Psychiatriebericht Steiermark - plattform psyche
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<strong>Psychiatriebericht</strong><br />
<strong>Steiermark</strong><br />
2009
Impressum<br />
Herausgeber und Verleger<br />
Amt der Steiermärkischen Landesregierung - FA8B Gesundheitswesen -<br />
Sanitätsdirektion<br />
Friedrichgasse 9, 8010 Graz<br />
Redaktion<br />
DDr. Susanna Krainz<br />
Mitarbeit<br />
Brigitte Tschernko, akad.Gerontologin<br />
Statistik<br />
Mag. Gerhard Wasner<br />
Layout, Infographik, Gesamtgestaltung<br />
redfish.to communications design<br />
Kontakt<br />
DDr. Susanna Krainz - Psychiatriekoordinatorin<br />
Amt der Steiermärkischen Landesregierung - FA8B Gesundheitswesen -<br />
Sanitätsdirektion<br />
Friedrichgasse 9, 8010 Graz<br />
Tel.: 0316/877-3525, Fax: 0316/877-4835<br />
mailto: susanna.krainz@stmk.gv.at<br />
www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at<br />
2009
Nicht alles was zählt, kann gezählt werden<br />
und nicht alles was gezählt werden kann, zählt.
Zum Gedenken<br />
Em.o. Univ. Prof. Dr. med. Univ. Hans Georg Zapotoczky<br />
Herr Prof. Zapotoczky war der Wegbereiter der Sozialpsychiatrischen<br />
Versorgung in der <strong>Steiermark</strong>.<br />
Nachdem er im Jahr 1991 die Univ. Klinik für Psychiatrie am Klinikum in<br />
Graz als Vorstand übernommen hatte, gründete er bereits im selben Jahr<br />
die Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit und legte damit das<br />
Fundament für eine medizinisch getragene sozialpsychiatrische Versorgung<br />
psychisch Kranker in der <strong>Steiermark</strong>. Visionär hatte er die notwendige<br />
Integration des stationären und außerstationären Versorgungsbereiches<br />
bereits erkannt und war seither unermüdlich um deren Umsetzung bemüht.<br />
Mit seiner Persönlichkeit prägte er einen wichtigen Abschnitt der<br />
Psychiatriegeschichte in der <strong>Steiermark</strong> mit unverwechselbarer Handschrift.<br />
Vieles davon wird bleiben und als Grundlage für weitere positive<br />
Entwicklungen in der Zukunft dienen.<br />
Er hinterlässt uns sein sozialpsychiatrisches Lebenswerk. Seine Gedanken<br />
und sein Bemühen fortzusetzen ist unser Anliegen!<br />
In persönlicher Dankbarkeit für viele Gedanken und Impulse werden wir<br />
und werde ich ihm ein ehrendes Andenken bewahren.<br />
Die Psychiatriekoordinatorin des Landes <strong>Steiermark</strong>
Inhaltsverzeichnis<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 1
2 Inhaltsverzeichnis |<br />
1. Vorwort............................................................................................................7<br />
2. Einleitung......................................................................................................11<br />
2.1 Die Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong>..........................13<br />
2.1.1 Grundlagen......................................................................................................14<br />
2.1.2 Aufgaben.........................................................................................................14<br />
2.1.3 Gremien...........................................................................................................16<br />
2.1.4 Aktivitäten 2009.............................................................................................18<br />
2.2 Psychische Gesundheit der SteirerInnen.......................................................19<br />
2.3 Österreichischer Strukturplan Gesundheit (ÖSG)..........................................22<br />
2.3.1 Planungsmatrix...............................................................................................25<br />
2.3.2 Leistungsmatrix..............................................................................................26<br />
2.4 Regionaler Strukturplan Gesundheit (RSG)...................................................29<br />
2.5 Struktur- und demographische Daten zur <strong>Steiermark</strong>..................................34<br />
3. Stationäre psychiatrische Versorgung.......................................................37<br />
3.1 Ressourcen und Inanspruchnahme................................................................41<br />
3.2 Stationäre Psychiatrische Rehabilitation.......................................................43<br />
4. Teilstationäre Versorgung............................................................................47<br />
4.1 Ressourcen und Inanspruchnahme ...............................................................50<br />
5. Ambulante Versorgung................................................................................51<br />
5.1 Praktische ÄrztInnen........................................................................................52<br />
5.2 Niedergelassene FachärztInnen.....................................................................53<br />
5.3 PsychologInnen ...............................................................................................54<br />
5.4 PsychotherapeutInnen.....................................................................................56<br />
6. Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung....................................61<br />
6.1 Trägerorganisationen.......................................................................................63<br />
6.1.1 Psychosoziales Versorgungsangebot.............................................................64<br />
6.2 Entwicklung 2005-2009..................................................................................66<br />
6.2.1 Entwicklung der gesamten Versorgungslage in den letzten 5 Jahren........66<br />
6.2.2 Entwicklung der Dienstposten ......................................................................67<br />
6.2.3 Entwicklung der KlientInnenzahlen...............................................................68<br />
6.3 Versorgungslage 2009....................................................................................69<br />
6.3.1 Durchschnittliche Versorgungslage der steirischen Bezirke über alle<br />
Angebote....................................................................................................................70<br />
6.4 Leistungsdaten - Personal...............................................................................71
6.4.1 Dienstposten nach Beschäftigungsarten .....................................................71<br />
6.4.2 Dienstposten betreuend nach Aufgabenbereichen ....................................72<br />
6.4.3 Dienstposten betreuend nach Aufgabenteilbereichen ...............................73<br />
6.4.4 Dienstposten betreuend nach Altersgruppenschwerpunkt ........................75<br />
6.4.5 Dienstposten betreuend nach Altersgruppenschwerpunkten und<br />
Aufgabenbereichen ..................................................................................................76<br />
6.4.6 Dienstposten nach Berufsgruppen ..............................................................77<br />
6.4.7 Arbeitsleistung nach Tätigkeitsarten.............................................................79<br />
6.4.9 Leistungskatalog - Beratungszentren............................................................81<br />
6.5 Leistungsdaten - KlientInnen..........................................................................83<br />
6.5.1 KlientInnenzahlen nach Leistungsbereichen...............................................83<br />
6.5.2 Altersstruktur & Altersgruppenschwerpunkte..............................................84<br />
6.5.6 Geschlechterverteilung .................................................................................86<br />
6.5.7 Bildungsniveau...............................................................................................86<br />
6.5.8 Diagnosen ......................................................................................................87<br />
6.5.10 Familienstände.............................................................................................90<br />
6.5.12 Lebensunterhalte ........................................................................................92<br />
6.5.15 Staatsbürgerschaften ..................................................................................94<br />
6.5.16 Wohnverhältnisse ........................................................................................95<br />
6.5.19 Zuweiser .......................................................................................................97<br />
6.5.22 Angaben zur Besachwalterung der betreuten KlientInnen.......................99<br />
6.5.23 Einstufungen nach BHG...............................................................................99<br />
6.6 Beratungszentren - im Detail........................................................................101<br />
6.6.1 Versorgungssituation - Schwerpunkt Erwachsenenpsychiatrie.................101<br />
6.6.5 Dienstposten betreuend nach Altersgruppenschwerpunkten..................103<br />
6.6.6 Direkte Erreichbarkeit .................................................................................104<br />
6.6.7 Journaldienstzeiten .....................................................................................106<br />
6.6.8 Inanspruchnahme........................................................................................107<br />
6.6.10 Klientenstatistik.........................................................................................109<br />
6.7 Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung (MSB) - im Detail..........................122<br />
6.7.1 Dienstposten betreuend - MSB....................................................................122<br />
6.7.2 Klientenstatistik............................................................................................124<br />
6.8 Betreutes Wohnen - im Detail.......................................................................128<br />
6.8.1 Versorgungssituation im Bereich Betreutes Wohnen................................129<br />
6.8.4 Dienstposten im Betreuten Wohnen...........................................................132<br />
6.8.5 KlientInnenstatistik......................................................................................133<br />
6.8.9 Psychiatrische Familienpflege.....................................................................135<br />
6.9 Arbeit und berufliche Rehabilitation - im Detail..........................................137<br />
6.9.1 Versorgungssituation im Bereich Arbeitsassistenz....................................137<br />
6.9.2 Versorgungssituation im Bereich Arbeitsrehabilitation.............................139<br />
6.9.3 Klientenstatistik...........................................................................................140<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 3
4 Inhaltsverzeichnis |<br />
6.10 Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen - im Detail......................................143<br />
6.10.1 Versorgungssituation im Bereich sozialpsychiatrischer Tagesstrukturen.144<br />
6.10.3 Klientenstatistik.........................................................................................146<br />
6.10.7 Projekt "Leere Wohnung" M4....................................................................148<br />
6.11 Krisendienst.................................................................................................151<br />
6.12 Spezialangebote..........................................................................................152<br />
6.12.1 Dienstposten betreuend nach Altersgruppenschwerpunkten................152<br />
6.12.2 Gerontopsychiatrische Angebote..............................................................152<br />
6.12.3 Kinder- und Jugendpsychiatrische Angebote...........................................155<br />
6.12.4 Forensische Psychiatrie ............................................................................157<br />
6.12.5 Ehrenamtliche Sozialbegleitung ...............................................................158<br />
6.12.6 Interkulturelle psychosoziale Versorgung.................................................159<br />
6.12.7 NADA-Akupunktur ......................................................................................165<br />
7. Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung.........................................167<br />
7.1 HPE - Hilfe für Angehörige psychisch Kranker..............................................168<br />
7.2 Betroffenen-Bewegung..................................................................................170<br />
7.3 Peer-Arbeit......................................................................................................171<br />
7.4 Selbsthilfegruppen.........................................................................................172<br />
7.5 Psychoedukation für schizophrene PatientInnen........................................173<br />
7.6 Seelische Gesundheit und psychosoziale Versorgung von Frauen............174<br />
7.7 psychologische online-Beratung...................................................................177<br />
7.8 VertretungsNetz..............................................................................................179<br />
7.8.1 VertretungsNetz Sachwalterschaft..............................................................180<br />
7.8.2 VertretungsNetz Patientenanwaltschaft.....................................................181<br />
7.8.3 VertretungsNetz Bewohnervertretung.........................................................182<br />
7.8.4 Rechtsberatung in zivil-, straf- und sozialrechtlichen Fragen....................182<br />
7.9 Unterstützung und Beschwerdeführung.......................................................183<br />
7.9.1 PatientInnen- und Pflegeombudsschaft (PPO) des Landes <strong>Steiermark</strong>.....183<br />
7.9.2 Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung............................................184<br />
7.9.3 Informations- sowie Beschwerde- und Schlichtungsstelle des STLP........185<br />
8. Vernetzung..................................................................................................187<br />
8.1 Polizei-Ausbildung zum Umgang mit Menschen in Krisensituationen.......188<br />
8.2 Kooperationsprojekt mit dem Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong>...................189<br />
9. Prävention...................................................................................................191<br />
9.1 Suizidpräventionsprojekt für die <strong>Steiermark</strong> ..............................................192<br />
9.2 Erste Steirische Suizidstudie .......................................................................193
9.3 Steirisches Bündnis gegen Depression........................................................194<br />
9.4 Service Arbeit und Gesundheit.....................................................................195<br />
10. Qualitätssicherung..................................................................................199<br />
10.1 Fortbildungen...............................................................................................200<br />
10.2 Verbindungsdienst ......................................................................................201<br />
11. Öffentlichkeitsarbeit...............................................................................203<br />
11.1 Anti-Stigma-Arbeit........................................................................................204<br />
11.2 Ganggalerie..................................................................................................206<br />
11.3 www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at .............................................................................207<br />
11.4 Informationsbroschüre................................................................................208<br />
11.5 Aufklärung & Sensibilisierung ...................................................................209<br />
11.6 World Mental Health Day............................................................................209<br />
11.7 Sozialpsychiatrischer Leitfaden..................................................................210<br />
12. Ausblick....................................................................................................213<br />
13. Literatur....................................................................................................217<br />
14. Anhang.....................................................................................................221<br />
14.1 Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken..............222<br />
14.2 Standortliste geordnet nach Bezirken.......................................................233<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 5
6 Inhaltsverzeichnis |
1. Vorwort<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 7
8 Vorwort |<br />
Psyche — ursprünglich Atem — wurde im Altgriechischen in einem sehr umfassenden Sinn<br />
verstanden und in manchen Überlieferungen als Umschreibung der ganzen Person verwendet,<br />
ähnlich wie in unserem Sprachraum der Begriff Seele. Wie treffend dieser ganzheitliche<br />
Zugang war und wie eng psychische, physische und soziale Aspekte verknüpft sind, zeigt<br />
sich, wenn die Seele eines Menschen verletzt wird oder aus dem Gleichgewicht gerät.<br />
Psychische Probleme oder Erkrankungen können sich je nach Art und Schweregrad auch<br />
auf das körperliche Wohlbefinden und die sozialen Beziehungen stark beeinträchtigend<br />
auswirken. Professionelle Unterstützung, die in solch einem Fall notwendig ist, umfasst daher<br />
alle genannten Bereiche und erfordert ein gut abgestuftes Beratungs-, Behandlungs- und<br />
Betreuungssystem.<br />
Entsprechende Strukturen und Rahmenbedingungen für die Gewährleistung einer qualitativ<br />
hochwertigen und möglichst einfach zugänglichen Versorgung im psychosozialen und<br />
sozialpsychiatrischen Bereich zu schaffen, ist eine der wichtigen Aufgaben, die das<br />
Gesundheitsressort des Landes <strong>Steiermark</strong> wahrnimmt. Jahr für Jahr suchen und finden<br />
tausende Steirerinnen und Steirer Hilfe in stationären Einrichtungen, psychosozialen<br />
Beratungszentren, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten<br />
sowie in Tagesstätten und betreuten Wohneinheiten oder arbeitsrehabilitativen Maßnahmen.<br />
Ergänzt wird dieses in den letzten Jahren stark ausgebaute System durch die aktive Beteiligung<br />
von Selbsthilfegruppen, die einen wichtigen Beitrag zur laufenden Verbesserung des Systems<br />
leisten und wesentlich zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen beitragen.<br />
Sowohl den professionellen Fachkräften, die tagtäglich in den Einrichtungen in der <strong>Steiermark</strong><br />
beratend, behandelnd und unterstützend tätig sind, als auch den vielen ehrenamtlich Tätigen<br />
und in Selbsthilfegruppen engagierten Menschen, gilt an dieser Stelle mein besonderer Dank!<br />
Wichtig sind aber auch all jene, die im Alltag nicht wegsehen, wenn ein Mitmensch seine<br />
Sorgen und Ängste nicht mehr alleine tragen kann und Gefahr läuft, seine Mitte zu verlieren.<br />
Wir alle wissen, dass die persönliche Zuwendung, das Zuhören und das Dasein für jemanden<br />
dazu beitragen kann, die Lebenssituation der Betroffenen spürbar zu verbessern und die<br />
Auswirkungen psychischer Probleme oder Erkrankungen auf den Alltag zu verringern. Mein<br />
Dank gilt somit auch all jenen Menschen, die Verantwortung übernehmen und ihren Teil dazu<br />
beitragen, dass unsere Gesellschaft eine menschliche und soziale ist und bleibt.<br />
Herzlichst — Ihre<br />
Dr.in Bettina Vollath<br />
Landesrätin für Gesundheit und Kultur
Im Mai 2000 wurde die Psychiatriekoordinationsstelle des Landes<br />
<strong>Steiermark</strong> geschaffen. Nach nunmehr 10 Jahren intensiver Arbeit können wir das<br />
Ergebnis eines konzertierten Versorgungsaufbaus betrachten. Es möge als Plateau für den<br />
kommenden Weg dienen, der sowohl dem weiteren Ausbau dieses komplexen, regionalisierten<br />
und optimal zu koordinierenden Versorgungsnetzwerk gewidmet sein wird, wie auch intensiver<br />
Präventionsarbeit im Interesse einer stabilen psychischen Gesundheit der steirischen<br />
Bevölkerung. Der vorliegende <strong>Psychiatriebericht</strong> gibt Auskunft über den Stand der stationären,<br />
teilstationären, ambulanten und extramuralen sozialpsychiatrisch/psychosozialen Versorgung<br />
in der <strong>Steiermark</strong> im Berichtszeitraum 2009 sowie über den Entwicklungsverlauf in den<br />
Jahren 2005 - 2009. Ein Bericht in der vorliegenden Form, der das Beschreibbare darzustellen<br />
versucht, wäre ohne die Unterstützung vieler know-how-Träger nicht möglich, weshalb ich<br />
mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten bedanken möchte.<br />
DDr. Susanna Krainz - Psychiatriekoordinatorin<br />
Amt der Steiermärkischen Landesregierung - FA8B Gesundheitswesen - Sanitätsdirektion<br />
Friedrichgasse 9, 8010 Graz, Tel.: 0316/877-3525, Fax: 0316/877-4835<br />
mailto: susanna.krainz@stmk.gv.at<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 9
10 Vorwort |
2. Einleitung<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 11
12 Einleitung |<br />
Seit dem Durchbruch der Psychiatriereform in den 70iger Jahren<br />
werden in den meisten industrialisierten Ländern Personen mit schweren psychischen<br />
Erkrankungen nicht mehr durchgehend in einer stationären pychiatrischen Einrichtung<br />
behandelt und betreut, sondern in die Gemeinden entlassen, um dort, in ihrem vertrauten<br />
sozialen Umfeld, in zahlreichen sozialpsychiatrischen Einrichtungen bedarfsgerecht versorgt<br />
zu werden.<br />
Die psychiatrische Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> wird im Bereich der Akutpsychiatrie durch<br />
die Krankenanstalten getragen. Den Großteil der stationären psychiatrischen Versorgung<br />
leistet aktuell die Landesnervenklinik Sigmund Freud in Graz (LSF); als weitere stationäre<br />
psychiatrische Angebote stehen aber auch die Universitätsklinik für Psychiatrie sowie das<br />
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz-Eggenberg zur Verfügung.<br />
Als wesentlich komplexer erweist sich das "extramurale" also ausserhalb der Krankenanstalten<br />
erforderliche Betreuungsangebot, das dem Patienten ein, seinen individuellen Bedürfnissen<br />
angepasstes, Leben in dem ihm vertrauten sozialen Umfeld ermöglichen soll. Neben<br />
niedergelassenen Fachärzten, die das dritte Standbein in der medizinischen Betreuung<br />
psychisch Kranker bilden, sollen Gesundheits- und Klinische Psychologen, Psychotherapeuten,<br />
multiprofessionell besetzte Psychosoziale Beratungsstellen, Angebote betreuten Wohnens,<br />
Tagesstrukturen, Arbeitsrehabilitative Angebote, mobile sozialpsychiatrische Betreuung und<br />
ein sozialpsychiatrischer Krisendienst, bei Bedarf als breites, integratives Angebotsspektrum<br />
gemeindenah zur Verfügung stehen.<br />
Die Entwicklung der extramuralen — also außerhalb der stationären Einrichtungen<br />
vorhandenen — Angebotsstrukturen erfolgte — zunächst unstrukturiert — im Verlauf der<br />
vergangenen 30 Jahre. Aus dem sich in den Regionen ergebenden Bedarf an<br />
sozialpsychiatrischer Betreuung wurden nach und nach — meist schon vor Ort in anderen<br />
sozialen Bereichen tätige — Träger initiativ, schufen sozialpsychiatrische Leistungsangebote<br />
bzw. erweiterten ihr Angebot um den sozialpsychiatrischen Bereich.<br />
Als erste extramurale sozialpsychiatrische Einrichtung in der <strong>Steiermark</strong> und gleichzeitig eine<br />
der ersten extramuralen sozialpsychiatrischen Angebote Österreichs wurde im Mai 1978<br />
das Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen, damals positioniert am Griesplatz,<br />
ins Leben gerufen. Organisatorisch als dislociertes Ambulatorium der Landesnervenklinik<br />
Sigmund Freud eingestuft, finden wir unter der neuen Adresse Granatengasse auch die<br />
bislang einzige außerstationäre Tagesklinik in der <strong>Steiermark</strong>. Heute ist das Beratungszentrum<br />
zuständig für den Einzugsbereich Graz-West.<br />
In den folgenden Jahren entstanden unter der Trägerschaft des Vereins für psychische und<br />
soziale Lebensberatung, der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit, des Vereins<br />
Rettet das Kind <strong>Steiermark</strong>, des Hilfswerk <strong>Steiermark</strong> sowie des Psychosozialen<br />
Beratungszentrums Voitsberg, psychosoziale Beratungsstellen in allen Bezirkshauptstädten<br />
als Drehscheiben der regionalen psychosozialen Versorgung. Ergänzend dazu wurden von<br />
den Trägerorganisationen - hier auch vom Verein Wohn<strong>plattform</strong> <strong>Steiermark</strong> sowie der Pro<br />
Mente <strong>Steiermark</strong> - komplementäre sozialpsychiatrische Versorgungsangebote aufgebaut.
In allen Fällen wurde damit auf den sich zeigenden, dringenden Bedarf einer weiterführenden<br />
Betreuung v.a. chronisch psychisch Kranker reagiert.<br />
Die Notwendigkeit einer Orientierungsrichtlinie vor Augen erarbeitete eine Arbeitsgruppe<br />
führender Experten in der <strong>Steiermark</strong> unter der redaktionellen Leitung der Rechtsabteilung<br />
12 der Steiermärkischen Landesregierung — orientiert am state of the art sozialpsychiatrischer<br />
Versorgung — eine Richtlinie, nach der sich der weitere Ausbau des<br />
sozialpsychiatrischen/psychosozialen Versorgungssektors ausrichten sollte. Dieser Vorschlag<br />
wurde 1998 als "Konzept für die psychosoziale Versorgung in der <strong>Steiermark</strong>" vom Landtag<br />
beschlossen [4].<br />
Ein durchaus ansehnliches sozialpsychiatrisches Angebot hatte sich im Verlauf der Jahre<br />
bereits entwickelt. Aus diesem Grund wurde von Seiten der Steiermärkischen Landesregierung<br />
eine Studie in Auftrag gegeben und im Juni 2000 veröffentlicht, die über den Stand der<br />
Umsetzung des "Konzeptes für die psychosoziale Versorgung der <strong>Steiermark</strong>" berichtet [7].<br />
Die Studie bestätigt einerseits einen bereits ansehnlichen Ausbauzustand im Bereich der<br />
außerstationären Versorgung; sie führt aber auch die zu diesem Zeitpunkt massivsten Mängel<br />
vor Augen. Tatsächlich wurde im Auf- und Ausbau sozialpsychiatrischer Strukturen in unserem<br />
Bundesland in den vergangenen Jahren Beachtliches geleistet. Die sich ausdehnenden<br />
Strukturen und Angebote machten eine Koordinationsstelle für diesen Fachbereich notwendig,<br />
welche im Jahr 2000 eingerichtet wurde.<br />
2.1 Die<br />
Psychiatriekoordinationsstelle<br />
des Landes <strong>Steiermark</strong><br />
Mit Mai 2000 wurde von der Steiermärkischen Landesregierung eine<br />
Psychiatriekoordinationsstelle geschaffen, mit dem Ziel, alle für die Umsetzung des<br />
Steirischen Psychiatriekonzeptes notwendigen Maßnahmen zu treffen.<br />
Dem Konzept zufolge soll der Bevölkerung in allen Gebieten der <strong>Steiermark</strong> jenes Angebot<br />
an psychiatrischen Hilfsangeboten zur Verfügung stehen, das es dem Betroffenen ermöglicht<br />
— trotz seiner Krankheit — unter weitestgehender Wahrung seiner Selbstständigkeit und<br />
Selbstbestimmtheit in seiner Umgebung sowie innerhalb seines sozialen Umfeldes zu leben.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 13
14 Einleitung | Die Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong><br />
Um das sicherstellen zu können, müssen Angebote im Bereich Beratung und Behandlung,<br />
betreutes Wohnen, Tagesstrukturierung, Arbeit und ein Krisendienst sowie eine in der Region<br />
erreichbare stationäre Einrichtung zur Verfügung stehen.<br />
Durch die neu eingerichtete Koordinationsstelle soll sichergestellt werden, dass der Auf- und<br />
Ausbau der sozialpsychiatrischen Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> nach strategischen<br />
Gesichtspunkten erfolgt und dass trotz ressortübergreifender Zuständigkeiten und trotz einer<br />
fragmentierten Versorgung aufgrund mehrerer Leistungsanbieter, eine Fehl-, Über- oder<br />
Unterversorgung nach Möglichkeit hintangehalten werden kann.<br />
2.1.1 Grundlagen<br />
Ein nach strategischen Gesichtspunkten erfolgender Auf- und Ausbau der sozialpsychiatrischen<br />
Versorgung erfordert als Arbeitsgrundlage<br />
- vergleichbare Daten in den von den Trägerorganisationen geleisteten Dokumentationen<br />
über alle geleisteten Angebote hinweg. Die dokumentierten Daten werden von den<br />
Trägervereinen nunmehr in digitalisierter Form eingegeben, so dass Daten in aggregierter<br />
Form ausgewertet und dargestellt werden können; ergänzend dazu können<br />
Längsschnittsauswertungen über die Jahre hinweg zur Entwicklung der sozialpsychiatrischen<br />
Versorgungssituation in der <strong>Steiermark</strong> dargestellt und beurteilt werden.<br />
- eine Arbeitsstruktur, die eine an die Organisationsrealität angepasste Projektplanung, sowie<br />
Informationstransfer an bzw. Vernetzung mit allen im weitläufigen Versorgungsbereich<br />
eingebundenen Professionisten, aber auch Betroffenen und Angehörigen, ermöglicht.<br />
Folgende Organisationsstruktur wurde für eine systematische Koordinationsarbeit für die<br />
Belange der Sozialpsychiatrie in der <strong>Steiermark</strong> im Interesse einer transparenten und<br />
konzertierten Planungs- und Umsetzungsschritte implementiert:<br />
Psychiatriekoordinationsstelle<br />
Psychiatrie-Koordinationsgruppe in der Funktion eines Fachbeirates der Psychiatriekoordinatorin<br />
Forum Psychiatrie<br />
Arbeitsgruppen<br />
2.1.2 Aufgaben<br />
Die psychiatrische Gesundheitsversorgung der steirischen Bevölkerung umfaßt die Bereiche<br />
Prävention, Therapie und Rehabilitation und muß sich mit ihren Angeboten auf eine<br />
somatisch/medizinische, psychische und soziale Ebene erstrecken, die für verschiedene
psychiatrische Krankheitsgruppen bzw. psychische Störungen und für die verschiedenen<br />
Einrichtungstypen in unterschiedlicher Weise relevant sind. Daher ist die Umsetzung eines<br />
integrativen Modells einer gestuften medizinischen, psychotherapeutischen und<br />
psychosozialen Betreuung von psychisch Kranken und Behinderten anzustreben, welches<br />
in die bestehenden allgemeinmedizinischen und sozialen Dienste eingebunden bzw. mit<br />
diesen verknüpft sein sollte.<br />
Eine hohe Qualität des psychiatrischen Gesundheitsbereiches ist bedingt durch folgende<br />
Voraussetzungen:<br />
dezentrale, also regionalisierte Organisation<br />
Einbindung in die allgemeinmedizinische und soziale Versorgungsstruktur<br />
ein ausreichendes Angebot an entsprechenden Einrichtungen,<br />
eine ausreichende personelle Ausstattung (quantitativ und qualitativ) dieser Einrichtungen<br />
interdisziplinäre Zusammenarbeit (Teamarbeit)<br />
Durchlässigkeit des gesamten Versorgungssystems für Patienten und deren Angehörige<br />
Als Aufgabenstellungen ergeben sich daraus:<br />
Im Bereich Prävention<br />
Planung, Koordination und Durchführung von Präventions-Projekten, welche Aufklärung<br />
der Bevölkerung über Krankheitsbilder und -verläufe und ihre Auswirkungen auf psychisch<br />
kranke Menschen, v.a. im sozialen Bereich der Betroffenen, liefern und damit eine andere<br />
gesellschaftliche Grundhaltung herstellen sollen<br />
Gezielte Förderung der psychiatrischen und psychosozialen Ausbildungsinhalte für<br />
niedergelassene praktische Ärzte<br />
Aus- und Fortbildung aller in der psychosozialen Versorgung Tätigen<br />
Im Bereich Psychiatrieplanung (Therapie & Rehabilitation):<br />
Unterstützung der regionalen Angebotsplanung im Hinblick auf eine flächendeckende<br />
psychosoziale Vollversorgung in der <strong>Steiermark</strong> durch Bedarfserhebung,<br />
Umsetzungsplanung, Beratung der politischen Entscheidungsträger und Evaluation der<br />
Umsetzung in Form einer — international angestrebten - gemeindenahen,<br />
bedarfsorientierten Psychiatrie<br />
Dezentralisierung der stationären Psychiatrie<br />
Schaffung von Spezialeinrichtungen<br />
Langfristiger Abbau der Langzeitpsychiatrie<br />
Initiierung und Förderung von Projekten, Diensten und Einrichtungen, Fachberatung<br />
Mitwirkung bei der Krankenhausplanung im Fachgebiet Psychiatrie<br />
Fachliche Beratung der EntscheidungsträgerInnen in der öffentlichen Verwaltung und<br />
Politik, sowie Mitarbeit bei der Gesetzesgestaltung zur Optimierung ihrer Adaptation an<br />
die Notwendigkeiten Psychiatrie-Betroffener<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 15
16 Einleitung | Die Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong><br />
Koordination aller landesweiten Bemühungen, die den Zielen und Intentionen eines<br />
landesweiten Psychiatriekonzeptes entsprechen<br />
Koordination bzw. Moderation aller hiefür notwendigen überregionalen Arbeitsgruppen<br />
Pflegen des Kontaktes zu den ExpertInnen und EntscheidungsträgerInnen im Zentrum<br />
und in den Regionen sowie zu den Angehörigen und Betroffenen<br />
Im Bereich Qualitätsmanagement:<br />
Initiierung und Koordination von Maßnahmen im Bereich Qualitätssicherung und<br />
Qualitätskontrolle in der psychiatrisch/psychosozialen Versorgung, v.a. Maßnahmen zur<br />
Verbesserung der Struktur-, Prozeß- und Ergebnisqualität im Bereich der psychosozialen<br />
Beratungsstellen<br />
Optimierung der Schnittstelle intra- und extramural: Unterstützung der Vernetzungsarbeit<br />
zwischen intra- und extramuraler Versorgung mit dem Ziel einer weiteren Enthospitalisierung<br />
Öffentlichkeitsarbeit für die Belange der extramuralen Psychiatrie<br />
Wahrnehmen eines regelmäßigen überregionalen Erfahrungsaustausches<br />
Wahrnehmen der Fachaufsicht<br />
2.1.3 Gremien<br />
Im Sinne der Umsetzung des steirischen Psychiatrieplans wurden folgende Gremien<br />
implementiert:<br />
die Psychiatrie-Koordinationsgruppe im Sinne eines Fachbeirates. Sie besteht aus 15<br />
Mitgliedern welche sich aus VertreterInnen aller wesentlichen sozialpsychiatrischen<br />
Tätigkeitsbereiche rekrutieren; sie beschließt Schwerpunktthemen und setzt zu ihrer<br />
Bearbeitung Arbeitsgruppen ein, in die bevorzugt Mitarbeiter der einzelnen Bereiche entsendet<br />
werden. Sie beschickt Arbeitsgruppen und begleitet bzw. supervidiert deren Arbeit. Die<br />
Ergebnisse stellen eine Grundlage für Empfehlungen der Psychiatriekoordinatorin an politische<br />
Entscheidungsträger dar und sollen so eine Umsetzung des steirischen Psychiatrieplans<br />
unterstützen. Die Koordinationsgruppe ist nach Bedarf, jedenfalls aber viermal jährlich<br />
einzuberufen.<br />
Parallel dazu findet zweimal jährlich ein Forum Psychiatrie im Sinne einer Repräsentation<br />
der Fachöffentlichkeit zum Zweck von Input, Kommunikation sowie Vernetzung für das<br />
gesamte Feld der psychiatrisch/psychosozialen Versorgung der <strong>Steiermark</strong> statt.
stationär<br />
Außerstationär<br />
Ambulant<br />
Angehörige<br />
Ehrenamt<br />
Univ. Klinik für Psychiatrie - Landesnervenklinik Sigmund Freud: -APA I -APA II -APA III -<br />
Gerontopsychiatrie - Kinder- und Jugendpsychiatrie - Sucht- und<br />
Abhängigkeitserkrankungen - Krankenhaus der Barmherzigen Brüder<br />
Gesellschaft zur Förderung des PSZ Voitsberg - Gesellschaft zur Förderung der seelischen<br />
Gesundheit - Hilfswerk <strong>Steiermark</strong> - Rettet das Kind <strong>Steiermark</strong> - Verein für psychische<br />
und soziale Lebensberatung - Pro Mente <strong>Steiermark</strong> - Wohn<strong>plattform</strong> <strong>Steiermark</strong> -<br />
Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen - Fachbereich Sucht/Drogen<br />
Niedergelassene Fachärzte - Praktische Ärzte - Psychotherapeuten<br />
HPE — Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter<br />
Verein Pro Humanis<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 17
18 Einleitung | Die Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong><br />
Betroffene<br />
Politik<br />
Verwaltung<br />
Das Forum Psychiatrie setzt sich aus<br />
Vertretern der Leistungserbringer,<br />
der Politik,<br />
von PatientInnen und Angehörigen<br />
Verein Achterbahn - Verein für Sachwalterschaft<br />
Landesrat/-rätin für Gesundheit - Gesundheits- und Sozialsprecher<br />
Fachabteilung für das Gesundheitswesen - Fachabteilung für das Sozialwesen - Magistrat<br />
Graz - Soziales<br />
sowie themenspezifisch ergänzend gelandenen ExpertInnen und InteressentInnen<br />
zusammen.<br />
2.1.4 Aktivitäten 2009<br />
Im Jahr 2009 wurden die laufenden Projekte, die in den vorangegangenen Jahren gestartet<br />
wurden, fortgeführt. in Vorbereitung befindet sich ein Suizidpräventionsprojekt für die<br />
<strong>Steiermark</strong>.<br />
Seit dem Schuljahr 2001/2002 kontinuierlich lanciert wird das Anti-Stigma-Projekt an<br />
steirischen Schulen:<br />
Um der weiteren Verbreitung des Stigmas der psychischen Erkrankungen entgegen zu wirken,<br />
wurde die Schizophrenie als die wahrscheinlich am meisten stigmatisierte Erkrankung, als<br />
"Trägermedium" für eine weltweite Offensive verwendet. Bekannte Vorurteile wie die, dass<br />
Schizophrenie-Betroffene eine "gespaltene Persönlichkeit" hätten oder die Krankheit<br />
unbehandelbar sei, halten sich hartnäckig in der Bevölkerung. Noch immer werden<br />
Schizophrenie-Kranke ausgegrenzt und diskriminiert.<br />
Mit dem steirischen Schul-Projekt sollen durch Aufklärung jene Vorurteile entkräftet und<br />
durch Wissen ersetzt werden, die im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen und<br />
vor allem gegenüber psychisch Erkrankten nach wie vor bestehen. Die damit verbundene<br />
Zielsetzung ist, durch den direkten Kontakt mit Betroffenen die Einstellung von SchülerInnen<br />
als heranwachsende Generation und in ihrer Funktion als wichtige MultiplikatorInnen in<br />
Bezug auf psychische Krankheiten zu verändern. Näheres zum Projekt im Kap. 8.2.<br />
"Kooperationsprojekt mit dem Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong>"<br />
Polizei-Ausbildung zum Umgang mit Menschen in Krisensituationen:<br />
Mit der Umsetzung des Unterbringungsgesetzes (UbG) ergibt sich eine regelmäßige<br />
Schnittstelle zwischen der Arbeit der BeamtInnen der Sicherheitsexekutive und jener der<br />
stationären psychiatrischen Krankenhäuser, aber auch zu den regionalen psychosozialen<br />
Beratungsstellen.
Dieses Nebeneinander mehrerer jeweils für sich klar strukturierter und funktionierender<br />
Apparate erfordert ein klares Schnittstellenmanagement sowie mehr Information und<br />
Aufklärung über das sozialpsychiatrische Versorgungsangebot.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum der Sicherheitsexekutive (BZS) wurde ein<br />
Curriculum erarbeitet. Seit 2004 können dadurch BeamtInnen der Sicherheitsexekutive<br />
kontinuierlich im Rahmen von Grundausbildung bzw. berufsbegleitender Fortbildung zu<br />
diesem sensiblen Wirkungsbereich geschult werden. Seit 2007 werden der Ausbildung<br />
Betroffene zugezogen, die im Zuge ihrer Krankheit selbst Kontakte mit der<br />
Sicherheitsexekutive hatten; seit 2008 ist auch die Angehörigenvertretung HPE in die<br />
Schulungen eingebunden.<br />
Näheres zum Projekt im Kap. 8.1. "Polizei-Ausbildung zum Umgang mit Menschen in<br />
Krisensituationen"<br />
2.2 Psychische Gesundheit der<br />
SteirerInnen<br />
Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist jeder Vierte einmal in seinem Leben von einer<br />
psychischen Beeinträchtigung betroffen, für deren positive Bewältigung er professionelle<br />
Hilfe benötigt.<br />
Bezogen auf die <strong>Steiermark</strong> mit circa 1,2 Millionen Einwohnern bedeutet das rund 300.000<br />
Menschen.<br />
Bereits der steirischen Gesundheitsbericht 2000 (www.sanitaetsdirektion.steiermark.at<br />
/gesundheit) bestätigt diese hypothetische Prävalenz im Bereich der psychischen Gesundheit<br />
und stellt fest, dass erst ein Teil der Betroffenen fachspezifisch betreut werden kann; und<br />
auch der Gesundheitsbericht 2005 dokumentiert unter Bezugnahme auf die Ergebnisse<br />
einer Mikrozensus-Befragung, die auch den Bereich der psychischen Gesundheit miterfaßt,<br />
einen im Vergleich zu anderen Bundesländern eher schlechten subjektiven<br />
Gesundheitszustand der SteirerInnen, was für Frauen stärker gilt als für Männer.<br />
Es zeigen sich auch regionale Unterschiede. Einen schlechteren subjektiven<br />
Gesundheitszustand geben die BewohnerInnen der westlichen Obersteiermark, der West-<br />
und Südsteiermark sowie von Liezen an.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 19
20 Einleitung | Psychische Gesundheit der SteirerInnen<br />
Auswertungen nach Bildung und der Stellung im Beruf ergeben darüber hinaus einen sozialen<br />
Gradienten: Personen mit schlechterem sozioökonomischem Status haben einen schlechteren<br />
subjektiven Gesundheitszustand als Personen mit höherem sozioökonomischen Status [14].<br />
Die Spitalsentlassungsstatistik und das für die sozialpsychiatrische Versorgung erstellte<br />
BADOK-System liefern weitere Hinweise auf das Krankheits- und Leistungsgeschehen (vgl.<br />
Kap. zur stationären & außerstationären Versorgung).<br />
So wurden im Berichtszeitraum rund 16.400 Personen wegen akuter psychiatrischer<br />
Problemstellungen bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 15,9 Tagen stationär<br />
behandelt; 16.800 wurden aufgrund komplexer psychischer Problemstellungen in<br />
sozialpsychiatrischen Einrichtungen betreut; allein für den sozialpsychiatrischen Bereich<br />
bedeutet das eine Zunahme von rund 38% gegenüber 2005 im sozialpsychiatrischen<br />
Versorgungskontext.<br />
Eine Statistik der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse weist für das Jahr 2009 rund<br />
150.000 pharmakologische Behandlungen wegen psychischer Problemstellung aus, was<br />
eine Steigerung von 12,7% im Zeitraum 2006 - 2009 bedeutet. Die durch psychische<br />
Problemstellungen entstandenen Krankenstandstage betrugen im Berichtszeitraum 407.502<br />
bei 8.980 PatientInnen. Hier müssen wir sogar eine Steigerung der Krankenstandstage um<br />
54% im Zeitraum 2006 - 2009 sowie eine Steigerung der PatientInnenzahl um 26% zur<br />
Kenntnis nehmen.<br />
Die Auswirkungen massiver psychischer Belastung zeigt sich auch in der Statistik der<br />
Pensionsversicherungsanstalt (PV) zur Berufsunfähigkeitspension wegen psychischer<br />
Problemstellung. Die PV begegnet dieser anhaltend steigenden Tendenz mit Angeboten<br />
stationärer psychiatrischer Rehabilitation als Maßnahme.<br />
Krankheiten des<br />
Bewegungsapparates<br />
Psychiatrische<br />
Krankheiten<br />
Herz- und Kreislauf-<br />
erkrankungen<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
ARB ANG ARB ANG ARB ANG ARB ANG ARB ANG<br />
33,4 24,4 31,4 20,7 31,1 20,6 30,8 18,9 31,3 18,0<br />
24,4 33,1 27,7 37,0 29,5 40,1 29,6 42,4 29,9 43,5<br />
13,7 11,9 13,4 10,6 12,9 10,0 12,5 8,5 11,9 9,1<br />
Krebs 7,6 10,4 7,5 10,7 7,4 11,4 7,7 11,3 8,2 10,6<br />
Krankheiten des<br />
Nervensystems<br />
3,6 5,4 3,4 6,4 3,3 5,5 3,6 5,5 3,4 5,7<br />
Sonstige Ursachen 17,3 14,8 16,6 14,6 15,8 12,4 15,8 13,4 15,3 13,1<br />
Ursachen der Invalidität bzw. Berufsunfähigkeit. Angaben in Prozent.<br />
Erkrankungen der Atemwege sind nicht extra aufgeschlüsselt - sondern unter "sonstige Ursachen" erfasst<br />
Quelle: Pensionsversicherungsanstalt
Eine Verschärfung erfahren diese Zahlen noch durch die Tatsache, dass die <strong>Steiermark</strong> sehr<br />
hohe Suizidraten aufzuweisen hat. 237 Suizide waren 2009 zu verzeichnen. Im Zeitraum<br />
2005 - 2009 beträgt die durchschnittliche Suizidrate 20,4 (pro 100.000 EinwohnerInnen);<br />
in rund 80% der Fälle zählen Männer zu den Opfern [15].<br />
Alter in 5 Jahresschritten<br />
10-14<br />
15-19<br />
20-24<br />
25-29<br />
30-34<br />
35-39<br />
40-44<br />
45-49<br />
50-54<br />
55-59<br />
60-64<br />
65-69<br />
70-74<br />
75-79<br />
80-84<br />
85-89<br />
90-94<br />
Gesamt<br />
Bezirk<br />
Graz-Stadt<br />
Bruck a. d. Mur<br />
Deutschlandsberg<br />
Feldbach<br />
Fürstenfeld<br />
Graz-Umgebung<br />
Hartberg<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Leibnitz<br />
Leoben<br />
Liezen<br />
Mürzzuschlag<br />
Murau<br />
männlich<br />
männlich<br />
2,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
2,0<br />
10,0<br />
13,0<br />
15,0<br />
11,0<br />
20,0<br />
12,0<br />
10,0<br />
20,0<br />
14,0<br />
16,0<br />
21,0<br />
7,0<br />
3,0<br />
185,0<br />
weiblich<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
4,0<br />
4,0<br />
4,0<br />
7,0<br />
7,0<br />
3,0<br />
9,0<br />
3,0<br />
4,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
52,0<br />
Gesamt<br />
3,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
3,0<br />
11,0<br />
17,0<br />
19,0<br />
15,0<br />
27,0<br />
19,0<br />
13,0<br />
29,0<br />
17,0<br />
20,0<br />
23,0<br />
7,0<br />
5,0<br />
237,0<br />
Suizide 2009 nach Altersgruppen. Quelle: Statistik Austria; Bearbeitung: LASTAT <strong>Steiermark</strong><br />
25,8<br />
29,8<br />
35,2<br />
31,8<br />
28,6<br />
29,8<br />
30,6<br />
35,3<br />
33,4<br />
35,6<br />
32,5<br />
33,1<br />
49,0<br />
44,1<br />
weiblich<br />
9,4<br />
6,7<br />
7,7<br />
5,9<br />
5,1<br />
8,4<br />
6,5<br />
8,5<br />
10,7<br />
9,7<br />
8,3<br />
12,5<br />
7,5<br />
5,2<br />
gesamt<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 21<br />
17,3<br />
18,0<br />
21,2<br />
18,7<br />
16,5<br />
18,9<br />
18,4<br />
21,6<br />
21,8<br />
22,4<br />
20,0<br />
22,5<br />
27,6<br />
24,4
22 Einleitung | Österreichischer Strukturplan Gesundheit (ÖSG)<br />
Bezirk<br />
Radkersburg<br />
Voitsberg<br />
Weiz<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
männlich<br />
31,4<br />
40,3<br />
38,5<br />
32,6<br />
weiblich<br />
16,7<br />
13,3<br />
8,2<br />
8,9<br />
gesamt<br />
23,9<br />
26,5<br />
23,3<br />
20,4<br />
Suizidraten je 100.000 Einw. im Durchschnitt 2005 - 2009<br />
Quelle: Statistik Austria; Bearbeitung: LASTAT <strong>Steiermark</strong><br />
2.3 Österreichischer Strukturplan<br />
Gesundheit (ÖSG)<br />
Der Österreichische Strukturplan Gesundheit (ÖSG) ist die verbindliche Grundlage für die<br />
integrierte Planung der österreichischen Gesundheitsversorgungsstruktur. Der ÖSG ist auf<br />
Basis des Artikels 4 der zwischen dem Bund und allen Bundesländern getroffenen<br />
Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die Organisation und Finanzierung des<br />
Gesundheitswesens (BGBl. I Nr. 105/2008) festgelegt. Der ÖSG stellt die Rahmenplanung<br />
für Detailplanungen auf regionaler Ebene — insbesondere für die Regionalen Strukturpläne<br />
Gesundheit (RSG) — dar. Er ist als sektorenübergreifender, qualitätsbasierter<br />
Leistungsangebotsplan auf Ebene von 32 Versorgungsregionen und vier Versorgungszonen<br />
konzipiert und leitet damit eine bedarfsorientierte, integrative regionale Rahmenplanung<br />
ein.<br />
Die Bundesgesundheitskommission hatte im Dezember 2005 die erste Fassung und im Juni<br />
2006 die bislang gültige Fassung (ÖSG 2006) beschlossen. Anfang März 2009 wurde nunmehr<br />
ein revidierter und ergänzter ÖSG 2008 festgelegt. Der ÖSG 2008 umfasst den stationären<br />
Akutbereich mit Planungshorizont 2010, sowie die Darstellung des Ist-Standes der<br />
Versorgungsstruktur im nicht-akuten stationären Bereich der Krankenanstalten, im<br />
ambulanten Bereich (Spitalsambulanzen, niedergelassener Bereich und selbstständige<br />
Ambulatorien), im Rehabilitations- sowie im Pflegebereich auf Ebene der Versorgungsregionen<br />
und Versorgungszonen.
