Laservaporisation mit niedriger Eindringtiefe vs ... - Frauenarzt
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FORTBILDUNG + KONGRESS<br />
224<br />
nach Laserung zeigte sich ein einziges<br />
endozervikales CIN-III-Rezidiv.<br />
Bei den durch Schlingenkonisation<br />
behandelten 24 Patientinnen kam es<br />
nach 4 Monaten zu einem endozervikalen<br />
CIN-III-Rezidiv und nach 21<br />
Monaten zu einem ektozervikalen<br />
CIN-I-Rezidiv (s. Tab. 1). Bei der Therapie<br />
von CIN-Läsionen Grad II–III<br />
lag die Rezidivquote nach <strong>Laservaporisation</strong><br />
bei 10%, nach Konisation<br />
bei 8,3%. Insgesamt gesehen, unabhängig<br />
von der Behandlungsmethode<br />
einer CIN II–III, ergibt sich so<strong>mit</strong><br />
eine Rezidivrate von 8,8% (3/34), für<br />
die CIN-III-Rezidive sogar nur 5,9%<br />
(2/34).<br />
Diskussion<br />
In der Literatur werden die Rezidivraten<br />
nach LEEP (Loop Electrosurgical<br />
Excision Procedure, d.h. Schlingenkonisation)<br />
<strong>mit</strong> 4–14% angegeben,<br />
unabhängig davon, ob die<br />
Resektionsränder frei sind oder nicht<br />
(9–13). Pires et al. fanden bei niedriggradigen<br />
Läsionen (CIN I) fast gleiche<br />
Rezidivraten bei <strong>Laservaporisation</strong><br />
und LEEP (15,6% <strong>vs</strong>. 13,3%), aber<br />
bei höhergradigen Läsionen (CIN II/<br />
CIN III) zeigte die <strong>Laservaporisation</strong><br />
eine höhere Rezidivrate im Vergleich<br />
zur LEEP (23% <strong>vs</strong>. 16,2%) (14).<br />
Dagegen beobachteten Lisowski et<br />
al. bei 216 Frauen <strong>mit</strong> CIN I–III annähernd<br />
gleich niedrige Rezidivraten<br />
bei <strong>Laservaporisation</strong> (keine <strong>Eindringtiefe</strong><br />
angegeben) und Schlingenkonisation<br />
(5,4% <strong>vs</strong>. 3,6%) (11).<br />
Die flache <strong>Laservaporisation</strong> (<strong>Eindringtiefe</strong><br />
unter 2 mm) zeigte in unserer<br />
Studie bei Patientinnen <strong>mit</strong> CIN<br />
I, CIN II und CIN II–III durchweg<br />
gleich gute Ergebnisse wie die<br />
Schlingenkonisation. Auch Küppers<br />
et al. zeigten in ihrer Studie <strong>mit</strong><br />
7,4% eine relativ geringe Rezidivrate<br />
nach <strong>Laservaporisation</strong> (15).<br />
In einer Studie von Favalli et al. wurden<br />
insgesamt 782 Frauen <strong>mit</strong> CIN<br />
<strong>mit</strong> <strong>Laservaporisation</strong> behandelt: 297<br />
CIN I, 255 CIN II, 171 CIN III und 59<br />
CIS. Mit 2,8% (5 CIN I, 7 CIN II, 3<br />
FRAUENARZT � 49 (2008) � Nr. 3<br />
Art der Therapie und Anzahl der histologischen Rezidive<br />
bei den Zervixdysplasien<br />
Rezidive Monate Zytologie/<br />
Therapie<br />
CIN I<br />
(3/74) bis Rezidiv Histologie des Rezidi<strong>vs</strong><br />
Laser 0/18 (0%)<br />
Konisation<br />
CIN II<br />
0/4 (0%)<br />
Laser 0/10 (0%)<br />
Konisation<br />
CIN II–III<br />
0/8 (0%)<br />
Laser 1/10 (10%) 24 PAP IVa/CIN III endozervikal<br />
