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Heimatzeitung für die Orte Apfelbach, Bermbach ... - Geisaer Zeitung

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Seite 10 <strong>Geisaer</strong> <strong>Zeitung</strong> / Nr. 12 / 26. Juni 2010<br />

Seniorenwanderung zum Mommelstein<br />

gebnis jahrhundertealter Kreuzung<br />

zwischen einem mittleren Rehbock<br />

und einer heißen Waldhäsin. Er ist<br />

ein scheues Tier mit strahlend<br />

blauen Augen, einem freundlichen<br />

Gesicht und einem ruhigen Gemüt.<br />

Unser Rasselbock ist sehr still.<br />

Tagsüber hält er sich in undurchdringlichem<br />

Dickicht auf. Sein<br />

Stammrevier hat er heute am Großen<br />

Inselsberg sowie in den<br />

Mischwäldern zwischen Brotterode<br />

und Trusetal. An stillen Winterabenden,<br />

wenn der alte Förster<br />

Heu, Eicheln, Kastanien und Rüben<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Waldtiere bereitgestellt<br />

hat, ist <strong>die</strong> schönste Zeit <strong>für</strong> unseren<br />

Rasselbock. Dann sitzt er<br />

quietsch vergnügt auf den hohen<br />

Ästen der Eichen und amüsiert<br />

sich beim Betrachten des hiesigen<br />

Rotwildes bei der Äsung. Selber<br />

ernährt sich der Rasselbock fast<br />

ausschließlich von getrocknetem<br />

australischem Lampenputzergras,<br />

im Sommer auch von Waldbeeren,<br />

Wurzeln und Pilzen. Rasselböcke<br />

können aus anatomischen Gründen<br />

nur im Winter bei Temperaturen<br />

unter dem Gefrierpunkt und einer<br />

Schneehöhe von 70 cm gezeugt<br />

werden. Hierbei legt sich das<br />

weibliche Tier auf den Rücken und<br />

der mittlere Bock springt abwechselnd<br />

von links und rechts über<br />

das Tier, aber auch <strong>die</strong> Hinter-<br />

Schnee-Stellung liebt <strong>die</strong> heiße<br />

Häsin über alles. In nachmittelalterlicher<br />

Zeit erstmals zoologisch<br />

beschrieben, darf der Rasselbock<br />

nur im Mai und Juni bei Neumond<br />

durch Rasseln aufgeschreckt und<br />

strahlendes Licht geblendet sowie<br />

einem speziellen Sack gefangen<br />

werden.“<br />

Wintersportort besichtigt<br />

Nach <strong>die</strong>ser lustigen Einlage ging<br />

es wieder zurück zum Parkplatz,<br />

aber noch nicht nach Hause. Jetzt<br />

besuchte <strong>die</strong> Seniorengruppe noch<br />

Brotterode. Immerhin blickt der Ort<br />

auf eine knapp 1000-jährige Geschichte<br />

zurück und ist einer der<br />

traditionsreichsten Erholungs- und<br />

Wintersportorte des Thüringer<br />

Waldes mit einer Höhenlage von<br />

466 m über NN. Schon im 19.<br />

Jahrhundert wurde dort Rennsteigtouristik<br />

betrieben, wurden Wan-<br />

derwege markiert. Bereits 1895<br />

wurde <strong>die</strong> Stadt in den Thüringer<br />

Bäderverband aufgenommen und<br />

1974 zum staatlich anerkannten<br />

Erholungsort ernannt.<br />

Zum Abschluss des Wandertages<br />

gönnte man sich noch eine<br />

Kaffeepause und zwar im altbekannten<br />

„Gehege“ etwas außerhalb<br />

von Brotterode.<br />

Manfred Dittmar<br />

Rhönklubzweigverein Geisa<br />

20 Jahre Lebenshilfe<br />

Geisa/Schleid. Mit einem Dankgottes<strong>die</strong>nst<br />

und einem gemütlichen<br />

Fest in der Pferdetränke in<br />

Schleid feierten <strong>die</strong> Mitglieder der<br />

Lebenshilfe Geisa ihr 20-jähriges<br />

Bestehen.<br />

„Das ist ein langjähriges Engagement<br />

<strong>für</strong> Menschen, <strong>die</strong> nicht so<br />

häufig im Rampenlicht stehen,<br />

aber trotzdem nicht vergessen<br />

sind“, sagte Diakon Thomas<br />

