MITTERNACHTS - Missionswerk Mitternachtsruf
MITTERNACHTS - Missionswerk Mitternachtsruf
MITTERNACHTS - Missionswerk Mitternachtsruf
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<strong>MITTERNACHTS</strong><br />
RUF<br />
Ubersee<br />
`<br />
MÄRZ - APRIL 2011 | NR. 2 | 42. JAHRGANG<br />
ARGENTINIEN<br />
Gottes Wort läuft<br />
Best. Nr. 2011302
<strong>Mitternachtsruf</strong> Übersee<br />
In memoriam:<br />
Wim Malgo, Gründer<br />
Präsident: Peter Malgo<br />
Schriftleitung: Ellen Steiger<br />
Caixa Postal, 1688<br />
90001-970 Porto Alegre-RS/Brasilien<br />
Layout: Julia Wiesinger & Roberto Reinke<br />
Abonnementpreis: Die Gebühr ist in den<br />
Missionsgaben unserer Freunde eingeschlossen.<br />
Das Blatt erscheint<br />
zweimonatlich und wird in unserer<br />
Missionsdruckerei in Brasilien hergestellt.<br />
Bestellungen und Administration:<br />
Deutschland:<br />
Überseemission <strong>Mitternachtsruf</strong>,<br />
Kaltenbrunnenstr. 7, D-79807 Lottstetten,<br />
Tel. Nr. 07745/8001<br />
Schweiz und übrige Länder:<br />
Überseemission <strong>Mitternachtsruf</strong>,<br />
Ringwiesenstrasse 12a, CH-8600<br />
Dübendorf/Schweiz,<br />
Tel.: (0041) 044 952 14 14<br />
Postanschriften unserer Mitarbeiter in<br />
Südamerika:<br />
Argentinien: Obra Misionera Llamada de<br />
Medianoche, Casilla 125,<br />
1650 San Martin - Bs. As., Argentina<br />
Bolivien: Obra Misionera Llamada de<br />
Medianoche, Casilla 62,<br />
Riberalta/Beni, Bolivia<br />
Brasilien: Obra Missionária Chamada da<br />
Meia-Noite, Caixa Postal, 1688, 90001-970<br />
Porto Alegre-RS/Brasil<br />
Guatemala: Obra Misionera Llamada de<br />
Medianoche, Apdo. 1400, 01901<br />
Guatemala-City, Guatemala<br />
Uruguay: Obra Misionera Llamada de<br />
Medianoche, Casilla 6557,<br />
11000 Montevideo, Uruguay<br />
Gaben mit persönlicher Bestimmung<br />
für Missionare sowie zur Unterstützung<br />
der Überseemission, können wie folgt<br />
einbezahlt werden:<br />
Schweiz: Postkonto 80-26014-1,<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong>, Abteilung Überseemission,<br />
Ringwiesenstrasse 12a,<br />
CH-8600 Dübendorf<br />
Deutschland: Postbankkonto 6599-704,<br />
BLZ 600 100 70. Postgiroamt Stuttgart,<br />
Überseemission <strong>Mitternachtsruf</strong>, D-79806<br />
Lottstetten, Postfach 1162 oder: Sparkasse<br />
Hochrhein, Waldshut-Tiengen,<br />
BLZ 684 522 90, Konto 06-600019<br />
Frankreich: Einzahlungen bitte per Check<br />
an obenstehende Adresse.<br />
Österreich: Postscheckkonto 138590<br />
Allgemeine Sparkasse Linz BLZ 20320,<br />
Konto - Nr. 00001 18902*)<br />
Holland: Giro 409 200 t.n.v. Middernachtsroep,<br />
Postbus 193, 3941 AD Doorn**)<br />
*) mit Vermerk “Überseemission”<br />
**) met vermelding “Overzeezending”<br />
Liebe<br />
Missionsfreunde<br />
Niemand zweifelt wohl daran, dass die Apostel des Herrn die damaligen gebräuchlichen<br />
Mittel benutzten, um die ihnen anvertraute Botschaft im Römischen Reich zu verbreiten.<br />
Später konnte der Heidenapostel in seinem Brief an die Christen in Rom schreiben: «So<br />
habe ich von Jerusalem aus ringsumher bis nach Illyrien das Evangelium von Christus voll<br />
ausgerichtet» (Röm 15,19). Man schrieb damals von Hand auf Pergament (2.Tim 4,13).<br />
Tertius war der Schreiber (Röm 16,22) und Paulus der Verfasser des Briefes. Heute würde<br />
der Apostel seinen Laptop benutzen, mit dem Auto, dem Flugzeug oder der Bahn reisen und<br />
jeden Brief ausdrucken lassen. Und er hätte ein Handy und mindestens einen Telefonanschluss<br />
fürs Internet gehabt.<br />
Die Botschaft ist unveränderlich, an ihr darf nicht gerüttelt werden. Es geht um die absolute<br />
Verlorenheit des Menschen, tot in Sünden, und demgegenüber um die allgenugsame Gnade<br />
in Jesus Christus. Sie vermag neue Menschen zu schaffen, diese in die Jüngerschule zu<br />
nehmen und die Gemeinde der Vollendung zuzuführen. Die Mittel zur Verbreitung dieser<br />
Botschaft müssen der jeweiligen Zeit angepasst werden. Wie freuten wir uns vor etwa 40-<br />
50 Jahren über die neuen elektrischen Schreibmaschinen, die die Arbeit erleichterten! Heute<br />
lacht man darüber. Vielleicht erinnern wir uns auch noch an das Telexgerät (Fernschreiber)<br />
mit Lochstreifen, das dann vom Fax abgelöst wurde. Das Internet wiederum lässt die Faxgeräte<br />
veralten. In diesen Tagen sprach ich mit einem Bruder, der als Pilot bei MAF (Mission<br />
Aviation Fellowship) in Manaus arbeitet. Auch MAF passt sich an und erneuert die Flugzeuge,<br />
um noch besser und schneller helfen zu können.<br />
Dankbar schauen wir auf die kleinen Anfänge zurück: Mit der Kord Druckmaschine fing<br />
es an, die MOS Offsetdruckmaschine kam später hinzu und kürzlich löste die elektronisch<br />
gesteuerte Zweifarben-Heidelberger Printmaster die alte Zweifarbenmaschine SOLNA ab. Die<br />
Verlagsarbeit bekam neue Impulse, eine Reihe Neuerscheinungen laden zum Lesen ein. Die<br />
Studioarbeit war zuerst sehr angefochten, heute werden Tausende von CDs und DVDs hergestellt<br />
und verbreitet. Durch die Teilnahme an Buchmessen in São Paulo und Miami (USA)<br />
