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Bild: Hermine Haslinger - Kleinen Sozialen Netze

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10<br />

Blauzungenimpfschäden und kein Ende in Sicht<br />

Nebenwirkungen der Impfung<br />

Nach mehreren Monaten der Anwendung des Blauzungenimpfstoffes<br />

lassen sich die Nebenwirkungen<br />

der Impfung grob in drei Gruppen einteilen.<br />

Probleme um Trächtigkeit, Geburt, Fruchtbarkeit: Sehr<br />

auffallend sind die vielen Meldungen über Probleme<br />

während der Trächtigkeit. So werden z.B. viele Kälber<br />

zwar lebend geboren, aber nach wenigen Atemzügen<br />

verenden sie. Andere Kälber können nicht allein trinken.<br />

Sie können nicht saugen und schlucken. Man muss<br />

ihnen die Milch quasi in den Hals kippen. Aus Deutschland<br />

wird über neugeborene Kälber berichtet, die aus<br />

der Haut bluten. Die Geburt verläuft auch nicht normal:<br />

Entweder bekommen die Kühe keine Wehen mehr,<br />

oder die Geburt stockt mitten im Verlauf. Zudem gibt<br />

es Probleme mit der Nachgeburt. Jetzt, etliche Monate<br />

nach den Impfungen, zeigen sich die ersten Langzeitfolgen.<br />

Die Kühe haben Probleme mit der Fruchtbarkeit.<br />

Sie nehmen nicht<br />

Blauzungenimpfung<br />

mehr auf. Bauern berichten über<br />

Teil 3<br />

Anita Petek-Dimmer<br />

Blauzungenimpfung<br />

geimpfte Tiere gesucht<br />

werden. Zumal Braunvieh<br />

nicht allzu häufig vorkommt<br />

und eine kleine eigene Rasse ist.<br />

Wenn man dann noch berücksichtigt,<br />

dass so gut wie alle Bauern über Fruchtbarkeitsprobleme<br />

bei ihren Kühen berichten, stellt sich<br />

die Frage, ob man durch eine solche Impfung nicht einer<br />

gesamten Rasse den Todesstoss versetzen kann.<br />

Wie gefährlich ist die<br />

Blauzungenerkrankung tatsächlich?<br />

Um die Dringlichkeit einer Impfung zu betonen, wird<br />

oftmals auf die enormen Schäden durch die natürliche<br />

Erkrankung hingewiesen. Besonders in der Schweiz<br />

und in Österreich liegen hier keine Erfahrenswerte vor,<br />

weil die Krankheit bis heute praktisch nicht aufgetre-<br />

die Folgen der Impfung bei den<br />

ten ist. Ein angehender<br />

Bullen: Probleme Ein Bauer mit musste Maul, Klauen, seinen<br />

Stier Euter: töten lassen, Viele berichten weil er wenige über<br />

Tage Klauenprobleme, nach der Impfung d.h. vor aggressiv allem<br />

wurde. vereiterte Andere Klauen. berichten, Diese dass sind der<br />

Schweizer Jungbauer<br />

sagte, sie hätten in der<br />

Landwirtschaftsschule<br />

gehört, dass 60 Prozent<br />

Stier oft nicht trotz mehr Zurückschneiden springt, oder nicht trotz<br />

der Blauzungenerkran-<br />

Springen mehr in nicht den mehr Griff in zu der bekom- Lage<br />

kungsfälle tödlich en-<br />

ist, die men, Kühe so dass zu decken. das Tier Probleme getötet<br />

mit werden Magen- muss. Darm, Die Zitzen Verdauung: an den<br />

Eutern verfärben sich braun<br />

Sehr häufig verlieren die Tiere völ-<br />

oder sind voller Ausschlag und<br />

lig den Appetit. Trotz guter Wei-<br />

Bläschen. Am Maul wird vor<br />

de oder allem gutem häufig Futter über starkes fressen Spei- sie<br />

nicht cheln mehr. berichtet. Ein Bauer Die meldete, Zellzahlen er<br />

musste der Milch trotz guter sind oftmals Weide die bis zu Alp<br />

einige dreifach Wochen erhöht. früher verlassen,<br />

den würden.<br />

Wenn dem so wäre,<br />

dann dürften wir heute<br />

doch wohl davon ausgehen,<br />

dass Deutschland<br />

zumindest was<br />

die Rinder und Kühe<br />

angeht, teilweise ent-<br />

weil die In Österreich Kühe derart hat abgemagert<br />

der Braunvölkert<br />

sein müsste. Aus<br />

