<br />

Stadtgemeinde, dem Tourismusverband<br />

und anderen Institutionen sowie vor<br />

allem den vielen Blumenfreunden in<br />

allen Ortsteilen, die Stadt Kindberg in<br />

einer unvergleichlichen Blütenpracht zu<br />

präsentieren und so den Landessieg in<br />

dieser Kategorie zu erringen.<br />

Für Bgm. Dir. Karl Hofmeister hat der<br />

Blumenschmuck besondere Bedeutung.<br />

Für ihn ist er Ausdruck von Schönheit,<br />

Freude und Lebensqualität und mit dieser<br />

Botschaft versucht er immer wieder<br />

– und sehr erfolgreich – die Menschen<br />

zu motivieren, die Blumenstadt Kindberg<br />

noch schöner zu gestalten.<br />

Die weiteren Preisträger<br />

In der Kategorie<br />

„Das schönste Dorf“:<br />

2. Platz:Wenigzell (Bezirk Hartberg)<br />

3. Platz: Bad Blumau<br />

(Bezirk Fürstenfeld)<br />

Sehenswert: Fladnitz an der Teichalm,<br />

Kitzeck, Nestelbach bei Graz<br />

In der Kategorie<br />

„Das schönste Gebirgsdorf“:<br />

2. Platz: Hirschegg (Bezirk Voitsberg)<br />

3. Platz: Ramsau (Bezirk Liezen)<br />

In der Kategorie<br />

„Der schönste Markt“:<br />

2. Platz: Laßnitzhöhe<br />

(Bezirk Graz-Umgebung)<br />

3. Platz: Ligist (Bezirk Voitsberg)<br />

Sehenswert: Markt Hartmannsdorf,<br />

Oberzeiring, Pöllau<br />

In der Kategorie<br />

„Die schönste Stadt“:<br />

2. Platz: Deutsch<strong>land</strong>sberg<br />

3. Platz: Bad Aussee<br />

Sehenswert: Bärnbach, Kapfenberg,<br />

Leibnitz, Liezen, Oberwölz<br />

Sonderkategorien<br />

Sonderpreis in der Sonderkategorie<br />

Kinder- und Jugendprojekte:<br />

Frauental a. d. L.<br />

für die Sonnenblumen<br />

Donnersbach<br />

für das Waldprojekt<br />

Weinburg am Saßbach für die Kinderschaukel<br />

Perbersdorf/St. V.<br />

Knittelfeld, Landschacher-Volksschule<br />

für das Bärenprojekt und<br />

die Freiluftklasse<br />

Aigen im Ennstal für die Skulpturen<br />

von Firmlingen gestaltet<br />

Sonderkategorie „<strong>Steiermark</strong>-Herz“<br />

Wald am Schoberpass<br />

Maria Buch<br />

Murau<br />

Aigen im Ennstal<br />

Fernitz<br />

Mooskirchen<br />

Heiligenkreuz am Waasen<br />

Pöllau<br />

Nestelbach bei Graz<br />

Lang<br />

Allerheiligen bei Wildon<br />

Kaindorf<br />

Deutschfeistritz<br />

Miesenbach<br />

Edelstauden<br />

Wolfsberg im Schwarzautal<br />

LAND & GEMEINDEN<br />

Sonderpreise in der Kategorie<br />

„Besondere Leistungen“:<br />

Hollenegg für die Auffahrt Hollenegg<br />

Frauenthal an der Laßnitz für das Gemeindeamt<br />

mit Robert-Fuchs-Park<br />

Studenzen für den Vorplatz des Gemeindeamtes<br />

Großwilfersdorf für die Brücken- und<br />

Stegbepflanzung<br />

Graz-Andritz für den Andritzer Brückenschmuck<br />

Unterpremstätten für Kreisverkehr u.<br />

Marterl<br />

Fernitz für das Gemeindeamt<br />

St. Johann in der Haide für den Föhrenhof<br />

– Haus der Senioren<br />

St. Gallen für das Kultur und Tourismuszentrum<br />

Liezen für die vorbildliche Haupt- und<br />

Kulturhausplatzgestaltung sowie<br />

Blumenampeln<br />

Krakauschatten für den Isidorplatz<br />

Neuberg für Kriegerdenkmal und den<br />

Park<br />

St. Peter am Ottersbach für den Klapotez<br />

Weinburg am Saßbach für Dorfplatz,<br />

Sänger- und Musikheim sowie Kapelle<br />

Kainbach bei Graz für das Therapiezentrum<br />