läuft das Wort in gedruckter Form und auf Datenträgern über Brasilien hinaus durch ganz<br />
Lateinamerika. Die zwei Israelreisen hatten wachsenden Zuspruch; für nächstes Jahr planen<br />
wir eine weitere. Der letzte (elfte) Kongress wies die meisten Teilnehmer auf. Nun wollen<br />
wir auch mit regionalen Kongressen beginnen. Der erste findet im Mai in Londrina (Paraná)<br />
statt. Betet mit uns für dieses neue Projekt. Möchten doch auf diese Weise zur Ehre Gottes<br />
noch viele Christen mit der Maranatha-Botschaft erreicht werden.<br />
Wenn ich auf über 45 Jahre Missionsarbeit zurückblicke, dann möchte ich Sie anspornen<br />
für die Missionare zu beten, dass sie die neuen Möglichkeiten nutzen können (z.B. das Internet),<br />
um das herrliche Evangelium unter den Millionen Lateinamerikas zu verbreiten, wie<br />
dies jetzt auch wieder durch das aktuelle farbige Traktat «Unglück im Bergwerk und Rettung<br />
von oben» geschehen darf. Es gilt, in der Arbeitsweise mit der Zeit Schritt zu halten und das<br />
Evangelium, auch mit modernen Mitteln, unverändert und unverfälscht zu verbreiten.<br />
Mit herzlichen Grüssen
A R G e N T i N i e N<br />
«er zerbricht eherne Türen»<br />
Psalm 107,16<br />
Susques liegt im Nordwesten Argentiniens<br />
und ist der letzte argentinische Ort vor der<br />
chilenischen Grenze. Dieses Dorf hat etwa<br />
600 Einwohner und ist ein sehr harter Boden<br />
für die Missionsarbeit. Dies nicht nur,<br />
weil er sich in der Hochebene der Puna auf<br />
3675 m über dem Meeresspiegel befi ndet,<br />
wo die Luft sehr dünn ist und die Landschaft<br />
sehr trocken, sondern weil die armen<br />
Menschen dort an Mächte der Finsternis<br />
gebunden sind. Der katholische Priester ist<br />
zugleich der Bürgermeister, der das Sagen<br />
hat, und der bis vor Kurzem alles, so<br />
schien es zumindest, im Griff hatte.<br />
Erste Freizeit in Susques<br />
Washington Cuvi, ein Auca-Indianer<br />
aus Ekuador, der dort in der Hochebene<br />
als Missionar arbeitet, bekam den<br />
Widerstand der Dorfbevölkerung ganz<br />
massiv zu spüren und bat uns immer<br />
wieder um Unterstützung im Gebet.<br />
Der Priester war nämlich von Haus zu<br />
Haus gegangen und hatte den Einwohnern<br />
verboten, mit den «Evangelistas»<br />
Kontakt aufzunehmen, ihnen Land zu<br />
verkaufen oder andere Geschäfte mit<br />
ihnen zu tätigen. Die Leute hatten darum<br />
Angst, in Ungnade zu fallen und<br />
geächtet und gestraft zu werden.<br />
Diese Warnungen weckten jedoch bei<br />
einigen Leuten Neugier. Sie hörten der<br />
Botschaft des Evangeliums zu und<br />
taten Busse. Der Herr Jesus Christus<br />
schenkte ihnen Vergebung und ein<br />
neues Leben voller Frieden und Freude.<br />
So wurden zwei Familien durch<br />
Gottes Gnade gerettet und liessen sich<br />
in ihren Häusern vom Missionar in<br />
Gottes Wort unterrichten.<br />
Unterwegs auf 4170 m ü. Meer: Lucas (l.u.), Stefan Wüthrich (l.o.),<br />
Erich Schäfer (r.u.) und Matias (r.o.)<br />
ERICH UND JUTTA SCHÄFER<br />
Aber auch die anderen Dorfbewohner<br />
brauchen den Herrn Jesus Christus<br />
und sollten die Frohe Botschaft<br />
hören! Darum wurde vom 4. bis 8.<br />
Januar zu einer Freizeit in Susques<br />
eingeladen, an der unsere Mannschaft<br />
vom <strong>Mitternachtsruf</strong> mit Wort<br />
und Tat mithalf.<br />
3
Susques<br />
Rechts: Washington Cuvi, Freizeitleiter<br />
Mitte: der Schuldirektor<br />
4<br />
A R G e N T i N i e N<br />
Ein grosses Problem bei den Vorbereitungen<br />
war die Unterkunft für die<br />
über hundert Teilnehmer. Die Verwaltungen<br />
des Sportzentrums und<br />
der Schulen weigerten sich, ihre<br />
Räumlichkeiten zur Verfügung zu<br />
stellen, obwohl Gastfreundschaft in<br />
dieser unwirtlichen, armen Gegend<br />
eine Selbstverständlichkeit ist. Doch<br />
am ersten Tag der Freizeitwoche, als<br />
schon eine Menge Gäste im Ort angekommen<br />
waren, lenkte es der Herr,<br />
dass ein Schuldirektor den Mut fasste,<br />
seine Schule zur Unterbringung<br />
der vielen Auswärtigen zu öffnen.<br />
Eine grosse Gebetserhörung!<br />
Zwei Tage vor Freizeitbeginn machten<br />
wir uns auf den Weg in den Norden,<br />
etwa 1700 km von Buenos Aires entfernt.<br />
Um uns an die Berge zu gewöhnen<br />
und der Höhenkrankheit mit starken<br />
Kopfschmerzen, Übelkeit, Blutungen<br />
usw. vorzubeugen, hielten wir unterwegs<br />
zum Übernachten in Purmamarca auf<br />
2200 m an. Der Herr Jesus hatte uns<br />
bisher auf der langen Fahrt (1600 km)<br />
so wunderbar bewahrt und wusste, wie<br />
erschöpft wir waren. Er schickte uns<br />
eine ältere Frau über den Weg, die uns<br />
auf der Strasse ansprach und uns ein<br />
kleines Zimmer mit vier Schlafplätzen<br />
anbot. Diese Einladung nahmen wir<br />
gern an!<br />
An der Freizeit<br />
Die Freizeit in Susques war etwas ganz<br />
Besonderes. Insgesamt nahmen 170<br />
Teilnehmer daran teil, hauptsächlich<br />
Jugendliche. Auch einige ältere Leute<br />
hatten grosse Strapazen auf sich<br />
genommen und auf Lastwagen – bei<br />
kaltem Wind und intensivem Sonnenschein<br />
– bis zu 150 km durch die Berge<br />
zurückgelegt, um während dieser<br />