Er enthält ein neues Kapitel über Zielvorstellungen, Planungsgrundsätze und Methoden für<br />
den ambulanten Bereich (Kap. 2.2) sowie - psychiatriespezifisch - zur<br />
Leistungsangebotsplanung sowie Qualitätskriterien für die Versorgungsbereiche Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie (Kap. 3.3.3). Weiters wurde der Bereich Psychiatrie (Kap. 3.3.9) um<br />
Festlegungen zur Versorgung von Abhängigkeitserkrankungen ergänzt.<br />
Generell sind sämtliche Ist-Stands-Daten auf den Stand 2006/2007 aktualisiert worden.<br />
Der Planungshorizont (das Jahr 2010) und die Planungsaussagen sind (mit Ausnahme einiger<br />
Änderungen in Kapitel 4 - Kapazitätsplanung und Großgeräteplan) unverändert geblieben.<br />
Über den ÖSG werden auf Bundesebene grundsätzliche Planungsaussagen festgelegt. Diese<br />
Rahmenvorgaben lassen — im Sinne der subsidiären Verantwortung der Länder — eine<br />
entsprechende, dynamische Gestaltungsfreiheit für Detailplanungen auf der regionalen<br />
Ebene zu, sodass die jeweils vorhandenen Versorgungsstrukturen optimal genutzt werden<br />
können. Der integrative Ansatz ist eine Weichenstellung für Verlagerungen zwischen den<br />
verschiedenen Sektoren des Gesundheitswesens als Basis für die Umsetzung weiterer<br />
Schritte der Gesundheitsreform.<br />
Der ÖSG 2008 steht sowohl als Gesamtexemplar als auch in Form separater Dokumente für<br />
Text und Matrizen zum Herunterladen zur Verfügung.<br />
Link zum ÖSG 2008: http://www.bmgfj.gv.at/cms/site/standard.html?<br />
channel=CH0716&doc=CMS1136983382893<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 23
24 Einleitung | Österreichischer Strukturplan Gesundheit (ÖSG)<br />
Anm.: Die auf der Datenbasis 2007 aufbauenden Inhalte der Karten sind in Bezug auf Vollständigkeit und Richtigkeit noch nicht abschließend validiert.<br />
9
2.3.1 Planungsmatrix<br />
Die Planungsmatrix (PM) des ÖSG ist nach den 32 Versorgungsregionen, den neun<br />
Bundesländern und den vier Versorgungszonen gegliedert - wobei auf die <strong>Steiermark</strong> die<br />
Regionen 61 - 66 entfallen - und beinhaltet Indikatoren zur Beschreibung der<br />
Versorgungssituation in den verschiedenen nicht akutstationären Versorgungsbereichen<br />
innerhalb der jeweiligen Region im Ist-Stand 2004 sowie Planungsaussagen zur für die Region<br />
zu versorgenden Gesamtzahl an stationären Aufenthalten im Jahr 2010 ("quellbezogene"<br />
Darstellung wie in der VM, inkl. Nulltagesaufenthalte), differenziert nach Fachrichtungen.<br />
Für den Fachbereich Psychiatrie sind folgende Zahlen ausgewiesen:<br />
Österreichischer Strukturplan Gesundheit 2008 - "Planungsmatrix" - Ausschnitt PSY. Quelle: ÖSG 2008<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 25
26 Einleitung | Österreichischer Strukturplan Gesundheit (ÖSG)<br />
2.3.2 Leistungsmatrix<br />
In der Leistungsmatrix Psychiatrie (ÖSG Kap. 3.3.9 & 3.3.3) werden spezielle Qualitätskriterien<br />
für die bettenführenden psychiatrischen Einheiten sowie deren Zuordnung auf eine<br />
Mindestversorgungsstruktur definiert, die auch die Regionalplanungen der Bundesländer<br />
präjudizieren.<br />
Bettenführende Einheiten - Psychiatrie (PSY; inkl. Abhängigkeitserkrankungen). Quelle: ÖSG 2008, Kap 3.3.9
Abhängigkeitserkrankungen (PSY-Spezialversorgung)<br />
Grundlage der Planung muss eine breite interdisziplinäre Sicht des Themas sein, welche die Bereiche Krankenhäuser,<br />
extramurale Versorgung sowie den Sozialbereich berücksichtigt. Auf länderspezifische Gegebenheiten ist<br />
Rücksicht zu nehmen.<br />
Definitionen,<br />
Zielgruppen<br />
Versorgungsstrukturen<br />
Planungsgrundsätze<br />
und -richtwerte<br />
Personalausstattung<br />
und -qualifikation<br />
Infrastruktur<br />
Zielgruppe: Patientinnen und Patienten, die nach ICD-10 die Kriterien einer Abhängigkeitserkrankung erfüllen (z. B.<br />
Nachweis einer Toleranzentwicklung, Suchtverlangen etc.). Abhängigkeitserkrankungen umfassen sowohl substanzabhängige<br />
Suchterkrankungen (Alkohol, Drogen, Medikamente) als auch nicht substanzgebundene Suchterkrankungen<br />
(z. B. Spiel-, Internet-, Kaufsucht etc.).<br />
Strukturen für die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen:<br />
� Erste Anlaufstellen zur Beratung, Behandlungsmotivation, Behandlungsvorbereitung: bspw. Beratungsstellen,<br />
Psychosoziale Dienste, niedergelassene Psychiater/innen etc.<br />
� Niederschwellige Einrichtungen mit nicht primär abstinenzorientiertem Angebot (NER)<br />
� Spezialisierte ambulante Behandlungseinrichtungen: Ambulante Therapieeinrichtungen (z. B. Suchtambulanzen);<br />
Entwöhnungstageskliniken bzw. -spezialambulanzen<br />
� Spezialisierte stationäre Behandlungseinrichtungen:<br />
- Entwöhnungsstation für Alkohol- und Medikamentenabhängige (EWS)<br />
- Entzugsstation für Abhängige von illegalen Substanzen (EZS)<br />
- Kurzzeittherapiestation für Abhängige von illegalen Substanzen (KTS)<br />
- Langzeittherapiestation für Abhängige von illegalen Substanzen (LTS)<br />
� Einrichtungen zur Nachsorge und Nachbetreuung: Nachbetreuungsgruppen, niedergelassene Psychiater/innen,<br />
Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten, Psychologinnen/Psychologen; dezentrale, gemeindenahe komplementäre<br />
Einrichtungen: bspw. Tagesstätten, betreutes Wohnen<br />
� Stationäre Behandlung ist überregional zu planendes Leistungsangebot: jede abgestufte stationäre Versorgungsstruktur<br />
(s. o.) zumindest pro VZ; auf regionaler Ebene zusätzlich ambulante Versorgungsstrukturen erforderlich<br />
� Planungsrichtwert: 0,16 Behandlungsplätze pro 1.000 EW (davon 0,04/1.000 für Abhängigkeit von illegalen Drogen<br />
und 0,12/1000 für Alkohol-, Medikamenten- und substanzungebundene Abhängigkeitserkrankungen; siehe dazu<br />
auch Kap. 2.1.2); Weiterführende Evaluierung des Planungsrichtwertes erforderlich;<br />
� NICHT aus dem Planungsrichtwert f. Abhängigkeitserkrankungen abzudecken, sondern aus Richtwert für Allgemeinpsychiatrie<br />
(vgl. Kap. 3.3.9): Akute Entzugsbehandlung<br />
� Abstimmung der Planungen zwischen Gesundheits- und Sozialbereich bzw. der Suchtkoordination im Sinne einer<br />
Gesamtplanung erforderlich<br />
Folgende Berufsgruppen in allen spezialisierten stationären Behandlungseinrichtungen verfügbar:<br />
� Ärztliches Personal (inkl. Leitung/Vertretung und Ausbildung durch FÄ für Psychiatrie)<br />
� Dipl. Pflegepersonal (überwiegend diplomiertes psychiatrisches Pflegepersonal ist anzustreben)<br />
� Klinische Psychologinnen und Psychologen<br />
� Psychotherapeutinnen und -therapeuten<br />
� Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter<br />
� Ergo-, Physiotherapeutinnen und -therapeuten<br />
� Multiprofessionelles Team für Tagesgestaltung<br />
Aufenthaltsräume<br />
Räumlichkeiten für Sozialarbeit, Physiotherapie, Ergotherapie<br />
Infrastruktur für Berufs-, Freizeittraining und Tagesstruktur<br />
Räumlichkeiten für Einzel- und Gruppentherapie<br />
Psychologische Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeit<br />
Spielzimmer bzw. -ecke für Pat. mit Kindern<br />
EWS EZS KTS LTS<br />
�� �� �� �<br />
�� �� �� �<br />
�� �� �� �<br />
�� �� �� �<br />
�� �� �� �<br />
�� �� �� �<br />
Fortsetzung Ausreichende (Abhängigkeitserkrankungen) med.-techn. Ausstattung PSY-Spezialversorgung �� �� �� ��<br />
Leistungsangebote<br />
Umfassende Diagnostik, Indikationsstellung und Behandlungsplanung �� �� �� ��<br />
Motivationsarbeit �� �� �� ��<br />
Psychotherapie (Einzel-, Gruppen-, Familientherapie) �� �� �� ��<br />
Sozialberatung und -betreuung �� �� �� ��<br />
56<br />
Neuro-/Psychologische Therapie �� �� �� ��<br />
Begleitete Tagesstrukturierung �� �� �� ��<br />
Körperliche Aktivierung (Sport- und Bewegungstherapie) �� �� �� ��<br />
Ergotherapie �� �� �� ��<br />
Physiotherapie �� �� �� ��<br />
Angehörigenarbeit �� �� �� ��<br />
Erarbeitung und Planung angemessener weiterführender Therapie bzw. Nachsorge<br />
sowie Auffrischungsbehandlung<br />
�� �� � � � �<br />
3.3.10 Dermatologie (DER)<br />
Bettenführende Einheiten - Abhängigkeitserkrankungen (PSY-Spezialversorgung). Quelle: ÖSG 2008, Kap 3.3.9<br />
Infrastruktur<br />
Technisch-apparative Ausstattung<br />
� Einrichtungen zur ambulanten und stationären Tumordiagnostik: Auflichtmikroskopie und entsprechende Dokumentationsmöglichkeit,<br />
Möglichkeiten zur Durchführung von Biopsien und Zytologie<br />
� Einrichtungen zur phlebologisch/proktologischen Diagnostik<br />
� Einrichtung für dermatologische Lasertherapie<br />
� Einrichtung für Phototherapie, Geräte zur UVB-Bestrahlung, zur UVA-Bestrahlung mit und ohne Photosensibilisator<br />
sowie zur Bestrahlung mit sichtbarem Licht- und Photosensibilisator (Photodynamische Therapie)<br />
3.3.11 Augenheilkunde (AU)<br />
Versorgungsstrukturen<br />
Abteilung<br />
Fachschwerpunkt (vgl. Qualitätskriterien für Fachschwerpunkte Kap. 3.1)<br />
Dislozierte Tagesklinik (vgl. allgemeine Qualitätskriterien für Tageskliniken Kap. 3.1)<br />
Tagesklinische Versorgung von Katarakten<br />
� Gesunde und mobile Patientinnen/Patienten ohne allgemeine Begleiterkrankungen und andere Augenerkran-<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 27
Sonstiges<br />
Sicherstellung der postoperativen Nachbetreuung bei KCH-Satellitenbetreuung durch jene Abteilung, an der die<br />
Versorgung erfolgt.<br />
Qualitätskontrolle zur Kinder-AN: Führung eines Logbuchs über durchgeführte Kinder-Anästhesien; Nachweise über<br />
Fortbildungen und/oder Hospitation (s. o.); verpflichtende Teilnahme an „Critical Incident Reporting System“.<br />
28 Einleitung | Österreichischer 3.3.3 Strukturplan Kinder- Gesundheit und Jugendpsychiatrie (ÖSG)<br />
(KJP)<br />
Grundlage der Planung muss eine breite interdisziplinäre Sicht des Themas sein, welche die Bereiche Krankenhäuser,<br />
extramurale Versorgung sowie den heilpädagogischen Bereich (Jugendwohlfahrt) und den Sozialbereich<br />
berücksichtigt. Auf länderspezifische Gegebenheiten ist Rücksicht zu nehmen.<br />
Definitionen,<br />
Zielgruppen<br />
Versorgungsstrukturen<br />
Planung<br />
Erkennung, Behandlung, und Begutachtung bei psychischen, psychosozialen, psychosomatischen und entwicklungsbedingten<br />
Erkrankungen oder Störungen sowie bei psychischen und sozialen Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und<br />
Jugendalter<br />
Formale Zuständigkeit für Kinder und Jugendliche von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr<br />
Anforderungen an ein Versorgungssystem der KJP wie für die allgemeinpsychiatrische Versorgung formuliert<br />
(vgl. Kapitel 3.3.9). Folgende Strukturelemente sind erforderlich:<br />
� Krankenhausabteilungen für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
� Enge Kooperation mit Kinder- und Jugendabteilung, Erwachsenenpsychiatrie (Altersgrenzen)<br />
� Konsiliar- und Liaisondienste der KJP<br />
� Teilstationäre Einheiten der KJP: (Dislozierte) Tageskliniken im Krankenhaus oder „dislozierte Tageskliniken“<br />
außerhalb des Krankenhauses;<br />
� Mobile Einheiten der KJP zur wohnortnahen (Nach-)Betreuung<br />
� Ambulant versorgungswirksame Fachärztinnen und Fachärzte für KJP (niedergelassen und in Einrichtungen)<br />
� Dezentrale, gemeindenahe, interdisziplinäre Netzwerke<br />
� Überregional zu planendes Leistungsangebot; Berücksichtigung der Nahtstellen zur PSO-KJ durch Leistungsabstimmung<br />
und regionale Kooperation<br />
� Eine Abteilung für KJP mit Vollversorgungsfunktion für ein Einzugsgebiet von mind. 300 000 EW<br />
� Grundsätzlich mindestens 30 Betten inklusive Tagesklinik (intensive Behandlung einschließlich UbG-Aufnahmen),<br />
Binnendifferenzierung Kinder/Jugendliche<br />
In Abhängigkeit von regionalen Gegebenheiten Unterschreiten der Mindestgröße möglich (bspw. kleinere Einheiten<br />
im ländlichen Raum zur Wahrung der Wohnortnähe)<br />
� Mind. eine ambulante KJP-Einheit für ein Einzugsgebiet von rund 250.000 EW<br />
Fortsetzung Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP)<br />
Personalausstattung und<br />
-qualifikation<br />
Infrastruktur<br />
Leistungsangebote<br />
KJP-Abteilung<br />
Interdisziplinär arbeitendes multiprofessionelles Team der Berufsgruppen<br />
� Ärztliche Leitung: FA/FÄ für KJP<br />
� Zusätzliches (fach)ärztliches Personal<br />
49<br />
� Diplomiertes Pflegepersonal (Dipl. psych. DGKP, Dipl. Kinderpflegepersonal)<br />
� Psychotherapeutinnen/-therapeuten, Klinische Psychologinnen/Psychologen<br />
Verfügbarkeit:<br />
� Akademisch ausgebildete Pädagoginnen/Pädagogen; pädagogisches Personal ohne akademischen Abschluss<br />
(z. B. Sozialpädagogen, Kleinkindpädagogen, Behindertenpädagogen)<br />
� Personal für Ergo-/Physiotherapie, Logopädie, BMA, Kreativtherapie und Sozialarbeit<br />
� Gewährleistung der Erfüllung der Schulpflicht<br />
KJP-Tagesklinik<br />
� Fachärztl. Personal/Psycholog/inn/en/akadem. ausgeb. Pädagog/en/innen<br />
� BMA/Sozialarbeiter/innen<br />
� Dipl. Pflegepersonal/Pädagog.Personal ohne akadem. Abschluss<br />
Generelle Anforderungen: Räumliche Ausstattung entsprechend den Bedürfnissen unterschiedlicher Altersstufen (lebensweltnahe<br />
Gestaltung); Möglichkeit der Mehrfachnutzung von Räumen; Mitaufnahmemöglichkeit von Bezugspersonen<br />
(Eltern)<br />
� Eltern-Kind-Einheit(en)<br />
� 1 Therapieraum pro Vollzeittherapeut/in (ärztliches, psychologisches, psychotherapeutisches Personal)<br />
Ausreichende räumliche Ausstattung für<br />
� Einzel- und Gruppentherapie, Familientherapie, sonstige Therapien (bspw. Kreativtherapie, Ergotherapie,<br />
Logopädie), Therapieküche<br />
� Spiel- und Freizeitgestaltung<br />
� Entspannung und Biofeedback<br />
� Eigener Outdoorbereich (Spiel- und Bewegungsbereich im Freien)<br />
Technisch-apparative Ausstattung<br />
� Nach Möglichkeit ein Therapieraum mit einer audiovisuellen Anlage (Video und Einwegspiegel)<br />
� Die für die intensive KJP-Behandlung erforderliche spezifische räumlich-technische Ausstattung<br />
� Kinder- und jugendpsychiatrische/psychotherapeutische Standardbehandlung<br />
� Komplexe Behandlung Schwer- und Mehrfacherkrankter in der KJP<br />
� Intensive Behandlung Schwer- und Mehrfacherkrankter in der KJP (einschließlich UbG)<br />
� Eltern-Kind-Behandlung in der KJP<br />
� Psychotherapie (Einzel-, Gruppe-, Familientherapie)<br />
� Angehörigenarbeit<br />
� Klinisch-psychologische Diagnostik und Behandlung<br />
� Ergotherapie, Physiotherapie, Sozialarbeit, Logopädie<br />
� Organisation der reintegrativen KJP/psychotherapeutischen Behandlung nach der Entlassung<br />
3.3.4 Chirurgie (CH)<br />
Versorgungsstrukturen<br />
Planung<br />
Sonstiges<br />
Bettenführende Einheiten - Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP). Quelle: ÖSG 2008, Kap 3.3.3<br />
Abteilung<br />
Referenzzentren für Herzchirurgie (HCH), Thoraxchirurgie (TCH) und Gefäßchirurgie (GCH)<br />
Planungskriterien für Referenzzentren für Zusatzfächer der CH (HCH, TCH und GCH) als Grundlage für regionale<br />
Detailplanungen (vgl. Kap. 3.6.1 bis 3.6.3).<br />
Zur Festlegung von MFS und MFL ist bis zur nächsten Revision des ÖSG ein standardisiertes Procedere mit dem Ziel<br />
zu entwickeln, Mindestfrequenzen evidenzbasiert zu definieren (z. B. auf Basis von Ergebnisqualitäts-Registern).
2.4 Regionaler Strukturplan<br />
Gesundheit (RSG)<br />
Initiiert durch die Forderungen der Psychiatrie-Enquete und niedergelegt in Dokumenten wie<br />
dem Steirischen Psychiatriekonzept 1998 , den Richtlinien des ÖBIG zum Strukturellen Bedarf<br />
in der psychiatrischen Versorgung u.a.m., galten - lange vor Beschluss des Regionalen<br />
Strukturplans Gesundheit im Jahr 2009 - als Strukturleitlinien psychiatrischer Versorgung,<br />
stationäre Behandlungen psychisch Kranker auf das Ausmaß einer Akutpsychiatrie zu<br />
reduzieren und zum Prinzip der gemeindenahen Psychiatrie überzugehen, was bedeutet,<br />
Unterstützung dort anzubieten, wo die KlientInnen leben und arbeiten.<br />
Die — stationären, ambulanten und komplementären — Versorgungsangebote sollen demnach<br />
in geographisch definierten Regionen, somit möglichst nah dem individuellen Lebensumfeld,<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Die im Konzept für die psychosoziale Versorgung der <strong>Steiermark</strong> [4] in Anlehnung an den<br />
Krankenanstaltenplan konzipierten sieben Versorgungsregionen wurden durch den RSG an<br />
die Strukturen des ÖSG angepasst, sodass mit VR 61 - 66 folgende sechs planungsrelevante<br />
NUTS III-Versorgungsregionen vorliegen, die sich nicht zuletzt aus ihrer geographischen<br />
Positionierung auch als natürliche Regionalisierungen anbieten:<br />
VR 61: Graz - Bezirke Graz, Graz Umgebung<br />
VR 62: Liezen - Bezirk Liezen<br />
VR 63: Östiiche Obersteiermark - Bezirke Bruck/Mur, Leoben, Mürzzuschlag<br />
VR 64: Oststeiermark - Bezirke Feldbach, Fürstenfeld, Radkersburg, Hartberg, Weiz<br />
VR 65: West-/Südsteiermark - Bezirke Leibnitz, Voitsberg, Deutschlandsberg<br />
VR 66: Westliche Obersteiermark - Bezirke Judenburg, Knittelfeld, Murau<br />
Dem state of the art psychosozialer Betreuung folgend, orientieren sich alle relevanten<br />
Planungsdokumente an jenem umfassenden Versorgungsansatz, welcher als "Eckpfeiler"<br />
einer funktionierenden sozialpsychiatrischen Betreuung folgende Angebote postuliert:<br />
Psychosoziale Beratungszentren<br />
Mobile sozialpsychiatrische Betreuung<br />
Angebote betreuten Wohnens mit abgestufter Betreuungsintensität<br />
Tagesstrukturierende Angebote sowie auf verstärktes Behandlungsangebot orientierte<br />
Tageskliniken<br />
Arbeitsrehabilitative Angebote<br />
sowie ein sozialpsychiatrischer Krisendienst.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 29
30 Einleitung | Regionaler Strukturplan Gesundheit (RSG)<br />
Grundsätzlich gilt für alle Angebotsbereiche gleichermaßen, dass sie multiprofessionell<br />
arbeiten und für alle Altersgruppen zur Verfügung stehen sollen. Deshalb ergänzen - neben<br />
allgemeinpsychiatrischen Angeboten - Spezialangebote in den Bereichen Geronto-, Kinder-<br />
und Jugendpsychiatrie sowie Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen das Angebotsspektrum<br />
einer sozialpsychiatrischen Vollversorgung.<br />
Der Regionale Strukturplan Gesundheit (RSG-)<strong>Steiermark</strong> [26] wurde am 28.4.2008<br />
beschlossen, die Planung/Darstellung der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung<br />
mit Beschluss vom 26.3.2009 eingearbeitet. Ziel ist eine Optimierung des<br />
Versorgungsangebotes im Hinblick auf den festgestellten Bedarf, eine regional ausgewogene<br />
bzw. gerecht verteilte bedarfsorientierte Versorgungsstruktur und die Effektivität der<br />
Versorgung. Als Planungshorizont wurde das Jahr 2015 festgelegt, wobei Umsetzungsschritte<br />
und damit erzielte Veränderungen der Versorgungslandschaft alle 2 Jahre evaluiert werden<br />
[26].<br />
Im Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) werden die Planungen des stationären und<br />
ambulanten Bereiches zusammengeführt, wobei die Planungen des ambulanten Bereiches<br />
die Versorgung im niedergelassenen Bereich, den psychosozialen Diensten sowie in<br />
Krankenhausambulanzen gemeinsam auf Basis des bestehenden Leistungsgeschehens zu<br />
betrachten versucht.<br />
Die Planungsbereiche in der RSG-Version 1.1. umfassen für die psychiatrische und<br />
psychosoziale Versorgung:<br />
- eine Leistungs- und Kapazitätsplanung nach Standorten und Versorgungsregionen im<br />
akutstationären Bereich in RSG-Kap.4<br />
- eine Darstellung des Status quo der Versorgung im ambulanten Bereich einschließlich der<br />
psychosozialen Dienste hinsichtlich Leistungsangbot und Inanspruchnahme in RSG-Kap.5<br />
bzw. RSG-Kap.8<br />
- den Hinweis auf die Planungskompetenz des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger<br />
für den Bereich Rehabilitation. (vgl. dazu Psy-bericht-Kap 3.3.)<br />
Laut RSG-Kap.4.2.2. umfasst die akutstationäre psychiatrische Versorgung<br />
- die allgemeinpsychiatrische Versorgung - dazu zählt die Akutversorgung von Personen ab<br />
dem vollendeten 18. Lebensjahr, die Entgiftung von Abhängigkeitserkrankungen und die<br />
akute gerontopsychiatrische Versorgung,<br />
- die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie<br />
- die Spezialversorgung von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen<br />
Bis zum Planungshorizont 2015 wird eine Bettenmessziffer von 0,4 angestrebt, wobei die<br />
dafür nötige Betten-Reduktion mit einer stärkeren Integratrion des akutstationären und des<br />
ambulanten Versorgungsangebotes ebenso einhergeht wie eines bedarfsgerechten Angebotes<br />
in der ambulanten fachärztlichen Versorgung.
Neben der LSF Graz wird eine akutstationäre Abteilung am LKH Leoben errichtet. Am KH der<br />
Barmherzigen Brüder in Eggenberg wird die bestehende psychiatrische Versorgung zu einer<br />
Abteilung mit Vollversorgungsfunktion (inkl. Einrichtung nach UbG) ausgebaut. Die LSF Graz<br />
wird als Kompetenzzentrum für Psychiatrie und medizinische Psychotherapie positioniert.<br />
Die Psychiatrische Abteilung am LKH Univ.-Klinikum Graz bleibt mit 64 Betten als universitäre<br />
Einrichtung ohne spezifischen regionalen Versorgungsauftrag bestehen[26].<br />
Regional versorgt die LSF Graz den Großraum Graz und die Oststeiermark (VR 61 und 64),<br />
das KH der Barmherzigen Brüder die Weststeiermark (VR 65), das LKH Leoben die<br />
Obersteiermark (VR 62, 63, 66).<br />
An allen Standorten der akutstationären psychiatrischen Versorgung sind Tageskliniken,<br />
Ambulanzen und Krisenbetten aus- bzw. aufzubauen. Darüber hinaus werden in der VR 64<br />
in Hartberg sowie im Bezirk Liezen (VR 62) - zunächst als Modellprojekt - dislozierte<br />
Tageskliniken, Ambulanzen und Krisenbetten errichtet, in deren Rahmen auch die Kinder-<br />
und Jugend-, sowie die Gerontopsychiatrie zu berücksichtigen sind. Die fachliche<br />
Versorgungsstruktur für alle Bereiche der sozialpsychiatrischen und psychiatrischen<br />
Versorgung in Tageskliniken, Ambulanzen, niedergelassenen Arztpraxen und psychosozialen<br />
Beratungszentren wird im Sinne eines integrativen Planungsansatzes gemeinsam betrachtet<br />
[26].<br />
Laut RSG-Kap.5 wurde für die ambulante Versorgung der Status quo der Versorgungssituation<br />
2006 sowohl in Krankenhausambulanzen als auch im niedergelassenen Bereich dargestellt.<br />
Daraus wurden Planungsaussagen für zukünftige Strukturen für die ambulante Versorgung<br />
abgeleitet [26]; letzteres hat in dem erst mangelhaft ausgebauten sozialpsychiatrischen<br />
Versorgungsfeld in ständiger Abstimmung von nacheilendem Strukturaufbau und begleitender<br />
Evaluation zu erfolgen.<br />
Grundlage der RSG-Planung im ambulanten Bereich bildet die Inanspruchnahme von<br />
Leistungen im Jahr 2006. Hierfür wurden sämtliche Leistungen auf Basis von Frequenzen<br />
(PatientInnenkontakten) betrachtet, die von niedergelassenen ÄrztInnen,<br />
Krankenhausambulanzen, Vertragsambulatorien der Krankenkassen oder Privatinstituten<br />
erbracht wurden, soweit dazu Verrechnungsdaten der Sozialversicherungen bzw.<br />
Dokumentationen der Krankenhausträger verfügbar waren. Als Frequenz wird ein Kontakt<br />
einer Person bei einer Einrichtung des Gesundheitswesens an einem bestimmten Tag<br />
gewertet, unabhängig von der Zahl der dabei erbrachten oder verrechneten Einzelleistungen<br />
[26]. Nicht berücksichtigt sind in dieser Erfassung die in PSD´s erfolgten fachärztlichen<br />
PatientInnenkontakte, was jedoch in der Bedarfsplanung pro futuro zu berücksichtigen ist.<br />
Eine die BADOK ergänzende, speziell die fachärztliche Leistung abbildende Dokumentation<br />
wurde Ende 2009 eingeführt. Die Ergebnisse des Modells zur ambulanten psychiatrischen<br />
fachäztlichen Versorgung werden ebenso als weitere Planungsgrundlage herangezogen und<br />
in die erste Revision des RSG eingearbeitet werden wie die Planung des ambulanten<br />
fachärztlichen Bereichs.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 31
32 Einleitung | Regionaler Strukturplan Gesundheit (RSG)<br />
Anhang Seite 137 von 148<br />
Neurologie/<br />
Psychiatrie<br />
INANSPRUCHNAHME IST 2006<br />
nicht standardisierte<br />
Pendler-<br />
Frequenzen<br />
innen<br />
LEISTUNGSERBRINGUNG<br />
SVE<br />
Patientinnen- und gesamt ohne<br />
und<br />
Ort der<br />
Patientenwohnsitz<br />
KE KH-Amb SVE Pendler RFD Leistungserbringung 2006 2015 Δ<br />
VR 61, gesamt 114.619 34,0% 15,2 5,4% 1,26 VR 61, gesamt<br />
17,6 - -<br />
G 90.505 35,3% 12 3,8% 1,55 G 16,9 - -<br />
GU 24.114 28,9% 3,2 76,8% 0,76 GU 0,7 - -<br />
VR 62 LI 10.865 5,4% 1,4 12,8% 0,57 VR 62 LI 1,3 - -<br />
VR 63, gesamt 61.512 11,6% 8,2 4,4% 1,44 VR 63, gesamt<br />
8,2 - -<br />
BM 23.137 17,4% 3,1 11,7% 1,47 BM 3,3 - -<br />
LE 27.165 7,8% 3,6 7,0% 1,62 LE 3,6 - -<br />
MZ 11.210 9,0% 1,5 16,6% 1,09 MZ 1,2 - -<br />
VR 64, gesamt 33.547 18,0% 4,5 20,6% 0,55 VR 64, gesamt<br />
3,3 - -<br />
HB 5.964 12,2% 0,8 36,9% 0,39 HB 0,6 - -<br />
WZ 11.941 26,4% 1,6 37,8% 0,6 WZ 0,8 - -<br />
FF 4.197 11,6% 0,6 35,2% 0,78 FF 0,6 - -<br />
FB 8.913 13,8% 1,2 16,3% 0,58 FB 1,3 - -<br />
RA 2.532 18,3% 0,3 100,0% 0,46 RA 0,0 - -<br />
VR 65, gesamt 43.412 12,8% 5,8 8,9% 0,97 VR 65, gesamt<br />
5,0 - -<br />
LB 12.414 21,2% 1,6 22,6% 0,71 LB 1,3 - -<br />
DL 13.636 10,3% 1,8 15,1% 0,95 DL 1,5 - -<br />
VO 17.362 8,8% 2,3 5,7% 1,36 VO 2,2 - -<br />
VR 66, gesamt 18.570 26,1% 2,5 9,9% 0,74 VR 66, gesamt<br />
2,5 - -<br />
MU 5.403 9,6% 0,7 9,3% 0,77 MU 0,9 - -<br />
KF 5.183 40,9% 0,7 42,3% 0,74 KF 1,0 - -<br />
JU 7.984 27,7% 1,1 34,6% 0,72 JU 0,6 - -<br />
andere Bundesländer 3.534 43,7% 0,5 - - -<br />
- - -<br />
<strong>Steiermark</strong> 282.525 22,4% 37,5 - 1,00 <strong>Steiermark</strong><br />
37,8 - -<br />
Tabelle 45: Ambulante Bedarfsplanung – Neurologie/Psychiatrie<br />
Ambulante Bedarfsplanung - Neurologie/Psychiatrie. Quelle: RSG <strong>Steiermark</strong> 28.04.2008<br />
Neurologie/Psychiatrie werden laut RSG-Kapitel 5.3.1.12 derzeit sowohl im Ist-Stand als<br />
auch in der Planung als Doppelfach dargestellt und können somit nur als vorläufige Ergebnisse<br />
betrachtet werden.<br />
Regionaler Strukturplan Gesundheit <strong>Steiermark</strong><br />
28.04.2008<br />
RSG-Kap.8 bezieht sich auf die Psychosozialen Dienste als versorgungsrelevante<br />
Leistungsanbieter und stellt mit Beschluss der Gesundheits<strong>plattform</strong> vom 27.11.2008 fest,<br />
dass die Dokumentation der psychosozialen Dienste für eine fundierte Planung der<br />
ambulanten fachärztlichen Versorgung bis Ende 2009 zu vereinheitlichen ist.<br />
Zum Ist-Stand der Psychosozialen Dienste verweist der RSG auf die detaillierten Ausführungen<br />
im <strong>Psychiatriebericht</strong> 2006 [26]. Die der folgenden Kurzdarstellung zugrundeliegenden Daten<br />
sind dem <strong>Psychiatriebericht</strong> <strong>Steiermark</strong> 2006 [25] entnommen:<br />
Demnach wurden - über alle Einrichtungen hinweg - im Berichtszeitraum 2006 13.706<br />
KlientInnen betreut, 76% dieser Personen in psychosozialen Beratungsstellen.<br />
Es steht in allen steirischen Bezirken ein psychosoziales Beratungszentrum zur Verfügung,<br />
in den Bezirken Hartberg und Liezen existieren zusätzlich Außenstellen. Laut ÖBIG-Richtlinie<br />
zum strukturellen Bedarf in der psychiatrischen Versorgung [1] ist ein Betreuungs-Dienstposten<br />
pro 7.000 EinwohnerInnen anzustreben. Diese Zahl wird nur im Bezirk Feldbach erreicht.<br />
Im Jahr 2006 gab es insgesamt 85,9 Dienstposten (DP) in den Beratungszentren, das<br />
entspricht circa der Hälfte der benötigten Dienstposten. Das Fachpersonal arbeitet zum<br />
Großteil (mit 80 DP) im Aufgabenschwerpunkt der allgemeinen erwachsenenpsychiatrischen<br />
Betreuung. 1,4 DP sind in vier Bezirken im Altersgruppenschwerpunkt Gerontopsychiatrie
und 4,2 DP in sieben Bezirken im Altersgruppenschwerpunkt Kinder und Jugendliche tätig.<br />
In der <strong>Steiermark</strong> wurden in allen Beratungszentren im Jahr 2006 10.349 KlientInnen in<br />
129.270 Kontakten betreut.<br />
Betreutes Wohnen wird in den Bezirken Graz, Bruck/Mur, Leoben, Hartberg, Leibnitz, Voitsberg<br />
und Judenburg angeboten. Gesamt stehen 91 Plätze, welche von 28,8 Dienstposten betreut<br />
werden, zur Verfügung. Der Bedarf von sieben Wohnplätzen pro 10.000 EinwohnerInnen,<br />
also 828,3 Plätze für die gesamte <strong>Steiermark</strong>, wird bei weitem nicht gedeckt. Durchschnittlich<br />
werden Personen 218,3 Tage im Rahmen von Einrichtungen Betreuten Wohnens betreut.<br />
Die KlientInnenzahl im Jahr 2006 betrug 121.<br />
Mobile sozialpychiatrische Betreuung steht in 13 Bezirken zur Verfügung. In der <strong>Steiermark</strong><br />
wird die mobile sozialpsychiatrische Betreuung von 39 Dienstposten durchgeführt. Diese<br />
verteilen sich so auf die Altersgruppenschwerpunkte, dass 35,6 für Erwachsenenpsychiatrie,<br />
2,4 für geronto- sowie 1 Dienstposten für kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung zur<br />
Verfügung stehen.<br />
Arbeitsrehabilitative Angebote werden in sieben Bezirken angeboten. Im Bereich Arbeit und<br />
berufliche Rehabilitation fehlen Daten der pro mente steiermark GmbH für das Berichtsjahr<br />
2006 und wurden daher Daten aus dem Berichtsjahr 2005 ergänzt. Für arbeitsrehabilitative<br />
Angebote stehen 157,5 Dienstposten zur Verfügung. Es gibt 174 Plätze, welche einem<br />
Sollwert von circa 590 gegenüberstehen. In der Arbeitsassistenz sind mit Stand August 2007<br />
39,25 vollzeitäquivalente Stellen besetzt.<br />
Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen gibt es in 11 von 17 steirischen Bezirken. In den<br />
Bezirken Leoben, Graz-Umgebung, Deutschlandsberg, Weiz, Fürstenfeld und Radkersburg<br />
sind keine sozialpychiatrischen Tagesstrukturen vorhanden. Bezogen auf die gesamte<br />
<strong>Steiermark</strong> stehen 199 Plätze in sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen zur Verfügung, welche<br />
von 44,2 Dienstposten betreut werden. Insgesamt sollte die Anzahl der Tagesstrukturenplätze<br />
laut ÖBIG-Vorgabe circa 470 betragen. Im Berichtszeitraum wurden 446 Personen in<br />
sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen betreut.<br />
Im Bereich Spezialangebote stehen 5,4 Dienstposten für allgemeine Sozialpychiatrie -<br />
Schwerpunkt Erwachsene, fünf Dienstposten für den Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />
aber kein Dienstposten für Gerontopsychiatrie zur Verfügung. Angaben zur Inanspruchnahme<br />
sind für diesen Bereich nicht vorhanden.<br />
Resümierend steht im Bereich Psychosoziale Dienste grundsätzlich ein vielfältiges Angebot<br />
zur Verfügung. Es sind allerdings nicht alle Regionen gleichwertig versorgt. Häufig sind die<br />
Angebote nur in wenigen Bezirken vorhanden und personell unterbesetzt [26].<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 33
34 Einleitung | Struktur- und demographische Daten zur <strong>Steiermark</strong><br />
2.5 Struktur- und<br />
demographische Daten zur<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Die <strong>Steiermark</strong> hat eine Fläche von 16.392 km² und ist damit das zweitgrößte Bundesland<br />
Österreichs. Politisch gliedert sie sich in 17 Bezirke (http://www.regionext.steiermark.at).<br />
Der flächenmäßig größte steirische Bezirk ist Liezen mit einer Fläche von 3.271 km², der<br />
kleinste Bezirk ist Graz-Stadt mit einer Fläche von 128 km², dabei mit 1.942 EinwochnerInnen<br />
(EW) pro km² gleichzeitig der am dichtesten besiedelte Raum; bereits der den Ballungsraum<br />
umgebende Bezirk Graz-Umgebung hat nur noch 126 EW/km²; am dünnsten besiedelt sind<br />
- nicht zuletzt wegen ihrer Topographie - die Bezirke Murau mit 22 sowie Liezen mit 25<br />
EW/km².<br />
Vor allem die topographischen Gegebenheiten bedingen, dass die steirischen Regionen<br />
verkehrstechnisch äußerst unterschiedlich erschlossen sind; insbesondere die peripheren<br />
Bezirke Murau, Bad Radkersburg sowie Bad Aussee, die an keinem erschließenden<br />
Hauptverkehrsweg liegen, erschweren eine flächendeckende Versorgungsplanung und fordern<br />
kreative Versorgungsansätze.<br />
Region<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
Bezirk<br />
Graz Stadt gesamt<br />
Graz_Ost<br />
Graz_West<br />
Graz-Umgebung Nord<br />
Graz-Umgebung Süd<br />
Liezen<br />
Bruck a.d. Mur<br />
Leoben<br />
Mürzzuschlag<br />
Feldbach<br />
Fürstenfeld<br />
Hartberg<br />
Radkersburg<br />
Weiz<br />
Deutschlandsberg<br />
Leibnitz<br />
Voitsberg<br />
Judenburg<br />
Einwohnerstand<br />
226.244,0<br />
124.973,0<br />
101.271,0<br />
60.000,0<br />
71.304,0<br />
82.235,0<br />
64.991,0<br />
67.767,0<br />
42.943,0<br />
67.200,0<br />
23.001,0<br />
67.778,0<br />
24.068,0<br />
86.007,0<br />
61.498,0<br />
75.328,0<br />
53.588,0<br />
48.218,0
Region<br />
VR66<br />
VR66<br />
Gesamt<br />
Bezirk<br />
Knittelfeld<br />
Murau<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Einwohnerstand<br />
29.661,0<br />
31.472,0<br />
1.183.303,0<br />
Quelle: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10004611/f581ff84/Wbinsgesamt.pdf<br />
Die Tabelle zeigt, dass die <strong>Steiermark</strong> einen Einwohnerstand von rund 1,2 Millionen Menschen<br />
aufweist. Die aktuellen Zahlen beziehen sich auf die Volkszählungsergebnisse aus 2001.<br />
Der Anteil der Frauen ist mit 51,2% höher als der der Männer mit 48.8%. Während bei den<br />
unter 20-jährigen sowie bei den 21 - 64-jährigen die Mehrheit der Bevölkerung noch männlich<br />
ist, dreht sich das Geschlechterverhältnis bei den über 65-jährigen zugunsten der Frauen<br />
mit ca. 60% zu 40% um.<br />
Bei den über 85-jährigen ist der Unterschied mit circa 70% zu 30% noch drastischer.<br />
Insgesamt sind 20,6% der Bevölkerung jünger als 20 Jahre, 18,2% sind älter als 65 Jahre<br />
[34].<br />
Eine Versorgungsfeld detaillierte <strong>Steiermark</strong> Darstellung der Altersverteilung der Bevölkerung in den steirischen Seite Bezirken<br />
23 von 148<br />
findet sich in der folgenden Abbildung:<br />
A ltersverteilung<br />
100%<br />
80%<br />
60%<br />
40%<br />
20%<br />
0%<br />
G (m)<br />
G (w)<br />
GU (m)<br />
GU (w)<br />
LI (m)<br />
LI (w)<br />
BM (m)<br />
BM (w)<br />
LE (m)<br />
LE (w)<br />
MZ (m)<br />
MZ (w)<br />
HB (m)<br />
HB (w)<br />
WZ (m)<br />
WZ (w)<br />
FF (m)<br />
FF (w)<br />
FB (m)<br />
FB (w)<br />
Bezirke<br />
RA (m)<br />
RA (w)<br />
LB (m)<br />
LB (w)<br />
DL (m)<br />
DL (w)<br />
VO (m)<br />
VO (w)<br />
Altersgruppe 0 - 20 Altersgruppe 21 - 64 Altersgruppe 65 - 84 Altersgruppe 85+<br />
Abbildung 2: Altersverteilung der steirischen Bevölkerung, gegliedert nach Bezirken<br />
Altersverteilung der steirischen Bevölkerung, gegliedert nach Bezirken. Quelle: RSG<br />
MU (m)<br />
MU (w)<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 35<br />
KF (m)<br />
KF (w)<br />
JU (m)<br />
JU (w)<br />
STMK (m)<br />
STMK (w)<br />
Regionaler Strukturplan Gesundheit <strong>Steiermark</strong><br />
28.04.2008
36 Einleitung | Struktur- und demographische Daten zur <strong>Steiermark</strong>
3. Stationäre<br />
psychiatrische<br />
Versorgung<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 37
38 Stationäre psychiatrische Versorgung | Struktur- und demographische Daten zur <strong>Steiermark</strong><br />
Schon der Österreichische Krankenanstaltenplan 1994 (ÖKAP 94) enthielt u.a. auch ein<br />
Kapitel über die stationäre psychiatrische Versorgung, in dem grundsätzliche Aussagen zur<br />
Regionalisierung und Dezentralisierung sowie zur Einbindung der psychiatrischen Versorgung<br />
in die allgemeinmedizinische Versorgung getroffen wurden. In diesem Plan wurde darauf<br />
hingewiesen, dass eine weitere Reduzierung von Betten der Psychiatrie nur unter der<br />
Voraussetzung des Aufbaues flächendeckender extramuraler psychiatrischer und<br />
psychosozialer Versorgungsstrukturen zu rechtfertigen ist. Bei den Verhandlungen mit den<br />
Bundesländern wurde das Thema der psychiatrischen Versorgung allerdings noch weitgehend<br />
ausgespart, da gerade über den Versorgungsgrad hinsichtlich der außerstationären<br />
Einrichtungen und Dienste, der bei der Schätzung des Bedarfs an Betten der Psychiatrie zu<br />
berücksichtigen ist, unzureichende Informationen vorlagen.<br />
Diesem Erfordernis wurde durch die im Jahr 1999 im Auftrag des Strukturfonds vom<br />
Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) erstellte Studie über "den<br />
strukturellen Bedarf in der psychiatrischen Versorgung" nachgekommen [1].<br />
Auch in diesem Werk heißen die Schlagworte zu der schon eingangs formulierten Zielsetzung:<br />
Ambulant vor stationär<br />
Gemeindenähe und —Integration<br />
Regionalisierung, Vernetzung, Versorgungsverpflichtung<br />
Eine auf den genannten Grundsätzen basierende Neuordnung der stationären Versorgung<br />
deckt sich auch mit den Grundzügen des Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG)<br />
bzw. dem Regionalen Strukturplan (RSG) für die <strong>Steiermark</strong> 2008. Bis zum Planungshorizont<br />
2015 wird eine Bettenmessziffer von 0,4 angestrebt, wobei die dafür nötige Betten-Reduktion<br />
mit einer stärkeren Integratrion des akutstationären und des ambulanten<br />
Versorgungsangebotes ebenso einhergeht wie eines bedarfsgerechten Angebotes in der<br />
ambulanten fachärztlichen Versorgung sowohl im niedergelassenen wie auch im PSD-Bereich.<br />
Aktuell bestehen alle Angebote stationärer psychiatrischer Versorgung ausschließlich in Graz<br />
und wurden den im Psychiatriekonzept definierten Versorgungsregionen im Sinne des<br />
Sektorprinzips spezifische Abteilungen in der Landesnervenklinik Sigmund Freud (LSF)<br />
zugeordnet.<br />
Das in der nachstehenden Tabelle dargestellte Szenario 2015 weist aber Leoben als<br />
dezentralen Standort und versorgungsrelevant für die VR 62, 63 und 66 aus.<br />
In der nachfolgenden Tabelle werden die im stationären Bereich tatsächlichen geführten<br />
Betten für den Versorgungsbereich mit Stand 2009 ausgewiesen; die Tabelle stellt ergänzend<br />
das Planungsszenario des RSG im Fachbereich Psychiatrie mit Planungshorizont 2015 dar.
Aktuell verteilt sich das psychiatrische Angebot auf drei steirische Krankenhäuser; es sind<br />
dies die Landesnervenklinik Sigmund Freud, die Universitätsklinik für Psychiatrie sowie das<br />
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz-Eggenberg. Die Landesnervenklinik Sigmund<br />
Freud stellt, mit 641 psychiatrischen Betten den größten Versorger dar.<br />
Angebote an der Landesnervenklinik Sigmund Freud:<br />
A. Erwachsenenpsychiatrie<br />
Die im LSF bereits derzeit gültige Sektorisierung lautet:<br />
Allgemeinpsychiatrie I (Oststeiermark und Graz-Ost)<br />
Allgemeinpsychiatrie II (gesamte Obersteiermark sowie das südliche Burgenland)<br />
Allgemeinpsychiatrie III (Weststeiermark, Graz-West)<br />
B. Spezialangebote<br />
Forensische Patienten: 24 Betten<br />
Essstörungen: 6 Betten<br />
Mutter-Kind-Einheit (2 Einheiten)<br />
Ambulanz für Demenzfrüherfassung<br />
3 psychiatrische Tageskliniken<br />
Spezialangebote, die derzeit schrittweise in Umsetzung begriffen sind:<br />
Komplementäre Alternativangebote für die psychiatrischen Abteilungen (NADA-Akupunktur,<br />
anthroposophische Ölbäder)<br />
Tagesklinik mit Borderlinepatienten<br />
Tagesklinik für integrative Psychiatrie<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 39
40 Stationäre psychiatrische Versorgung | Struktur- und demographische Daten zur <strong>Steiermark</strong><br />
Die geplanten Betten sind in der Planbettenzahl bereits beinhaltet.<br />
Die Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen wird mit 125 Betten geführt.<br />
Die Abteilung für Gerontopsychiatrie umfasst laut KAGes-Planung 109 Planbetten.<br />
Für die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie 41 Betten.<br />
Aktuell nicht versorgungswirksam sind:<br />
die Psychiatrische Universitätsklinik Graz mit 64 Betten, sowie<br />
die Psychiatrische Station bei den Barmherzigen Brüdern Eggenberg mit 50 psychiatrischen<br />
Betten.<br />
Ambulanzen<br />
Die Landesnervenklinik Sigmund Freud verfügt über einen ambulanten Versorgungsauftrag<br />
in Fachgebiete und Regionen gegliedert:<br />
Psychiatrische Abteilung I für PatientInnen der Oststeiermark (Tel.: 0316/2191-2205)<br />
Psychiatrische Abteilung II für PatientInnen der Obersteiermark (Tel.: 0316/2191-2214)<br />
Psychiatrische Abteilung III für PatientInnen der Weststeiermark (Tel.: 0316/2191-2286)<br />
Abteilung für Gerontopsychiatrie für psychisch Erkrankte über 65 Jahren<br />
- Ambulanz für affektive Störungen (Tel.: 0316/2191-2348)<br />
- Ambulanz zur Demenzfrüherkennung (0316/2191-2244)<br />
Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen<br />
- Ambulanz für Abhängigkeitserkrankungen (Tel.: 0316/2191-2222)<br />
- Drogenambulanz (Tel.: 0316/2191-2239)<br />
Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie (Tel.: 0316/2191-2825) sowie<br />
Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen in der Granatengasse als ausgegliederte<br />
Spitalsambulanz der LSF, zuständig für Graz West (Tel.: 0316/711004).<br />
Auch die Universitätsklinik für Psychiatrie verfügt unter der Tel. Nr. 0316/385-13616 über<br />
einen ambulanten Versorgungsauftrag für die gesamte <strong>Steiermark</strong>.<br />
Im Rahmen einer 24-Stunden-Ambulanz werden von Mo - Fr. 8.00 - 15.00 in der Allgemeinen<br />
Ambulanz Diagnostik und Therapie psychiatrisch therapiebedürftiger PatientInnen sowie<br />
ambulante psychoedukative Gruppen für depressive oder schizophrene PatientInnen und<br />
deren Angehörige angeboten.<br />
Darüber hinaus kann die Univ. Klinik eine Reihe von Spezialambulanzen (nur nach<br />
Terminvereinbarung) anbieten:<br />
- für Angsterkrankungen<br />
- Transgender Spezialambulanz<br />
- Neuropsychiatrie-Spezialambulanz<br />
- Spezialambulanz für Compliance- und Adhärenzförderung sowie<br />
- Spezialambulanz für bipolare affektive Störungen.
Die BHB Eggenberg verfügt über eine Bestellambulanz mit Nachsorgeauftrag; ev. Akutfälle<br />
können nur nach telefonischer Rücksprache aufgenommen werden.<br />
Das Angebot im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder umfasst eine Neurologische<br />
Ambulanz, einen neurologisch-psychiatrisch stationären Bereich sowie physikalische Therapie.<br />
Insgesamt stehen dort 50 Betten für die psychiatrische Versorgung zur Verfügung.<br />
3.1 Ressourcen und<br />
Inanspruchnahme<br />
Stationäre psychiatrische Versorgungsangebote in der <strong>Steiermark</strong> finden sich in Graz in der<br />
Landesnervenklinik Sigmund Freud, die auch den größten Versorger darstellt, in der Univ.Klinik<br />
für Psychiatrie, sowie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eggenberg.<br />
Die von der Geschäftsstelle des Gesundheitsfonds <strong>Steiermark</strong> zur Verfügung gestellten<br />
Auswertungen zu psychiatrischen Diagnosen an Steirischen Krankenhäusern zeigen, wie<br />
sich Patienten mit psychiatrischen Hauptdiagnosen zwischen 2006 und 2009 auf die drei<br />
in Graz locierten psychiatrischen Krankenhäuser verteilen;<br />
weiters wird dargestellt, wie sich in den vergangenen Jahren das Verhältnis von Aufnahmen<br />
in stationäre psychiatrische Betreuung zur Zahl der Belagstage bzw. der durchschnittlichen<br />
Belagsdauer verhält. Letztere Auswertung beschränkt sich auf die Patienten von<br />
Landesnervenklinik Sigmund Freud, Univ.Klinik für Psychiatrie und Krankenhaus der<br />
Barmherzigen Brüder.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 41
42 Stationäre psychiatrische Versorgung | Ressourcen und Inanspruchnahme<br />
K612 LKH-Univ.Klinikum Graz<br />
Univ-Klinik f. Systemisierte<br />
Tatsächlich<br />
aufgestellte<br />
stationäre durchschn.<br />
Psychiatrie Betten Betten Belagstage Patienten Belagsdauer<br />
2006 64 64 21.347 1.159 18,4<br />
2007 64 64 20.866 1.057 19,7<br />
2008 64 64 20.728 1.003 20,7<br />
2009 64 64 20.181 1.039 19,4<br />
K621 LSF Graz<br />
Psychiatrisch Systemisierte<br />
Tatsächlich<br />
aufgestellte<br />
stationäre durchschn.<br />
e Abteilungen Betten Betten Belagstage Patienten Belagsdauer<br />
2006 657 651 211.251 11.322 18,7<br />
2007 657 650 205.792 11.631 17,7<br />
2008 657 650 203.700 12.117 16,8<br />
2009 657 641 205.046 12.605 16,3<br />
K627 KH BHB Egenberg<br />
Abtlg.<br />
Psychiatrie<br />
und<br />
Neurologie<br />
Systemisierte<br />
Betten<br />
Tatsächlich<br />
aufgestellte<br />
Betten Belagstage<br />
stationäre<br />
Patienten<br />
durchschn.<br />
Belagsdauer<br />
2006 110 106 38.018 2.764 13,8<br />
2007 110 106 36.750 2.698 13,6<br />
2008 110 106 36.319 2.797 13,0<br />
2009 110 106 36.053 2.739 13,2<br />
<strong>Steiermark</strong> GESAMT<br />
Systemisierte<br />
Tatsächlich<br />
aufgestellte<br />
stationäre durchschn.<br />
Betten Betten Belagstage Patienten Belagsdauer<br />
2006 831 821 270.616 15.245 17,8<br />
2007 831 820 263.408 15.386 17,1<br />
2008 831 820 260.747 15.916 16,4<br />
2009 831 811 261.280 16.382 15,9<br />
Quelle: Gesundheitsfonds <strong>Steiermark</strong><br />
Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Verweildauer der Patienten in<br />
stationären psychiatrischen Abteilungen der steirischen Fondskrankenanstalten über Jahre<br />
beständig, und in Folge der Einführung des LKF-Systems, maßgeblich gesunken ist. Dieser<br />
Trend zur Reduktion der Liegedauer konnte auch in anderen europäischen Ländern beobachtet<br />
werden und war, abgesehen von verbesserten Behandlungsmöglichkeiten, auch auf die<br />
politische Zielsetzungen zurückzuführen, die Effizienz durch Reduktion von langen<br />
Spitalsaufenthalten zu steigern und den Patienten ehestmöglich in eine weiterführende<br />
Betreuung an außerstationäre Nachsorgeeinrichtungen zu entlassen.<br />
Die Patientenaufnahmen sind im Gegenzug zwischen 2006 und 2009 sukzessive gestiegen.
3.2 Stationäre Psychiatrische<br />
Rehabilitation<br />
Der Anteil der psychisch Kranken an neu zuerkannten Invaliditäts- bzw.<br />
Berufsunfähigkeitspensionen erreichte österreichweit im Jahr 2009 mit 29,9% unter Arbeitern<br />
sowie 43,5% bei den Angestellten, den mit Abstand größten Teil der Ursachenkategorien,<br />
bereits vor den Erkrankungen/Beeinträchtigungen des Bewegungs- & Stützapparates. Die<br />
Tendenz ist dabei stark steigend.<br />
Krankheiten des<br />
Bewegungsapparates<br />
Psychiatrische<br />
Krankheiten<br />
Herz- und Kreislauf-<br />
erkrankungen<br />
2005 2006 2007 2008 2009<br />
ARB ANG ARB ANG ARB ANG ARB ANG ARB ANG<br />
33,4 24,4 31,4 20,7 31,1 20,6 30,8 18,9 31,3 18,0<br />
24,4 33,1 27,7 37,0 29,5 40,1 29,6 42,4 29,9 43,5<br />
13,7 11,9 13,4 10,6 12,9 10,0 12,5 8,5 11,9 9,1<br />
Krebs 7,6 10,4 7,5 10,7 7,4 11,4 7,7 11,3 8,2 10,6<br />
Krankheiten des<br />
Nervensystems<br />
3,6 5,4 3,4 6,4 3,3 5,5 3,6 5,5 3,4 5,7<br />
Sonstige Ursachen 17,3 14,8 16,6 14,6 15,8 12,4 15,8 13,4 15,3 13,1<br />
Nach einer Definition der deutschen Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation umfasst<br />
psychiatrische Rehabilitation alle Maßnahmen, um einen seelisch behinderten Menschen<br />
über die Akutbehandlung hinaus durch umfassende Maßnahmen auf medizinischem,<br />
schulischem, beruflichem und allgemein-sozialem Gebiet in die Lage zu versetzen, eine<br />
Lebensform und Lebensstellung, die ihm entspricht und seiner würdig ist, im Alltag, in der<br />
Gesellschaft und im Beruf zu finden bzw. wieder zu erlangen.<br />
Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt Psychiatrische Rehabilitation als die<br />
systematische Anwendung von Interventionen, die entwickelt wurden, um Schädigungen<br />
(impairment), Funktionseinschränkungen (disabilities) und soziale Beeinträchtigungen<br />
(handicap) zu reduzieren.<br />
Rehabilitative Leistungen in der Psychiatrie werden heute in medizinische, berufliche und<br />
soziale Rehabilitation unterteilt.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 43<br />
L:/g234/Sekretariat/Statistik/Jahresstatistik.Ursachen ... Que
44 Stationäre psychiatrische Versorgung | Stationäre Psychiatrische Rehabilitation<br />
ICF und die 3 Ebenen der psychiatrischen Rehabilitation<br />
Die soziale und die berufliche Rehabilitation haben sich in den letzten Jahrzehnten im Rahmen<br />
der Sozialpsychiatrie gut etabliert.<br />
Die dritte Säule wurde schließlich auf Basis der 32. ASVG-Novelle 1992 (mediz. Reha als<br />
Pflichtaufgabe der PV, wenn eine Behinderung ohne Reha zu Berufsunfähigkeit führen würde)<br />
von der Pensionsversicherung als Hauptkostenträger mit dem Angebot der medizinischen<br />
psychiatrischen Rehabilitation als Pendant im psychischen Bereich zu<br />
Rehabilitationsmaßnahmen bei den unterschiedlichen somatischen Erkrankungen, geschaffen.<br />
Dabei sollen durch psychotherapeutische, psychopharmakologische, ergotherapeutische<br />
und physiotherapeutische Methoden — abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse der<br />
PatientInnen — der psychische Gesundheitszustand soweit wieder hergestellt werden, dass<br />
eine Teilnahme am beruflichen und gesellschaftlichen Leben auf Basis des biopsychosozialen<br />
Modells funktionaler Gesundheit wieder möglich ist (restitutio ad optimum) und damit das<br />
vorzeitige Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess hinausgezögert bzw. hintangehalten werden<br />
kann [27].<br />
Unter der Voraussetzung einer diagnostizierten Rehabilitationsbedürfigkeit, - fähigkeit sowie<br />
einer positiven Rehabilitationsprognose kann die Zuweisung auf folgende unterschiedliche<br />
Wege erfolgen:<br />
Ärzte der Pensionsversicherung weisen Patienten im Sinne von "Rehabilitation vor Rente"<br />
zu. Auch Personen mit befristeten Berufsunfähigkeitspensionen können während der<br />
ersten fünf Jahre des Pensionsbezuges zugewiesen werden.
