Service steht an erster Stelle - RAG Deutsche Steinkohle
Service steht an erster Stelle - RAG Deutsche Steinkohle
Service steht an erster Stelle - RAG Deutsche Steinkohle
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Dialog- und <strong>Service</strong>-Initiative 2001<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG<br />
Die Bel<strong>an</strong>ge der Menschen ernst nehmen und eine kompetente Schnittstelle<br />
zwischen Bergbau und Bürger bilden – diese Ziele verfolgt das <strong>Service</strong>Center<br />
für Markscheidewesen und Bergschäden <strong>an</strong> der Saar. Seit Ende letzten Jahres<br />
können die Bürger hier zudem kostenfrei unter der Telefonnummer 0800-<br />
10 10 20 4 <strong>an</strong>rufen, um Bergschäden zu melden oder sich zu informieren.<br />
Immer mehr Menschen nutzen dieses kundenfreundliche Angebot.<br />
„Unser Ziel ist es, jedem Anrufer<br />
schnellstmöglich zu helfen“, erklärt<br />
Petra L<strong>an</strong>zenberger, Leiterin des <strong>Service</strong>-<br />
Center für Markscheidewesen und<br />
Bergschäden der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong><br />
AG (DSK). Rund 2.000 Anrufe bearbeiten<br />
die kompetenten Mitarbeiterinnen<br />
der <strong>Service</strong>-Einrichtung <strong>an</strong> der<br />
Saar pro Monat. Dabei müssen sie<br />
Fragen zu gepl<strong>an</strong>ten Abbauvorhaben<br />
genauso be<strong>an</strong>tworten wie zu möglichen<br />
Einwirkungen des Bergbaus oder<br />
zu Erderschütterungen. Zudem erfassen<br />
sie Meldungen über Bergschäden<br />
sofort in einem speziellen Computersystem<br />
und leiten diese per Datenübertragung<br />
<strong>an</strong> den zuständigen Sachbearbeiter<br />
weiter. Das geht nicht nur<br />
schnell, mit dem System können die<br />
Mitarbeiter auch kontrollieren, ob die<br />
Meldungen umgehend bearbeitet wurden.<br />
Doch der <strong>Service</strong> geht noch weiter: Um<br />
Wartezeiten bei den Anrufen zu verringern,<br />
sind inzwischen mehrere Telefon<strong>an</strong>lagen<br />
zugeschaltet. In Kürze ist<br />
rund um die Uhr ein Mitarbeiter erreichbar,<br />
der die Sachbearbeiter in<br />
Notfällen verständigt.<br />
Freundlich und kompetent<br />
Bernd Tönjes, Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzender<br />
der DSK, besichtigte das <strong>Service</strong>Center<br />
kürzlich und lobte die neue Ein-<br />
Die Nachbarschaftszeitung Nr. 1 | Sommer 2001<br />
Prost Mahlzeit<br />
Die Küche im Ruhrgebiet und im<br />
Saarl<strong>an</strong>d ist herzhaft und lecker. Wir<br />
verraten die besten Rezepte zum<br />
Nachkochen und Probieren. Seite 8<br />
Bewährtes <strong>Service</strong>Center <strong>an</strong> der Saar<br />
Schalke baut auf Kohle<br />
Die Geschichte von Schalke 04 ist eng<br />
mit dem Bergbau verbunden. Auf dessen<br />
Fundament ent<strong>steht</strong> nun eine<br />
gig<strong>an</strong>tische Arena. Seite 5<br />
Wirtschaftsfaktor Bergbau<br />
Nicht nur in den traditionellen Bergbauregionen,<br />
auch deutschl<strong>an</strong>d- und<br />
weltweit ist der Bergbau ein entscheidender<br />
Wirtschaftsfaktor. Seite 13<br />
<strong>Service</strong> <strong>steht</strong> <strong>an</strong> <strong>erster</strong> <strong>Stelle</strong><br />
richtung. Sie sei eine notwendige<br />
Schnittstelle zwischen den Geschädigten<br />
und dem Bergbau und ein sicht<br />
bares Zeichen dafür, dass das Unternehmen<br />
die Anliegen der Bürgerinnen<br />
und Bürger ernst nehme. „Durch die<br />
Möglichkeit, mit uns persönlich<br />
zu spre-<br />
Weniger Erschütterungen<br />
Der DSK-Vorsitzende Bernd Tönjes<br />
gab es bek<strong>an</strong>nt: Der nächtliche<br />
<strong>Steinkohle</strong>nabbau im Bergwerk<br />
Ensdorf ist gestoppt. Seither sind<br />
die be<strong>an</strong>st<strong>an</strong>deten Erderschütterungen<br />
deutlich zurückgeg<strong>an</strong>gen.<br />
chen, ist das Unternehmen für die<br />
Menschen kein <strong>an</strong>onymer Konzern<br />
mehr“, weiß <strong>Service</strong>Center-Leiterin<br />
Petra L<strong>an</strong>zenberger. Insbesondere vormittags<br />
liefen die Drähte heiß, rund 60<br />
Prozent der Anrufer meldeten sich zwischen<br />
8.00 und 11.00 Uhr. Die Bürger<br />
teilten sehr sachlich ihre Sorgen und<br />
Nöte mit. Der direkte Zugriff auf<br />
die elektronisch erfassten<br />
Akten ermögliche zudem<br />
schnelle und verbindliche<br />
Antworten. Gemeinsam<br />
mit den Sachbearbeitern<br />
für Bergschäden werde<br />
d<strong>an</strong>n versucht, eine Lösung<br />
zu finden. „Die Telefonnummer<br />
des <strong>Service</strong>Centers für<br />
MELDUNGEN<br />
<strong>RAG</strong>-Chef Starzacher<br />
begrüßt Dialogbereitschaft<br />
Größeres Verständnis fürein<strong>an</strong>der<br />
schaffen und den offenen Dialog führen<br />
– das war das Ziel des jüngsten<br />
Besuches von <strong>RAG</strong>-Vorst<strong>an</strong>dschef Karl<br />
Starzacher im Saarl<strong>an</strong>d.<br />
Markscheidewesen und Bergschäden<br />
ist inzwischen im Saarl<strong>an</strong>d hinlänglich<br />
bek<strong>an</strong>nt, immer mehr Bürger nutzen<br />
das Gesprächs<strong>an</strong>gebot der DSK“, freut<br />
sich die Leiterin des <strong>Service</strong>Center<br />
über die breite Akzept<strong>an</strong>z in der<br />
Bevölkerung.<br />
Kompetente und zügige Hilfe:<br />
Im <strong>Service</strong>Center für Markscheidewesen<br />
und Bergschäden sind Kunden gut beraten.<br />
Foto: Presseagentur Becker & Bredel<br />
Sicherer Schutz<br />
Fürstenhausener Bürger bekommen<br />
Gas-Warn<strong>an</strong>lagen installiert.<br />
Telefon-Hotline: <strong>Service</strong>Center<br />
für Markscheidewesen und<br />
Bergschäden<br />
0800/10 10 20 4
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen<br />
und Leser,<br />
ist es Ihnen<br />
nicht auch schon<br />
so erg<strong>an</strong>gen? Sie<br />
reden mit jem<strong>an</strong>dem<br />
– und<br />
verstehen ihn<br />
dennoch nicht<br />
richtig. Dieses<br />
Gefühl haben wir in letzter Zeit<br />
auch. Wir werden von den<br />
Menschen im Einzugsbereich<br />
des <strong>Steinkohle</strong>nbergbaus <strong>an</strong>scheinend<br />
nicht immer verst<strong>an</strong>den.<br />
Doch das soll <strong>an</strong>ders werden!<br />
Sie halten das erste Exemplar<br />
unserer neuen Nachbarschaftszeitung<br />
„Durchblick“ in den<br />
Händen. Damit Sie wissen, was<br />
wir wollen und wie wir mitein<strong>an</strong>der<br />
in den Dialog treten:<br />
Dafür ist diese neue Zeitung<br />
gedacht. Sie wird alle paar<br />
Monate – oder aus aktuellem<br />
Anlass – erscheinen. Dass sie<br />
außerdem auch über den „Tellerr<strong>an</strong>d“<br />
des Bergbaus <strong>an</strong> der Ruhr<br />
und <strong>an</strong> der Saar hinausblickt,<br />
soll sie für Sie noch interess<strong>an</strong>ter<br />
machen. <strong>Steinkohle</strong>nbergbau k<strong>an</strong>n<br />
in Deutschl<strong>an</strong>d nicht ohne Beeinträchtigung<br />
auf Mensch und<br />
Umwelt erfolgen. Da ist es unsere<br />
oberste Pflicht, mit denjenigen<br />
in den Dialog zu treten, die<br />
zuallererst davon betroffen sind.<br />
Und zu erklären, was wir tun<br />
wollen, warum wir es tun und<br />
wie wir es tun! Mit der<br />
Nachbarschaftszeitung „Durchblick“<br />
möchten wir diesem Ziel<br />
dienen. Und wir möchten Sie,<br />
liebe Leserin, lieber Leser, unterhalten.<br />
Viel Spaß dabei wünscht Ihnen<br />
Bernd Tönjes<br />
Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzender der DSK<br />
www.bergbau-im-dialog.de<br />
Im Internet präsentiert sich die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG (DSK)<br />
unter der Domain „www.bergbau-im-dialog.de“.<br />
Die neue<br />
Homepage enthält wichtige<br />
Infos zu aktuellen Abbaupl<strong>an</strong>ungen,<br />
laufenden Genehmigungsverfahren<br />
oder etwa dem<br />
Thema Bergschäden. Chats zum<br />
<strong>Steinkohle</strong>nbergbau runden das<br />
Angebot ab.<br />
Bergbau und Bürger im Dialog<br />
Mit den Bürgern offen und kontrovers diskutieren: Das sind<br />
die erklärten Ziele, die die <strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG mit<br />
„Durchblick“, der neuen Dialog- und <strong>Service</strong>-Initiative 2001,<br />
verfolgt. Entscheidende Schritte in diese Richtung ging der<br />
DSK-Vorsitzende Bernd Tönjes im Saarl<strong>an</strong>d beim „SZ-Forum“.<br />
Prominent besetzt war das Podium beim SZ-Forum in Völklingen zum Thema „Bergschäden“. Bernd<br />
Tönjes, Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzender der DSK, gab bek<strong>an</strong>nt, dass die DSK im Westfeld des Bergwerks Warndt/<br />
Luisenthal auf die nördlichste Bauhöhe in Flöz 4 unter Fürstenhausen verzichten wolle. Foto: Engel & Seeber<br />
„Ich versichere Ihnen, dass wir alles<br />
unternehmen werden, um die Beeinträchtigungen<br />
durch den Kohleabbau<br />
auf ein unvermeidliches<br />
Mindestmaß zu beschränken.“ Dies<br />
erklärte Bernd Tönjes, Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzender<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong><br />
AG (DSK), vor rund 400<br />
Bürgern aus dem Raum Lebach. Die<br />
Saarbrücker Zeitung hatte zu einem<br />
„SZ-Forum“, Thema Bergschäden,<br />
in den Rathaussaal eingeladen.<br />
Nächtlicher Abbaustopp<br />
Tönjes sagte, er bedauere sehr, dass<br />
Menschen im Raum Lebach durch<br />
Erderschütterungen beeinträchtigt<br />
würden. Die DSK wolle unter <strong>an</strong>derem<br />
durch einen nächtlichen Ab-<br />
Einen persönlichen Eindruck der aktuellen Situation verschaffte<br />
sich Karl Starzacher, der Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzende der<br />
<strong>RAG</strong> Aktiengesellschaft und Aufsichtsratsvorsitzende der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong> AG, bei einem Besuch im Saarl<strong>an</strong>d.<br />
2<br />
baustopp erreichen, dass die Nachtruhe<br />
der Bürger möglichst nicht<br />
mehr gestört werde. Entst<strong>an</strong>dene<br />
Schäden durch den Kohleabbau<br />
wolle m<strong>an</strong> so schnell und großzügig<br />
wie möglich regulieren, versicherte<br />
Tönjes.<br />
Großzügige Regulierung<br />
Albert Hettrich, Staatssekretär im<br />
saarländischen Wirtschaftsministerium,<br />
erklärte, die Regierung versuche<br />
als „Moderator“ zwischen der<br />