Woche Gottes Wort zu hören. Es gab<br />
vormittags und abends verschiedene<br />
Predigten, Bibelarbeiten und biblischen<br />
Unterricht in Gruppen für Ledige, Ehepaare<br />
usw. Ausserdem wurden den<br />
Freizeitteilnehmern Mitarbeiter zugeteilt,<br />
die sich um sie kümmerten, sie in<br />
Gottes Wort unterwiesen und mit ihnen<br />
beteten. Der Herr sprach zu den Her-
A R G e N T i N i e N<br />
zen. 26 Menschen durften in diesen Tagen<br />
den Herrn Jesus Christus als ihren<br />
Herrn und Heiland annehmen und 11,<br />
die im Ungehorsam eigene Wege gegangen<br />
waren, taten Busse und kehrten<br />
zum Herrn zurück.<br />
Der Herr Jesus Christus selbst hat sich<br />
als der Allmächtige in Susques erwiesen,<br />
allen Widerstand gebrochen und<br />
die Tür für die Verkündigung Seines<br />
Wortes geöffnet. Die Mitarbeiter haben<br />
täglich im Gebet darum gerungen<br />
und den Herrn um Seine Hilfe und Sein<br />
Eingreifen angefl eht. Von all den vielen<br />
Problemen haben die Teilnehmer nicht<br />
viel mitbekommen, da sie unbeschwert<br />
Gottes Wort hören sollten.<br />
Misstrauen<br />
Der Priester hatte Spitzel unter die<br />
Jugendlichen geschickt, und dann<br />
tauchten mitten in der Woche plötzlich<br />
Abgeordnete der Schulbehörde auf.<br />
Unter dem Vorwand, dass die Schule<br />
in den Ferien desinfi ziert werden müsse,<br />
wollten sie alle Leute fortschicken.<br />
Der ungläubige, aber überaus freundliche<br />
Direktor war jedoch sehr davon<br />
angetan, dass die Jugendlichen einen<br />
so guten geistlichen Unterricht bekamen<br />
und setzte sich dafür ein, dass<br />
die Leute bleiben durften und nur die<br />
Toiletten drei Stunden lang «zur Desinfektion»<br />
geschlossen wurden – wobei<br />
keinerlei Chemikalien gesehen oder<br />
gerochen wurden … So konnte die<br />
Freizeit bis zum letzten Tag ohne Unterbruch<br />
durchgeführt werden.<br />
Besonders ergreifend war das Wirken<br />
des Herrn Jesus in der Familie des<br />
örtlichen Pastors. Einer der Söhne bekehrte<br />
sich in dieser Woche. Und am<br />
letzten Abend nach der Predigt brachten<br />
zwei weitere Söhne ihr Leben mit<br />
Gott in Ordnung. Der Vater konnte so<br />
viel Gnade und Barmherzigkeit kaum<br />
fassen. Weinend ging er nach vorn und<br />
gab dem Herrn die Ehre. So schenkte<br />
Gott dem Mann ganz neuen Mut, gemeinsam<br />
mit den erwachsenen Söhnen<br />
dem Herrn dort in Susques und<br />
Umgebung zu dienen.<br />
Die Gruppe, die aus Buenos Aires angereist war<br />
Freizeitteilnehmer beim Hören von Gottes Wort<br />
5
C<br />
Christlicher<br />
buchladen<br />
Wenn mir jemand vor meiner Ausreise<br />
gesagt hätte, dass eine meiner Aufgaben<br />
in Riberalta im christlichen Buchladen<br />
sein würde, hätte ich mich wahrscheinlich<br />
mit den Worten herausreden wollen:<br />
«Wie soll ich jemandem ein Buch anpreisen,<br />
der ich doch selbst fast keine<br />
Bücher lese?»<br />
Eberhard Hanisch bat mich Ende letzten<br />
Jahres, ihm bei der Inventur zu helfen.<br />
Das hiess, die Bücher einzeln zur Hand<br />
zu nehmen und im Computer nach Titel,<br />
Autor, Kennnummer, Preis und Anzahl zu<br />
überprüfen oder sie gegebenenfalls ins<br />
Verzeichnis aufzunehmen. Es war eine<br />
langwierige Sache, bei der man sich die<br />
Hände ganz schön schmutzig machte.<br />
05 605 05<br />
Jedes Buch ist zum Schutz vor dem vielen<br />
Staub in Plastikfolie verpackt. Man<br />
könnte täglich abstauben; besonders in<br />
der Trockenzeit ist der Staubanteil in der<br />
Luft extrem hoch.<br />
Während der Arbeit erzählte mir Eberhard<br />
vieles über die einzelnen Inhalte<br />
der Bücher und ich konnte auch einiges<br />
über deren Autoren erfahren. Das war<br />
einerseits für mich sehr interessant,<br />
andererseits auch sehr bedrückend,<br />
da ich so gut wie keine Bücher kannte.<br />
Wenige Zeit danach, als die Inventur<br />
abgeschlossen war, baten mich<br />
Hanischs, jeden Samstagmorgen im<br />
Buchladen zu arbeiten. Komisch, ich<br />
war überhaupt nicht mehr abgeneigt,<br />
ja, ich freute mich sogar darauf, natürlich<br />
auch mit etwas Bangen.<br />
Mein erster Samstagmorgen alleine in<br />
der Buchhandlung kam. Ich war richtig<br />
überrascht, wie gut es ging, und ich<br />
durfte dabei die Gnade unseres Herrn erfahren.<br />
Wichtig ist es mir, die verschiedenen<br />
Bücher noch besser kennenzulernen.<br />
Wir haben ungefähr 1500 Titel zur<br />
b O L i V i e N<br />
JOSUA UND KATHARINA FÜRST<br />
Josua Fürst mit seinem Sohn Jeremia<br />
im Bücherladen
O L i V i e N<br />
Auswahl. Die Themen sind sehr vielseitig,<br />
es gibt vieles zu Ehe und Familie,<br />
Bücher speziell für Frauen, für Teenies,<br />
Missionsgeschichten, Andachtsbücher,<br />
verschiedenste Kommentare und Bibelauslegungen.<br />
Wenn keine Kunden<br />
im Laden sind, nutze ich die Zeit, um<br />
Bücher zu lesen. Schon einige Bücher<br />
haben mich sehr angesprochen, sodass<br />
ich sie mir dann selbst kaufte.<br />
Das meist gefragte Buch: die<br />
Bibel<br />
Die meisten der Kunden, die zu uns<br />
kommen, fragen ganz gezielt nach Bibeln.<br />