Chefärzten der Krankenkassen regen aufgrund langer oder gehäufter Krankenstände von<br />
PatientInnen ein Rehabilitationsverfahren an (massiver Anstieg der Krankenstände wegen<br />
psychischer Erkrankungen bei kontinuierlichem Rückgang der Krankenstandstage<br />
insgesamt).<br />
PatientInnen, die nach einer stationären psychiatrischen Behandlung noch nicht<br />
ausreichend stabil sind, um ihre Arbeit wieder aufzunehmen, können von den<br />
behandelnden Ärzten des psychiatrischen Krankenhauses im Sinne eines<br />
"Anschlussheilverfahrens" zugewiesen werden (Noch im Jahr 2004 betrug die<br />
durchschnittliche Aufenthaltsdauer im stationären Bereich 27,7 Tage gegenüber 15,9<br />
Tage 2009).<br />
Niedergelassene Ärzte oder psychiatrische Nachsorgeeinrichtungen weisen PatientInnen<br />
zu.<br />
In jedem Fall ist beim zuständigen Versicherungsträger vor Beginn der Reha-Maßnahme ein<br />
Antrag zu stellen. Die Aufenthaltsdauer beträgt durchschnittlich 6 Wochen.<br />
Bundesland<br />
S<br />
ST<br />
OÖ<br />
K<br />
B Sonnenpark Neusiedlersee<br />
T<br />
Landesklinik St. Veit<br />
im Pongau<br />
Privatklinik<br />
St. Radegund<br />
Einrichtung Adresse<br />
Sonnenpark - Zentrum für psychosoziale<br />
Gesundheit<br />
Rehabilitationsklinik<br />
für seelische Gesundheit<br />
Sonnenpark<br />
Innsbruck - Igls<br />
St. Veiterstraße 46<br />
5621 St. Veit / Pongau<br />
Diepoltsbergerstraße 38-40<br />
8061 St. Radegund<br />
Parkstraße 14<br />
4540 Bad Hall<br />
Grete-Bittner-Straße 40<br />
9020 Klagenfurt<br />
Steinbruch I / 36<br />
7141 Podersdorf / See<br />
Hilber Straße 3<br />
6080 Igls<br />
Bettenstand<br />
2009<br />
15<br />
125<br />
120<br />
81<br />
26<br />
27<br />
Gesamt 394<br />
Einrichtungen Stationäre psychiatrische Rehabilitation. Quelle: PVA, Recherche FA8B<br />
In der <strong>Steiermark</strong> steht seit Juli 2007 die Privatklinik St. Radegund als Sonderkrankenanstalt<br />
für psychiatrische Rehabilitation mit 125 Plätzen zur Verfügung. Insgesamt stehen für dieses<br />
überregional geplante Versorgungsangebot in den Bundesländern bereits 394 Betten zur<br />
Verfügung und ist von Seiten des Pensionsversicherungsträgers ein weiterführender Ausbau<br />
geplant.<br />
Für jene PatientInnen, für die ein weniger dichter Behandlungsplan erforderlich ist als er in<br />
einem stationären psychiatrischen Setting geleistet wird, wäre das ergänzende Angebot<br />
Mobile Psychiatrische Rehabilitation als lebens- bzw. berufsbegleitend erstrebenswert.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 45
46 Stationäre psychiatrische Versorgung | Stationäre Psychiatrische Rehabilitation
4. Teilstationäre<br />
Versorgung<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 47
48 Teilstationäre Versorgung | Stationäre Psychiatrische Rehabilitation<br />
Die Tagesklinik als eine halbstationäre Einrichtung, fungiert als Bindeglied<br />
zwischen vollstationärer und extramuraler Versorgungseinrichtung.<br />
Die Zuweisung zu einer tagesklinischen Betreuung erfolgt im Anschluss an einen stationären<br />
Aufenthalt bzw. bereits in der letzten Woche des stationären Aufenthaltes, um eine Gewöhnung<br />
und einen nahtlosen Übergang zu ambulanten oder komplementären<br />
Versorgungseinrichtungen zu ermöglichen bzw. einen Krankenhausaufenthalt überhaupt zu<br />
ersetzen.<br />
Aktuell existieren drei Tageskliniken in der Landesnervenklinik Sigmund Freud mit gesamt<br />
24 Plätzen.<br />
Eine weitere Tagesklinik mit ebenfalls 6 Plätzen befindet sich dislociert im Bezirk Gries, im<br />
Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen, Granatengasse 4.<br />
Das Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen wurde 1978 als gemeindenahe<br />
sozialpsychiatrische Einrichtung gegründet und begann als erste Einrichtung in Österreich<br />
mit ambulanter Psychosenbehandlung. Heute ist das Beratungszentrum dislozierter<br />
gemeinsamer Fachbereich der LSF.<br />
Die Tagesklinik des Beratungszentrums verfügt als teilstationäre Einrichtung über das ganze<br />
Spektrum therapeutischer Möglichkeiten — psychotherapeutische, sozialrehabilitative und<br />
psychopharmakologische.<br />
Spezifisch für die Tagesklinik im Beratungszentrum (BZ) ist die Orientierung an den<br />
Grundprinzipien der therapeutischen Gemeinschaft, an psychodynamisch orientierten<br />
Konzepten und einem emanzipatorischen Ansatz. Der ambulante Bereich des<br />
Beratungszentrums und die Tagesklinik sind eng miteinander verschränkt, was eine Integration<br />
von Vorsorge, Behandlung und Nachsorge ermöglicht. Durch ein Bezugspersonensystem<br />
kann vom Erstkontakt an, während der Tagesklinikzeit und auch im Anschluss daran,<br />
Kontinuität in der Betreuung angeboten werden. KlientInnen aus dem ambulanten Bereich<br />
haben die Möglichkeit an den sog. "offenen Veranstaltungen" des Tagesklinikprogrammes<br />
teilzunehmen. Für die TagesklinikteilnehmerInnen schafft die "Öffnung" einzelner<br />
Programmpunkte eine größere Alltagsnähe. Für den ambulanten Bereich, also auch für die<br />
Zeit nach der Tagesklinik, bieten "offene Veranstaltungen" die Möglichkeit in Kontakt zu<br />
kommen bzw. zu bleiben, wobei die Unterschiedlichkeit der Angebote sehr geschätzt wird.<br />
Die Tagesklinik im BZ versteht sich als Einrichtung für Erwachsene, die in eine Lebenskrise<br />
geraten sind oder sich dazu entschlossen haben bereits länger bestehende psychische<br />
Probleme therapeutisch anzugehen.<br />
Näheres unter www.beratungszentrum-graz.at.<br />
Wobei kann die Tagesklinik helfen?<br />
sich in Lebenskrisen neu zu orientieren<br />
das eigene Leben zu gestalten<br />
Isolation zu überwinden — Kontakt zu anderen zu bekommen
sich mit der eigenen psychosozialen Situation intensiver auseinander zu setzen<br />
bei der Überprüfung und Verbesserung der eigenen Belastbarkeit<br />
bei der Stärkung von Selbstbewusstsein und Selbstwert<br />
autonomer zu werden und vermehrt Eigenverantwortung zu übernehmen<br />
wieder ein freudvolleres Leben zu führen<br />
einen Krankenhausaufenthalt zu vermeiden<br />
bei der Alltagsbewältigung, z.B. nach einem Krankenhausaufenthalt<br />
Derzeit im Aufbau sind zwei weitere tagesklinische Angebote in der Landesnervenklinik<br />
Sigmund Freud: eine Tagesklinik für BorderlinepatientInnen sowie eine für integrative<br />
Psychiatrie.<br />
Der Regionale Strukturplan Gesundheit [26] stellt in Kap.4.2.2. fest, dass an allen Standorten<br />
der akutstationären psychiatrischen Versorgung Tageskliniken, Ambulanzen und Krisenbetten<br />
aus- bzw. aufzubauen sind. Darüber hinaus werden in der VR 64 in Hartberg sowie im Bezirk<br />
Liezen (VR 62) - zunächst als Modellprojekt - dislozierte Tageskliniken, Ambulanzen und<br />
Krisenbetten errichtet, in deren Rahmen auch die Kinder- und Jugend-, sowie die<br />
Gerontopsychiatrie zu berücksichtigen sind. Die fachliche Versorgungsstruktur für alle Bereiche<br />
der sozialpsychiatrischen und psychiatrischen Versorgung in Tageskliniken, Ambulanzen,<br />
niedergelassenen Arztpraxen und psychosozialen Beratungszentren wird im Sinne eines<br />
integrativen Planungsansatzes gemeinsam betrachtet [26].<br />
In RSG-Kap.13.6. wird - im Sinne alternativer Versorgungsmodelle - das Modellprojekt<br />
"ambulante psychiatrische fachärztliche Versorgung" beschrieben. Demnach geht mit der<br />
Dezentralisierung des akutstationären psychiatrischen Bereichs der Auf- und Ausbau von<br />
Ambulanzen und Tageskliniken einher. Ziel ist es, PatientInnen möglichst wohnortnah eine<br />
sektorenübergreifend abgestimmte ambulante Versorgung anbieten und stationäre<br />
Aufenthalte - soweit sinnvoll und möglich - reduzieren zu können.<br />
Der Auf- und Ausbau von Ambulanzen und Tageskliniken ist gemeinsam mit der<br />
Versorgungswirksamkeit des fachärztlichen Angebotes in der niedergelassenen Praxis und<br />
in den psychosozialen Zentren zu planen. Aus diesem Grund sollte 2009 in der VR 64 in<br />
Hartberg ein Modellprojekt starten, in dem eine patientInnenorientierte abgestimmt ambulante<br />
fachärztliche Versorgung umgesetzt und evaluiert wird. In der Konzeption des Modellprojektes<br />
ist u.a. ein Finanzierungsmodell auszuarbeiten. Nach erfolgreicher Durchführung soll -<br />
aufbauend auf den Erfahrungen in Hartberg - ein Modell in der VR 62 (Liezen) geplant und<br />
umgesetzt werden. Die Wahl auf die beiden Regionen ist dadurch begründet, dass erste<br />
Berechnungen (ohne Berücksichtigung der fachärztlichen Versorgungswirksamkeit der<br />
Psychosozialen Beratungszentren, vgl. Kap.5.3.1.12b) in diesen Regionen einen Bedarf in<br />
der ambulanten psychiatrischen FachärztInnenversorgung ergeben [26].<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 49
50 Teilstationäre Versorgung | Ressourcen und Inanspruchnahme<br />
Das tagesklinische Angebot ist in den Planbettenzahlen des stationären psychiatrischen<br />
Angebotes nicht beeinhaltet! Dies vor allem deshalb, da "tagesklinische Betten" nicht wie in<br />
anderen Fächern tatsächlich aufgestellte Betten sind, sondern Behandlungsplätze darstellen.<br />
Lediglich die LKF-Vorgaben zwingen zu einer Zuordnung zu einer bettenführenden Abteilung.<br />
Um eine flächendeckende Versorgung mit Tagesklinikplätzen sicherzustellen empfiehlt das<br />
ÖBIG in seiner Leitlinie zur strukturellen psychiatrischen Versorgung ca. 15 - 20<br />
Tagesklinikplätze pro 100.000 Einwohner zu kalkulieren, ca. 20 Prozent dieser Plätze für<br />
betagte Menschen [1]. Somit wären steiermarkweit in einer regionalisierten Form zwischen<br />
180 und 240 Tagesklinikpätzen zur Verfügung zu stellen, davon 36 - 48 Plätze für<br />
gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen.<br />
4.1 Ressourcen und<br />
Inanspruchnahme<br />
Tageskliniken der LSF<br />
Allgemeine Psychiatrie I<br />
Allgemeine Psychiatrie III<br />
Tagesklinik Graz-West<br />
Tagesklinik Kinder-Jugend<br />
Tatsächliche Betten<br />
10 Betten<br />
6 Betten<br />
6 Betten<br />
8 Betten<br />
Fälle<br />
369,0<br />
147,0<br />
197,0<br />
248,0<br />
Belegstage<br />
3,4<br />
2,1<br />
2,2<br />
1,2<br />
Quelle: Gesundheitsfonds <strong>Steiermark</strong><br />
Im Berichtszeitraum existierten insgesamt vier Tageskliniken; drei direkt den stationären<br />
Abteilungen der LSF angegliedert; eine - die Tagesklinik Graz-West - dislociert und zuständig<br />
für den Einzugsbereich Graz-West - in der Granatengasse, Bezirk Gries.
5. Ambulante<br />
Versorgung<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 51
52 Ambulante Versorgung | Praktische ÄrztInnen<br />
Zur Versorgungsstruktur der ambulanten psychiatrischen<br />
Versorgung zählen die praktischen ÄrztInnen und FachärztInnen für Psychiatrie,<br />
PsychotherapeutInnen und Klinische- sowie Gesundheits-PsychologInnen sowie die<br />
sozialpsychiatrischen Versorgungseinrichtungen als Pendant zur stationären Psychiatrie.<br />
5.1 Praktische ÄrztInnen<br />
Im Jahr 2009 standen - laut Liste der Stmk. Ärztekammer - 1.187 praktische ÄrztInnen für<br />
die ärztliche Versorgung der steirischen Bevölkerung in den 17 steirischen Bezirken zur<br />
Verfügung. Damit sind - gegenüber dem Berichtsjahr 2006 weitere 86 ÄrztInnen für<br />
Allgemeinmedizin zum bereits vorhandenen ambulanten, basismedizinischen<br />
Versorgungssystem dazugekommen und steht im Durchschnitt für rund 1.010 SteirerInnen<br />
ein praktischer Arzt zur Verfügung. Von allen steirischen AllgemeinmedizinerInnen verfügen<br />
630 ÄrztInnen über einen §2-Vertrag mit der Steirischen Gebietskrankenkasse, 628 über<br />
einen BVA-Kassenvertrag; 389 ÄrztInnen verfügen über keine Kassenverträge bzw. arbeiten<br />
als WahlärztInnen.<br />
Praktische ÄrztInnen bilden, wenn auch nicht der ambulanten psychiatrischen Versorgung<br />
im engeren Sinn zuzurechnen, ein wesentliches Element in der psychosozialen<br />
Versorgungskette, wobei die Rolle der praktischen ÄrztInnen v.a. auch in der Früherkennung<br />
und einer möglichst frühzeitigen Zuweisung zu den adäquaten psychiatrischen<br />
Versorgungsangeboten liegt.<br />
Nähere Informationen zu den niedergelassenen ÄrztInnen für Allgemeinmedizin können auf<br />
der homepage der Ärztekammer <strong>Steiermark</strong>, unter der webadresse http://www.aekstmk.or.at,<br />
in Erfahrung gebracht werden.<br />
Insgesamt 20 AmtsärztInnen in den Bezirkshauptmannschaften können in psychiatrischen<br />
Belangen v.a. dann zu Rate gezogen werden, wenn eine Einweisung in eine stationäre<br />
psychiatrische Einrichtung nach dem Unterbringungsgesetz zu erfolgen hat. Für die Stadt<br />
Graz stehen für das Unterbringungsverfahren drei, für Leoben zwei eigene PolizeiärztInnen<br />
zur Verfügung.
5.2 Niedergelassene<br />
FachärztInnen<br />
NUTS 3<br />
Region<br />
VR62<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
Bezirk<br />
Liezen<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Murau<br />
Bruck a.d. Mur<br />
Leoben<br />
Mürzzuschlag<br />
Graz Umgebung<br />
Graz-Stadt<br />
Hartberg<br />
Weiz<br />
Feldbach<br />
Fürstenfeld<br />
Radkersburg<br />
Deutschlandsberg<br />
Leibnitz<br />
Voitsberg<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
GESAMT<br />
FA Psychiatrie<br />
gesamt<br />
5,0<br />
0,00<br />
1,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
2,0<br />
1,0<br />
5,0<br />
37,0<br />
0,00<br />
2,0<br />
4,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
1,0<br />
58,0<br />
FA Psychiatrie mit §2<br />
Vertrag<br />
1,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
4,0<br />
0,00<br />
1,0<br />
1,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
1,0<br />
11,0<br />
FA Neurologie gesamt<br />
2,0<br />
1,0<br />
0,00<br />
1,0<br />
3,0<br />
3,0<br />
0,00<br />
4,0<br />
27,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
3,0<br />
1,0<br />
53,0<br />
FA Neurologie mit §2<br />
Vertrag<br />
1,0<br />
1,0<br />
0,00<br />
1,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
3,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
16,0<br />
Anzahl der niedergelassenen FachärztInnen für Psychiatrie und Neurologie nach Bezirken<br />
Quelle: Homepage Ärztekammer <strong>Steiermark</strong> (http://www.aekstmk.or.at) 16. Juni 2010<br />
Grundsätzlich ist - aufgrund der sowohl von der WHO als auch vom ÖBIG [1] gemachten<br />
Empfehlung - davon auszugehen, dass für 20 — 30.000 Einwohner ein §2-Facharzt für<br />
Psychiatrie zur Verfügung stehen sollte.<br />
Aufgrund der 2001 durchgeführten ausdrücklichen Differenzierung zwischen den<br />
Ausbildungsschwerpunkten Psychiatrie und Neurologie wird von der Steirischen Ärztekammer<br />
seither jeweils eine eigene Liste geführt.<br />
Bezogen auf den Berichtszeitraum 2009, zeigt die offizielle Liste der Steirischen Ärztekammer<br />
folgendes Bild:<br />
Von zusammengefasst 111 Fachärzten für Psychiatrie und Neurologie in der <strong>Steiermark</strong><br />
verfügen laut der bei der Ärztekammer <strong>Steiermark</strong> geführten Statistik 11 FachärztInnen für<br />
Psychiatrie, sowie 16 FachärztInnen für Neurologie über einen<br />
§2-Gebietskrankenkassenvertrag; von diesen sind 7 Kassenstellen in Graz, 3 in Leoben,<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 53
54 Ambulante Versorgung | PsychologInnen<br />
jeweils zwei in den Bezirken Liezen, Bruck/Mur, Leibnitz und Voitsberg und jeweils eine in<br />
den Bezirken Judenburg, Murau, Mürzzuschlag, Graz-Umgebung, Weiz, Feldbach, Fürstenfeld,<br />
Radkersburg sowie Deutschlandsberg angesiedelt. Im Bezirk Knittelfeld sowie im Bezirk<br />
Hartberg standen im Berichtszeitraum keine §2-Kassenstellen für Psychiatrie/Neurologie<br />
zur Verfügung.<br />
§2-Facharztstellen für Psychiatrie stehen überhaupt nur in 8 steirischen Bezirke zur<br />
Verfügung.<br />
Von den ausgewiesenen 58 Fachärzten für Psychiatrie sind sieben Fachärzte für Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie; von diesen ordinieren vier am Standort Graz, jeweils einer in<br />
Graz-Umgebung, Kapfenstein sowie Feldbach; derzeit existiert nur eine einzige<br />
§2-Facharztstelle für Kinder- und Jugendpsychiatrie - diese am Standort Graz.<br />
Die vom ÖBIG angeregte Versorgungsquote wird damit in keinem Bezirk erreicht; vielmehr<br />
kommen - über die gesamte steirische Bevölkerung hinweg - aktuell rund 109.000 Einwohner<br />
auf einen niedergelassenen Psychiater mit §2-Kassenvertrag. Bereits von der Ärztekammer<br />
beschlossen sind drei psychiatrische Facharztstellen für die Bezirke Hartberg,<br />
Deutschlandsberg sowie Judenburg, was als äußerst positives Signal bewertet werden kann.<br />
Nähere Informationen zu den niedergelassenen FachärztInnen können auf der homepage<br />
der Ärztekammer <strong>Steiermark</strong>, unter der webadresse http://www.aekstmk.or.at, in Erfahrung<br />
gebracht werden.<br />
5.3 PsychologInnen<br />
Die seit 2003 vom BM für Gesundheit/ÖBIG/GÖG geführte Liste weist - mit stetig steigender<br />
Tendenz - im Jahr 2008 für die <strong>Steiermark</strong> 775 klinische PsychologInnen aus; von diesen<br />
haben 466 ihren Tätigkeitsbereich im Raum Graz.<br />
Auch die meisten anderen steirischen Bezirke können psychologische Betreuung durch<br />
niedergelassene PsychologInnen anbieten; Im Durchschnitt kommen hier 6,43 PsychologInnen<br />
auf 10.000 Einwohner.
Fortsetzung Tabelle 2A.7<br />
STEIERMARK<br />
Bezirke 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />
absolut pro<br />
10.000<br />
EW<br />
absolut pro<br />
10.000<br />
EW<br />
absolut pro<br />
10.000<br />
EW<br />
absolut pro<br />
10.000<br />
EW<br />
absolut pro<br />
10.000<br />
EW<br />
absolut pro<br />
10.000<br />
EW<br />
Graz (Stadt) 293 12,91 327 14,38 365 16,01 392 17,16 420 17,23 466 18,59<br />
Bruck an der Mur 20 3,09 24 3,72 26 4,05 32 5,00 37 5,81 39 6,14<br />
Deutschlandsberg 12 1,95 14 2,27 15 2,43 18 2,91 20 3,27 21 3,43<br />
Feldbach 13 1,94 15 2,24 16 2,39 21 3,13 23 3,41 25 3,70<br />
Fürstenfeld 1 0,44 2 0,87 3 1,30 3 1,30 3 1,30 3 1,30<br />
Graz-Umgebung 28 2,10 30 2,23 32 2,36 38 2,78 45 3,25 51 3,64<br />
Hartberg 5 0,74 6 0,89 7 1,04 8 1,18 11 1,63 13 1,93<br />
Judenburg 8 1,68 8 1,69 8 1,69 11 2,34 13 2,78 13 2,82<br />
Knittelfeld 2 0,68 3 1,02 3 1,02 4 1,36 4 1,37 5 1,71<br />
Leibnitz 13 1,72 15 1,97 18 2,36 21 2,74 22 2,87 23 2,99<br />
Leoben 13 1,94 17 2,57 22 3,35 24 3,69 27 4,15 30 4,63<br />
Liezen 11 1,34 11 1,35 15 1,84 18 2,21 20 2,46 20 2,46<br />
Mürzzuschlag 10 2,33 14 3,28 16 3,76 15 3,53 14 3,39 17 4,14<br />
Murau 1 0,32 2 0,64 2 0,65 4 1,30 4 1,32 4 1,32<br />
Radkersburg 6 2,50 6 2,51 6 2,51 8 3,35 8 3,43 9 3,86<br />
Voitsberg 8 1,50 10 1,88 11 2,07 13 2,45 18 3,39 18 3,41<br />
Weiz 12 1,39 15 1,74 17 1,97 16 1,85 15 1,73 18 2,07<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
gesamt<br />
456 3,85 519 4,38 582 4,92 646 5,46 704 5,87 775 6,43<br />
Von diesen sind - auf die <strong>Steiermark</strong> bezogen - rund 43% angestellt, circa 23% arbeiten<br />
freiberuflich und 31,4% betreiben neben ihrem Anstellungsverhältnis eine<br />
psychotherapeutische Praxis.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 55
56 Ambulante Versorgung | PsychotherapeutInnen<br />
5.4 PsychotherapeutInnen<br />
Die vernetzende Arbeit zwischen der psychosozialen Versorgungslandschaft und den<br />
PsychotherapeutInnen in der <strong>Steiermark</strong> erweist sich als äußerst positiv: Zur Zeit gibt es laut<br />
Liste des BM für soziale Sicherheit und Generationen 668 beim Gesundheitsministerium<br />
eingetragene PsychotherapeutInnen. Ihre regionale Verteilung auf die steirischen Bezirke<br />
kann im Detail der Tabelle entnommen werden. Zusammenfassend kann gesagt werden,<br />
dass 70% der steirischen PsychotherapeutInnen im Stadtgebiet von Graz tätig sind - hier<br />
kommen rund 19 Therapeuten auf 10.000 Einwohner. Die restlichen 30% verteilen sich auf<br />
die steirische Bezirke - damit stehen nur durchschnittlich 5,5 PsychotherapeutInnen pro<br />
10.000 Einwohner zur Verfügung.<br />
Zunehmend ist allerdings - gegenüber den Vorjahren - eine Entwicklung von Graz hinaus in<br />
die Bezirke zu beobachten.
Nach Verhandlungen zwischen den Sozialversicherungsträgern und dem Steirischen<br />
Landesverband für Psychotherapie (STLP) kam es im Dezember 2003 zu einer Vertragslösung,<br />
die die psychotherapeutische Versorgung bis zu einem noch ausstehenden Gesamtvertrag<br />
regelt. Für die psychotherapeutische Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> steht seitens der<br />
Krankenkassen derzeit ein Kontingent von rund 84.500 Stunden zur Verfügung, welches<br />
besonders für Patienten mit schweren psychischen Störungen und sozialer Indikation<br />
vorgesehen ist.<br />
Zur organisatorischen Umsetzung besteht der Verein "Netzwerk Psychotherapie <strong>Steiermark</strong>".<br />
Die dem Netzwerk angehörigen PsychotherapeutInnen können eine begrenzte Anzahl von<br />
Psychotherapieplätzen kostenfrei vergeben. In begrenzter Form besteht damit in der<br />
<strong>Steiermark</strong> ein "Versorgungsnetz für Psychotherapie auf Krankenschein". Daneben bleibt<br />
die gängige Zuschussregelung erhalten.<br />
Beim Netzwerk Psychotherapie <strong>Steiermark</strong> erhalten Sie aktuelle Informationen (siehe<br />
Bürozeiten) über freie Therapieplätze bei niedergelassenen PsychotherapeutInnen in den<br />
jeweiligen Regionen. Damit ist eine basale psychotherapeutische Erstversorgung in der<br />
<strong>Steiermark</strong> möglich.<br />
Eine weitere Regelung fördert die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 57
58 Ambulante Versorgung | PsychotherapeutInnen<br />
Mit Juni 04 wurde die Jugendwohlfahrtnovelle im Landtag beschlossen; sie trat mit<br />
01.01.2005 in Kraft.<br />
Dank der neuen Regelung wird Kinder- und Jugendpsychotherapie bis auf einen kleinen<br />
Selbstbehanlt zusätzlich zum bestehenden Kassenzuschuss vom Land bezuschusst. Die<br />
bestehende "Maßnahme"-Regelung bleibt weiterhin in Kraft.<br />
Zur Qualitätssicherung bietet der STLP eine Weiterbildung für Kinder- und<br />
Jugendpsychotherapie in Kooperation mit dem Interuniversitären Kolleg Graz/Schloss Seggau<br />
(www.inter-uni.net/cd) sowie eine Weiterbildung in Notfallpsychotherapie.<br />
Folgende Kontakte stehen zur Verfügung:<br />
Steirischer Landesverband für Psychotherapie<br />
Elisabethstraße 38, 8010 Graz<br />
Tel.: 0316/372500, Fax: 0316/372500-15<br />
E-mail: office@stlp.at, http://www.stlp.at<br />
Bürozeiten: Mi. 13:30 Uhr -17:00 Uhr und Fr. 8:00 Uhr — 12:00 Uhr<br />
Info-Stelle: Do. 17:00 Uhr - 19:00 Uhr<br />
Netzwerk Psychotherapie <strong>Steiermark</strong><br />
Elisabethstraße 38, 8010 Graz<br />
Tel.: 03132/3228, Fax: 03132/21031<br />
E-mail: office@psychotherapie-steiermark.net, http://www.psychotherapie-steiermark.net<br />
Bürozeiten: Mo — Fr 8:00 Uhr — 12:00 Uhr<br />
Dachverband der sozialpsychiatrischen Vereine <strong>Steiermark</strong>s<br />
Plüddemanngasse 45, 8010 Graz<br />
Tel.: 0316/676076
Anders als bei den PsychologInnen arbeiten mehr als die Hälfte der PsychotherapeutInnen<br />
in freiberuflicher Praxis; nur rund 10% stehen in einem Arbeitsverhältnis, etwa ein Drittel<br />
betreiben neben dem Anstellungsverhältnis eine Praxis.<br />
Psychotherapie als Oberbegriff wird in den in der Folge dargestellten spezifischen, gesetzlich<br />
anerkannten Methoden angeboten.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 59
60 Ambulante Versorgung | PsychotherapeutInnen
6.<br />
Sozialpsychiatrische /<br />
Psychosoziale<br />
Versorgung<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 61
62 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | PsychotherapeutInnen<br />
Zur Sicherstellung einer flächendeckenden psychiatrischen<br />
Vollversorgung ist, wie oben beschrieben, ein breites Spektrum an Therapie- und<br />
Betreuungseinrichtungen notwendig. Die verschiedenen Angebote sollen sich so auf die<br />
<strong>Steiermark</strong> verteilen, dass es jedem Steirer möglich sein sollte, in seinem persönlichen<br />
Wohnumfeld alle Hilfen in Anspruch zu nehmen, die er — vergleichbar dem Bereich<br />
somatisch-medizinischer Hilfsangebote — zur Wiederherstellung seiner psychischen<br />
Gesundheit benötigt.<br />
Das Österreichische Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) hat Empfehlungen im<br />
Hinblick auf die derzeit als notwendig erachteten Standards für Versorgungsdichte und<br />
Ausstattungsbedarf der einzelnen Angebote publiziert [1], auf die bei der nachstehenden<br />
Darstellung der steirischen Versorgungssituation bzw. einer Gegenüberstellung von Soll- und<br />
Ist-Zustand Bezug genommen worden ist.<br />
In einem ersten Teil werden deshalb der Versorgungsbereich der <strong>Steiermark</strong> und die in<br />
diesem Versorgungsbereich tätigen Trägervereine mit ihren Institutionen beschrieben.<br />
In den Institutionen der Trägervereine, die dem state of the art psychosozialer Versorgung<br />
entsprechende Leistungen anbieten, soll der aktuelle Versorgungsstand dem — den Richtlinien<br />
des ÖBIG entsprechenden — Sollstand nach Bedarfsanhaltszahlen bzw. Dienstpostenrelationen<br />
gegenübergestellt werden.<br />
Dabei wird das Dienstleistungsangebot nach den Aufgabentypen<br />
Beratungszentrum<br />
Betreutes Wohnen<br />
Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung<br />
Arbeit und berufliche Rehabilitation<br />
Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen, sowie<br />
Krisendienst<br />
unterteilt.<br />
Ergänzend wird auf spezielle und zum Teil noch gar nicht vorhandene Versorgungsbereiche<br />
Bezug genommen werden.<br />
Ausserdem sollen die telefonischen sowie direkten Erreichbarkeiten der Beratungszentren<br />
sowie diverse weitere interessante Informationen zu den Institutionen und Mitarbeitern<br />
dargestellt werden.
6.1 Trägerorganisationen<br />
Insgesamt 13 gemeinnützige Trägerorganisationen stellen der steirischen Bevölkerung<br />
sozialpsychiatrische Versorgungsangebote zur Verfügung:<br />
VR62<br />
VR66<br />
Liezen<br />
Murau<br />
Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen<br />
Caritas Österreich<br />
Gesellschat zur Förderung seelischer Gesundheit<br />
Hilfswerk <strong>Steiermark</strong> GmbH<br />
pro humanis<br />
pro mente steiermark GmbH<br />
Psychosoziales Beratungszentrum Bezirk Voitsberg<br />
Verein "Rettet das Kind" <strong>Steiermark</strong><br />
Verein für psychische und soziale Lebensberatung<br />
Wohn<strong>plattform</strong> <strong>Steiermark</strong><br />
Verein Zebra<br />
OMEGA<br />
Verein Achterbahn<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Leoben<br />
Voitsberg<br />
Bruck/Mur<br />
VR61<br />
VR63<br />
GU-Nord<br />
Graz<br />
GU-Süd<br />
Mürzzuschlag<br />
Deutschlandsberg Leibnitz<br />
VR65<br />
Graz<br />
Weiz<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 63<br />
Hartberg<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
Fürstenfeld<br />
Radkersburg
64 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Trägerorganisationen<br />
6.1.1 Psychosoziales Versorgungsangebot<br />
Zusammengefasst kann der steirischen Bevölkerung in den Bezirken folgendes<br />
psychosoziales/sozialpsychiatrisches Leistungsangebot zur Verfügung gestellt werden.<br />
VR62<br />
Region<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
Bezirk<br />
VR66<br />
Graz Stadt<br />
gesamt<br />
Graz_Ost<br />
Graz_West<br />
Graz-Umgebung<br />
Nord<br />
Graz-Umgebung<br />
Süd<br />
Liezen<br />
Bruck a.d. Mur<br />
Leoben<br />
Mürzzuschlag<br />
Feldbach<br />
Fürstenfeld<br />
Hartberg<br />
Radkersburg<br />
Liezen<br />
Murau<br />
Anzahl<br />
Standorte<br />
26,0<br />
3,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
2,0<br />
6,0<br />
6,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
11,0<br />
2,0<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Leoben<br />
Beratungszentrum (BZ)<br />
Betreutes Wohnen (BW)<br />
Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung (MSB)<br />
Arbeitsthemen (AR)<br />
Sozialpsychiatrische Tagesstätte (TS)<br />
Tagesklinik (TK)<br />
Ehrenamtliche Sozialbegleitung (EA)<br />
Spezialangebote (SA)<br />
Anzahl<br />
Institutionen<br />
33,0<br />
8,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
4,0<br />
10,0<br />
7,0<br />
5,0<br />
3,0<br />
13,0<br />
6,0<br />
18,0<br />
4,0<br />
AR<br />
14,0<br />
4,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
6,0<br />
Voitsberg<br />
BW<br />
Bruck/Mur<br />
VR61<br />
VR63<br />
GU-Nord<br />
Graz<br />
Mürzzuschlag<br />
Weiz<br />
GU-Süd<br />
Deutschlandsberg Leibnitz<br />
6,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
BZ<br />
1,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
4,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
5,0<br />
4,0<br />
6,0<br />
4,0<br />
EA<br />
1,0<br />
VR65<br />
MSB<br />
2,0<br />
4,0<br />
1,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
Hartberg<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
Fürstenfeld<br />
Radkersburg<br />
SA<br />
4,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
TK<br />
1,0<br />
TS<br />
5,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
2,0<br />
2,0
Region<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
Bezirk<br />
Weiz<br />
Deutschlandsberg<br />
Leibnitz<br />
Voitsberg<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Murau<br />
Anzahl<br />
Standorte<br />
2,0<br />
3,0<br />
6,0<br />
3,0<br />
5,0<br />
3,0<br />
3,0<br />
Anzahl<br />
Institutionen<br />
4,0<br />
4,0<br />
9,0<br />
6,0<br />
8,0<br />
4,0<br />
4,0<br />
AR<br />
1,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
Grundsätzlich steht - wenn auch personell längst nicht bedarsdeckend ausgestattet - in allen<br />
steirischen Bezirken ein psychosoziales Beratungszentrum zur Verfügung. In den Bezirken,<br />
in welchen es aufgrund der regionalen Ausdehnung oder der topographischen Besonderheit<br />
notwendig erscheint, existieren auch Aussenstellen; es sind dies der Bezirk Liezen mit den<br />
Aussenstellen Gröbming, Bad Aussee und St. Gallen, sowie der Bezirk Hartberg mit den<br />
BW<br />
Aussenstellen Pöllau, Vorau, Neudau und Friedberg.<br />
Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen gibt es erst in 13 von 17 steirischen Bezirken. Vakanzen<br />
zeigen sich in den Bezirken Leoben, Graz-Umgebung sowie Fürstenfeld und Radkersburg.<br />
Arbeitsrehabilitative Angebote können bereits in 12 Bezirken zur Verfügung gestellt werden.<br />
Das derzeit noch geringste Ausbauausmaß finden wir im Bereich des Betreuten<br />
Wohnens mit erst 7 Bezirken.<br />
In 15 Bezirken wird Mobile sozialpsychiatrische Betreuung angeboten.<br />
Das extramurale psychosoziale/sozialpsychiatrische Versorgungsnetzwerk verteilte sich im<br />
Berichtszeitraum 2009 auf 84 Standorte in der <strong>Steiermark</strong>, mit 136 Einrichtungen.<br />
2,0<br />
1,0<br />
2,0<br />
BZ<br />
1,0<br />
1,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
2,0<br />
EA<br />
MSB<br />
1,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
2,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
SA<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 65<br />
1,0<br />
TK<br />
TS<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0<br />
1,0
66 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Entwicklung 2005-2009<br />
6.2 Entwicklung 2005-2009<br />
Der <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 weist Eckdaten zur Entwicklung der sozialpsychiatrischen<br />
Versorgung in den letzten 5 Jahren zur strukturellen Versorgungslage, den Personalressourcen,<br />
sowie zu den Klientenzahlen aus.<br />
6.2.1 Entwicklung der gesamten Versorgungslage<br />
in den letzten 5 Jahren<br />
Ausbaustand (%)<br />
Jahr<br />
100,00<br />
75,00<br />
50,00<br />
25,00<br />
-<br />
2005<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
Entwicklung der Versorgungslage der Steirischen Sozialpsychiatrie 2005 - 2009<br />
GESAMT<br />
Tagesstätten<br />
Arbeitsrehabilitation<br />
Beratungszentren<br />
Betreutes Wohnen<br />
Beratungszentren<br />
2006<br />
42,4<br />
47,5<br />
58,8<br />
64,2<br />
69,8<br />
2007<br />
Betreutes Wohnen<br />
10,4<br />
12,2<br />
12,8<br />
13,2<br />
2008<br />
Arbeitsrehabilitation<br />
29,4<br />
29,4<br />
21,0<br />
63,0<br />
2009<br />
Tagesstätten<br />
Während für die Beratungszentren der Ausbaustand durch einen kontinuierlichen<br />
Personalausbau von 42% im Jahr 2005 um 27 Prozentpunkte auf 69% im Jahr 2009 erhöht<br />
werden konnte, erfuhr der Bereich Betreutes Wohnen in den letzten fünf Jahren eine<br />
15,1<br />
69,5<br />
38,9<br />
42,0<br />
50,5<br />
63,2<br />
62,7
Steigerung von 10% auf 15% - im steirischen Mittel (Hierbei ist zu beachten, dass ab dem<br />
Bericht 2004 die KlientInnen der Mobilen Betreuung nicht mehr in die Statistik des betreuten<br />
Wohnens eingingen).<br />
Die Versorgungslage bei Tagesstrukturen konnte in den letzten 5 Jahren von 38% auf 62%<br />
ausgebaut werden.<br />
Die Versorgungsdichte mit arbeitsrehabilitativen Maßnahmen wuchs von 29% auf 69% (im<br />
Jahr 2007 lagen nicht alle Daten der Arbeitsrehaeinrichtungen vor).<br />
6.2.2 Entwicklung der Dienstposten<br />
140<br />
135<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
85<br />
80<br />
75<br />
70<br />
65<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
2005<br />
Aufgabenbereich<br />
Beratungszentren<br />
Betreutes Wohnen<br />
Mobile Betreuung<br />
Arbeit<br />
Tagesstrukturen<br />
Tageskliniken<br />
Ehrenamtliche<br />
Sozialbegleitung<br />
Spezialangebote<br />
Entwicklung der Dienstposten betreuend nach Aufgabenbereichen 2005 - 2009<br />
2006<br />
2005<br />
77,4<br />
24,4<br />
23,4<br />
51,0<br />
42,8<br />
3,2<br />
1,3<br />
4,1<br />
2007<br />
2006<br />
85,9<br />
28,8<br />
37,8<br />
51,9<br />
44,2<br />
3,2<br />
1,3<br />
5,4<br />
2008<br />
2007<br />
108,0<br />
34,4<br />
49,3<br />
19,7<br />
54,5<br />
1,4<br />
1,3<br />
1,7<br />
2009<br />
2008<br />
119,0<br />
33,2<br />
66,0<br />
68,9<br />
69,3<br />
2,3<br />
2,4<br />
10,0<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 67<br />
Tagesstrukturen<br />
Arbeit<br />
Mobile Betreuung<br />
Betreutes Wohnen<br />
Beratungszentren<br />
2009<br />
129,6<br />
41,1<br />
74,2<br />
71,5<br />
73,0<br />
2,3<br />
2,4<br />
13,7
68 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Entwicklung 2005-2009<br />
Insgesamt stiegen die verfügbaren vollzeitäquivalenten Dienstposten von 286 im Jahr 2005<br />
auf 487 im Jahr 2009.<br />
Für die Entwicklung bei den betreuenden Dienstposten lässt sich im Bereich der<br />
Beratungszentren die höchste Steigerung von plus 52 DP feststellen - das sind durchschnittlich<br />
13 DP pro Jahr. Bei der Mobilen Sozialpsychiatrischen Betreuung zeigt sich seit 2005 eine<br />
Steigerung von jährlich ca 12,7 DP - insgesamt waren es plus 50,8 DP; Bei den<br />
Tagesstrukturen betrug der Ausbau 30 DP. Im Bereich Betreutes Wohnen gab es von 2005<br />
auf 2009 einen Anstieg von knapp 17 DP, im Bereich Arbeitsrehabilitation 20 DP.<br />
Spezialangebote nahmen um 9 DP zu. Auch die Ehrenamtliche Sozialbegleitung konnte ihr<br />
hauptamtliches Personal von 1,3 auf 2,3 DP ausbauen.<br />
6.2.3 Entwicklung der KlientInnenzahlen<br />
20000<br />
19000<br />
18000<br />
17000<br />
16000<br />
15000<br />
14000<br />
13000<br />
12000<br />
11000<br />
10000<br />
9000<br />
8000<br />
7000<br />
6000<br />
5000<br />
4000<br />
3000<br />
2000<br />
1000<br />
Titel<br />
0<br />
2005<br />
Klienten Gesamt<br />
(Hauptbereiche)<br />
2005<br />
12.165,0<br />
2006<br />
Klientenzahlen Hauptbereiche 2005 - 2009<br />
2006<br />
12.202,0<br />
2007<br />
2007<br />
13.413,0<br />
2008<br />
2008<br />
15.561,0<br />
2009<br />
2009<br />
16.816,0<br />
Die Entwicklung der KlientInnenzahlen über die letzten 5 Jahre zeigt - bezogen auf die<br />
Hauptaufgabenbereiche der außerstationären Versorgung, also alle Einrichtungen außer<br />
ehrenamtlichen- und Spezialangeboten - einen kontinuierlichen Anstieg von 12.165 im Jahr<br />
2005 auf 16.816 im Berichtsjahr 2009, das entspricht einem Zuwachs von 38%!
6.3 Versorgungslage 2009<br />
Aus der Graphik ist - in einem Überblick - der derzeitige Ausbaustand der sozialpsychiatrischen<br />
Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> ersichtlich.<br />
100%<br />
95%<br />
90%<br />
85%<br />
80%<br />
75%<br />
70%<br />
65%<br />
60%<br />
55%<br />
50%<br />
45%<br />
40%<br />
35%<br />
30%<br />
25%<br />
20%<br />
15%<br />
10%<br />
5%<br />
0%<br />
Beratungszentren<br />
Beratungszentren<br />
69,8<br />
Betreutes Wohnen<br />
Betreutes Wohnen<br />
Versorgungslage gesamt 2009<br />
15,1<br />
Arbeitsrehabilitation<br />
Arbeitsrehabilitation<br />
Tagesstätten<br />
69,5<br />
Tagesstätten<br />
Je nach Leistungsbereich kommen für die zugrundeliegende Planung unterschiedliche<br />
Versorgungsschlüssel zur Anwendung. Als Referenzen für die vorliegenden Berechnungen<br />
wurden die Empfehlungen des ÖBIG, des Österreichischen Bundesinstituts für<br />
Gesundheitswesen, betreffend den strukturellen Bedarf in der psychiatrischen Versorgung<br />
aus 1999, herangezogen (1). Darin wird für Beratungszentren ein Schlüssel von 1<br />
Dienstposten Betreuungspersonal pro 7000 Einwohner empfohlen (ausgeschlossen ist<br />
Personal für Krisenintervention, Prävention und Qualitätssicherung). Für Betreutes Wohnen<br />
wurden 7 Klientenplätze pro 10.000 EW, für Arbeitsthemen 5 Plätze pro 10.000 EW, für<br />
Tagesstätten 4 Plätze pro 10.000 EW und für Tageskliniken 2 Plätze pro 10.000 Einwohner<br />
als empfohlener Referenzwert herangezogen, wobei sich die Empfehlungen explizit nur auf<br />
Angebote der Erwachsenenpsychiatrie (ohne Gerontopsychiatrie) beziehen.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 69<br />
Tageskliniken<br />
62,7
70 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Versorgungslage 2009<br />
Folgt man diesen Richtwerten, so wurden 2009 bei den psychosozialen Beratungszentren<br />
69,7% der empfohlenen Versorgungsdichte erreicht. Auch der Ausbaustand bei den<br />
Tagesstrukturen erreichte 2009 62,7%. Die Situation beim Betreuten Wohnen liegt bei einem<br />
15%igen Ausbaustand. Bei Einrichtungen der Arbeitsrehabilitation gibt es 69% der<br />
empfohlenen Plätze. Die Versorgungslage mit Tageskliniken beträgt knapp 5%.<br />
6.3.1 Durchschnittliche Versorgungslage der<br />
steirischen Bezirke über alle Angebote<br />
VR62<br />
VR66<br />
Liezen<br />
Murau<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Leoben<br />
Voitsberg<br />
Bruck/Mur<br />
VR61<br />
VR63<br />
GU-Nord<br />
Graz<br />
GU-Süd<br />
Mürzzuschlag<br />
Deutschlandsberg Leibnitz<br />
VR65<br />
Weiz<br />
Hartberg<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
Fürstenfeld<br />
Radkersburg<br />
Diese Darstellung zeigt den durchschnittlichen Versorgungsstand der Bezirke für die Bereiche<br />
Beratungszentren, Betreutes Wohnen, Tagesstätten und Arbeitsrehabilitation. Über diese<br />
außerstationären Angebote hinweg konnte im Jahr 2009 somit erst von einem Ausbauzustand<br />
von rund 40% ausgegangen werden.<br />
* Für Graz-Ost und Graz-West wurden die Versorgungszahlen für die Beratungszentren<br />
herangezogen. Gemessen an allen anderen sozialpsychiatrischen Versorgungseinrichtungen<br />
kommt Graz-Stadt auf eine Versorgungsdichte von knapp 10%.