der Barmherzigen Brüder<br />

Kainbach<br />

Fehring für das O.K. Pflegeheim Pertlstein<br />

GmbH<br />

St. Andrä-Höch für das Pflegeheim<br />

Greinbach für den Parkplatz der Wohnstraße<br />

Pölfing-Brunn für die Mitterstraße<br />

Strallegg für den Blumenschmuck beim<br />

Gemeindeamt<br />

Mooskirchen ist die „Schönste Marktgemeinde“<br />

Steirische Gemeindenachrichten 10/05 13


14<br />

LAND & GEMEINDEN<br />

Kulturpark Hengist: „Gräberfeld Kainach bei Wildon“<br />

Im Kulturpark Hengist wurde im<br />

September 2004 bei Vorarbeiten für<br />

die Errichtung eines Industrieparks<br />

das bislang größte urnenfelderzeitliche<br />

Gräberfeld (späte Bronzezeit ca. 1250<br />

– 750 v. Chr.) der <strong>Steiermark</strong> entdeckt.<br />

Insgesamt 31 Gräber, die ca. 2700 bis<br />

3000 Jahre alt sind, wurden in einer<br />

ersten Grabung geborgen. Seit Mai<br />

wird das Feld archäologisch erforscht.<br />

In den ersten beiden Monaten der<br />

insgesamt sechsmonatigen Kampagne<br />

wurden bereits weitere 45 Begräbnisstätten<br />

freigelegt. Zu den sensationellen<br />

Funden gehören reich verzierte Keramikgefäße,<br />

Gewandnadeln aus Bronze,<br />

Messer sowie eine Bronzetasse, die<br />

bisher als großartigster Fund gilt, da<br />

Mit einem Konzert im Festsaal<br />

der Gemeinde Lassing gingen<br />

am 27. August die 12. Internationalen<br />

Musikwochen Lassing zu<br />

Ende. Über vier Wochen nahmen die<br />

Kursteilnehmer die Gelegenheit wahr,<br />

sich musikalisch fortzubilden. Der<br />

Altersbogen spannte sich heuer von<br />

10 bis 61 Jahren. „Erlerntes vertiefen,<br />

Neues entdecken“ ist die Maxime der<br />

Musikwochen, die auf bereits mehr<br />

als 1.000 Teilnehmer zurückblicken<br />

können.<br />

Dass die Musikwochen nicht nur im<br />

Kulturprogramm einen Fixpunkt bilden,<br />

sondern auch für den Tourismus in<br />

Lassing von wirtschaftlicher Bedeutung<br />

sind, liegt auf der Hand. So konnten<br />

auch heuer wieder Gäste aus den Reihen<br />

der Teilnehmer für ihre langjährige<br />

Treue zu Lassing geehrt werden.<br />

Unermüdlich ist der Leiter der Musikwochen,<br />

Prof. Adolf Winkler, bemüht,<br />

neue Kurse anzubieten. Und so steht<br />

schon heute fest, dass die 13. Internationalen<br />

Musikwochen Lassing im August<br />

2006 ihre Teilnehmer fünf Wochen lang<br />

in Lassing zu Gast haben werden. Die<br />

Kurse werden auch im nächsten Jahr<br />

wieder Musikern jeden Alters und jeder<br />

Ausbildungsstufe offen stehen.<br />

Das positive Echo der teilnehmenden<br />

Musiker, der Zuspruch bei den Konzerten<br />

und nicht zuletzt die Qualität<br />

der dargebotenen Leistungen bei den<br />

Konzerten lassen das Kulturreferat<br />

der Gemeinde Lassing mit Freude auf<br />

Steirische Gemeindenachrichten 10/05<br />

sie erst das zweite Exemplar ihrer Art<br />

in der <strong>Steiermark</strong> ist. Die Gegenstände<br />

geben Einblick in das Leben vor über<br />

3000 Jahren. Die Bergung erfolgt aus<br />

restauratorischen Gründen entweder in<br />

Gipsblöcken oder Holzkisten. Erst in<br />

der Restaurierungswerkstätte werden<br />

die Gefäße in zeitaufwändiger Arbeit<br />

zur Gänze freigelegt, gereinigt und wieder<br />

zusammengesetzt.<br />

In den nächsten Monaten soll das Gräberfeld<br />