Dies hat mich sehr erstaunt! Was<br />
mich daher sehr freut, ist die grosse<br />
Auswahl, die wir ihnen anbieten können.<br />
Wir haben Bibeln in vielen verschiedenen<br />
Übersetzungen und Auslegungen<br />
(Thompson-, MacArthur- und Rhyrie-<br />
Studienbibeln), Bibeln in Grossdruck,<br />
mit Konkordanz, mit und ohne Parallelstellen,<br />
Goldschnitt, Silberschnitt, Griffregister<br />
oder mit Plastikschutzumschlag<br />
Eingang zur Buchhandlung «Die Quelle» in Riberalta<br />
zum Verschliessen, in Ledereinbänden,<br />
Bibeln für Kinder und für die Stille Zeit.<br />
Es macht mir richtig Freude, den Kunden<br />
Gottes Wort zu zeigen, die Unterschiede<br />
der einzelnen Bibeln aufzuzeigen und sie<br />
zu ermutigen, die Bibel zu studieren. Oft<br />
verkaufen wir mehr als nur eine am Tag.<br />
Eberhard und Rosmarie Hanisch reisen<br />
einmal jährlich nach Cochabamba, um<br />
neue Bibeln und Bücher einzukaufen.<br />
Über die Weihnachtszeit war ich täglich<br />
im Buchladen und konnte erleben, wie<br />
die neu eingekauften Bibeln weggingen<br />
«wie warme Semmeln», wie ein Sprichwort<br />
sagt. Mein Gebet und Wunsch ist<br />
es, dass sie gelesen, ja «gegessen»<br />
werden wie ein frisches Brötchen, denn<br />
es heisst ja in 2. Timotheus 3,16-17:<br />
«Jede Schrift ist von Gottes Geist eingegeben<br />
und nützlich zur Belehrung, zur<br />
Überführung, zur Zurechtweisung, zur<br />
Erziehung in der Gerechtigkeit, damit<br />
der Mensch Gottes vollkommen sei, zu<br />
jedem guten Werke ausgerüstet.»<br />
Es fehlt an Tiefgang<br />
Leider fehlt es in unserer Gemeinde<br />
bei der Weitergabe des Wortes an Tiefgang.<br />
Über den Namen Jesus Christus<br />
wird wenig gepredigt, weshalb es mehr<br />
Leere als klare Lehre gibt. In den Bibelseminaren<br />
werden die angehenden<br />
Prediger kaum gelehrt, wie man Gottes<br />
Wort wirklich auslegt. Wie soll der<br />
Gläubige dann im Glauben wachsen<br />
und ein festes Fundament bekommen?<br />
Wir Missionare hören oft zusätzlich<br />
CDs mit den Botschaften des <strong>Missionswerk</strong>s<br />
<strong>Mitternachtsruf</strong>, um uns so<br />
zurüsten zu lassen.<br />
Wie sieht es bei Ihnen persönlich mit<br />
dem Bibellesen oder dem Bibelstudium<br />
aus? Haben Sie Appetit, Heisshunger<br />
darauf, um bei dem genannten Beispiel<br />
zu bleiben? Beten wir für einen geistlichen<br />
Aufbruch, Hunger nach gesunder<br />
Lehre Christi, und dass die gekauften<br />
Waren reichen Segen bringen.<br />
7
Naturkatastrophe von historischem Ausmass<br />
Im Januar kämpfte Brasilien nach<br />
starken Regenfällen mit einer Naturkatastrophe<br />
von historischem Ausmass.<br />
Offi ziell sind 871 Menschen bei Über-<br />
Die Schlamm- und Wassermassen rissen zahlreiche Autos mit<br />
8<br />
schwemmungen und Erdrutschen ums<br />
Leben gekommen. Die Fluten, die der<br />
starke Regen besonders in den engen<br />
Tälern und Schluchten der Bergregion<br />
b R A S i L i e N<br />
ELLEN STEIGER<br />
Serrana (RJ) auslöste, richteten riesige<br />
Schäden an.<br />
Die Wassermassen rissen Hunderte<br />
von Hütten der Armenviertel (Favelas),<br />
aber auch Luxusvillen mit sich. Die<br />
Region ist ein beliebtes Ausfl ugsziel<br />
für die Ober- und Mittelschicht Rios.<br />
Viele Bewohner der Küstenregion besitzen<br />
in jener Berggegend Ferienhäuser.<br />
Die Städte Nova Friburgo, Teresópolis<br />
und Petrópolis waren durch<br />
Flüsse aus Schlamm und Gesteinsbrocken<br />
besonders betroffen. Allein<br />
in Teresópolis wurden 22 Stadtviertel<br />
überschwemmt und einige davon völlig<br />
zerstört. Bis zum Schreiben dieser<br />
Zeilen wurden immer noch Menschen<br />
in den Schlammmassen vermisst.<br />
Viele Ortschaften waren für die Hilfsmannschaften<br />
tagelang nur noch per<br />
Hubschrauber erreichbar. Während<br />
der Bergungsarbeiten wurden einige
R A S i L i e N<br />
Strassen durch neue Erdrutsche und<br />
Überschwemmungen blockiert und die<br />
Arbeit der Rettungskräfte immer wieder<br />
durch neue Regenfälle behindert. Die<br />
Telefonnetze und die Stromversorgung<br />
brachen fast überall zusammen. Auch<br />
die Seuchengefahr nahm zu. Die Gesundheitsbehörden<br />
warnten die Bevölkerung<br />
der betroffenen Region vor<br />
Kontakt mit verunreinigtem Wasser.<br />
Rettungskräfte in Teresópolis äusserten<br />
die Befürchtung, dass die Zahl der Toten<br />
auf mehr als 1000 steigen könnte.<br />
Unter den Toten befi nden sich auch Feuerwehrleute,<br />
die bei Rettungsarbeiten in<br />
Nova Friburgo ums Leben kamen. Ein<br />
Helfer berichtete, dass in Campo Grande<br />
alle 2500 Häuser zerstört worden<br />
seien. In der Region nördlich von Rio<br />
de Janeiro fi el innerhalb von 24 Stunden<br />
so viel Regen wie sonst in einem<br />
Monat. Viele Opfer wurden im Schlaf<br />
von den Wasser- und Schlammmassen<br />
überrascht. Fernsehbilder zeigten Autos,<br />
die durch die schmutzigen braunen<br />
Fluten einfach mitgerissen wurden, und<br />
Busse und Lkws standen bis zum Dach<br />
im Wasser. Die Katastrophe gilt mittlerweile<br />
als eine der schlimmsten in der<br />
Geschichte des Landes.<br />