6.4 Leistungsdaten - Personal<br />
Im Jahr 2009 gab es im Bereich der psychosozialen Versorgung der <strong>Steiermark</strong> insgesamt<br />
487,8 vollzeitäquivalente Dienstposten, die sich auf 774 MitarbeiterInnen verteilten.<br />
6.4.1 Dienstposten nach Beschäftigungsarten<br />
39,8<br />
9,9<br />
14,5<br />
Beschaeftigungsart<br />
Betreuend<br />
13,2<br />
2,6<br />
Organisation und Administration<br />
Fachliche Leitung<br />
Verwaltung<br />
Sonstiges<br />
Schulung<br />
DP gesamt<br />
407,9<br />
407,9<br />
39,8<br />
14,5<br />
Dienstposten gesamt nach<br />
Beschäftigungsarten 2009<br />
Anteil Prozent<br />
Betreuend<br />
Organisation und<br />
Administration<br />
Fachliche Leitung<br />
Verwaltung<br />
Sonstiges<br />
Schulung<br />
Von gesamt 487,8 Dienstposten, die von 774 MitarbeiterInnen bekleidet werden, arbeiten<br />
84% der MitarbeiterInnen der sozialpsychiatrischen Versorger, also 407,8 Dienstposten,<br />
betreuend, also direkt am Patienten; die anderen 16% entfallen auf die innerbetrieblichen<br />
Bereiche Organisation (8%), fachliche Leitung (3%), Sekretariat, Verwaltung sowie Sonstiges<br />
(u.a. Reinigungsdienste) (5%). 2,6 DP wurde für die Einschulung neuer MitarbeiterInnen<br />
bereitgestellt.<br />
9,9<br />
13,2<br />
2,6<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 71<br />
83,6<br />
8,2<br />
3,0<br />
2,0<br />
2,7<br />
0,54
72 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />
6.4.2 Dienstposten betreuend nach<br />
Aufgabenbereichen<br />
71,5<br />
73,0<br />
Aufgabenbereich<br />
Beratungszentren<br />
2,3<br />
Betreutes Wohnen<br />
Mobile Betreuung<br />
Arbeit<br />
Tagesstrukturen<br />
Tageskliniken<br />
2,4<br />
74,2<br />
Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />
Spezialangebote<br />
13,7<br />
41,1<br />
129,6<br />
DP gesamt<br />
Dienstposten betreuend 2009<br />
Beratungszentren<br />
Betreutes Wohnen<br />
Mobile Betreuung<br />
Arbeit<br />
Tagesstrukturen<br />
Tageskliniken<br />
Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />
Spezialangebote<br />
129,6<br />
Von allen 407 Dienstposten von Mitarbeitern helfender Berufsgruppen entfallen auf die<br />
steirischen Beratungszentren 129 Dienstposten (um 10 mehr als im Vorjahr); 41 DP sind im<br />
Bereich Betreutes Wohnen, 74 DP in der Mobilen Betreuung, 71 DP im Bereich Arbeit,<br />
ebenfalls 73 DP im Bereich der sozialpsychiatrischen Tagesstätten und — last but not least<br />
— 2,3 Dienstposten im Bereich Tagesklinik vorhanden. Im Bereich der ehrenamtlichen<br />
Sozialbegleitung stehen 2,3 Dienstposten betreuend zur Verfügung; weitere 13 Dienstposten<br />
verteilen sich auf Spezialangebote wie Gerontopsychiatrische Betreuungsangebote, sowie<br />
Migrantenpsychiatrie. Diese Aussagen betreffen ausschließlich Mitarbeiter aus den helfenden<br />
Berufsgruppen.<br />
Unter "helfende Berufe" werden hier alle Berufsgruppen bezeichnet, die in der Badok-Liste<br />
als solche aufgeführt sind (siehe Kapitel "Dienstpostenverteilung nach Berufsgruppen") und<br />
nicht unter "Sekretariat" und "sonstiges" fallen.<br />
41,1<br />
74,2<br />
71,5<br />
73,0<br />
2,3<br />
2,4<br />
13,7
6.4.3 Dienstposten betreuend nach<br />
Aufgabenteilbereichen<br />
73,0<br />
63,3<br />
8,2<br />
2,4<br />
2,3<br />
Aufgabenteilbereich<br />
Beratungszentrum<br />
1,5<br />
1,6<br />
74,2<br />
Beratungszentrum Aussenstelle<br />
Betreute Wohngemeinschaften<br />
Wohnhäuser<br />
0,2<br />
9,6<br />
0,9<br />
Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung<br />
Arbeitsassistenz<br />
Arbeitsrehabilitation<br />
Tagesstätte<br />
Tagesklinik<br />
Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />
25,2<br />
Andere Wohnformen für psychisch kranke Menschen<br />
Spezialangebot Beratungsstellen<br />
Spezialangebot Kinder und Jugendliche<br />
129,0<br />
0,6<br />
15,9<br />
DP gesamt<br />
Dienstposten betreuend nach<br />
Aufgabenteilbereichen 2009<br />
Beratungszentrum<br />
Beratungszentrum Aussenstelle<br />
Betreute Wohngemeinschaften<br />
Wohnhäuser<br />
Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung<br />
Arbeitsassistenz<br />
Arbeitsrehabilitation<br />
Tagesstätte<br />
Tagesklinik<br />
Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />
Andere Wohnformen für psychisch kranke<br />
Menschen<br />
Spezialangebot Beratungsstellen<br />
Spezialangebot Kinder und Jugendliche<br />
Spezialangebot Migrantenpsychiatrie<br />
Spezialangebot Tagesstätten<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 73<br />
129,0<br />
0,61<br />
15,9<br />
25,2<br />
74,2<br />
8,2<br />
63,3<br />
73,0<br />
2,3<br />
2,4<br />
1,5<br />
1,6<br />
0,19
74 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />
Aufgabenteilbereich<br />
Spezialangebot Migrantenpsychiatrie<br />
Spezialangebot Tagesstätten<br />
DP gesamt<br />
Tabelle und Grafik zeigen, wie viele Dienstposten steiermarkweit in den verschiedenen<br />
Kern-Aufgabengebieten der extramuralen sozialpsychiatrischen Versorgungseinrichtungen<br />
betreuend, also unmittelbar für die Betreuung der KlientInnen, zur Verfügung stehen.<br />
Ganze 129 Dienstposten sind Beratungszentren und der Versorgung ihrer Außenstellen<br />
gewidmet (* inkl. Dienstpostenkontingent des Hilfswerk <strong>Steiermark</strong>, die dem<br />
gerontopsychiatrischem Hilfsangebot zuzurechnen sind).<br />
Vor allem im Versorgungsbereich des betreuten Wohnens müssen zwei Rubriken<br />
zusammengefasst betrachtet werden und zeigt sich, dass 25 Dienstposten in Wohnhäusern<br />
und gut 15 Dienstposten im Rahmen der Betreuung von Wohngemeischaften eingesetzt<br />
sind. Weitere 74 Dienstposten entfallen auf Mobile Sozialpsychiatrische Versorgungsleistungen<br />
(*inkl. Dienstpostenkontingent des Pilotprojektes der GFSG zur mobilen<br />
gerontopsychiatrischen Betreuung).<br />
Die 13 Dienstposten bei den Spezialangeboten teilen sich auf 1,5 Dienstposten für Andere<br />
Wohnformen für psychisch kranke Menschen, 1,6 DP für andere Formen von Beratungsstellen<br />
und 9,6 Dienstposten in der Migrantenpsychiatrie auf. Für Spezialangebote für Kinder,<br />
Jugendliche waren heuer dezidierte 0,18 Dienstposten im Einsatz, für Spezialangebote im<br />
Bereich Tagesstätten 0,88.<br />
9,6<br />
0,89
6.4.4 Dienstposten betreuend nach<br />
Altersgruppenschwerpunkt<br />
12,8; 3%<br />
Altersgruppenschwerpunkt<br />
8,0; 2%<br />
387,1; 95%<br />
Allgemeine Sozialpsychiatrie - Schwerpunkt Erwachsene<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
Gerontopsychiatrie<br />
DP gesamt<br />
Dienstposten betreuend nach<br />
Altersgruppenschwerpunkt 2009<br />
Allgemeine Sozialpsychiatrie -<br />
Schwerpunkt Erwachsene<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
Gerontopsychiatrie<br />
Wie bereits unter den einzelnen Betreuungsschwerpunkten ausgeführt, steht bisher<br />
betreuendes Personal hauptsächlich für den Bereich der Erwachsenenpsychiatrie zur<br />
Verfügung (387 DP) und kann in dieser Altersgruppe längst nicht bedarfsdeckend versorgt<br />
werden; nur wenige Dienstposten können bereits ausdrücklich den Versorgungsschwerpunkten<br />
Kinder- und Jugend (12 Dienstposten) bzw. Gerontopsychiatrie (8 Dienstposten) zugewiesen<br />
werden.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 75<br />
387,1<br />
12,8<br />
8,0
76 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />
6.4.5 Dienstposten betreuend nach<br />
Altersgruppenschwerpunkten und<br />
Aufgabenbereichen<br />
Die fachliche Spezifikation in den Betreuungsangeboten der sozialpsychiatrischen Versorgung<br />
macht eine Differenzierung nicht nur nach Aufgabenbereichen, sondern - entsprechend der<br />
Unterteilung in Erwachsenen-, Kinder-und Jugend- sowie Gerontopsychiatrie - auch in diese<br />
Altersgruppenschwerpunkte notwendig.<br />
Die folgende Tabelle soll die aktuelle Zuteilung des Fachpersonals im Rahmen der<br />
extramuralen sozialpsychiatrischen Betreuung zu diesen Aufgaben- und<br />
Altersgruppenschwerpunkten darstellen.<br />
Bereich<br />
Arbeit<br />
Beratungszentren<br />
Betreutes Wohnen<br />
Ehrenamtliche<br />
Sozialbegleitung<br />
Mobile Betreuung<br />
Spezialangebote<br />
Tageskliniken<br />
Tagesstrukturen<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
DP betreuend gesamt<br />
71,5<br />
129,6<br />
41,1<br />
2,4<br />
74,2<br />
13,7<br />
2,3<br />
73,0<br />
407,9<br />
Allgemeine<br />
Sozialpsychiatrie -<br />
Schwerpunkt<br />
Erwachsene<br />
68,5<br />
117,9<br />
41,1<br />
2,4<br />
69,2<br />
12,7<br />
2,3<br />
Gerontopsychiatrie<br />
0,00<br />
4,4<br />
0,00<br />
0,00<br />
3,6<br />
0,00<br />
0,00<br />
Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie<br />
Im Rahmen der extramuralen sozialpsychiatrischen Versorgung der steirischen Bevölkerung<br />
waren im Berichtszeitraum 2009 in den Bereichen Beratung, Arbeit, Wohnen, Tagesstruktur<br />
sowie letztlich der Tagesklinik als Schwelle zwischen stationärer und ambulanter Betreuung,<br />
407 Dienstposten in fachlicher Verwendung. Der Großteil von 387 Dienstposten entfällt auf<br />
den Bereich Allgemeine Sozialpsychiatrie mit dem Schwerpunkt auf Erwachsene. Ein noch<br />
sehr kleiner Anteil von steiermarkweit 12 Dienstposten ist dem Altersgruppenschwerpunkt<br />
Kinder und Jugendliche gewidmet. Schliesslich kommen 8 Dienstposten im<br />
gerontopsychiatrischen Bereich zum Einsatz, dabei überwiegend innerhalb der Mobilen<br />
Betreuung.<br />
73,0<br />
387,1<br />
0,00<br />
8,0<br />
3,0<br />
7,3<br />
0,00<br />
0,00<br />
1,4<br />
1,1<br />
0,00<br />
0,00<br />
12,8
6.4.6 Dienstposten nach Berufsgruppen<br />
Die sozialpychiatrisch/psychosoziale Versorgung ist vom Aspekt der Multiprofessionalität<br />
geprägt. Viele verschiedene Berufsgruppen wirken in den verschiedenen Einrichtungen zur<br />
Erreichung eines gemeinsamen Zieles — auf den individuellen Bedarf abgestimmte<br />
Unterstützung zur bestmöglichen Reintegration in das soziale Umfeld und der<br />
Wiederherstellung höchstmöglicher Lebensqualität — zusammen.<br />
Die folgende Tabelle beschreibt, wie viele Dienstposten von welchen Berufsgruppen besetzt<br />
werden und wie sich — innerhalb jeder erfassten Berufsgruppe - die Relation zur<br />
Mitarbeiterzahl darstellt.<br />
Dabei gab es in der Badok 2009 für die Berufsgruppe nur eine Einfachnennung pro Mitarbeiter<br />
durch welche die Grundprofession des Mitarbeiters ausgedrückt werden soll. Viele<br />
MitarbeiterInnen in diesem Berufsfeld verfügen jedoch zusätzlich über eine<br />
psychotherapeutische Zusatzqualifikation.<br />
PsychologeIn<br />
SozialarbeiterIn<br />
PädagogeIn<br />
andere<br />
FachtrainerIn<br />
SekretärIn<br />
PsychotherapeutIn<br />
DPKS/P (Diplom Psychiatrische- u KrankenpflegerIn)<br />
Facharzt, -ärztin für Psychiatrie/Neurologie<br />
BehindertenfachbetreuerIn<br />
Lebens- und SozialberaterIn<br />
DGKS (Diplom Gesundheits- u KrankenpflegerIn)<br />
ErgotherapeutIn<br />
RaumpflegerIn<br />
JuristIn<br />
KunsttherapeutIn (Musik, Tanz, Malerei, Bildhauerei)<br />
FamilienhelferIn<br />
Berufsgruppe<br />
BehindertenfachbetreuerIn<br />
DGKS (Diplom Gesundheits- u KrankenpflegerIn)<br />
DPKS/P (Diplom Psychiatrische- u KrankenpflegerIn)<br />
ErgotherapeutIn<br />
Facharzt, -ärztin für Psychiatrie/Neurologie<br />
FachtrainerIn<br />
Dienstposten gesamt nach Berufsgruppen 2009<br />
0,0<br />
5,0<br />
10,0<br />
15,0<br />
20,0<br />
25,0<br />
30,0<br />
35,0<br />
40,0<br />
45,0<br />
50,0<br />
55,0<br />
60,0<br />
65,0<br />
70,0<br />
75,0<br />
80,0<br />
85,0<br />
90,0<br />
95,0<br />
100,0<br />
105,0<br />
110,0<br />
115,0<br />
120,0<br />
125,0<br />
130,0<br />
DP gesamt<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 77<br />
18,5<br />
12,1<br />
23,5<br />
6,9<br />
20,1<br />
34,3<br />
Anteil Prozent<br />
3,8<br />
2,5<br />
4,8<br />
1,4<br />
4,1<br />
7,0
78 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />
Berufsgruppe<br />
FamilienhelferIn<br />
JuristIn<br />
KunsttherapeutIn (Musik, Tanz, Malerei, Bildhauerei)<br />
Lebens- und SozialberaterIn<br />
PädagogeIn<br />
PsychologeIn<br />
PsychotherapeutIn<br />
RaumpflegerIn<br />
SekretärIn<br />
SozialarbeiterIn<br />
andere<br />
DP gesamt<br />
2,2<br />
4,5<br />
2,2<br />
14,4<br />
56,5<br />
122,9<br />
Anteil Prozent<br />
Von den insgesamt 487 Dienstposten stellten die PsychologInnen mit knapp 123 Dienstposten<br />
die größte Berufsgruppe dar, gefolgt von SozialarbeiterInnen und PädagogInnen mit 58 bzw.<br />
rund 56 Dienstposten.<br />
76 MitarbeiterInnen waren - allerdings im Ausmaß von 33 Dienstposten als<br />
PsychotherapeutInnen beschäftigt. Das entspricht einer durchschnittlichen Anstellung von<br />
43%. Im Vergleich dazu waren 2006 noch 98 PsychotherapeutInnen mit nur 25 DP im Einsatz<br />
(25%ige Anstellung).<br />
34 Dienstposten sind von FachtrainerInnen, 19 von BehindertenfachbetreuerInnen besetzt.<br />
Weitere rund 23 und 12 Dienstposten entfielen auf Diplom Psychiatrische- u<br />
KrankenpflegerInnen sowie Diplom Gesundheits- u KrankenpflegerInnen; 14 auf Lebens-<br />
und SozialberaterInnen.<br />
Als eine Besonderheit der steirischen sozialpsychiatrischen Landschaft kann betrachtet<br />
werden, dass auch im Bereich der sozialpsychiatrischen Versorgungslandschaft bereits knapp<br />
20 Dienstposten auf FachärztInnen für Psychiatrie entfallen.<br />
Weiters waren neben ErgotherapeutInnen auf 6,8 Dienstposten, JuristInnen auf 4,5<br />
Dienstposten, FamilienhelferInnen auf insgesamt 2,2 Dienstposten und KunsttherapeutInnen<br />
auf 2,2 Dienstposten tätig.<br />
Rund 34 Dienstposten gab es für SekretärInnen, 6,7 für RaumpflegerInnen.<br />
Weitere 38 Dienstposten waren anderen Berufsgruppen zugeordnet, den größten Anteil<br />
davon nehmen SozialpädagogInnen und DolmetscherInnen ein.<br />
33,0<br />
6,7<br />
34,0<br />
57,9<br />
38,0<br />
0,45<br />
0,93<br />
0,46<br />
3,0<br />
11,6<br />
25,2<br />
6,8<br />
1,4<br />
7,0<br />
11,9<br />
7,8
6.4.7 Arbeitsleistung nach Tätigkeitsarten<br />
Für die Rechtfertigung eines öffentlich finanzierten psychosozialen Versorgungssystems ist<br />
es wichtig, bei dem Bewusstsein eines hohen Anteils administrativer, der Vernetzung und<br />
anderer der Qualitätssicherung dienender Tätigkeiten im beruflichen Alltag der<br />
MitarbeiterInnen im Bereich der psychosozialen Versorgung, das Ausmaß der tatsächlichen<br />
Arbeit am Klienten auszuweisen.<br />
Im internationalen Vergleich wird ein Verhältnis von 60:40 Prozent bis hin zu 50:50 Prozent<br />
zwischen direkter Arbeitsleistung am Klienten und anderen Anteilen der Arbeit, als für eine<br />
qualitativ hochwertige und dennoch maximal der KlientIen zugute kommende Arbeit, diskutiert.<br />
Die dargestellte Graphik zeigt die prozentuelle Verteilung der Arbeitsleistung der<br />
MitarbeiterInnen im Bereich der sozialpsychiatrischen Versorgung der <strong>Steiermark</strong> auf<br />
klientenbezogene Tätigkeiten, Organisation sowie klientenbezogene Qualitätssicherung.<br />
Das Beratungszentrum Graz-West geht in diese Darstellung nicht ein.<br />
Seit 2007 wird nur mehr die Arbeitsleistung von MitarbeiterInnen mit betreuenden<br />
Arbeitsverhältnissen berücksichtigt. Dienstposten von MitarbeiterInnen die eindeutig dem<br />
Overhead zuzurechnen sind, wie Organisation, fachliche Leitung, etc. gehen - LEVO konform<br />
- nicht mehr in diese Darstellung ein. Dadurch kommt es zu einer prägnanteren Darstellung<br />
von klientenbezogenen Tätigkeiten.<br />
10,3%<br />
Taetigkeitsart<br />
14,3%<br />
Klientenbezogene Tätigkeiten<br />
Organisation<br />
Qualitätssicherung klientenbezogene<br />
75,4%<br />
Arbeitsleistung nach Tätigkeitsarten 2009<br />
Klientenbezogene Tätigkeiten<br />
Organisation<br />
Qualitätssicherung klientenbezogene<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 79<br />
Arbeitsleistung (%)<br />
75,4<br />
10,3<br />
14,3
80 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />
Für direkte Tätigkeiten mit den KlientInnen in der Institution und mobil bei den KlientInnen<br />
wurden 75,4 % der Arbeitszeit aufgewendet. Qualitätssichernde indirekte Tätigkeiten für<br />
KlientInnen, wie Helferkonferenzen, Verbindungsdienst, Fortbildung, Supervision, Intervision,<br />
Team, Fallbesprechung, nahmen rund 14,3 % der gesamten Arbeitszeit in Anspruch. Die<br />
restlichen 10,3 % der gesamten Arbeitszeit wurden für Organisationstätigkeit aufgewendet.<br />
7%<br />
10%<br />
8%<br />
18%<br />
Beratungszentren<br />
Betreutes Wohnen<br />
14%<br />
Arbeitsthemen<br />
11%<br />
75%<br />
76%<br />
81%<br />
12%<br />
13%<br />
Tagesstrukturen<br />
100%<br />
Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung<br />
11%<br />
16%<br />
Spezialangebote<br />
Klientenbezogene Tätigkeiten<br />
Organisation<br />
Qualitätssicherung klientenbezogene<br />
73%<br />
75%<br />
Arbeitsleistungsverteilungen 2009
6.4.9 Leistungskatalog - Beratungszentren<br />
Die folgende Tabelle zeigt die prozentuelle Verteilung der Arbeitsleistung auf die erbrachten<br />
Leistungen.<br />
Das Beratungszentrum Graz-West geht in diese Statistik nicht ein.<br />
7%<br />
0%<br />
2%<br />
1%<br />
2%<br />
1%<br />
0%<br />
Tätigkeiten - Beratungszentren 2009<br />
10%<br />
18%<br />
1%<br />
8%<br />
50%<br />
Beratung, Betreuung, Behandlung - ambulant (inkl. Helferkonferenz, Dokumentation)<br />
Beratung, Betreuung, Behandlung - mobil (inkl. Helferkonferenz, Hausbesuche, Dokumentation, inkl. Fahrzeiten)<br />
Diagnostik (verrechnete Diagnostik)<br />
Journaldienst<br />
Krisendienst<br />
Verbindungsdienst (inkl. Fahrzeiten)<br />
Angehörigenarbeit - ambulant<br />
Angehörigenarbeit - mobil (inkl. Fahrzeiten)<br />
Gruppen - ambulant (auch Angehörigengruppe)<br />
Gruppen - mobil (auch Angehörigengruppe, inkl. Fahrzeiten)<br />
Organisation (Organisation, Leitung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Protokollerstellung (vom Org. Team))<br />
Qualitätssicherung (Supervision, Fortbildung, Teamsitzung, Intervision, Fallbesprechung)<br />
Tätigkeitsart<br />
Tätigkeit<br />
Klientenbezogene Beratung, Betreuung, Behandlung - ambulant (inkl. Helferkonferenz,<br />
Tätigkeiten Dokumentation)<br />
Klientenbezogene Beratung, Betreuung, Behandlung - mobil (inkl. Helferkonferenz, Hausbesuche,<br />
Tätigkeiten Dokumentationinkl. Fahrzeiten)<br />
Klientenbezogene<br />
Tätigkeiten<br />
Diagnostik (verrechnete Diagnostik)<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 81<br />
Gesamt<br />
Stunden<br />
pro Jahr<br />
93.662,3<br />
14.782,8<br />
2.092,3<br />
Arbeitsleistung<br />
(%)<br />
48,5<br />
7,7<br />
1,1
82 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />
Tätigkeitsart<br />
Klientenbezogene<br />
Tätigkeiten<br />
Klientenbezogene<br />
Tätigkeiten<br />
Klientenbezogene<br />
Tätigkeiten<br />
Klientenbezogene<br />
Tätigkeiten<br />
Klientenbezogene<br />
Tätigkeiten<br />
Klientenbezogene<br />
Tätigkeiten<br />
Klientenbezogene<br />
Tätigkeiten<br />
Organisation<br />
Tätigkeit<br />
Journaldienst<br />
Krisendienst<br />
Verbindungsdienst (inkl. Fahrzeiten)<br />
Angehörigenarbeit - ambulant<br />
Angehörigenarbeit - mobil (inkl. Fahrzeiten)<br />
Gruppen - ambulant (auch Angehörigengruppe)<br />
Gruppen - mobil (auch Angehörigengruppe, inkl. Fahrzeiten)<br />
Organisation (Organisation, Leitung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit,<br />
Protokollerstellung (vom Org. Team))<br />
Qualitätssicherung Qualitätssicherung (Supervision, Fortbildung, Teamsitzung, Intervision,<br />
klientenbezogene Fallbesprechung)<br />
Gesamt<br />
Stunden<br />
pro Jahr<br />
18.711,6<br />
210,0<br />
2.826,2<br />
4.767,3<br />
2.239,5<br />
4.282,2<br />
736,5<br />
13.806,2<br />
34.877,7<br />
Arbeitsleistung<br />
(%)<br />
Der überwiegende Teil von rund 75% der gesamten Arbeitszeit in Beratungszentren stand<br />
dem direkten Kontakt mit den KlientInnen in der Institution zur Verfügung, 7,7% sind dem<br />
direkten mobilen Klientenkontakt zuzurechnen.<br />
Rund 7% der Arbeitszeit wird für "Organisation" investiert, wobei diesem Bereich neben<br />
Dokumentationsaufträgen auch Anteile an Organisation, Leitung, Vernetzung sowie<br />
Offentlichkeitsarbeit zu verstehen sind.<br />
Schließlich sind rund 18% der Arbeitszeit der Kategorie "Kientenbezogene Qualitätssicherung"<br />
zuzurechnen; hierunter fallen Fortbildung und Supervision ebenso wie Team-,<br />
Fallbesprechungs- und Intervisionszeiten.<br />
9,7<br />
0,11<br />
1,5<br />
2,5<br />
1,2<br />
2,2<br />
0,38<br />
7,2<br />
18,1
6.5 Leistungsdaten - KlientInnen<br />
6.5.1 KlientInnenzahlen nach Leistungsbereichen<br />
In der <strong>Steiermark</strong> wurden im Berichtszeitraum 2009 über alle psychosozialen Einrichtungen<br />
hinweg 18.204 KlientInnen gezählt.<br />
16.816 KlientInnen wurden in Einrichtungen der Hauptaufgabenbereiche sozialpsychiatrischer<br />
Versorgungsangebote, also allen Einrichtungen außer ehrenamtlichen- und Spezialangeboten,<br />
versorgt.<br />
Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />
Aufgabenbereich<br />
Beratungszentren<br />
Betreutes Wohnen<br />
Mobile Betreuung<br />
Arbeit<br />
Tagesstrukturen<br />
Tageskliniken<br />
Beratungszentren<br />
Arbeit<br />
Spezialangebote<br />
Mobile Betreuung<br />
Tagesstrukturen<br />
Betreutes Wohnen<br />
0<br />
Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />
Spezialangebote<br />
Anzahl betreuter KlientInnen - Gesamt 2009<br />
500<br />
1000<br />
1500<br />
2000<br />
2500<br />
3000<br />
3500<br />
4000<br />
4500<br />
5000<br />
5500<br />
6000<br />
6500<br />
7000<br />
7500<br />
8000<br />
8500<br />
9000<br />
9500<br />
10000<br />
10500<br />
11000<br />
11500<br />
12000<br />
12500<br />
13000<br />
13500<br />
14000<br />
Klienten gesamt<br />
13.819,0<br />
137,0<br />
1.015,0<br />
1.136,0<br />
659,0<br />
50,0<br />
323,0<br />
1.065,0<br />
Anteil Prozent<br />
Mit rund 76% der insgesamt 18.204 KlientInnen wird erwartungsgemäß das Gros in<br />
psychosozialen Beratungszentren betreut, die als Drehscheibe des extramuralen<br />
sozialpsychiatrischen Angebotes betrachtet werden können. In allen anderen<br />
Betreuungsstrukturen sind längerfristige Betreuungsbeziehungen auf - je nach Einrichtungstyp<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 83<br />
75,9<br />
0,75<br />
5,6<br />
6,2<br />
3,6<br />
0,27<br />
1,8<br />
5,9
84 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />
und der Anzahl bewilligter Klientenplätze in einer konkreten Einrichtung - klar definierten<br />
Klientenplätzen - entsprechend den für diese Betreuungsbereiche geltenden Standards -<br />
maßgeblich für geringere Klientenzahlen.<br />
6.5.2 Altersstruktur & Altersgruppenschwerpunkte<br />
39,7%<br />
Altersbereich<br />
12,0%<br />
2,6% 6,4%<br />
(ohne Angaben) 0-18<br />
19-30 31-40<br />
41-59 60-<br />
20,7%<br />
Klienten nach Altersbereichen 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
0-18<br />
19-30<br />
31-40<br />
41-59<br />
60-<br />
18,6%<br />
Klienten Gesamt<br />
12,0%<br />
2,6% 6,4%<br />
79,0%<br />
Klienten nach Altersgruppen 2009<br />
(ohne Angaben) Kinder & Jugendliche<br />
Erwachsene Geronto<br />
473,0<br />
1.163,0<br />
3.384,0<br />
3.768,0<br />
7.236,0<br />
2.180,0<br />
Klienten Prozent<br />
79% der KlientInnen sind Erwachsene (zwischen 19 und 59), aber bereits 12% der steirischen<br />
KlientInnen sind über 60 Jahre, rund 6,4% Jugendliche (zwischen 0 und 18 Jahren).<br />
Diese Datenstruktur spiegelt allerdings nicht den vorhandenen Bedarf, sondern die<br />
Angebotsstrukturen; aktuell können - unbenommen des dringenden Bedarfs - nur wenige<br />
fachspezifische personelle Ressourcen in Spezialangebote im Bereich Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie bzw. Gerontopsychiatrie investiert werden.<br />
2,6<br />
6,4<br />
18,6<br />
20,7<br />
39,7<br />
12,0
Aus Gründen gewünschter Anonymität und anderen Gegebenheiten in der Anamnesesituation,<br />
die der Niederschwelligkeit des Angebotes entsprechend eine Registrierung<br />
personenspezifischer Daten verhindern, bleiben, bei den Altersangaben rd 2,6% "ohne<br />
Angaben".<br />
Altersgruppenschwerpunkt<br />
Allgemeine Sozialpsychiatrie -<br />
Schwerpunkt Erwachsene<br />
Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
Gerontopsychiatrie<br />
Klienten gesamt<br />
16.511,0<br />
877,0<br />
816,0<br />
Anteil Prozent<br />
Mit 16.511 KlientInnen fallen 90% der betreuten Klientel in den Altersgruppenschwerpunkt<br />
der allgemein sozialpsychiatrischen Betreuung von Erwachsenen; im Berichtszeitraum 2009<br />
wurden - über die gesamte <strong>Steiermark</strong> hinweg - aber bereits 877 Kinder- und Jugendliche<br />
sowie 816 gerontopsychiatrische PatientInnen in den verschiedenen sozialpsychiatrischen<br />
Einrichtungen betreut.<br />
Altersbereich<br />
(ohne Angaben)<br />
0-18<br />
19-30<br />
31-40<br />
41-59<br />
60-<br />
Arbeit<br />
0,0%<br />
5,2%<br />
32,9%<br />
31,4%<br />
30,2%<br />
0,3%<br />
Beratungs- Betreutes<br />
zentren Wohnen<br />
2,5%<br />
7,1%<br />
17,7%<br />
19,4%<br />
40,6%<br />
12,8%<br />
0,0%<br />
1,5%<br />
48,2%<br />
26,3%<br />
24,1%<br />
0,0%<br />
EhrenamtlicheSozialbegleitung<br />
0,0%<br />
1,2%<br />
3,7%<br />
27,2%<br />
29,1%<br />
38,7%<br />
Mobile<br />
Betreuung<br />
1,9%<br />
0,9%<br />
15,1%<br />
16,2%<br />
46,3%<br />
19,7%<br />
Spezialangebote<br />
10,3%<br />
10,0%<br />
20,4%<br />
24,8%<br />
31,2%<br />
3,3%<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 85<br />
Tageskliniken<br />
0,0%<br />
0,0%<br />
20,0%<br />
58,0%<br />
16,0%<br />
6,0%<br />
90,7<br />
4,8<br />
4,5<br />
Tagesstrukturen<br />
0,0%<br />
0,6%<br />
16,4%<br />
22,6%<br />
53,1%<br />
7,3%<br />
Angaben in Prozent
86 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />
6.5.6 Geschlechterverteilung<br />
64%<br />
36%<br />
Klienten Geschlechterverteilung<br />
<strong>Steiermark</strong> gesamt 2009<br />
Anteil Prozent männlich<br />
Anteil Prozent weiblich<br />
Über alle sozialpsychiatrischen Angebote hinweg betrug im Jahr 2009 in der <strong>Steiermark</strong> das<br />
Verhältnis zwischen Klientinnen und Klienten 64% zu 36%.<br />
6.5.7 Bildungsniveau<br />
11,9%<br />
32,2%<br />
Ausbildung<br />
(ohne Angaben)<br />
kein Abschluß<br />
Pflichtschule<br />
Lehre<br />
AHS/BHS<br />
3,6% 4,6%<br />
Akademische Ausbildung<br />
17,2%<br />
Klienten Gesamt<br />
4,9%<br />
25,6%<br />
3.079,0<br />
881,0<br />
4.578,0<br />
5.765,0<br />
2.129,0<br />
635,0<br />
Klienten Ausbildungen 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
kein Abschluß<br />
Pflichtschule<br />
Lehre<br />
AHS/BHS<br />
Akademische Ausbildung<br />
andere<br />
Klienten Prozent<br />
17,2<br />
4,9<br />
25,6<br />
32,2<br />
11,9<br />
3,6
Ausbildung<br />
andere<br />
Klienten Gesamt<br />
814,0<br />
Klienten Prozent<br />
Mit 25% hat der größte KlientInnen-Anteil nur die Pflichtschule, 32% eine Lehre abgeschlossen.<br />
5% haben keinen ausgewiesenen Bildungsabschluss. Nur 12% verfügen über einen<br />
AHS/BHS-Abschluss, gar nur 3% über eine akademische Ausbildung. Von 17% der KlientInnen<br />
gibt es keine Angaben zum Ausbildungsstand.<br />
Diese Aspekte gewinnen unter dem Gesichtspunkt der im Rahmen der sozialpsychiatrischen<br />
Betreuung wichtigen (Wieder-)eingliederung in das soziale bzw. berufliche Umfeld eine ernst<br />
zu nehmende Bedeutung.<br />
6.5.8 Diagnosen<br />
0,6%<br />
0,2%<br />
2,3% 0,4%<br />
5,7%<br />
1,2%<br />
9,7%<br />
26,5%<br />
ICD10 Diagnose<br />
OD ohne Diagnose<br />
ND nicht diagnostiziert<br />
23,7%<br />
10,8%<br />
2,3%<br />
3,3%<br />
11,6%<br />
Klienten ICD10 Diagnosen<br />
2009<br />
OD ohne Diagnose<br />
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen<br />
ND nicht diagnostiziert<br />
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen<br />
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen<br />
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />
psychischer Störungen<br />
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />
psychotrope Substanzen<br />
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />
Störungen<br />
F30-F39 Affektive Störungen<br />
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />
Störungen<br />
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />
Störungen und Faktoren<br />
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />
F70-F79 Intelligenzminderung<br />
F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />
Beginn in der Kindheit und Jugend<br />
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />
Klienten Gesamt<br />
1.741,0<br />
1.936,0<br />
409,0<br />
592,0<br />
2.074,0<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 87<br />
4,6<br />
Klienten Prozent<br />
9,7<br />
10,8<br />
2,3<br />
3,3<br />
11,6
88 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />
ICD10 Diagnose<br />
F30-F39 Affektive Störungen<br />
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen<br />
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren<br />
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />
F70-F79 Intelligenzminderung<br />
F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und<br />
Jugend<br />
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />
Klienten Gesamt<br />
4.237,0<br />
4.743,0<br />
208,0<br />
1.026,0<br />
116,0<br />
36,0<br />
416,0<br />
Klienten Prozent<br />
Die Tabelle zeigt, wie sich das Diagnosespektrum über alle in den steirischen<br />
sozialpsychiatrischen Einrichtungen betreuten KlientInnen verteilt.<br />
Während die Zahl der schizophrenen Erkrankungen relativ konstant bleibt, nahm die Zahl<br />
der Erkrankungen und die Chronifizierungstendenz bei affektiven Störungen (Depressionen)<br />
sowie neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen in den letzten fünf Jahren<br />
kontinuierlich zu.<br />
63,0<br />
23,7<br />
26,5<br />
1,2<br />
5,7<br />
0,65<br />
0,20<br />
2,3<br />
0,35
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Arbeit<br />
Beratungs- zentren<br />
Klienten ICD-10 Diagnosen<br />
nach Aufgabenbereichen 2009<br />
Betreutes Wohnen<br />
Mobile Betreuung<br />
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend<br />
F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />
F70-F79 Intelligenzminderung<br />
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren<br />
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen<br />
F30-F39 Affektive Störungen<br />
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen<br />
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen<br />
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen<br />
ND nicht diagnostiziert<br />
OD ohne Diagnose<br />
Besonders betreuungsintensive PatientInnengruppen wie jene mit Störungen aus dem<br />
schizophrenen Formenkreis aber auch Personen mit affektiven sowie neurotischen,<br />
Belastungs- und somatoformen Störungen binden einen beträchtlichen Anteil der gebotenen<br />
Betreuungskapazitäten.<br />
Spezial- angebote<br />
Tages- kliniken<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 89<br />
Tages- strukturen
90 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />
6.5.10 Familienstände<br />
6,6%<br />
12,6%<br />
30,4%<br />
Familienstand<br />
(ohne Angaben)<br />
ledig<br />
verheiratet<br />
Lebensgemeinschaft<br />
geschieden<br />
verwitwet<br />
andere<br />
4,9%<br />
0,4%<br />
5,8%<br />
Klienten Gesamt<br />
39,2%<br />
1.045,0<br />
7.012,0<br />
5.443,0<br />
1.176,0<br />
2.254,0<br />
878,0<br />
Klienten Familienstände<br />
2009<br />
(ohne Angaben)<br />
ledig<br />
Klienten Prozent<br />
verheiratet<br />
Lebensgemeinschaft<br />
geschieden<br />
verwitwet<br />
andere<br />
Wie schon bei der Beschreibung der soziodemographischen Variablen, so können auch im<br />
Fall des Familienstandes etwa 6% der Klientel aus Gründen gewünschter Anonymität und<br />
anderer Gegebenheiten in der Anamnesesituation, die der Niederschwelligkeit des Angebotes<br />
entsprechend eine Registrierung personenspezifischer Daten verhindern, nicht den erhobenen<br />
73,0<br />
Kategorien zugeordnet werden und bleiben diese folglich "ohne Angabe".<br />
Unter den zuordenbaren Daten sind die deutlich größten Anteile mit 39% KlientInnen, die<br />
ledig bzw. mit 30%, die verheiratet sind; ein kleiner Anteil von 6% leben in<br />
Lebensgemeinschaft; rund 12% sind geschieden; 5% verwitwet.<br />
5,8<br />
39,2<br />
30,4<br />
6,6<br />
12,6<br />
4,9<br />
0,41
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Arbeit<br />
Beratungszentren<br />
Klienten Familienstände<br />
nach Aufgabenbereichen 2009<br />
Betreutes<br />
Wohnen<br />
Mobile Betreuung<br />
(ohne Angaben) ledig verheiratet Lebensgemeinschaft<br />
geschieden verwitwet andere<br />
Ledige und allein lebende KlientInnen finden sich besonders häufig in Maßnahmen des<br />
Betreuten Wohnens, der Tagesstrukturierung, der Tagesklinik sowie im Bereich Arbeit.<br />
Spezial- angebote<br />
Tages- kliniken<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 91<br />
Tages- strukturen
92 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />
6.5.12 Lebensunterhalte<br />
2,8%<br />
22,6%<br />
8,9%<br />
Lebensunterhalt<br />
(ohne Angaben)<br />
7,6%<br />
arbeitsmarktspezifische Leistungen<br />
eigenes Einkommen durch<br />
Erwerbstätigkeit<br />
Pensionen<br />
Sozialhilfe<br />
Unterstützung durch Angehörige<br />
andere<br />
10,9%<br />
27,5%<br />
Klienten Gesamt<br />
19,8%<br />
1.944,0<br />
3.538,0<br />
4.915,0<br />
4.041,0<br />
492,0<br />
1.585,0<br />
1.366,0<br />
Klienten Lebensunterhalte<br />
2009<br />
(ohne Angaben)<br />
arbeitsmarktspezifische<br />
Leistungen<br />
eigenes Einkommen<br />
durch Erwerbstätigkeit<br />
Pensionen<br />
Sozialhilfe<br />
Klienten Prozent<br />
Unterstützung durch<br />
Angehörige<br />
andere<br />
Der Lebensunterhalt als Spiegel der Arbeitssituation der in den sozialpsychiatrischen<br />
Einrichtungen betreuten KlientInnen wird bei 27% aus eigenem Einkommen bestritten, zu<br />
rund 22% aber bereits durch Pensionen bzw. zu 19% durch arbeitsmarktspezifische Leistungen<br />
sichergestellt.<br />
In 9% der Fälle wird der Lebensunterhalt von den Angehörigen gestellt, nur knappe 3% leben<br />
von Sozialhilfe. Weitere 7% haben andere Einkunftsformen.<br />
Von 10% liegen keine Angaben vor.<br />
10,9<br />
19,8<br />
27,5<br />
22,6<br />
2,8<br />
8,9<br />
7,6
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Arbeit<br />
Beratungszentren<br />
Klienten Lebensunterhalte<br />
nach Aufgabenbereichen 2009<br />
Betreutes<br />
Wohnen<br />
(ohne Angaben) arbeitsmarktspezifische Leistungen<br />
eigenes Einkommen durch Erwerbstätigkeit Pensionen<br />
Sozialhilfe Unterstützung durch Angehörige<br />
andere<br />
Bei der Bestreitung des Lebensunterhalts lassen sich große Unterschiede zwischen den<br />
einzelnen Leistungsbereichen feststellen: Während bei Arbeitsthemen den überwiegenden<br />
Anteil arbeitsmarktspezifische Leistungen ausmachen, sichern Pensionen bei den meisten<br />
KlientInnen in Tagesstrukturen, bei der Mobilen Betreuung, sowie im Betreuten Wohnen den<br />
Lebensunterhalt. Die ausgewogenste Verteilung zeigt sich erwartungsgemäß bei den<br />
Beratungszentren, die als Drehscheibe für alle weiteren Versorgungsangebote dienen. Dort<br />
ist auch der Anteil an KlientInnen mit eigenem Einkommen aus Erwerbstätigkeit am größten.<br />
Mobile Betreuung<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 93<br />
Tages- strukturen
94 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />
6.5.15 Staatsbürgerschaften<br />
1,8%<br />
6,0%<br />
Staatsbuergerschaft<br />
(ohne Angaben)<br />
Österreich<br />
EU-Länder<br />
nicht-EU-Länder<br />
84,2%<br />
8,1%<br />
Klienten Gesamt<br />
1.450,0<br />
15.048,0<br />
314,0<br />
1.069,0<br />
Klienten Staatsbürgerschaften<br />
2009<br />
(ohne Angaben)<br />
Österreich<br />
EU-Länder<br />
nicht-EU-Länder<br />
Klienten Prozent<br />
Grundsätzlich steht das Behandlungs- und Betreuungsangebot der gesamten in der <strong>Steiermark</strong><br />
lebenden Bevölkerung zur Verfügung. Aktuell aber sind 84% der Klientel Österreicher und -<br />
abgesehen von dem KlientInnen-Anteil von 8% über die keine Angaben zur Staatsbürgerschaft<br />
ausgewiesen sind - ist nur ein kleiner Anteil anderen Nationalitäten, sowohl innerhalb der<br />
EU (1,7%), als auch außerhalb der EU (6%) zuzurechnen.<br />
In der aktuellen Statistik für das Jahr 2009 sind auch jene KlientInnen ausgewiesen, die<br />
vom Verein Zebra - Zentrum zur sozialmedizinischen, rechtlichen und kulturellen Betreuung<br />
von AusländerInnen in Österreich, sowie OMEGA - Verein für Opfer von Gewalt und<br />
Menschenrechtsverletzungen, im Bereich der sozialpsychiatrischen/psychosozialen Betreuung<br />
versorgt wurden.<br />
8,1<br />
84,2<br />
1,8<br />
6,0
6.5.16 Wohnverhältnisse<br />
34,9%<br />
0,5%<br />
3,6%<br />
Wohnverhaeltnis<br />
(ohne Angaben)<br />
(Ehe-)PartnerIn<br />
Alleinlebend<br />
0,0%<br />
Familie/Angehörige/Verwandte<br />
Heime<br />
Obdachlos<br />
0,1%<br />
Psychiatrische Krankenanstalt länger<br />
als 6 Monate<br />
Strafanstalten<br />
Wohngemeinschaft, Wohnhaus<br />
andere<br />
2,5%<br />
1,5%<br />
10,9%<br />
23,1%<br />
Klienten Gesamt<br />
22,9%<br />
1.957,0<br />
4.094,0<br />
4.123,0<br />
6.245,0<br />
Klienten Wohnverhältnisse<br />
2009<br />
638,0<br />
92,0<br />
14,0<br />
(ohne Angaben)<br />
(Ehe-)PartnerIn<br />
Alleinlebend<br />
Familie/Angehörige/Verwandte<br />
Heime<br />
Obdachlos<br />
Psychiatrische Krankenanstalt<br />
länger als 6 Monate<br />
Strafanstalten<br />
Wohngemeinschaft, Wohnhaus<br />
andere<br />
Klienten Prozent<br />
1,0 5,59252838208154E-03<br />
452,0<br />
265,0<br />
Jeweils rund 23% lebten im Berichtszeitraum alleine oder bei ihren (Ehe-)partnern, 35% bei<br />
der Herkunftsfamilie, bei Angehörigen oder Verwandten. Zu einem geringen Anteil lebten<br />
KlientInnen - wie der Tabelle entnommen werden kann - in einem Heim (3%) oder in<br />
Wohngemeinschaften/Wohnhäusern (2,5%).<br />
92 KlientInnen waren obdachlos!<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 95<br />
10,9<br />
22,9<br />
23,1<br />
34,9<br />
3,6<br />
0,51<br />
0,0<br />
2,5<br />
1,5
96 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Arbeit<br />
Beratungszentren<br />
Klienten Wohnverhältnisse<br />
nach Aufgabenbereichen 2009<br />
Betreutes<br />
Wohnen<br />
andere<br />
Wohngemeinschaft, Wohnhaus<br />
Strafanstalten<br />
Psychiatrische Krankenanstalt länger als 6 Monate<br />
Obdachlos<br />
Heime<br />
Familie/Angehörige/Verwandte<br />
Alleinlebend<br />
(Ehe-)PartnerIn<br />
(ohne Angaben)<br />
Auch bei den Wohnverhältnissen finden wir eine große Varianz zwischen den einzelnen<br />
Betreuungsbereichen. Wo inhaltlich logisch beim Betreuten Wohnen der Anteil an<br />
Wohngemeinschaften und Wohnhäuser überwiegt, sind alleinlebende KlientInnen vor allem<br />
im Bereich der Mobilen Betreuung anzutreffen, was auch die dominierenden Familienstände<br />
in diesem Bereich (ledig, geschieden) widerspiegelt. Ebenfalls groß ist der Anteil an<br />
alleinlebenden Menschen bei der Klientel von Arbeitsthemen und Tagesstrukturen. Bis auf<br />
das Betreute Wohnen, die Mobile Betreuung und Spezialangebote wohnt in etwa jeweils ein<br />
Drittel der Klientel des entsprechenden Aufgabenbereichs bei ihren Familien, den Angehörigen<br />
oder Verwandten. Besonders viele Obdachlose KlientInnen werden innerhalb der<br />
unterschiedlichen Spezialangebote betreut.<br />
Mobile Betreuung<br />
Tages- strukturen
6.5.19 Zuweiser<br />
17,2%<br />
0,5%<br />
10,8%<br />
Zuweiser<br />
(ohne Angaben)<br />
Behörden<br />
Familie/ Angehörige<br />
Krankenhäuser<br />
3,1% 6,9%<br />
21,9%<br />
niedergelassene helfende Berufe<br />
psychosoziale Einrichtungen<br />
Sachwalter<br />
Selbstzuweisung<br />
Soziale Initiativen<br />
andere<br />
7,4%<br />
8,4%<br />
Klienten Gesamt<br />
10,5%<br />
13,5%<br />
1.328,0<br />
1.495,0<br />
1.879,0<br />
2.413,0<br />
3.909,0<br />
1.924,0<br />
Klienten Zuweiser<br />
2009<br />
96,0<br />
3.078,0<br />
557,0<br />
1.241,0<br />
(ohne Angaben)<br />
Behörden<br />
Familie/ Angehörige<br />
Krankenhäuser<br />
niedergelassene helfende Berufe<br />
psychosoziale Einrichtungen<br />
Sachwalter<br />
Selbstzuweisung<br />
Soziale Initiativen<br />
andere<br />
Klienten Prozent<br />
Im Berichtszeitraum 2009 nahmen den höchsten Anteil von rund 22% Zuweisungen von<br />
niedergelassenen helfenden Berufen ein, gefolgt von Selbstzuweisern mit 17% und den<br />
Krankenhäusern und psychosozialen Einrichtungen mit rund 13% bzw. 11%. In weiteren 10%<br />
der Fälle traten die Familie bzw. Angehörige als Zuweiser auf. 8% der KlientInnen wurden<br />
von Behörden, knapp 3% von Sozialen Initiativen zugewiesen.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 97<br />
7,4<br />
8,4<br />
10,5<br />
13,5<br />
21,9<br />
10,8<br />
0,54<br />
17,2<br />
3,1<br />
6,9
98 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Arbeit<br />
Beratungszentren<br />
Klienten Zuweiser<br />
nach Aufgabenbereichen 2009<br />
Betreutes<br />
Wohnen<br />
Ehren- amtliche<br />
Sozial- begleitung<br />
Mobile Betreuung<br />
(ohne Angaben) Behörden<br />
Familie/ Angehörige Krankenhäuser<br />
Spezial- angebote<br />
niedergelassene helfende Berufe psychosoziale Einrichtungen<br />
Sachwalter Selbstzuweisung<br />
Soziale Initiativen andere<br />
Während psychosoziale Initiativen und Behörden am häufigsten zu arbeitsrehabilitativen<br />
Maßnahmen zuweisen, finden wir Krankenhäuser und psychosoziale Einrichtungen als<br />
häufigste Zuweiser zum Betreuten Wohnen und der Mobilen Betreuung, gefolgt von der<br />
Ehrenamtlichen Sozialbegleitung.<br />
Zuweisungen von psychosozialen Einrichtungen spielen bei allen Aufgabenbereichen eine<br />
große Rolle, am meisten jedoch für die Tagestrukturen, wo mehr als die Hälfte der KlientInnen<br />
von diesen psychosozialen Einrichtungen zugewiesen werden. Die Gruppe der<br />
niedergelassenen helfenden Berufsgruppen als Zuweiser macht bei Beratungszentren den<br />
größten Anteil aus. Menschen, die von sich aus Hilfe in Anspruch nehmen, finden wir am<br />
häufigsten bei den Spezialangeboten, bei der Ehrenamtlichen Sozialbegleitung und in den<br />
Beratungszentren; diese haben auch wiederum die ausgewogenste Zuweiserstruktur unter<br />
den Aufgabenbereichen.<br />
Tages- strukturen
6.5.22 Angaben zur Besachwalterung der betreuten<br />
KlientInnen<br />
Region<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
Bezirk<br />
Graz Stadt gesamt<br />
Graz_Ost<br />
Graz_West<br />
Graz-Umgebung<br />
Nord<br />
Graz-Umgebung<br />
Süd<br />
Liezen<br />
Bruck a.d. Mur<br />
Leoben<br />
Mürzzuschlag<br />
Feldbach<br />
Fürstenfeld<br />
Hartberg<br />
Radkersburg<br />
Weiz<br />
Deutschlandsberg<br />
Leibnitz<br />
Voitsberg<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Murau<br />
Gesamt<br />
Klienten<br />
2.579,0<br />
1.229,0<br />
671,0<br />
592,0<br />
570,0<br />
1.025,0<br />
656,0<br />
874,0<br />
317,0<br />
1.526,0<br />
419,0<br />
1.438,0<br />
386,0<br />
855,0<br />
517,0<br />
1.262,0<br />
1.394,0<br />
794,0<br />
717,0<br />
383,0<br />
mit<br />
Sachwalter<br />
83,0<br />
41,0<br />
0,00<br />
6,0<br />
13,0<br />
60,0<br />
23,0<br />
18,0<br />
14,0<br />
154,0<br />
24,0<br />
122,0<br />
20,0<br />
22,0<br />
14,0<br />
59,0<br />
51,0<br />
73,0<br />
45,0<br />
9,0<br />
ohne<br />
Sachwalter<br />
1.788,0<br />
1.188,0<br />
0,00<br />
547,0<br />
545,0<br />
777,0<br />
576,0<br />
838,0<br />
251,0<br />
1.362,0<br />
392,0<br />
1.261,0<br />
362,0<br />
756,0<br />
449,0<br />
1.105,0<br />
1.208,0<br />
619,0<br />
610,0<br />
326,0<br />
ohne<br />
Angaben<br />
708,0<br />
0,00<br />
671,0<br />
39,0<br />
12,0<br />
188,0<br />
57,0<br />
18,0<br />
52,0<br />
10,0<br />
3,0<br />
55,0<br />
4,0<br />
77,0<br />
54,0<br />
98,0<br />
135,0<br />
102,0<br />
62,0<br />
48,0<br />
Prozent ohne<br />
Angaben<br />
27,5%<br />
0,0%<br />
100,0%<br />
6,6%<br />
2,1%<br />
18,3%<br />
8,7%<br />
2,1%<br />
16,4%<br />
0,7%<br />
0,7%<br />
3,8%<br />
1,0%<br />
9,0%<br />
10,4%<br />
7,8%<br />
9,7%<br />
12,8%<br />
8,6%<br />
12,5%<br />
Prozent mit<br />
Sachwalter<br />
4,4%<br />
3,3%<br />
0%<br />
1,1%<br />
2,3%<br />
7,2%<br />
3,8%<br />
2,1%<br />
5,3%<br />
10,2%<br />
5,8%<br />
8,8%<br />
5,2%<br />
2,8%<br />
3,0%<br />
5,1%<br />
4,1%<br />
10,5%<br />
Im Bezugszeitraum 2009 liegen im Bereich der extramuralen psychosozialen<br />
Versorgungseinrichtungen bei 87% der Fälle Angaben zur Besachwalterung vor. Demnach<br />
ist in 851 Fällen eine Besachwalterung ausgewiesen; das sind rund 5% der betreuten Klientel.<br />
6.5.23 Einstufungen nach BHG<br />
Region<br />
VR61<br />
VR61<br />
Bezirk<br />
Graz Stadt gesamt<br />
Graz_Ost<br />
Gesamt<br />
Klienten<br />
667,0<br />
0,00<br />
mit BHG<br />
Einstufung<br />
409,0<br />
0,00<br />
ohne BHG<br />
Einstufung<br />
246,0<br />
0,00<br />
ohne<br />
Angaben<br />
12,0<br />
0,00 -<br />
Prozent ohne<br />
Angaben<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 99<br />
1,8%<br />
6,9%<br />
2,7%<br />
Prozent mit<br />
BHG<br />
Einstufung<br />
-<br />
62,4%
100 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />
Region<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
Bezirk<br />
Graz_West<br />
Graz-Umgebung<br />
Nord<br />
Graz-Umgebung<br />
Süd<br />
Liezen<br />
Bruck a.d. Mur<br />
Leoben<br />
Mürzzuschlag<br />
Feldbach<br />
Fürstenfeld<br />
Hartberg<br />
Radkersburg<br />
Weiz<br />
Deutschlandsberg<br />
Leibnitz<br />
Voitsberg<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Murau<br />
Gesamt<br />
Klienten<br />
50,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
104,0<br />
100,0<br />
47,0<br />
24,0<br />
118,0<br />
9,0<br />
343,0<br />
0,00<br />
42,0<br />
23,0<br />
198,0<br />
68,0<br />
96,0<br />
56,0<br />
37,0<br />
mit BHG<br />
Einstufung<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
57,0<br />
76,0<br />
26,0<br />
21,0<br />
96,0<br />
9,0<br />
104,0<br />
0,00<br />
40,0<br />
17,0<br />
95,0<br />
63,0<br />
75,0<br />
38,0<br />
15,0<br />
ohne BHG<br />
Einstufung<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
43,0<br />
24,0<br />
21,0<br />
3,0<br />
22,0<br />
0,00<br />
222,0<br />
0,00<br />
2,0<br />
5,0<br />
103,0<br />
5,0<br />
18,0<br />
16,0<br />
7,0<br />
ohne<br />
Angaben<br />
50,0<br />
0,00 -<br />
0,00 -<br />
4,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
17,0<br />
0,00 -<br />
0,00<br />
1,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
3,0<br />
2,0<br />
15,0<br />
Prozent ohne<br />
Angaben<br />
100,0% -<br />
3,8%<br />
0,0%<br />
0,0%<br />
0,0%<br />
0,0%<br />
0,0%<br />
5,0%<br />
0,0%<br />
4,3%<br />
0,0%<br />
0,0%<br />
3,1%<br />
3,6%<br />
40,5%<br />
Prozent mit<br />
BHG<br />
Einstufung<br />
-<br />
-<br />
-<br />
57,0%<br />
76,0%<br />
55,3%<br />
87,5%<br />
81,4%<br />
100,0%<br />
31,9%<br />
95,2%<br />
77,3%<br />
48,0%<br />
92,6%<br />
80,6%<br />
70,4%<br />
68,2%<br />
Der Anteil an KlientInnen die nach dem Behindertengesetz eingestuft ist, variiert in den<br />
Bezirken zwischen 32% und 100%. Aus 2 Bezirken liegen keine oder nur ungenügende<br />
Angaben zur BHG Einstufung vor.
6.6 Beratungszentren - im Detail<br />
Psychosoziale Beratungsstellen sollen eine erste Anlaufstelle bei psychischen Problemen<br />
sein. Menschen, die in psychiatrischer Behandlung sind oder waren, werden von einem<br />
multiprofessionellen Team ärztliche Beratung, therapeutische Begleitung, Psychotherapie,<br />
klinisch-psychologische Diagnostik, Sozialarbeit, konkrete Hilfestellungen und Betreuung<br />
angeboten und vermittelt. Bei Bedarf bieten die Beratungsstellen auch Hausbesuche an.<br />
Das Beratungsangebot ist kostenlos. Nur bei Betreuungsangeboten im Bereich<br />
Jugendwohlfahrt ist derzeit ein Selbstbehalt zu entrichten.<br />
6.6.1 Versorgungssituation - Schwerpunkt<br />
Erwachsenenpsychiatrie<br />
VR62<br />
Region<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR66<br />
Einwohnerstand<br />
357.548,0<br />
82.235,0<br />
Liezen<br />
Murau<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Leoben<br />
DP betreuend Ist DP betreuend<br />
Soll (1/7000<br />
EW)<br />
26,0<br />
9,0<br />
51,1<br />
11,7<br />
Voitsberg<br />
Bruck/Mur<br />
VR61<br />
VR63<br />
GU-Nord<br />
Graz<br />
GU-Süd<br />
Mürzzuschlag<br />
Deutschlandsberg Leibnitz<br />
DP benötigt<br />
25,1<br />
2,7<br />
VR65<br />
Weiz<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 101<br />
Hartberg<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
Fürstenfeld<br />
Radkersburg<br />
Versorgungslage Einwohner pro<br />
(%) DP<br />
50,9<br />
76,9<br />
13.742,8<br />
9.106,9
102 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />
Region<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR66<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Einwohnerstand<br />
175.701,0<br />
268.054,0<br />
190.414,0<br />
109.351,0<br />
1.183.303,0<br />
DP betreuend Ist DP betreuend<br />
Soll (1/7000<br />
EW)<br />
16,0<br />
31,5<br />
20,7<br />
14,7<br />
117,9<br />
25,1<br />
38,3<br />
27,2<br />
15,6<br />
169,0<br />
DP benötigt<br />
9,1<br />
6,8<br />
6,5<br />
0,96<br />
51,1<br />
Versorgungslage Einwohner pro<br />
(%) DP<br />
63,8<br />
82,2<br />
76,3<br />
93,8<br />
69,8<br />
10.980,0<br />
8.518,2<br />
9.178,6<br />
7.459,1<br />
10.034,6<br />
Aus der Abbildung ist deutlich ersichtlich, dass zwar alle Bezirke über Beratungszentren<br />
verfügen, dass aber der laut ÖBIG Richtlinien anzustrebende Versorgungsstand von 1<br />
Betreuungs-Dienstposten pro 7000 Einwohner erst in sechs Bezirken - Judenburg, Knittelfeld,<br />
Feldbach, Fürstenfeld, Radkersburg und Voitsberg.erreicht wird. Die für eine bedarfsdeckende<br />
Versorgung erforderliche Personalausstattung wird zu 69% erreicht. In absoluten Zahlen<br />
fehlen aber weiterhin 51 Dienstposten!<br />
Die auf die Richtlinien des ÖBIG zurückzuführende Kalkulation für die personelle Besetzung<br />
von Beratungszentren geht - unbenommen der Tatsache, dass in weiterer Folge im Interesse<br />
der Transparenz Altersgruppenschwerpunkte herausgearbeitet werden - nur auf Dienstposten<br />
für Erwachsenenpsychiatrie ein, somit nicht auch auf Dienstposten für kinder-/jugend- sowie<br />
für gerontopsychiatrische Klientel; ausgeschlossen ist weiters Personal für<br />
Kriseninterventionen, Prävention und Qualitätssicherung.<br />
Am besten versorgt war 2009 erstmals die Region 66, die Bezirke Murau, Judenburg,<br />
Knittelfeld mit 93% Ausbaustand, gefolgt von 82% der VR64 - den Bezirken Weiz, Hartberg,<br />
Fürstenfeld, Feldbach, Radkersburg. An dritter Stelle der Versorgungsregionen liegt VR 62<br />
(Liezen) und VR 65 (Leibnitz, Voitsberg, Deutschlandsberg) mit je 76%. Im Mittelfeld mit<br />
63prozentiger Versorgung lag die Versorgungsregion 63 (Bruck a.d. Mur, Leoben,<br />
Mürzzuschlag).<br />
Am schlechtesten versorgt ist weiterhin Region 61, das sind die Ballungsräume Graz und<br />
Graz-Umgebungund, mit knapp 51% der empfohlenen Dienstposten.<br />
Einen Journaldienst boten im Bezugszeitraum 2009 - in unterschiedlicher zeitlicher<br />
Ausdehnung - bereits die Beratungszentren in elf Bezirken an. Im Bezirk Feldbach steht der<br />
Journaldienst bereits 24h, also rund um die Uhr zur Verfügung (Telefondienst über 24 Stunden<br />
sowie in den Nachtstunden eine Kommstruktur auf institutionelle Zuweisung). Über die<br />
Bezirksgrenzen hinaus steht dieser Journaldienst auch den Einwohnern der Bezirke Fürstenfeld<br />
und Radkersburg zur Verfügung.<br />
In den Beratungszentren in Judenburg, Feldbach, Fürstenfeld, Radkersburg, Hartberg, Leibnitz,<br />
Graz, Weiz und Voitsberg sind auch FachärztInnen angestellt; in den übrigen Beratungszentren<br />
sind regelmäßig FachärztInnen für Psychiatrie konsiliarisch tätig. Sie führen fachärztliche<br />
Beratung durch und erteilen Medikamentierungs-Empfehlungen an den niedergelassenen<br />
Arzt.
Über einen wöchentlich bzw. vierzehntägig durchgeführten Verbindungsdienst zu den<br />
stationären Einrichtungen in Graz versuchen alle Beratungszentren Kontakte zu PatientInnen<br />
ihres Einzugsgebietes aufzubauen, um diese Personen sowohl über die Möglichkeit einer —<br />
nach Verlassen der Klinik einsetzenden — außerstationäre Weiterbetreuung aufzuklären als<br />
auch dabei die Schwellenängste der PatientInnen für die ersten nach der Entlassung zu<br />
setzenden Initiativen zu reduzieren.<br />
Der folgende Vergleich zeigt anschaulich die positive Entwicklung der Versorgungsdichte in<br />
den letzten 7 Jahren. Stark unterversorgte Bezirke wie Graz-Umgebung und Liezen konnten<br />
deutlich aufholen und an die durchschnittliche Dichte angepasst, andere auf den empfohlenen<br />
Ausbaustand gebracht werden.<br />
6.6.5 Dienstposten betreuend nach<br />
Altersgruppenschwerpunkten<br />
Region<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
Bezirk<br />
Graz Stadt gesamt<br />
Graz_Ost<br />
Graz_West<br />
Graz-Umgebung<br />
Nord<br />
Graz-Umgebung<br />
Süd<br />
Liezen<br />
Bruck a.d. Mur<br />
Leoben<br />
Mürzzuschlag<br />
Feldbach<br />
DP betreuend<br />
gesamt<br />
2,7<br />
8,4<br />
7,0<br />
4,8<br />
6,5<br />
9,0<br />
6,4<br />
6,0<br />
3,6<br />
10,4<br />
Allgemeine<br />
Sozialpsychiatrie -<br />
Schwerpunkt<br />
Erwachsene<br />
0,00<br />
8,4<br />
7,0<br />
4,8<br />
5,8<br />
9,0<br />
6,4<br />
6,0<br />
3,6<br />
9,1<br />
Gerontopsychiatrie<br />
2,7<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,37<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,59<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 103<br />
Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,38<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,65
104 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />
Region<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
Bezirk<br />
Fürstenfeld<br />
Hartberg<br />
Radkersburg<br />
Weiz<br />
Deutschlandsberg<br />
Leibnitz<br />
Voitsberg<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Murau<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
DP betreuend<br />
gesamt<br />
4,7<br />
8,6<br />
5,1<br />
7,5<br />
5,4<br />
9,3<br />
8,7<br />
7,2<br />
5,6<br />
2,7<br />
129,6<br />
Allgemeine<br />
Sozialpsychiatrie -<br />
Schwerpunkt<br />
Erwachsene<br />
3,8<br />
6,6<br />
4,5<br />
7,5<br />
5,4<br />
7,1<br />
8,2<br />
6,9<br />
5,6<br />
Gerontopsychiatrie<br />
0,38<br />
0,00<br />
0,36<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie<br />
Das Gros des im Jahr 2009 mit insgesamt 129 Dienstposten in den psychosozialen<br />
Beratungszentren tätige Fachpersonal arbeitet auf 118 Dienstposten aufgeteilt mit dem<br />
Aufgabenschwerpunkt der allgemein sozialpsychiatrischen Betreuung. Erst in 5<br />
Beratungszentren waren 4,4 Dienstposten dem Altersgruppenschwerpunkt Gerontopsychiatrie,<br />
in 9 Bezirken 7,3 Dienstposten dem Altersgruppenschwerpunkte Kinder- und Jugendliche<br />
zugeordnet.<br />
* Der Dienstpostenanteil des Pilotprojektes zur mobilen gerontopsychiatrischen Betreuung<br />
der GFSG für den Raum Graz-Ost ist im Bereich der mobilen sozialpsychiatrischen Betreuung<br />
abgebildet.<br />
6.6.6 Direkte Erreichbarkeit<br />
Die dargestellte Tabelle zeigt, wie viele Stunden pro Woche die Beratungszentren in den<br />
Bezirken durchschnittlich direkt erreichbar sind. Mit direkter Erreichbarkeit ist gemeint, dass<br />
KlientInnen persönlich, ohne vorherige Terminvereinbarung, in die Institution kommen können.<br />
2,1<br />
117,9<br />
Ausgenommen sind dabei etwaige Büro- oder Vorbereitungszeiten.<br />
Eine angemessene direkte Erreichbarkeit stellt — im Sinne der vom ÖBIG vorgegebenen<br />
Richtlinie - einen Mindeststandard psychosozialer Dienste dar, wobei die Erreichbarkeits-Zeiten<br />
nicht ohne die im Beratungszentrum verfügbaren personellen Ressourcen beurteilt werden<br />
dürfen.<br />
0,00<br />
Aussenstellen von Beratungszentren gehen in diese Darstellung nicht ein.<br />
4,4<br />
0,45<br />
2,1<br />
0,21<br />
0,00<br />
0,00<br />
2,2<br />
0,52<br />
0,30<br />
0,00<br />
0,60<br />
7,3
VR62<br />
Region<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
Liezen<br />
Murau<br />
Judenburg<br />
Bezirk<br />
Knittelfeld<br />
Leoben<br />
>40 h/W<br />
40 h/W<br />
30 h/W<br />
20 h/W<br />
10 h/W<br />
keine<br />
Graz Stadt gesamt<br />
Graz_Ost<br />
Graz_West<br />
Graz-Umgebung Nord<br />
Graz-Umgebung Süd<br />
Liezen<br />
Bruck a.d. Mur<br />
Leoben<br />
Mürzzuschlag<br />
Feldbach<br />
Fürstenfeld<br />
Hartberg<br />
Radkersburg<br />
Weiz<br />
Deutschlandsberg<br />
Leibnitz<br />
Voitsberg<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Murau<br />
Voitsberg<br />
Bruck/Mur<br />
VR61<br />
VR63<br />
GU-Nord<br />
Graz<br />
GU-Süd<br />
Mürzzuschlag<br />
Deutschlandsberg Leibnitz<br />
VR65<br />
Weiz<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 105<br />
Hartberg<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
Fürstenfeld<br />
Radkersburg<br />
Öffnungszeiten h/Woche Mittel<br />
24,0<br />
29,0<br />
37,5<br />
29,0<br />
10,5<br />
45,5<br />
32,0<br />
34,0<br />
27,0<br />
31,6<br />
6,0<br />
49,0<br />
9,0<br />
29,0<br />
36,0<br />
23,5<br />
20,0<br />
75,0<br />
47,2<br />
36,0
106 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />
6.6.7 Journaldienstzeiten<br />
Im Rahmen des Journaldienstes steht den KlientInnen an einer Beratungsstelle in der dafür<br />
ausgewiesenen Zeit — im Idealfall auch während der gesamten Öffnungszeit — ein Berater<br />
persönlich und telefonisch für Erstabklärung und Krisengespräche zur Verfügung. Wird ein<br />
Journaldienst auch während der Öffnungszeiten des Beratungszentrums angeboten, so ist<br />
ein Mitarbeiter für diese Tätigkeit frei zu stellen.<br />
VR62<br />
VR66<br />
Liezen<br />
Murau<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Leoben<br />
120-<br />
168 h/W<br />
40 h/W<br />
30 h/W<br />
20 h/W<br />
10 h/W<br />
ohne<br />
Voitsberg<br />
Bruck/Mur<br />
VR61<br />
VR63<br />
GU-Nord<br />
Graz<br />
GU-Süd<br />
Mürzzuschlag<br />
Deutschlandsberg Leibnitz<br />
VR65<br />
Weiz<br />
Hartberg<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
Fürstenfeld<br />
Radkersburg<br />
Aufgrund des Personal-Engpasses in den steirischen Beratungszentren war bislang das<br />
Angebot eines - dringend notwendigen - Krisendienstes für die über die Öffnungszeiten der<br />
Beratungszentren hinausgehenden Zeiten nicht möglich.<br />
Dennoch bemühen sich die Anbieter über Journaldienstzeiten für KlientInnen länger und<br />
insbesondere für Krisenfälle erreichbar zu sein.<br />
Derzeit kann nur in den Bezirken Feldbach, Fürstenfeld, Radkersburg und GU-Süd ein<br />
Journaldienst in jenem Ausmaß angeboten werden, dass im Beratungszentrum auch über<br />
die regulären Öffnungszeiten hinaus, rund um die Uhr ein Berater persönlich oder telefonisch<br />
für Erstabklärung und Krisengespräche zur Verfügung steht.