möglichst in seiner gesamten<br />

Ausdehnung ergraben werden. Bislang<br />

wurde nur das westliche Ende mit<br />

Sicherheit festgestellt, die nördliche<br />

und östliche Ausdehnung gilt es noch<br />

abzuklären. Der südliche Teil wurde<br />

12. Internationale Musikwochen Lassing<br />

ziehen positive Bilanz<br />

das kommende Jahr blicken, wenn es<br />

heißen wird: „Willkommen bei den<br />

Internationalen Musikwochen Lassing<br />

2006“.<br />

Bereits jetzt kann man sich für die<br />

unverbindliche Zusendung der Kurs-<br />

Kontrollen erhalten<br />

die gute Qualität der<br />

„Laufende<br />

steirischen Böden“ lautet<br />

die Botschaft der Fachabteilung 10B<br />

– Landwirtschaftliches Versuchszentrum<br />

– des Amtes der Steiermärkischen<br />

Landesregierung. Über ein Netz von<br />

Untersuchungsstandorten wird der<br />

Belastungsgrad der Böden durch<br />

Schadstoffeinträge und Erosionen<br />

laufend kontrolliert. Zusammen mit<br />

den Bewirtschaftern der Böden und<br />

der Landwirtschaftskammer werden<br />

dann Maßnahmen gesetzt, die sowohl<br />

eine optimale Bewirtschaftung als<br />

auch einen nachhaltigen Bodenschutz<br />

gewährleisten. Dazu werden vom Referat<br />

für Boden- und Pflanzenanalytik<br />

zusätzliche Bodenuntersuchungen als<br />

Grundlage für eine Düngeberatung<br />

durchgeführt, um Überdüngungen zu<br />

vermeiden.<br />

vermutlich beim Anlegen der Landesstraße<br />

zerstört. Interessierten bietet sich<br />

jeden Donnerstag um 16.00 Uhr die<br />

Möglichkeit zu einer Führung über das<br />

Gräberfeld.<br />

Der Kulturpark Hengist ist ein gemeinnütziges<br />

Beschäftigungsprojekt für<br />

Langzeitarbeitslose und wird von den<br />

Gemeinden Hengsberg, Lebring-St.<br />

Margarethen, Weitendorf und Wildon<br />

geführt. Elf Personen finden für sechs<br />

Monate Arbeit und werden von Archäologen<br />

und Fachstudenten unterstützt.<br />

Ziel des Projektes ist die Stabilisierung<br />

und Qualifizierung der Arbeitskräfte<br />

sowie die Integration in den Arbeitsmarkt. <br />

ausschreibung für die Internationalen<br />

Musikwochen 2006 vormerken lassen.<br />

Nähere Informationen erteilt das Gemeindeamt<br />

Lassing, Tel. 03612/30296;<br />

E-Mail: office@lassing.at<br />

20 Jahre Kontrolle der<br />

steirischen Böden<br />

Das Referat für Boden- und Pflanzenanalytik bietet ein<br />

gutes Kontrollsystem<br />

Seit 1986 werden Bodenzustandsinventuren<br />

durchgeführt. Die flächendeckende<br />

Erfassung der steirischen Böden<br />

wird 2006 abgeschlossen sein. Laut dem<br />

letzten Bodenschutzbericht beobachtet<br />

man neben noch vorhandenen DDT-<br />

Rückständen auch laufend die Rückstände<br />

an Schwermetallen. Rund 30<br />

Prozent der steirischen Böden weisen<br />

als Folge einer natürlichen geologischen<br />

Grundbelastung und vom Menschen<br />

verursachter Einträge Cadmium- und<br />

Bleigehalte über dem Normalwert auf.<br />

Damit werden aber noch keine Grenzwerte<br />

erreicht.<br />

Böden reagieren äußerst langsam.<br />

Sinnvolle Vergleichsuntersuchungen<br />

können daher frühestens nach jeweils<br />

zehn Jahren durchgeführt werden. Die<br />

Behebung von Schäden durch etwaige<br />

Kontaminierungen wirkt also nur sehr<br />

langfristig.