Kritik an der brasilianischen<br />
Regierung<br />
«Diese Art von Tragödie müsste nicht<br />
passieren», sagte Margareta Wahlström,<br />
UNO-Beauftragte für Risikoverminderung<br />
bei Naturkatastrophen in<br />
Genf, während eines Telefoninterviews.<br />
Die Regierung hätte ein Frühwarn- und<br />
Notfallsystem einrichten müssen. Und<br />
auch die brasilianische Tageszeitung<br />
«O Dia» kommentierte: «Die grösste<br />
Katastrophe in der Geschichte Brasiliens<br />
war eine Tragödie mit Ankündigung.»<br />
Januar und Februar sind die<br />
Hauptregenzeiten im Südosten Brasiliens.<br />
Die starken Regenfälle führen vor<br />
allem in diesen zwei Monaten immer<br />
wieder zu Überschwemmungen mit<br />
vielen Toten. Am stärksten betroffen<br />
sind meist Armensiedlungen. Die Häuser<br />
in diesen Favelas werden oft illegal<br />
auf Hügeln oder an Abhängen errich-<br />
Ganze Viertel in Nova Friburgo wurden durch Flüsse aus Schlamm und<br />
Gesteinsbrocken weggeschwemmt<br />
tet, die bei massiven Niederschlägen<br />
abrutschen. Diesmal kam es jedoch<br />
nach Aussage von Wissenschaftlern<br />
durch mehrere gleichzeitige Erdrutsche<br />
zu einer Art «Schneeballeffekt», der eine<br />
tödliche Lawine aus Bäumen, Häusern<br />
und Geröll auslöste.<br />
Bericht eines Zeugen<br />
«Durch den Willen und die Bewahrung<br />
Gottes hat unsere Arbeit ‹Jesus Vive›<br />
(Jesus lebt), die vor ungefähr 30 Jahren<br />
von einer Gruppe von jungen Leuten<br />
aus Rio de Janeiro mit dem Ziel gegrün-<br />
Rettungskräfte suchen in den Schlammmassen nach Überlebenden<br />
det worden ist, hier zu evangelisieren,<br />
nur Sachschaden an den Gebäuden und<br />
dem Gelände erlitten. Doch leider haben<br />
zwei unserer Angestellten, die in anderen<br />
Stadtvierteln wohnten, ihr Leben verloren:<br />
Pedro und Marta. Marta starb zusammen<br />
mit zwei ihrer Kinder und einer<br />
Nichte. Eine andere Angestellte, Maria<br />
Inês, verlor ihr ganzes Haus, aber dem<br />
Herrn sei Dank, kam niemand aus ihrer<br />
Familie zu Schaden. Pedro war unser<br />
Mann für alles, der auf dem Missionsgelände<br />
zum Rechten schaute. Marta<br />
war, zusammen mit Maria Inês, eine der<br />
9
Rettungskräfte bringen Bewohner in Sicherheit<br />
Köchinnen, die an den Freizeiten für alle<br />
gekocht hatte.<br />
Der Fluss ‹Fazenda Alpina› ist immer<br />
noch an einigen Stellen blockiert, sodass<br />
das Wasser und das Lehmgemisch nicht<br />
richtig ablaufen können. Ab dem 12. Januar,<br />
dem Tag, an dem alles begann,<br />
blieben wir für drei Wochen ohne Strom<br />
Verzweifl ung und Unglaube: Eine einzige Hausmauer blieb stehen<br />
10<br />
und Telefon. Ab 1. Februar begann sich<br />
dann alles langsam zu normalisieren.<br />
Auch wenn die ganze Tragödie durch<br />
den starken Regen ausgelöst wurde, war<br />
dies, wie sich immer mehr herausstellt,<br />
keine wirkliche Naturkatastrophe. 2007<br />
hat unsere Region einen der grössten<br />
Waldbrände in ihrer Geschichte erlebt.<br />
b R A S i L i e N<br />
Fast 80% der Erdrutsche geschahen in<br />
dieser Gegend, die zum grössten Teil<br />
immer noch ohne schützende Vegetation<br />
ist. Zusammen mit den illegalen<br />
Bauten, ernteten wir jetzt, was wir gesät<br />
hatten. Damit solches nicht wieder<br />
passieren kann, brauchen wir von der<br />
Regierung dringend eine Massnahme<br />
zur Wiederaufforstung der verlorenen<br />
Wälder und eine bessere Kontrolle bei<br />
der Überbauung der Hügelgelände.»<br />
Nach diesem Zeugnis sollte unser Gebet<br />
ein Zweifaches sein: Zum einen,<br />
dass die Menschen, die selbst betroffen<br />
wurden, und alle, die davon gehört<br />
und in den Medien die Bilder der Zerstörung<br />
gesehen haben, in sich gehen<br />
und durch dieses Erlebnis nicht mit Gott<br />
hadern, sondern vielmehr nach Ihm zu<br />
rufen beginnen. Und zum andern, dass<br />
wir Christen das Geschehene gebrauchen,<br />
um noch vielen von Gottes Güte<br />
und Treue zu berichten, der selbst in so<br />
einer Situation trösten und durchtragen<br />
kann und will – selbst wenn das heissen<br />
würde, sein ganzes Hab und Gut<br />
zu verlieren.
R A S i L i e N<br />
Unser langjähriger Mitarbeiter Ingo Haake wurde indirekt von dem grossen Unglück, das<br />
der Regen in der Bergregion im Staat Rio de Janeiro angerichtet hat, betroffen. Denn<br />
nachdem es in Rio etwas ruhiger geworden war, traf es den Staat Santa Catarina, wo<br />
Ingo Haakes Brüder wohnen. Ingo schreibt:<br />
«Noch nie gab es Überschwemmungen in Mirim Doce (SC). Das Gelände weist ein<br />
gutes Gefälle auf, sodass der Regen immer schnell ablaufen konnte. Der Fluss ist noch<br />
nie über seine Ufer getreten und Überschwemmungen geschahen immer erst unterhalb<br />
der Stadt, wo das Gelände flach und die Strömung langsamer ist. Doch diesmal war der<br />
Regen so stark und kam so schnell, dass der Fluss die ganze Stadt überflutete – und sie<br />
nicht nur mit Überschwemmung, sondern mit einer sehr starken Strömung traf.<br />
Das Telefon funktionierte nicht, in die Telefonzentrale drang Wasser ein. An Internet war<br />