6.6.8 Inanspruchnahme<br />
Im Folgenden werden die KlientInnenkontakte in den Beratungszentren der steirischen<br />
Bezirke dargestellt; dabei werden Gesamtkontakte ausgewiesen sowie weiterführend<br />
spezifiziert, wie viele von allen stattgefundenen Kontakten Erstkontakte, Telefonkontakte<br />
oder - weil deutlich zeitaufwendiger - Hausbesuche waren.<br />
Im Interesse einer soliden Datenqualität wurden die vielfach unterschiedlich interpretierten<br />
Begriffe im Rahmen der Arbeitsgruppe BADOK definiert und somit ein Standard für die<br />
Dokumentation geschaffen:<br />
Grundsätzlich definiert sich ein "Kontakt" als jeder Kontakt mit der KlientIn, der über eine<br />
normale Terminvergabe hinausgeht.<br />
Unter einem "Erstkontakt" ist jeder erste längere, ausführlichere Termin mit der KlientIn zu<br />
verstehen. Hier werden die Rahmenbedingungen geklärt, anamnestische Grundlagen erhoben<br />
und die Beziehung aufgenommen.<br />
Als "Telefonkontakt" gilt ein telefonischer Kontakt mit der KlientIn, der inhaltlich über eine<br />
normale Terminvergabe hinausgeht.<br />
Die aufsuchende Betreuung der KlientInnen im privaten Wohnbereich gilt als "Hausbesuch",<br />
wobei dieser von der mobilen Wohnbetreuung im Rahmen des betreuten Wohnens differenziert<br />
werden muss. "Alle anderen Kontakte" sind alle anderen regelmäßigen Beratungs- und<br />
Therapiekontakte.<br />
VR62<br />
VR66<br />
Liezen<br />
Murau<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Leoben<br />
>40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000<br />
8.000<br />
6.000<br />
4.000<br />
2.000<br />
Voitsberg<br />
Bruck/Mur<br />
VR61<br />
VR63<br />
GU-Nord<br />
Graz<br />
GU-Süd<br />
Mürzzuschlag<br />
Deutschlandsberg Leibnitz<br />
VR65<br />
Weiz<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 107<br />
Hartberg<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
Fürstenfeld<br />
Radkersburg
108 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />
Region<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
Bezirk<br />
Graz Stadt gesamt<br />
Graz_Ost<br />
Graz_West<br />
Graz-Umgebung<br />
Nord<br />
Graz-Umgebung<br />
Süd<br />
Liezen<br />
Bruck a.d. Mur<br />
Leoben<br />
Mürzzuschlag<br />
Feldbach<br />
Fürstenfeld<br />
Hartberg<br />
Radkersburg<br />
Weiz<br />
Deutschlandsberg<br />
Leibnitz<br />
Voitsberg<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Murau<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Gesamtkontakte<br />
2.851,0<br />
11.330,0<br />
0,00<br />
5.829,0<br />
17.330,0<br />
12.061,0<br />
7.280,0<br />
7.445,0<br />
2.900,0<br />
27.151,0<br />
8.633,0<br />
13.367,0<br />
9.052,0<br />
8.173,0<br />
4.929,0<br />
16.994,0<br />
11.282,0<br />
6.422,0<br />
10.186,0<br />
2.619,0<br />
185.834,0<br />
Erstkontakte Telefonkontakte<br />
319,0<br />
496,0<br />
0,00<br />
335,0<br />
253,0<br />
880,0<br />
248,0<br />
410,0<br />
126,0<br />
360,0<br />
125,0<br />
478,0<br />
132,0<br />
403,0<br />
274,0<br />
558,0<br />
584,0<br />
661,0<br />
626,0<br />
322,0<br />
7.590,0<br />
1.530,0<br />
4.009,0<br />
0,00<br />
1.595,0<br />
7.560,0<br />
1.922,0<br />
2.184,0<br />
1.918,0<br />
905,0<br />
10.395,0<br />
2.955,0<br />
5.301,0<br />
3.523,0<br />
2.268,0<br />
1.659,0<br />
7.280,0<br />
2.355,0<br />
903,0<br />
1.572,0<br />
660,0<br />
60.494,0<br />
Hausbesuche Gruppenkontakte<br />
516,0<br />
377,0<br />
0,00<br />
117,0<br />
1.208,0<br />
508,0<br />
29,0<br />
103,0<br />
76,0<br />
3.378,0<br />
1.008,0<br />
474,0<br />
1.552,0<br />
3,0<br />
47,0<br />
94,0<br />
1.014,0<br />
102,0<br />
42,0<br />
149,0<br />
10.797,0<br />
0,00<br />
1.635,0<br />
0,00<br />
692,0<br />
0,00<br />
435,0<br />
477,0<br />
822,0<br />
96,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
1.249,0<br />
0,00<br />
174,0<br />
417,0<br />
1.685,0<br />
1.055,0<br />
144,0<br />
640,0<br />
77,0<br />
9.598,0<br />
Alle<br />
anderen<br />
Kontakte<br />
486,0<br />
4.813,0<br />
0,00<br />
3.090,0<br />
8.309,0<br />
8.316,0<br />
4.342,0<br />
4.192,0<br />
1.697,0<br />
13.018,0<br />
4.545,0<br />
5.865,0<br />
3.845,0<br />
5.325,0<br />
2.532,0<br />
7.377,0<br />
6.274,0<br />
4.612,0<br />
7.306,0<br />
1.411,0<br />
97.355,0<br />
Erstkontakte<br />
%<br />
Im Berichtszeitraum 2009 wurden in der <strong>Steiermark</strong> - über alle Beratungszentren hinweg -<br />
13.819 KlientInnen betreut.<br />
In diesem Zeitraum wurden, bezogen auf die Klientenzahl 185.834 Kontakte durchgeführt,<br />
davon 7.590 Erstkontakte, 60.494 Telefonkontakte, 10.797 Hausbesuche, sowie 9.598<br />
Gruppenkontakte.<br />
Die Betreuung der 13.819 KlientInnen verteilt sich auf alle steirischen Bezirke bzw. auf die<br />
sechs im Regionalen Strukturplan definierten Versorgungsregionen. Allerdings sind erst drei<br />
Beratungszentren bislang in der Lage, dem tatsächlichen Bedarf entsprechend<br />
Betreuungsarbeit zu leisten; vielmehr spiegelt die ausgewiesene Darstellung die im Jahr<br />
2009 leistbare Betreuungskapazität.<br />
-<br />
11,2<br />
4,4<br />
5,7<br />
1,5<br />
7,3<br />
3,4<br />
5,5<br />
4,3<br />
1,3<br />
1,4<br />
3,6<br />
1,5<br />
4,9<br />
5,6<br />
3,3<br />
5,2<br />
10,3<br />
6,1<br />
12,3<br />
4,1
6.6.10 Klientenstatistik<br />
40,57%<br />
12,78%<br />
Altersbereich<br />
(ohne Angaben) 0-18<br />
2,49% 7,08%<br />
Klienten nach Altersbereichen -<br />
Beratungszentren 2009<br />
19-30 31-40<br />
41-59 60-<br />
(ohne Angaben)<br />
0-18<br />
19-30<br />
31-40<br />
41-59<br />
60-<br />
Altersgruppe<br />
(ohne Angaben)<br />
Erwachsene<br />
Geronto<br />
Kinder & Jugendliche<br />
17,69%<br />
19,36%<br />
Klienten Gesamt<br />
Klienten Gesamt<br />
12,8%<br />
2,5% 7,1%<br />
77,6%<br />
Klienten nach Altersgruppen -<br />
Beratungszentren 2009<br />
(ohne Angaben) Kinder & Jugendliche<br />
Erwachsene Geronto<br />
344,0<br />
978,0<br />
2.444,0<br />
2.681,0<br />
5.606,0<br />
1.766,0<br />
344,0<br />
10.731,0<br />
1.766,0<br />
978,0<br />
Klienten Prozent<br />
Klienten Prozent<br />
Für den Berichtsraum 2009 wird die Altersstruktur der in den steirischen Beratungszentren<br />
betreuten KlientInnen in zweifacher Form dargestellt:<br />
zunächst werden die - auch in anderen statistischen Verfahren üblichen - Altersbereiche<br />
ausgewiesen; darüber hinaus wird die Altersstruktur der betreuten Klientel nach jenen<br />
Altersgruppen dargestellt, die die Zuweisung der KlientInnen zu einem eigenen<br />
Altersgruppenschwerpunkt indizieren würde; dies ist aktuell - aufgrund des akuten<br />
Personalmangels in der extramuralen sozialpsychiatrischen/psychosozialen Versorgung -<br />
jedoch nur marginal möglich.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 109<br />
2,5<br />
7,1<br />
17,7<br />
19,4<br />
40,6<br />
12,8<br />
2,5<br />
77,6<br />
12,8<br />
7,1
110 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />
In der Verteilung lässt sich, bezogen auf die Altersbereiche der in den Beratungszentren<br />
betreuten KlientInnen, erkennen:<br />
Insgesamt 10.725 KlientInnen, also gut drei Viertel der Klientel, sind zwischen 19 und 59<br />
Jahre alt und damit dem Altersgruppenschwerpunkt "Erwachsenenpsychiatrie" zuzuordnen.<br />
Zusammengefasst gut 19% der Klientel sind entweder dem Altersbereich Kinder- und Jugend<br />
oder aber dem Altersbereich "Gerontopsychiatrie" zuzurechnen.<br />
In Bezug auf 2,5% der betreuten Klientel kann - aus Gründen gewünschter Anonymität und<br />
anderen Gegebenheiten in der Anamnesesituation, die der Niederschwelligkeit des Angebotes<br />
entsprechend eine Registrierung personenspezifischer Daten entgegenstehen - keine Angabe<br />
zum Alter gemacht werden.<br />
Diese dargestellte Altersstruktur spiegelt die im gleichen Kapitel "Psychosoziale Versorgung:<br />
vorhandenes Angebot und struktrueller Bedarf - Statistik der Institutionen" dargestellten<br />
Angebotsstrukturen; aktuell können nur wenige fachspezifische personelle Ressourcen in<br />
Spezialangebote im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. Gerontopsychiatrie investiert<br />
werden.<br />
12,7%<br />
33,9%<br />
Ausbildung<br />
(ohne Angaben)<br />
kein Abschluß<br />
Pflichtschule<br />
Lehre<br />
AHS/BHS<br />
3,9%<br />
Akademische Ausbildung<br />
andere<br />
5,0%<br />
17,9%<br />
Klienten Gesamt<br />
4,9%<br />
21,6%<br />
2.476,0<br />
678,0<br />
2.991,0<br />
4.686,0<br />
1.754,0<br />
544,0<br />
690,0<br />
Klienten Ausbildungen<br />
Beratungszentren 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
kein Abschluß<br />
Pflichtschule<br />
Lehre<br />
AHS/BHS<br />
Akademische Ausbildung<br />
andere<br />
Klienten Prozent<br />
17,9<br />
4,9<br />
21,6<br />
33,9<br />
12,7<br />
3,9<br />
5,0
Bezüglich der Bildungsebene der in der Dokumentation der psychosozialen Beratungszentren<br />
mit Angabe zur Bildungsebene erfassten KlientInnen ist erkennbar, dass 21% die Pflichtschule<br />
und 34% eine Lehre abgeschlossen haben. 12% verfügen über einen AHS/BHS-Abschluss,<br />
knapp 4% über eine akademische Ausbildung, 5% haben keinen ausgewiesenen<br />
Bildungsabschluss.<br />
Diese Aspekte gewinnen unter dem Gesichtspunkt der im Rahmen der sozialpsychiatrischen<br />
Betreuung wichtigen (Wieder-)eingliederung in das soziale bzw. berufliche Umfeld eine nicht<br />
zu unterschätzende Bedeutung.<br />
28,9%<br />
0,2%<br />
0,6%<br />
5,1%<br />
1,3%<br />
ICD10 Diagnose<br />
OD ohne Diagnose<br />
ND nicht diagnostiziert<br />
0,4%<br />
2,7%<br />
23,5%<br />
11,3%<br />
11,7%<br />
2,5%<br />
3,4%<br />
8,4%<br />
Klienten ICD10 Diagnosen<br />
Beratungszentren 2009<br />
OD ohne Diagnose<br />
ND nicht diagnostiziert<br />
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen<br />
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen<br />
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen<br />
F30-F39 Affektive Störungen<br />
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen<br />
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren<br />
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />
psychischer Störungen<br />
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />
psychotrope Substanzen<br />
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />
Störungen<br />
F30-F39 Affektive Störungen<br />
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />
Störungen<br />
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />
Störungen und Faktoren<br />
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />
F70-F79 Intelligenzminderung<br />
F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />
Beginn in der Kindheit und Jugend<br />
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />
Klienten Gesamt<br />
1.565,0<br />
1.620,0<br />
344,0<br />
468,0<br />
1.158,0<br />
3.253,0<br />
3.996,0<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 111<br />
180,0<br />
704,0<br />
Klienten Prozent<br />
11,3<br />
11,7<br />
2,5<br />
3,4<br />
8,4<br />
23,5<br />
28,9<br />
1,3<br />
5,1
112 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />
ICD10 Diagnose<br />
F70-F79 Intelligenzminderung<br />
F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und<br />
Jugend<br />
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />
Klienten Gesamt<br />
78,0<br />
27,0<br />
367,0<br />
Klienten Prozent<br />
Die Diagnosen der in Psychosozialen Beratungsstellen betreuten Klientel werden nach ICD10<br />
erfasst.<br />
Die Störungsbilder und Symptome werden dabei entsprechend der Hauptthematik oder der<br />
deskriptiven Ähnlichkeit in Gruppen zusammengefasst.<br />
Diese Einteilung entspricht besser der Arbeit im psychosozialen Kontext, da es in diesem<br />
Bereich neben den Symptomen komplexe Einflüsse der gesamten psychischen Befindlichkeit<br />
und der sozialen Rahmenbedingungen gibt. Die Arbeit orientiert sich - entsprechend dem<br />
bio-psycho-sozialen Modell - insgesamt sehr an der individuellen und im Moment akuten<br />
Symptomatik, sowie an der gesamten Lebenssituation. Eine beschreibende Systematik gibt<br />
etwas mehr Hinweise über psychopathologische Auffälligkeiten, ohne äthiologische<br />
Festlegungen zu machen.<br />
Daraus sind Hinweise auf die psychopathologischen Schwierigkeiten besser abzulesen. Es<br />
muss dabei aber immer bewusst bleiben, dass sie nur einen Teil der Problemstellungen<br />
darstellen, mit denen in der psychosozialen Versorgung, als Betreuung im Lebensumfeld,<br />
gearbeitet werden muss. Geringere psychiatrische Symptomatik in Verbindung mit vielen<br />
ungelösten sozialen Problemen ergeben eine ebenso schwierige Mischung, wie ein sehr<br />
ausgeprägt psychopathologisches Verhalten in einem "normalen" Umfeld.<br />
Der Betreuungsaufwand, aber auch die Wichtigkeit und Dringlichkeit einer Unterstützung<br />
hängen also stark von der Schwere der individuellen Symptomatik ab.<br />
Die Menschen, für die keine Diagnosen vergeben wurden, wurden auf 2 Gruppen<br />
zusammengefasst:<br />
Ohne Diagnose:<br />
Beinhaltet alle Personen, die eine Leistung in Anspruch nahmen, ohne eine krankheitswertige<br />
Störung aufzuweisen.<br />
Diese Gruppe umfasst vorwiegend Angehörige oder Menschen aus dem Umfeld von<br />
Betroffenen.<br />
Nicht diagnostiziert:<br />
In dieser Gruppe sind verschiedene Personengruppen zusammengefasst:<br />
a) Personen die kurze Beratungen und Krisengespräche in Anspruch nahmen und bei denen<br />
deshalb eine Einstufung nach ICD nicht seriös machbar gewesen wäre.<br />
b) Personen die mit sehr verschiedenen Vordiagnosen und sehr komplexen Problemstellungen<br />
zugewiesen wurden und (noch) keiner ausführlichen Diagnose zugeführt werden konnten.<br />
59,0<br />
0,56<br />
0,20<br />
2,7<br />
0,43
c) Personen, die in Betreuung und Begleitung von Mitarbeitern sind, die laut Gesetz nicht<br />
diagnostizieren dürfen, und bei welchen die Zuziehung eines entsprechende Kollegen (noch)<br />
nicht möglich, oder aufgrund der Fragestellung nicht notwendig war.<br />
d) In diese Gruppe fallen aber auch — "Fehler des Systems" - wie Irrtümer, Vergesslichkeit<br />
etc. und bewusst, z.B. auf Wunsch der KlientInnen, nicht gestellte Diagnosen.<br />
Ungefähr 11% der KlientInnen sind der Gruppe der Angehörigen im weitesten Sinn zuzuordnen.<br />
Diese Gruppe hat sich also insgesamt erhöht, was auf die immer bessere Bekanntheit des<br />
Angebotes zurückzuführen ist.<br />
Die Gruppe der "nicht diagnostizierten" Personen entspricht 12%<br />
Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen:<br />
Sie nehmen mit 2,5% unverändert nur einen sehr kleinen Teil des Angebotes in Anspruch.<br />
Durch fehlende Angebote und Möglichkeiten für schwierige Klientel in diesem Grenzbereich<br />
sind weiterhin viele nicht ausreichend versorgt oder fehluntergebracht.<br />
Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen:<br />
Ein Teil dieser Klientel, deren Problematik auf der psychischen Gesamtsituation begründet<br />
ist, profitieren von den Angeboten. Aus diesem Grund kommt es hier in geringem Ausmaß<br />
von 3,3% immer wieder zu Betreuungen. Ein großer Teil dieser Personengruppe wird in den<br />
spezialisierten Einrichtungen für Suchtproblematik betreut.<br />
Schizophrene , schizotype und wahnhafte Störungen:<br />
Sie stellen mit 8,4% Anteil an der Gesamtklientel eine wichtige Zielgruppe dar. Sie sind in<br />
den Beratungsstellen zwar in der pro Kopf Anzahl nicht so häufig (entsprechend der Häufigkeit<br />
des Auftreten bei ca. 1% der Bevölkerung), nehmen aber aufgrund des höheren<br />
Betreuungsaufwandes einen bedeutend höheren Prozentsatz der Kontakte in Anspruch, als<br />
es der Prozentzahl der Einzelpersonen entspricht.<br />
Insgesamt ist ein Anstieg der KlientInnen aus diesem Bereich festzustellen, der mit dem<br />
noch beschriebenen Anstieg bei affektiven Störungen und Persönlichkeitsstörungen nachweist,<br />
dass die Zielgruppe der schwerst psychiatrisch Erkrankten mit hohem Betreuungsbedarf<br />
erreicht wird. Trotzdem muss festgestellt werden, dass ein bei weitem nicht durchgängig<br />
ausgebautes System, wie es die steirische Sozialpsychiatrie derzeit darstellt, besonders für<br />
Menschen mit massiven Störungen ein großes Problem darstellt. Besonders Menschen mit<br />
Kontaktproblemen benötigen am Anfang eine sehr intensive und zeitaufwendige Betreuung,<br />
damit der Kontakt nicht abbricht. Die derzeitige Situation lässt gerade für diese<br />
Diagnosegruppen oft nur suboptimales Arbeiten zu.<br />
Affektive Störungen:<br />
Sie stellen eine wichtige Diagnosegruppe dar, da sie Depressionen, Manien und manisch<br />
depressive Zustände enthalten.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 113
114 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />
Diese - mit 23,5% - zweitgrößte Gruppe ist nicht nur für die Betreuung, da hier sehr viel<br />
verbessert werden kann, sondern auch im Sinne der Suizidprävention wichtig, da über 90 %<br />
der Suizide von Menschen mit depressiven Verstimmungen verübt werden.<br />
Nachdem diese Erkrankungen im Steigen begriffen sind ist es wichtig, dass gerade diese<br />
Gruppe von der sozialpsychiatrischen Versorgung noch besser erfasst wird.<br />
Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen:<br />
Da einige Störungsbilder von hoher Häufigkeit, wie Angst- und Zwangsstörungen, sowie<br />
schwere Belastungen enthalten sind, handelt es sich hier mit 29% der KlientInnen um die<br />
größte Gruppe von betroffenen Menschen. Bei diesen Problemstellungen ist für rasche und<br />
gute Therapieerfolge besonders die Früherkennung und Behandlung wichtig. Niederschwelliger<br />
Zugang zu Beratungsstellen kann hier vieles verhindern helfen.<br />
Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren:<br />
Hier sind schwere Probleme, wie zum Beispiel Essstörungen enthalten. Sie sind langwierig<br />
in der Behandlung und nehmen mehr Zeit in Anspruch, als es die Zahl der betroffenen<br />
Personen vermuten ließe. In dieser wachsenden Gruppe kann durch klare Konzepte oft eine<br />
Trendumkehr erzielt werden, hohe Professionalität ist aber Voraussetzung.<br />
Vertrauensaufbau, Begleitung und Behandlung müssen dazu über einen längeren Zeitraum<br />
stabil angeboten werden. Dies betrifft 1,3% der KlientInnen.<br />
Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen:<br />
Sie stellen, als leider häufiger werdendes Problem, eine große Herausforderung sowohl an<br />
die Professionalität als auch an den Zeitbedarf in der Betreuung und Behandlung dar. Intensive<br />
und langwierige klare Konzepte sind hier gefordert. Der Rückhalt durch ein multiprofessionelles<br />
Team ist als fachliche Ressource und zur Entlastung unumgänglich notwendig. 5% der<br />
KlientInnen sind von Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen betroffen.<br />
Intelligenzminderung:<br />
Hier wird in einem geringen Ausmaß von 0,5% eine Gruppe von Menschen betreut, die derzeit<br />
je nach Region in keinem anderen Angebot Platz findet, da die Intelligenzminderung häufig<br />
von anderen Symptomen begleitet wird.<br />
Entwicklungsstörungen:<br />
Diese - mit weniger als 0,2% Anteil an der Gesamtklientel sehr kleine - Zielgruppe kann sehr<br />
schwer höherschwellige Angebote nutzen.<br />
Verhaltens- und Emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend:<br />
Der weiter deutlich zunehmende Anteil von Klientel in diesem Bereich zeigt, dass die<br />
Beratungsstellen im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen, für alle Bevölkerungsgruppen<br />
ein Angebot vorzuhalten. Kinder, als wichtiger und derzeit unterversorgter Bereich stellen
hier eine sehr wichtige Klientel dar und haben einen Anteil von 2,6%. Gerade in dieser<br />
Altersgruppe sind weitere Verschlechterungen und Chronifizierungen oft noch verhinderbar.<br />
Ein ausreichendes Angebot in diesem Bereich wäre eine gute Investition in die Zukunft.<br />
Nicht näher bezeichnete psychische Störungen:<br />
Diese Gruppe stellt eine mit insgesamt 59 KlientInnen ebenfalls sehr kleine Restgruppe dar,<br />
die in der Diagnostik nur sehr selten genutzt wird.<br />
Aufgrund der extremen Häufigkeit ihres Auftretens nehmen die Neurotischen, Belastungs-<br />
und somatoformen Störungen den größten Prozentsatz der betreuten Klientel ein. Da diese<br />
Störungsbilder nicht zuletzt durch unsere Gesellschaftsentwicklung im Steigen begriffen<br />
sind, ist damit zu rechnen, dass sie auch in Zukunft eine wichtige Zielgruppe darstellen<br />
werden. Häufig ist hier Beratung und Verweisung möglich. Wenn sie sich aber bereits mit<br />
sozialen und beruflichen Problemen verquickt haben, können hier sehr komplexe<br />
Betreuungsszenarien notwendig sein.<br />
Der Anstieg der schizophren Erkrankten sowie der affektiven- und Persönlichkeitsstörungen<br />
zeigt, dass das Angebot diese wichtigen Zielgruppen erreicht. Da es sich hier um Aufgaben<br />
mit hohem personellen, fachlichen und auch zeitlichen Input handelt, ist diese leichte<br />
Steigerung wichtig. Dass das Angebot erst bei einem Bruchteil des notwendigen angelangt<br />
ist, trifft aber besonders auch die Gruppe der sehr schwer psychisch erkrankten Personen.<br />
Der deutliche Anstieg der Menschen mit Diagnosen aus dem Kinder- und Jugendbereich<br />
zeigt, dass bei aller Ressourcennot versucht wird, dieser wichtigen Klientel etwas anzubieten.<br />
Die Gesamthöhe von knapp 3 Prozent zeigt aber auch, wie viel an Versorgungsangeboten<br />
noch fehlt.<br />
Die Steigerung der Zahl der Angehörigen zeigt auf, dass ihre Kompetenz genutzt und die<br />
Erhaltung dieser Unterstützung sehr beachtet wird.<br />
Der Gruppe der Menschen die nicht diagnostiziert wurden hat sich verkleinert. Ein gewisses<br />
Ausmaß muss aber erhalten bleiben, um den Menschen in diesem sensiblen Kontext Freiraum<br />
zu lassen.<br />
In Summe zeigen die Prozentsätze auf, dass in der Arbeit die Zielgruppe erreicht wurde.<br />
Prozentzahlen über die betreuten Personen sagen wenig darüber aus, wie viele bisher nicht<br />
betreut wurden. Anhand der in anderen Bereichen erhobenen Zahlen kann man hier von<br />
einer großen Gruppe ausgehen.<br />
Menschen mit den schwierigsten Problemen und Störungen fällt es besonders schwer in<br />
Betreuung zu kommen. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass in der Gruppe der bisher<br />
aufgrund der begrenzten Ressourcen nicht erreichten Menschen, viele mit schweren<br />
psychiatrischen Diagnosen enthalten sind.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 115
116 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />
7,4%<br />
12,3%<br />
Familienstand<br />
(ohne Angaben)<br />
ledig<br />
verheiratet<br />
33,6%<br />
Lebensgemeinschaft<br />
geschieden<br />
verwitwet<br />
andere<br />
5,3%<br />
0,2%<br />
6,2%<br />
Klienten Gesamt<br />
35,0%<br />
861,0<br />
4.837,0<br />
4.646,0<br />
1.016,0<br />
1.706,0<br />
726,0<br />
Klienten Familienstände<br />
Beratungszentren 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
ledig<br />
Klienten Prozent<br />
verheiratet<br />
Lebensgemeinschaft<br />
geschieden<br />
verwitwet<br />
andere<br />
Der Familienstand zählt zu den die Risikoklientel charakterisierenden soziodemographischen<br />
Merkmalen.<br />
Wie schon bei der Beschreibung der vorhergehenden soziodemographischen Variablen, so<br />
können auch im Fall des Familienstandes rund 6% der Klientel aus Gründen gewünschter<br />
Anonymität und anderer Gegebenheiten in der Anamnesesituation, die der Niederschwelligkeit<br />
des Angebotes entsprechend eine Registrierung personenspezifischer Daten verhindern,<br />
den erhobenen Kategorien nicht zugeordnet werden und bleiben diese folglich "ohne Angabe".<br />
Unter den zuordenbaren Daten sind die deutlich größten Anteile mit 35% KlientInnen, die<br />
ledig und weitere 33% die verheiratet sind; ein kleiner Anteil von 7% leben in<br />
27,0<br />
Lebensgemeinschaft; rund 12% sind geschieden; rund 5% verwitwet.<br />
6,2<br />
35,0<br />
33,6<br />
7,4<br />
12,3<br />
5,3<br />
0,20
1,2%<br />
20,6%<br />
10,3%<br />
Lebensunterhalt<br />
(ohne Angaben)<br />
7,2%<br />
arbeitsmarktspezifische Leistungen<br />
eigenes Einkommen durch<br />
Erwerbstätigkeit<br />
Pensionen<br />
Sozialhilfe<br />
Unterstützung durch Angehörige<br />
andere<br />
10,1%<br />
33,9%<br />
Klienten Gesamt<br />
16,8%<br />
1.391,0<br />
2.318,0<br />
4.679,0<br />
2.840,0<br />
162,0<br />
1.429,0<br />
1.000,0<br />
Klienten Lebensunterhalte<br />
Beratungszentren 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
arbeitsmarktspezifische<br />
Leistungen<br />
eigenes Einkommen<br />
durch Erwerbstätigkeit<br />
Pensionen<br />
Sozialhilfe<br />
Klienten Prozent<br />
Unterstützung durch<br />
Angehörige<br />
andere<br />
Der Lebensunterhalt als Spiegel der Arbeitssituation der in den steirischen Beratungszentren<br />
betreuten KlientInnen wird zu 33% aus eigenem Einkommen bestritten, zu rund 16% bzw.<br />
20% aber bereits durch arbeitsmarktspezifischen Leistungen sowie Pensionen sichergestellt.<br />
In 10% der Fälle wird der Lebensunterhalt von den Angehörigen gestellt, nur knapp 1% leben<br />
von Sozialhilfe und 7% bestreiten auf andere Arten ihren Lebensunterhalt. Von 10% der<br />
KlientInnen ist keine Angabe zum Lebensunterhalt vorhanden.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 117<br />
10,1<br />
16,8<br />
33,9<br />
20,6<br />
1,2<br />
10,3<br />
7,2
118 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />
1,7% 1,7%<br />
87,4%<br />
Staatsbuergerschaft<br />
(ohne Angaben)<br />
Österreich<br />
EU-Länder<br />
nicht-EU-Länder<br />
9,2%<br />
Klienten Gesamt<br />
1.266,0<br />
12.074,0<br />
240,0<br />
239,0<br />
Klienten Staatsbürgerschaften<br />
Beratungszentren 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
Österreich<br />
EU-Länder<br />
nicht-EU-Länder<br />
Klienten Prozent<br />
Grundsätzlich steht das Behandlungs- und Betreuungsangebot der gesamten in der <strong>Steiermark</strong><br />
lebenden Bevölkerung zur Verfügung. Aktuell aber sind 87% der Klientel Österreicher und<br />
ist - abgesehen von dem 9% KlientInnen-Anteil über die keine Angaben zur Staatsbürgerschaft<br />
ausgewiesen sind - nur ein verschwindend kleiner Anteil von 3,4% anderen Nationalitäten,<br />
sowohl im, als auch ausserhalb des EU-Auslandes zuzurechnen.<br />
9,2<br />
87,4<br />
1,7<br />
1,7
37,1%<br />
Wohnverhaeltnis<br />
(ohne Angaben)<br />
(Ehe-)PartnerIn<br />
Alleinlebend<br />
0,1%<br />
1,0%<br />
0,0%<br />
Familie/Angehörige/Verwandte<br />
Heime<br />
Obdachlos<br />
0,0%<br />
1,3%<br />
20,6%<br />
Psychiatrische Krankenanstalt länger<br />
als 6 Monate<br />
Strafanstalten<br />
Wohngemeinschaft, Wohnhaus<br />
andere<br />
1,4%<br />
12,5%<br />
Klienten Gesamt<br />
25,9%<br />
1.728,0<br />
3.579,0<br />
2.851,0<br />
5.121,0<br />
Klienten Wohnverhältnisse<br />
Beratungszentren 2009<br />
142,0<br />
15,0<br />
4,0<br />
0,00<br />
179,0<br />
200,0<br />
(ohne Angaben)<br />
(Ehe-)PartnerIn<br />
Alleinlebend<br />
Familie/Angehörige/Verwandte<br />
Heime<br />
Obdachlos<br />
Psychiatrische Krankenanstalt<br />
länger als 6 Monate<br />
Strafanstalten<br />
Wohngemeinschaft, Wohnhaus<br />
andere<br />
Klienten Prozent<br />
Zu den Wohnverhältnissen der KlientInnen von psychosozialen Beratungszentren liegen in<br />
88% der Fälle Angaben vor.<br />
Rund 37% lebten bei ihrer Herkunftsfamilie, bei Angehörigen oder Verwandten, 26% bei<br />
(Ehe-)PartnerIn. Dieser Verteilung ist deshalb ein hohes Augenmerk zu schenken, weil damit<br />
konkret ausgewiesen ist, dass Angehörige psychisch Kranker auch heute noch einen großen<br />
Teil der Last in der Betreuung psychisch Kranker tragen.<br />
20% der erfassten KlientInnen lebten allein.<br />
Zu einem geringen Anteil von 1,2% lebten KlientInnen - wie der Tabelle entnommen werden<br />
kann - in einem Heim, einem Wohnhaus bzw. Wohngemeinschaft. 15 KlientInnen waren<br />
obdachlos!<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 119<br />
12,5<br />
25,9<br />
20,6<br />
37,1<br />
1,0<br />
0,11<br />
0,0<br />
0,00<br />
1,3<br />
1,4
120 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />
17,5%<br />
0,1%<br />
7,7%<br />
Zuweiser<br />
(ohne Angaben)<br />
Behörden<br />
Familie/ Angehörige<br />
Krankenhäuser<br />
2,1% 7,1%<br />
26,0%<br />
niedergelassene helfende Berufe<br />
psychosoziale Einrichtungen<br />
Sachwalter<br />
Selbstzuweisung<br />
Soziale Initiativen<br />
andere<br />
7,7%<br />
6,4%<br />
Klienten Gesamt<br />
11,5%<br />
14,0%<br />
Klienten Zuweiser<br />
Beratungszentren 2009<br />
1.059,0<br />
880,0<br />
1.593,0<br />
1.931,0<br />
3.587,0<br />
1.066,0<br />
19,0<br />
2.423,0<br />
284,0<br />
(ohne Angaben)<br />
Behörden<br />
Familie/ Angehörige<br />
Krankenhäuser<br />
niedergelassene helfende Berufe<br />
psychosoziale Einrichtungen<br />
Sachwalter<br />
Selbstzuweisung<br />
Soziale Initiativen<br />
andere<br />
Klienten Prozent<br />
Für die notwendige Vernetzungsarbeit, die von den psychosozialen Beratungszentren ausgeht<br />
ist die Information über die Zuweiser zu ihren Einrichtungen von großer Bedeutung.<br />
Entsprechende Öffentlichkeitsarbeit soll das Angebot nicht nur in der Bevölkerung allgemein,<br />
sondern insbesondere auch bei diversen anderen Fachstellen, die Schnittstellen zu den<br />
psychosozialen Einrichtungen darstellen, bekannt und damit letztlich für die KlientInnen<br />
erreichbar machen.<br />
Mit 26% war der höchste Anteil der, sogenannter niedergelassener helfender Berufe, die<br />
bereits die Zusammenarbeit mit den psychosozialen Einrichtungen nutzen, gefolgt von<br />
Selbstzuweisern mit 17% der erfassten Zuweiser. 14% der KlientInnen wurden von<br />
Krankenhäusern der gemeindenahen Psychiatrie zugewiesen, rund 12% von der Familie<br />
oder von Angehörigen, in knapp 7% der Fälle sind andere psychosoziale Einrichtungen als<br />
Zuweiser aufgetreten.<br />
977,0<br />
7,7<br />
6,4<br />
11,5<br />
14,0<br />
26,0<br />
7,7<br />
0,14<br />
17,5<br />
2,1<br />
7,1
6% der KlientInnen kamen von Behörden, knapp 2% von sozialen Initiativen, 7% schließlich<br />
von beliebigen anderen Zuweisern; bei 19 KlientInnen haben Sachwalter den Kontakt zum<br />
psychosozialen Zentrum vermittelt.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 121
122 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung (MSB) - im Detail<br />
6.7 Mobile Sozialpsychiatrische<br />
Betreuung (MSB) - im Detail<br />
Die getrennte Darstellung für Angebote der Mobilen Sozialpsychiatrischen Betreuung<br />
(MSB)erfolgt seit 2004; in diesem Jahr wurde MSB als eigenständige Leistungsart in den<br />
Leistungskatalog der LEVO-BHG aufgenommen.<br />
6.7.1 Dienstposten betreuend - MSB<br />
In allen steirischen Bezirken wurde 2009 Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung angeboten<br />
- mit einer personellen Ausstattung zwischen 2 und 10 Dienstposten.<br />
Die 10 Dienstposten der MSB in Feldbach versorgen auch die Bezirke Fürstenfeld,<br />
Radkersburg sowie Graz-Umgebung Süd.<br />
VR62<br />
VR66<br />
Liezen<br />
Murau<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Leoben<br />
10+ DP<br />
-9 DP<br />
-8 DP<br />
-7 DP<br />
-6 DP<br />
-5 DP<br />
-4 DP<br />
-3 DP<br />
-2 DP<br />
-1 DP<br />
0 DP<br />
Voitsberg<br />
Bruck/Mur<br />
VR61<br />
VR63<br />
GU-Nord<br />
Graz<br />
GU-Süd<br />
Mürzzuschlag<br />
Deutschlandsberg Leibnitz<br />
VR65<br />
Weiz<br />
Hartberg<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
Fürstenfeld<br />
Radkersburg
Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie<br />
Gerontopsychiatrie<br />
Allgemeine<br />
Sozialpsychiatrie -<br />
Schwerpunkt<br />
Erwachsene<br />
DP betreuend<br />
gesamt<br />
Bezirk<br />
Region<br />
0,00<br />
0,00<br />
11,2<br />
11,2<br />
Graz Stadt gesamt<br />
VR61<br />
1,4<br />
3,6<br />
5,9<br />
11,0<br />
Graz_Ost<br />
VR61<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
Graz_West<br />
VR61<br />
0,00<br />
0,00<br />
2,4<br />
2,4<br />
Graz-Umgebung<br />
Nord<br />
VR61<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
Graz-Umgebung<br />
Süd<br />
VR61<br />
0,00<br />
0,00<br />
4,8<br />
4,8<br />
Liezen<br />
VR62<br />
0,00<br />
0,00<br />
3,0<br />
3,0<br />
Bruck a.d. Mur<br />
VR63<br />
0,00<br />
0,00<br />
3,3<br />
3,3<br />
Leoben<br />
VR63<br />
0,00<br />
0,00<br />
2,0<br />
2,0<br />
Mürzzuschlag<br />
VR63<br />
0,00<br />
0,00<br />
10,4<br />
10,4<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
Fürstenfeld<br />
VR64<br />
0,00<br />
0,00<br />
3,5<br />
3,5<br />
Hartberg<br />
VR64<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
Radkersburg<br />
VR64<br />
0,00<br />
0,00<br />
1,7<br />
1,7<br />
Weiz<br />
VR64<br />
0,00<br />
0,00<br />
3,9<br />
3,9<br />
Deutschlandsberg<br />
VR65<br />
0,00<br />
0,00<br />
2,6<br />
2,6<br />
Leibnitz<br />
VR65<br />
0,00<br />
0,00<br />
3,0<br />
3,0<br />
Voitsberg<br />
VR65<br />
0,00<br />
0,00<br />
4,3<br />
4,3<br />
Judenburg<br />
VR66<br />
0,00<br />
0,00<br />
3,8<br />
3,8<br />
Knittelfeld<br />
VR66<br />
0,00<br />
0,00<br />
3,4<br />
3,4<br />
Murau<br />
VR66<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 123
124 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung (MSB) - im Detail<br />
6.7.2 Klientenstatistik<br />
Insgesamt wurden 1.015 KlientInnen mobil sozialpsychiatrisch betreut.<br />
19,7%<br />
46,3%<br />
1,9%<br />
0,9%<br />
Klienten nach Altersbereichen -<br />
Mobile Betreuung 2009<br />
(ohne Angaben) 0-18<br />
19-30 31-40<br />
41-59 60-<br />
15,1%<br />
16,2%<br />
19,7%<br />
1,9% 0,9%<br />
Klienten nach Altersgruppen -<br />
Mobile Betreuung 2009<br />
77,5%<br />
(ohne Angaben) Kinder & Jugendliche<br />
Erwachsene Geronto<br />
Die Altersstruktur der Personen, die in betreuten Settings wohnen, ist breit gestreut, wobei<br />
- gemessen an den traditionellen Altersgruppen - rund 78% Erwachsene sind.<br />
Bereits jetzt betreffen rund 20% der Betreuungsverhältnisse Menschen über dem 60.<br />
Lebensjahr, wobei in dieser Klientenzahl auch die im Rahmen des Pilotprojektes zur mobilen<br />
gerontopsychiatrischen Betreuung stattfindenden Abklärungskontakte und Beratungen sowie<br />
die oft unerlässlichen (Mit-)Betreuungen von Angehörigen, miterfasst sind. Im Hinblick auf<br />
die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft wird dieser Altersgruppe in Zukunft<br />
auch im Bereich der Mobilen Betreuung ein erhöhter Stellenwert zukommen!<br />
9 KlientInnen sind jünger als 18 Jahre. Für 2% der KlientInnen gibt es heuer keine<br />
Altersangaben.
11,5%<br />
10,1%<br />
0,8%<br />
27,2%<br />
0,3%<br />
0,5%<br />
6,0%<br />
5,4%<br />
2,5%<br />
2,2%<br />
33,5%<br />
Klienten ICD10 Diagnosen<br />
Mobile Betreuung 2009<br />
OD ohne Diagnose<br />
ND nicht diagnostiziert<br />
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />
psychischer Störungen<br />
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />
psychotrope Substanzen<br />
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />
Störungen<br />
F30-F39 Affektive Störungen<br />
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />
Störungen<br />
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />
Störungen und Faktoren<br />
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />
F70-F79 Intelligenzminderung<br />
F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />
Beginn in der Kindheit und Jugend<br />
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />
Hauptzielgruppe sind Personen, die an einer massiven psychiatrischen Symptomatik leiden.<br />
2009 litten 33% unter schizophrenen Psychosen, 27% unter affektiven Störungen, 10% unter<br />
Persönlichkeits- sowie 12% unter Neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen.<br />
Organische psychische Störungen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen<br />
machen je rund 2% aus. KlientInnen mit Intelligenzminderung und Störungen mit Beginn in<br />
der Kindheit, sowie Entwicklungsstörungen machen in Summe weitere knapp 1% der mobil<br />
betreuten Menschen aus.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 125
126 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung (MSB) - im Detail<br />
4,7%<br />
5,6%<br />
7,6%<br />
56,2%<br />
5,5%<br />
12,4%<br />
8,0%<br />
Klienten Lebensunterhalte<br />
Mobile Betreuung 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
arbeitsmarktspezifische<br />
Leistungen<br />
eigenes Einkommen<br />
durch Erwerbstätigkeit<br />
Pensionen<br />
Sozialhilfe<br />
Unterstützung durch<br />
Angehörige<br />
andere<br />
Im Lebensunterhalt der KlientInnen spiegelt sich auch ihre Arbeitssituation - beide wichtige<br />
soziodemographische Charakteristika - wider:<br />
ähnlich wie bei stationären Wohnbetreuungsangeboten leben 56% der KlientInnen in mobiler<br />
Betreuung von Pensionen, 12% nehmen arbeitsmarktspezifische Leistungen in Anspruch,<br />
weitere 8% verfügen über ein Einkommen aus eigener Erwerbstätigkeit.<br />
Nur knapp 5% sind Empfänger von Leistungen der Sozialhilfe, was als ein Indiz für die Effizienz<br />
und Effektivität des, alle Lebensbereiche umfassenden, sozialpsychiatrischen<br />
Unterstützungssystems gewertet werden kann;<br />
rund 14% leben durch Unterstützung von Angehörigen oder anderen Einkünften. Für 5% der<br />
mobil betreuten KlientInnen liegen keine Angaben vor.<br />
In den meisten Fällen stehen den Betroffenen, selbst bei regelmäßigen Einkünften, nur<br />
geringe Mittel zur Verfügung. Das Dasein um die bzw. unterhalb der Armutsgrenze psychisch<br />
Kranker stellt aber nicht nur einen Risikofaktor im Hinblick auf die Erlangung und<br />
Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit sowie ihrer sozialen Integration, sondern<br />
auch eine starke Einschränkung der Lebensqualität der Betroffenen dar.
9,5%<br />
3,6%<br />
18,0%<br />
2,2%<br />
10,4%<br />
12,6%<br />
4,6%<br />
8,6%<br />
9,3%<br />
21,2%<br />
Klienten Zuweiser<br />
Mobile Betreuung 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
Behörden<br />
Familie/ Angehörige<br />
Krankenhäuser<br />
niedergelassene helfende Berufe<br />
psychosoziale Einrichtungen<br />
Sachwalter<br />
Selbstzuweisung<br />
Soziale Initiativen<br />
andere<br />
Mit 21% sind die Krankenanstalten die größten Zuweiser, welche die Patienten im Interesse<br />
einer zeitlichen Minimierung eines stationären psychiatrischen Aufenthaltes einer Mobilen<br />
Betreuung zuweisen. Weitere 18% halten psychosoziale Einrichtungen, welche - im Rahmen<br />
ihres Angebotsspektrums - die auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen KlientInnen<br />
abgestimmten Maßnahmen konstatieren. 12% der KlientInnen in der mobilen<br />
sozialpsychiatrischen Betreuung werden von Professionisten aus niedergelassenen helfenden<br />
Berufen zugewiesen.<br />
Weitere 9% Zuweisungen erfolgen durch die Familie oder Angehörige; 8% entfallen auf<br />
Zuweisungen von Behörden, 9% sind Selbstzuweisungen, 2% durch soziale Initiativen und<br />
letztlich 3% durch Sachwalter. Weitere 10% kommen von anderen Zuweisern.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 127
128 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Betreutes Wohnen - im Detail<br />
6.8 Betreutes Wohnen - im Detail<br />
In den verschiedenen Angeboten betreuten Wohnens im sozialpsychiatrischen<br />
Versorgungsbereich finden Menschen mit psychosozialen Schwierigkeiten Begleitung und<br />
Betreuung solange sie es brauchen und so intensiv es nötig ist.<br />
Das Betreuungsangebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen muss ein breites<br />
Bedarfsspektrum abdecken und stellt, in den verschiedenen Betreuungsformen, auf den<br />
individuellen Betreuungsbedarf ab. Das Angebot zielt darauf ab, Unterstützung in vereinbarten<br />
Bereichen, Krisenbegleitung, Tagesstrukturierung, Beschäftigungsangebote sowie<br />
Freizeitgestaltung in der beschriebenen Form zu bieten. Menschen mit psychischen<br />
Schwierigkeiten, die unter ihrer Isolation leiden, sollen die Möglichkeit erhalten, sich<br />
auszutauschen oder an Gruppenaktivitäten teilzunehmen.<br />
Auf Basis bereits in der Praxis bewährter Betreuungsmodelle wurden differenzierte Modelle<br />
des Betreuten Wohnens im Rahmen der Leistungs- und Entgeltverordnung (LEVO) zum<br />
steirischen Behindertengesetz (BHG) erarbeitet.<br />
Diese Modelle sollen in ihrer mit Juli 2004 gültigen Formulierung auch die zukünftige<br />
Psychiatrieplanung mitbestimmen.<br />
Demnach wird zwischen den Angeboten<br />
- Wohnhaus 24-Stunden-betreut und<br />
- Wohnhaus tagesbetreut (mit Rufbereitschaft für Wochenende und Nacht)<br />
unterschieden.<br />
Daneben wird weiterhin die Kategorie der betreuten Wohngemeinschaften beibehalten<br />
werden.<br />
In der überwiegenden Zahl wünschen die Betroffenen, selbstständig in ihrer eigenen Wohnung<br />
leben zu können. Aus diesem Grund ist die Betreuung in der eigenen Wohnung mit Hilfe einer<br />
mobilen sozialpsychiatrischen (Wohn-)Betreuung der Vorzug zu geben und findet das<br />
Betreuungsangebot damit eine wichtige Ergänzung.<br />
Dieselbe Zielsetzung unterstützen auch sog. Trainingswohnungen - das sind Wohnungen,<br />
die mit befristeten Mietverträgen an psychisch beeinträchtigte Menschen vergeben werden,<br />
mit dem Ziel, durch intensive Betreuung die selbständige "Wohnfähigkeit" zu erlernen bzw.<br />
zu verbessern.<br />
Viele Betroffene können aber auch, ob als Übergang oder auf Dauer, von betreuten<br />
Gemeinschaftswohnformen profitieren. Für sie sollen die angebotenen<br />
Gemeinschafts-Wohnformen Orte des sozialen Lernens und der gegenseitigen Unterstützung<br />
sein und für Menschen, die sonst isoliert und vereinsamt leben würden, einen Rahmen für<br />
soziale Kontakte bieten.