DSK, den Bergbaubetroffenen und<br />
den Beschäftigten des Unternehmens<br />
zu vermitteln. „Es gab noch<br />
nie so viel Dialog, das ist eine neue<br />
Dimension“, stellte der Lebacher<br />
Bürgermeister Nikolaus Jung fest.<br />
Die sachlich geführte Diskussion<br />
bezeichnete der DSK-Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzende<br />
Bernd Tönjes als einen<br />
wichtigen Schritt in die richtige<br />
Richtung. „Ich glaube, wir haben<br />
ein Zeichen dafür gesetzt, dass m<strong>an</strong><br />
auch vernünftig mitein<strong>an</strong>der umgehen<br />
k<strong>an</strong>n.“ Nur mit einer guten Zusammenarbeit<br />
und durch einen besseren<br />
Dialog könne den betroffenen<br />
Menschen im Saarrevier geholfen<br />
werden.<br />
Karl Starzacher machte sich im Saarl<strong>an</strong>d ein Bild vor Ort<br />
Gespräche bergen Ch<strong>an</strong>cen<br />
Dabei sprach er mit dem Völklinger<br />
Oberbürgermeister H<strong>an</strong>s Netzer und<br />
den Bürgermeistern Nikolaus Jung<br />
(Lebach), Armin Em<strong>an</strong>uel (Schmelz)<br />
und Josef Zeimetz (Heusweiler)<br />
sowie Bürgerinitiativen aus Fürstenhausen<br />
und Falscheid. Generell seien<br />
die Bürgermeister in einer wichtigen<br />
Mittlerfunktion, weil die Interessen<br />
der Bergbaubeschäftigten und der<br />
Bergbaubetroffenen aufein<strong>an</strong>der träfen,<br />
unterstrich Starzacher. Die<br />
Akzept<strong>an</strong>z in den Kommunen sei<br />
eine Schicksalsfrage für den Bergbau.<br />
Daher verstehe er seine Gespräche<br />
als Beitrag zur Versachlichung der<br />
emotional geführten Diskussion.<br />
Versachlichte Diskussion<br />
Starzacher wurde begleitet von Bernd<br />
Tönjes, dem Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzenden<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong> AG (DSK),<br />
sowie dem DSK-Generalbevollmächtigten<br />
H<strong>an</strong>s-Walter Bronder.<br />
Der Lebacher Bürgermeister Jung<br />
betonte, die zügige Aufnahme und<br />
Regulierung von Schäden durch die<br />
DSK habe deutlich zur Entsp<strong>an</strong>nung<br />
beigetragen. Nach einem Gespräch<br />
mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden<br />
Heiko Maas und dem Völklinger<br />
Oberbürgermeister H<strong>an</strong>s Netzer traf<br />
Starzacher mit dem saarländischen<br />
Ministerpräsidenten zusammen. Peter<br />
Müller (CDU) ließ keinen Zweifel<br />
dar<strong>an</strong>, dass die L<strong>an</strong>desregierung hinter<br />
dem Kohlekompromiss stehe.<br />
Für die Zeit nach 2005 müsse eine<br />
sozialverträgliche Anschlussregelung<br />
gefunden werden, sagte Müller.<br />
Karl Starzacher, Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzender der <strong>RAG</strong> Aktiengesellschaft, im Gespräch mit Bürgern vor Ort.<br />
Foto: Rühl
3 Die Nachbarschaftszeitung<br />
Stromerzeuger<br />
Nummer 1<br />
Kohle ist ein Rohstoff mit Perspektive,<br />
weltweit steigt der<br />
Bedarf deutlich <strong>an</strong>. Der wertvolle<br />
Bodenschatz der Reviere<br />
in Nordrhein-Westfalen und<br />
im Saarl<strong>an</strong>d ist mit einem<br />
weltweiten Markt<strong>an</strong>teil von<br />
rund 40 Prozent Energieträger<br />
Nr.1 bei der Stromerzeugung.<br />
Kohle und deren Förderung spielt<br />
deshalb nicht nur international, sondern<br />
gerade auch in Deutschl<strong>an</strong>d<br />
eine entscheidende Rolle. „Ein leistungs-<br />
und lebensfähiger <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
bleibt das Ziel, damit ein<br />
wichtiger heimischer Energieträger<br />
im Interesse der Versorgungssicherheit<br />
des Technologiest<strong>an</strong>dortes Deutschl<strong>an</strong>d<br />
und der Arbeitsplätze in den<br />
Bergbauregionen l<strong>an</strong>gfristig erhalten<br />
bleibt“, unterstreicht der <strong>RAG</strong>-Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzende<br />
Karl Starzacher<br />
die Bedeutung der deutschen <strong>Steinkohle</strong>nförderung<br />
einmal mehr. Und<br />
er verweist nachhaltig auf ein bedeutendes<br />
Argument, das den Abbau<br />
hierzul<strong>an</strong>de so entscheidend macht:<br />
Die Europäische Union (EU) sei heute<br />
schon zu 50 Prozent auf Energie-<br />
In den 12 Bergwerken, einer Kokerei, den<br />
technischen Diensten, den Werkstätten<br />
und dem Zentrallabor sowie den<br />
Bahn- und Hafenbetrieben<br />
im Ruhrgebiet,<br />
in Ibbenbüren<br />
und im Saarl<strong>an</strong>d sind<br />
zurzeit rund 55.000<br />
Mitarbeiter der<br />
<strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Steinkohle</strong> AG<br />
(DSK) beschäftigt.<br />
Tagtäglich werden<br />
rund 11.150 Tonnen<br />
<strong>Steinkohle</strong> pro Bergwerk,<br />
also insgesamt<br />
etwa 3,5 Millionen Tonnen<br />
jährlich gefördert. Mit<br />
importe <strong>an</strong>gewiesen, bis 2030 werde<br />
die Abhängigkeit auf 70 Prozent <strong>an</strong>steigen.<br />
Die Förderung heimischer<br />
<strong>Steinkohle</strong> sei deshalb eine strategische<br />
Entscheidung mit weitreichender<br />
volkswirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer<br />
Bedeutung.<br />
„Ohne staatlichen Schutz ist<br />
<strong>Steinkohle</strong>förderung in Deutschl<strong>an</strong>d<br />
und Europa allerdings nicht zu<br />
haben“, betont Bundeswirtschaftsminister<br />
Dr. Werner Müller. Gemeinsam<br />
mit NRW-Ministerpräsident<br />
Clement hat er eine Konzeption vorgelegt,<br />
nach der jeder EU-Mitgliedstaat<br />
einen bestimmten Prozentsatz<br />
seines Primärenergieverbrauchs <strong>an</strong><br />
nicht wettbewerbsfähiger nationaler<br />
Energie in <strong>an</strong>gemessenem Umf<strong>an</strong>g<br />
selbst unterstützen k<strong>an</strong>n. Die Rede<br />
ist zurzeit von 15 Prozent. „Ich freue<br />
mich, dass der Grundged<strong>an</strong>ke eines<br />
solchen Sockels bereits Eing<strong>an</strong>g in<br />
das Grünbuch der EU-Kommission<br />
zur Energieversorgungssicherheit<br />
gefunden hat“, bewertete der Wirtschaftsminister<br />
die derzeitige Entwicklung<br />
positiv.<br />
Rohstoff mit Zukunft: Bei der hochtechnologischen<br />
Gewinnung von <strong>Steinkohle</strong> <strong>steht</strong> der<br />
Mensch immer im Mittelpunkt. Fotos: <strong>RAG</strong>,<br />
vom Endt; DSK, Bootm<strong>an</strong>n, S<strong>an</strong>nem<strong>an</strong>n<br />
Bergbaureviere auf einen Blick<br />
Rhein<br />
Wesel<br />
Lippe<br />
Friedrich Heinrich/<br />
Rheinl<strong>an</strong>d<br />
Niederberg<br />
Lohberg/<br />
Osterfeld<br />
Walsum<br />
Moers<br />
Kamp-Lintfort<br />
Dinslaken<br />
Duisburg<br />
Prosper-H<strong>an</strong>iel<br />
Förderst<strong>an</strong>dort<br />
einem jährlichen Auftragsvolumen von 6 Milliarden Mark und etwa 3,5 Milliarden Mark <strong>an</strong> Löhnen und<br />
Gehältern pro Jahr sind die Betriebe der DSK ein entscheidender Wirtschaftsfaktor.<br />
Bottrop<br />
Gelsenkirchen<br />
Lippe<br />
Essen<br />
Marl Recklinghausen<br />
Auguste<br />
Victoria<br />
Blumenthal/<br />
Haard<br />
Hauptverwaltung<br />
Herne<br />
Ruhr<br />
Ost<br />
Kokerei<br />
Hamm<br />
Mittell<strong>an</strong>d-K<strong>an</strong>al<br />
INFO<br />
Dortmund-Ems-K<strong>an</strong>al<br />
Saarlouis<br />
Warndt/<br />
Luisenthal<br />
Völklingen<br />
Ensdorf<br />
Ibbenbüren<br />
Ibbenbüren<br />
Heusweiler<br />
Saar<br />
Saarbrücken
Gut gerüstet für die Zukunft<br />
Hoffnungsvoll in die Zukunft blicken – das können alle, die<br />
sich bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong> AG (DSK) ausbilden lassen.<br />
Denn Bergbau ist keine verstaubte Angelegenheit. Die<br />
Azubis von heute erwartet Hightech! Und dafür braucht m<strong>an</strong><br />
hoch qualifizierte Spezialisten – unter und über Tage.<br />
Christi<strong>an</strong> Eiche und Marc T<strong>an</strong>tcyus<br />
wollen Energieelektroniker werden.<br />
Beide haben sich für die Ausbildung<br />
im Bergwerk Prosper-H<strong>an</strong>iel in Bottrop<br />
entschieden. Während Christi<strong>an</strong><br />
noch keine Entscheidung für die<br />
Zukunft getroffen hat, will Marc<br />
nach der Ausbildung ein elektronisches<br />
Fachstudium beginnen. Mit<br />
einem Ausbildungsplatz im Bergwerk<br />
Prosper-H<strong>an</strong>iel legen beide<br />
einen soliden Grundstein für ihre<br />
Karriere, auf den sich aufbauen lässt.<br />
Denn die Qualität der Ausbildung<br />
bei der DSK ist beispielhaft: „Wir<br />
stehen <strong>an</strong>deren modernen Unternehmen<br />
vor Ort in nichts nach“, betont<br />
M<strong>an</strong>fred Giller, Ausbildungsleiter<br />
im Bergwerk Ost, „im Gegenteil:<br />
Als größter Ausbilder in Hamm<br />
sorgen wir für Nachwuchs <strong>an</strong> bestens<br />
geschulten Facharbeitern.“<br />
Begehrtes Know-how<br />
In allen Regionen k<strong>an</strong>n sich das Engagement<br />
des Konzerns sehen lassen:<br />
An Rhein, Ruhr und Saar qualifiziert<br />
die DSK junge Menschen<br />
nicht nur für ihren eigenen, sondern<br />
auch für den Bedarf fremder Firmen.<br />
„So werden wir unserer sozialen Ver<strong>an</strong>twortung<br />
gerecht, Jugendlichen<br />
einen qualifizierten und bedarfsorientierten<br />
Einstieg ins Berufsleben<br />
zu ermöglichen“, erläutert der Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzende<br />
Bernd Tönjes die<br />
Leistung der DSK, die allein im verg<strong>an</strong>genen<br />
Jahr rund 2.400 Ausbildungsplätze<br />
<strong>an</strong>bieten konnte.<br />
Neben Berufen wie Metallbauer,<br />
Elektrotechniker und Kaufm<strong>an</strong>n<br />
sind auch junge Br<strong>an</strong>chen vertreten:<br />
IT-Kaufleute, Mediengestalter und<br />
Mikrotechniker werden hier fit<br />
gemacht. Auf diese Weise bleibt die<br />
DSK als Ausbilder l<strong>an</strong>gfristig aktiv<br />
und schult qualifizierte Arbeitskräfte<br />
für den künftigen Bedarf.<br />
Qualifizierung von A bis Z<br />
Gute Perspektiven haben neben den<br />
Auszubildenden ebenso jene Beschäftigten<br />
in der DSK, die zurzeit<br />
außerhalb des Bergbaus einen neuen<br />
Arbeitsplatz suchen. Weil auch in<br />
den kommenden Jahren im Bergbau<br />
<strong>Stelle</strong>n abgebaut werden, bietet das<br />
Unternehmen viele interess<strong>an</strong>te<br />
Bildungsmaßnahmen <strong>an</strong>. Und auf<br />
den Jobbörsen in den Bergwerken<br />
stellen sich die verschiedensten<br />