nicht zu denken. Ich konnte einen meiner Brüder mit dem Handy erreichen, als er auf<br />
einen Hügel stieg, damit er das Signal des Turms ‹Taió› erwischte …<br />
Sein Haus erlitt grossen Sachschaden. Alles was drin war, ist durch die Schlammmassen<br />
kaputt gegangen: Die Möbel schwollen auf, die elektrischen Geräte wurden zerstört<br />
usw. Das Haus selbst hat Risse bekommen und sie wissen noch nicht, ob man es retten<br />
kann. Bei meinem anderen Bruder lief weniger Wasser rein, doch auch seine Möbel und<br />
elektrischen Geräte wurden fast alle unbrauchbar.»<br />
Beten Sie bitte für die Betroffenen, besonders für diejenigen, die ihr Haus oder Familienmitglieder<br />
verloren haben. Hier ist es nicht üblich, dass die Leute eine Versicherung<br />
haben, sodass die meisten nun vor dem Nichts stehen und auf Spenden und Hilfsgüter<br />
angewiesen sind!<br />
ERSTER REGIONALER KONGRESS<br />
Ein Anliegen vieler Geschwister aus unserem Land wird endlich Wirklichkeit:<br />
Vom 4. bis 6. Mai fi ndet der erste regionale Kongress über das prophetische<br />
Wort in Londrina/PR statt. Mit dieser Art von Kongressen wollen wir Christen in<br />
verschiedenen Regionen mit dem prophetischen Wort dienen, um es denjenigen<br />
zu ermöglichen, an einem Kongress teilzunehmen, die nicht in der Lage sind, an unserem<br />
Jahreskongress im Oktober teilzunehmen. So haben wir in einem Hotel in Londrina/<br />
PR einen Saal gemietet. An den regionalen Kongressen werden vorwiegend Redner aus<br />
Brasilien sprechen. Damit ist die Möglichkeit geschaffen, zukünftig zwei bis drei dieser<br />
Kongresse pro Jahr durchzuführen, jedes Mal in einer anderen Stadt.<br />
Das erste Mal wird auch Meno Kalisher aus Israel mitmachen, da er von Geschwistern,<br />
die schon länger an unseren Kongressen im Oktober teilnehmen und 2010 auch mit<br />
uns in Israel waren, zu einer Hochzeit eingeladen wurde. Ansonsten werden Reinhold<br />
Federolf, Pastor Eros Pasquini und Jamil Abdalla sprechen. Den Teilnehmern werden<br />
sechs Vorträge und ein reichhaltiger Büchertisch angeboten. Das Hauptthema lautet: Die<br />
Wichtigkeit des prophetischen Wortes!<br />
infos<br />
11
Vor Kurzem erhielten wir einen Brief eines<br />
Mannes, Jairo, den er uns aufgrund<br />
eines Traktates schrieb. Am Ende des<br />
Briefes gab er noch an, dass er auf der<br />
Suche nach einer Gemeinde für sich und<br />
seine Familie sei, er habe Frau und vier<br />
Kinder. Er bemerkte dazu, die Gemeinde<br />
sollte nicht zu laut und modern sein.<br />
Meine Mutter (Ursula Beitze) rief ihn<br />
dann an und empfahl ihm die Gemeinde,<br />
in die wir gehen. So kam er eines<br />
Sonntagmorgens in den Gottesdienst<br />
und erwähnte, dass er wegen eines<br />
Traktates des <strong>Mitternachtsruf</strong>es zu dieser<br />
Gemeinde gestossen sei. Ich begrüsste<br />
Jairo und seine Familie und nach dem<br />
Gottesdienst sprachen wir dann noch etwas<br />
miteinander.<br />
Er erzählte, dass er auf dem Weg zur<br />
Arbeit ein Traktat auf dem Boden liegen<br />
sah, aber einfach daran vorbeigegangen<br />
sei. Als er abends von der Arbeit<br />
zurückkehrte, sei es immer noch dagelegen.<br />
Er bückte sich, hob es auf und las<br />
es. Die Botschaft traf ihn derart, dass er<br />
über seine Sünden Busse tat. Er sprach<br />
mit einem Arbeitskollegen darüber, der<br />
ihn zu einer Männerfreizeit einlud, wo er<br />
dann mit dem Herrn ins Reine kam. Eine<br />
Woche darauf fand eine Frauenfreizeit<br />
statt, an der seine Frau und seine Tochter<br />
teilnahmen, die daraufhin ihr Leben<br />
auch dem Herrn übergaben.<br />
Jairo wuchs in einer christlichen Familie<br />
auf, verliess aber mit 14 Jahren sein<br />
Zuhause, um zum Arbeiten in die Hauptstadt<br />
zu gehen. Alles, was er als Kind<br />
und Jugendlicher vom Glauben gelernt<br />
hatte, hängte er an den Nagel und lebte<br />
sein Leben so, wie er es sich vorstellte.<br />
GbURA A TSei ML Ai eL NA<br />
Ein Traktat und<br />
seine Auswirkung<br />
12<br />
ANDREAS UND INGRID BEITZE<br />
Vor ein paar Jahren starb dann seine<br />
Mutter. Sie war eine treue Seele, die<br />
diejenigen besuchte, die nicht mehr in<br />
die Gemeinde kommen konnten. Nach<br />
so einem Besuch war es, dass sie sich<br />
müde fühlte, sich auf einem Fussgängerweg<br />
auf die Bordsteinkante setzte,<br />
wo der Herr sie zu sich holte. Dieses<br />
Geschehnis berührte Jairo zutiefst.<br />
Nun möchte er dem Herrn folgen und in<br />
eine Gemeinde gehen, wo auch seine<br />
Kinder in Gottes Wort unterrichtet werden.<br />
Wir schenkten ihm ein Andachtsbuch,<br />
damit er mit der Familie jeden<br />
Tag darin lesen kann, und haben ihn<br />
auch gefragt, ob er nicht mit der ganzen<br />
Familie ein Bibelstudium mit uns<br />
machen möchte.<br />
Beten Sie bitte für Jairo, dass er standhaft<br />
bleibt, und dass der Herr das Werk,<br />
das Er in ihm und seiner Familie begonnen<br />
hat, zur Vollendung bringen kann.<br />
Beten Sie auch, dass wir brauchbare<br />
Werkzeuge in Seiner Hand sein dürfen.<br />
Deshalb wollen wir auch weiterhin mit<br />
der Aussaat der Traktate fortfahren, in<br />
dem Wissen, dass Gottes Wort nie leer<br />
zurückkommt.
