22.01.2013 Aufrufe

Nr. 3/2012 - Lebenshilfe Steiermark

Nr. 3/2012 - Lebenshilfe Steiermark

Nr. 3/2012 - Lebenshilfe Steiermark

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Lebenshilfe</strong> <strong>Steiermark</strong> | Magazin<br />

Mittelpunkt Mensch<br />

Sozialwirtschaft als Nutzen für die Gesellschaft: In der Region Radkersburg gehört die <strong>Lebenshilfe</strong> zu den<br />

zehn größten Arbeitgebern; Auch der Wirtschaftsfaktor ist beachtlich. Von Helene Kager<br />

In jeder Gemeinde gibt es Betriebe<br />

und Organisationen, die soziale<br />

Dienstleistungen im Bereich der Kinder-<br />

und Jugendwohlfahrt, im Behindertenbereich<br />

oder in ambulanten oder<br />

stationären Pflegediensten anbieten –<br />

dazu gehört auch die <strong>Lebenshilfe</strong> Radkersburg.<br />

Die Aufgabe ist, Menschen auf<br />

verschiedenste Weise zu unterstützen, zu<br />

begleiten und zu betreuen, damit sie ihre<br />

individuellen Bedürfnisse im Alltag bewältigen<br />

können. Diese Dienstleistungen<br />

am Menschen werden sozialwirtschaft-<br />

Seite 18<br />

lich erbracht, damit die von der öffentlichen<br />

Hand zur Verfügung gestellten Ressourcen<br />

effizient eingesetzt werden.<br />

Die gesellschaftliche Bedeutung dieser<br />

Sozialwirtschaft ist ein wesentlicher<br />

Teil der österreichischen Gesamtwirtschaft.<br />

Die Dienstleistungen der sozialwirtschaftlichen<br />

Betriebe verbessern die<br />

Lebensumstände vieler Menschen, sichern<br />

den (sozialen) Frieden und sind unverzichtbar<br />

für unseren Wohlstand.<br />

Obwohl diese soziale Arbeit unserer Ge-<br />

Die Arbeit der <strong>Lebenshilfe</strong> Radkersburg reicht bis in Schulen. Hier widmen<br />

sich die ProjektteilnehmerInnen dem Thema Inklusion.<br />

© ?<br />

sellschaft unbestritten Nutzen bringt,<br />

werden die Finanzierungsnotwendigkeiten<br />

von sozialen Dienstleistungen gerade<br />

in Krisenzeiten leider immer wieder in<br />

Frage gestellt. Nach wie vor sind einige<br />

Menschen der Meinung, dass die Sozialwirtschaft<br />

ein reiner Kostenfaktor ist.<br />

2011 leistete die Sozialwirtschaft mit<br />

sechs Prozent einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Gesamtwertschöpfung in<br />

Österreich. Das heißt, die Sozialwirtschaft<br />

ist ein produktiver, ausbau-<br />

und zukunftskräftiger Wirtschaftsfaktor!<br />

Jährlich werden etwa<br />

16,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das<br />

sind um 3,5 Milliarden Euro mehr als im<br />

Tourismus (Beherbergung und Gastronomie).<br />

Der Bezirk Radkersburg zählt 22.911 Einwohner<br />

und weist nur Klein- und Mittelbetriebe<br />

(bis 250 Beschäftigte) auf, keine<br />

Großbetriebe. Die <strong>Lebenshilfe</strong> Radkersburg<br />

zählt mit 140 Beschäftigten zu den<br />

zehn wichtigsten Arbeitgebern in der Region.<br />

Dadurch trägt sie wesentlich dazu<br />

bei, dass ein Teil der Kaufkraft in der Region<br />

verbleibt und die regionale Wertschöpfung<br />

dadurch gestärkt wird.<br />

Helene Kager ist<br />

Geschäftsführerin<br />

der <strong>Lebenshilfe</strong><br />

Radkersburg<br />

www.lebenshilferadkersburg.at<br />

Wege zur Inklusion<br />

Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung gehen in<br />

Radkersburg für ihre eigenen Belange an die Öffentlichkeit. Auch vor<br />

Kurzem waren sie wieder unterwegs und befragten Passanten zum<br />

Thema „Inklusion“.<br />

Die Initiative nahm anlässlich des<br />

Tages der Inklusion ihre Anfänge:<br />

Eine Gruppe jugendlicher<br />

und erwachsener Menschen mit<br />

Lernschwierigkeiten begann vor über<br />

einem Jahr damit, auf ihr Leben, ihre Anliegen<br />

und ihre Rechte aufmerksam zu<br />

machen. Seither befragen sie Menschen<br />

in und um Bad Radkersburg. Bei der letzten<br />

Umfrage betraf die Fragestellung die<br />

Lebensumstände: „Was glauben Sie? –<br />

Wie leben Menschen mit Lernschwierigkeiten<br />

oder Behinderung?“ Die Passantinnen<br />

und Passanten antworteten<br />

unterschiedlich. „Wir haben rausgefunden,<br />

dass andere Menschen oft nicht wis-<br />

sen, wie Menschen mit Behinderung<br />

leben, was sie behindert und wie sehr sie<br />

sich ausgeschlossen fühlen“, sagt Marlene<br />

Pirkheim von der <strong>Lebenshilfe</strong> Radkersburg.<br />

Auch der Begriff „Inklusion“ ist vielen<br />

fremd. „Das Wort war für manche<br />

Befragten neu, die InterviewerInnen klärten<br />

sie dann aber darüber auf“, so Pirkheim.<br />

Wenn alle Menschen in der<br />

Gesellschaft akzeptiert sind und in vollem<br />

Umfang teilnehmen können, wenn Offenheit<br />

und Toleranz die Haltung von<br />

Menschen prägen und wir niemanden<br />

ausgrenzen, wenn Vielfalt als Bereicherung<br />

empfunden wird, dann leben wir Inklusion.<br />

KundInnen der <strong>Lebenshilfe</strong> Radkersburg befragten Passanten zum<br />

Thema Inklusion.<br />

Was heißt<br />

Inklusion?“ ...<br />

... diese Frage stellten<br />

KundInnen der<br />

<strong>Lebenshilfe</strong> bei einer<br />

Straßenbefragung in<br />

Radkersburg. Die<br />

Antwort ist eindeutig:<br />

„Alle Menschen, egal wie sie<br />

sind, gehören zur Gesellschaft<br />

dazu. Niemand darf<br />

ausgeschlossen werden. Inklusion<br />

bedeutet, dass alle<br />

Menschen in unserer Gesellschaft<br />

grundsätzlich gleichberechtigt<br />

leben. Jeder<br />

Mensch hat Anspruch auf gesellschaftliche<br />

Teilhabe und<br />

ist ein wertgeschätzter Teil<br />

der Gesellschaft. So bedeutet<br />

Inklusion auch, dass es im<br />

Leben keinen Unterschied<br />

macht, ob jemand eine Beeinträchtigung<br />

hat oder<br />

nicht. Unterschiede sind<br />

ganz normal. Vielfalt ist willkommen.<br />

Das gilt für alle<br />

Menschen.“<br />

Seite 19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!