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Jahresrundschreiben_2010.pdf - Ehemalige Ahlemer!

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Eine vierwöchige Kühlphase auf 10 °C führte bei fast allen untersuchten<br />

Argyranthemum – Sorten zu einer schnelleren Induktion<br />

Aufbauend auf einen im Frühjahr 2009 in<br />

den Klimakammern der LVG Ahlem<br />

durchgeführten Versuch, sollte im Frühjahr<br />

2010 unter Gewächshausbedingungen<br />

überprüft werden, wie phasenweise<br />

kühle Temperaturen die Entwicklung von<br />

Argyranthemum frutescens beeinflussen.<br />

Eine vierwöchige Temperaturabsenkung<br />

auf 10 °C führte bei 31 untersuchten Sorten<br />

zu keiner Kulturzeitverzögerung,<br />

wenn die Temperaturen zwei Wochen<br />

nach dem Stutztermin abgesenkt wurden.<br />

Die meisten Sorten erreichten die Kriterien<br />

der Blühbonitur drei bis fünf Tage<br />

eher, als die durchgehend bei 18 °C kultivierten<br />

Pflanzen. Die einzelnen Sorten mit<br />

den dazugehörigen Blühterminen sind der<br />

Tabelle 1 zu entnehmen. Das Blühkriterium<br />

wurde erreicht, wenn bei 75 % des<br />

Bestandes an drei Trieben mindestens eine<br />

geöffnete Blüte zu sehen war. Nur eine<br />

der untersuchten Sorten (’Percussion<br />

Scarlett’) war in der 10 °C Variante, verglichen<br />

mit der 18 °C Variante, um zwei<br />

Tage in der Blüte verzögert. Andere Sorten<br />

blühten bei Einschub einer vierwöchigen<br />

Kühlphase um bis zu 18 Tage früher.<br />

Der gesamte Habitus der Pflanzen (Höhe,<br />

Durchmesser, pflanzenaufbauende Triebe)<br />

zeigte bei den 10 °C Varianten keine<br />

nennenswerten Unterschiede zu den<br />

durchgehend bei 18 °C kultivierten Pflanzen.<br />

Am Ende der vierwöchigen Kühlphase<br />

waren die meisten der 10 °C Varianten<br />

sortenabhängig geringfügig kleiner. Zum<br />

Vermarktungszeitpunkt war der Unterschied<br />

aber nicht mehr sichtbar. Keine<br />

der untersuchten Sorten zeigte am Ende<br />

der Kühlphase Schäden.<br />

Eine Zählung der Blätter von der Ansatzstelle<br />

des Triebes bis zum letzten Laubblatt<br />

ergab bei allen Sorten, dass phasenweise<br />

bei 10 °C kultivierte Pflanzen<br />

weniger Blätter bis zur Blüte bilden, als<br />

durchgehend bei 18 °C kultivierte Pflanzen<br />

(Tabelle 1). Bei der Sorte ’Molimba XL<br />

Watermelon’ ist der Unterschied in der<br />

Anzahl Blätter sehr deutlich. Entsprechend<br />

groß ist auch die Differenz zwischen<br />

den Blühterminen. Bei der Sorte<br />

’Madeira Crested Yellow’ liegt die Anzahl<br />

der bei 18 °C gebildeten Blätter dicht bei<br />

den Pflanzen, die vier Wochen bei 10 °C<br />

kultiviert worden sind. Dies führte dazu,<br />

dass beide Varianten am 15.3. die Kriterien<br />

der Blühbonitur erreicht hatten.<br />

Fazit<br />

Eine Temperaturabsenkung in dieser frühen<br />

Kulturphase führte zu einer schnelleren<br />

Blütenbildung. Nach erfolgter Anlage<br />

der Blüten sind für eine zügige Weiterentwicklung<br />

hohe Temperaturen von Vorteil.<br />

Die Differenzbehandlung wurde im<br />

Januar durchgeführt, um sicher zu gehen,<br />

dass die angestrebten Temperaturen realisiert<br />

werden können. Dennoch sind die<br />

Ergebnisse für frühe Sätze, die unter<br />

norddeutschen Bedingungen produziert<br />

werden, weitestgehend übertragbar. Eine<br />

mehrwöchige Temperaturabsenkung erscheint<br />

zu einer frühen Kulturphase ökonomisch<br />

und ökologisch sinnvoll.<br />

Peter Houska und<br />

Dr. Dirk Ludolph<br />

Lehr- und Versuchsanstalt für Gartenbau<br />

Ahlem der Landwirtschaftskammer Niedersachsen<br />

Neues aus Ahlem Seite 54

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