G U A T e M A L A<br />
MANCHERLEI<br />
«Weil die Ungerechtigkeit überhandnehmen<br />
wird, wird die Liebe in vielen erkalten»<br />
(Mt 24,15).<br />
Vor einiger Zeit lasen wir diesen Abschnitt<br />
in unserer gemeinsamen Andacht<br />
und sagten noch zueinander, dass das<br />
genau der Situation hier in Guatemala<br />
entspreche. Doch nun traf es uns ganz<br />
persönlich.<br />
Vor Weihnachten kam ein Mann vom<br />
Finanzamt ins Büro und brachte uns<br />
ein Schreiben der Regierung. Darin<br />
stand, die Regierung verlange vom Finanzamt,<br />
dass sie unseren Jahresabschluss<br />
(Inventur) überwache. Obwohl<br />
wir Missionare sind, müssen wir für jedes<br />
Traktat, jedes Buch und jede Bibel<br />
Steuern bezahlen. Das haben wir auch<br />
ganz treu getan. Wir stellen für unsere<br />
Kunden Rechnungen aus, die an jedem<br />
Monatsende von einem Steuerberater<br />
überprüft werden. Nun kam ein neues<br />
Gesetz heraus, wonach auch alles, was<br />
wir im Lager haben, nochmals mit 31%<br />
versteuert werden muss.<br />
In den letzten Monaten hatten wir viele<br />
Bücher und Traktate drucken lassen,<br />
aber bisher noch nicht einmal die Hälfte<br />
davon verkauft. Für das Material hatten<br />
wir die Steuern aber bereits bezahlt. Nun<br />
wollten sie das Übriggebliebene noch<br />
einmal mit einer Vermögenssteuer belegen!<br />
Wir fl ehten den Herrn an, dass Er<br />
das doch nicht zulassen möge. Als der<br />
Finanzbeamte dann kam, liess er sich<br />
nur die Bibeln im Verkaufsraum zeigen<br />
und forderte nicht, die Lagerräume zu<br />
sehen. Dem Herrn sei Dank.<br />
Nicht genug, dass die Regierung mit<br />
dem neuen Steuerzusatz Geld will.<br />
Kaum eine Woche nach dem Besuch<br />
des Finanzamtbeamten rief jemand an,<br />
der 20 000 Quetzales (ungefähr 180<br />
EUR) von uns auf sein Konto einbezahlt<br />
haben wollte, sonst würde er jeden, der<br />
aus unserer Ladentür herauskäme, ermorden<br />
lassen. Hinter diesen Anrufen<br />
stecken Jugendbanden, die sich auf diese<br />
Art das Geld für ihren Drogenkonsum<br />
WERNER UND URSULA BEITZE<br />
verschaffen. Zum Teil rufen sie sogar<br />
aus dem Gefängnis an und bedrohen<br />
die Leute mithilfe ihrer Angehörigen, die<br />
in Freiheit sind. Wir sagten dem Anrufer,<br />
dass wir Diener Gottes seien und<br />
das nicht tun könnten, und wiesen ihn<br />
darauf hin, dass er sich bekehren und<br />
zu Jesus hinwenden müsse. Aber er unterbrach<br />
uns: «Ich will nicht über Jesus<br />
sprechen, sondern will, dass die angegebene<br />
Summe bezahlt wird.»<br />
Beten Sie bitte, dass wir und unsere<br />
Kunden vor solchen Drohungen bewahrt<br />
bleiben, und dass die Literatur noch vielen<br />
zum Segen werden darf.<br />
Jugendliche, die in Gruppen Leute bedrohen. Diese Banden, sogenannte „Maras“, sind in<br />
ganz Zentralamerika verbreitet<br />
13
Januar ist hier der Monat der grossen<br />
Sommerpause. Abwechselnd geniessen<br />
unsere Mitarbeiter ihre Ferien und<br />
nehmen u.a. an Bibelfreizeiten ihrer<br />
Gemeinden teil. Neue Programmserien<br />
für «Radio El Libertador» werden in diesen<br />
Wochen im Hintergrund vorbereitet.<br />
Vor allem ist es aber auch eine Zeit der<br />
geistlichen Zurüstung. Zusammen mit<br />
Erich und Sonja Maag nehmen wir uns<br />
viele Stunden Zeit, um für unsere Mitarbeiter<br />
zu beten und die Gestaltung<br />
und Förderung ihrer Mitarbeit im Werk<br />
zu besprechen. Mit jedem wird auch<br />
persönlich gesprochen und gebetet.<br />
Auf Anfrage bekamen wir von allen eine<br />
schriftliche Aufl istung ihrer Aufgaben,<br />
Ideen und Vorschläge, Projekte und<br />
Träume. Schön zu sehen, dass sich die<br />
meisten von ihnen wohl bewusst sind,<br />
dass es Gnade ist, dass sie hier im<br />
<strong>Missionswerk</strong> mitarbeiten dürfen.<br />
Als etwas Besonderes erlebten wir<br />
auch die kleine Feier mit den Mitarbeitern<br />
in unserem Studio in Montevideo<br />
(an der unsere Leute aus Vergara leider<br />
nicht teilnehmen konnten) am letzten<br />
Tag des Jahres. Jeder von uns gab<br />
ein kurzes Wort aus der Bibel und ein<br />
paar Gedanken dazu weiter. Interessant,<br />
dass auch hier die Gnade Gottes<br />
U R U G U A Y<br />
Gnade für 2011<br />
Luis<br />
14<br />
Martin<br />
JAN UND ISABELLE EISSES<br />
zentral stand. Er ist die Lebensquelle,<br />
von der wir trinken dürfen. Das kam<br />
immer wieder neu zum Ausdruck in<br />
Worten wie: «Dass du mich segnetest<br />
und mein Gebiet erweitertest!» – «Lobe<br />
den Herrn, meine Seele, und vergiss<br />
nicht, was Er dir Gutes getan!» –«Nur<br />
im Aufblick zu Gott ist meine Seele<br />
still.» – «Sei stark und entschlossen!<br />
Denn mit dir ist der Herr, dein Gott.»<br />
– «Mehr als alles behüte dein Herz,<br />
denn von ihm hängt das Leben ab.»<br />
– «Der Gott des Friedens möge in uns<br />
das wirken, was Ihm wohlgefällig ist,<br />
durch Jesus Christus.» – «Wachset<br />
aber in der Gnade.»
Mariana<br />
U R U G U A Y<br />
Kurz möchten wir unseren Betern die<br />
jungen Leute, die Gott uns im <strong>Mitternachtsruf</strong><br />
Uruguay zur Seite gestellt hat,<br />
in Erinnerung rufen:<br />
Im Städtchen Vergara (360 km von der<br />
Hauptstadt Montevideo entfernt) arbeiten<br />
zwei junge Ehepaare im «Radio El Libertador»:<br />
Luís und Mariana und Ricardo<br />
und Mayka. Sie brauchen die Gnade<br />
Victoria<br />
Gottes und Ihre Gebete, um in einem<br />
durch die Liebe Gottes motivierten Dienst<br />
an den Menschen weiterzuwachsen.<br />
Im Radiostudio in der Hauptstadt arbeiten<br />
wir zusammen mit Rodrigo und Silvia,<br />
Silvia López, Loida, Sandra, Martín,<br />
Pablo, Victoria und Robert. Mehrere<br />
von ihnen sind im vergangenen Jahr<br />
durch schwierige Situationen gegan-<br />
«EL LIBERTADOR» IN NEW YORK<br />
Ein Latino, der in den Vereinigten Staaten wohnt, entdeckte im Internet «Radio El<br />
Libertador». Seitdem hört er in New York den Sender täglich mit seinem Handy und<br />
