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(PDF) Ehrenamtliches Engagement in Sportvereinen - Der Deutsche ...

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<strong>Ehrenamtliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en<br />

solche wahrgenommen werden. Zum anderen ist es im H<strong>in</strong>blick auf die „strategische<br />

Handlungskompetenz“ von Sportvere<strong>in</strong>en im Bereich der Personalpolitik wichtig etwas<br />

darüber zu erfahren, ob und <strong>in</strong> welcher Form sie auf solche Probleme reagieren und wie<br />

erfolgreich sie dabei s<strong>in</strong>d.<br />

Wie alle Vere<strong>in</strong>suntersuchungen der Vergangenheit e<strong>in</strong>schließlich der vorliegenden zeigen,<br />

besitzt die Aufgabe der Gew<strong>in</strong>nung und B<strong>in</strong>dung von ehrenamtlichen Mitarbeitern <strong>in</strong><br />

Sportvere<strong>in</strong>en höchste Priorität. Allerd<strong>in</strong>gs ist der „Problemcharakter“ dieser Aufgabe<br />

durchaus umstritten. E<strong>in</strong>erseits gibt es kaum Vere<strong>in</strong>svertreter, die nicht über e<strong>in</strong>e zu ger<strong>in</strong>ge<br />

bzw. e<strong>in</strong>e nachlassende Mitarbeitsbereitschaft von Vere<strong>in</strong>smitgliedern klagen. Andererseits<br />

s<strong>in</strong>d diese Klagen wiederum stark zu relativieren, da sie sich nicht mit den<br />

wissenschaftlichen Befunden zum Ausmaß des ehrenamtlichen <strong>Engagement</strong>s decken. E<strong>in</strong>e<br />

mögliche Erklärung für diese Kluft ist, dass es sich mit der Ressource der „freiwilligen<br />

unentgeltlichen Mitarbeitsbereitschaft“ <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en ähnlich wie mit der Ressource „Geld“<br />

verhält: Beide s<strong>in</strong>d im Verhältnis zu den Wachstumszielen von Vere<strong>in</strong>en strukturell bed<strong>in</strong>gt<br />

(<strong>in</strong> aller Regel) chronisch knapp und schwer zu generieren, mit der Folge, dass bei ihrer<br />

Beurteilung die E<strong>in</strong>schätzung dom<strong>in</strong>iert, davon im Grunde immer zu wenig zu besitzen.<br />

E<strong>in</strong>e methodische Schwäche vergangener FISAS-Studien lag dar<strong>in</strong>, dass durch die Arbeit<br />

mit „Aufgaben- und Problemskalen“ aus den Ergebnissen nicht klar erkennbar war, ob <strong>in</strong><br />

der Rekrutierung und E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von ehrenamtlichem Personal „nur“ e<strong>in</strong>e besonders<br />

wichtige, weil fortwährend zu bewältigende Aufgabe oder (auch) e<strong>in</strong> massives Problem<br />

gesehen wurde. Deshalb wurde <strong>in</strong> der aktuellen Untersuchung explizit nach vorhandenen<br />

Problemen und Lösungsansätzen im Bereich der ehrenamtlichen Mitarbeit gefragt.<br />

Erste H<strong>in</strong>weise auf mögliche Probleme im Bereich „ehrenamtlicher Mitarbeit“ gibt die<br />

Frage nach der Zahl und Art von aktuell (d. h. zum Befragungszeitpunkt) nicht besetzten<br />

Ämtern und Positionen. Danach s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> rd. 2/3 der Vere<strong>in</strong>e (65 %) alle vorhandenen Stellen<br />

auch besetzt. 1/3 der Vere<strong>in</strong>e (35 %) berichtet dagegen von m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er Vakanz. Und<br />

zwar waren <strong>in</strong> 17 % der Vere<strong>in</strong>e zum Befragungszeitpunkt e<strong>in</strong>e Position, <strong>in</strong> 11 % zwei<br />

Positionen und <strong>in</strong> weiteren 7 % der Vere<strong>in</strong>e drei oder mehr Ämter nicht besetzt. 12 Die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit von nicht besetzten Ämtern steigt mit der Größe des Vere<strong>in</strong>s 13 , was<br />

allerd<strong>in</strong>gs schlicht e<strong>in</strong>e Folge der größeren Anzahl von ehrenamtlichen Positionen se<strong>in</strong><br />

kann, also nicht als Beleg für größere Probleme der Ämterbesetzung <strong>in</strong> größeren Vere<strong>in</strong>e<br />

gewertet werden darf.<br />

Die Vere<strong>in</strong>e wurden gebeten anzugeben, um welche Positionen es sich hierbei handelt<br />

(vgl. dazu Tab. 14). Von vergleichsweise ger<strong>in</strong>ger Bedeutung erweisen sich dabei Vakanzen<br />

12 Auf die Gesamtzahl der Vere<strong>in</strong>e hochgerechnet ergeben dies rd. 58.660 Vere<strong>in</strong>e, die alle Positionen<br />

besetzt haben. Diesen stehen 15.200 Vere<strong>in</strong>e, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong> Amt, 9.450 Vere<strong>in</strong>e, <strong>in</strong> denen zwei Ämter und<br />

6.660 Vere<strong>in</strong>e, die drei oder mehr Ämter zur Zeit nicht besetzen können, gegenüber.<br />

13 In Vere<strong>in</strong>en bis 100 Mitglieder berichten 27 % der Vere<strong>in</strong>e von (m<strong>in</strong>destens) e<strong>in</strong>er nicht besetzten Stelle,<br />

<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en zwischen 101 – 300 Mitglieder s<strong>in</strong>d dies 32 %, <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en mit 301 – 1.000 Mitglieder 40 %<br />

und <strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>en mit mehr als 1.000 Mitgliedern 55 %.<br />

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