• Apfelberg. – Die Freiwillige<br />

Feuerwehr feierte ihr 80-jähriges<br />

Bestandsjubiläum. Im<br />

Zuge dieses Festes wurde ein<br />

neues Kleinlöschfahrzeug an die<br />

Kommandanten übergeben. Im<br />

Rahmen der Feierlichkeit wurden<br />

auch Ehrungen durchgeführt und<br />

Auszeichnungen an die verdienstvollen<br />

Mitglieder der Feuerwehr<br />

verliehen.<br />

• Eibiswald. – Mitte August erfolgte<br />

der Spatenstich für den Neubau<br />

der Straßenmeisterei. Bereits im<br />

Herbst nächsten Jahres soll für die<br />

40 Mitarbeiter das neue Gebäude<br />

auf einer Grundstücksfläche von<br />

rund 8.500 Quadratmetern - mehr<br />

als doppelt so groß wie der bisherige<br />

Standort – fertig gestellt sein.<br />

Neben Garagen für vier LKW,<br />

drei Unimog, sechs Transporter<br />

und zwei Großgeräte werden<br />

auch ein Bürogebäude und ein<br />

Aufenthaltsraum errichtet. Für<br />

einen reibungslosen Winterdienst<br />

sollen künftig zwei hochmoderne<br />

Silos mit einer Kapazität von insgesamt<br />

400 Tonnen Festsalz und<br />

Salzlauge sorgen.<br />

• Gniebing-Weißenbach. – Mitte<br />

August fand der Spatenstich für<br />

ein modernes Amtshaus statt.<br />

Alle Amtsräume für den Parteienverkehr<br />

werden ebenerdig untergebracht,<br />

das Archiv wird sich<br />

im Obergeschoß befinden. Die<br />

Fertigstellung ist für Juli 2006 geplant.<br />

Das bestehende Gemeindeamt<br />

mit dem alten Rüsthaus wird<br />

zu einem Mietshaus umgebaut<br />

werden.<br />

• Gössendorf. – Der aus Holz<br />

gebaute höchste steirische Feuerwehrturm<br />

(16 Meter hoch, 17<br />

Tonnen schwer) dient nicht nur<br />

zum Trocknen der Löschschläuche.<br />

Er ist auch ein Übungsturm,<br />

in dem das Verhalten während<br />

eines Brandes simuliert werden<br />

kann. Im Zuge der Bauarbeiten<br />

am neuen Rüsthaus wurde der<br />

Turm, der alle Häuser der Ortschaft<br />

überragt, mit Hilfe eines<br />

Lastenkrans der Berufsfeuerwehr<br />

Graz wieder aufgestellt.<br />

• Gressenberg. – Im Jahre 1930<br />

gründete der damalige Bürgermeister<br />

die Freiwillige Feuerwehr<br />

in der Berggemeinde. Aus diesem<br />

Anlass feierten die Florianijünger<br />

heuer ihr 75-jähriges Bestandsjubiläum<br />

mit einem Sommerfest und<br />

einer Feldmesse. 1950 wurde die<br />

erste Motorspritze angeschafft, 1958<br />

das erste Fahrzeug. Damals wurde<br />

auch das ursprüngliche Rüsthaus<br />

errichtet.<br />

• Großwilfersdorf. – Der Spatenstich<br />

im Dezember 2004 ist aufgrund der<br />

damals herrschenden Kälte noch<br />

in guter Erinnerung. Nun wird das<br />

Oststeiermarkhaus planmäßig im<br />

Oktober fertig gestellt werden. In<br />

dieses Haus werden das Regionalmanagement<br />

Oststeiermark, das<br />

Tourismuskompetenzzentrum<br />

Thermen<strong>land</strong>-Oststeiermark und<br />

das Ländliche Fortbildungsinstitut<br />

einziehen. Errichtet wird das<br />

Gebäude nach energietechnisch<br />

