Psychiatriebericht Steiermark - plattform psyche
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2.2 Rahmendaten<br />
Ca. 1.500 Mio. Menschen leiden weltweit an neuropsychiatrischen Krankheiten (inklusive<br />
mental, behavioural und substantial disorders) (www.who.dk).<br />
Im Durchschnitt ist laut WHO jeder vierte Mensch einmal in seinem Leben von einer massiven<br />
psychischen Beeinträchtigung betroffen, für deren positive Bewältigung er professionelle<br />
Hilfe in Anspruch nehmen muß.<br />
Bezogen auf die <strong>Steiermark</strong> mit ca. 1,2 Millionen Einwohnern bedeutet das rund 300.000<br />
Menschen.<br />
Der Gesundheitsbericht 2000 für die <strong>Steiermark</strong> (www.sanitaetsdirektion.steiermark.at<br />
/gesundheit) bestätigt diese hypothetische Prävalenz im Bereich der psychischen Gesundheit<br />
und stellt fest, dass nur ein Teil der Betroffenen fachspezifisch betreut werden kann.<br />
Unabhängig davon, ob in Behandlung stehend oder nicht, muß demnach angenommen<br />
werden, dass zu einem Stichtag 22 Prozent der steirischen Bevölkerung an einer psychischen<br />
Beeinträchtigung leiden, das wären rund 260.000 SteirerInnen.<br />
Von diesen sind vermutlich 107.000 von psychogenen oder persönlichkeitsbezogenen<br />
Problemen betroffen,<br />
geschätzte 59.000 leiden an Demenz oder einem psychoorganischen Syndrom und<br />
etwa 47.000 an einer Abhängigkeitserkrankung.<br />
Rund 12.000 (= 1% der steirischen Bevölkerung) leiden an einer Erkrankung aus dem<br />
schizophrenen Formenkreis [2].<br />
Eine Verschärfung erfahren diese Zahlen noch durch die Tatsache, dass die <strong>Steiermark</strong> sehr<br />
hohe Suizidraten aufzuweisen hat. 19,2 Selbstmorde auf 100.000 Einwohner wurden 2001<br />
gezählt wurden. 2002 kommen 275 Suizidtote auf 100.000 Einwohner; die Suizidrate betrug<br />
23,2; und auch im Berichtszeitraum 2003 ist die <strong>Steiermark</strong> mit einer Suizidrate von 24,3<br />
auf 100.000 Einwohner (287 Fälle absolut) wieder auf den Negativ-Spitzenplätzen der Statistik<br />
zu finden.<br />
2002 sind in der <strong>Steiermark</strong> rund 20.000 Krankenhausaufenthalte mit einer psychischen<br />
Erkrankung als Hauptdiagnose und einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 20 Tagen<br />
dokumentiert.<br />
Mit einem angemessenen Angebot an extramuralen Strukturen, könnte die Zahl der<br />
Krankenhausaufenthalte sowie u.U. auch die durchschnittliche Verweildauer weiter reduziert<br />
werden. Zu diesem Zweck ist jedoch ein bedürfnis- bzw. bedarfsgerechtes Netzwerk<br />
extramuraler Angebote in qualitativ und quantitativ ausreichender Form zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
In den letzten 20 Jahren sind zwar eine Reihe von extramuralen Einrichtungen und Diensten<br />
entstanden, jedoch sind wichtige sozialpsychiatrische Achsen längst noch nicht ausreichend<br />
repräsentiert.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2003 15