Nr. 3/2012 - Lebenshilfe Steiermark
Nr. 3/2012 - Lebenshilfe Steiermark
Nr. 3/2012 - Lebenshilfe Steiermark
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> | Thema<br />
Alter und Behinderung<br />
©<strong>Lebenshilfe</strong> Trofaiach<br />
Der 59-jährige Anton Weissensteiner fährt gerne auf Urlaub. Er wünscht sich auch im Alter ein aktives Leben .<br />
Zeit, Ruhe und Aktivität<br />
Begleitung für Seniorinnen und Senioren in der <strong>Lebenshilfe</strong>: Auch in Trofaiach lernen ältere Menschen, die<br />
eine Beeinträchtigung haben, mit ihrem kognitiven und körperlichen Abbau umzugehen.<br />
Anton Lieb ist 71 Jahre alt. Er wohnt<br />
im Wohnhaus der <strong>Lebenshilfe</strong> Trofaiach.<br />
Bei einem Ausflug in den Wiener<br />
Prater fühlte er sich besonders wohl.<br />
Älterwerden fällt<br />
Menschen mit Behinde-<br />
“Das<br />
rung meist schwerer als<br />
anderen und darum bemühen wir uns<br />
seit Jahren, richtige Betreuungsmodelle<br />
zu entwickeln,“ sagt Martina Paul von der<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Trofaiach. Um den im Wandel<br />
befindenden Bedürfnissen der KlientInnen<br />
Rechnung zu tragen, hat die<br />
<strong>Lebenshilfe</strong> Trofaiach im Jahre 2002 erstmals<br />
eine kleine Seniorengruppe eingerichtet.<br />
Basales Erleben, Wohlfühlen und<br />
Entspannen sowie die Auseinandersetzung<br />
mit der eigenen Lebensgeschichte<br />
waren von Anfang an Schwerpunkte.<br />
„Zusätzlich pflegen wir seither regelmäßige<br />
Kontakte zu SeniorInnen, die im benachbarten<br />
Seniorenhaus Verbena leben;<br />
das tut beiden Seiten gut“, weiß die Leiterin<br />
des <strong>Lebenshilfe</strong>-Wohnhauses.<br />
Im Wandel. 2008 errichtete die <strong>Lebenshilfe</strong><br />
ein spezielles Wohnhaus für<br />
Menschen fortgeschrittenen Alters, die<br />
hohen und höchsten Hilfebedarf haben.<br />
Das „Haus 3“ ist für alle Eventualitäten<br />
ausgestattet: Barrierefreiheit auf allen<br />
Etagen mit geräumigem Personenlift,<br />
einem Pflegebad sowie Garten und Terrasse.<br />
Auch das Personal ist für die spezielle<br />
Begleitung und intensive Pflege von<br />
SeniorInnen bestens qualifiziert. Martina<br />
Paul: „Wir nutzen die räumliche Nähe der<br />
Seniorengruppe zur Tageswerkstätte und<br />
die Synergien in der Betreuungsleistung.<br />
Dadurch können wir den Bedürfnissen<br />
älterer und alter Menschen mit Behinderung<br />
noch besser entsprechen.“ Eine ausgewogene<br />
Begleitung mit individueller<br />
Zeiteinteilung, längeren Ruhephasen und<br />
Aktivitäten sind notwendig: „Menschen<br />
im höheren Alter wollen nicht nur Ruhe,<br />
sondern auch das Angebot von seniorengerechten<br />
Freizeitaktivitäten, geistiger<br />
Fitness und körperlicher Mobilitätsförderung“,<br />
betont Martina Paul.<br />
Wer rastet, rostet<br />
Menschen mit Behinderung brauchen eine anregende Umgebung und<br />
eine geregelte Beschäftigung. Die <strong>Lebenshilfe</strong> schafft die Rahmenbedingungen<br />
und bietet in der ganzen <strong>Steiermark</strong> immer mehr Angebote für<br />
alte Menschen an.<br />
Christoph Cossovel (60 Jahre): „Ich<br />
kann länger schlafen und später in die<br />
Tageswerkstätte gehen, wenn ich in<br />
der Früh müde bin. Eine BetreuerIn ist<br />
dann im Haus und hilft mir beim Frühstückmachen.<br />
Außerdem kann ich<br />
mich auch zu Mittag ausruhen. Ich<br />
möchte aber auch für die anderen<br />
etwas tun. Ich helfe in der Küche nach<br />
dem Mittagessen, trage den Müll hinaus<br />
und sortiere ihn. Ich wohne im<br />
Wohnhaus und arbeite gern im Garten.“<br />
Anton Weissensteiner (59 Jahre): „Mir<br />
ist es ganz wichtig, dass wir in der Früh<br />
immer die Tageszeitung lesen. Wir wissen<br />
dann, was los ist auf der Welt. Mir<br />
gefällt es gut, wenn ich eine wichtige<br />
Arbeit habe und dass wir immer wieder<br />
Aufträge von Firmen bekommen.<br />
Wir kuvertieren und falten und wir<br />
bauen auch Halterungen für Computer<br />
zusammen. Außerdem gehen wir<br />
jeden Tag hinaus und machen einen<br />
Spaziergang. Im Wohnhaus ist mir ganz<br />
wichtig, dass ich mir die BetreuerInnen,<br />
die mich täglich pflegen, selbst<br />
aussuchen kann.“<br />
Anton Lieb (71 Jahre): „Ich gehe jeden<br />
Tag in der Früh in die Holzwerkstätte.<br />
Ich bin schon in Pension, aber ich<br />
möchte in keine andere Gruppe und<br />
helfe mit in der Werkstätte. Ich höre<br />
aber früher auf, weil ich jetzt schon<br />
schneller müde werde und meine Füße<br />
hochlagern muss. Dann gehe ich ins<br />
Wohnhaus, wo sich eine Betreuerin<br />
um mich kümmert und mit mir plaudert.<br />
Am liebsten ruhe ich mich in unserem<br />
großen Garten aus.“<br />
Josefine Puaschitz (69 Jahre): „Ich<br />
wohne in meiner eigenen Wohnung. In<br />
der Früh gehe ich in die Seniorengruppe,<br />
nach dem Mittagessen gehe<br />
ich aber dann schon nach Hause. Mir<br />
gefällt es, wenn ich jeden Tag die BetreuerInnen<br />
und meine Freunde sehe.<br />
Ich bin richtig in Pension. Ich gehe<br />
gerne spazieren und tratsche gerne mit<br />
allen. Am Nachmittag und am Wochenende<br />
helfen mir die WohnassistentInnen,<br />
denn alles kann ich nicht<br />
mehr alleine machen.“<br />
©<strong>Lebenshilfe</strong> GUV, Schiffer<br />
©<strong>Lebenshilfe</strong> GUV, Schiffer<br />
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
aller steirischen <strong>Lebenshilfe</strong>n kümmern<br />
sich um die Anliegen der Menschen mit Behinderung<br />
...<br />
... Ein gemeinsames Positionspapier gibt<br />
die Richtung für ein Altern in Würde vor.<br />
Erfahren Sie mehr auf Seite 14.<br />
Seite 11