Firmen als potenzielle Arbeitgeber<br />
vor, vom Mobilfunk<strong>an</strong>bieter bis hin<br />
zum Busunternehmer.<br />
Bei dieser Gelegenheit hat auch<br />
Holger Keller, früher Industriemech<strong>an</strong>iker,<br />
g<strong>an</strong>z neue Talente <strong>an</strong><br />
sich entdeckt: Er hat sich für die<br />
Schulung zum Fachinformatiker in<br />
Saarlouis entschieden. Für die Zeit<br />
nach der neuen Ausbildung eröffnen<br />
sich beste berufliche Aussichten.<br />
Denn die Fachkräfte aus dem<br />
Bergbau sind bei vielen Unternehmen,<br />
gerade aus der IT-Br<strong>an</strong>che,<br />
sehr begehrt. Ihr Teamgeist und das<br />
große Ver<strong>an</strong>twortungsbewusstsein<br />
stehen bei den Arbeitgebern hoch<br />
Frauen im Bergbau? Wer hätte das gedacht!<br />
Neben Ausbildungsplätzen unter Tage bietet<br />
das Unternehmen selbstverständlich auch<br />
Ausbildung in den Bereichen Bürokommunikation<br />
und Computertechnik.<br />
Foto: S<strong>an</strong>nem<strong>an</strong>n<br />
Gute Aussichten für die berufliche<br />
Zukunft: Christi<strong>an</strong> Eiche und Marc<br />
T<strong>an</strong>tcyus lassen sich zum Energieelektroniker<br />
bei der DSK ausbilden.<br />
Foto: Schwesig<br />
4<br />
im Kurs. Raimund Bernatek, Abteilungsleiter<br />
Personalvermittlung für<br />
die Bergwerke Auguste/Victoria und<br />
Blumenthal/Haardt, hat die Erfahrung<br />
gemacht, dass es aufgrund des<br />
riesigen Bedarfs <strong>an</strong> Fachkräften eine<br />
große Nachfrage bei den Bergwerken<br />
gibt: „Jeden Tag gehen in den Personalvermittlungen<br />
vor Ort Anrufe<br />
von Firmen ein mit der Bitte, für sie<br />
Mitarbeiter zu werben.“<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Vorst<strong>an</strong>d der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Steinkohle</strong> AG, 44620 Herne<br />
Ver<strong>an</strong>twortlich: BS3, Presse-ÖA, Udo Kath<br />
Realisation: CP/COMPARTNER, Essen<br />
Druck: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
5 Die Nachbarschaftszeitung<br />
Fundament<br />
Sport- und Eventpalast Arena „AufSchalke“<br />
Die Geschichte von Schalke 04, dem Kultverein aus<br />
dem Ruhrgebiet, ist seit über 100 Jahren eng mit<br />
dem Bergbau verbunden. Es waren Kinder masurischer<br />
Bergleute, die einst Westfalia Schalke gründeten.<br />
Und damit das Fundament einer jahrzehntel<strong>an</strong>gen<br />
Fußball-Erfolgsgeschichte legten, die derzeit<br />
in einem gig<strong>an</strong>tischen Sport- und Eventpalast<br />
„AufSchalke“ gipfelt.<br />
Wie eng die Historie der Kicker und<br />
die der Kumpel verknüpft ist, zeigt<br />
sich „AufSchalke“ einmal mehr: Die<br />
Arena thront auf dem Berger Feld.<br />
Wo demnächst das Leder rollt und<br />
Popstars zum Mikro greifen, bauten<br />
Kumpel in der Tiefe einst die<br />
„schwarzen Diam<strong>an</strong>ten“ ab. Auch<br />
diesmal liefert der Bergbau das<br />
Fundament für Höchstleistungen:<br />
Damit das Jahrhundertbauwerk auf<br />
sicherem Grund <strong>steht</strong>, wurde mit 1,2<br />
Millionen Tonnen „Waschberge“<br />
eine zehn Meter hohe Plattform aufgeschüttet.<br />
„Blau-weiße“ Muttererde<br />
Das Bergwerk Auguste Victoria in<br />
Marl etwa lieferte mehrere tausend<br />
Tonnen des Nebengesteins. Den<br />
Schalker Fußballprofis ist der Herkunftsort<br />
dieser neuen „blau-weißen<br />
Muttererde“ nicht fremd. Denn<br />
schon zu Beginn der Saison fuhr<br />
Schalke ein – in die Schächte AV 8<br />
und AV 3/7 des Marler Bergwerks.<br />
Die Profis von heute sollten sich<br />
dar<strong>an</strong> erinnern, wie einst alles beg<strong>an</strong>n<br />
auf Schalke, als die Kicker tags-<br />
über noch unter Tage schufteten, um<br />
nach Feierabend alles <strong>an</strong>dere als eine<br />
„ruhige Kugel“ zu schieben.<br />
Ernst Kuzorra lässt grüßen<br />
Das Schalker Urgestein Ernst Kuzorra<br />
lässt da herzlich grüßen. Er wäre mit<br />
Sicherheit genauso stolz auf den<br />
Prachtbau wie Schalkes ehrenamtlicher<br />
Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzender Gerhard<br />
Rehberg. Der fuhr selbst jahrel<strong>an</strong>g<br />
ein, bis 1992 arbeitete er als Steiger<br />
auf der Zeche Westerholt in Gelsenkirchen.<br />
„Wenn m<strong>an</strong> dazu beigetragen<br />
hat, dass die Arena ent<strong>steht</strong>, empfindet<br />
m<strong>an</strong> Stolz. Immerhin schaffen<br />
wir mit dem Stadion die<br />
optimalen Rahmenbedingungen<br />
für eine<br />
Sportart, die sehr<br />
eng mit dem Revier<br />
verbunden ist. Verglichen<br />
mit dem<br />
Parkstadion und<br />
der Glückauf-<br />
Kampfbahn<br />
ein wahrer<br />
Qu<strong>an</strong>tensprung.“<br />
FAKTEN UND TERMINE<br />
• Gesamtinvestitionsvolumen: 358 Millionen Mark • Baugrundstück:<br />
154.410 Quadratmeter • Arena-Maße: 225 Meter l<strong>an</strong>g,<br />
187 Meter breit • Höhe: 53,5 Meter vom Betonboden bis zum<br />
Dach • Rauminhalt: 1.618.908 Kubikmeter bei geschlossenem<br />
Dach • Waschberge: Rund 1,2 Millionen Tonnen (600.000 Kubikmeter)<br />
• Beton: Insgesamt 40.000 Kubikmeter, weitere 9.200<br />
Kubikmeter in 3.800 Fertigteilen • Glas: 16.000 Quadratmeter •<br />
Termine: Eröffnung am 13./14.08.; PUR-Konzert am 24./25.08.;<br />
Oper AIDA am 01.09.; Oktoberfest mit den Stars der Volksmusik<br />
am 23.09.; Länderspiel Deutschl<strong>an</strong>d – Finnl<strong>an</strong>d am 06.10.2001.<br />
Alle Tickets unter Tel.: 01805/150810.<br />
auf Kohle gebaut<br />
Prophylaxe im Senkungsgebiet: Die Experten der<br />
DSK wirkten dabei mit, das hochkomplexe Bauprojekt<br />
auf ein tragfähiges Fundament zu stellen.<br />
Fotos: firo; FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V.<br />
Stadion mit Schiebedach<br />
Tatsächlich setzt das Bauwerk Maßstäbe:<br />
Das Dach des 358 Millionen<br />
Mark teuren Sport- und Eventpalastes<br />
lässt sich binnen 30 Minuten<br />
schließen, das Spielfeld liegt in<br />
einer 11.000 Tonnen schweren<br />
Schublade, die in sechs Stunden<br />
unter der <strong>an</strong>hebbaren Südtribüne<br />
aus dem Stadion herausgefahren<br />
werden k<strong>an</strong>n. Das bedeutet: Wo<br />
heute noch das Vereinslied gesungen<br />
wird, k<strong>an</strong>n morgen schon Michael<br />
Jackson auftreten.<br />
Die patentierte Technik der Rasenschublade<br />
wäre ohne das Know-how<br />
des Bergbaus nicht möglich gewesen:<br />
Experten sorgten durch die Verstärkung<br />
des Unterbodens und mittels<br />
einer speziellen „Gleitfolie“ dafür,<br />
dass sich die knapp ein Meter hohe<br />
Schublade nicht verklemmt.<br />
So reiht sich die hochmoderne Arena<br />
„AufSchalke“ in die Riege der Bauwerke<br />
ein, die seit Jahrzehnten das<br />
charakteristische Markenzeichen des<br />
Ruhrgebietes sind: die Zechen und<br />
Fördertürme.<br />
Zurück in die Zukunft ist auf Schalke<br />
eben kein Widerspruch.
Mit seiner einmaligen Kombination aus Natur und Industriekultur präsentiert<br />
sich das Ruhrgebiet als einzigartiges Rad-Revier. Egal, wo Sie sich aufs Rad<br />
schwingen, rund um Ruhr, Rhein, Emscher und Lippe begegnen Ihnen überall<br />
die Monumente der größten Industriel<strong>an</strong>dschaft der Welt.<br />
Mindestens genauso (ent-)sp<strong>an</strong>nend ist eine Tour durchs Saarl<strong>an</strong>d. Hier reizt<br />
ebenso Natur, locken interess<strong>an</strong>te Sehenswürdigkeiten. Steigen Sie<br />
auf – Sie haben die Qual der Wahl!<br />
Fotos: Zefa, Imagine, Mauritius, Je<strong>an</strong>tex<br />
Für Familien<br />
Ruhr:<br />
Marina, Marina und Aquarius<br />
Von Duisburg nach Oberhausen<br />
geht es hier im gemütlichen<br />
Tempo über verkehrsarme<br />
Strecken. Viel gibt es dabei<br />
zu sehen und zu erleben! Radler<br />
können Hafenatmosphäre<br />
schnuppern, alte Speichergebäude<br />
entdecken und idyllische<br />
Uferwege befahren. Biergärten<br />
laden zur Einkehr und liegen<br />
dies- und jenseits der Wege.<br />
Die 27 Kilometer l<strong>an</strong>ge Tour<br />
zeigt das stimmungsvolle<br />
Gesicht des Ruhrgebiets. Im<br />
Mülheimer Aquarius-Wassermuseum<br />
von August Thyssen<br />
locken sp<strong>an</strong>nende Infos rund<br />
ums Thema Wasser. Hier kommen<br />
nicht nur Kinder auf ihre<br />
Kosten. Infos hat die Ruhrgebiet<br />
Tourismus GmbH.<br />
Reviere<br />
Saar:<br />
Tour um die Saarschleife<br />
Aufsteigen und losfahren, heißt<br />
es bei dieser entsp<strong>an</strong>nten Tour<br />
rund um die schöne Saarschleife.<br />
Hier haben Radler die<br />
Qual der Wahl: Sie können entweder<br />
in Merzig oder in Mettlach<br />
starten und kommen leicht<br />
in Fahrt. Auf den flachen Treidelpfaden<br />
entl<strong>an</strong>g der Saar führt<br />
der Weg zum Wolfpark im<br />
Kammerforst oder zur Burg<br />
Montclair. Weitere attraktive<br />
Haltepunkte sind das Keramikmuseum<br />
und die sehenswerten<br />
Kirchen St. Peter und St. Lutwinus.<br />
Auf den 28 Kilometern können<br />
auch Kinder gut mithalten.<br />
Die genaue Beschreibung der<br />
Strecke und Tourenvorschläge<br />
gibt es bei der Tourist-Info<br />
Merzig-Wadern e.V.<br />
Für Genießer<br />
Ruhr:<br />
Mit Paddel und Pedale<br />
Zwei Tage l<strong>an</strong>g in die Pedale<br />
treten, immer schön <strong>an</strong> der<br />
Ruhr entl<strong>an</strong>g: Von Herdecke<br />
über Hattingen und Essen bis<br />
nach Mülheim führt die 69<br />
Kilometer l<strong>an</strong>ge Tour, bei der<br />
Radler schöne Flussl<strong>an</strong>dschaften,<br />
historische Ortskerne und Burgen<br />
passieren. Das Wasserschutzgebiet<br />
Niedere Hülsberg und<br />
ein neun Kilometer l<strong>an</strong>ger<br />
Rundweg zum Thema Bergwerk<br />
im Ruhrtal sind nur zwei Highlights<br />
der sehens- und erlebenswerten<br />
Fahrt. Die Einkehr in einen Biergarten<br />
krönt den Ausflug in die<br />
grüne Lunge des Ruhrgebiets.<br />
Wer will, k<strong>an</strong>n vom Rad ins K<strong>an</strong>u<br />
steigen und mit der Strömung<br />
paddeln. Infos hat die<br />
Ruhrgebiet Tourismus GmbH.<br />
Saar:<br />
Dreiländer-Schnuppertour<br />
Nicht nur F<strong>an</strong>s des edlen<br />
Rebsaftes geraten ins<br />
Schwärmen auf der wahlweise<br />
46 oder 58 Kilometer l<strong>an</strong>gen<br />
Fahrt durch die üppige Weinl<strong>an</strong>dschaft<br />
im Tal der Obermosel.<br />
Durch malerische<br />
Weindörfer geht es ohne größere<br />
