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<strong>Sandini</strong> <strong>Archiv</strong><br />

Wie wichtig die Sperrballone waren, wird durch<br />

Aussagen deutscher Flugzeugbesatzungen bestätigt.<br />

Bereits während des Frankreichfeldzuges war<br />

ein deutsches Flugzeug bei Le Havre an das Stahlkabel<br />

eines Ballons geraten und abgestürzt, den<br />

eine britische Einheit aufgelassen hatte.<br />

Einige Hinweise auf die Wirksamkeit der britischen<br />

Sperrballone im Mutterland sind in dem<br />

Buch von UlfBalke (Der Luftkrieg gegen England<br />

und über dem Deutschen Reich 1941-1945, Teil 2<br />

von: Der Luftkrieg in Europa; Koblenz 1990) zu<br />

finden. Danach konnte beispielsweise die Besatzung<br />

einer Do 217 beim Angriff auf einen Geleitzug<br />

den Ballonen nur durch sofort eingeleiteten<br />

Messerflug entgehen, weil ein Ruf des Funkers den<br />

Piloten noch rechtzeitig warnen kounte. Gelegentlich<br />

wurden nach Berichten der Besatzungen auch<br />

die 20 bis 30 um wichtige Fabrikanlagen gruppierten<br />

Sperrballone rechtzeitig entdeckt - so von einer<br />

Do 217 am 1J2. September 1941. Nach einem<br />

Angriff vom 8. Dezember 1941 berichtete eine<br />

Bomberbesatzung, ihnen wäre durch starke Flakabwehr,<br />

Scheinwerfer und auf 1800 m stehende<br />

Sperrballone keine Wirkungsbeobachtung ihrer<br />

Bomben möglich gewesen. Am 28. Februar 1942<br />

schaffte eine Do 217 gerade noch den Rückflug,<br />

nachdem sie im Tieffiug mit dem Tragflügel ein<br />

Schulmäßiger Aufstieg britischer Sperrballone 1938.<br />

ACHTUNGISPERRBALLONI<br />

Sperrballonseil durchschlagen hatte. Gelegentlich<br />

konnten andere Besatzungen den Absturz ihrer<br />

Kameraden durch eine Ballonsperre sehen und<br />

nach der Landung melden - so geschehen am 9.<br />

Mai 1942 im K.G.2. Häufig machte die Konzentration<br />

von Sperrballonen das Angriffsverfahren<br />

der deutschen Verbände zunichte, die ihre Bomben<br />

im starken Gleitflug abwarfen. Am 27. Juli<br />

1942 erlebte eine Bomberbesatzung, wie ein daumendickes<br />

Seil zwischen Rumpf und rechtem Motor<br />

etwa 10 cm weit in den Tragflügel schnitt,<br />

schließlich riß und noch Löcher in Tragfläche und<br />

Höhenleitwerk schlug. Einige Piloten berichteten<br />

- nach glücklicher Heimkehr oder auch in britischer<br />

Gefangenschaft-, daß sie beim plötzlichen<br />

Ausweichmanöver vor den Scheinwerferstrahlen<br />

mit Ballonseilen in Berührung gekommen sind.<br />

Auch Begegnungen mit Sperrballonen in einer<br />

Höhe von 3000 m waren üblich.<br />

Als Abwehrmaßnahme gegen die Ballone wurden<br />

für die Bomber mehrere Arten von Zerschneidern<br />

oder Abweisern der Kabel entwickelt und erprobt.<br />

Durchgesetzt hatte sich keines dieser Geräte - zu<br />

schwer, zu materialaufwendig, zu teuer. Übrigens:<br />

ähnliche Versuche der britischen und der sowjetischen<br />

Luftstreitkräfte wurden ebenfalls ergebnislos<br />

abgebrochen.<br />

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