waren, viehverband dass er Bedenken dringend per hatte, Insesie<br />

einer Untersuchung der<br />

würden rat in den Abstieg Bauernzeitungen nicht mehr un-<br />

schaffen. geimpfte Durchfall Rinder für über den mehre- Export<br />

re Monate<br />

gesucht.<br />

sind keine Einzelfälle.<br />

Die Kühe haben Blähungen und<br />

würden die Luft durch den Darm<br />

einziehen. Probleme mit Maul,<br />

Klauen, Euter: Viele berichten<br />

über Klauenprobleme, d.h. vor<br />

allem vereiterte Klauen. Diese<br />

Landwirtschaftskammer<br />

Nordrhein- Westfalen<br />

ist ersichtlich, dass<br />

die Morbiditätsrate<br />

(Erkrankungsrate) bei<br />

10,5 Prozent liegt. D.h.,<br />

auf einem betroffenen<br />

Betrieb erkranken nicht<br />

alle Tiere, sondern le-<br />

sind oft trotz Zurückschneiden<br />

diglich von 100 Tieren<br />

nicht mehr in den Griff zu bekommen, so dass das Tier etwa 10. Die Mortalitätsrate (Sterblichkeit) lag bei 0,8<br />

getötet werden muss. Die Zitzen an den Eutern verfär- Prozent.<br />

ben sich braun oder sind voller Ausschlag und Bläschen. Demgegenüber gibt das Friedrich- Löffler-Institut (FLI)<br />

Am Maul wird vor allem häufig über starkes Speicheln in Deutschland folgende Zahlen an: In Deutschland<br />

berichtet. Die Zellzahlen der Milch sind oftmals bis zu sind 2007 insgesamt 2‘893 von 25‘504 erkrankten Rin-<br />

dreifach erhöht.<br />

dern und 12‘483 von 31‘207 erkrankten Schafen veren-<br />

In Österreich hat der Braunviehverband dringend per det. Daraus ergeben sich Erkrankungsraten von 1,96<br />

Inserat in den Bauernzeitungen ungeimpfte Rinder Prozent bei Rindern und 6,22 Prozent bei Schafen und<br />

für den Export gesucht.Zuerst impft man die Bestände Sterblichkeitsraten von 0,22 Prozent bei Rindern und<br />

durch, und dann fällt auf, dass für den Export nur un- 2,49 Prozent bei Schafen.<br />

Fortsetzung in unserer nächsten Zeitung<br />

5 Bis heute gibt es keinerlei Untersuchungen darüber was<br />

passiert, wenn die Tiere in die Blauzungenkrankheit<br />

hinein oder in die überstandene Krankheit nochmals<br />

geimpft werden. Viele Tierärzte warnen deshalb vor<br />

einem solchen Vorgehen.<br />

Zuerst impft man die<br />

Bestände durch, und dann fällt<br />

auf, dass für den Export nur<br />

ungeimpfte Tiere gesucht werden.<br />

Zumal Braunvieh nicht<br />

allzu häufig vorkommt und eine<br />

kleine eigene Rasse ist. Wenn<br />

man dann noch berücksichtigt,<br />

dass so gut wie alle Bauern über<br />

Fruchtbarkeitsprobleme bei ihren Kühen gehört, dass 60 Prozent der Blauzungen-<br />

berichten, stellt sich die Frage, ob man erkrankungsfälle tödlich enden würden.<br />

durch eine solche Impfung nicht einer Wenn dem so wäre, dann dürften wir<br />

gesamten Rasse den Todesstoss versetzen heute doch wohl davon ausgehen, dass<br />

kann.<br />

Deutschland zumindest was die Rinder<br />

und Kühe angeht, teilweise entvölkert<br />

Wie gefährlich ist die Blauzungen- sein müsste. Aus einer Untersuchung der<br />

erkrankung tatsächlich?<br />

Landwirtschaftskammer Nordrhein-<br />

Um die Dringlichkeit einer Impfung zu Westfalen ist ersichtlich, dass die Morbi-<br />

betonen, wird oftmals auf die enormen ditätsrate (Erkrankungsrate) bei 10,5 Pro-<br />

Schäden durch die natürliche Erkrankung zent liegt. D.h., auf einem betroffenen<br />

hingewiesen. Besonders in der Schweiz<br />

und in Österreich liegen hier keine Erfah-<br />

Betrieb erkranken nicht alle Tiere, sondern<br />

lediglich von 100 Tieren etwa 10.<br />

renswerte vor, weil die Krankheit bis Die Mortalitätsrate (Sterblichkeit) lag bei<br />

heute praktisch nicht aufgetreten ist. Ein 0,8 Prozent.

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