Steigungen ins Dreiländereck<br />
Deutschl<strong>an</strong>d-Fr<strong>an</strong>kreich-Luxemburg:<br />
zu den schönsten<br />
römischen Mosaikfußböden<br />
nördlich der Alpen in Nennig<br />
(Deutschl<strong>an</strong>d), der Festung in<br />
Sierck-les-Bains (Fr<strong>an</strong>kreich)<br />
oder dem Weinmuseum in<br />
Ehnen (Luxemburg). Die<br />
genaue Beschreibung der<br />
Strecke und Tourenvorschläge<br />
gibt es bei der Tourist-Info<br />
Merzig-Wadern e.V.<br />
6
7 Die Nachbarschaftszeitung<br />
Im Ruhrgebiet geht es durch neu geschaffene Erholungsgebiete, etwa<br />
über frühere Halden, vorbei <strong>an</strong> Fördertürmen. Das 700 Kilometer l<strong>an</strong>ge<br />
Radwegenetz entl<strong>an</strong>g der „Route der Industriekultur“ bietet genug<br />
Anregungen für jeden Geschmack. Seit März 2001 gibt es auch den<br />
Erlebnisführer „Route der Industriekultur per Rad“ und den Tourenführer<br />
„Ihr Rad ruft“ mit sieben komplett ausgearbeiteten Tourenvorschlägen.<br />
Beide verschaffen Radw<strong>an</strong>derern einen guten Überblick. Zu<br />
bestellen sind die Radel-Ratgeber beim Kommunalverb<strong>an</strong>d Ruhrgebiet<br />
oder bei der Ruhrgebiet Tourismus GmbH.<br />
Auch das Saarl<strong>an</strong>d bietet Radw<strong>an</strong>derern auf dem 1.800<br />
Kilometer l<strong>an</strong>gen Wegenetz eine Menge Abwechslung. An<br />
vielen Orten k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> die Spuren des Bergbaus entdecken.<br />
So können Sie in Bexbach das saarländische<br />
Bergbaumuseum oder den „Rischbachstollen“, Europas<br />
einziges <strong>Steinkohle</strong>-Besucherbergwerk, in St. Ingbert besuchen.<br />
Nicht zu übersehen ist auch die riesige Völklinger<br />
Hütte, die seit 1994 zum Weltkulturerbe zählt. Nähere<br />
Informationen erhalten Sie bei der Tourismuszentrale Saarl<strong>an</strong>d,<br />
spezielle Radw<strong>an</strong>der<strong>an</strong>gebote gibt es bei der Saarschleife Touristik<br />
GmbH.<br />
Mitmachen! Gewinnen!<br />
Erleben Sie das Saarl<strong>an</strong>d und das Ruhrgebiet per Rad! Wir verlosen<br />
eine Woche Radw<strong>an</strong>dern „In 7 Tagen einmal rund ums Saarl<strong>an</strong>d“ für<br />
zwei Personen im Gesamtwert von 1.160,– DM, 20 Radführer „Route der<br />
Industriekultur per Rad“ sowie 25 Tourenbegleiter „Ihr Rad ruft“. Be<strong>an</strong>tworten<br />
Sie einfach unsere Gewinnfrage: Wie heißt die neue Dialogund<br />
<strong>Service</strong>-Initiative 2001 der DSK?<br />
Das Lösungswort mit 10 Buchstaben schreiben Sie bitte auf eine<br />
Postkarte und schicken diese <strong>an</strong>: <strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG, Presse- und<br />
Öffentlichkeitsarbeit, Stichwort „Durchblick“, Postfach, 44620 Herne.<br />
Einsendeschluss ist der 15. Juni 2001.<br />
Absender nicht vergessen! Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />
Anrufen und Infos <strong>an</strong>fordern:<br />
Kommunalverb<strong>an</strong>d Ruhrgebiet: 02 01/20 69 275;<br />
Ruhrgebiet Tourismus GmbH: 02 31/18 16 186;<br />
Kontour GmbH Saar: 06 81/93 80 90;<br />
Info Merzig-Wadern: 0 68 61/73 874;<br />
Tourismuszentrale Saarl<strong>an</strong>d: 0681/92720-0;<br />
Saarpfalz-Touristik: 0 68 41/104 -190;<br />
Saarschleife Touristik: 0 68 64/83 34.<br />
erradeln<br />
Für Kulturf<strong>an</strong>s<br />
Ruhr:<br />
Gig<strong>an</strong>ten der Industriekultur<br />
Den W<strong>an</strong>del im Ruhrgebiet erleben<br />
Radler hautnah auf diesem<br />
Tagestrip zu den Höhepunkten<br />
der Industriekultur. Während der<br />
22 Kilometer l<strong>an</strong>gen Tour von<br />
Oberhausen bis Duisburg geht’s<br />
zum Beispiel zum Gasometer<br />
am CentrO in Oberhausen.<br />
44 Stockwerke hoch ist der frühere<br />
Gasbehälter, der Besucher<br />
inzwischen mit wechselnden<br />
Ausstellungen <strong>an</strong>zieht. Auf der<br />
Route liegt auch der Duisburger<br />
Binnenhafen sowie die neue<br />
Marina im Innenhafen. Im<br />
L<strong>an</strong>dschaftspark Duisburg-Nord<br />
verzaubert abends die Lichtinstallation<br />
Jonath<strong>an</strong> Parks. Ein<br />
märchenhaftes Erlebnis. Infos<br />
hat die Ruhrgebiet Tourismus<br />
GmbH.<br />
Saar:<br />
Rom<strong>an</strong>tik am Saar-Kohle-K<strong>an</strong>al<br />
Direkt <strong>an</strong> der Saar entl<strong>an</strong>g verläuft<br />
die etwa 18 Kilometer<br />
l<strong>an</strong>ge Strecke. Auf dem Leinpfad<br />
von Saarbrücken über<br />
Güdingen nach Sarreguemines.<br />
Im benachbarten Fr<strong>an</strong>kreich<br />
erleben Radler zwei Kulturen<br />
und zwei Mentalitäten. Die<br />
L<strong>an</strong>dschaft ist geprägt durch<br />
alte Mühlengebäude und<br />
Schleusen<strong>an</strong>lagen. Einkehren<br />
können Tourer jederzeit in einen<br />
Biergarten im Schatten grüner<br />
Uferauen. Die Route ist natürlich<br />
auch umgekehrt befahrbar.<br />
Eine echte Alternative zum<br />
Fahrrad ist der Rückweg per<br />
Schiff oder Saarbahn. Genaue<br />
Beschreibung und Tourenvorschläge<br />
gibt es bei Kontour,<br />
Kongress und Touristik GmbH.<br />
Für Sportliche<br />
Ruhr:<br />
Haldencrossbiking<br />
Auch wenn’s komisch klingt: Die<br />
Radler erwartet beim Haldencrossbiking<br />
keine allzu <strong>an</strong>strengende<br />
Extremtour. Stattdessen<br />
gibt’s jede Menge Spaß, wenn<br />
es 42 Kilometer l<strong>an</strong>g ordentlich<br />
hügelig wird. Drei Halden stehen<br />
auf dem Programm: die Halde<br />
Rheinelbe in Gelsenkirchen-<br />
Ückendorf, die Halde Schurenbach<br />
in Essen-Altenessen, ein<br />
interess<strong>an</strong>ter Kunstraum mit der<br />
Bramme von Richard Serra;<br />
schließlich der Tetraeder auf<br />
der Halde Beckstraße in Bottrop.<br />
Allesamt Berge, die aus Millionen<br />
Tonnen Abraum im Ruhrgebiet<br />
entst<strong>an</strong>den sind und heute<br />
eine einzigartige Erlebnisl<strong>an</strong>dschaft<br />
bieten. Infos hat die<br />
Ruhrgebiet Tourismus GmbH.<br />
Saar:<br />
Rund ums Saarl<strong>an</strong>d<br />
300 km <strong>an</strong> sieben Tagen: Am<br />
ersten Tag geht es von Orscholz<br />
nach Weiskirchen, d<strong>an</strong>n weiter<br />
durch die saarländische<br />
Schweiz zum Bostalsee und von<br />
dort nach Bexbach mit seinem<br />
Bergbaumuseum. Die größten<br />
Bunts<strong>an</strong>dsteinhöhlen Europas<br />
auf dem Homburger Schlossberg<br />
stehen am vierten Reisetag<br />
bei der Etappe nach Herbitzheim<br />
auf dem Programm.<br />
Weiter geht es am Gersheimer<br />
Orchideengebiet vorbei über<br />
die deutsch-fr<strong>an</strong>zösische Grenze<br />
nach Karlsbrunn. Am vorletzten<br />
Tag führt der Weg zur Festungsstadt<br />
Saarlouis, bevor die Räder<br />
in Orscholz <strong>an</strong> der Saarschleife<br />
zum Stillst<strong>an</strong>d kommen.<br />
Ver<strong>an</strong>stalter: Saarpfalz-Touristik.
Rezept: „Graf Beusters<br />
Kohlenpott“<br />
1 kg Kartoffeln, 2 l Brühe, 1/2 Wirsingkohl,<br />
1/8 l süße Sahne, 125 g Speckwürfel, 125 g<br />
Zwiebeln, 4 Brüh- oder Mettwürste, 50 g<br />
Schweineschmalz, Mehl, Salz, Pfeffer, Muskat<br />
Gehackte Zwiebeln und Speckwürfel mit den<br />
gewürfelten rohen Kartoffeln im Schweineschmalz<br />
<strong>an</strong>schwitzen und mit Mehl bestäuben.<br />
Den gewaschenen und geschnittenen<br />
Wirsing dazugeben und mit der Brühe auffüllen.<br />
Köcheln lassen, bis die Kartoffeln gar<br />
sind. Brüh- oder Mettwürste in Scheiben<br />
schneiden und als Einlage mit ziehen lassen.<br />
Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken,<br />
zum Schluss mit der Sahne verfeinern.<br />
Guten Appetit!<br />
8<br />
Prost<br />
Einen knurrenden Magen liebt m<strong>an</strong> weder im Ruhrgebiet noch im<br />
Saarl<strong>an</strong>d. Wer kräftig arbeitet, muss schließlich auch genauso kräftig<br />
essen. In beiden Revieren mag m<strong>an</strong> es traditionell herzhaft, zum Essen<br />
gibt’s ein frisches Bier. Welche Gerichte <strong>an</strong> Ruhr und Saar auf den Tisch<br />
kommen? Wir haben den Köchen in die Töpfe geschaut und stellen auf<br />
dieser Seite regionale Spezialitäten vor – zum Nachkochen sehr zu<br />
empfehlen!<br />
Deftig und herzhaft: So ist sowohl<br />
die Küche im Ruhrgebiet als auch<br />
<strong>an</strong> der Saar. Damit Sie die<br />
Spezialitäten einmal selbst auftischen<br />
können, servieren wir Ihnen<br />
hier einige leckere Appetithappen<br />
zum Nachkochen.<br />
Ruhrgebiet<br />
„M<strong>an</strong>n, is dat lecker!“<br />
Die Küche im Ruhrgebiet ist genauso einfach wie deftig. Die<br />
typischen Revier-Gerichte k<strong>an</strong>n jeder am eigenen Herd zubereiten.<br />
Hier geht es nicht um möglichst edle Zutaten und komplizierte<br />
Rezepte, g<strong>an</strong>z im Gegenteil: Hausm<strong>an</strong>nskost, die lecker<br />
ist und satt macht, kommt auf den Tisch. G<strong>an</strong>z so, wie sie im<br />
Ruhrgebiet seit Jahrzehnten schmeckt: mit viel Fleisch, Gemüse<br />
und Kartoffeln in allen Variationen.<br />
Besonders kl<strong>an</strong>gvolle Namen haben die Gerichte auf der<br />
Speisekarte im Essener „Brauhaus Graf Beust“. Umgeben von<br />
vielen Gegenständen aus dem Bergbau – vom gelben Warnschild<br />
bis zu original Hemden, Hosen und Schuhen, die von der<br />
Decke baumeln – bestellt m<strong>an</strong> zum Beispiel „Kumpel Anton’s<br />
Lieblingspf<strong>an</strong>ne“: ein knuspriges Schnitzel mit Gemüse und<br />
Röstkartoffeln. G<strong>an</strong>z hoch im Kurs stehen auch das saftige<br />
„Püttm<strong>an</strong>nsteak“ mit Krautsalat, der „Knappenteller“, hinter<br />
dem sich eine Riesenfrikadelle mit Kartoffelsalat verbirgt, und<br />
natürlich der Klassiker: P<strong>an</strong>has am Schwenkmast. Und unter<br />
„Dat mag Ärwin“ ver<strong>steht</strong> m<strong>an</strong> hier den Spießbraten mit Biersauce<br />
und warmem Speckkartoffelsalat. Ärwin ist übrigens das<br />
Maskottchen im Brauhaus und von Beruf selbstverständlich<br />
Bergm<strong>an</strong>n. Und nicht nur der trinkt zum herzhaften Essen am<br />
liebsten ein frisch gezapftes Bier. Na d<strong>an</strong>n: Prost!<br />
Foto: Stone
9 Die Nachbarschaftszeitung<br />
Mahlzeit<br />
Saarl<strong>an</strong>d<br />
„H<strong>an</strong>n mir gudd gess“<br />
Großmutters Rezepte stehen auch im Saarl<strong>an</strong>d hoch im Kurs<br />
