(PDF) Ehrenamtliches Engagement in Sportvereinen - Der Deutsche ...
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<strong>Ehrenamtliches</strong> <strong>Engagement</strong> <strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en<br />
Verwirklichung der Vere<strong>in</strong>sziele; zum anderen sorgt das Freiwilligenengagement – neben<br />
der demokratischen Entscheidungsstruktur – dafür, dass die Mitglieder<strong>in</strong>teressen und die<br />
Ziele der Organisation e<strong>in</strong>en hohen Deckungsgrad aufweisen (vgl. He<strong>in</strong>emann & Horch,<br />
1988, S. 110f.; Horch, 1992; Meier, 2003, S. 31ff.; He<strong>in</strong>emann, 2004, S. 85)<br />
Ältere empirische Studien zur Freiwilligenarbeit <strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en zeigen, dass das<br />
Mitgliederengagement <strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en 1. im Vergleich zu anderen Non-Profit-<br />
Organisationen e<strong>in</strong>e besonders hohe Bedeutung besitzt (vgl. He<strong>in</strong>emann & Horch, 1991;<br />
Beher, Liebig & Rauschenbach, 2000) und es sich dabei 2. im Rückblick der vergangenen<br />
Jahrzehnte um e<strong>in</strong> erstaunlich robustes und überaus vitales Phänomen handelt. Im Kontrast<br />
zu der <strong>in</strong> der Gesellschaft und auch unter Funktionsträgern des Sports weit verbreiteten<br />
Ansicht e<strong>in</strong>er abnehmenden Bereitschaft der Mitglieder zum ehrenamtlichen <strong>Engagement</strong><br />
konnten <strong>in</strong> den vergangenen FISAS-Studien ke<strong>in</strong>e Belege für e<strong>in</strong>e „Krise des Ehrenamts“<br />
gefunden werden. (vgl. He<strong>in</strong>emann & Schubert, 1994, S. 217ff.; Emrich, Pitsch &<br />
Papathanassiou, 2001, S. 245ff.)<br />
Dennoch war und ist die Bereitstellung von unentgeltlicher Arbeitszeit durch die Mitglieder<br />
<strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en immer auch prekär. Empirische Untersuchungen zeigen auch, dass zum<br />
e<strong>in</strong>en der Grad des ehrenamtlichen <strong>Engagement</strong>s von Mitgliedern <strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en durchaus<br />
große Unterschiede aufweist. Zum anderen wurden <strong>in</strong> den letzten Jahren mit den<br />
gestiegenen qualitativen Ansprüchen der Mitglieder an ihren Sport als<br />
„Dienstleistungsangebot“ und der zunehmenden Bedeutung von Fachkenntnissen für e<strong>in</strong>e<br />
sachgerechte Aufgabenerfüllung auch die Grenzen der Bewältigung der Vere<strong>in</strong>sarbeit auf<br />
der Basis e<strong>in</strong>es re<strong>in</strong> ehrenamtlichen <strong>Engagement</strong>s von Mitgliedern mehr und mehr deutlich.<br />
Offenkundige Probleme vieler Vere<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der Besetzung von Ämtern auf der Führungsebene<br />
von Vorständen und e<strong>in</strong>e Aufweichung der Grenzen zwischen bezahlter und unbezahlter<br />
Arbeit <strong>in</strong>sbesondere auf der Ausführungsebene (Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g, Betreuung, Wettkämpfe etc.)<br />
werfen die Frage auf, ob der selbstorganisierte Sport nicht doch von e<strong>in</strong>er „schleichenden<br />
Erosion“ des Grundpr<strong>in</strong>zips der Freiwilligenarbeit bedroht oder gar betroffen ist.<br />
E<strong>in</strong>e exakte empirische Ermittlung der Bedeutung der Freiwilligenarbeit <strong>in</strong> Sportvere<strong>in</strong>en<br />
steht vor erheblichen Problemen, da Art und Umfang des unentgeltlichen Arbeitse<strong>in</strong>satzes<br />
von Mitgliedern e<strong>in</strong>e extreme Heterogenität und Variabilität aufweisen. Bereits bei der<br />
amts- bzw. positionsgebundenen Freiwilligenarbeit geben Amtsbezeichnungen nur höchst<br />
unvollständig Auskunft über das tatsächliche Aufgabenprofil und das <strong>Engagement</strong> e<strong>in</strong>es<br />
ehrenamtlichen Mitarbeiters. E<strong>in</strong>e Erfassung vieler qualitativer Aspekte der Ressource<br />
„Freiwilligenarbeit“ 1 über den ungefähren zeitlichen Umfang des <strong>Engagement</strong>s h<strong>in</strong>aus ist<br />
ebenso wenig möglich, wie e<strong>in</strong>e Ermittlung der vielfältigen Formen der<br />
nichtamtsgebundenen, regelmäßigen oder sporadischen Mithilfe von Mitgliedern und Nicht-<br />
Mitgliedern (z. B. von Eltern) <strong>in</strong>sbesondere bei Sport- und anderen Veranstaltungen.<br />
1 Hierzu zählen etwa die von ehrenamtlichen Mitarbeitern und Helfern e<strong>in</strong>gebrachten Ressourcen aus dem<br />
privaten und beruflichen Umfeld (Auto, Telefon, Büro, Sekretär<strong>in</strong>, etc.) und personengebundene Merkmale<br />
wie z. B. berufliche Qualifikationen, Netzwerke und Beziehungen.<br />
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