Wie für alle anderen Formen der sozialpsychiatrischen Angebote auch gilt für alle Wohnformen<br />
die Prämisse der Erreichbarkeit, der überschaubaren Größe, des Normalisierungs- und des<br />
Integrationsprinzips.<br />
Grundsätzlich sollte für jeden Betreuungsbedarf ein passendes Angebot von Wohnhäusern,<br />
Wohngemeinschaften und Trainingswohnungen bestehen. Im Sinne einer induktiven Planung<br />
soll aber auch die Entwicklung weiterer Formen betreuten Wohnens gefördert werden und<br />
nicht eine Festschreibung derzeit bestehender Modelle erfolgen.<br />
Die Richtgröße für Wohnhäuser sind 12 — 15 Plätze (vgl. Normkostenmodell), für<br />
Wohngemeinschaften 4 — 5 Plätze.<br />
Eigene Modelle von Betreutem Wohnen für spezielle Gruppen (Forensik; Jugendliche;<br />
Gerontopsychiatrie; Mehrfachdiagnosen etc.) sind überhaupt erst zu entwickeln.<br />
Unbenommen der gewählten Kategorisierung im Bereich des Betreuten Wohnens ist, wie<br />
die folgenden Ausführungen zeigen werden, die Versorgungslage hier besonders dünn.<br />
6.8.1 Versorgungssituation im Bereich Betreutes<br />
Wohnen<br />
Die Richtlinie des Österreichischen Bundesinstitutes für Gesundheitswesen (ÖBIG) weist den<br />
strukturellen Bedarf an Wohnplätzen für eine Region aus; die folgende Darstellung bezieht<br />
sich somit auf die in betreuten Wohnhäusern und Wohngemeinschaften angebotenen<br />
Betreuungseinheiten - in dieser Darstellung nicht inkludiert sind die Angebote mobiler<br />
Wohnbetreuung.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 129
10%<br />
20%<br />
30%<br />
40%<br />
50%<br />
60%<br />
70%<br />
80%<br />
90%<br />
100%<br />
0%<br />
Liezen<br />
Murau<br />
GU-Nord<br />
Knittelfeld<br />
Leoben<br />
Bruck/Mur<br />
Mürzzuschlag<br />
Voitsberg<br />
Deutschlandsberg Leibnitz<br />
Radkersburg<br />
Feldbach<br />
Fürstenfeld<br />
Hartberg<br />
Weiz<br />
Graz<br />
Judenburg<br />
GU-Süd<br />
VR62<br />
VR66<br />
VR63<br />
VR61<br />
VR65<br />
VR64<br />
Versorgungslage<br />
(%)<br />
Plätze<br />
benötigt<br />
Plätze Soll<br />
(7/10000<br />
Ew)<br />
Plätze ist<br />
Dienstposten<br />
Einwohnerstand<br />
Bezirk<br />
Region<br />
31,6<br />
108,4<br />
158,4<br />
50,0<br />
1,4<br />
226.244,0<br />
Graz Stadt gesamt<br />
VR61<br />
0,00<br />
87,5<br />
87,5<br />
0,00<br />
0,00<br />
124.973,0<br />
Graz_Ost<br />
VR61<br />
0,00<br />
70,9<br />
70,9<br />
0,00<br />
0,00<br />
101.271,0<br />
Graz_West<br />
VR61<br />
0,00<br />
42,0<br />
42,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
60.000,0<br />
Graz-Umgebung<br />
Nord<br />
VR61<br />
0,00<br />
49,9<br />
49,9<br />
0,00<br />
0,00<br />
71.304,0<br />
Graz-Umgebung<br />
Süd<br />
VR61<br />
0,00<br />
57,6<br />
57,6<br />
0,00<br />
0,00<br />
82.235,0<br />
Liezen<br />
VR62<br />
28,6<br />
32,5<br />
45,5<br />
13,0<br />
0,00<br />
64.991,0<br />
Bruck a.d. Mur<br />
VR63<br />
0,00<br />
47,4<br />
47,4<br />
0,00<br />
0,00<br />
67.767,0<br />
Leoben<br />
VR63<br />
0,00<br />
30,1<br />
30,1<br />
0,00<br />
0,00<br />
42.943,0<br />
Mürzzuschlag<br />
VR63<br />
0,00<br />
47,0<br />
47,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
67.200,0<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
49,7<br />
8,1<br />
16,1<br />
8,0<br />
0,00<br />
23.001,0<br />
Fürstenfeld<br />
VR64<br />
10,5<br />
42,4<br />
47,4<br />
5,0<br />
0,00<br />
67.778,0<br />
Hartberg<br />
VR64<br />
0,00<br />
16,8<br />
16,8<br />
0,00<br />
0,00<br />
24.068,0<br />
Radkersburg<br />
VR64<br />
0,00<br />
60,2<br />
60,2<br />
0,00<br />
0,00<br />
86.007,0<br />
Weiz<br />
VR64<br />
0,00<br />
43,0<br />
43,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
61.498,0<br />
Deutschlandsberg<br />
VR65<br />
37,9<br />
32,7<br />
52,7<br />
20,0<br />
0,00<br />
75.328,0<br />
Leibnitz<br />
VR65<br />
24,0<br />
28,5<br />
37,5<br />
9,0<br />
0,00<br />
53.588,0<br />
Voitsberg<br />
VR65<br />
59,3<br />
13,8<br />
33,8<br />
20,0<br />
10,5<br />
48.218,0<br />
Judenburg<br />
VR66<br />
0,00<br />
20,8<br />
20,8<br />
0,00<br />
0,00<br />
29.661,0<br />
Knittelfeld<br />
VR66<br />
130 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Betreutes Wohnen - im Detail
Region<br />
VR66<br />
Region<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR66<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Bezirk<br />
Murau<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Einwohnerstand<br />
357.548,0<br />
82.235,0<br />
175.701,0<br />
268.054,0<br />
190.414,0<br />
109.351,0<br />
1.183.303,0<br />
Einwohnerstand Dienstposten Plätze ist<br />
31.472,0<br />
1.183.303,0<br />
Dienstposten<br />
1,4<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
10,5<br />
11,9<br />
Plätze ist<br />
0,00<br />
11,9<br />
50,0<br />
0,00<br />
13,0<br />
13,0<br />
29,0<br />
20,0<br />
125,0<br />
0,00<br />
125,0<br />
Plätze Soll<br />
(7/10000 Ew)<br />
Plätze Soll<br />
(7/10000<br />
Ew)<br />
250,3<br />
57,6<br />
123,0<br />
187,6<br />
133,3<br />
76,5<br />
828,3<br />
22,0<br />
828,3<br />
Plätze<br />
benötigt<br />
Plätze benötigt<br />
200,3<br />
22,0<br />
703,3<br />
57,6<br />
110,0<br />
174,6<br />
104,3<br />
56,5<br />
703,3<br />
Versorgungslage<br />
(%)<br />
0,00<br />
15,1<br />
Versorgungslage<br />
(%)<br />
Die Tabelle zeigt deutlich, dass der Bedarf von 7 Wohnplätzen pro 10.000 Einwohnern an<br />
gestuft betreuten Wohneinrichtungen, wie vom Österreichischen Bundesinstitut für<br />
Gesundheitswesen in seinen Empfehlungen "Struktureller Bedarf in der psychiatrischen<br />
Versorgung" [1] angenommen, in keinem steirischen Bezirk auch nur annähernd, bzw. in<br />
zahlreichen Bezirken noch gar nicht erfüllt ist. Beinahe alle steirischen Versorgungsregionen<br />
sind massiv unterversorgt, was - über alle steirischen Bezirke hinweg - eine<br />
Gesamtversorgungsquote von nur rd. 15% begründet.<br />
An dieser Stelle kann gesagt werden, dass das große Manko an unterschiedlich betreuten<br />
Wohnangeboten in vielen Fällen zu einer Verlängerung stationärer Aufenthalte führt.<br />
Geht man von Wohnplätzen im Sinne eines modernen sozialpsychiatrischen Gedankengutes<br />
aus, so stehen steiermarkweit nur 125 Wohnplätze bei einem Soll-Wert von 828 betreuten<br />
Wohnplätzen unterschiedlicher Betreuungsintensität zur Verfügung und konnten im<br />
Bezugszeitraum 2009 137 KlientInnen betreut werden.<br />
Betreutes Wohnen wird in den Bezirken Judenburg, Bruck. a.d. Mur, Graz, Leibnitz, Voitsberg,<br />
Hartberg und Fürstenfeld angeboten. Die Kapazitäten liegen allerdings bei 10-50% der<br />
empfohlenen Werte.<br />
Als Träger von Angeboten betreuten Wohnens steht in der Stadt Graz der Verein<br />
"Wohn<strong>plattform</strong> <strong>Steiermark</strong>" zur Verfügung und dehnt dieser seine Versorgungsaktivitäten -<br />
wie am Beispiel "Verbundmodell Obersteiermark-Ost" - im Sinne eines Kooperationsvertrages<br />
mit dem vor Ort ansässigen psychosozialen Versorger, auch auf andere Regionen der<br />
<strong>Steiermark</strong> aus. In anderen Bezirken wiederum werden die verschiedenen Angebote betreuten<br />
Wohnens — soweit vorhanden - von den vor Ort tätigen Trägervereinen wahrgenommen.<br />
Weitere Wohnangebote, auch für psychisch Kranke, bietet die Caritas an.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 131<br />
20,0<br />
0,00<br />
10,6<br />
6,9<br />
21,8<br />
26,1<br />
15,1
132 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Betreutes Wohnen - im Detail<br />
Verzerrend wirken in der <strong>Steiermark</strong> jene Großheime in den Bezirken Deutschlandsberg,<br />
Graz, Graz-Umgebung und Leibnitz, die zwar viele Heimplätze zur Verfügung stellen, von ihrer<br />
Konzeption und den Standards aber nicht den Kriterien einer modernen Sozialpsychiatrie<br />
entsprechen. 2009 bot die Sonderkrankenanstalt in Schwanberg im Bezirk Deutschlandsberg<br />
163 Pflegeplätze, das seit Nov. 2005 ebenfalls als Sonderkrankenanstalt gewidmete,<br />
ursprüngliche Pflegeheim Neutillmitsch bei Leibnitz 110, und das Pflegezentrum der<br />
Barmherzigen Brüder in Kainbach bei Graz gar 600 Pflegeplätze an. In Graz ergänzen ein<br />
Pflegeheim in Mariatrost mit 60 Plätzen sowie das Aloisianum für alkoholkranke Menschen<br />
mit 30 Plätzen das Angebot.<br />
Im Bereich der Langzeit Wohn- und Pflegeeinrichtungen standen in der <strong>Steiermark</strong> 2009<br />
überdies 10.841 bewilligte Plätze in 192 Pflegeheimen sowie 111 Pflegeplätze mit 342<br />
bewilligten Betten zur Verfügung. In vielen Fällen werden in diesen Pflegeeinrichtungen<br />
Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen versorgt, wobei die Unterbringung in vielen<br />
Fällen Fehlbelegungen aufgrund mangelnder adäquater Angeboten betreuten Wohnens sind<br />
und keine dem state of the art entsprechende Wohnversorgungen darstellen.<br />
6.8.4 Dienstposten im Betreuten Wohnen<br />
Die folgende Darstellung bezieht sich auf sämtliche dem Versorgungsbereich des Betreuten<br />
Wohnens zugewiesenen Dienstposten, jene der mobilen Wohnbetreuung sind nicht mehr in<br />
dieser Darstellung enthalten!<br />
Aufgabenteilbereich<br />
Betreute<br />
Wohngemeinschaften<br />
Wohnhäuser<br />
DP betreuend gesamt<br />
15,9<br />
25,2<br />
Allgemeine<br />
Sozialpsychiatrie -<br />
Schwerpunkt<br />
Erwachsene<br />
15,9<br />
25,2<br />
Gerontopsychiatrie<br />
0,00<br />
0,00<br />
Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrie<br />
Bezogen auf die beschriebenen Angebote betreuten Wohnens in der <strong>Steiermark</strong> wurden über<br />
alle Angebote hinweg im Berichtszeitraum 2009 41 Dienstposten für die fachliche Betreuung<br />
zur Verfügung gestellt.<br />
Wohngemeinschaften wurden hauptsächlich in der Stadt Graz mit gesamt 15,9 Dienstposten<br />
betreut, darüber hinaus wird - in kleinem Umfang - dieses Angebot auch in den Bezirken<br />
Hartberg, Leibnitz und Voitsberg zur Verfügung gestellt.<br />
Personalintensiver erweisen sich die Wohnhäuser dagegen mit insgesamt 25,2 Dienstposten<br />
an den Standorten Graz und Judenburg.<br />
0,00<br />
0,00
6.8.5 KlientInnenstatistik<br />
1,5%<br />
9,5%<br />
16,8%<br />
15,3%<br />
0,7%<br />
1,5%<br />
5,8%<br />
0,7%<br />
48,2%<br />
Klienten ICD10 Diagnosen<br />
Betreutes Wohnen 2009<br />
OD ohne Diagnose<br />
ND nicht diagnostiziert<br />
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />
psychischer Störungen<br />
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />
psychotrope Substanzen<br />
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />
Störungen<br />
F30-F39 Affektive Störungen<br />
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />
Störungen<br />
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />
Störungen und Faktoren<br />
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />
F70-F79 Intelligenzminderung<br />
F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />
Beginn in der Kindheit und Jugend<br />
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />
Im Jahr 2009 wurden 137 KlientInnen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren, davon circa 5%<br />
Migranten, wohnbetreut. Die ICD-Diagnosen zeigen, dass sich in den Maßnahmen Betreuten<br />
Wohnens Menschen mit einer massiven psychiatrischen Symptomatik finden. So litten im<br />
Jahr 2009 48% der KlientInnen an schizophrene Psychosen, 16% an affektiven Störungen,<br />
15% an Persönlichkeitsstörungen und 9% an Neurotischen, Belastungs- und somatoformen<br />
Störungen. 6% waren nicht diagnostiziert.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 133
134 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Betreutes Wohnen - im Detail<br />
2,9%<br />
7,3%<br />
44,5%<br />
4,4%<br />
2,9%<br />
6,6%<br />
31,4%<br />
Klienten Lebensunterhalte<br />
Betreutes Wohnen 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
arbeitsmarktspezifische<br />
Leistungen<br />
eigenes Einkommen<br />
durch Erwerbstätigkeit<br />
Pensionen<br />
Sozialhilfe<br />
Unterstützung durch<br />
Angehörige<br />
andere<br />
Der Schweregrad der psychiatrischen Problematik spiegelt sich auch in ihrer Arbeitssituation<br />
bzw. im Lebensunterhalt der KlientInnen - beide wichtige soziodemographische<br />
Charakteristika:<br />
gut 44% der KlientInnen sozialpsychiatrischer Wohnbetreuungseinrichtungen leben von<br />
Pensionen, 32% nehmen arbeitsmarktspezifische Leistungen in Anspruch, nur 6% verfügen<br />
über ein Einkommen aus eigener Erwerbstätigkeit.<br />
7% sind Empfänger von Leistungen der Sozialhilfe; rund 3% leben durch Unterstützung von<br />
Angehörigen, 4,3% von anderen Einkünften.<br />
In den meisten Fällen stehen den Betroffenen, selbst bei regelmäßigen Einkünften, nur<br />
geringe Mittel zur Verfügung. Eine Existenz um die bzw. unterhalb der Armutsgrenze psychisch<br />
Kranker stellt aber nicht nur einen Risikofaktor im Hinblick auf die Erlangung und<br />
Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit sowie ihrer sozialen Integration, sondern<br />
auch eine starke Einschränkung der Lebensqualität der Betroffenen dar.
5,8%<br />
2,9%<br />
0,7%<br />
29,9%<br />
12,4%<br />
2,9%<br />
1,5%<br />
2,2%<br />
4,4%<br />
37,2%<br />
Klienten Zuweiser<br />
Betreutes Wohnen 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
Behörden<br />
Familie/ Angehörige<br />
Krankenhäuser<br />
niedergelassene helfende Berufe<br />
psychosoziale Einrichtungen<br />
Sachwalter<br />
Selbstzuweisung<br />
Soziale Initiativen<br />
andere<br />
Die Statistik zeigt, dass auch die diversen Maßnahmen betreuten Wohnens zu den - soferne<br />
grundsätzlich verfügbar - bereits gut etablierten Angeboten im Rahmen der<br />
sozialpsychiatrisch/psychosozialen Versorgung gehören:<br />
Mit 37% der Zuweisungen sind die Krankenanstalten der größte Zuweiser, die den Patienten<br />
im Interesse einer zeitlichen Minimierung eines stationären psychiatrischen Aufenthaltes,<br />
im Anschluss an einen stationären Aufenthalt zum Zweck der Nachbetreuung an die regionalen<br />
Wohnbetreuungseinrichtung zuweisen.<br />
Rund 30% der Zuweisungen erfolgt durch die psychosozialen Einrichtungen, welche - im<br />
Rahmen ihres Angebotsspektrums - die auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen<br />
KlientInnen abgestimmten Maßnahmen konstatieren. Weitere 3% werden durch<br />
unterschiedliche Behördern zugewiesen, rund 6% sind Selbstzuweisungen.<br />
Die restlichen 24% teilen sich recht gleichmäßig auf Zuweisungen von Sachwaltern, sozialen<br />
Initiativen, niedergelassenen helfenden Berufen, den Familien und den Betroffenen selbst<br />
auf.<br />
6.8.9 Psychiatrische Familienpflege<br />
Die psychiatrische Familienpflege des Landes <strong>Steiermark</strong> (PFP) entstand - als spezielles<br />
Angebot im Bereich des betreuten Wohnens - durch das Engagement sozialpsychiatrisch<br />
handelnder Psychiater an der Landesnervenklinik Sigmund Freud (LSF) in Graz schon 1946.<br />
Von Anfang an war die PFP als Wohnversorgung für intellektuell und/oder psychisch schwer<br />
beeinträchtigte Menschen konzipiert.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 135
136 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Betreutes Wohnen - im Detail<br />
Die PFP ist eine eigenständige Organisationseinheit der KAGES in enger Zusammenarbeit<br />
mit der Landesnervenklinik Sigmund Freud, und stellt sich die Aufgabe, eine sinnvolle,<br />
kostengünstige Alternative zur Unterbringung von psychisch chronisch kranken und/oder<br />
geistig behinderten Menschen in psychiatrischen Wohnheimen anzubieten.<br />
Zur Zeit werden rund 140 PatientInnen aus allen steirischen Bezirken bei etwa 100 Familien<br />
in der West-, Süd- und Oststeiermark von einem interdisziplinären Team aus FachärztInnen,<br />
PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, Sozialassistentin, diplomiertem Pflegepersonal sowie<br />
einer Verwaltungsassistentin betreut. Neben regelmäßigen Visiten erfolgt auch die gezielte<br />
Auseinandersetzung mit alltäglichen Bedürfnissen, Regeln und Notwendigkeiten in Bereichen<br />
wie Arbeit, Freizeit, Wohnen und Ernährung und bei Bedarf auch eine therapeutische<br />
Intervention. Zusätzliche Angebote reichen von Informations- und Fortbildungsveranstaltungen<br />
für Pflegefamilien bis zur Durchführung von Urlaubswochen für Betreute.<br />
Der Fokus der fachlichen Betreuung besteht darin, den Entwicklungsprozess, den PatientInnen<br />
und die Pflegefamilien gemeinsam durchmachen, zu begleiten und bei Bedarf problembezogen<br />
einzugreifen.<br />
Das Ziel der Psychiatrischen Familienpflege ist die Unterbringung chronisch psychisch<br />
kranker und/oder geistig behinderter Menschen im Rahmen einer familiären Pflege und<br />
Integration, der Aufbau und die Förderung persönlicher, lebensechter und emotionaler<br />
Beziehungen dieser Menschen zur Pflegefamilie und die Sicherstellung einer ihren<br />
Bedürfnissen entsprechenden psychiatrischen Betreuung. Innerhalb einer Pflegefamilie<br />
entwickeln sich persönliche, lebensechte und emotionale Beziehungen.<br />
Mögliche PatientInnen werden nach dem Krankheitsbild sowie ihrer Wohn- und<br />
Integrationsfähigkeit beurteilt. Bei den Gastfamilien sind deren Kooperationsfähigkeit,<br />
Familienstruktur, Wohnkultur und Integrationsbereitschaft ausschlaggebende Beurteilungs-<br />
bzw. Entscheidungskriterien. Das Kennenlernen von Patient und Familie erfolgt in drei Phasen:<br />
zunächst wird ein Nachmittag zusammen mit dem/der BezugspflegerIn aus dem stationären<br />
Bereich bei der Gastfamilie im Sinne eines ersten Kontaktes verbracht; danach ein<br />
Wochenende allein vom Patienten bei der Familie; vor der letztlichen Entscheidung für einen<br />
Pflegeplatz wohnt der Patient zwei Wochen im Sinne einer Probezeit bei der Familie.<br />
Die PatientInnen werden in den Alltag der Familie integriert, dadurch werden ihre<br />
Handlungsspielräume erweitert, ihre Selbstbestimmung und Selbständigkeit gefördert. Im<br />
Prozess der Weiterentwicklung innerhalb einer Familie haben die PatientInnen die Möglichkeit<br />
in der Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen, was folglich einen Gewinn an Autonomie<br />
bedeutet. Damit einhergehend erfolgt sowohl eine Verbesserung der Lebensqualität als auch<br />
ein erhöhtes Wohlbefinden der PatientInnen. Durch diese gemeindenahe Betreuungsform<br />
können kostenintensive stationäre Aufenthalte weitestgehend vermieden werden.<br />
Gesetzlich ist die Psychiatrische Familienpflege im Steiermärkischen Pflegeheimgesetz<br />
verankert.
6.9 Arbeit und berufliche<br />
Rehabilitation - im Detail<br />
"Arbeit ist einer der wichtigsten Vorgänge, um sich als handelnder, unabhängiger und<br />
selbstbewusster Mensch erleben zu können". Diese Aussage gilt als einer der Grundsätze<br />
in der beruflichen Integration. Denn die meisten psychisch beeinträchtigten Menschen oder<br />
Menschen in akuten Lebenskrisen haben ihre Fähigkeit zu arbeiten verloren, oder sie ist<br />
zumindest vorübergehend stark eingeschränkt. Das bedeutet für diese Menschen, dass<br />
zusätzlich zur Krankheit bzw. zur Krise noch die stabilisierende Funktion der Arbeit wegfällt.<br />
Arbeitsrelevante Kompetenzförderung, Arbeitstraining sowie die Beschäftigung in sog.<br />
Trainingsfirmen sollen die berufliche Integration von Menschen mit psychischen<br />
Beeinträchtigungen wieder ermöglichen. In den unterschiedlichen Projekten zur beruflichen<br />
Integration werden Menschen, die aufgrund von psychosozialen Problemen arbeitslos oder<br />
PensionsbezieherInnen sind, auf den beruflichen Wiedereinstieg vorbereitet. Unterstützung<br />
bei der Arbeitssuche und am Arbeitsplatz selbst gibt es durch die Arbeitsassistenz.<br />
Die berufliche Rehabilitation bietet in der <strong>Steiermark</strong> derzeit die Instrumente der<br />
Arbeitsfähigkeitsprofilerstellung (3 Monate), Arbeitsdiagnostik (1 Monat), Arbeitstraining (12<br />
- 15 Monate), arbeitsrelevante Kompetenzförderung (bis 18 Monate), Arbeitsassistenz,<br />
Trainingsfirmen und Zuverdienstplätze.<br />
Ein breites Spektrum arbeitsrehabilitativer Angebote im weiteren Sinn sollen somit eine, dem<br />
individuellen Bedarf angepasste Wiedereingliederung des Betroffenen in den Arbeitsprozess<br />
ermöglichen.<br />
6.9.1 Versorgungssituation im Bereich<br />
Arbeitsassistenz<br />
Arbeitsassistenz verfolgt - für Menschen mit geistigen, körperlichen und psychischen<br />
Beeinträchtigungen - folgende hauptsächliche Zielsetzungen:<br />
1. Durchführung einer intensiven, auf den Einzelnen ausgerichtenten Form der<br />
Arbeitsvermittlung (= integrativer Teil)<br />
2. Hilfestellung bei der Erhaltung eines Arbeitsplatzes (= präventiver Teil) sowie<br />
3. Beratung und Hilfestellung bei Fragen sowohl von Seiten der Arbeitssuchenden als auch<br />
von Seiten der Firmen und Betriebe sowie Maßnahmen zur Hebung der<br />
Einstellungsbereitschaft der Betriebe (= kommunikativer Teil)<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 137
138 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Arbeit und berufliche Rehabilitation - im Detail<br />
Wolfgang Grünauer<br />
Bundessozialamt, Landesstelle <strong>Steiermark</strong><br />
Babenbergerstraße 35, 8020 Graz<br />
Arbeitsassistenz allgemein<br />
Arbeitsassistenz<br />
psychische<br />
Beeinträchtigung<br />
Arbeitsassistenz<br />
Hörbehinderung<br />
Arbeitsassistenz<br />
sehbehindert/ blind<br />
Arbeitsassistenz <strong>Steiermark</strong><br />
Stand August 2009<br />
AASS Projektträger Region<br />
Anzahl der AASS<br />
in Voll-<br />
zeitäquivalenz<br />
tatsächliche<br />
Anzahl der<br />
AASS<br />
BBRZ Österreich Leoben, Bruck/Mur, Mürzzuschlag 4,80 5<br />
Jugend am Werk Stmk. GmbH<br />
Verein für psychische und soziale<br />
Lebensberatung Judenburg<br />
Graz, Graz-Umgebung, Voitsberg,<br />
Deutschlandsberg<br />
7 9<br />
Judenburg, Knittelfeld, Murau 4 7<br />
Lebenshilfe Ennstal Liezen 3,8 4<br />
Chance B<br />
Feldbach, Fürstenfeld, Hartberg,<br />
Weiz<br />
5 6<br />
Lebenshilfe Radkersburg Leibnitz, Radkersburg 4 6<br />
pro mente <strong>Steiermark</strong><br />
Graz, Graz-Umgebung,<br />
Oststeiermark<br />
4,8 6<br />
PSZ-Leibnitz Leibnitz 2 2<br />
PSZ-Hartberg Hartberg 1,5 2<br />
Jugend am Werk Stmk GmbH <strong>Steiermark</strong> 2,5 3<br />
Odilien-Institut <strong>Steiermark</strong> <strong>Steiermark</strong> 1,6 2<br />
Gesamt 41 52<br />
Das Angebot der Arbeitsassistenz in der <strong>Steiermark</strong> ist dezentral organisiert und wird<br />
flächendeckend angeboten. Die von der Landesstelle <strong>Steiermark</strong> des Bundessozialamtes<br />
zur Verfügung gestellten, und in der Tabelle aufbereiteten Daten, bieten einen Überblick über<br />
die Trägerorganisationen der Arbeitsassistenz in ihren inhaltlichen Schwerpunktsetzungen<br />
(allgemein, für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, etc.) sowie deren regionaler<br />
Zuständigkeit.<br />
21.09.09
6.9.2 Versorgungssituation im Bereich<br />
Arbeitsrehabilitation<br />
Übergeordnete Zielsetzung sämtlicher arbeitsrehabilitativer Maßnahmen im weitesten Sinne<br />
ist die Entwicklung beruflicher Perspektiven, deren Umsetzung sowie die Integration der<br />
betroffenen Personen in den Arbeitsmarkt.<br />
VR62<br />
Region<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
Bezirk<br />
VR66<br />
Graz Stadt gesamt<br />
Graz_Ost<br />
Graz_West<br />
Graz-Umgebung<br />
Nord<br />
Graz-Umgebung<br />
Süd<br />
Liezen<br />
Bruck a.d. Mur<br />
Leoben<br />
Mürzzuschlag<br />
Feldbach<br />
Fürstenfeld<br />
Liezen<br />
Murau<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Leoben<br />
Voitsberg<br />
Einwohnerstand Dienstposten Plätze ist<br />
226.244,0<br />
124.973,0<br />
101.271,0<br />
60.000,0<br />
71.304,0<br />
82.235,0<br />
64.991,0<br />
67.767,0<br />
42.943,0<br />
67.200,0<br />
23.001,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
Bruck/Mur<br />
VR61<br />
VR63<br />
GU-Nord<br />
Graz<br />
GU-Süd<br />
Mürzzuschlag<br />
Deutschlandsberg Leibnitz<br />
191,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
16,0<br />
22,0<br />
22,0<br />
0,00<br />
22,0<br />
12,0<br />
Plätze Soll<br />
(5/10000<br />
Ew)<br />
VR65<br />
113,1<br />
62,5<br />
50,6<br />
30,0<br />
35,7<br />
41,1<br />
32,5<br />
33,9<br />
21,5<br />
33,6<br />
11,5<br />
Weiz<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 139<br />
Plätze<br />
benötigt<br />
Hartberg<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
Fürstenfeld<br />
Radkersburg<br />
-77,88<br />
62,5<br />
50,6<br />
30,0<br />
35,7<br />
25,1<br />
10,5<br />
11,9<br />
21,5<br />
11,6<br />
0,00<br />
Versorgungslage<br />
(%)<br />
168,8<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
38,9<br />
67,7<br />
64,9<br />
0,00<br />
65,5<br />
100,0
140 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Arbeit und berufliche Rehabilitation - im Detail<br />
Region<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
Bezirk<br />
Hartberg<br />
Radkersburg<br />
Weiz<br />
Deutschlandsberg<br />
Leibnitz<br />
Voitsberg<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Murau<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Einwohnerstand Dienstposten Plätze ist<br />
67.778,0<br />
24.068,0<br />
86.007,0<br />
61.498,0<br />
75.328,0<br />
53.588,0<br />
48.218,0<br />
29.661,0<br />
31.472,0<br />
1.183.303,0<br />
3,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
3,4<br />
0,00<br />
187,1<br />
42,0<br />
0,00<br />
16,0<br />
0,00<br />
15,0<br />
20,0<br />
12,0<br />
21,0<br />
0,00<br />
411,0<br />
Plätze Soll<br />
(5/10000<br />
Ew)<br />
33,9<br />
12,0<br />
43,0<br />
30,7<br />
37,7<br />
26,8<br />
24,1<br />
14,8<br />
15,7<br />
591,7<br />
Plätze<br />
benötigt<br />
0,00<br />
12,0<br />
27,0<br />
30,7<br />
22,7<br />
6,8<br />
12,1<br />
0,00<br />
15,7<br />
180,7<br />
Versorgungslage<br />
(%)<br />
100,0<br />
0,00<br />
37,2<br />
0,00<br />
39,8<br />
74,6<br />
49,8<br />
100,0<br />
Im Berichtszeitraum 2009 konnten Maßnahmen der Arbeitsrehabilitation in 12 steirischen<br />
Bezirken mit insgesamt 411 Betreuungsplätzen angeboten werden. Der Ausbaustand in den<br />
Bezirken lag dabei zwischen 37 und 100%. 63,3 Dienstposten betreuendes Personal haben<br />
insgesamt 1.136 KlientInnen betreut.<br />
6.9.3 Klientenstatistik<br />
1,1%<br />
0,6%<br />
2,5% 0,3%<br />
1,8% 4,0%<br />
3,7%0,6%2,8%<br />
9,7%<br />
20,0%<br />
39,1%<br />
13,8%<br />
Klienten ICD10 Diagnosen<br />
Arbeitsthemen 2009<br />
OD ohne Diagnose<br />
ND nicht diagnostiziert<br />
0,00<br />
69,5<br />
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />
psychischer Störungen<br />
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />
psychotrope Substanzen<br />
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />
Störungen<br />
F30-F39 Affektive Störungen<br />
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />
Störungen<br />
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />
Störungen und Faktoren<br />
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />
F70-F79 Intelligenzminderung<br />
F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />
Beginn in der Kindheit und Jugend<br />
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen
Grafik und Tabelle zeigen das Diagnosespektrum der 2009 im Rahmen arbeitsrehabilitativer<br />
Maßnahmen betreuten KlientInnen: Gut 74% der Menschen im Bereich der<br />
Arbeitsrehabilitation sind von den drei Diagnosegruppen affektive Störungen (40%),<br />
schizophrene Störungen (20%) und Belastungsstörungen (14%) betroffen. Weitere 3% fallen<br />
in den Diagnosebereich der Störungen durch psychotrope Substanzen und 10% in den Bereich<br />
Persönlichkeitsstörungen.<br />
3,7% der KlientInnen sind nicht diagnostiziert, weitere 4% ohne Diagnose<br />
Da all diese Einrichtungen Vermittlungsquoten für Vermittlungen auf den Arbeitsmarkt zu<br />
erfüllen haben, und diese auch erreichen, kann damit ein Vorurteil in der Bevölkerung<br />
widerlegt werden. Offensichtlich können viele Menschen mit oder nach diesen schweren<br />
Störungen bei entsprechender Begleitung und genügend Zeit, um ihre Fähigkeiten wieder<br />
aufzubauen, wieder einer beruflichen Tätigkeit nachgehen.<br />
9,3%<br />
5,8%<br />
1,9%<br />
2,1%<br />
2,0%<br />
1,1%<br />
77,6%<br />
Klienten Lebensunterhalte<br />
Arbeitsthemen 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
arbeitsmarktspezifische<br />
Leistungen<br />
eigenes Einkommen<br />
durch Erwerbstätigkeit<br />
Pensionen<br />
Sozialhilfe<br />
Unterstützung durch<br />
Angehörige<br />
andere<br />
Ein großer Teil der KlientInnen, nämlich 77%, die im Kontext der sozialpsychiatrischen<br />
Betreuung arbeitsrehabilitative Maßnahmen konsumieren, tun dies im größeren Rahmen<br />
arbeitsmarktspezifischer Leistungen und bestreiten aus diesen auch ihren Lebensunterhalt;<br />
rund 6% der KlientInnen werden während der Maßnahme von Angehörigen unterstützt; knapp<br />
10% genießen ein Einkommen aus eigener Erwerbstätigkeit; nur 2% beziehen Sozialhilfe.<br />
Von Pensionen leben lediglich 24 Personen (2%).<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 141
142 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Arbeit und berufliche Rehabilitation - im Detail<br />
12,5%<br />
0,1%<br />
22,1%<br />
4,0%<br />
4,3%<br />
8,2%<br />
0,9%<br />
2,7%<br />
5,3%<br />
39,9%<br />
Klienten Zuweiser<br />
Arbeitsthemen 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
Behörden<br />
Familie/ Angehörige<br />
Krankenhäuser<br />
niedergelassene helfende Berufe<br />
psychosoziale Einrichtungen<br />
Sachwalter<br />
Selbstzuweisung<br />
Soziale Initiativen<br />
andere<br />
Als Hauptzuweiser zu arbeitsrehabilitativen Maßnahmen fungierten 2009 mit 40% Behörden,<br />
wobei die Zuweisungen vornehmlich vom AMS bzw. dem Bundessozialamt erfolgen; sowie<br />
ebenfalls mit 22% die psychosozialen Einrichtungen im Rahmen ihrer Betreuung und<br />
Therapieplanung. Die anderen Zuweiser teilen sich wie folgt auf: rund 12,5% sind<br />
Selbstzuweisungen, 4% der KlientInnen kommen von Sozialen Initiativen, 8% von<br />
niedergelassenen helfenden Berufen, 5% von Krankenhäusern, sowie 2,7% von der Familie;<br />
rund 4% kommen von anderen, nicht näher spezifizierten Zuweisern.
6.10 Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstrukturen - im Detail<br />
Menschen, die während oder nach ihrer psychischen Erkrankung keiner Erwerbsarbeit<br />
nachgehen können bzw. mit denen dieser Schritt aufgrund der Schwere der<br />
krankheitsbedingten Belastung (noch) nicht im Zuge arbeitsrehabilitativer Maßnahmen<br />
vorbereitet werden kann, wird in den "tagesstrukturierenden Einrichtungen" eine Beschäftigung<br />
geboten.<br />
Tagesstrukturen sorgen darüber hinaus mit vielen verschiedenen Maßnahmen, v.a. aber<br />
durch das (Wieder-) Erlernen von Fähigkeiten der Alltagsbewältigung, für eine allgemeine<br />
Verbesserung der Lebensqualität, für Rehabilitation und Integration psychisch und<br />
psychosozial beeinträchtigter Menschen in unserer Gesellschaft.<br />
Die Zielsetzungen reichen von der Stabilisierung und Verbesserung der psychischen und<br />
sozialen Lebenssituation, über die Erweiterung von persönlichen und sozialen Fähigkeiten,<br />
die Verhinderung von sozialer Isolation, die Förderung der Integration, die Beschäftigung in<br />
einem geschützten Rahmen als sinnvolle Strukturierung des Tages, der Unterstützung bei<br />
der Wiedererlangung der Beziehungs- und Gruppenfähigkeit, bis hin zur Vorbereitung auf<br />
Arbeitstrainingsmaßnahmen, Verbesserung der Lebensqualität und nicht zuletzt der Steigerung<br />
des individuellen Selbstwertgefühls.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 143
144 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen - im Detail<br />
6.10.1 Versorgungssituation im Bereich<br />
sozialpsychiatrischer Tagesstrukturen<br />
VR62<br />
Region<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
Bezirk<br />
VR66<br />
Graz Stadt gesamt<br />
Graz_Ost<br />
Graz_West<br />
Graz-Umgebung<br />
Nord<br />
Graz-Umgebung<br />
Süd<br />
Liezen<br />
Bruck a.d. Mur<br />
Leoben<br />
Mürzzuschlag<br />
Feldbach<br />
Fürstenfeld<br />
Hartberg<br />
Radkersburg<br />
Weiz<br />
Deutschlandsberg<br />
Liezen<br />
Murau<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Leoben<br />
Voitsberg<br />
Einwohnerstand Dienstposten Plätze ist<br />
226.244,0<br />
124.973,0<br />
101.271,0<br />
60.000,0<br />
71.304,0<br />
82.235,0<br />
64.991,0<br />
67.767,0<br />
42.943,0<br />
67.200,0<br />
23.001,0<br />
67.778,0<br />
24.068,0<br />
86.007,0<br />
61.498,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
5,8<br />
0,22<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
Bruck/Mur<br />
VR61<br />
VR63<br />
GU-Nord<br />
Graz<br />
GU-Süd<br />
Mürzzuschlag<br />
Deutschlandsberg Leibnitz<br />
76,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
25,0<br />
16,0<br />
0,00<br />
12,0<br />
30,0<br />
0,00<br />
29,0<br />
0,00<br />
12,0<br />
12,0<br />
Plätze Soll<br />
(4/10000<br />
Ew)<br />
VR65<br />
90,5<br />
50,0<br />
40,5<br />
24,0<br />
28,5<br />
32,9<br />
26,0<br />
27,1<br />
17,2<br />
26,9<br />
9,2<br />
27,1<br />
9,6<br />
34,4<br />
24,6<br />
Weiz<br />
Plätze<br />
benötigt<br />
Hartberg<br />
Feldbach<br />
VR64<br />
Fürstenfeld<br />
Radkersburg<br />
14,5<br />
50,0<br />
40,5<br />
24,0<br />
28,5<br />
7,9<br />
10,0<br />
27,1<br />
5,2<br />
0,00<br />
9,2<br />
0,00<br />
9,6<br />
22,4<br />
12,6<br />
Versorgungslage<br />
(%)<br />
84,0<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
76,0<br />
61,5<br />
0,00<br />
69,9<br />
100,0<br />
0,00<br />
100,0<br />
0,00<br />
34,9<br />
48,8
Region<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
Region<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR66<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Bezirk<br />
Leibnitz<br />
Voitsberg<br />
Judenburg<br />
Knittelfeld<br />
Murau<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Einwohnerstand Dienstposten Plätze ist<br />
75.328,0<br />
53.588,0<br />
48.218,0<br />
29.661,0<br />
31.472,0<br />
1.183.303,0<br />
Einwohnerstand Dienstposten<br />
357.548,0<br />
82.235,0<br />
175.701,0<br />
268.054,0<br />
190.414,0<br />
109.351,0<br />
1.183.303,0<br />
0,00<br />
5,8<br />
0,22<br />
0,00<br />
0,00<br />
12,6<br />
18,6<br />
Plätze ist<br />
0,00<br />
0,00<br />
5,9<br />
3,0<br />
3,8<br />
18,6<br />
76,0<br />
25,0<br />
28,0<br />
71,0<br />
47,0<br />
50,0<br />
297,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
15,0<br />
297,0<br />
Plätze Soll<br />
(4/10000 Ew)<br />
Plätze Soll<br />
(4/10000<br />
Ew)<br />
143,0<br />
32,9<br />
70,3<br />
107,2<br />
76,2<br />
43,7<br />
473,3<br />
30,1<br />
21,4<br />
19,3<br />
11,9<br />
12,6<br />
473,3<br />
Plätze<br />
benötigt<br />
Plätze benötigt<br />
67,0<br />
10,1<br />
6,4<br />
0,00<br />
0,00<br />
0,00<br />
176,3<br />
7,9<br />
42,3<br />
36,2<br />
29,2<br />
0,00<br />
176,3<br />
Versorgungslage<br />
(%)<br />
66,4<br />
70,0<br />
100,0<br />
100,0<br />
100,0<br />
62,7<br />
Versorgungslage<br />
(%)<br />
53,1<br />
76,0<br />
39,8<br />
66,2<br />
61,7<br />
100,0<br />
Über eigene Tagesstrukturen verfügen bislang erst 13 von insgesamt 17 steirischen Bezirken.<br />
Die <strong>Steiermark</strong> sollte — entsprechend den ÖBIG-Richtlinien über den strukturellen Bedarf in<br />
der psychiatrischen Versorgung 1998 [1], wonach 5 Klientenplätzen pro 10.000 Einwohner<br />
als Bedarfsanhaltszahl herangezogen wird - über 473 Klientenplätze verfügen, tatsächlich<br />
standen aber im Jahr 2009 lediglich 297 Klientenplätze zur Verfügung. Das entspricht einer<br />
Versorgungslage von 62%.<br />
Einen nicht nur der Vollversorgung entsprechenden, sondern sogar geringfügig darüber<br />
hinausgehenden Stand, erreichte nur die Versorgungsregion 66, das sind die Bezirke<br />
Judenburg, Knittelfeld und Murau. Weitere Regionen liegen zwischen 39 und 76 prozentiger<br />
Versorgung mit Tagesstrukturen. Die Region 61, Graz und Graz-Umgebung, kommen auf 54%<br />
der für die Einwohnerzahl notwendigen Versorgung mit Institutionen, welche<br />
tagesstrukturierende Massnahmen anbieten.<br />
Noch ohne tagesstrukturierendes Angebot waren im Berichtszeitraum 2009 die Bezirke<br />
Leoben, Graz-Umgebung, Fürstenfeld, Radkersburg.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 145<br />
62,7
146 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen - im Detail<br />
6.10.3 Klientenstatistik<br />
Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 659 KlientInnen in sozialpsychiatrischen<br />
Tagesstrukturen betreut.<br />
9,7%<br />
0,6%<br />
9,4%<br />
23,5%<br />
0,2%<br />
0,6%<br />
0,2%<br />
1,4%<br />
3,3%<br />
1,1%<br />
3,6%<br />
1,7%<br />
44,8%<br />
Klienten ICD10 Diagnosen<br />
Tagesstätten 2009<br />
OD ohne Diagnose<br />
ND nicht diagnostiziert<br />
F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />
psychischer Störungen<br />
F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />
psychotrope Substanzen<br />
F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />
Störungen<br />
F30-F39 Affektive Störungen<br />
F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />
Störungen<br />
F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />
Störungen und Faktoren<br />
F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />
F70-F79 Intelligenzminderung<br />
F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />
F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />
Beginn in der Kindheit und Jugend<br />
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />
Rund 70% der KlientInnen sind hier den zwei Gruppen schizophrener Störungen und affektiver<br />
Störungen zuzuordnen. Mit einer Verteilung von 45% schizophrener Psychosen, 23% affektive<br />
Störungen zeigt sich bereits der Schwerpunkt in diesem Angebot. Menschen, die sehr schwer<br />
Kontakt finden, unabhängig ob aus depressivem Erleben oder psychotischer Symptomatik,<br />
sind zumindest für eine gewisse Zeit darauf angewiesen, Unterstützung in der Gestaltung<br />
ihres Alltages zu erhalten und einen Rahmen zum Neu- oder Wiedererlernen ihrer sozialen<br />
Fähigkeiten zu erhalten. Persönlichkeitsstörungen und Belastungsstörungen machen je 10%,<br />
Störungen durch psychotrope Substanzen lediglich 2% der Diagnosen aus. Nur 3,3% haben<br />
keine Diagnose.<br />
Die Zielgruppe der schwer psychisch Erkrankten wird hier beeindruckend erreicht. Leider<br />
fehlen in einigen Regionen noch immer Angebote, sodass diese schwer betroffenen Menschen<br />
mit Wartezeiten konfrontiert sind.
4,2%<br />
3,5%<br />
6,5%<br />
67,5%<br />
5,8%<br />
10,3%<br />
2,1%<br />
Klienten Lebensunterhalte<br />
Tagesstätten 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
arbeitsmarktspezifische<br />
Leistungen<br />
eigenes Einkommen<br />
durch Erwerbstätigkeit<br />
Pensionen<br />
Sozialhilfe<br />
Unterstützung durch<br />
Angehörige<br />
andere<br />
Der überwiegende Teil von 67% der Personen bestreiten ihren Lebensunterhalt aus Pensionen,<br />
immerhin 10% aus arbeitsmarktspezifischen Leistungen. Rund 4% leben von Sozialhilfe und<br />
nur rund 2% können auf ein eigenes Einkommen zugreifen, oder erhalten Unterstützung<br />
durch Angehörige (4%) oder haben andere Einkommensformen (6%).<br />
2,9%<br />
8,3%<br />
1,8%<br />
43,9%<br />
9,1%<br />
0,8%<br />
3,6%<br />
5,2%<br />
17,1%<br />
7,3%<br />
Klienten Zuweiser<br />
Tagesstätten 2009<br />
(ohne Angaben)<br />
Behörden<br />
Familie/ Angehörige<br />
Krankenhäuser<br />
niedergelassene helfende Berufe<br />
psychosoziale Einrichtungen<br />
Sachwalter<br />
Selbstzuweisung<br />
Soziale Initiativen<br />
andere<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 147
148 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen - im Detail<br />
Tagesstrukturen sind ein Eckpfeiler im sozialpsychiatrischen Betreuungskontext; vor allem<br />
chronisch psychisch Kranke und Menschen, die nicht mehr über arbeitsrehabilitative<br />
Maßnahmen an den Arbeitsmarkt herangeführt werden können und damit im Interesse einer<br />
Tagesstrukturierung in einer Tagesstätte Beschäftigung im therapeutischen Kontext finden<br />
sollen, werden hier betreut. Die Zuweisung erfolgt häufig im Rahmen der individuellen<br />
Therapieplanung von Seiten der psychosozialen Einrichtungen. Im Jahr 2009 waren dies<br />
43% der Zuweisungen. Zu deutlich geringeren Anteilen treten aber auch niedergelassene<br />
helfende Berufe (7%), Krankenhäuser (17%), Angehörige (5%), soziale Initiativen (2%),<br />
Behördern (4%), Sachwalter (3%) bzw. die KlientInnen selbst als Zuweiser (8%) auf.<br />
6.10.7 Projekt "Leere Wohnung" M4<br />
Konzept eines Modells zur Umsetzung von Selbstbestimmung für Menschen mit<br />
sozialpsychiatrischen Problemen<br />
aKKu grazost ist eine sozialpsychiatrische Tagesstätte im Rahmen des Psychosozialen<br />
Dienstes Graz Ost des Vereins Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit.<br />
Seit ca. 4 Jahren werden vorwiegend chronisch psychisch kranke Menschen in der<br />
tagesstrukturierenden Maßnahme betreut. Aufgrund der schweren psychischen Problematik<br />
eines Teils der Klientel erweist sich eine Integration in den Arbeitsmarkt als unmöglich.<br />
Erreichbar ist ein gewisses Maß an psychischer Stabilität und der Aufbau bzw. die Pflege<br />
sozialer Kontakte. Dies erfolgt in einem ersten Schritt innerhalb der Institution. Das zentrale<br />
Ziel der Einrichtung ist die Förderung von Selbständigkeit bis zum höchstmöglich erreichbaren<br />
Niveau.<br />
Nach einigen Jahren Aufenthalt sind viele KlientInnen zwar in der Lage ihren Alltag an<br />
einzelnen tagesstättenfreien Tagen selbständig zu bewältigen, jedoch ist das soziale Netz<br />
außerhalb der Institution zu wenig tragfähig, um eine längerfristige Stabilisierung ohne oder<br />
zumindest mit deutlich geringerer institutioneller Unterstützung zu gewährleisten.<br />
Der Schritt aus dem Schutz der Institution hinaus, ist für die meisten KlientInnen deshalb<br />
schwierig, da die wesentlichen Bereiche, wie Sozialkontakte und Freizeit außerhalb der<br />
Institution nicht ausreichend selbst gestaltet werden können und es sowohl räumlich als<br />
auch inhaltlich kein geeignetes Angebot gibt, das den notwendigen Schritt aus dem<br />
professionellen Betreuungsrahmen erleichtern und unterstützen würde.<br />
Eine sinnvolle Aufgabe innerhalb einer Gemeinschaft, aber außerhalb des institutionellen<br />
Rahmens könnte jedoch den Schritt in die eigen bestimmte Lebensgestaltung ermöglichen<br />
und die Aufenthaltsdauer und das Ausmaß der institutionellen Betreuung reduzieren.