und können sich trotz der Nähe zu Fr<strong>an</strong>kreich und seiner<br />
„Haute cuisine“ mühelos behaupten. Die typischen Gerichte<br />
aus der Region sind deftig und vielseitig. In der saarländischen<br />
Kartoffelsuppe ist zum Beispiel alles drin: Gemüse, Kartoffeln<br />
und natürlich auch Lyoner, die Fleischwurst im Ring, die niemals<br />
fehlen darf. Außerdem liebt der Saarländer seinen<br />
„Dibbelabbes“, den Kartoffelauflauf mit Speckwürfeln. Als echtes<br />
„Nationalgericht“ darf m<strong>an</strong> wohl die „Gefillde“ bezeichnen:<br />
Das sind große Klöße aus einem Kartoffel-Teig, gefüllt mit einer<br />
Mischung aus Leberwurst und Hackfleisch. M<strong>an</strong> serviert sie traditionell<br />
mit einer Speckrahmsauce und kernigem Weinsauerkraut.<br />
Um „Gefillde“ zu schlemmen, muss der Saarländer<br />
nicht unbedingt ins Restaur<strong>an</strong>t. Überall im Saarl<strong>an</strong>d werden die<br />
Knödel zubereitet, und jeder Hobby- oder Profikoch verfeinert<br />
dabei das Originalrezept auf seine persönliche Art und Weise.<br />
Mit „Gefillde“ und Lyonern geht es im Saarbrücker „Stiefel Bräu“<br />
richtig rund: Hier serviert m<strong>an</strong> die herzhaften Wurstkringel gleich<br />
in verschiedenen Variationen, etwa als „Saarschleife“ frisch vom<br />
Grill mit Bratkartoffeln oder mit Paprika und Zwiebeln als<br />
Lyonerspieß. Selbstverständlich kommt diese Spezialität im<br />
Sommer auch mit auf den allseits beliebten Schwenkgrill – auf<br />
Stadtfesten aller Art genau wie im eigenen Garten.<br />
Gewinnspiel<br />
Ein deftiger Eintopf gefällig? Oder<br />
soll ein kräftiges Stück Fleisch auf<br />
den Tisch? Bei der Küche aus Ruhr<br />
und Saar haben Sie die Qual der<br />
Wahl – lassen Sie sich von unseren<br />
Rezepten inspirieren ...!<br />
Wollten Sie nicht immer schon wissen, wie m<strong>an</strong> Bier<br />
braut? Mit „Durchblick“ kein Problem: Wir verlosen<br />
jeweils zwei Brauereibesichtigungen im Essener<br />
„Graf Beust“ für 10 Personen und eine Führung<br />
durch die Brauerei des Saarbrücker „Stiefelbräu“,<br />
ebenfalls für 10 Personen. Be<strong>an</strong>tworten Sie nur folgende<br />
Frage: Wie heißt die runde Wurstspezialität<br />
aus dem Saarl<strong>an</strong>d? Schreiben Sie das Lösungswort<br />
auf eine Postkarte und senden Sie diese bis zum<br />
15 Juni 2001 <strong>an</strong>: DSK, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Stichwort „Prost Mahlzeit“, Postfach, 44620<br />
Herne. Absender nicht vergessen! Der Rechtsweg ist<br />
ausgeschlossen. Die Gewinner werden schriftlich<br />
benachrichtigt.<br />
Rezept: „Gefillde“<br />
Teig: 1,5 kg rohe und 1 kg gekochte<br />
Kartoffeln vom Vortag, 2 Eier, Salz<br />
Füllung: 500g Hackfleisch oder Pfälzer<br />
Leberwurst, 4 EL Milch, Salz, Pfeffer,<br />
Major<strong>an</strong>, Fett zum Braten<br />
Sauce: 50g fetter Speck, 1/8 l Sahne<br />
Rohe Kartoffeln reiben und fest ausdrücken.<br />
Gekochte Kartoffeln durch den Fleischwolf<br />
drehen und mit den geriebenen rohen<br />
Kartoffeln vermengen. Eier unterrühren, salzen<br />
und mit etwas Mehl binden. Runde<br />
Klöße formen, das Hackfleisch im heißen<br />
Fett <strong>an</strong>braten und mit der Milch ablöschen,<br />
aufkochen und würzen. Auskühlen lassen<br />
und die Klöße damit füllen. Klöße in kochendem<br />
Salzwasser 20-25 Minuten gar ziehen<br />
lassen. Den Speck würfeln, in der Pf<strong>an</strong>ne<br />
auslassen und mit Sahne zu einer Sauce binden.<br />
Mit Salz nachwürzen. Dazu serviert<br />
m<strong>an</strong> gekochtes Sauerkraut.<br />
Guten Appetit!
Freche Sprücheklopfer<br />
Gibt es ihn, den „typischen“ Saarländer oder Ruhrgebietler? Auf jeden Fall gibt es in beiden<br />
Regionen echte Originale, die den Mund g<strong>an</strong>z schön voll nehmen. Sie lästern und meckern,<br />
haben zu allem und jedem den passenden Kommentar parat und reden geradeso, wie<br />
ihnen der Schnabel gewachsen ist, aber immer mit einem Augenzwinkern. Und natürlich in<br />
der Sprache ihrer Heimat. Die Kabarettisten Herbert Knebel aus dem Ruhrgebiet und<br />
Jacques von der Saar stellten sich den „Durchblick“-Fragen.<br />
Herr Knebel, Sie sind ein echtes<br />
Kind des Ruhrgebiets. Was ist denn<br />
so richtig klasse <strong>an</strong> dieser Region?<br />
Na als Erstes die Menschen, die Mentalität<br />
vonne Leute <strong>an</strong>ne Ruhr. Dazu<br />
die Vielfalt vonne Kultur und – ja<br />
echt! – die L<strong>an</strong>dschaft hier.<br />
Würden Sie es jemals übers Herz<br />
bringen,<br />
Herbert<br />
hier wegzuziehen?<br />
Knebel<br />
Nee!<br />
Das kommt <strong>an</strong>deren sp<strong>an</strong>isch vor:<br />
Welches „Ruhrpott“-Wort ver<strong>steht</strong><br />
gar<strong>an</strong>tiert niem<strong>an</strong>d von außerhalb?<br />
Dönekes! (bedeutet so viel wie „kleine,<br />
lustige Geschichten“)<br />
Die richtige Trinktemperatur ist für<br />
ein frisches Pils entscheidend. Was<br />
muss Herbert Knebel noch haben,<br />
um sich wohl zu fühlen?<br />
’nen schönen Film zum Gucken,<br />
nette Musik, lecker essen oder einfach<br />
ratzen (schlafen).<br />
Mal wieder lecker essen: Was<br />
kommt bei Knebels im Ruhrgebiet<br />
auf den Tisch?<br />
Kaum zu glauben: g<strong>an</strong>z oft Nudeln<br />
und frischer Salat – wegen de<br />
Vitamine.<br />
Voll rein ins Fettnäpfchen: Womit<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich im Ruhrgebiet so<br />
richtig d<strong>an</strong>ebenbenehmen?<br />
Keine Ahnung, k<strong>an</strong>nze hier eigentlich<br />
gar nich.<br />
Und welchen Spruch muss m<strong>an</strong><br />
drauf haben, um bei den Ruhrge-<br />
Mundart<br />
Ruhrpott Saarl<strong>an</strong>d<br />
bietlern gut <strong>an</strong>zukommen?<br />
Mein Vorschlach wär ja: Boh, leck<br />
mich am Arsch!<br />
Rein in den Trainings<strong>an</strong>zug und<br />
los: Was geht sportlich im Ruhrgebiet<br />
ab?<br />
Fußball, Fußball, Fußball. Rein inne<br />
Stollenschuhe und ab geht dat.<br />
Oder lieber g<strong>an</strong>z gemütlich: Wo<br />
sind die lauschigen Plätzchen zum<br />
Faulenzen?<br />
Anne Ruhr und am Baldeneysee –<br />
wenn nich grade Wochenende is und<br />
dich diese Inliners umsäbeln.<br />
Samstagabend und nix im<br />
Fernsehen. Was jetzt, Herr<br />
Knebel?<br />
Mitte Kumpels Karten kloppen,<br />
mal en Buch lesen oder früh<br />
inne Poofe (Bett) gehen.<br />
Worüber k<strong>an</strong>n sich der<br />
Ruhrgebietler total<br />
kaputtlachen?<br />
Über sich selbs –<br />
und dat is auch<br />
gut so!<br />
Und worüber<br />
lachen Sie?<br />
Über alles, wat<br />
witzig und komisch<br />
is – guck<br />
dich doch um, da<br />
findsse überall wat.<br />
Herbert Knebel als<br />
Reiseführer unter-<br />
Pott Dibbe<br />
Kein Bock! Isch h<strong>an</strong>n die Flemm!<br />
palavern schwätze<br />
sich ‘nen Pips wegholen die Fregg h<strong>an</strong>n<br />
bräsig pich<br />
Bütterken, Kniffte Schmier<br />
Tinnef Fubbes<br />
wegs im Ruhrgebiet: Wo geht’s<br />
hin?<br />
Erst mal zum Gasometer, d<strong>an</strong>n auffe<br />
Bottroper Halde zum Tetraeder, von<br />
beiden k<strong>an</strong>nze unheimlich weit<br />
gucken. Vom Westfalenstadion auch<br />
mal inne MüGa (Mülheimer Gartenschau)<br />
... immer <strong>an</strong>ne Ruhr entl<strong>an</strong>g<br />
und für de Kultur innet Folkw<strong>an</strong>gmuseum.<br />
Wie ist er denn nun, der „Homo<br />
Ruhriensis“? Beschreiben Sie ihn<br />
doch mal.<br />
Große Fresse, zu allem ’ne Meinung,<br />
von allem ’ne halbe Ahnung. Bissken<br />
derb und schroff, aber dat Herz<br />
10<br />
Dönekes von Herbert Knebel finden Sie in seinem<br />
Buch „Boh glaubse ...“, erschienen im<br />
Verlag Henselowsky Boschm<strong>an</strong>n zum Preis<br />
von 19,80 DM.<br />
auffem richtigen Fleck. Und darauf<br />
kommtet ja <strong>an</strong>!<br />
Und was wollten Sie dem „Saarkopp“<br />
immer schon mal sagen?<br />
Gar nix!<br />
Foto: Hoffm<strong>an</strong>n
11 Die Nachbarschaftszeitung<br />
Jacques<br />
die Heimat verlassen, um etwas<br />
Jacques, Sie sind ein echtes Kind<br />
des Saarl<strong>an</strong>des. Was ist denn so<br />
richtig klasse <strong>an</strong> dieser Region?<br />
„Ei, die Leit ...“ – also die Menschen,<br />
denn die sind „ennfach kloor“, total<br />
in Ordnung, denn sie verstehen gut<br />
zu leben ...<br />
Würden Sie es jemals übers Herz<br />
bringen, wieder hier wegzuziehen?<br />
Eigentlich nicht – Saarländer sind<br />
bodenständig. Auch wenn sie mal<br />
mehr Geld zu verdienen, sie kommen<br />
immer wieder zurück: „der eene<br />
frieher, der <strong>an</strong>ner späder“. Unser<br />
Oskar war schon nach fünf Monaten<br />
wieder da!<br />
Das kommt <strong>an</strong>deren sp<strong>an</strong>isch vor:<br />
Welches saarländische Wort ver<strong>steht</strong><br />
gar<strong>an</strong>tiert niem<strong>an</strong>d von<br />
außerhalb?<br />
Da gibt es einige: z. B. das berühmte<br />
„oh leck!“ Keiner weiß eigentlich,<br />
was es heißt, aber alle benutzen es.<br />
Die richtige Trinktemperatur ist für<br />
ein frisches Bier entscheidend. Was<br />
muss Jacques noch haben, um sich<br />
wohl zu fühlen?<br />
„Was Guddes zum Esse“<br />
– und davon gibt es<br />
<strong>an</strong> der Saar genug!<br />
Mal wieder<br />
lecker essen:<br />
Was kommt<br />
bei Jacques<br />
im Saarl<strong>an</strong>d<br />
auf den<br />
Tisch?<br />
Gerne<br />
typisch Saarländisches,<br />
z. B. den Saarländischen<br />
Schwenkbraten,<br />
das ist mariniertes<br />
Schweinefleisch, das<br />
über einem Holzfeuer<br />
auf dem dreibeinigen<br />
Schwenkbratengrill knusprig<br />
gebraten wird.<br />
Foto: Büro Schönauer<br />
Voll rein ins Fettnäpfchen: Womit<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich im Saarl<strong>an</strong>d so richtig<br />
d<strong>an</strong>ebenbenehmen?<br />
Wenn m<strong>an</strong> nicht „schwenken“ k<strong>an</strong>n,<br />
wenn m<strong>an</strong> also nicht in der Lage ist,<br />
einen leckeren Schwenkbraten zuzubereiten.<br />
Der schlimmste saarländische<br />
Tadel ist: „Oh leck, du Dummschwätzer,<br />
dei Vadder konnt’ schunn<br />
nidd schwenkern ...“<br />
Und welchen Spruch muss m<strong>an</strong><br />
draufhaben, um bei den Saarländern<br />
gleich gut <strong>an</strong>zukommen?<br />
Am trefflichsten passt immer:<br />
„Hauptsach’ gudd gess’, geschafft<br />
