Jahresrundschreiben_2010.pdf - Ehemalige Ahlemer!
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Intensive Zierpflanzenproduktion mit effizientem Energieeinsatz<br />
Im Juli 2009 wurde auf dem Gelände<br />
der Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau<br />
(LVG) der Landwirtschaftskammer<br />
Niedersachsen in Hannover-<br />
Ahlem der erste Spatenstich für das<br />
960 m 2 große Niedrig-<br />
Energiegewächshaus des Forschungsverbundvorhabens<br />
ZINEG (Zukunftsinitiative<br />
Niedrig-Energiegewächs-haus)<br />
gesetzt. Im Februar 2010 konnte das<br />
neue Gewächshaus bereits in Betrieb<br />
genommen werden. Erste technische<br />
Messungen wurden durchgeführt und<br />
verschiedene Topfpflanzen kultiviert -<br />
Zeit für eine detaillierte Betrachtung<br />
der modernen Technik und der Forschungsarbeiten.<br />
Das ZINEG-Projekt<br />
Kerngedanke des Verbundprojekts<br />
ZINEG ist, die bisher zur Einsparung<br />
von Heizenergie und/oder zur Nutzung<br />
regenerativer Energieträger existierenden<br />
Einzelansätze in einem systemorientierten<br />
Ansatz aus technischen Innovationen<br />
und kulturtechnischen Maßnahmen<br />
zu kombinieren, um so den<br />
Verbrauch fossiler Energieträger und<br />
die damit verbundenen Kohlendioxid-<br />
Emissionen für die Pflanzenproduktion<br />
in Gewächshäusern auf ein Minimum<br />
reduzieren zu können.<br />
Wie in Hannover wurden auch an den<br />
Standorten Berlin und Schifferstadt im<br />
Rahmen des ZINEG-Projekts moderne<br />
Gewächshäuser in möglichst energiesparender<br />
Bauweise errichtet. Während<br />
in Berlin und Schifferstadt verschiedene<br />
Gemüsekulturen im Fokus<br />
der Untersuchungen stehen, richtet<br />
sich das Augenmerk am Standort Hannover<br />
auf die Kultur von Topfzierpflanzen<br />
in einer Gewächshausanlage mit<br />
maximaler Wärmedämmung.<br />
Schwerpunkte der Forschungsarbeiten<br />
sind hier die Solarenergienutzung mit<br />
einer Tag-Nacht-Speicherung, das Klima-<br />
und Speichermanagement, die<br />
Licht- und Strahlungsdurchlässigkeit<br />
der Gewächshaushülle und der Energieverbrauch<br />
zur energetischen Bewertung.<br />
Die Arbeiten erfolgen in enger<br />
Kooperation zwischen der Leibniz Universität<br />
Hannover (LUH) und der LVG.<br />
Dabei übernimmt das Fachgebiet Biosystem-<br />
und Gartenbautechnik (BGT)<br />
der LUH die überwiegend technischen<br />
Fragestellungen und die Überprüfung<br />
der Gewächshausanlage<br />
Viel innovative Technik unter einem<br />
Dach<br />
Das sehr gut isolierte Gewächshaus ist<br />
im Dachraum mit einer 2-fach Isolierverglasung<br />
mit einem Antireflexbeschichteten<br />
und mit Argon gefülltem<br />
Glas eingedeckt. Das so genannte<br />
Groglass bietet im Vergleich zu herkömmlichen<br />
Isoliergläsern eine deutlich<br />
höhere Lichttransmission (etwa 98 %)<br />
im Spektralbereich der photosynthetisch<br />
wirksamen Strahlung (PAR, 400<br />
bis 700 nm). Die Giebel- und Seitenflächen<br />
sind mit Stegvierfachplatten ausgestattet.<br />
Die zwei 480 Quadratmeter<br />
großen Abteilungen des Gewächshauses<br />
trennt eine Wand aus Stegdoppelplatten.<br />
Eine optimale Wärmedämmung<br />
soll zudem mit einem dreilagigen<br />
Schirmsystems aus einem Tagesenergieschirm<br />
(SHS 15 in B1, Fa.<br />
Novavert), einem Energieschirm (Pyro<br />
Silver 50 in B1, Fa. Reimann) und einem<br />
Verdunklungsschirm (XLS Obscura<br />
Revolux in B1, Fa. Ludvig Svensson)<br />
erzielt werden. Neben einem horizontalen<br />
Verdunklungsschirm sind vertikale,<br />
bis zum Boden reichende Rollschirme<br />
installiert, die jede Gewächshausabteilung<br />
nochmals in zwei weitere Abteilungen<br />
trennen.<br />
Neues aus Ahlem Seite 50