Das Hauptproblem der KlientInnen betrifft die Einsamkeit, und die Örtlichkeiten in denen<br />
sie Ideen umsetzten können. Öffentliche Orte wie Kaffeehaus, Ausstellungen und ähnliches<br />
sind zwar beliebt, bieten aber einige Nachteile.<br />
1.) Sie geben inhaltlich sehr klar vor, was in den Räumlichkeiten gemacht werden kann und<br />
was nicht. Zusätzlich bieten sie wenige Möglichkeiten, zumindest etwas geschützt zu sein.<br />
2.) Bewegung im öffentlichen Raum kostet Geld. Ohne Eintritte oder ein Mindestmaß an<br />
Konsum stehen diese Räume nicht zur Verfügung. Da es sich bei den TeilnehmerInnen aber<br />
fast ausschließlich um Menschen mit Mindestpension oder einem Bezug in ähnlicher Höhe<br />
handelt, ist die Möglichkeit sich in diesem Bereich zu bewegen schon aus diesem Grund<br />
äußerst begrenzt.<br />
Die TeilnehmerInnen einer Tagesstätte sind, auch wenn es sich um chronisch beeinträchtigte<br />
Menschen handelt, durchaus in der Lage, kreativ zu sein, inhaltliche Konzepte zu entwickeln<br />
und sie gemeinsam umzusetzen, wenn sie die Sicherheit haben, dass sie bei auftretenden<br />
psychischen Problemen stabile Ansprechpartner haben.<br />
Da eine vollständige Verselbständigung ein zu großer nächster Schritt wäre, ist die Reduktion<br />
der Teilnahmetage gerade bei den chronisch beeinträchtigten Menschen, die oft mehrere<br />
Tage in der Woche kommen, blockiert. Gerade für diese Gruppe besteht eine Warteliste, die<br />
in die Jahre geht, da hier wenig Fluktuation gegeben ist.<br />
Eine Lösungsmöglichkeit ist die Schaffung von weiteren Tagesstätten, wie es vom ÖBIG<br />
(Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen) ohnehin vorgeschlagen wird.<br />
Unbenommen dieser Notwendigkeit versuchen moderne sozialpsychiatrische Konzepte aber,<br />
neue Formen der Versorgung zu finden, die sich am unteren Rand der möglichen<br />
professionellen Beteiligung, bei gesicherter Qualität bewegen.<br />
Aus diesem Grund wurde das folgende Konzept der "leeren Wohnung" umgesetzt:<br />
Durch Anmietung von Räumlichkeiten (150 m2) konnte man den KlientInnen einen Raum<br />
für ihre Freizeitaktivitäten und für die weitere Selbststrukturierung unter Bewahrung der<br />
schützenden Gruppensituation ermöglichen.<br />
Teil des Konzeptes ist es, Raum und ein gewisses Budget für die Einrichtung zur Verfügung<br />
zu stellen, sich aber bei der Gestaltung und beim inhaltlichen Ablauf nicht einzumischen.<br />
Die Räume werden nur auf Einladung betreten. Jeder Teilnehmer erhält nach schriftlicher<br />
Akzeptierung der Hausordnung einen Schlüssel.<br />
Professionisten haben in diesem Betreuungsbereich einen sehr großen Einfluss. Jede Vorgabe<br />
bezüglich Einrichtung und Inhalt würde zu einer Form von Ablauf führen, die professionellem<br />
Denken entspricht, und den Teilnehmern die Freiheit der Entwicklung eigener Wünsche und<br />
Vorstellungen nimmt. Gerade dieses Entwickeln von Eigenem stärkt die innere Struktur, und<br />
führt zu einer weiteren Verselbständigung und gesteigertem Selbstwert.<br />
Diese Art des Vorgehens fordert extreme Zurückhaltung von Seiten der initiierenden<br />
Einrichtung.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 149
150 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen - im Detail<br />
Im Ablauf ist vorgesehen, dass TeilnehmerInnen anfangs noch im Rahmen der Tagesstätte<br />
mit der eigenständigen Planung beauftragt werden, und dann tageweise Freistellungen für<br />
dieses Projekt bekommen, bis es möglich ist, einige Tage pro Woche zu reduzieren.<br />
In der ersten Phase bleiben 1-2 Tage pro Woche in der Tagesstätte als "Rückendeckung"<br />
erhalten. Diese Tage sind zur Erholung, zum Kontakthalten, aber auch zum Gewährleisten<br />
der notwenigen Sicherheit im Rest der Woche notwendig.<br />
Nach einiger Zeit zeigt sich, ob es für einige Personen möglich ist, diese Tage ganz aufzugeben,<br />
oder ob dieser Schutz in reduziertem Maß, über längere Zeit bzw. ständig notwendig ist.<br />
Da es bislang kein vergleichbares Modell für diese Form des Vorgehens gibt, konnte nicht<br />
vorhergesagt werden, wie sich das Projekt bewähren würde.<br />
Da Entwicklungen grundsätzlich langsam vor sich gehen, wurde ein Zeitraum von rund drei<br />
Jahren kalkuliert, um seriöse Aussagen über den Erfolg treffen zu können.<br />
Nach zwei Jahren zeigt sich aber bereits, dass nach einer ersten Phase der Verunsicherung<br />
und Krise sich jetzt eine stabile Gruppe gebildet hat, die gemeinsam die Freizeit verbringt.<br />
Es ist ihnen gelungen die Räumlichkeiten für sich feierlich zu eröffnen und jetzt sogar einen<br />
regelmäßigen Kaffeebetrieb einmal pro Woche zu bewerkstelligen.<br />
Durch die Bildung dieser Kerngruppe, welche die Räumlichkeiten nutzt und dort für Belebung<br />
sorgt, ist es für weitere TeilnehmerInnen viel leichter möglich, hier anzubinden und ebenfalls<br />
Tage in diese Form der Selbstorganisation zu schifften.<br />
Da es sich hier um ein völlig neues Konzept handelt, wird der Prozess evaluiert und<br />
wissenschaftlich begleitet.<br />
Autor: Dr. Günter Klug, Leiter des psychosozialen Dienstes Graz-Ost der Gesellschaft zur<br />
Förderung seelischer Gesundheit
6.11 Krisendienst<br />
Bei psychiatrischen Akutfällen, bei denen eine Hospitalisierung nicht unbedingt nötig erscheint,<br />
sollten - bei grundsätzlicher Erreichbarkeit - als erste Ansprechpartner der aktuell psychiatrisch<br />
Behandelnde/Betreuende bzw. die entsprechende Einrichtung, oder aber der niedergelassene<br />
Psychiater kontaktiert werden.<br />
Erst wenn diese nicht erreicht werden können, sollten die Ambulanzen der LSF, an der Univ.<br />
Klinik für Psychiatrie sowie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eggenberg kontaktiert,<br />
bzw. ein sozialpsychiatrischer Krisendienst in Anspruch genommen werden.<br />
Gedacht als eine landesweite, kostenlose Einrichtung, die seelische Not- und Krisensituationen<br />
durch ein Telefonat oder den persönlichen Einsatz vor Ort (mobiler Krisendienst) zu lösen<br />
sucht, richtet sich ein Krisendienst an Menschen in psychosozialen Krisen und psychiatrischen<br />
Notsituationen sowie alle Personen aus deren nahem Umfeld, insbesondere Angehörige.<br />
Das Angebot umfaßt in erster Linie Erreichbarkeit rund um die Uhr, telefonische und mobile<br />
Krisenintervention und die Vereinbarung weiterer Schritte beziehungsweise die Vermittlung<br />
an eine weiterführende Betreuung.<br />
Trotz des dringenden Bedarfs hat sich ein Krisendienst für die <strong>Steiermark</strong> aus Gründen<br />
mangelnder personeller Ressourcen, noch nicht realisieren lassen. Einzig in der Region<br />
<strong>Steiermark</strong> Ost mit den Bezirken Feldbach, Fürstenfeld und Radkersburg wird der Klientel<br />
ein 24-Stunden Journaldienst angeboten.<br />
Im Interesse einer integrativen psychosozialen/sozialpsychiatrischen Versorgung der<br />
steirischen Bevölkerung findet jedoch eine gute Vernetzung mit allgemeinen telefonischen<br />
Notdiensten wie der Telefonseelsorge (Tel.: 142), dem Sorgentelefon des<br />
Kinderschutzzentrums Graz für Kinder und Jugendliche (Tel.: 0800/201-440), dem<br />
Frauenhaus (Tel.: 42 99 00), der Notschlafstelle für Jugendliche bei Krisen (Tel.: 48 29 59),<br />
der Stiftung WEIL - für junge suizidgefährdete Menschen (Tel.: 0664/3586786) etc.statt.<br />
Im Interesse der Qualitätssicherung erfahren die MitarbeiterInnen der Telefonseelsorge eine<br />
jährlich Mitarbeiterschulung zum Umgang mit Menschen in<br />
psychosozialen/sozialpsychiatrischen Krisen.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 151
152 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />
6.12 Spezialangebote<br />
6.12.1 Dienstposten betreuend nach<br />
Altersgruppenschwerpunkten<br />
Aufgabenteilbereich<br />
Andere Wohnformen für<br />
psychisch kranke Menschen<br />
Spezialangebot<br />
Beratungsstellen<br />
Spezialangebot Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Spezialangebot<br />
Migrantenpsychiatrie<br />
Spezialangebot Tagesstätten<br />
DP betreuend gesamt<br />
1,5<br />
1,6<br />
0,19<br />
9,6<br />
0,89<br />
Allgemeine Sozialpsychiatrie Kinder- und<br />
- Schwerpunkt Erwachsene Jugendpsychiatrie<br />
Für den Bereich Spezialangebote, auf den ca 6% der Gesamtklientel entfallen, lässt sich<br />
eine Dienstpostenverteilung wie folgt feststellen: 9,5 Dienstposten entfallen auf Angebote<br />
der Migrantenpsychiatrie, gefolgt von 1,6 Dienstposten bei Beratungsstellen und 1,46<br />
Dienstposten bei Anderen Wohnformen für psychisch kranke Menschen, sowie - neu seit<br />
2009 - 0,88 DP für spezielle Tagesstätten-Angebote, die im Altersgruppenschwerpunkt Kinder-<br />
und Jugendpsychiatrie angesiedelt sind.<br />
6.12.2 Gerontopsychiatrische Angebote<br />
Aufgrund der demographischen Entwicklung müssen wir uns auf eine sukzessive wachsende<br />
Zahl alter Menschen einstellen und mit einem angemessenen Angebotsspektrum - auch im<br />
Bereich der psychosozialen Versorgung - darauf reagieren. Sind es heute in Österreich bereits<br />
über 20%, so werden um 2035 bereits rund 35% der Gesellschaft der Gruppe sog. "alter<br />
Menschen" angehören. Gleichzeitig damit steigt auch die Zahl der Menschen mit psychischen<br />
Problemen in diesem Lebensabschnitt, denn laut Schätzungen leiden 25 - 30% der Menschen<br />
über 60 Jahren unter einer psychischen Störung; von diesen benötigen wiederum rund ein<br />
Viertel dringend einer psychiatrischen Behandlung. Unter den häufigsten Diagnosen sind<br />
Demenzerkrankungen, gefolgt von depressiven Störungen und schizophrenen<br />
Psychosen/Wahn.<br />
1,5<br />
1,6<br />
9,6<br />
0,19<br />
0,89
Damit kommt auch auf die psychosoziale/sozialpsychiatrische Versorgung eine große Aufgabe<br />
zu, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass familiäre Unterstützungsstrukturen in Zukunft<br />
immer dünner gesät und dem zufolge alternative Versorgungs- und Unterstützungsstrukturen<br />
unumgänglich sein werden.<br />
In der Behandlung und Betreuung alter Menschen ist es ebenso wichtig wie beim jungen<br />
oder erwachsenen Menschen, nicht nur das Symptom, sondern - im Sinne des<br />
bio-psycho-sozialen Modells - den Menschen in seiner Ganzheit ins Zentrum der Bemühungen<br />
zu stellen.<br />
Für die stationäre gerontopsychiatrische Versorgung stehen in der Landesnervenklinik<br />
Sigmund Freud (LSF) 109 Betten der Gerontopsychiatrischen Abteilung zur Verfügung.<br />
Ambulant zeigt sich, dass zwar prinzipiell viele Hilfsangebote vorhanden sind, um den<br />
Bedarfen und Bedürfnissen alter Menschen gerecht zu werden, der überwiegende Anteil<br />
widmet sich dabei aber somatischen Belangen und kaum psychischen/psychiatrischen<br />
Problemstellungen; die Herausforderung v.a. für die psychosozialen Versorger besteht aber<br />
in dem vom Betroffenen allein nicht mehr zu bewerkstelligenden hohen Koordinationsaufwand<br />
zwischen den einzelnen Hilfsangeboten. Hier bietet sich vor allem der so genannte erweiterte<br />
Case Management-Ansatz als bewährter Weg, um die Aufgaben und Abläufe aller an der<br />
Patientenversorgung beteiligten Professionisten zu koordinieren und damit die Leistung<br />
möglichst effizient zu erbringen sowie ergänzend auch noch die unerlässliche Vernetzung<br />
mit dem informellen Hilfssystem, wie der Familie, Freunden, den Nachbarn, usw. herzustellen..<br />
Ziel muss es sein - wie in allen Bereichen der sozialpsychiatrischen Versorgung - so lange als<br />
sinnvoll eine Übersiedelung ins Pflegeheim hinauszuzögern und dem Betroffenen seine<br />
Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit zu erhalten.<br />
Um das zu ermöglichen, müssen viele Maßnahmen gesetzt und Rahmenbedingungen<br />
geschaffen und - vor allem auch - koordiniert werden, die auch für den alten Menschen ein<br />
Leben in höchstmöglicher Lebensqualität zu Hause garantieren und sich dabei auch noch<br />
als wesentlich kostengünstiger erweisen, als jede Variante einer stationären Unterbringung.<br />
Neben dem "brookering" - muss aber v.a. auch der Beziehungskomponente in Form einer<br />
durchgehenden Bezugsperson, im Interesse der Einsamkeitsprophylaxe Rechnung getragen<br />
werden.<br />
Aus diesen Beweggründen wurde bereits 2003 ein Konzept für die extramurale<br />
gerontopsychiatrische Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> entwickelt, das den Rahmen für den<br />
Auf- und Ausbau eines gerontopsychiatrischen Versorgungsnetzes in den kommenden Jahren<br />
geben soll.<br />
Aus dem selben Jahr stammt eine Richtlinie des ÖBIG zur gerontopsychiatrischen<br />
Versorgungsstruktur, welche die Arbeit der Psychiatrieplanung gleichermaßen unterstützt.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 153
154 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />
Im Raum Graz steht die Mobile gerontopsychiatrische Assistenz (SOPHA) für die Betreuung<br />
von alten Menschen mit komplexen sozialpsychiatrischen Bedürfnissen zur Verfügung. Neben<br />
der Verbesserung des medizinischen, psychischen, sozialen und funktionalen Status steht<br />
vor allem auch die Schaffung eines formellen und informellen Netzwerkes bzw. dessen<br />
Entlastung im Zentrum der Bemühungen, was zu einer Stabilisierung gerontopsychiatrisch<br />
Erkrankter und damit zum Erhalt der außerstationären Wohnfähigkeit beitragen soll.<br />
Mit demselben Fokus steht das Gerontopsychiatrische Zentrum (GPZ) als Anlaufstelle für<br />
medizinische Abklärungen, Beratung und Entlastung für Erkrankte sowie deren Angehörige<br />
zur Verfügung.<br />
Darüber hinaus werden gerontopsychiatrische PatientInnen nach Maßgabe vorhandener<br />
Ressourcen in den Psychosozialen Diensten betreut.<br />
Über alle Einrichtungen hinweg wurden im Berichtszeitraum 2009 insgesamt 2118<br />
PatientInnen im Altersgruppenschwerpunkt "Alte Menschen" betreut. Das sind 12% der<br />
Gesamtklientel. Aufgrund nicht ausreichender Personalressourcen kann jedoch längst nicht<br />
auf den tatsächlichen Bedarf reagiert werden!<br />
Kontakte:<br />
Landesnervenklinik Sigmund Freud<br />
Gerontopsychiatrische Abteilung<br />
Wagner Jauregg Platz 1, 8053 Graz<br />
Tel.: 0316/2191-2215<br />
e-mail: internet@lsf-graz.at<br />
Geronto Psychiatrisches Zentrum<br />
Plüddemanngasse 33, 8010 Graz<br />
Tel.: 0316/890035<br />
e-mail: gpz@gfsg.at<br />
Sozialpsychiatrische Assistenz für ältere Menschen<br />
Hasnerplatz 4, 8010 Graz<br />
Tel.: 0316/676076-149<br />
e-mail: psz.hasnerplatz@gfsg.at
6.12.3 Kinder- und Jugendpsychiatrische Angebote<br />
Die Kinder- und Jugendpsychiatrische Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> war im Berichtszeitraum<br />
weder im stationären, noch im außerstationären Bereich ausreichend gewährleistet:<br />
Im stationären Bereich steht die Kinder- und Jugendpsychiatrische Abteilung der<br />
Landesnervenklinik Sigmund Freud mit 41 Betten sowie einer Tageskllinik zur Verfügung.<br />
Darüber hinaus werden Kinder und Jugendliche auf der psychosomatisch -<br />
psychotherapeutischen Station und Ambulanz der Universitäts-Kinderklinik betreut.<br />
Im außerstationären Bereich kann aufgrund der zu geringen personellen Ressourcen in den<br />
psychosozialen Beratungszentren auf den steigenden Bedarf an Kinder- und<br />
Jugendpsychiatrischer Betreuung längst nicht angemessen reagiert werden.<br />
Derzeit kann in den Beratungszentren in Hartberg, Leibnitz, Voitsberg, Hausmannstätten für<br />
GU-Süd sowie Feldbach mit den Außenstellen Fürstenfeld und Radkersburg, wenn auch nur<br />
mit geringer Kapazität so doch spezifisch, für Kinder- und Jugendliche sozialpsychiatrische<br />
Betreuung angeboten werden.<br />
In Graz stehen als spezifische Angebote des Psychosozialen Dienstes Graz-Ost die<br />
EPA-Kreatiwerkstatt für die Altersgruppe 15 - 25jährige (Kontakt: Tel.: 0316/228029) sowie<br />
EPA-2Zeit (Kontakt: Tel.: 0316/228445) zur Verfügung - beide mit dem Ziel, junge Menschen<br />
mit psychischen Problemen adäquat an das Thema Arbeit heranzuführen. Berufsfindung<br />
für Jugendliche derselben Altersgruppe bietet das Projekt Neuland am Standort des<br />
PSZ-Graz-Ost, Plüddemanngasse 45.<br />
Speziell auf Jugendliche ausgerichtete Arbeitsassistenz bietet Pro Mente <strong>Steiermark</strong> für Graz<br />
und Graz-Umgebung (Kontakt: Tel.: 0316/712726-14).<br />
In Graz ergänzen das Institut für Klinische Psychologie, Psychotherapie und<br />
Gesundheitsförderung des Kindes- und Jugendalters in der Hilmgasse, mit Exposituren in<br />
Feldbach sowie in Mitterdorf im Mürztal, sowie das Institut für Kind, Jugend und Familie in<br />
der Lagergasse mit Exposituren im Bezirk Voitsberg sowie in Bruck/Mur, das<br />
Beratungsangebot.<br />
Im Berichtszeitraum 2009 wurden in den verschiedenen Betreuungsbereichen der<br />
extramuralen sozialpsychiatrischen Einrichtungen, die ein dezidiertes Betreungsangebot für<br />
dies Altersgruppe anbieten, insgesamt 1163 Kinder und Jugendliche betreut. Das sind 6,7%<br />
der Gesamtklientel.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 155
156 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />
Als landeseigene Einrichtung steht speziell für Kinder mit Störungen der psychischen und<br />
kognitiven Persönlichkeitsentwicklung, bei reaktiven und alterstypischen psychosomatischen<br />
Verhaltensstörungen und nicht zuletzt bei Gefahr für die Entwicklung durch das soziale<br />
Umfeld, die Heilpädagogische Station des Landes <strong>Steiermark</strong> in der Krottendorferstraße in<br />
Graz-Wetzelsdorf zur Verfügung (Kontakt: Tel.: 0316/284218).<br />
Ein weiteres Angebot bieten Kinderschutzzentren in den Bezirken Weiz (für Weiz, Hartberg<br />
und Fürstenfeld), Deutschlandsberg, Bruck/Mur, Bruck-Kapfenberg, Leibnitz (auch zuständig<br />
für die Bezirke Radkersburg und Feldbach), Knittelfeld sowie in der Stadt Graz. Sie richten<br />
sich mit ihrem Angebot in erster Linie an Kinder und Jugendliche mit Gewalterfahrungen wie<br />
psychischer, körperlicher, sexueller Ausbeutung oder auch Vernachlässigung; ergänzend<br />
stehen sie aber auch jedem anderen, etwa bei Überforderung in Erziehungsaufgaben, Verdacht<br />
auf und/oder Wissen über Gewalterfahrungen von Kindern, usw. offen.<br />
In der Präventionsarbeit wird LehrerInnen, KindergärtnerInnen, Tagesmüttern usw. nicht<br />
zuletzt in ihrer Funktion als MultiplikatorInnen Information geboten.<br />
Ebenfalls an Kinder richtet sich das Sorgentelefon 0800/201-440 als eine Serviceeinrichtung<br />
des Sozialressorts des Landes <strong>Steiermark</strong>. In einem telefonischen Beratungsgespräch werden<br />
gemeinsam mit den AnruferInnen Strategien besprochen, um schrittweise eine Veränderung<br />
der Probleme erreichen zu können. Wird im Rahmen eines Beratungsgespräches festgestellt,<br />
dass eine Therapie hilfreich ist, besteht die Möglichkeit der Vermittlung an eine geeignete<br />
Beratungseinrichtung. Das Sorgentelefon stellt aber auch ein breites Informationsangebot<br />
zur Verfügung. Dieses Angebot steht mittlerweile auch online unter www.sorgentelefon.at<br />
zur Verfügung.<br />
Nicht zuletzt greifen auch Kinder und Jugendliche auf das Angebot der Telefonseelsorge<br />
unter der Telefonnummer 142 bzw. ebenfalls online unter www.telefonseelsorge.at zurück.<br />
Weitere Angebote für Jugendlichen im Ballungsraum Graz:<br />
In akuten Krisensituationen finden Jugendliche bei tartaruga telefonische und persönliche<br />
Beratung und im Bedarfsfall Schutz und Aufnahme mit begleitender Betreuung. Auslöser für<br />
die Inanspruchnahme des Angebotes von tartaruga sind meist persönliche Krisen auf dem<br />
Hintergrund von Gewalterfahrung, sexueller Ausbeutung oder Vernachlässigung in der Familie.<br />
Die Einrichtung richtet ihr Hilfsangebot direkt an die Jugendlichen - also ohne Vermittlung<br />
durch Jugendämter bzw. Beratungsstellen und schließt inhaltlich an das Angebot der<br />
Kinderschutzzentren für die Altersgruppe der Jugendlichen an (Kontakt: Tel.: 0316/772526).<br />
Auch das Schlupfhaus leistet ein vergleichbares Angebot: Jugendliche finden hier - als<br />
Ergänzung zum bestehenden höherschwelligen Unterbringungs- und Beratungsangebot -<br />
eine niederschwellige Notschlafstelle, welche Jugendlichen in unterschiedlichsten<br />
Problemsituationen den Zugang zum etablierten Hilfsangebot erleichtern, darüber hinaus<br />
aber - speziell für schwer erreichbare Jugendliche - ein konstantes und professionell begleitetes
Beziehungsangebot setzen soll, um auf diese Weise zumindest einen losen Kontakt<br />
aufrechterhalten und die Jugendlichen allmählich und behutsam an weiterführende<br />
Hilfsangebote heranführen zu können (Kontakt: Tel.: 0316/482959).<br />
Nähere Informationen zu allen Angeboten können über das Portal www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at<br />
in Erfahrung gebracht werden.<br />
6.12.4 Forensische Psychiatrie<br />
Die Forensische Psychiatrie befasst sich mit Fragen der Begutachtung von Menschen mit<br />
psychischen Störungen und der Behandlung von psychisch kranken Rechtsbrechern. Zu<br />
ihren zentralen Aufgaben zählen die Beurteilung von Zurechnungs- und Schuldfähigkeit, der<br />
Geschäfts- und Prozessfähigkeit, der Prognostik und der Beeinträchtigung der Berufs- und<br />
Arbeitsfähigkeit durch psychische Störungen.<br />
Für die Psychiatrieplanung stellt sich vor allem die Frage nach einer adäquaten Unterbringung<br />
und Versorgung psychisch kranker Rechtsbrecher während bzw. nach ihrer Entlassung aus<br />
dem Maßnahmenvollzug.<br />
Abgesehen davon, dass in fast allen psychiatrischen Krankenhäusern in Österreich forensische<br />
Schwerpunktabteilungen eingerichtet sind und forensisch-psychiatrische Ambulanzen geführt<br />
werden, müssen - dem durch die steigende Zahl der Einweisungen in Anstalten für psychisch<br />
kranke Rechtsbrecher entstandenen wachsenden Bedarf entsprechend - alternative Modelle<br />
der Unterbringung nach einer bedingten Entlassung aus dem Maßnahmenvollzug überlegt<br />
werden.<br />
Bei der Diskussion um solche Nachsorgeprojekte sind Fragen des Sicherheitsbedürfnisses<br />
der Bevölkerung jenen der Effizienz forensicher Therapie und Rehabilitation<br />
gegenüberzustellen und gegeneinander abzuwägen. Die Diskussion um eine effektive<br />
Kriminaltherapie und erst dadurch ermöglichte Überlegungen zu einer sorgfältigen<br />
Entlassungs- und Nachsorgeplanung bewegt sich im permanenten Spannungsfeld zwischen<br />
Risikoabschätzung, Hilfe und Kontrolle.<br />
Die <strong>Steiermark</strong> verfügt aktuell im Bereich forensicher Psychiatrie über eine Forensische<br />
Station mit 24 systemisierten Betten im Bereich der Landesnervenklinik Sigmund Freud.<br />
Ambulant wird unter der Trägerschaft der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit<br />
die Forensische Nachbetreuungsambulanz "FONAST" betrieben. Hier werden PatientInnen<br />
betreut, die vom Gericht die Weisung erhielten, sich einer psychotherapeutischen oder<br />
psychiatrischen Behandlung zu unterziehen. Bei freien Kapazitäten stehen diese<br />
Therapieplätze auch Personen ohne richterliche Weisung zur Verfügung.<br />
Die Behandlung ist für den/die KlientIn kostenlos, sofern eine Weisung nach § 179a StVG<br />
vorliegt. Die Therapie erfolgt ensprechend den Forderungen des Psychotherapie- und des<br />
Ärztegesetzes streng vertraulich.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 157
158 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />
Kontakte zur FONAST - Forensischen Nachbetreuungsambulanz <strong>Steiermark</strong>:<br />
- Standort Graz: Arche Noah 8 - 10, 8020 Graz. Tel.: 0316/820234-118.<br />
- Standort Leoben: Parkstrasse 11/2. Stk., 8700 Leoben. Tel.: 03842/45177-25<br />
- Standort Liezen: Hauptstrasse 4, 8940 Liezen.<br />
Von Seiten der verantwortlichen MitarbeiterInnen der steirischen Strafvollzugsanstalten<br />
werden unterschiedliche Nachsorgemodelle für den Zeitraum nach der bedingten Entlassung<br />
aus dem Strafvollzug als besonders dringlich eingefordert.<br />
Mit Erlass des BMJ wurde für Herbst 2007 im Sinne eines Modellprojektes für alternative<br />
Unterbringungsformen für aus dem Maßnahmenvollzug entlassene Personen, ein<br />
forensisch/sozialtherapeutisches Wohnprojekt mit rund 20 Wohnplätzen genehmigt.<br />
6.12.5 Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />
SozialbegleiterInnen bieten Menschen mit psychischen Erkrankungen während oder nach<br />
einem Klinikaufenthalt Hilfe und Unterstützung in Form von sozialem Kontakt. Dadurch soll<br />
es den Betroffenen erleichtert werden, wieder mit den Anforderungen des Alltags fertig zu<br />
werden; denn die Erfahrung zeigt, dass eine vertrauensvolle Beziehung die Lebensqualität<br />
deutlich verbessern kann!<br />
Dabei arbeiten SozialbegleiterInnen mit psychosozialen Zentren, ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen<br />
und anderen Sozialeinrichtungen zusammen. Alle SozialbegleiterInnen arbeiten ehrenamtlich<br />
und unterliegen der Schweigepflicht.<br />
Die <strong>Steiermark</strong> verfügt heute mit dem Verein Pro Humanis über die größte<br />
Laienhelfer-Organisation Österreichs! Ausgehend von der Vereinszentrale in Graz werden in<br />
unserem Bundesland SozialbegleiterInnen organisiert, ausgebildet und betreut.<br />
Dem heutigen Ausbaustand dieses ergänzenden Betreuungsangebotes — der Verein kann<br />
mittlerweile auf mehr als 300 ehrenamtliche MitarbeiterInnen verweisen — liegt eine 19-jährige<br />
Vereinsgeschichte zugrunde:<br />
Bereits im November 1991 begann ein erstes Team am Aufbau dieser "Nachbegleitung" zu<br />
arbeiten — auf ehrenamtlicher Basis wurden psychisch kranke Frauen besucht, um mit ihnen<br />
zu sprechen, sie zu motivieren und aufzubauen. Im Oktober 1992 wurde dann der Verein<br />
"Frauen für Frauen" gegründet.<br />
Im Jahr 1998 wurde der Verein als Arbeitskreis in die "Gesellschaft zur Förderung seelischer<br />
Gesundheit" aufgenommen. Im selben Jahr fand auch die erste rein männliche<br />
Ausbildungsgruppe für Sozialbegleiter von psychisch kranken Männern statt und so wurde<br />
aus "Frauen für Frauen" der Verein Pro humanis. Leben. Helfen. Seit 2002 schließlich steht<br />
der Verein auch organisatorisch wieder auf eigenen Beinen.
Nachdem nur 15% aller SozialbegleiterInnen bei Pro Humanis Männer sind, zielt das jüngste<br />
Projekt "next task - Sozialbegleiter 60+" darauf ab, Männer, die kurz vor der Pension stehen<br />
bzw. junge Senioren, zu diesem für sie selbst und die Gesellschaft gewinnbringenden<br />
Engagement zu bewegen.<br />
Für die Organisation, Ausbildung und Betreuung aller ehrenamtlichen SozialbegleiterInnen<br />
stehen - getrennt zuständig für die organisatorische, die fachliche Leitung sowie für die<br />
Betreuung - in der Zentrale von Pro Humanis in der Dreihackengasse 1 in 8020 Graz im<br />
Berichtszeitraum 2009 insgesamt sechs hauptamtliche MitarbeiterInnen zur Verfügung.<br />
6.12.6 Interkulturelle psychosoziale Versorgung<br />
Migration ist auch für die <strong>Steiermark</strong> und im Besonderen für die Stadt Graz als Ballungsgebiet<br />
ein nicht zu ignorierendes Thema; rund 2500 Asylwerber pro Jahr allein in Graz weisen darauf<br />
hin, dass nicht zuletzt die sozialpsychiatrische Betreuung auch auf diese Zielgruppe Rücksicht<br />
nehmen muss.<br />
Im Rahmen des Asylwerbergrundversorgungsprojektes der Caritas und der Stadt Graz wurde<br />
die Gesundheitsstelle des Vereins OMEGA (Verein für Opfer von Gewalt und<br />
Menschenrechtsverletzungen) bereits im Dezember 1997 um Mithilfe bei der medizinischen<br />
und psychologischen Versorgung in Zusammenarbeit mit Vertrauensärzten gebeten. Um ein<br />
effizientes Konzept entwickeln zu können, wurde eine Erhebung zum Gesundheitszustand<br />
von 150 AsylwerberInnen, die in verschiedenen Flüchtlingsheimen (u.a. Franziskushaus,<br />
Lorenzheim, St. Leonhard, Mühlgangweg) der CARITAS untergebracht waren, im Zeitraum<br />
von Juli - August 1998 durchgeführt.<br />
Ziel der Studie war es, eine ungefähre Orientierung über den aktuellen Gesundheitszustand<br />
der AsylwerberInnen erreichen zu können, um eventuelle präventive oder medizinische<br />
Maßnahmen ergreifen zu können.<br />
Aus den Ergebnissen der Studie konnte u.a. der Schluss gezogen werden, dass ein hoher<br />
Prozentsatz der Befragten unter psychischen Symptomen leidet und daher eine weitere<br />
psychologisch-medizinische Beratung und Betreuung erforderlich wäre.<br />
Seither konnten verschiedene Projekte initiiert werden:<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 159
160 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />
6.12.6.a OMEGA - Gesundheitsstelle<br />
Die gesundheitliche Situation von MigrantInnen wird nicht allein durch ihre spezifischen<br />
Lebensbedingungen gefährdet, sondern ist häufig durch zusätzliche Stressoren, wie<br />
traumatisierende Ereignisse im Heimatland, Verlusterlebnisse, Ausweisungsbedrohung oder<br />
auch Diskriminierung beeinträchtigt. Rund zehn Prozent der Wohnbevölkerung in Österreich<br />
haben bereits eine andere Staatsbürgerschaft als die österreichische und es ist eine große<br />
und gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Chancengleichheit nicht nur bezüglich der Teilhabe<br />
am sozialen und kulturellen Leben, sondern auch bezüglich des Zugangs zur<br />
Gesundheitsversorgung herzustellen.<br />
Trotz des höheren Krankheitsrisikos nehmen Migranten aufgrund von Informationsdefiziten,<br />
Verständigungsschwierigkeiten und eines erschwerten Zuganges zum Gesundheitswesen<br />
kaum an Vorsorgemaßnahmen teil.<br />
Aus diesem Grund verfolgt die Gesundheitsstelle des Vereins in der Granatengasse 2 in Graz<br />
primär die Idee, psychisch gesunde Menschen, die traumatischem Stress ausgesetzt waren<br />
und aufgrund dessen für psychische Probleme und Störungen anfälliger sind, durch<br />
verschiedene, nicht nur psychosoziale, Angebote zu unterstützen:<br />
Schon primärpräventiv sollen für diese Menschen, die als Flüchtlinge, Asylwerber, etc. nach<br />
Österreich kommen, Betreuungsangebote gemacht werden, die Anpassungsschwierigkeiten<br />
vorbeugen, oder eine Verschlechterung des psychischen Zustandes bzw. der Entwicklung<br />
psychischer Störungen entgegenwirken;<br />
wo bereits krankhafte psychische Beeinträchtigungen vorhanden sind, sollen diese durch<br />
weiterführende Betreuungsangebote gemildert und der Einzelnen bzw. Familien bei der<br />
Überwindung dieser Schwierigkeiten unterstützt werden.<br />
Die Betreuung soll durch ein multiprofessionelles Team, das unter Einbindung von<br />
Psychotherapeuten arbeitet, regelmäßig und langfristig angeboten werden.<br />
6.12.6.b Aufsuchende sozialpsychiatrische Betreuung von Menschen in<br />
Notschafstellen und Flüchtlingshäusern der Caritas<br />
(Kooperationsprojekt des Vereins Omega und der Caritas der Diözese Graz-Seckau)<br />
Mit dem Pilotprojekt "Sozialmedizinische Beratung für Menschen in Notschlafstellen,<br />
Obdachlosenheimen und ähnlichen Einrichtungen" wurde in der <strong>Steiermark</strong> ein Angebot<br />
lanciert, das ergänzend zu den bereits etablierten sozialpsychiatrischen und medizinischen<br />
Einrichtungen als besonders niederschwelliges Angebot fungieren soll.<br />
Zielgruppe sind Flüchtlinge, Asylwerber, Obdachlose und andere Randgruppen — also<br />
Menschen, für die die bereits vorhandenen sozialpsychiatrischen Einrichtungen unter<br />
Umständen noch zu hochschwellig sind. Denn die Barrieren für Menschen aus den definierten<br />
Zielgruppen liegen, neben sozialen und kulturellen, vor allem in sprachlichen Belangen;
darüberhinaus sind soziale Einrichtungen der geplanten Art in den Herkunftsländern nicht<br />
vorhanden bzw. werden aus Angst vor Stigmatisierung nicht genutzt. Im Fall der<br />
Symptomeskalation kamen — ohne entsprechendes Angebot — bisher nur teure stationäre<br />
Aufenthalte in Betracht.<br />
Ein besonders wichtiger Aspekt ist der mobile Charakter des Betreuungsangebotes — er<br />
gewährleistet, dass die definierte Zielgruppe — trotz der beschriebenen Barrieren von Seiten<br />
der BetreuerInnen erreicht werden kann! Denn die Erfahrungen zeigen, dass die beschriebene<br />
KlientInnengruppe aus den eingangs beschriebenen Gründen von sich aus kein<br />
Betreuungsangebot wahrnimmt. Um sie zu erreichen, ist eine mobile und niederschwellige,<br />
nachgehende Versorgung absolut erforderlich.<br />
Im Berichtszeitraum konnte regelmäßige sozialmedizinische Beratung und Betreuung für<br />
rund 650 Personen in folgenden Einrichtungen in der Stadt Graz angeboten werden:<br />
Arche 38<br />
Flüchtlingshaus St. Gabriel am Kalvariengürtel<br />
Flüchtlingsquartier Annenstrasse<br />
Haus Elisabeth in der Grabenstrasse<br />
Marienstüberl<br />
Marienambulanz in der Mariengasse<br />
Projekt ANJA<br />
Ressidorf (Herrgottwiesgasse)<br />
Schlupfhaus am Mühlgangweg<br />
St. Vinzenz in der Keplerstrasse<br />
Wohnhaus Team ON<br />
Die psychischen Auffälligkeiten und psychiatrischen Erkrankungen stehen meist in<br />
unmittelbarem Zusammenhang mit Reaktionen auf akute Traumen, wie Flucht und Folter<br />
(posttraumatisches Stresssyndrom), sind Folgeerkrankungen auf Alkohol- und Drogenkonsum<br />
oder sind psychiatrische Grunderkrankungen, die letztlich zum sozialen Abdriften geführt<br />
haben.<br />
Ziel des Projektes ist es, innerhalb des bestehenden Systems dem betroffenen Personenkreis,<br />
die ohne dieses mobile Betreuungsangebot durch den Rost unseres Gesundheitssystems<br />
fallen würden, sozialmedizinische/psychiatrische Akutversorgung anzubieten bzw. mit den<br />
betreuten Personen einen respektvollen und erreichbaren Weg zur Verbesserung der<br />
individuellen Lage zu erarbeiten. In zahlreichen Fällen können damit stationäre Aufenthalte<br />
verhindert werden;<br />
Die Behandlung erfolgt in Zusammenarbeit mit den Hausärzten und der Marienambulanz,<br />
die während der Öffnungszeiten als Informations- und Koordinationsstelle für<br />
allgemeinmedizinische und psychiatrische Fragen fungiert.<br />
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162 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />
Aber auch Kooperationen mit Kriseninterventionszentren, Obdachlosen- und<br />
Flüchtlingsbetreuungsstellen, Betreuungsstellen des Landes <strong>Steiermark</strong> und der Stadt Graz,<br />
den Krankenhäusern, Rettung und Polizei finden im Sinne einer gegenseitigen Unterstützung<br />
mit Infrastruktur und vorhandenen Ressourcen, wie DolmetscherInnen, TherapeutInnen,<br />
usw., statt.<br />
6.12.6.c Interkulturelle Psychotherapie und psychiatrische Betreuung<br />
Der Verein ZEBRA ist einer von fünf Vereinen in Österreich, die sich der sozialmedizinischen,<br />
rechtlichen und kulturellen Betreuung von AusländerInnen widmen.<br />
Flüchtlinge sind in der Regel in den bestehenden psychotherapeutischen und psychiatrischen<br />
Behandlungseinrichtungen aufgrund von sprachlichen und kulturellen Zugangsbarrieren<br />
benachteiligt. Nicht zuletzt aufgrund der sprachlichen Verständigungsprobleme wird diese<br />
PatientInnengruppe von den Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens sehr häufig<br />
als besonders schwierige beschrieben. Es kommt immer wieder zu kulturellen<br />
Missverständnissen und Abwehrmechanismen, welche wiederum in Fehldiagnosen,<br />
Behandlungsabbrüchen oder Fehlmedikationen ihren Ausdruck finden.<br />
Im Verein ZEBRA besteht nun schon seit 1996 das Angebot für Flüchtlinge und MigrantInnen,<br />
Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. In diesem Kontext war und ist es notwendig, Leitlinien<br />
für eine kultursensible Herangehensweise in der psychotherapeutischen Behandlung<br />
kontinuierlich zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Der psychotherapeutischer Ansatz des<br />
Vereins ist geprägt von einer integrativen, ganzheitlichen und salutogenetischen Grundhaltung.<br />
Die Weiterentwicklung der psychotherapeutischen Einrichtung orientierte sich an den<br />
Herausforderungen und Problemlagen, welche den psychosozialen BetreuerInnen in ihrer<br />
alltäglichen Arbeit begegnen. Schon sehr bald wurde klar, dass eine effektive<br />
psychotherapeutische Behandlung von Flüchtlingen nur unter gewissen kontextuellen<br />
Gegebenheiten zielführend und professionell durchgeführt werden kann.<br />
Neben der psychotherapeutischen Behandlung steht den KlientInnen der Einrichtung auch<br />
noch das Angebot der Sozial- und Rechtsberatung zur Verfügung. Im Arbeitsalltag kommt<br />
es zu einer sehr engen und unbürokratischen Kooperation zwischen diesen beiden<br />
Fachbereichen. Dieser Umstand ermöglicht es, entsprechend der jeweiligen Zuständigkeiten,<br />
einer professionellen Rolle treu zu bleiben.<br />
Inhaltliche Schwerpunkte in der psychotherapeutischen Behandlung sind meist<br />
fluchtspezifische psychische Probleme auf Grund von Trennung, Verlust, der<br />
extrembelastenden Lebenssituation, diskriminierenden und rassistischen Alltagserfahrungen,<br />
so wie psychische Folgen traumatischer Erfahrungen, die durch Krieg, Folter und durch<br />
sexuelle und familiäre Gewalt verursacht werden. Diese komplexen Belastungsfaktoren<br />
führen sehr häufig zu psychischen Auffälligkeiten und Erkrankungen welche neben einer<br />
psychotherapeutischen auch einer psychiatrischen Beurteilung und Behandlung bedürfen.<br />
Der Zugang zu unserem öffentlichen Gesundheitssystem stellt für Flüchtlinge sehr häufig
eine schier unüberwindliche Hürde dar. Gerade die in Anspruchnahme von psychiatrischen<br />
Versorgungsstrukturen, wird aufgrund von rationalen und irrationalen Ängsten behindert.<br />
Durchaus als berechtigt ist die Angst der Flüchtlinge und MigrantInnen, in öffentlichen<br />
psychiatrischen Einrichtungen nicht die notwendigen Ressourcen an geschulten<br />
DolmetscherInnen oder ausreichender interkultureller Kompetenz des Behandlungsteams<br />
vorzufinden.<br />
Eine interkulturell denkende und handelnde Psychiatrie und Psychotherapie sollte neben<br />
der geforderten Fachkompetenz auch über Wissen in Bezug auf ethnische, politische und<br />
sozio-kulturelle Einflussfaktoren auf individuelle psychische Ausdrucks- und<br />
Bewältigungsmöglichkeiten verfügen. Sie geht davon aus, dass Lebensentwürfe und Ziele,<br />
Wertvorstellungen, Krankheitserklärungsmodelle, Gesundheits- und Krankheitsverhalten so<br />
wie Stressbewältigungsmuster von den oben genannten Faktoren entscheidend determiniert<br />
werden.<br />
Grundsätzlich besteht die Notwendigkeit, dass sich öffentliche Gesundheitseinrichtungen<br />
vermehrt auch den Herausforderungen einer polykulturellen Gesellschaftsstruktur zuwenden<br />
und an ihrer interkulturellen Kompetenz arbeiten.<br />
Im Sinne der grundlegenden Patienten- und Menschenrechte auf Gleichbehandlung,<br />
ungeachtet religiöser, ethnischer oder geschlechtlicher Zugehörigkeit, ist es geradezu eine<br />
ethischen Verpflichtung, nach neuen Formen zu suchen, um diesen veränderten<br />
Anforderungen gerecht zu werden. Nicht zuletzt ist eine interkulturelle Öffnung des<br />
Gesundheitswesens auch aus sozio-ökonomischer Perspektive sinnvoll.<br />
6.12.6.d Dolmetschbegleitung im Gesundheitsbereich<br />
Besonders im Gesundheits- und Sozialbereich wird - wie schon erwähnt - der Zugang zu<br />
Leistungen oft durch Sprachbarrieren sehr erschwert. Um dieser Problematik zu begegnen,<br />
errichtete der Verein Omega bereits im Jahr 1997 in Zusammenarbeit mit dem Grazer<br />
Frauenreferat einen "Dolmetschpool", der nichtdeutschsprachige MitbürgerInnen bei ihren<br />
Behördenwegen, Arztbesuchen, Krankenhausbesuchen und —aufenthalten, Elternsprechtagen<br />
in Schulen etc. unterstützt. Diese Sprachbegleitung erfolgt durch professionelle und<br />
nichtprofessionelle DolmetscherInnen.<br />
Seit 1997 wird dieser Pool jedes Jahr aktualisiert und erweitert. Die DolmetscherInnen werden<br />
für insgesamt 54 Sprachen! eingesetzt, wobei im Berichtszeitraum DolmetscherInnen für<br />
die Sprachen Russisch/Tschetschenisch sowie Türkisch/Kurdisch am häufigsten<br />
angeforderten wurden.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 163
164 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />
6.12.6.e Marienambulanz<br />
Die Marienambulanz, die im April 1999 eröffnet wurde, steht als niederschwellige<br />
allgemeinmedizinische Primärversorgung jenen Menschen zur Verfügung, die keine<br />
Krankenversicherung haben (Asylwerber ohne Bundesbetreuung, Beschäftigungslose ohne<br />
AMS-Bezüge, Obdachlose etc.). Wenn nötig, werden die PatientInnen in fachärztliche<br />
Behandlung oder ins Spital weiterverwiesen, die ihre Leistungen in diesem Fall ehrenamtlich<br />
erbringen.<br />
Als Teil einer ganzheitlichen Behandlung erhalten die KlientInnen der Marienambulanz bei<br />
Bedarf auch psychosoziale Betreuung bzw. werden über weitere erforderlich Untersuchungs-<br />
und Therapiemaßnahmen beraten.<br />
Die Marienambulanz ist ein europaweit einzigartiges Gesundheitsprojekt für Randgruppen,<br />
das gestartet wurde, um für Menschen, die sonst durch das Netz unseres Gesundheitssystems<br />
fallen, ein niederschwelliges Angebot zu schaffen. Die Marienambulanz stellt ein<br />
Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Graz und den Vereinen Caritas und OMEGA sowie<br />
den Barmherzigen Schwestern dar. Im Sinne der Idee arbeiten zum größten Teil ehrenamtliche<br />
ÄrztInnen im Turnus.<br />
Im Jahr 2003 wurde damit begonnen, die zukünftige Arbeit abzusichern, indem für die<br />
Marienambulanz ein Status als ambulante Krankenanstalt beantragt wurde.<br />
Folgende Angebote stehen Ratsuchenden zur Verfügung:<br />
Allgemein medizinische Ambulanz<br />
Psychiatrie-Sprechstunde<br />
Diabetes-Ordination<br />
Hypertonie-Ordination<br />
Frauen-Sprechstunde<br />
Hepatitisberatung und Schulung<br />
Rollende Ambulanz<br />
Sozialpsychiatrisch nachgehende Arbeit<br />
Medizinische Beratung im Caritas-Kontaktladen (Streetwork im Drogenbereich)<br />
Seit dem Bestehen der Marienambulanz wurden mehrere tausend PatientInnen aus rund<br />
70 Herkunftsländern medizinisch versorgt - in der Ordination, der Betreuung durch streetwork<br />
und durch die "Rollende Ambulanz", aber auch in der seit 2006 neu eingerichteten<br />
psychiatrischen Sprechstunde.<br />
Im Februar 2007 wurde die Marienambulanz mit dem Steirischen Menschenrechtspreis<br />
2006 ausgezeichnet.<br />
Kontakt: Marienambulanz: Keplerstrasse 82/1, 8020 Graz<br />
Tel.: 0316/8015 361, Fax: 0316/72 13 69 353
6.12.7 NADA-Akupunktur<br />
Die National Acupuncture Detoxification Association (NADA) ist eine international tätige<br />
Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine bestimmte Form der Ohr-Akupunktur als<br />
Behandlungsmethode für Menschen mit psychischen- und Abhängigkeitserkrankungen<br />
einzuführen.<br />
Das Behandlungsverfahren der NADA — das "NADA Protokoll" — kombiniert Ohrakupunktur<br />
mit einer strukturierten, nicht-ängstigenden Art des Behandlungsstils. Es geht damit vor allem<br />
auf die besondere Problematik abhängiger oder psychiatrisch kranker Menschen ein und<br />
kann damit die Therapiefähigkeit ost überhaupt erst herstellen.<br />
Insgesamt sind die Patienten nach Akupunktur weniger ängstlich, stabiler, stärker, wacher<br />
und aufmerksamer; sie halten mehr aus. Das wirkt sich positiv auf eines der Hauptprobleme<br />
der psychiatrischen und der Suchtbehandlung aus - auf die Konsistenz ihrer Motivation zur<br />
Behandlung.<br />
Im NADA Protokoll wird daher Akupunktur vorteilhaft mit weiteren konventionellen<br />
suchtmedizinischen und psycho-sozio-therapeutischen Elementen verknüpft. Erst dann erlangt<br />
Akupunktur auf diesem schwierigen Gebiet ihre volle Akzeptanz und Effektivität.<br />
Der große Vorteil der Methode liegt in der Rigidität der Strukturerfordernisse: Das NADA<br />
Protokoll eignet sich für Ambulanzen, Kliniken, psychosoziale Beratungsstellen und<br />
Tageskliniken gleichermaßen wie für Gefängnisse oder aber besonders niederschwellige<br />
Einrichtungen wie Obdachlosenasyle u.a.m.<br />
Gemeinhin hat sich jedoch gezeigt, dass im Umgang mit schwierigen, ängstlichen und<br />
ambivalenten Menschen einige Modalitäten im Behandlungsablauf von besonderer Bedeutung<br />
sind, damit diese Therapie angenommen wird und diese Patienten Vertrauen in die<br />
Behandlung entwickeln können. Ein klar definierter Rahmen, in dem die Akupunktur<br />
stattfindet, ist wichtig: So findet die Behandlung bei festliegenden Behandlungszeiten in der<br />
Gruppe statt; die PatientInnen sitzen. Es herrscht eine non-konfrontative Atmosphäre im<br />
Behandlungsraum - jeder Patient wird akzeptiert.<br />
Das Behandlungssetting nach dem NADA Protokoll benutzt ausschließlich Ohrakupunktur.<br />
Im Lincoln Hospital in New York wurde vom Psychiater Dr. Michael Smith in den 1970er<br />
Jahren eine einfache, aber effektive Punktkombination entwickelt. Es zeigte sich, dass sie<br />
den Patienten bei der Entgiftung half und dass viel mehr Patienten im konventionellen<br />
Behandlungsprogramm (Entgiftung/ Therapie/ Rehabilitation/ Selbsthilfegruppe) blieben,<br />
die wiederholt an Ohrakupunktur teilgenommen hatten.<br />
Die Punktkombination hat sich in der Zwischenzeit in sehr vielen psychiatrischen und<br />
suchtmedizinischen Behandlungsprogrammen auf der Welt bewährt. Sie ist für den Patienten<br />
leicht zu tolerieren, sie ist für Ärzte, Krankenschwestern oder Therapeuten leicht zu erlernen<br />
und einfach anzuwenden. Ohrakupunktur ist risikoarm und zeigt oft eine unmittelbare Wirkung<br />
beim Patienten schon während der Behandlungssitzung.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 165
166 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />
Das NADA Protokoll ist ein Behandlungskonzept, das Akupunktur und konventionelle<br />
therapeutische Elemente verbindet. Es ist einfach und effektiv und kann leicht in alle<br />
konventionellen psychiatrischen, psychotherapeutischen und suchtmedizinischen<br />
Behandlungskonzepte integriert werden.<br />
Der besondere non-konfrontative Behandlungsstil und die Einfachheit der Ohrakupunktur<br />
sollen es auch schwierigen, ambivalenten Patienten ermöglichen, regelmäßig und wiederholt<br />
an Akupunkturbehandlungen teilzunehmen.<br />
Das NADA Protokoll wird immer häufiger als ernsthaftes Element täglicher Behandlung in<br />
ambulanten und stationären Einrichtungen, die psychisch Kranke und Suchtkranke zu<br />
versorgen haben, eingesetzt — längst nicht mehr nur zur therapeutischen Detoxifikation bei<br />
Suchtkranken [28].<br />
weitere Information unter www.nada-akupunktur.at
7. Weitere Bereiche<br />
psychosozialer<br />
Versorgung<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 167
168 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | HPE - Hilfe für Angehörige psychisch Kranker<br />
"Die Ideengeschichte der Psychiatrie ist seit ihrem Beginn geprägt durch das<br />
Paradigma des Krankheitsmodells. Praktisch alle psychiatrischen Schulen sind gekennzeichnet<br />
durch ihre Ausrichtung auf krankhaftes, von der Norm abweichendes Verhalten. Hierdurch<br />
wird aber der Blick auf die seelische Gesundheit zwangsläufig eingeengt. Die trotz seelischer<br />
Erkrankung immer auch vorhandenen Ressourcen werden nicht erkannt und nicht genutzt.<br />
Die Theorie der Salutogenese hat mit ihrer Suche nach gesundheitserhaltenden Faktoren<br />
den Blick auf die Dynamik seelischer Prozesse wesentlich erweitert. Das hieraus abgeleitete<br />
Konzept der Gesundheitsförderung versucht durch die Indentifikationen gesunder Anteile<br />
und deren Unterstützung durch die Anleitung zu aktiver Partizipation Patienten in ihren<br />
Selbstheilungskräften zu fördern. Hierzu ist es aus Sicht der Gesundheitsförderung notwendig,<br />
auf drei Ebenen zu intervenieren:<br />
auf der Ebene der Patienten in Gestalt der Anleitung und Hilfe zur aktiven Teilhabe an<br />
dem Prozess der Gesundung<br />
auf der Ebene der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter psychiatrisch/pychosozialer Dienste<br />
in Gestalt der Schaffung gesunder Arbeitsbedingungen und der Förderung der aktiven<br />
Partizipation bei der Gestaltung des Arbeitsumfeldes sowie in Gestalt der Förderung<br />
effizienter Kommunikationsstrukturen innerhalb und zwischen den Diensten,<br />
auf der Ebene der psychiatrischen Institutionen in Gestalt der Föderung effizienter<br />
Kommunikationsstrukturen innerhalb und zwischen den Diensten".<br />
In seinem Beitrag "Gesundheitsförderung - Ein neuer Weg in der Psychiatrie" legt Berger das<br />
Konzept der Gesundheitsförderung in psychiatrischen Diensten und dessen möglichen<br />
Einfluss auf die angesichts der aktuellen Herausforderungen notwendigen Neuausrichtung<br />
psychiatrischen Denkens und Handelns dar [29].<br />
7.1 HPE - Hilfe für Angehörige<br />
psychisch Kranker<br />
Angehörige psychisch Kranker tragen auch heute noch einen großen Teil der Last in der<br />
Betreuung psychisch Kranker. Noch vor zwei Jahrzehnten kam ihnen die gesamte<br />
Verantwortung und Last für die nicht-stationäre psychiatrische Versorgung zu.<br />
1977 führte die Neuigkeit von Selbsthilfegruppen von Angehörigen in England zum<br />
Zusammenschluss der ersten AktivistInnen - 1978 wurde der Verein HPE - Hilfe für Angehörige<br />
psychisch Kranker - als Selbsthilfeorganisation gegründet.
Als vorrangige Ziele sieht HPE einerseits die unmittelbare Selbsthilfe, d.h. die Mitglieder<br />
setzen auf die eigenen Kräfte und Erfahrungen, um mit den Problemen, die eine psychische<br />
Erkrankung in ihrem Umfeld aufweist, durch das Zur Verfügung stellen von Information,<br />
Unterstützung und Beratung, fertig zu werden;<br />
andererseits die sozialpolitische Aufgabe, sich aktiv für eine Reform der Psychiatrie<br />
einzusetzen, damit die nötigen Einrichtungen geschaffen werden, welche die Familien bei<br />
der ihnen von der Gesellschaft zugewiesenene Aufgabe, die hauptsächlichen Träger der<br />
nicht-stationären Psychiatrie zu sein, unterstützen.<br />
Der Stellenwert der Angehörigenarbeit in der Psychiatrie zeigt sich nicht zuletzt auf<br />
internationaler Ebene: HPE ist Mitglied der Europäischen Angehörigenvereinigung EUFA-MI,<br />
mit Sitz in Belgien und der Weltvereinigung der Angehörigen WSF (World Schizophrenia<br />
Fellowship) mit Sitz in Toronto und war in beiden Organisationen bereits im Vorstand vertreten.<br />
Im Laufe der Jahre entstanden auch in den Bundesländern Angehörigenvereine : In der<br />
<strong>Steiermark</strong> wird "Hilfe für Angehörige psychisch Kranker " von der Landesvereinigung des<br />
Vereins HPE mit Sitz in Graz, Tummelplatz 9, angeboten. Die Öffnungszeiten der<br />
HPE-Beratungsstelle, die unter der Grazer Tel.Nr. 816331 erreichbar ist, ist Dienstags von<br />
15 - 17 Uhr sowie Donnerstag von 9 bis 11 Uhr. Die Treffen der HPE <strong>Steiermark</strong> finden im<br />
Martin-Luther-Haus am Kaiser-Josef-Platz in Graz jeden 1. Dienstag im Monat ab 18 Uhr statt.<br />
Aber auch in Judenburg, Kapfenberg, Leoben, Liezen und Deutschlandsberg wurden im<br />
Berichtsjahr 2009 monatlich Angehörigengruppen angeboten und können die entsprechenden<br />
Informationen über Kontakt zu den regionalen psychosozialen Beratungszentren erfragt<br />
werden.<br />
In acht Beratungszentren wird darüber hinaus eine eigene Gruppe "Hilfe für Angehörige<br />
psychisch Kranker" geführt. Die entsprechenden Informationen können auch in diesem Fall<br />
über die website www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at in Erfahrung gebracht werden.<br />
Informationen von HPE stehen für ganz Österreich auf einer eigenen website unter www.hpe.at<br />
zur Verfügung.<br />
Eine gute effektive Betreuung von psychisch Erkrankten ist ohne Mitwirkung der Angehörigen<br />
undenkbar. Abgeleitet aus diesem Bewusstsein, sind Angehörige in den Koordinations- und<br />
Planungsgremien im Rahmen der steirischen Psychiatrieplanung integriert.<br />
Über die Arbeit von HPE hinausgehend bieten alle psychosozialen Einrichtungen im Sinne<br />
eines Grundangebotes, sowie der Verein "Pro humanis" ebenfalls Beratung für Angehörige<br />
psychisch Erkrankter an.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 169
170 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Betroffenen-Bewegung<br />
7.2 Betroffenen-Bewegung<br />
Mit der Gründung des Vereins Achterbahn im Herbst 2006 haben die Bemühungen um eine<br />
organisierte Betroffenenbewegung in der <strong>Steiermark</strong> einen ersten großen Erfolg gelandet.<br />
Der Prozess dauert bereits viele Jahre: unter dem Schlagwort des "Trialoges" sollen Betroffene<br />
von passiven Empfängern psychiatrischer Dienstleistungen zu aktiv mitgestaltenden Menschen<br />
werden. Sie sollen ermutigt werden - entspechend dem übergeordneten Ziel der<br />
psychosozialen Versorgung - ihr Leben wieder für sich selbst in die Hand zu nehmen und<br />
möglichst ohne psychiatrische Einrichtung zurecht zu kommen. Das bedeutet gleichzeitig<br />
die effektivste Form einer Entstigmatisierung.<br />
Die <strong>Steiermark</strong> hat den Weg der Betroffenenbewegung von der Selbsthilfegruppe in die<br />
Selbstorganisation in mehrerlei Hinsicht unterstützt. So wurde den Betroffenen im Zuge der<br />
strukturellen Reorganisation dieses Arbeitsbereiches — noch ohne formelle<br />
Betroffenenorganisation im Hintergrund — die Teilnahme am Planungs- und Steuerungsprozeß<br />
durch die Teilnahme an den agierenden Gremien angeboten. Durch die Gründung des Vereins<br />
Achterbahn wird es in Zukunft möglich sein, brisante Themen im Bereich der<br />
Psychiatrieplanung mit formeller Beteiligung dieser Personengruppe zu diskutieren.<br />
Darüber hinausgehend haben im Rahmen der Angebote des Vereins Achterbahn, Betroffene,<br />
die sich in diesem Bereich engagieren wollen, die Möglichkeit, anderen Betroffenen ihre<br />
gemachten Erfahrungen als peer-spezialists zur Verfügung stellen.<br />
Der Verein Achterbahn hat seinen Sitz in Graz, Plüddemanngasse 45/I. Das Büro ist jeweils<br />
Dienstag von 10.00 - 13.00 sowie Donnerstag von 13 - 19 Uhr unter der Tel.Nr.: 0316/48<br />
34 74 erreichbar. Gruppen- und Beratungsangebote können unter der Tel.Nr. 0676/92 955<br />
81 erfragt bzw. auch unter der website www.achterbahn.st in Erfahrung gebracht werden.<br />
Regionalisierte Angebote der Achterbahn sind bereits in den Bezirken Deutschlandsberg,<br />
Feldbach, Hartberg und Leibnitz ins Leben gerufen worden; Treffen in den Bezirken finden<br />
in den Räumlichkeiten der psychosozialen Einrichtungen statt.<br />
Weiterführende Information bietet auch das Europäische Netzwerk von Psychiatriebetroffenen<br />
unter www.enusp.org als größter unabhängiger Verband in Europa.