h<strong>an</strong>n mir schnell!“<br />
Rein in den Trainings<strong>an</strong>zug und<br />
los: Was geht sportlich im Saarl<strong>an</strong>d<br />
ab?<br />
Nicht allzu viel! Lieblingssport ist<br />
hier weniger Fußball – gerade mal 2.<br />
Bundesliga, da lacht m<strong>an</strong> im Pott,<br />
eher das Heimwerken, hier wird alles<br />
„selbert gemacht“, fast jedes Haus<br />
wurde in Eigenarbeit aufgebaut, oder<br />
wie m<strong>an</strong> es im Saarl<strong>an</strong>d nennt:<br />
„gudd org<strong>an</strong>isiert, gudd verschafft,<br />
rischdisch gudd geknaubt“, auf<br />
Deutsch: „Es sieht beschisse aus,<br />
abber es hallt!“<br />
Oder lieber g<strong>an</strong>z gemütlich: Wo<br />
sind die lauschigen Plätzchen zum<br />
Faulenzen?<br />
Dehemm uff da Couch.<br />
Samstagabend und nix im Fernsehen.<br />
Was jetzt, Jacques?<br />
Da geht m<strong>an</strong> in seine Stammkneipe<br />
und <strong>steht</strong> (oder hängt) am Buffet,<br />
also am Tresen – so heißt hier der<br />
saarländische Altar – möglichst nahe<br />
<strong>an</strong> der Zapf<strong>an</strong>lage, damit das Bier<br />
nicht ab<strong>steht</strong>. Das aber nicht nur<br />
samstags, sondern im Grunde täglich.<br />
Worüber k<strong>an</strong>n sich<br />
der Saarländer kaputtlachen?<br />
Über die „Pälzer“<br />
(also die Pfälzer), ein<br />
Richtung Osten „im<br />
Reisch“ beheimatetes<br />
Waldvolk ... m<strong>an</strong><br />
weiß hier zwar, „wo<br />
die Pälzer a<strong>an</strong>f<strong>an</strong>ge“<br />
(nämlich <strong>an</strong> der<br />
Grenze zwischen<br />
Genie und Wahnsinn, bei Homburg)<br />
– nur, ob die Pfalz jetzt bis zum<br />
Rhein, bis zur Oder oder bis nach<br />
Jap<strong>an</strong> geht, das hat noch keiner<br />
herausgefunden ...<br />
Und worüber lachen Sie?<br />
Am liebsten – aber bitte nicht weitersagen<br />
– über die Saarländer!<br />
Jacques als Reiseführer unterwegs<br />
im Saarl<strong>an</strong>d: Wo geht’s hin?<br />
Jeder Saarl<strong>an</strong>dbesucher wird zuallererst<br />
zum guten Essen ausgeführt –<br />
meist „uff die <strong>an</strong>ner Sitt“, also rüber<br />
nach Fr<strong>an</strong>kreich, obwohl die saarländische<br />
Küche der lothringischen in<br />
nichts nach<strong>steht</strong>.<br />
Mehr von Jacques gibt es zum Beispiel auf seiner CD „Kabarett in<br />
Jacques’ Bistro – Das liederliche Gästebuch von und mit Detlev<br />
Schönauer“. Infos zur Live-CD, auf der neben „Jacques“ auch<br />
Marcel Reich-R<strong>an</strong>icki und Konst<strong>an</strong>tin Wecker zu Wort kommen,<br />
finden sich im Internet unter www.schoenauer.de.<br />
Wie ist er denn nun, der „Homo<br />
Saarl<strong>an</strong>densis“? Beschreiben Sie<br />
ihn doch mal.<br />
Eigenlich ist er offen und selbstbewusst,<br />
„aber nur dehemm“. Kaum<br />
muss er raus „ins Reisch“, d<strong>an</strong>n wird<br />
er ängstlich und fürchtet, auf weltmännischem<br />
Parkett auszurutschen.<br />
Er stellt mitunter sein Lichtlein<br />
unter den Scheffel und leidet ab und<br />
<strong>an</strong> unter Minderwertigkeitskomplexen,<br />
die sich immer d<strong>an</strong>n entladen,<br />
wenn er aus Mallorca oder<br />
Gr<strong>an</strong> C<strong>an</strong>aria erleichtert wieder<br />
zurückkommt: „Gott sei D<strong>an</strong>k, mir<br />
sinn widder dehemm!“<br />
Und was wollten Sie dem „Ruhri“<br />
immer schon mal sagen?<br />
Dass er als Kind des Bergbaus dem<br />
Saarländer gewiss ziemlich ähnlich<br />
ist, dafür besseren Fußball hat und<br />
Tauben züchtet. Dafür gibt’s bei uns<br />
das bessere Bier und wir züchten<br />
Karniggel: im Hasenverein „Rammelslust<br />
e.V.“ – is doch auch was,<br />
oder?
Freitag, 19.00 Uhr:<br />
Bermudadreieck,<br />
Bochum<br />
Ein Bermudadreieck in Bochum –<br />
das klingt ja g<strong>an</strong>z gefährlich! Ist<br />
es aber nicht. Im Gegenteil:<br />
Partymäßig geht es hier das<br />
g<strong>an</strong>ze Jahr ziemlich gut ab!<br />
Draußen vor den Kneipen und<br />
natürlich auch drin. G<strong>an</strong>z zentral<br />
gelegen ist das „M<strong>an</strong>dragora“,<br />
quasi die Omma aller Läden im<br />
Dreieck. Wenn mal einer aus der<br />
Clique abstürzt, trifft m<strong>an</strong> ihn hier<br />
bestimmt wieder. Oder er ist<br />
wo<strong>an</strong>ders abgetaucht. Hip und<br />
trendy ist zum Beispiel das<br />
„Sachs“, eine coole Location für<br />
echte Szene-Hänger direkt umme<br />
Ecke. Auf alle Fälle der richtige<br />
Einstieg in den Abend ...<br />
Sebasti<strong>an</strong> Böink (21) ist Azubi im Bergwerk Walsum.<br />
Sein Job macht ihm Spaß, die Kollegen sind voll in<br />
Ordnung. Trotzdem freut er sich aufs Wochenende.<br />
Denn d<strong>an</strong>n geht’s auf die Piste. Das Gute am<br />
Ruhrgebiet: M<strong>an</strong> muss nie weit fahren, um zu den<br />
Locations zu kommen. Außerdem ist für jeden was<br />
dabei: Von Schickimicki bis abgedreht ist hier alles<br />
drin! Für euch hat er sich ins Nachtleben gestürzt ...!<br />
Freitag, 22.00 Uhr:<br />
CentrO, Oberhausen<br />
L<strong>an</strong>gsam wird’s Zeit für den<br />
Aufbruch: Oberhausen ruft. Auf<br />
der Gastropromenade im CentrO,<br />
der „Neuen Mitte“ der Stadt, geht<br />
regelmäßig die Post ab. Hier ist ein<br />
klasse Laden neben dem <strong>an</strong>deren.<br />
Mein klarer Favorit und der<br />
Partytipp schlechthin: das „König“!<br />
Da legt ein DJ auf und sorgt für<br />
phette Beats. Der Laden groovt<br />
gewaltig!<br />
Freitag, 23.30 Uhr:<br />
CentrO, Oberhausen<br />
Im „König“ tobt der Bär, wir<br />
machen trotzdem den Abflug. Ein<br />
Bier im „S<strong>an</strong>ta Fee“ gönnen wir uns<br />
aber noch. Vielleicht treffen wir<br />
auf dem Weg dorthin den ein<br />
oder <strong>an</strong>deren Promi. Letztens lief<br />
mir Verona Feldbusch vor die<br />
Füße. Haben mir die Kollegen am<br />
Montag natürlich nicht geglaubt.<br />
War aber so – äähhrlich!<br />
Nightlife im Revier<br />
Samstag, 01.00 Uhr:<br />
Stadtmitte, Essen<br />
Echt <strong>an</strong>gesagt und schwer hip ist<br />
zurzeit das „Flamingo“ im Essener<br />
Zentrum. Wer eine schräge Sonnenbrille<br />
im Schr<strong>an</strong>k hat, sollte die vorher<br />
rauskramen und mitnehmen.<br />
Ist ein absolut wichtiges Accessoire<br />
in dem Laden. Ansonsten ist<br />
hier Party, Party, Party! Die Leute<br />
sind echt gut drauf, die Stimmung<br />
ist super. Worauf wartet ihr noch?<br />
Samstag, 05.00 Uhr:<br />
Nachschicht!<br />
Jetzt mal ab nach Hause, der<br />
Berg, äh, das Bett ruft! M<strong>an</strong> sieht<br />
sich!<br />
Phette Beats & heiße Parties<br />
„M<strong>an</strong>dragora“, Konrad-Adenauer-Platz<br />
1, „Café Sachs“, Viktoriastr.<br />
55, beide Bochum-City.<br />
„König“, „S<strong>an</strong>ta Fee“ auf der Promenade<br />
im CentrO, Oberhausen.<br />
„Flamingo“: Pferdemarkt 2–4,<br />
Essen-City.<br />
Abfeiern<br />
ohne Ende<br />
Foto: CP/COMPARTNER<br />
12<br />
Eldorado für Nachtschwärmer: Nirgendwo<br />
in Deutschl<strong>an</strong>d gibt es so viele verschiedene<br />
Clubs, sp<strong>an</strong>nende Discotheken und abwechslungsreiche<br />
Kneipen auf einem Fleck wie im<br />
Ruhrgebiet.<br />
Fotos: Kobow, Flamingo
13 Die Nachbarschaftszeitung<br />
Wirtschaftsfaktor Bergbau<br />
Der deutsche <strong>Steinkohle</strong>nbergbau empfängt Subventionen<br />
– eine politische Entscheidung, die L<strong>an</strong>des- und<br />
Bundesregierungen unterstützen. Doch nicht nur in den<br />
Regionen <strong>an</strong> Rhein, Ruhr und Saar, auch deutschl<strong>an</strong>d- und<br />
weltweit ist der Bergbau ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.<br />
Als der Kamp-Lintforter Bäcker<br />
Norbert Büsch seine Brötchentüten<br />
einst mit der Aufschrift „Glück auf –<br />
Ihr Bergleute! Unsere deutsche<br />
<strong>Steinkohle</strong> brauchen wir wie unser<br />
täglich Brot“ bedrucken ließ, war<br />
jedem klar, was gemeint war. Für die<br />
knapp 4.000 Beschäftigten des<br />
Bergwerks Friedrich-Heinrich/Rheinl<strong>an</strong>d<br />
zahlt die DSK jährlich über 250<br />
Millionen Mark Löhne und Gehälter.<br />
Ohne diese Kaufkraft würden<br />
nicht nur in der Bäckerei<br />
Büsch die Lichter ausgehen,<br />
sondern auch bei<br />
den H<strong>an</strong>dwerksbetrieben,<br />
die von den etwa<br />
70 Millionen Mark Investitions-<br />
und Inst<strong>an</strong>dhaltungsvolumen<br />
für<br />
die 18.000 Berg-<br />
arbeiterwohnungen im Kreis Wesel<br />
profitieren.<br />
Die zirka 3,5 Milliarden Mark Löhne<br />
und Gehälter, die die DSK insgesamt<br />
jährlich auszahlt, sichern vielen<br />
ihre Existenz. „Auf den ersten Blick<br />
hat mein S<strong>an</strong>itärfachbetrieb wenig<br />
mit Bergbau zu tun. Aber ohne die<br />
Aufträge des Bergwerks und die<br />
Aufträge der Bergleute müsste ich<br />
mindestens die Hälfte meiner Mitarbeiter<br />
entlassen“, weiß der Duisburger<br />
H<strong>an</strong>dwerksmeister<br />
Dieter Muster. Einer Studie des<br />
Prognos-Institutes zufolge kommen<br />
auf jeden Beschäftigten im<br />
Bergbau statistisch gesehen 1,3<br />
Beschäftigte zusätzlich. Rechnet<br />
m<strong>an</strong> Familien<strong>an</strong>gehörige<br />
hinzu, sind über 300.000 Menschen<br />
wirtschaftlich vom Bergbau<br />
abhängig.<br />
Wie weit dieses Umfeld reicht,<br />
belegen folgende Zahlen: In über<br />
100 Städten und Gemeinden<br />
Nordrhein-Westfalens beträgt<br />
das Auftragsvolumen<br />
der DSK und <strong>RAG</strong><br />
über 100 Millionen<br />
Mark, dasselbe gilt für<br />
50 weitere bundesweit.<br />
Allein im Saarl<strong>an</strong>d<br />
betrug der Um-<br />
INTERVIEW<br />
Braucht den Bergbau zum Überleben:<br />
der kreative Bäcker Norbert<br />
Büsch aus Kamp-Lintfort.<br />
Foto: Schwesig<br />
satz der DSK für das Jahr 2000<br />
314,8 Millionen Mark. Klar, dass<br />
sich nicht nur Bäcker Büsch für den<br />
Erhalt des Bergbaus einsetzt ...<br />
Zukunftstechnologie<br />
Weltweit steigt der Energiebedarf<br />
ras<strong>an</strong>t. <strong>Steinkohle</strong> ist dabei nach wie<br />
vor Energieträger Nummer eins, ihr<br />
Abbau eine Zukunftstechnologie<br />
mit einem Investitionsvolumen von<br />
rund 4.000 Milliarden Mark. Ein<br />
gig<strong>an</strong>tischer „Kuchen“, von dem<br />
sich die deutschen Bergbauzulieferer<br />
und -fachleute ein ordentliches<br />