Konisation 2/24 (8,3%) 21 PAP II/CIN I ektozervikal<br />
4 PAP IVa/CIN III endozervikal<br />
Tab. 1: Bei drei der im Rahmen dieser Studie behandelten 74 Patientinnen <strong>mit</strong> Zervixdysplasien<br />
kam es zu histologischen Rezidiven.<br />
CIN III, 2 CIS und 1 mikroinvasive<br />
Läsion) zeigte sich eine sehr niedrige<br />
Rezidivrate (16).<br />
In den Studien von Fallani et al. und<br />
Favalli et al. wurden nicht nur wie in<br />
unserer Studie fokale CIN-III-Läsionen<br />
<strong>mit</strong> <strong>Laservaporisation</strong> behandelt,<br />
sondern sogar auch CIN-III/CIS-Läsionen,<br />
bei denen sich eine Mikroinvasion<br />
nicht ausschließen lässt (17).<br />
Favalli et al. laserten allerdings bis<br />
in eine Tiefe von 6–15 mm (16) <strong>mit</strong><br />
einer Rezidivrate von nur 2,3%. Fallani<br />
et al. laserten 159 Patientinnen<br />
5–7 mm tief bei einer Rezidivrate von<br />
2,5% (17). Auch in der Studie von<br />
Martel et al. wurde bei CIN III eine<br />
Vaporisationstiefe von 7 mm gewählt<br />
(18). Higgins et al. laserten in ihrer<br />
Studie 253 CIN-Patientinnen <strong>mit</strong> einer<br />
Vaporisationstiefe von 6,5 mm<br />
bei einer Rezidivrate von 11,1% (19).<br />
In diesen vier Studien wurden jeweils<br />
Vaporisationstiefen von mindestens<br />
5 mm gewählt.<br />
Bei Vaporisationstiefen von 4 mm<br />
und mehr ist aus unserer Sicht die<br />
Schlingenkonisation vorzuziehen, da<br />
<strong>mit</strong> diesem Eingriff nicht mehr Gewebe<br />
abgetragen wird als durch tiefe<br />
Laserung und der Konus histologisch<br />
aufgearbeitet werden kann, was so-<br />
wohl diagnostisch als auch in Bezug<br />
auf die therapeutische Sicherheit<br />
(Entfernung im Gesunden) vorteilhaft<br />
ist. Bei einem ausgedehnten<br />
CIN-III- bzw. einem CIN-III/CIS-Befund<br />
sollte in jedem Fall eine je nach<br />
kolposkopischem Befund möglichst<br />
flache Schlingenkonisation durchgeführt<br />
werden, da in diesen Fällen eine<br />
Mikroinvasion nur durch die histologische<br />
Aufarbeitung des entfernten<br />
Gewebes ausgeschlossen werden<br />
kann.<br />
In unserer Studie erreichten wir <strong>mit</strong><br />
einer <strong>Laservaporisation</strong>stiefe von<br />
unter 2 mm sehr gute Ergebnisse bei<br />
Patientinnen <strong>mit</strong> CIN I–II und auch<br />
bei Frauen <strong>mit</strong> fokaler CIN III auf<br />
dem Boden einer CIN II. Bei solch<br />
schonender Laserung ist keinerlei<br />
Anästhesie erforderlich, und es treten<br />
keinerlei kurz- oder langfristige<br />
Nebenwirkungen auf, insbesondere<br />
kein erhöhtes Frühgeburtenrisiko<br />
(16, 20, 21). Dem gegenüber steht<br />
eine erhöhte Frühgeburtenrate, ein<br />
erhöhtes Risiko eines vorzeitigen<br />
Blasensprungs und ein niedriges Geburts<br />
gewicht als Komplikationen<br />
nach Schlingenkonisation (22). Bei<br />
jungen Frauen <strong>mit</strong> CIN I–II oder CIN<br />
II <strong>mit</strong> fokaler CIN III ist nach unseren<br />
Erfahrungen die Laservaporisati-