Kranz zu Beginn des Gottes<strong>die</strong>nstes.<br />

„Da<strong>für</strong> wollen wir heute<br />

Danke sagen.“ Die Andacht wurde<br />

von den behinderten Mitgliedern<br />

und ihren Angehörigen tatkräftig<br />

durch das Vortragen der<br />

Lesung und der Fürbitten mitgestaltet.<br />

„In unserer Gesellschaft<br />

möchten alle mithalten und keiner<br />

hinten anstehen“, analysierte<br />

Diakon Kranz bei seiner Ansprache.<br />

„Bei Gott sind aber nicht <strong>die</strong><br />

Leistungsfähigkeit oder der akademische<br />

Abschluss entscheidend,<br />

sondern es zählt das Herz,<br />

das vertraut und liebt.“ Besonders<br />

dankte er den zahlreichen<br />

Unterstützern des Vereins. Im<br />

Anschluss an <strong>die</strong> Andacht begrüßte<br />

Vereinsvorsitzender Reinhold<br />

Wiegand zahlreiche Gäste<br />

und ganz besonders <strong>die</strong> behinderten<br />

Menschen, unter ihnen<br />

Lieselotte Abel, <strong>die</strong> mit 84 Jahren<br />

ältestes Vereins- und Gründungsmitglied<br />

ist.<br />

Jedem ein Platz in der<br />

Gesellschaft<br />

„Wir haben damals vor 20 Jahren<br />

mit dem Ziel angefangen, den<br />

behinderten Menschen nicht nur<br />

irgendeinen Platz, sondern jedem<br />

seinen Platz in der Gesellschaft<br />

zu geben“, betonte Wiegand. Unterstützung<br />

bekam der Verein dabei<br />

besonders von der Lebenshilfe<br />

Fulda sowie von Christian<br />

Neubert vom Diakoniezentrum in<br />

Tann. „Eines war uns in den vergangenen<br />

Jahren immer besonders<br />

wichtig: <strong>die</strong> Begegnung mit<br />

Menschen, <strong>die</strong> unsere Sorgen,<br />

Nöte aber auch unsere Freude<br />

teilten“, sagte Vereinsvorsitzender<br />

Wiegand. Er dankte allen<br />

Sponsoren <strong>für</strong> <strong>die</strong> finanzielle Unterstützung,<br />

ohne <strong>die</strong> <strong>die</strong> Vereinsarbeit<br />

wohl kaum möglich<br />

wäre. Für <strong>die</strong> Zukunft wünscht<br />

sich Reinhold Wiegand weiterhin:<br />

„ein ungebrochenes Interesse <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Belange der behinderten<br />

Menschen und deren Familien<br />

sowie <strong>die</strong> bewusste Einbeziehung<br />

in das alltägliche Leben und<br />

in <strong>die</strong> Region.“<br />

Bilder aus dem Vereinsleben<br />

Mit eindrucksvollen Bildern unter<br />

dem Thema „ganz normal anders“<br />

konnten <strong>die</strong> Gäste sich einen<br />

Überblick über <strong>die</strong> vergangenen<br />

20 Jahre schaffen. Den Bildvortrag,<br />

der professionell von<br />

Ben Gogler zusammengestellt<br />

worden war, zeigte fröhliche, bewegende<br />

aber auch nachdenkliche<br />

Szenen aus dem Vereinsund<br />

Alltagsleben. Im Anschluss<br />

gratulierte <strong>die</strong> Geschäftsführerin<br />

der Lebenshilfe des Landesverbandes<br />

Christa Niedner zum Jubiläum.<br />

Sie berichtete, dass <strong>die</strong><br />

erste Bundesvereinigung der Lebenshilfe<br />

1958 gegründet wurde<br />

und der Verein mittlerweile<br />

130.000 Mitglieder in 540 Ortsvereinigungen<br />

hat. Die Lebenshilfe<br />

ist somit <strong>die</strong> größte Selbsthilfeorganisation<br />

<strong>für</strong> geistig behinderte<br />

Menschen.<br />

Ehrennadel verliehen<br />

„Vor 20 Jahren entstanden auch<br />

auf Engagement der Angehörigen<br />

<strong>die</strong> ersten Vereinigungen in<br />

Thüringen“, berichtete Christa<br />

Niedner. „Der wesentliche Motor<br />

war und sind <strong>die</strong> Eltern, <strong>die</strong> <strong>für</strong><br />