Stück sichern können. Denn deutsche<br />
Bergbautechnologie ist international<br />
führend. Über 300 vorwiegend<br />
mittelständische Unternehmen<br />
mit rund 50.000 Beschäftigten sind<br />
Richard Steinhaus präsentiert stolz sein<br />
„tägliches Brot“. Der Konditormeister arbeitet in<br />
der Kamp-Lintforter Bäckerei<br />
Büsch, die eine besondere<br />
Aktion startete und sich mit<br />
dem Bergbau in der Stadt solidarisch<br />
erklärte.<br />
Foto: Schwesig<br />
Ernst Löchelt ist Bottroper Oberbürgermeister. Das Bergwerk Prosper-H<strong>an</strong>iel zählt zu seinem<br />
Geltungsbereich.<br />
Durchblick: Welche Impulse gehen vom Bergbau heute noch für die Region aus?<br />
Löchelt: Für einige Städte ist der Bergbau weiterhin ein sehr wichtiger Arbeitgeber. Gar nicht zu reden von<br />
den Zulieferbetrieben mit ihren Arbeitskräften. Interess<strong>an</strong>te Impulse für das<br />
Ruhrgebiet gehen vom Bergbau auch für Kurzreisetouristen aus. In Bottrop sind<br />
hierfür mit den Halden-Neunutzungen hervorragende Beispiele zu finden.<br />
Durchblick: Was würde es für die Region bedeuten, wenn die durch den<br />
Bergbau entst<strong>an</strong>dene Kaufkraft verloren ginge?<br />
Löchelt: Der Verlust wäre nicht allein aus fin<strong>an</strong>ziellen und arbeitsmarktstrukturellen<br />
Gründen enorm. Tausende von Arbeitsplätzen bei Prosper-H<strong>an</strong>iel, in den Zulieferbetrieben,<br />
im örtlichen H<strong>an</strong>dwerk und H<strong>an</strong>del sind von den Entwicklungen<br />
im Bergbau betroffen. Andererseits machen die Politiker in Bottrop zur Stützung<br />
des Bergbaus auch nicht gerade unerhebliche Zugeständnisse: Schließlich ist<br />
m<strong>an</strong> hier bereit, dem Bergbau nicht gerade erfreuliche Eingriffe in die gute<br />
Stube der Stadt, die Kirchheller Heide, zu gestatten – um dem Bergwerk Prosper-<br />
H<strong>an</strong>iel die Erschließung weiterer Lagerstätten zu ermöglichen! Foto: Stadt Bottrop<br />
Menschen stehen im Mittelpunkt:<br />
Auch kommende Generationen<br />
profitieren vom Bergbau.<br />
Foto: <strong>RAG</strong><br />
in der Lage, nahezu alles herzustellen,<br />
was im internationalen Bergbau<br />
benötigt wird. Nur: Sie sind darauf<br />
<strong>an</strong>gewiesen, vor Ort Verfahren und<br />
Technologien zu entwickeln, damit<br />
ihre Technik ein Exportschlager<br />
bleibt. Eberhard Braun, Mitinhaber<br />
der Firma Halbach & Braun in<br />
Sprockhövel: „Der Absatz unserer<br />
Maschinen auf dem deutschen<br />
Markt wird immer schwieriger. Aber<br />
in den USA und im asiatischen<br />
Raum sind wir zunehmend erfolgreich,<br />
weil die deutschen Maschinen<br />
in der g<strong>an</strong>zen Welt als besonders leistungsfähig,<br />
haltbar und technisch<br />
ausgereift gelten.“<br />
Es sind jedoch nicht nur Maschinen,<br />
die den Wirtschaftsfaktor Bergbau<br />
ausmachen, sondern vor allem die<br />
Menschen. Und hier ist sich die<br />
DSK ihrer Ver<strong>an</strong>twortung in besonderem<br />
Maße bewusst. Für viele<br />
Unternehmen ist das hervorragende<br />
Potenzial gut ausgebildeter Fachkräfte<br />
aus dem Bergbau ein wesentlicher<br />
Grund dafür, sich in den<br />
Revieren <strong>an</strong>zusiedeln. Was in den<br />
sechziger und siebziger Jahren mit<br />
dem Bau der Opel-Werke in Bochum<br />
begonnen hat, ist heute auch<br />
für Hightech-Unternehmen wie Nokia<br />
oder Siemens ein wichtiger<br />
Entscheidungsfaktor.<br />
Impulse statt Stillst<strong>an</strong>d<br />
Auch dort, wo St<strong>an</strong>dorte aufgegeben<br />
werden, <strong>steht</strong> der Bergbau zu seiner<br />
Ver<strong>an</strong>twortung für Mensch und<br />
Region. So wurden aus stillgelegten<br />
Bergbauflächen attraktive St<strong>an</strong>dorte<br />
für die Ansiedlung von H<strong>an</strong>del,<br />
Gewerbe und Industrie. Der Gewerbepark<br />
Minister Stein in Dortmund,<br />
das Eurotec-Zentrum in Moers oder<br />
das Gewerbegebiet Maybach auf<br />
dem ehemaligen Gelände der gleichnamigen<br />
Grube im Saarl<strong>an</strong>d sind<br />
hier nur einige Beispiele.
Umweltverträglichkeitsprüfung mit Bürgerbeteiligung<br />
L<strong>an</strong>gfristige Pl<strong>an</strong>ung<br />
Um mögliche Auswirkungen des Bergbaus<br />
auf die Umwelt frühzeitig erfassen und <strong>an</strong>gemessen<br />
reagieren zu können, sind Genehmigungsverfahren<br />
unumgänglich. Sie werden<br />
eingeleitet, um nicht nur im Sinne der Natur<br />
und Umwelt, sondern auch im Sinne der von<br />
Die so gen<strong>an</strong>nten „bergrechtlichen<br />
Pl<strong>an</strong>feststellungsverfahren“, die den<br />
Abbaugenehmigungen der Bergwerke<br />
zugrunde liegen, setzen unter<br />
bestimmten Bedingungen einen<br />
Rahmenbetriebspl<strong>an</strong> nebst Umweltverträglichkeitsstudie<br />
voraus. Bei zahlreichen<br />
Betriebsstätten der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Steinkohle</strong> AG wird dieser zurzeit<br />
überarbeitet oder ist kurz vor<br />
dem Abschluss. Bevor jedoch ein<br />
derartig umf<strong>an</strong>greiches und l<strong>an</strong>gfristiges<br />
Vorhaben auf den Weg kommt,<br />
sind viele Verfahrensschritte notwendig.<br />
Bei dem so gen<strong>an</strong>nten „Scopingtermin“<br />
etwa muss zunächst der<br />
Untersuchungsumf<strong>an</strong>g abgestimmt<br />
werden. Beteiligt sind dar<strong>an</strong> bei-<br />
spielsweise die Städte, die Wasserverbände,<br />
die Bergbehörde und viele<br />
<strong>an</strong>dere Institutionen. Alle projektbeteiligten<br />
<strong>Stelle</strong>n legen hier den<br />
Untersuchungsrahmen für die folgende<br />
Umweltverträglichkeitsstudie<br />
(UVS) fest. Ihr folgt die Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
(UVP) durch die<br />
Bergbehörde.<br />
Neben einer Empfindlichkeits<strong>an</strong>alyse<br />
der vom Abbauvorhaben<br />
berührten Güter werden nun Veränderungsprognosen<br />
entwickelt und<br />
Leitkonzepte für die <strong>an</strong>gestrebte<br />
Umweltentwicklung erarbeitet. Die<br />
UVS ist Best<strong>an</strong>dteil des Rahmenbetriebspl<strong>an</strong>es,<br />
der den Naturhaushalt<br />
erfasst und die bergbauliche<br />
den Bergbauaktivitäten berührten Menschen<br />
l<strong>an</strong>gfristig pl<strong>an</strong>en und gezielt h<strong>an</strong>deln zu<br />
können. In der Regel ist <strong>an</strong> diesen Verfahren<br />
die Öffentlichkeit, also auch der Bürger, im<br />
Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
beteiligt.<br />
Tätigkeit aus ökologischer und l<strong>an</strong>dschaftspl<strong>an</strong>erischer<br />
Sicht bewertet.<br />
Ist dieser erstellt, erfolgt ein Beteiligungsverfahren,<br />
bei dem nicht nur<br />
die Behörden und Gemeinden, sondern<br />
gerade auch die Öffentlichkeit,<br />
also der Bürger, eingebunden ist. In<br />
Duisburg-Walsum etwa sind zurzeit<br />
rund 13.000 Menschen beteiligt, in<br />
Warndt/Luisenthal <strong>an</strong> der Saar sind<br />
ebenso Bürger in die Diskussion um<br />
das gerade abgeschlossene Verfahren<br />
eingebunden.<br />
Volker Hagelstein, Markscheider vor<br />
Ort: „An der Saar ging der Erörterungstermin<br />
über vier Tage – bis zu<br />
120 Bürger waren <strong>an</strong> einem der Tage<br />
<strong>an</strong>wesend. 240 Bürger haben von<br />
Welche Bedeutung hat der Bergbau für Ihre Region?<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Clement (SPD): „Wenn m<strong>an</strong> in das<br />
Bergwerk einfährt, sieht m<strong>an</strong> ein Licht am Ende des<br />
Schachtes, das die Zuversicht des Bergbaus in die<br />
Zukunft symbolisiert. Wir brauchen verlässliche<br />
Perspektiven für die Energiesicherung. Unser Bergbau<br />
ist leistungsstark und bereitet aktiv seine Zukunft<br />
in einer lebens- und leistungsfähigen Größenordnung<br />
vor. Die Zukunftssicherung kommt gut vor<strong>an</strong>.<br />
Jetzt müssen wir alles dafür tun, dass der <strong>Steinkohle</strong>nbergbau<br />
auch nach 2005 eine verlässliche Perspektive<br />
behält, wir müssen auf nationaler Ebene für<br />
eine tragfähige Anschlussregelung ab 2006 sorgen.“<br />
14<br />
Bergbau und Umwelt: von der verlässlichen<br />
Messung vor Ort bis hin zum Dialog über<br />
Konzepte mit der Öffentlichkeit.<br />
Fotos: Schwesig; Zefa<br />
ihrem Recht Gebrauch gemacht,<br />
Einwände schriftlich oder mündlich<br />
vorzutragen. Die Diskussion während<br />
der Erörterung war sehr offen,<br />
fair und sachlich. Beide Seiten respektierten<br />
sich und hörten ein<strong>an</strong>der<br />
zu.“ Ein gelungenes Beispiel für die<br />
Ziele von „Durchblick – der Dialogund<br />
<strong>Service</strong>-Initiative 2001“ der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong> AG.<br />
Zwei traditionelle Bergbaureviere und dennoch zwei g<strong>an</strong>z unterschiedliche Positionen in puncto Zukunft: Die Ministerpräsidenten<br />
Wolfg<strong>an</strong>g Clement (NRW) und Peter Müller (Saarl<strong>an</strong>d) äußern sich in „Durchblick“ über ihre Regionen und den Bergbau:<br />
Peter Müller (CDU): „Es macht keinen Sinn, die<br />
Diskussion zu verkürzen auf die Frage „In welchem<br />
Jahr schließt welches Bergwerk?“ Wir wollen den sozialverträglichen<br />
Ausstieg – ohne die Notwendigkeit<br />
betriebsbedingter Kündigungen. Im Saarl<strong>an</strong>d verlieren<br />
tausend Menschen im Bergbau jedes Jahr ihre<br />
Arbeit. Dahinter stehen ihre Familien. Das ist ein<br />
hohes Anpassungs-Tempo. Da muten wir den Bergleuten<br />
viel zu. Ich glaube nicht, dass dieses Tempo<br />
weiter erhöht werden k<strong>an</strong>n, ohne dass die äußerst<br />
positive Entwicklung, die wir zurzeit am Arbeitsmarkt<br />
haben, gestört wird.“ Fotos: LPA NRW, LR Saarl<strong>an</strong>d
15 Die Nachbarschaftszeitung<br />
Kohleförderung auf Ensdorf wieder <strong>an</strong>gelaufen<br />
OVG-Entscheidung<br />
Nach zehn Tagen Unsicherheit<br />
auf dem Bergwerk Ensdorf<br />
hat das Oberverwaltungsgericht<br />
des Saarl<strong>an</strong>des (OVG)<br />
durch seine Entscheidung für<br />
die Fortführung des Kohlenabbaus<br />
größeren wirtschaftlichen<br />
Schaden für Bergbau,<br />
Energiewirtschaft und Arbeitsmarkt<br />
zunächst abgewendet.<br />
Am 9. Mai 2001 konnte die Förderung<br />
wieder <strong>an</strong>laufen, die Kurzarbeit<br />
von 1.800 Mitarbeitern war nach zwei<br />