modernstem Stand, d. h. das „Plus-<br />

Energiehaus“ ist in der Lage, mehr<br />

Energie zu produzieren, als es selbst<br />

verbraucht. Der Energieüberschuss<br />

wird in das öffentliche Netz eingespeist.<br />

• Oberaich. – Seit August besitzt<br />

die Gemeinde eine neue Sport- und<br />

Freizeitanlage. Da das Wetter bei der<br />

Eröffnung leider nicht sehr schön<br />

war, musste die Volkstanzgruppe<br />

aus der Partnergemeinde Zalalövo<br />

in Ungarn etwas beengt unter dem<br />

Vordach tanzen. Trotzdem war die<br />

Stimmung sehr gut und die Verleihung<br />

von Ehrenzeichen rundete die<br />

Feier ab.<br />

• Reisstraße. – Im Zuge eines<br />

Dorferneuerungsprojektes wurden<br />

Straßen saniert, ein Dorfplatz mit<br />

Dorfbrunnen errichtet und Parkplätze<br />

geschaffen. Insgesamt dauerte<br />

die Umsetzung zwölf Wochen und<br />

der Bürgermeister bedankte sich<br />

anlässlich eines Lokalauenscheins<br />

bei den Bürgern für ihre Geduld,<br />

da sie während der Arbeiten einer<br />

hohen Belastung durch Lärm ausgesetzt<br />

waren. Weiters geplant sind<br />

eine neue Straßenbeleuchtung, die<br />

Schaffung von Sitzgelegenheiten<br />

sowie eine farbenfrohe Blumengestaltung.<br />

• Sankt Anna am Lavantegg.<br />

– Nachdem im Vorjahr erste Kontakte<br />

geknüpft wurden, besuchte<br />

Anfang August eine 40-köpfige Delegation<br />

aus Litauen die Gemeinde.<br />

Der ehemalige Premierminister,<br />

KURZMELDUNGEN<br />

der litauische Botschafter, eine<br />

Botschaftsrätin und der Vizebürgermeister<br />

gemeinsam mit<br />

einer Folkloregruppe nutzten<br />

ihren Aufenthalt zum kulturellen<br />

Austausch. Die Freundschaft<br />

soll weiter wachsen und daraus<br />

möglicherweise eine Gemeindepartnerschaft<br />

werden.<br />

• Sankt Martin im Sulmtal. – Trotz<br />

des schlechten Wetters lockte die<br />

erste offizielle Begehung des archäologischen<br />

Rundweges Mitte<br />

August zahlreiche Interessierte<br />

an, wird doch die Region vor<br />

allem wegen ihrer zahlreichen<br />

Hügelgräber als charakteristisch<br />

für die Besiedlungsgeschichte<br />

angesehen. In den letzten zwei<br />

Jahrzehnten fanden mehrere wissenschaftliche<br />

Ausgrabungen statt<br />

und die Gemeinde erklärte sich<br />

deshalb bereit, ergänzend zum<br />

Sulmweg einen archäologischen<br />

Themenwanderweg zu errichten.<br />

Der Start erfolgt zu Fuß oder per<br />

Rad bei der Gemeinde, wo Gäste<br />

einen Folder mit Karte und entsprechenden<br />

Informationen erhalten.<br />

Bei neun Stationen erläutern<br />

Schautafeln mit Lageskizzen die<br />

historischen Hintergründe.<br />

• Schäffern. – Die Freiwillige Feuerwehr<br />

Götzendorf erreichte bei<br />

der Feuerwehrolympiade 2005 in<br />

Varazdin, Kroatien, den zweiten<br />

Platz. In der Disziplin „Löschangriff“<br />

stellte sie auch noch einen<br />

neuen Weltrekord auf. Bei diesem<br />

Löschangriff waren insgesamt 12<br />