wird durch die christlichen Programme gesegnet.<br />
LESERIN DER WEB-SEITE<br />
Gisela aus Buenos Aires/Argentinien schreibt uns: «In diesem letzten Jahr merkte<br />
ich, dass es wichtig ist, über Gott, Jesus und den Glauben zu lesen. Und wirklich,<br />
seitdem ich darüber lese und vielleicht auch mehr als früher Gutes tue, habe ich in<br />
mir ein unerklärliches Glücksgefühl. Ich finde es schwierig, mit jemandem darüber<br />
zu reden. Meine Familie ist nicht gläubig. Meine Mutter hat viel Schweres erlebt<br />
und den Glauben verloren. Ich möchte, dass Ihr mir Rat gebt, wie ich ihr helfen<br />
kann, zum Glauben zurückzufinden, sodass Jesus in ihr Wohnung nimmt, auch in<br />
meiner ganzen Familie, die klein ist, aber Ihn, wie ich glaube, nötig hat.»<br />
gen, aber auch an ihnen ist Gottes<br />
Gnade sichtlich am Werk. Ehrenamtlich<br />
helfen noch andere Geschwister<br />
mit. Erwähnen möchten wir besonders<br />
Rocío, eine junge Schwester, die seit<br />
einiger Zeit im jeden Sonntagmorgen<br />
live ausgesendeten Frauenprogramm<br />
mithilft. Sie ist so dankbar, dass sie<br />
das tun darf! Ihre Freude und ihr Lernwille<br />
wirken ansteckend.<br />
infos<br />
15
GEBET<br />
biTTe beTeN Sie FÜR FOLGeNDe ANLieGeN<br />
ArGenTinien<br />
DANKEN SIE MIT UNS FÜR:<br />
- die treuen Gebete der Glaubensgeschwister.<br />
Gott wirkte an den verschiedenen Einsätzen,<br />
die wir durchführen durften.<br />
- die Hilfe in der Missionsarbeit und unserer<br />
kleinen Druckerei in Buenos Aires<br />
durch den Praktikanten Stefan Wüthrich<br />
vom Bibelcenter Breckerfeld.<br />
- die vielen Traktat-Verteiler im Land, die<br />
mit Freuden evangelisieren.<br />
- die gesegnete Sommerfreizeit in der<br />
Puna mit 170 Teilnehmern.<br />
- für unseren Telefonanschluss, der nun<br />
wieder funktioniert. Die Leitung war gestohlen<br />
und von anderen benutzt worden!<br />
BETEN SIE MIT UNS:<br />
- für geistliches Wachstum der neuen<br />
Gläubigen.<br />
- um Kraft und Weisheit zum Dienst der<br />
Wortverkündigung und zur Bewältigung<br />
der vielen Arbeit.<br />
- für die Konferenz von Stefan Beitze in Hilario<br />
Ascasubi vom 1.-3.April.<br />
- für eine Gemeindefreizeit in La Lucila del<br />
Mar, die vom 20.-25.April stattfi nden wird.<br />
- für die Reise mit dem MLM vom 13.-23.<br />
Mai in die Provinz La Pampa.<br />
- für Bewahrung vor Unfällen und Überfällen<br />
auf den Strassen.<br />
- für mehr Mitarbeiter ins reife Erntefeld.<br />
BoLiVien<br />
DANKEN SIE MIT UNS FÜR:<br />
- die Einschreibungen der Kinder für das<br />
Internat bei Jahresbeginn: In 7 Gruppen<br />
werden ca. 100 Kinder betreut und mit<br />
dem Evangelium erreicht.<br />
- die vielen Verkündigungsdienste, die<br />
in letzter Zeit innerhalb der lokalen Gemeinde<br />
möglich waren (Eberhard Hanisch,<br />
Ovidio Ortiz, Antonio Szabo und<br />
Josua Fürst).<br />
BoLiVien<br />
- die Gesundheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
(Schwester Gonnie Pothof<br />
erlebte im Januar ihren 75. Geburtstag).<br />
- die viele Literatur, die via Buchhandlung am<br />
Jahresende weitergegeben werden konnte.<br />
BETEN SIE MIT UNS:<br />
- für die Schularbeit, dass der Herr Gnade<br />
schenkt zum benötigten neuen Schulvertrag:<br />
Zusammenarbeit mit der Rechtsanwältin,<br />
offene Türen im Schulministerium<br />
in La Paz.<br />
- für die Umorganisation an der Schule<br />
ELIM (die ersten 6 Klassen befi nden sich<br />
im Morgenturnus, die siebten bis zwölften<br />
Klassen liegen im Nachmittagsturnus;<br />
alle Klassen von der 1.-9. bestehen aus<br />
3 Parallelklassen; die 9. Klasse wurde<br />
von 2 auf 3 Klassen erweitert!).<br />
- für offene Herzen an der Schule und im<br />
Internat für Gottes Wort.<br />
- um genügend Paten, die die Kinderarbeit<br />
fi nanziell und im Gebet mittragen<br />
können.<br />
BrAsiLien<br />
BETEN SIE MIT UNS:<br />
- für alle Betroffenen der Regenkatastrophe<br />
in den Staaten Rio de Janeiro und<br />
Santa Catarina; dass der Herr durch dieses<br />
Geschehen die Herzen vieler Menschen<br />
erreicht.<br />
- für die Geschwister von «Jesus Vive»<br />
aus Rio, die vielen helfen, ihr Haus usw.<br />
wieder aufzubauen und neu anzufangen.<br />
- für alle Vorbereitungen für den ersten regionalen<br />
Kongress über das prophetische<br />
Wort vom 4.-6. Mai; dass sich Geschwister<br />
aus der näheren Umgebung anmelden<br />
und der 400-plätzige Saal voll wird; dass<br />
der Herr durch die sechs Botschaften alle<br />
Teilnehmer reich beschenkt; für grosses<br />
Interesse am Büchertisch.<br />
BETEN SIE MIT UNS:<br />
BrAsiLien<br />
- für die Expolit 2011. Vom 19.-24. Mai<br />
fi ndet die jährliche spanische Buchmesse<br />
in Miami statt. In Bearbeitung sind<br />
fünf neue Bücher und wie jedes Jahr der<br />
Israelkalender 2012; für viele Kontakte<br />
und einen guten Verkauf in diesen Tagen,<br />
damit viel Literatur in die verschiedenen<br />
spanischen Länder gelangt.<br />
- für die Vorbereitungen für die Israel-<br />
Kongressreise im Mai 2012, die bereits<br />
voll im Gang sind; damit wieder eine gute<br />
Gruppe zusammen kommt.<br />
GuATeMALA<br />
DANKEN SIE MIT UNS FÜR:<br />
- die viele Literatur, die verbreitet werden<br />
konnte und wird.<br />
BETEN SIE MIT UNS:<br />
- für das Durchtragen des Herrn durch<br />
alle Anfechtungen, Bedrohungen und die<br />
schwierige wirtschaftliche Situation; für<br />
Bewahrung vor Gewalttaten für uns, unsere<br />
Helferinnen María Elena und Elizabeth<br />
sowie auch für die Kunden.<br />
- dass durch die Literatur Frucht entsteht.<br />
- für unsere Gesundheit.<br />
uruGuAY<br />
- für unsere Mitarbeiter in Vergara und<br />
Montevideo, dass sie mit Freude und<br />
von der Liebe Gottes getrieben ihren<br />
Dienst tun.<br />
- für das Wirken von Gottes Wort an unseren<br />
Lesern und Hörern.<br />
- um Weisheit zum Beraten und Beantworten<br />
von Fragen via E-Mail oder Telefon.