Tagen beendet. Das OVG hatte zuvor<br />
den Beschluss des Verwaltungsgerichts<br />
Saarlouis unter Auflagen ausgesetzt,<br />
wonach die Kohleförderung in den<br />
Streben 8.7 und 8.8 Ost in Flöz<br />
Schwalbach mit sofortiger Wirkung<br />
gestoppt werden musste. Hintergrund<br />
war ein entsprechender Antrag eines<br />
Bürgers. Bis zum Abschluss des<br />
Beschwerdeverfahrens k<strong>an</strong>n in den<br />
beiden Streben wieder Kohle gefördert<br />
werden. Auflage: Das Bergwerk<br />
Ensdorf muss den Abbau nachts zwischen<br />
24 und 7 Uhr einstellen. In<br />
dem Streb, den die Experten für die<br />
Erderschütterungen ver<strong>an</strong>twortlich<br />
machen, hatte das Bergwerk bereits<br />
vorher freiwillig auf die nächtlichen<br />
Arbeiten verzichtet.<br />
Aufatmen in Ensdorf: Durch<br />
das rasche H<strong>an</strong>deln des OVG<br />
wurde zunächst größerer wirtschaftlicher<br />
Schaden abgewendet<br />
– zumindest für vier<br />
Monate. So l<strong>an</strong>ge k<strong>an</strong>n das<br />
Bergwerk die Kohleförderung<br />
im Flöz Schwalbach maximal<br />
fortsetzen. Als „ein wichtiges<br />
Signal für den <strong>Steinkohle</strong>nbergbau,<br />
für die Beschäftigten<br />
und für die Sicherheit der<br />
Energieversorgung“ bewertete<br />
Bernd Tönjes, Vorst<strong>an</strong>dsvorsitzender<br />
der DSK, die Entscheidung. „Unsere<br />
Sachargumente wurden berücksichtigt.<br />
Daher sind wir weiterhin zuversichtlich,<br />
dass die Beschwerde vor<br />
dem Oberverwaltungsgericht erfolgreich<br />
sein wird.“<br />
Ein Grund für die Entscheidung des<br />
OVG ist die Tatsache, dass das Anwesen<br />
des Klägers überhaupt erst nach<br />
einem Abbaufortschritt von 400 Metern<br />
in den Einwirkungsbereich der<br />
beiden Strebe gerät. Demgegenüber<br />
wäre ein mehrwöchiger Stillst<strong>an</strong>d des<br />
Bergwerks Ensdorf mit schwerwiegenden<br />
nachteiligen Auswirkungen<br />
auf Förderleistung, -erlöse, Beschäftigung<br />
und Absatzverpflichtungen<br />
verbunden. Daher hält das Gericht<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG (DSK) nimmt die Sorgen der<br />
Bürger ernst. Drei Fachbetriebe haben seit Juni 2000 im<br />
Völklinger Stadtteil Fürstenhausen schon 200 Gas-Warn<strong>an</strong>lagen<br />
in die vom Bergbau betroffenen Häuser eingebaut.<br />
Das Bergwerk Ensdorf k<strong>an</strong>n weiter fördern –<br />
wirtschaftlicher Schaden abgewendet. Foto: Rühl<br />
die voraussichtliche Betroffenheit des<br />
Klägers durch Bergschäden für gering<br />
und hinnehmbar. Gefahren für Haus,<br />
Leben und Gesundheit des Klägers<br />
seien unter diesen Umständen nicht<br />
zu erwarten, so das OVG.<br />
In seiner Entscheidung setzte sich das<br />
OVG auch grundsätzlich mit den<br />
Erderschütterungen ausein<strong>an</strong>der, die<br />
der Kohleabbau auslösen k<strong>an</strong>n. Die<br />
Richter stellten eindeutig klar: Noch<br />
nie wurde dabei eine Stärke erreicht,<br />
die schwerwiegende Gebäudeschäden<br />
befürchten lässt. Die meisten der mittlerweile<br />
über 1.000 Erderschütterungen<br />
k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> <strong>an</strong> der Tagesoberfläche<br />
überhaupt nicht wahrnehmen.<br />
Sicherer Schutz vor Gas<br />
Entweicht Gas, aktiviert das Gerät<br />
sofort ein akustisches Warnsignal.<br />
Das Pilotprojekt greift in den<br />
Gebieten, auf die der Abbau im<br />
Westfeld des Bergwerks Warndt/<br />
Luisenthal einwirkt. Die Maßnahme<br />
wird mit jedem Hauseigentümer<br />
persönlich abgestimmt und<br />
ist als zusätzliche Einrichtung eine<br />
Ergänzung zu dem bewährten<br />
Schutzkonzept. Dazu gehörte wie<br />
bisher insbesondere der Einbau<br />
von flexiblen Leitungsteilen wie<br />
Wellschläuchen, die bergbaubedingte<br />
Bewegungen ausgleichen<br />
können. Die Verwendung der<br />
neuen Alarmeinrichtung macht<br />
die Gasversorgung allerdings noch<br />
Westfeld – so<br />
geht’s weiter!<br />
Das Oberbergamt Saarbrücken<br />
hat am 16. J<strong>an</strong>uar<br />
den Pl<strong>an</strong>feststellungsbeschluss<br />
für den weiteren<br />
Abbau im Westfeld gefasst.<br />
Im Anschluss dar<strong>an</strong><br />
wurde dieser in Völklingen<br />
und Saarbrücken offen<br />
gelegt. Nach einmonatiger<br />
Offenlegung sind bei<br />
dem Verwaltungsgericht<br />
des Saarl<strong>an</strong>des nun zwei<br />
Klagen gegen die Pl<strong>an</strong>feststellungsbehördeeingeg<strong>an</strong>gen.<br />
Eine der Klagen<br />
erhebt die Stadt Völklingen,<br />
eine <strong>an</strong>dere stammt<br />
von zwei Fürstenhausener<br />
Bürgern.<br />
Aufgrund beider Klagen ist bei<br />
der Bergbehörde seitens der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong> AG<br />
(DSK) ein Antrag auf Sofortvollzug<br />
gestellt worden. Inzwischen<br />
wurde beim Bergamt<br />
Saarbrücken auch der Sonderbetriebspl<strong>an</strong><br />
zur „Anhörung der<br />
Oberflächeneigentümer“ für<br />
den Abbau der Strebe<br />
W 81-6 in Flöz 1 und W 82-5 in<br />
Flöz 2 eingereicht. Im Rahmen<br />
des nun laufenden Anhörungsverfahrens<br />
haben alle vom<br />
Abbauvorhaben berührten<br />
Oberflächeneigentümer die<br />
Möglichkeit, sich gegenüber<br />
der Bergbehörde zu äußern.<br />
Die Pl<strong>an</strong>unterlagen werden<br />
demnächst offen gelegt. Das<br />
Bergamt wird die möglichen<br />
Einwände der Bürger und die<br />
Interessen des Bergbaus <strong>an</strong>schließend<br />
abwägen und eine<br />
Entscheidung treffen. Nach den<br />
Pl<strong>an</strong>ungen des Bergwerks soll<br />
der Abbau des Strebes W 81-6<br />
Anf<strong>an</strong>g nächsten Jahres beginnen.<br />
Die Strebe W 81-6 in<br />
Flöz 1 und W 82-5 in Flöz 2 sind<br />
die nördlichsten im Westfeld.<br />
zuverlässiger. Interessierte Bürger können sich unter der kostenfreien<br />
Telefonnummer 08 00 -10 10 20 4 über das Pilotprojekt der DSK informieren.<br />
Fachleute haben schon 200 Gas-Warn<strong>an</strong>lagen in Fürstenhausener Wohnhäusern installiert.<br />
Foto: Presseagentur Becker & Bredel
Saartechnik von<br />
Weltformat<br />
Die deutsche Bergbautechnik ist ein Exportschlager. Zahlreiche<br />
Zulieferfirmen, darunter eine Reihe saarländischer Unternehmen,<br />
entwickeln und vermarkten Bergbaumaschinen und -<strong>an</strong>lagen auf<br />
der g<strong>an</strong>zen Welt. Gleichzeitig schaffen sie vor Ort hoch qualifizierte<br />
Arbeitsplätze. Ein Beispiel ist die Becker-<br />
Unternehmensgruppe aus Friedrichsthal.<br />
„Ohne die Erfahrungswerte und Referenzen<br />
aus den nationalen Bergbaurevieren<br />
<strong>an</strong> Rhein, Ruhr und<br />
Saar könnten wir international nicht<br />
so erfolgreich sein“, weiß Fr<strong>an</strong>z<br />
Becker, Geschäftsführer der gleichnamigen<br />
Unternehmensgruppe. „Der<br />
heimische Bergbau ist das Schaufenster,<br />
in dem wir unseren Kunden<br />
die Leistungsfähigkeit unserer Technik<br />
vorführen und sie überzeugen<br />
können.“ Gerade unter Tage komme<br />
es auf kleine, leichte, leistungsfähige<br />
und zuverlässige Systeme <strong>an</strong>. G<strong>an</strong>z<br />
gleich, ob es dabei um Signal-,<br />
Kommunikations- und Steuerungs<strong>an</strong>lagen<br />
oder Tr<strong>an</strong>sportsysteme gehe.<br />
Know-how des Bergbaus<br />
Das im Bergbau gewonnene Knowhow<br />
nutzt die Becker-Unternehmensgruppe,<br />
um zukunftsweisende Ideen<br />
zu erarbeiten. In enger Zusammenarbeit<br />
mit den Bergwerken der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Steinkohle</strong> AG (DSK)<br />
werden viele Produkte des Unternehmens<br />
bis zur Marktreife entwickelt.<br />
Das Zulieferunternehmen<br />
gehört heute zu den führenden deutschen<br />
Herstellern <strong>an</strong>spruchsvoller<br />
Automatisierungs- und Tr<strong>an</strong>sporttech-<br />
nik für den Untertage-Bergbau. Die<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Steinkohle</strong> AG ist wichtigster<br />
Einzelkunde der Becker-Gruppe.<br />
Viele Schienenflur-, Einschienenhängebahnen<br />
oder Sprech<strong>an</strong>lagen<br />
tragen das Emblem der Firma. Die<br />
Zahl der Mitarbeiter ist hoch, die<br />
Qualifikationen sind vielseitig: Im<br />
Saarl<strong>an</strong>d sind derzeit 150 Beschäftigte<br />
in drei Unternehmensbereichen<br />
tätig. Dazu gehören verschiedene<br />
Gesellschaften, unter<br />
<strong>an</strong>derem für Werkzeug- und Maschinenbau<br />
sowie Tr<strong>an</strong>sporttechnik.<br />
Im Bergbau verfügt die Gruppe<br />
heute über zwei separate Produktlinien<br />
in den Bereichen Tr<strong>an</strong>sport<br />
und explosionsgeschützte Automatisierung<br />
sowie Energietechnik. Die<br />
Becker-Produkte sind im deutschen<br />
Bergbau, in Polen, in Südafrika und<br />
in China erfolgreich im Einsatz.<br />
Weltweit arbeiten rund 500 Mitarbeiter<br />
für das saarländische Unternehmen,<br />
davon rund 200 in<br />
Deutschl<strong>an</strong>d.<br />
120 Mio. Gesamtumsatz<br />
Bei einem Gesamtumsatz von 120<br />
Millionen Mark im Jahr 2000 setzt<br />
das Unternehmen mit Firmensitz in<br />
Ideenschmiede für Bergbautechnologie von Weltr<strong>an</strong>g:<br />
der Firmensitz der Becker-Unternehmensgruppe<br />
aus Friedrichsthal/Maybach.<br />
Fotos: Presseagentur Becker & Bredel<br />
Friedrichsthal/Maybach etwa 30 Prozent<br />
im deutschen Bergbau um.<br />
Rund 18 Millionen Mark davon entfallen<br />
auf den saarländischen Bergbau.<br />
Von der Beratung, dem Engineering,<br />
der Lieferung der Komponenten<br />
und der Montage bis hin zu umf<strong>an</strong>greichen<br />
Schulungsmaßnahmen und<br />
dem flexiblen After-Sales-<strong>Service</strong><br />
bietet die Becker-Unternehmensgruppe<br />
alles aus einer H<strong>an</strong>d <strong>an</strong>.<br />
„Technik ohne <strong>Service</strong> ist wie ein<br />
Viele im Bergbau genutzte Schienenflurbahnen<br />
kommen von der Saar.<br />
Foto: Lessmöllm<strong>an</strong>n<br />
16<br />
Motor ohne Öl“, erklärt dementsprechend<br />
Arnold Trockur, der für<br />
Vertrieb und Marketing zuständige<br />
Direktor. Den Leitspruch „Innovation<br />
aus Tradition“ hat sich die<br />
Becker-Unternehmensgruppe längst<br />
auf die Fahnen geschrieben.<br />
Telefon-Hotline: <strong>Service</strong>Center<br />
für Markscheidewesen und<br />
Bergschäden<br />
0800/10 10 20 4