Schläuche auf einer Länge von 60<br />

Metern samt Pumpe fehlerfrei zu<br />

verlegen und zu kuppeln.<br />

• Voitsberg. – Die „italienische<br />

Nacht“ hat sich in den vergangenen<br />

Jahren zu einem wahren<br />

Publikumsmagneten entwickelt.<br />

Trotz Regens ließen es sich auch<br />

heuer tausende Besucher nicht<br />

nehmen, bei italienischer Musik<br />

und Spezialitäten südländisches<br />

Flair zu genießen. Auch viele<br />

Gäste sowie der Bürgermeister<br />

aus der Partnerstadt San Martino<br />

Buon Albergo nutzten die Veranstaltung,<br />

um Eindrücke auszutauschen<br />

und miteinander zu feiern.<br />

Auch die Geschäfte hatten länger<br />

geöffnet und boten günstige<br />

Schnäppchen und einen Ausblick<br />

auf die Herbstmode.<br />

Steirische Gemeindenachrichten 10/05 15


P.b.b. – Verlagspostamt 8020 Graz – Erscheinungsort Graz – GZ 02Z031348 M<br />

16<br />

AKTUELL<br />

Steirisches Kammermusikfestival 2005<br />

SPENDENAKTION<br />

27. Juli bis 11. September 2005<br />

Hochwasserhilfe für steirische Gemeinden<br />

Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin!<br />

Sehr geehrter Herr Bürgermeister!<br />

Die Hochwasserkatastrophe in der zweiten August-Hälfte hat viele steirische Gemeinden betroffen. Die Infrastruktur,<br />

wie Straßenverbindungen, Wasser- und Abwasserentsorgung usw. wurde massiv in Mitleidenschaft<br />

gezogen und weist große Schäden auf. Es wird den betroffenen Gemeinden nicht möglich sein, aus Bundes- und<br />

Landesmitteln allein die notwendigen Wiederherstellungsmaßnahmen zu bewältigen.<br />

Die beiden kommunalen Interessenvertretungen – der Steiermärkische <strong>Gemeindebund</strong> und der Steirische Städtebund<br />

– rufen daher alle steirischen Gemeinden, die diesmal von der Hochwasserkatastrophe verschont geblieben<br />

sind, auf, einmal mehr ihre Solidarität zu zeigen und eine finanzielle Unterstützung zu leisten.<br />

Wir bitten daher, nach Möglichkeit und im eigenen Ermessen einen Beitrag auf das von beiden Verbänden eingerichtete<br />

Konto Nr. 31.138<br />

„Hochwasserhilfe für steirische Gemeinden“<br />

bei der Raiffeisen-Landesbank <strong>Steiermark</strong>, BLZ 38000<br />

zu überweisen.<br />

Die Verteilung dieser Mittel auf die betroffenen Gemeinden werden unsere beiden Verbände gemeinsam unbürokratisch<br />

und sehr rasch vornehmen.<br />

Steirische Gemeindenachrichten 10/05<br />

Wir danken für Ihre Hilfe und Solidarität!<br />

Impressum<br />

Herausgeber, Verleger und Redaktion:<br />

<strong>Steiermärkischer</strong> <strong>Gemeindebund</strong>,<br />

8010 Graz, Burgring 18;<br />

Schriftleitung und für den Inhalt<br />

verantwortlich:<br />

Dr. Klaus Wenger;<br />

Produktion:<br />

Ing. Robert Möhner – Public Relations,<br />

8052 Graz, Krottendorfer Straße 5;<br />

Druck:<br />

Universitätsdruckerei Klampfer GmbH,<br />

Hans-Sutter-Straße 9–15, 8160 Weiz

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