Wahlen in Bayern - Lehrstuhl für Rechnerorientierte Statistik und ...

Wahlergebnis der Landtagswahl in Schwaben 7
Anders ist dies bei den Gesamtstimmen. Sie wirken sich ja direkt auf die Zusammensetzung
des Landtages aus. Die Gesamtstimmen beinhalten sowohl die Listenstimmen als auch die
Direktstimmen und haben somit Einfluss auf die Zusammensetzung des Landtags.
Man kann bei den letzten beiden Darstellungen erkennen, dass die Erststimmenanteile
und die Gesamtstimmenanteile der jeweiligen Parteien sehr ähnlich verteilt sind. Vermutlich
gaben etliche Wähler ihre Erst- und Zweitstimmen den jeweils gleichen Parteien.
In meinem Vortrag sollten die Flash-Animation unter http://www.spiegel.de/static/
flash/wahlbayern2003/popup.html und das Interaktive Kartenverzeichnis des Bayerischen
Landesamts für Statistik und Datenverarbeitung (http://www.statistik.bayern.de/daten/
intermaptiv/archiv/home.asp) vorgestellt werden. Aufgrund technischer Probleme funktionierte
leider die Internetverbindung nicht und das Auditorium musste auf die Präsentation
verzichten. In beiden Angeboten wurden die Wahlergebnisse der letzten Landtagswahl 2003
graphisch aufgearbeitet. Man kann verschiedene Regionen (Gemeinden, Landkreise, Bezirke)
auf einer Landkarte wählen und erhält das Abstimmungsresultat farblich dargestellt.
Aus Zeitgründen und um Wiederholungen zu vermeiden verzichtete ich auf die Darstellung
der Bezirkstagswahlen und behandelte als nächsten Punkt die Kommunalwahl.
3 Kommualwahl
Die Kommunalwahl untergliedert sich in zwei Bereiche. Zum einen werden in der Gemeindewahl
Erster Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister und Gemeinde-, Marktgemeinde- bzw.
Stadtrat gewählt, zum anderen in der Landkreiswahl Landrat und Kreistag.
Bürgermeister und Landräte werden dabei direkt gewählt. Jeder Wähler hat eine Stimme
und es gewinnt der Kandidat mit der Mehrheit der Stimmen.
Die Anzahl der Mandate in einem Gemeinderat bzw. Kreistag hängt von der Größe der
Gemeinde bzw. des Kreises ab, jeder Wähler hat so viele Stimmen, wie es Mandate zu verteilen
gibt. Außer in Gemeinden mit weniger als 3.000 Einwohner, denn dort können sich
pro Wahlvorschlag bis zu doppelt so viele Bewerber aufstellen lassen, wie Sitze zu vergeben
sind und jeder Wähler hat so viele Stimmen, wie der Wahlvorschlag mit der größten Bewerberzahl.
Ein Beispiel: Die Gemeinde Buchdorf im Landkreis Donau-Ries hat knapp 1.700
Einwohner und damit 12 Gemeinderäte, also können auf jeder Liste maximal 24 Bewerber
kandidieren. Wenn jetzt die Liste mit den meisten Bewerbern 20 Kandidaten hätte, könnte
jeder Wähler 20 Stimmen vergeben.
Sowohl für die Kreistagswahl als auch für die Gemeinderatswahl hat jeder Wähler die
Möglichkeit, ein Listenkreuz zu setzen. Damit werden die Stimmen, die nicht direkt für
bestimmte Personen abgegeben wurden, auf der Liste von oben nach unten aufgeteilt. Kandidaten,
denen man schon drei Stimmen gegebem hat, erhalten keine Listenstimme mehr,
sondern sie werden bei der Verteilung der Listenstimmen übersprungen. Will man einem
Bewerber ausdrücklich keine Listenstimme geben, kann man ihn streichen. Außerdem kann
7 Quelle: http://www.landtagswahl2003.bayern.de/lw2003/907/akt/300909464153.gif
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