<strong>die</strong> Integration ihrer Kinder kämpfen.“<br />

Sie lobte das Engagement<br />

der Vereinsmitglieder: „Die Lebenshilfe<br />

Geisa ist in der ganzen<br />

Region bekannt und anerkannt.“<br />

Als Anerkennung <strong>für</strong> das langjäh-<br />

rige Engagement im Verein überreichte<br />

Christa Niedner an Reinhold<br />

Wiegand und seine Stellvertreterin<br />

Sabine Eisemann <strong>die</strong> Ehrennadel<br />

der Lebenshilfe mit Silberrand.<br />

Ein weiteres großes Dankeschön<br />

ging an Kerstin Wiegand,<br />

<strong>die</strong> ihren Mann bei der Vereinsarbeit<br />

tatkräftig unterstützt und ihm<br />

den Rücken frei hält. Martina Urlau<br />

richtete als Leiterin des Sozialamtes<br />

des Wartburgkreises herzliche<br />

Glückwünsche von Landrat Reinhard<br />

Krebs aus.<br />

Geburtstagsgeschenke<br />

Grüße und Glückwünsche überbrachte<br />

ebenfalls Geisa`s langjähriger<br />

Bürgermeister Peter Günther.<br />

Als Vorsitzender des Kuratoriums<br />

der Werner Deschauer Stiftung<br />

freute er sich, dem Verein einen<br />

Scheck in Höhe von 300 EURO zu<br />

überreichen. Bereits in der Vergangenheit<br />

hatte <strong>die</strong> Stiftung <strong>die</strong> Lebenshilfe<br />

Geisa finanziell großzügig<br />

unterstützt. Die stellvertretende<br />

Vereinsvorsitzende Sabine Eisemann<br />

übernahm dann <strong>die</strong> große<br />

Aufgabe, <strong>die</strong> „Geburtstagsgeschenke“<br />

zu verteilen. Für alle behinderten<br />

Mitglieder und Unterstützer<br />

gab es einen selbst erstellten<br />

Bildband zur Erinnerung an <strong>die</strong> gemeinsamen<br />

Erlebnisse der letzten<br />

zwei Jahrzehnte.<br />

Manuela Henkel<br />

Scheck überreicht<br />

Geisa/Schleid. Den stolzen Betrag<br />

von 1.000 EURO hatte <strong>die</strong><br />

Junge Union <strong>für</strong> <strong>die</strong> Lebenshilfe<br />

Geisa gesammelt. Überreicht wurde<br />

der Scheck anlässlich des 20jährigen<br />

Jubiläums des Vereins<br />

von Chris Heumüller. Zusammengekommen<br />

war <strong>die</strong> hohe Summe<br />

durch den Verkauf von Orangensaft,<br />

Kakao, und Glühweine am<br />

Getränkestand der Jungen Union<br />

anlässlich des vergangenen Weihnachtsmarktes<br />

in Geisa. Zahlreiche<br />

Spender und <strong>die</strong> politischen<br />

Mitglieder stockten <strong>die</strong> Einnahmen<br />

nochmals auf. „Wir möchten allen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> tatkräftige Unterstützung<br />

unserer Aktion danken“, sagte<br />

Chris Heumüller. Auch Reinhold<br />

Wiegand von der Lebenshilfe Geisa<br />

gab ein großes Dankeschön im<br />

Namen aller behinderten Vereins-<br />

Die Junge Union überreichte einen Scheck an den Verein Lebenshilfe<br />

zum 20-jährigen Jubiläum

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