7.3 Peer-Arbeit<br />
Psychiatrieerfahrene Menschen kennen die Erlebniswelt von psychisch Kranken aus eigener<br />
Erfahrung. Daher haben sie einen anderen Zugang zu psychisch kranken Menschen. Peers<br />
kennen deren Gefühle und Erlebnisse, die diese selbst vielleicht gar nicht angemessen<br />
artikuluieren können, weil sie an ihrem Erleben zu nah dran, wenn nicht mitten drin sind.<br />
Peer-Arbeit - die Mitarbeit von psychiatrieerfahrenen Menschen in verschiedensten Bereichen<br />
der psychiatrischen Arbeit - gilt als wichtiges Element der Recovery-Förderung [30]. Dabei<br />
kann es sich um die stärkere Mitarbeit in Gremien und Fortbildung ebenso handeln, wie um<br />
den Aufbau von Hilfeangeboten, die von Betroffenen betrieben und kontrolliert werden (sog.<br />
"User-Run").<br />
Der große Vorteil der Peerarbeit liegt darin, dass<br />
Menschen mit Psychiatrieerfahrung wissen, was ihnen selbst warum geholfen hat und<br />
was ihnen gefehlt hat.<br />
Sie sind selbst den Weg gegangen, den die akut Erkrankten noch vor sich haben.<br />
Sie sind lebendes Zeugnis dafür, dass es einen Ausweg, eine Lösung für das psychische<br />
Problem gibt.<br />
Die Peerarbeit ist aber auch von großer Bedeutung für die Peers selbst, da sie ihnen hilft,<br />
sich ein neues, sinnerfülltes Dasein aufzubauen, indem sie ihre Erfahrungen nutzbringend<br />
für andere einbringen. Und auch Ärzte, Therapeutinnen und Pflegepersonal profitieren, wenn<br />
sie die Erfahrungen der Peers in ihre Arbeit mit einbeziehen - sie kommen dem Erleben der<br />
Betroffenen näher und finden einen Übersetzer, eine Übersetzerin für oft unartikuliertes<br />
Leiden [31].<br />
In der <strong>Steiermark</strong> wurde das Projekt "Die Schwalbe" als Ex-In- (Experienced-Involvement-)<br />
Projekt gegründet mit dem Ziel, Frauen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung oder<br />
einer schweren Lebenskrise vorübergehend oder dauerhaft aus dem Erwerbsleben<br />
ausgeschlossen sind, vorübergehend eine Wohn- und Beschäftigungsmöglichkeit zu geben.<br />
Das Programm ist als unterstützende Übergangsmaßnahme nach einem stationären Aufenthalt<br />
oder einem Alkohol- oder Medikamentenentzug vorgesehen. Darüber hinaus versteht sich<br />
der Verein als Nahversorger für die benachbarte Bevölkerung.<br />
Insgesamt 7 Wohnplätze stehen zur Verfügung, damit psychisch Kranke Frauen sich - ohne<br />
den zeitlichen Druck einer Eingliederungsmaßnahme - stabilisieren und danach wieder in<br />
die Selbstbestimmtheit und Selbständigkeit zurückkehren können. Das Projekt orientiert<br />
sich sowohl an der Recovery-Bewegung [30], will eine Atmosphäre herstellen, in der Genesung<br />
leichter möglich wird sowie Bedingungen anbieten, unter denen Wachstums- und<br />
Reifungsprozesse möglich sind.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 171
172 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Selbsthilfegruppen<br />
Kontakt:<br />
Mag. Angelika Vanek & Arndt Stering<br />
Weg zur Einsiedelei 2, 8020 Graz.<br />
Tel.: 0699/10625517<br />
e-mail: office@dieschwalbe.at<br />
7.4 Selbsthilfegruppen<br />
In der <strong>Steiermark</strong> widmen sich zahlreiche Initiativen aktuellen Bedürfnissen kranker<br />
Menschen, die in der angestrebten Form von öffentlichen Einrichtungen nicht angeboten<br />
werden.<br />
Selbsthilfegruppen im psychosozialen Kontext existieren in verschiedenen Regionen der<br />
<strong>Steiermark</strong>; in vielen Fällen stehen für Treffen die Räumlichkeiten der psychosozialen<br />
Einrichtungen zur Verfügung (vgl. 6.17.1. sowie 6.17.2.). Mit der Gründung des Vereins<br />
Achterbahn ist aus einer Selbsthilfegruppe für psychisch Kranke erstmals eine selbständige<br />
Organisation hervorgegangen; damit haben die Bemühungen um eine organisierte<br />
Betroffenenbewegung in der <strong>Steiermark</strong> einen ersten großen Erfolg gelandet (vgl. unter<br />
6.17.2).<br />
Eine umfassende Liste der in der <strong>Steiermark</strong> existierenden Selbsthilfegruppen führt die vom<br />
Verein Sozial- und Begegnungszentren (SBZ) geführte Selbsthilfekontaktstelle (Tel.:<br />
0316/681325, e-mail: info@sbz.at, www.sbz.at). Sie steht im Bedarfsfall auch mit Rat und<br />
Hilfestellung zur Seite. Österreichweit informiert über Selbsthilfegruppen SIGIS, der<br />
Selbsthilfeschwerpunkt des Fonds Gesundes Österreich (Tel.: 01/89 50 400; Internet:<br />
ww.fgoe.org)
7.5 Psychoedukation für<br />
schizophrene PatientInnen<br />
Studien belegen, dass die Effizienz der derzeit üblichen rezidivprophylaktischen Behandlung<br />
von schizophrenen PatientInnen durch psychoedukative Zusatzmaßnahmen fast verdoppelt<br />
werden kann.<br />
Deshalb bietet die Landesnervenklinik Sigmund Freud für schizophrene PatientInnen in<br />
psychoedukativen Gruppen für PatientInnen aber auch ihre Angehörigen Informationen dazu,<br />
wie eine psychotische Störung besser bewältigt bzw. ein Rückfall vermieden werden kann.<br />
Das Schwergewicht der Gruppenarbeit liegt in der Information über sämtliche relevanten<br />
Aspekte der Psychose: Symptome, Ursachen, erste Anzeichen, Behandlung, Rückfallverhütung,<br />
Prognose sowie die Rolle der Angehörigen.<br />
Ziel des Angebotes ist es, bei den Teilnehmern regelmäßig vorhandene Ängste, Irritiertheit<br />
und Schuldgefühle abzubauen, was eine große emotionale Entlastung bedeutet und nicht<br />
zuletzt zur Entstigmatisierung beitragen kann.<br />
Durch die Wissensvermittlung und die Vermittlung von Bewältigungsstrategien können<br />
Patienten und Angehörige ein besseres Verständnis für die Erkrankung erzielen. Diese<br />
systematische, zielgerichtete, psychosoziale Intervention unterstützt den Patienten, Experte<br />
seiner eigenen Erkrankung zu werden und führt indirekt zu einer Verbesserung der<br />
Lebensqualität.<br />
Ein vergleichbares Angebot wird den PatientInnen der Univ.Klinik für Psychiatrie zur Verfügung<br />
gestellt und auch einige psychosoziale Beratungsstellen bieten Psychoedukation im Rahmen<br />
ihres Betreuungsangebotes.<br />
Auskünfte zur Psychoedukation für schizophrene PatientInnen werden<br />
- in der Landesnervenklinik Sigmund Freud Tel.Nr. 0316/2191 2786,<br />
- an der Universitätsklinik für Psychiatrie Tel. Nr. 0316/385-3616 sowie<br />
- von den psychosozialen Beratungsstellen<br />
erteilt.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 173
174 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Seelische Gesundheit und psychosoziale Versorgung von Frauen<br />
7.6 Seelische Gesundheit und<br />
psychosoziale Versorgung von<br />
Frauen<br />
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet seelische Gesundheit als "einen Zustand<br />
des Wohlbefindens, in dem sich Frauen und Männer ihrer eigenen Fähigkeiten bewusst sind,<br />
mit normalen Stresssituationen umgehen, produktiv und erfolgreich arbeiten können und<br />
fähig sind, einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten."[18,19]<br />
Das psychische Wohlbefinden liegt in Österreich über dem EU-Durchschnitt. 19,5 Prozent<br />
klagen in Österreich über seelische Gesundheitsprobleme. Nach Geschlechtern geteilt sind<br />
es 21,2 Prozent Frauen, 17 Prozent Männer. Der EU-Schnitt zeigt mit 27,6 Prozent bei den<br />
Frauen und 18,9 Prozent bei den Männern ein ähnliches Bild [20].<br />
Geschlechtsspezifische Unterschiede<br />
Laut WHO hat das Geschlecht großen Einfluss auf die seelische Gesundheit. Frauen und<br />
Männer haben andere Stärken und Krankheitsrisiken, zeigen unterschiedliche Symptome,<br />
sprechen unterschiedlich auf Behandlungsmethoden an, bewältigen Krankheiten und Krisen<br />
mit unterschiedlichen Mitteln. Sie bekommen auch unterschiedliche Diagnosen gestellt und<br />
werden ungleich versorgt: Frauen erhalten schneller Psychopharmaka, Beschwerden von<br />
Männern werden eher als somatisch diagnostiziert.<br />
In Diagnose, Forschung und Behandlung gelten nach wie vor männliche Standards.<br />
Gesundheitsförderung<br />
hilft Risikofaktoren zu vermeiden,<br />
stärkt Schutzfaktoren,<br />
verändert krankmachende Strukturen.<br />
Seelische Gesundheit und Krankheit sind nach Antonovskys salutogenetischem Modell zwei<br />
Pole auf einem Kontinuum. Die Übergänge zwischen psychisch gesund und krank sind<br />
fließend. Werden Belastungen zu groß oder reichen die Bewältigungsstrategien nicht aus,<br />
kann es zu einer tief greifenden psychischen Krise bis hin zu psychischen Erkrankungen<br />
kommen. Die Fähigkeit, private und berufliche Anforderungen und Probleme zu bewältigen,<br />
ist ein entscheidender Schutzfaktor für seelische Gesundheit.
Schutzfaktoren<br />
sind gute Ausbildung, kontinuierliche Berufstätigkeit und gute Vereinbarkeit von Familie und<br />
Beruf, das Eingebundensein in Familie und Freundeskreis und ehrenamtliches Engagement.<br />
Auch die generell bewusstere Lebensführung von Frauen schützt sie: Frauen gelingt es<br />
besser, sich gesund zu ernähren als Männern, sie rauchen und trinken weniger und gehen<br />
öfter zu Früherkennungsuntersuchungen.<br />
Risiken<br />
Besonders gefährdet ist die seelische Gesundheit von Frauen während Schwangerschaft,<br />
Geburt und Stillphase. Kritische Phasen und Faktoren sind außerdem die Pubertät,<br />
Doppelbelastung Beruf-Familie, Arbeitslosigkeit, Krankheit. Schätzungen gehen davon aus,<br />
dass bis zu 75 Prozent der psychischen Erkrankungen auf Gewalterfahrungen zurückzuführen<br />
sind [32]. Ein besonderer Risikofaktor ist die soziale Benachteiligung von Frauen. So sind<br />
sie häufiger als Männer von niedrigem Einkommen betroffen, von geringerer Ausbildung und<br />
Arbeit in wenig geachteten Berufen. Besonders betroffen sind Migrantinnen: Frauen in einer<br />
unsicheren Aufenthaltssituation, mit erhöhtem Armutsrisiko und oft traumatischen<br />
Erfahrungen durch Verfolgung und Flucht sind mit so vielen existentiellen Problemen<br />
konfrontiert, dass sie die vorhandenen internen Ressourcen schwer als Schutz für ihre<br />
Gesundheit einsetzen können.<br />
Wichtige Maßnahmen<br />
Der Abbau von sozialer Ungleichheit schützt vor seelischen Erkrankungen. Maßnahmen zum<br />
Schutz vor Gewalt und für einen professionellen Umgang mit Frauen mit gesundheitlichen<br />
Folgen nach Gewalterfahrungen sind wichtige Forderungen. Das Psychosoziale Zentrum<br />
Graz-Ost und das Frauengesundheitszentrum haben ein Konzept für eine Fortbildung zu<br />
frauengerechter sozialpsychiatrischer Versorgung entwickelt, die 2011 stattfinden soll. Auch<br />
verständliche, qualitätsvolle, unabhängige Gesundheitsinformationen sind nötig sowie<br />
frauenspezifische Burnoutprävention, die auch die Arbeitsplatzstrukturen einbezieht. Der<br />
Zugang zu Psychotherapie sollte erleichtert, mehrsprachige Psychotherapie verstärkt<br />
angeboten werden.<br />
Standards und Kriterien für frauengerechte Versorgung<br />
Die Europäische Kommission hat die Mental Health Policy der europäischen Länder verglichen.<br />
Der Bericht [21] stellt Österreich ein differenziertes Zeugnis aus: Seelische<br />
Gesundheitsförderung und Prävention sind in Österreich noch nicht gut etabliert und elaboriert.<br />
Es fehlt ein einheitliches Verständnis und eine einheitliche Begrifflichkeit von seelischer<br />
Gesundheit.<br />
Um effektiv zu sein, müssen Gesundheitsförderung und Versorgung an den<br />
geschlechterspezifischen Schutz- und Risikofaktoren ansetzen. International haben<br />
Frauenorganisationen frauengerechte Therapie- und Beratungsstandards sowie<br />
handlungsleitende Kriterien zur frauenspezifischen Qualitätssicherung in der psychosozialen<br />
und gesundheitlichen Versorgung von Frauen erarbeitet [24]. Diese sollten in der <strong>Steiermark</strong><br />
flächendeckend umgesetzt werden.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 175
176 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Seelische Gesundheit und psychosoziale Versorgung von Frauen<br />
Autorinnen: Dr.in Felice Gallé, Mag.a Christine Hirtl, Frauengesundheitszentrum, Graz,<br />
Tel.: 83 79 98, E-Mail: felice.galle@fgz.co.at, christine.hirtl@fgz.co.at<br />
ANGEBOTE FÜR FRAUEN IN DER STEIERMARK:<br />
für Frauen mit Traumafolgeerkrankungen<br />
- Österreichisches Fachzentrum für Traumafolgeerkrankungen für junge Mädchen und Frauen<br />
— Stainz http://www.ubuntu.or.at/ubuntu/wohnhaus_reethira.html<br />
für Frauen mit Gewalterfahrungen<br />
- Beratungsstelle Tara<br />
www.taraweb.at/cms/<br />
- Gewaltschutzzentrum<br />
www.gewaltschutzzentrum.at/steiermark/<br />
- Frauenhaus Graz<br />
www.frauenhaeuser.at/graz/start.htm<br />
- Frauenschutzzentrum<br />
www.frauenschutzzentrum.at<br />
- Landesverband für Psychotherapie<br />
www.stlp.at<br />
Frauengesundheitszentrum<br />
- Frauengesundheitszentrum, Graz<br />
www.fgz.co.at<br />
Psychotherapie, Beratung, Gruppen für Frauen mit Behinderung, Selbsthilfegruppen,<br />
Bibliothek, Gesundheitliche Folgen von Gewalt — Fortbildung für medizinische und pflegerische<br />
Fachkräfte)<br />
Frauenberatungsstellen<br />
- Frauenservice<br />
www.frauenservice.at/<br />
- Frauenberatung Feldbach<br />
www.frauenberatung-feldbach.at
- Frauen & Mädchenberatung Hartberg<br />
www.frauenberatunghartberg.org<br />
- Verein Freiraum - Frauenberatungsstelle Leibnitz<br />
www.verein-freiraum.at<br />
- Rosalila PanterInnen für lesbische Frauen<br />
http://www.homo.at/nrlp/<br />
- pro humanis - Beratung für Frauen<br />
www.prohumanis.at<br />
- Verein Mafalda<br />
Verein zur Förderung und Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen<br />
www.mafalda.at<br />
- Pro Juventute - Beratung für Frauen Liezen<br />
www.projuventute.at/de/menu_main/intern:36/beratung/projuventute_beratungliezen/beratung_liezen_frauen/<br />
Bildung, Erholung, Vernetzung<br />
- Haus der Frauen - Erholungs-und Bildungszentrum für Frauen<br />
www.hausderfrauen.at/<br />
- Projekt Alleinerziehende<br />
www.alleinerziehende.org<br />
7.7 psychologische<br />
online-Beratung<br />
Psychotherapie hat zum Ziel, unter neuen Bedingungen Beziehungserfahrungen aufzubauen,<br />
Rückmeldungen über das eigene Verhalten zu bekommen, Formen der Realitätstestung<br />
auszuprobieren und neue Kompetenzen zu erlernen und einzuüben.<br />
Unter diesen Prämissen kann auch das Internet als Medium für Psychotherapie gesehen<br />
werden.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 177
178 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | psychologische online-Beratung<br />
Durch das Internet sind sowohl Ergänzungen der klassischen Therapien als auch die<br />
Entwicklung neuer Methoden denkbar.<br />
Im englischen Sprachraum gibt es bereits internetbasierte Programme, mit denen das<br />
Expositionstraining bei Zwängen genauso erfolgreich durchgeführt werden kann wie in einer<br />
verhaltenstherapeutischen Gruppe. Es gibt weitere Beispiele; dennoch kann nicht von einem<br />
Durchbruch des Internet in der Therapie gesprochen werden. Das Internet wird die persönliche<br />
Beziehung nicht ersetzen, aber es kann in vielen Bereichen der Therapie eine nützliche<br />
Rolle spielen.<br />
In den USA ist die Anzahl der Internet-PsychologInnen bereits relativ hoch. Der Berufsverband<br />
amerikanischer Psychologen und Psychologinnen (APA) hat bereits erste Qualitätsrichtlinien<br />
für die Internettherapie publiziert.<br />
Das Medium Internet wird u.a. genutzt, um Selbsthilfemanuale zur Verfügung zu stellen.<br />
Diese bieten die Möglichkeit, sich selbst Gedanken über das eigene Verhalten, die eigenen<br />
Gefühle, die eigenen Gedanken und den körperlichen Zustand zu machen. Das wiederum<br />
bietet gute Grundlagen für die Therapie. Aufgrund der Verbalisationen des I-Net Client erhält<br />
der/die PsychotherapeutIn ein umfassenderes Bild über die Symptomatik. Dadurch kann<br />
die Therapiedauer u.U. verkürzt, der finanzielle Aufwand für den I-Net Client veringert, eine<br />
u.U. frühere Verbesserung des biopsychosozialen Gesundheitszustandes und der<br />
Lebensqualität erreicht werden.<br />
Im Psychotherapiegesetz wurden die Leistungen Internet-Psychologie und -Psychotherapie<br />
derzeit noch nicht verankert.<br />
Das Institut für Psychosomatik und Verhaltenstherapie in Graz (IPVT) bietet unter der<br />
webadresse www.psychosomatik.at bzw. unter der e-mail-Adresse office@psychosomatik.at<br />
Personen mit biopsychosozialen Problemen Hilfe bei der Selbstorganisation durch<br />
psychologisch/psychotherapeutisch ausgebildete ExpertInnen an.<br />
Ziel der onlinE-Ber@tung ist es, dass i-Clients kostenlos und rasch beraten werden und<br />
wissenschaftliche Informationen bezüglich ihrer Fragestellungen bekommen, wobei den<br />
KlientInnen Rückmeldung innerhalb von 96 Stunden garantiert wird. Dabei ermöglicht die<br />
onlinE-Ber@tung Anonymität und damit oft die Bereitschaft, freier über Problembereiche zu<br />
sprechen sowie vor allem auch zeitliche und lokale Flexibilität bei der Inanspruchnahme der<br />
Beratung, was im Jahr 2009 in 208 Fällen in Anspruch genommen wurde.<br />
Dem Gebot der Zeit folgend, stellen neben dem Institut für Psychosomatik und<br />
Verhaltenstherapie in Graz (IPVT) mittlerweile auch andere psychosoziale<br />
Versorgungseinrichtungen online-Beratung zur Verfügung.<br />
So bietet das Beratungszentrum Leoben (LIBIT) des Vereins Rettet das Kind <strong>Steiermark</strong> unter<br />
der web-Adresse www.click4help.at kostenlose Onlineberatung für Jugendliche in der<br />
<strong>Steiermark</strong> einschließlich eines - der Zielgruppe entsprechend - geschützten Chatbereiches.<br />
Pro mente steiermark bietet unter onlineberatung@promentesteiermark.at ein<br />
psychologisches online-Beratungsangebot.
Und auch bei dem vom Kinderschutz-Zentrum Graz betriebenen Sorgentelefon<br />
(0800/201-440) haben e-mail-Beratungen für Kinder und Jugendliche zugenommen. In rund<br />
1.200 e-mails suchen die jungen KlientInnen um Beratung wegen Familienproblemen,<br />
Liebeskummer, Sexualität, Gewalt, Suchtmittelmissbrauch u.a.m. Unter<br />
beratung@sorgentelefon.at ist die online-Beratung zu den Telefonzeiten (Mo. - Sa. 13.00 -<br />
20.00) erreichbar und werden alle Anfragen umgehend beantwortet bzw. findet eine adäquate<br />
Weitervermittlung statt. Im Internet ist das Sorgentelefon unter http://www.sorgentelefon.at<br />
zu finden.<br />
Weitere online-Beratungsangebote können den websites der psychosozialen<br />
Versorgungseinrichtungen über das Portal www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at entnommen werden.<br />
7.8 VertretungsNetz<br />
Organisiert als überparteilicher, gemeinnütziger und nicht auf Gewinn ausgerichtetet Verein,<br />
betreibt das VertretungsNetz - gefördert vom Bundesministerium für Justiz - Büro´s in allen<br />
Bundesländern mit Ausnahme Vorarlbergs.<br />
Die MitarbeiterInnen vertreten Menschen mit psychischer Erkrankung oder intellektueller<br />
Beeinträchtigung, wenn diese bestimmte Rechte nicht selbst wahrnehmen bzw. bestimmte<br />
Angelegenheiten nicht selbst erledigen können.<br />
Mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten gilt dies für die drei Leistungsbereiche<br />
Sachwalterschaft, Patientenanwaltschaft und Bewohnervertretung, die nunmehr gemeinsam<br />
im VertretungsNetz organisiert sind.<br />
Die Entwicklung dieses gesetzlich verankerten Vertretungsbereiches begann mit der Gründung<br />
des ersten Büro´s des Vereins Sachwalterschaft im Jahr 1981. Seit 1991 arbeitet die<br />
Patientenanwaltschaft in der Psychiatrie. 2005 kam als dritter Aufgabenbereich die<br />
Bewohnervertretung dazu. Seit 2007 treten die drei Leistungsbereiche als Vertretungsnetz<br />
auf.<br />
Das VertretungsNetz hat seinen Sitz in Wien, Forsthausgasse 16 - 20 und ist unter Tel.:<br />
01/330 46 00 erreichbar. Ein umfassender Überblick über das Leistungsangebot kann unter<br />
der web-Adresse www.vertretungsnetz.at erfolgen.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 179
180 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | VertretungsNetz<br />
7.8.1 VertretungsNetz Sachwalterschaft<br />
Seit 1.7.1984 ist das Bundesgesetz über die Sachwalterschaft für behinderte Personen in<br />
Kraft und löste damit die seit 1916 geltende Entmündigungsordnung ab. Im Gegensatz zur<br />
Entmündigung steht bei der Sachwalterschaft nicht die rechtliche Einschränkung, sondern<br />
die notwendige Unterstützung im Alltag sowie die möglichst umfassene Wahrung von<br />
Persönlichkeitsrechten und persönlicher Selbstbestimmung im Vordergrund. Mit dem<br />
Sachwalterrechts-Änderungsgesetz 2006 (SWRÄG 2006), das seit 1.7.2007 in Kraft ist,<br />
wurde das Sachwalterrecht umfassend überarbeitet und weiterentwickelt.<br />
In diesem Gesetz nimmt die Institution der Vereinssachwalterschaft eine zentral Rolle ein:<br />
Sie soll vor allem geeignete Personen für die Vertretung der Interessen psychisch kranker<br />
und geistig behinderter Menschen zur Verfügung stellen. Denn Menschen mit psychischer<br />
Erkrankung oder geistiger Behinderung sehen sich oftmals massiven Problemen beim<br />
erfolgreichen Erledigen bestimmter Angelegenheiten gegenüber: etwa beim Umgang mit<br />
Ämtern und Behörden, beim Abschluss von Verträgen, bei der Regelung der eigenen Finanzen<br />
oder bei der Sicherstellung einer angemessenen Wohnsituation.<br />
Zu ihrer Vertretung kann das Gericht eine SachwalterIn bestellen. Diese trifft in der Folge<br />
stellvertretend Entscheidungen, wobei sie verpflichtet ist, die betroffene Person soweit als<br />
möglich in ihr Handeln einzubeziehen und deren Persönlichkeitsrechte zu wahren.<br />
Der Verein für Sachwalterschaft wurde bereits 1981 auf Initiative des Bundesministeriums<br />
für Justiz im Rahmen der Reformen gesetzlicher Regelungen zur Vertretung von psychisch<br />
Kranken und geistig behinderten Menschen gegründet. Seit 2007 tritt die Sachwalterschaft<br />
gemeinsam mit den Leistungsbereichen der Patientenanwaltschaft sowie der<br />
Bewohnervertretung unter der Bezeichnung VertretungsNetz auf. Von den rund 50.000<br />
Menschen in Österreich sachwalterlich begleiteten Personen werden rund 10% vom<br />
VertretungsNetz begleitet.<br />
Seelische Störungen, die einer psychiatrischen Behandlung bedürfen, stellen auch im Vergleich<br />
mit anderen chronischen Erkrankungen eine sehr schwere, oft lebenslange gesundheitliche<br />
Belastungen dar, die sich dauerhaft auf alle Lebensbereiche, wie Wohnverhältnisse, Arbeit,<br />
Einkommen, finanzielle und behördliche Angelegenheiten auswirken kann. Sachwalter<br />
bemühen sich für ihre KlientInnen, die oft aufgrund ihrer Krankheit bzw. Behinderung<br />
mehrfach benachteiligt sind, um bestmögliche Lösungen zur Bewältigung eines möglichst<br />
"normalen" Alltags. Aber auch die Angehörigen sind oft enormen Belastungen ausgesetzt.<br />
Zu den Aufgaben der Vereinssachwalter gehört es damit auch, Angehörige und andere<br />
nahestehenden Personen zu beraten.<br />
Sie bemühen sich um eine Rehabilitation von Menschen nach oft langen<br />
Psychiatrieaufenthalten ebenso wie um die Verhinderung von Heimeinweisungen durch die<br />
Organisation von Heimhilfen und Betreuungsdiensten und tragen damit wesentlich zur<br />
Erhaltung oder Wiederherstellung einer angemessenen Lebensqualität der Betroffenen bei.
Durch Information im Vorfeld einer möglichen Sachwalterschaft, Beratung und<br />
Einschulungsveranstaltung für Angehörige soll weiters der Zugang zu Sachwalterschaft<br />
erleichtert und die wesentlichsten Regelungen über Rechte und Pflichten sowie Wahrung<br />
von Persönlichkeits- und Selbstbestimmungsrechten an Betroffene, deren Angehörige und<br />
psychosoziale Betreuungs- und Versorgungsinstitutionen vermittelt werden.<br />
In der <strong>Steiermark</strong> sind bei VertretungsNetz Sachwalterschaft an sieben Standorten (Graz,<br />
Leibnitz, Deutschlandsberg, Bruck, Hartberg, Judenburg und Liezen) 40 hauptberufliche und<br />
200 ehrenamtliche SachwalterInnen tätig. Hauptberufliche SachwalterInnen betreuen und<br />
vertreten etwa 25, ehrenamtliche maximal 5 psychisch kranke oder geistig behinderte<br />
Menschen in den vom Gericht bestimmten Angelegenheiten.<br />
Die genauen und aktualisierten Kontaktdaten, allgemeine Informationen zu Sachwalterschaft<br />
und konkrete Angaben und Termine zum Beratungs- und Schulungsangebot können unter<br />
www.vertretungsnetz.at eingesehen werden.<br />
7.8.2 VertretungsNetz Patientenanwaltschaft<br />
Gefährdet ein Mensch sich selbst oder andere aufgrund einer psychischen Krankheit und<br />
gibt es keine alternative Möglichkeit, die Gefahr abzuwenden, kann es zu einer Unterbringung<br />
nach dem Unterbringungsgesetz kommen. Das bedeutet, dass die betreffende Person<br />
zwangsweise in einer stationären psychiatrischen Einrichtung aufgenommen und behandelt<br />
wird.<br />
Die Patientenanwaltschaft wurde 1991 mit dem Unterbringungsgesetz in den psychiatrischen<br />
Krankenhäusern und Abteilungen als unabhängige Einrichtung verankert. Sie vertritt die<br />
Rechte und Anliegen psychisch kranker Menschen.<br />
Konkret vertreten die PatientenanwältInnen<br />
PatientInnen im Unterbringungsverfahren vor Gericht, in dem über die Zulässigkeit der<br />
Unterbringung entschieden wird;<br />
sie stehen Menschen zur Seite, die in psychiatrischen Abteilungen zwangsweise<br />
untergebracht sind oder eingeschränkt werden, unterstützen sie also gegenüber dem<br />
Krankenhaus<br />
sie beraten und unterstützen psychiatrische PatientInnen, damit sie Aufenthalt und<br />
Therapie aktiv mitgestalten können.<br />
Die PatientenanwältInnen werden den PatientInnen kostenfrei zur Verfügung gestellt und<br />
sind zur Verschwiegenheit verpflichtet.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 181
182 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | VertretungsNetz<br />
Die Patientenanwaltschaft ist am Standort Landesnervenklinik Sigmund Freud positioniert<br />
und von Montag bis Freitag zwischen 9 und 15 Uhr unter der Tel.Nr. 0316/29 60 54, oder<br />
unter 0316/2191 DW 2517 bzw. graz@patientenanwalt.at erreichbar.<br />
Aussenstellen sind in der Universitätsklinik für Psychiatrie sowie in der<br />
Landessonderkrankenanstalt Schwanberg eingerichtet.<br />
Die genauen und immer aktualisierten Kontaktdaten können unter www.vertretungsnetz.at<br />
eingesehen werden.<br />
7.8.3 VertretungsNetz Bewohnervertretung<br />
Bei Menschen in Alten-, Pflege-, Behinderteneinrichtungen, Tageszentren und<br />
Krankenanstalten ergibt sich manchmal, bedingt durch eine psychische Erkrankung oder<br />
intellektuelle Beeinträchtigung, eine Selbst- oder Fremdgefährdung.<br />
Mit dem seit 2005 geltenden Heimaufenthaltsgesetz (HeimAufG) ist festgelegt, unter welchen<br />
Voraussetzungen bei diesen BewohnerInnen Freiheitsbeschränkungen in oben genannten<br />
Einrichtungen vorgenommen werden dürfen.<br />
Die Freiheitsbeschränkungen sind an die Bewohnervertretung zu melden, die diese<br />
Beschränkungen hinterfragt und überprüft. Die Bewohnervertretung arbeitet mit allen<br />
Beteiligten daran, dass Freiheitsbeschränkungen aufgehoben werden können oder die<br />
Intensität und Dauer der Maßnahme minimiert wird. Die Bewohnervertretung prüft daher<br />
vor allem den Einsatz von alternativen (gelinderen) Maßnahmen zu den bestehenden.<br />
Aktuell verfügt die Bewohnervertreung über Büros in Liezen, Bruck, Graz, Hartberg und<br />
Leibnitz. An diesen Standorten sind derzeit 11 BewohnervertreterInnen für 536 Einrichtungen<br />
zuständig.<br />
Die genauen Kontaktdaten können unter www.bewohnervertretung.at oder<br />
www.vertretungsnetz.at eingesehen werden.<br />
7.8.4 Rechtsberatung in zivil-, straf- und<br />
sozialrechtlichen Fragen<br />
In zivil-, straf- und sozialrechtlichen Fragen, die im Zusammenhang mit dem Aufenthalt in<br />
der Landesnervenklinik Sigmund Freud stehen, erteilt Herr Dr. Schwentner auf Wunsch<br />
individuelle Rechtsberatung.
Herr Dr. Schwentner ist persönlich jeden Donnerstag von 16 - 17 Uhr in der Landesnervenklinik<br />
Sigmund Freud, im Verwaltungsgebäude Zi. 29 oder telefonisch vormittags unter der<br />
Telefonnummer 0316/8064 DW 1315, erreichbar.<br />
Ergänzend dazu bieten einige psychosoziale Beratungszentren Rechtsberatung an.<br />
Informationen können über den Kontakt zum regional zuständigen Beratungszentrum<br />
eingeholt werden.<br />
7.9 Unterstützung und<br />
Beschwerdeführung<br />
Unbenommen der Bemühungen, dem Patienten/Betroffenen aber auch Angehörigen ein<br />
qualitativ und in der Abwicklung optimales Versorgungsangebot zur Verfügung zu stellen,<br />
können Umstände auftreten, die eine Beschwerde über Behandlung bzw. Betreuung oder<br />
Verfahren nach sich ziehen oder ein Informationsbedürfnis rechtfertigen.<br />
Für solche Fälle stehen verschiedene Einrichtungen zur Verfügung.<br />
Vorweg kann festgestellt werden, dass Vertretungsnetz, Rechtsberatung in der<br />
Landesnervenklinik Sigmund Freud wie auch Patienten- und Pflegeombudsschaft sowie die<br />
Anwaltschaft für Menschen mit Behinderungen Betroffenen für jene Problemstellungen zur<br />
Verfügung stehen, die im Kontext der stationären Behandlung und Betreuung auftreten.<br />
Für den Bereich der ausserstationären psychosozialen Versorgung existiert noch keine solche<br />
"Serviceeinrichtung"; hier steht bislang eine Beschwerdestelle des Steirischen<br />
Landesverbandes für Psychotherapie (STLP) zur Verfügung.<br />
Die Aufgabenstellungen dieser Service-Einrichtungen sollen in der Folge kurz umrissen<br />
werden:<br />
7.9.1 PatientInnen- und Pflegeombudsschaft (PPO)<br />
des Landes <strong>Steiermark</strong><br />
Die PatientInnen- und Pflegeombudsschaft (PPO) wurde 1992 beim Amt der Steiermärkischen<br />
Landesregierung eingerichtet.<br />
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184 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Unterstützung und Beschwerdeführung<br />
Heutige Grundlage ist das Gesetz vom 13. Mai 2003 über die Patientinnen-/<br />
Patienten- und Pflegevertretung (Patientinnen-/Patienten- und Pflegeombudsschaft).<br />
Zweck der PPO ist die Wahrung und Sicherung der Rechte und Interessen von<br />
Patientinnen/Patienten von Krankenanstalten, von Bewohnerinnen/Bewohnern von<br />
Pflegeeinrichtungen, Klientinnen/Klienten mobiler Dienste sowie Personen, die die Dienste<br />
freiberuflich tätiger Angehöriger von Gesundheitsberufen in Anspruch nehmen.<br />
Die Aufgaben der PPO im Sinne der Ombudsfunktion sind vielfältig, sodass in der Folge nur<br />
einige genannt werden können:<br />
Beschwerden über eine Behandlung in einer steirischen Krankenanstalt können auf Wunsch<br />
der Patientin/des Patienten hinterfragt und im Rahmen eines kostenfreien<br />
Schlichtungsverfahrens fallweise auch begutachtet werden.<br />
Weiter berät die PPO beim Erstellen eines Antrags an den Patientenentschädigungsfonds<br />
(für Behandlungsschäden ab 1.1.2001, bei denen eine Haftung des Rechtsträgers einer<br />
Fondskrankenanstalt nicht eindeutig gegeben ist) und bietet kostenfreie Begleitung zu den<br />
Sitzungen an.<br />
Die PPO kann auch auf Wunsch von Betroffenen/Angehörigen und Vertreterinnen/Vertretern<br />
von Gesundheitseinrichtungen beratend/vermittelnd/vernetzend tätig werden. Damit wird<br />
zur Aufklärung von Mängeln/Missständen beigetragen und es können Empfehlungen<br />
abgegeben werden.<br />
Ebenso Teil des gesetzlichen Auftrags ist die Entgegennahme von Anregungen/Beschwerden<br />
aus Pflegeeinrichtungen oder mobilen Diensten der <strong>Steiermark</strong> zur Prüfung und Aufklärung.<br />
Die PPO steht unter der Leitung der Patientinnenombudsfrau/Patientenombudsfrau<br />
Mag.a Renate Skledar.<br />
Erreichbar ist die PPO von Montag bis Freitag, von 8:30 bis 12:30 Uhr, unter der<br />
Telefonnummer 0316/877 DW 3350 bzw. unter der e-Mail Adresse ppo@stmk.gv.at.<br />
Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage<br />
www.patientenvertretung.steiermark.at.<br />
7.9.2 Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung<br />
Die Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung ist eine - seit März 2005 eingerichtete -<br />
weisungsfreie und unabhängige Service- und Beratungseinrichtung; sie ist im Sinne einer<br />
Ombudsstelle tätig.<br />
Menschen mit körperlichen oder psychischen Behinderungen, ihre Angehörigen, gesetzliche<br />
VertreterInnen, SachwalterInnen und alle anderen Personen, die mit dem Thema "Leben mit<br />
Behinderungen" zu tun haben, werden beraten und unterstützt.
Die Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung gibt darüber hinaus auch Empfehlungen<br />
und Anregungen ab, die die Rechte und Interessen von Menschen mit Behinderungen<br />
allgemein betreffen.<br />
Kontakt:<br />
Behindertenanwalt Mag. Siegfried Suppan<br />
Hofgasse 12/Erdgeschoß<br />
8010 Graz<br />
Tel.: 0316/877-2745<br />
Fax: 0316/877-5505<br />
e-mail: amb@stmk.gv.at<br />
www.behindertenanwalt.steiermark.at<br />
7.9.3 Informations- sowie Beschwerde- und<br />
Schlichtungsstelle des STLP<br />
Seit dem Inkrafttreten des Psychotherapiegesetzes und der entsprechenden ASVG-Novelle<br />
und der daran gebundenen weiteren Gesetze ist die Psychotherapie auch offiziell Bestandteil<br />
des Gesundheitswesens geworden. Dabei stellt die Einführung der Psychotherapie nicht nur<br />
eine Antwort auf den Bedarf an einer adäquaten Behandlung seelischer Leidenszustände<br />
dar, sondern wirkt sich auch im allgemeinen Bereich — in Kooperation mit z.B. medizinischen<br />
Methoden — als effizienzsteigernd aus.<br />
Dennoch ist die Psychotherapie aus verschiedenen Gründen als ein Sektor der<br />
Gesundheitsdienstleistungen bei weitem der Bevölkerung noch nicht allgemein zugänglich<br />
und gibt es viele Informationslücken in der Bevölkerung über Zugang zur Psychotherapie,<br />
deren Wirksamkeit, Kosten etc.<br />
Der Steirische Landesverband für Psychotherapie (STLP) hat im Mai 1995 mit der Einrichtung<br />
einer Informationsstelle in Graz auf diese Rahmenbedingungen reagiert, in welcher<br />
ratsuchende Menschen steiermarkweit — telefonisch oder auch in persönlichen<br />
Einzelgesprächen — über die Bedeutung und Aufgaben der Psychotherapie, einzelne Schulen,<br />
Indikationen, Möglichkeiten und Grenzen einer Psychotherapie informiert werden können.<br />
Alle Auskunft gebenden Mitarbeiter der Informationsstelle sind eingetragene<br />
PsychotherapeutInnen bzw. in der letzten Phase ihrer Ausbildung und leisten ihre Tätigkeit<br />
ehrenamtlich.<br />
Die Beschwerde- und Schlichtungsstelle des STLP besteht ebenfalls seit 1995.<br />
Schwerpunkte der Tätigkeit sind die Beratung bei Beschwerdefällen und die seriöse<br />
Untersuchung sowie die Lösung der deklarierten Konflikte.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 185
186 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Unterstützung und Beschwerdeführung<br />
Geleitet wird die Beschwerdestelle von einem kompetenten Team von erfahrenen<br />
PsychotherapeutInnen, die von den österreichischen Ausbildungsvereinen vorgeschlagen<br />
werden.<br />
Falls es für den betoffenen KlientInnen keine Klärung durch die Unterstützung der<br />
Beschwerdestelle des STLP gibt, unterstützt sie der STLP bei einem weiteren<br />
Konfliktlösungsversuch auf Bundesebene oder in der Ethikkommission durch Information<br />
über Rechte und Pflichten oder Vermittlung.<br />
Alle Beschwerden und die damit verbundenen Daten unterliegen den strengen Richtlinien<br />
der Verschwiegenheit nach außen.<br />
Kontakt:<br />
STLP - Steirischer Landesverband für Psychotherapie<br />
Elisabethstrasse 38, 8010 Graz<br />
Bürozeiten: Mi. 13:30 - 17:00 sowie Fr. 8:00 - 12:00<br />
Info-Stelle: Do. 17:00 - 19:00<br />
Tel.: 0316/37 25 00<br />
Fax: 0316/37 25 00 - 15<br />
e-mail: office@stlp.at
8. Vernetzung<br />
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188 Vernetzung | Polizei-Ausbildung zum Umgang mit Menschen in Krisensituationen<br />
8.1 Polizei-Ausbildung zum<br />
Umgang mit Menschen in<br />
Krisensituationen<br />
Derzeit ist die Landesnervenklinik Sigmund Freud (LSF), die — in Versorgungssektoren<br />
eingeteilt — den Versorgungsauftrag für die ganze <strong>Steiermark</strong> innehat, mit einer hohen Zahl<br />
sogenannter "Zwangs-Einweisungen" konfrontiert. Jedes Jahr werden steiermarkweit rund<br />
3.500 Patienten nach den Bestimmungen des Unterbringungsgesetzes (UbG) eingewiesen.<br />
Dadurch ergibt sich eine regelmäßige Schnittstelle zwischen der Arbeit der BeamtInnen der<br />
Sicherheitsexekutive und jener der stationären psychiatrischen Krankenhäuser, die aufgrund<br />
ihres Versorgungsauftrages Personen soferne nötig auch "gegen ihren Willen" zu versorgen<br />
haben, aber auch zu den regionalen psychosozialen Beratungsstellen.<br />
Dieses Nebeneinander mehrerer jeweils für sich klar strukturierter und funktionierender<br />
Apparate erfordert ein klares Schnittstellenmanagement sowie mehr Information und<br />
Aufklärung über das sozialpsychiatrische Versorgungsangebot.<br />
Ein "Leitfaden betreffend den Umgang mit Menschen in psychosozialen und psychiatrischen<br />
Krisensituationen" soll Informationen zur Struktur des stationären, sowie des vielfach noch<br />
weniger bekannten außerstationären Angebotes geben, Krankheitsbilder beschreiben sowie<br />
Fallbeispiele anführen, welche die sachlichen Informationen ergänzen — all das bewusst in<br />
einer für den Nicht-Psychiater geeigneten Sprache.<br />
Die erarbeitete Unterlage dient als Leitfaden für den stattfindenden Unterricht und wird<br />
jedem Schulungsteilnehmer als Arbeitskompendium aber auch als Nachschlagewerk zur<br />
Verfügung gestellt.<br />
Durch die geschaffenen Voraussetzungen und die gute Zusammenarbeit mit dem<br />
Bildungszentrum der Sicherheitsexekutive (BZS) sollte es in Zukunft möglich sein, BeamtInnen<br />
der Sicherheitsexekutive kontinuierlich im Rahmen von Grundausbildung bzw.<br />
berufsbegleitender Fortbildung zu erreichen.<br />
Das Projekt wird nunmehr seit 2004 mit großem Erfolg im Bereich der berufsbegleitenden<br />
Fortbildung, seit 2008 im Bereich der Ausbildung, durchgeführt und evaluiert. Die Ergebnisse<br />
zeigen das vorhandene Bedürfnis der Exekutivbeamten nach Information und Schulung in<br />
diesem sensiblen Wirkungsbereich.
Um den BeamtInnen möglichst authentische Informationen zu den Auswirkungen ihres<br />
Handelns und eine Diskussion "am Puls des Geschehens" zu ermöglichen, werden den<br />
Schulungen seit 2007 Betroffene zugezogen, die im Zuge ihrer Krankheit selbst Kontakte<br />
mit der Sicherheitsexekutive hatten; seit 2008 ist auch die Angehörigenvertretung HPE in<br />
die Schulungen eingebunden.<br />
8.2 Kooperationsprojekt mit dem<br />
Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong><br />
Das Aufgabengebiet des Landesschulrates umfasst sämtliche administrative und<br />
pädagogische Belange des Bildungswesens in der <strong>Steiermark</strong>, um damit die höchstmögliche<br />
Qualität in den Steirischen Schulen gewährleisten zu können. Neben den klassischen<br />
Bildungszielen ist vor allem die Entwicklung der Persönlichkeit junger Menschen zu<br />
wertebasierten Wesen und die respektvolle Begegnung und der Umgang auch mit Menschen<br />
mit Benachteiligungen körperlicher oder psychischer Natur, ein zentrales Anliegen.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, oft tief verankerte Vorurteile, wie sie vor allem<br />
gegenüber psychisch Kranken vielfach nach wie vor bestehen, zu korrigieren und durch<br />
gezielte Aufklärung Einstellungsänderung herbeizuführen. Gleichzeitig gilt es, Schwellenängste<br />
abzubauen, welche vielfach verhindern, dass von betroffenen Jugendlichen professionelle<br />
Hilfe frühzeitig in Anspruch genommen wird.<br />
Mit dem vom Landesschulrat unterstützten Projekt "Schizophrenie - Die Krankheit verstehen<br />
- ein Informations- und Aufklärungsprojekt an Schulen in Kooperation mit der<br />
Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong>" sollen durch Aufklärung jene Vorurteile<br />
entkräftet und durch Wissen ersetzt werden, die im Zusammenhang mit psychischen<br />
Erkrankungen und vor allem gegenüber psychisch Erkrankten nach wie vor bestehen.<br />
Die damit verbundene Zielsetzung ist, durch den direkten Kontakt mit Betroffenen die<br />
Einstellung von SchülerInnen als heranwachsende Generation und in ihrer Funktion als<br />
wichtige MultiplikatorInnen in Bezug auf psychische Krankheiten zu verändern. Zu diesem<br />
Zweck werden den steirischen höheren Schulen ab der 9. Schulstufe Unterrichtseinheiten<br />
angeboten, die jeweils von einem professionellen und einem selbst betroffenen Referenten<br />
gestaltet werden. Das Projekt wurde vom Landesschulrat als schulpädagogisch äußerst<br />
wertvoller und wichtiger Beitrag zur Aufklärungs- und Informationsarbeit im psychosozialen<br />
Bereich bewertet.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 189
190 Vernetzung | Kooperationsprojekt mit dem Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong><br />
Neben dem Langzeiteffekt der allgemeinen Einstellungsveränderung soll dieses Projekt auch<br />
helfen, Schwellenängste abzubauen, denn immer noch wird viel zu spät professionelle Hilfe<br />
aufgesucht. Darin ist auch der präventive und gesundheitsfördernde Aspekt des Projektes<br />
zu sehen.<br />
Begleitend zur Schulaktion werden in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut auch<br />
Fortbildungen für LehrerInnen veranstaltet. Sie nehmen eine wichtige Position in der<br />
Übermittlung von Meinungen, Werthaltungen und Wissen ein.<br />
Das Projekt, das seit dem Schuljahr 2001/2002 federführend vom Dachverband der<br />
sozialpsychiatrischen Vereine und Gesellschaften der <strong>Steiermark</strong> in allen steirischen AHS<br />
und seit 2002/2003 auch BHS durchgeführt wird, wurde 2007 auch auf die Krankheit<br />
Depression ausgedehnt.
9. Prävention<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 191
192 Prävention | Suizidpräventionsprojekt für die <strong>Steiermark</strong><br />
9.1 Suizidpräventionsprojekt für<br />
die <strong>Steiermark</strong><br />
Österreich zählt europaweit zu den Ländern mit den höchsten Suizidraten; innerhalb<br />
Österreichs führt die <strong>Steiermark</strong> in dieser Negativrangliste. Die Zahlen sind Appell genug:<br />
Mit 237 Suizidopfern im Jahr 2009 sind auch in diesem Jahr mehr Suizide als Verkehrstote<br />
zu beklagen.<br />
Dabei sind die Ursachen komplex; bei insgesamt prozesshaftem Charakter sind biologische,<br />
psychologische und soziale Risikofaktoren zu nennen, wobei ergänzende psychosoziale<br />
Stressoren und aversive life events das Suizidrisiko noch erhöhen.<br />
In einer 2002 fertiggestellten, prospektiven Suizidstudie der Univ. Klinik für Psychiatrie in<br />
Graz, sind nicht ausreichende aktive Problemlösestrategien, das nicht Besprechen von<br />
Problemen, hohe Selbstaggressivität und eine negative Selbstkommunikation als<br />
Risikofaktoren herausgearbeitet worden.<br />
Für die Suizidprävention von großer Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass bestimmte<br />
protektive Faktoren die Suizidgefahr entscheidend reduzieren können.<br />
Die kontinuierliche Umsetzung eines im Jahr 2002 von der Stmk. Landesregierung<br />
beschlossenen Suizidpräventionskonzeptes soll deshalb in den kommenden Jahren zu einer<br />
Senkung der Suizidrate beitragen.Das Präventionskonzept zielt darauf ab, auf allen drei —<br />
parallel initiierten — Präventionsschienen Maßnahmen zu setzen.<br />
Primärpräventiv sollen für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene aller Altersgruppen<br />
im Sinne der allgemeinen Gesundheitsvorsorge jeweils auf die Zielgruppe zugeschnittene<br />
Angebote über Schulen und Institutionen der Erwachsenenbildung lanciert werden. Zusätzlich<br />
sollen Informationen über depressive Störungen und Krisenbewältigung über Internet und<br />
Printmedien angeboten werden.<br />
Auf Ebene der Sekundärprävention sollen jene Fachleute und Helfer über flexible, auf das<br />
jeweilige Anforderungsprofil zugeschnittene Fortbildungsangebote erreicht werden, die<br />
regelmäßig für Menschen in psychosozialen Krisen, aber auch Menschen mit psychischen<br />
Problemen die beste Betreuung und Behandlung gewährleisten sollen. ÄrztInnen,<br />
MitarbeiterInnen psychosozialer Zentren, Polizei, MitarbeiterInnen des Roten Kreuzes und<br />
Telefonseelsorge sollen auf diese Weise erreicht werden.<br />
Auf Ebene der Tertiärprävention soll ein weiterer Ausbau des psychosozialen<br />
Versorgungsangebotes vorangetrieben werden, wobei dem Schwerpunktthema Krisendienst<br />
besondere Aufmerksamkeit zukommt.<br />
Betont sei die politische Signalwirkung, die dem eingeleiteten steirischen Präventionsprojekt<br />
zugrunde liegt und die einen Meilenstein für unser Gesundheitssystem bedeutet: Ziel ist es,<br />
auf breiter Basis Menschen jene Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die wesentlich dazu<br />
beitragen können, sich erst gar nicht zur Risikogruppe zu entwickeln!
Im Laufe der vergangenen Jahre wurden bereits verschiedene Initiativen zur Umsetzung<br />
gesetzt. Eine kontinuierliche Umsetzung hängt jedoch von einer sichergestellte Finanzierung<br />
ebenso ab, wie von der steiermarkweiten Erreichbarkeit der anzusprechenden Zielgruppen.<br />
Aus diesem Grund wurde der Dachverband der sozialpsychiatrischen Vereine und<br />
Gesellschaften <strong>Steiermark</strong>s mit der Überarbeitung bzw. Neukonzeption des Steirischen<br />
Suizidpräventionskonzeptes betraut. Die in allen steirischen Bezirken vorhandenen<br />
psychosozialen Beratungsstellen sollen sich auf Basis von Personalkompetenz und<br />
regionalisiert anzubietenden Präventionsmaßnahmen nicht zuletzt als gemeindenahe<br />
Kompetenzzentren zur Suizidprävention präsentieren.<br />
9.2 Erste Steirische Suizidstudie<br />
Die Komplexität der Ursachen suizidalen Verhaltens sowie die regelmäßig hohen Suizidraten<br />
der <strong>Steiermark</strong> waren Anlass, ergänzend zu dem steirischen Suizidpräventionsprogramm,<br />
die 1. Steirische Suizidstudie in Auftrag gegeben, welche anhand von Daten zu über 2800<br />
Suizidopfern der Jahre 1995 bis 2004 in der <strong>Steiermark</strong> Informationsgrundlagen für eine<br />
gezieltere und effektivere Suizidpräventionsarbeit bereitstellen soll. Es handelt sich dabei<br />
um eine quantitative Untersuchung zu den biopsychosozialen Faktoren des Suizids.<br />
Die im April 2007 publizierten Ergebnisse geben Auskunft über die spezifischen<br />
sozioökonomischen, sozialpsychologischen und gesundheitlichen Situationen derjenigen<br />
Steirerinnen und Steirer, die im Zeitraum 1995 - 2004 Suizid begangen haben und geben<br />
Hoffnung, dass die Ergebnisse dazu beitragen werden, Aufklärung und Präventionsarbeit zu<br />
diesem immer noch weitgehend tabuisierten Thema gezielter und damit wirkungsvoller<br />
voranzutreiben.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 193
194 Prävention | Steirisches Bündnis gegen Depression<br />
9.3 Steirisches Bündnis gegen<br />
Depression<br />
Das "Nürnberger Bündnis gegen Depression" wurde 2001 mit dem Ziel initiiert, die<br />
Versorgungssituation depressiv erkrankter Menschen auf unterschiedlichen Ebenen des<br />
Versorgungssystems zu optimieren.<br />
Über eine wissenschaftliche Begleitevaluation konnte nachgewiesen werden, dass im<br />
Interventionszeitraum insbesondere Suizidversuche in der Projektregion Nürnberg um rund<br />
20% zurückgingen.<br />
Aufgrund dieser überaus positiven Erfahrungen entstand 2002 das "Deutsche Bündnis gegen<br />
Depression", in dem sich zahlreiche deutschsprachige Regionen gruppierten.<br />
Seit 2004 wird das Konzept des "Bündnisses gegen Depression" mit Unterstützung der<br />
Europäischen Kommission auch in der "European Alliance Against Depression (EAAD)" in<br />
Kooperation mit 20 Partnern aus 18 europäischen Ländern international umgesetzt<br />
(www.eaad.net)<br />
Österreich startete seine Aktivitäten ebenfalls im Jahr 2004; als erstes österreichisches<br />
Bundesland engagierte sich Tirol, die <strong>Steiermark</strong> beteiligt sich seit 2006, Wien seit 2007<br />
am Projekt und auch die Ausweitung auf weitere Bundesländer ist erwünscht und geplant.<br />
Ziel des EAAD-Netzwerkes ist die Bündelung gleichgerichteter Aktivitäten zur Verbesserung<br />
der Versorgung depressiv erkrankter Menschen.<br />
Grundlage des Projektes ist das Bewusstsein, dass depressive Erkrankungen im Steigen<br />
begriffen sind.<br />
Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören depressive<br />
Erkrankungen zu den häufigsten Krankheiten weltweit. Ihr Anteil wird voraussichtlich noch<br />
weiter steigen. Für das Jahr 2020 prognostiziert die WHO, dass Depressionen auf Platz zwei<br />
der größten Gesundheitsprobleme liegen werden. Derzeit leiden Berechnungen zufolge<br />
weltweit mehr als 120 Millionen Menschen an Depressionen.<br />
Bezogen auf die <strong>Steiermark</strong> bedeutet das eine Betroffenenquote von rund 59.000 Menschen<br />
(5 % der Bevölkerung), welche an einer behandlungsbedürftigen Depression leidet.<br />
Als problematisch erweist sich dabei auch die Tatsache, dass das Vorliegen einer Depression<br />
oft nicht erkannt wird — sowohl von den Betroffenen selbst als auch von HausärztInnen - und<br />
das obwohl bis zu 25 Prozent aller PatientInnen, die AllgemeinmedizinerInnen aufsuchen,<br />
an einer Depression leiden. Oftmals treten körperliche Symptome — etwa Herzbeschwerden,<br />
Kopf- oder Rückenschmerzen — derart in den Vordergrund, dass den sich dahinter<br />
verbergenden psychischen Beschwerden keine Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die<br />
PatientInnen werden dann hinsichtlich ihrer körperlichen Beschwerden behandelt, die<br />
Depression wird nicht erkannt. Aufgrund dieser Defizite in der Diagnostik und Behandlung
erhalten viele Betroffene keine adäquate Therapie. In vielen Fällen wird die richtige Diagnose<br />
einer depressiven Erkrankung viel zu spät gestellt. Experten gehen davon aus, dass<br />
PatientInnen mit psychischen Erkrankungen erst nach Jahren adäquate Diagnostik und<br />
Behandlung erhalten.<br />
Mit der Gründung des Steirischen Bündnisses gegen Depression soll die Diagnose und<br />
Behandlung depressiv erkrankter Menschen in der <strong>Steiermark</strong> verbessert werden, eine<br />
Veränderung des Bewusstseins in der Öffentlichkeit und Fachwelt gegenüber dieser häufigen<br />
und ernsthaften Erkrankung - somit auch eine Entstigmatisierung Betroffener - und in weiterer<br />
Folge auch eine Vermeidung von Suiziden und Suizidversuchen erreicht werden.<br />
Seit dem Frühjahr 2006 werden steiermarkweit Informationsveranstaltungen durchgeführt.<br />
Aufklärungs- und Fortbildungsprogramme sind geplant. Für die regionale Projektorganisation<br />
zeichnet die Pro Mente <strong>Steiermark</strong> GmbH.<br />
9.4 Service Arbeit und<br />
Gesundheit<br />
In den letzten Jahren hat die Zahl der psychischen Erkrankungen beträchtlich zugenommen.<br />
Da diese offenbar eng mit den Lebenssituationen und den Arbeitsbedingungen der Menschen<br />
zusammenhängen, hat die Prävention nichts von ihrer Wichtigkeit eingebüßt.<br />
Wer krank wird und mit dem Tempo und den Anforderungen nicht mehr mithalten kann, wird<br />
häufig arbeitslos oder arbeitsunfähig. Wer dann nicht mehr voll einsatzfähig ist, pendelt oft<br />
zwischen den Systemen Krankenstand, Pensionsantrag, Arbeitslosengeld, Notstandshilfe<br />
oder Sozialhilfe. Und: je länger jemand in dieser "Systemfalle" sitzt, desto schwieriger und<br />
aufwändiger wird die Rückführung in den Arbeitsmarkt.<br />
Das Projekt Service Arbeit und Gesundheit (SAG) des BBRZ (Berufliches Bildungs- und<br />
Rehabilitationszentrum) - Region Süd, hat sich im Sinne der sekundären Prävention (WHO)<br />
seit 2003 zum Ziel gesetzt, durch Frühintervention ein Arbeitsverhältnis trotz gesundheitlicher<br />
Einschränkungen zu erhalten, eine Leistungsminderung der ArbeitnehmerInnen am<br />
Arbeitsplatz zu beheben, oder durch eine finanzielle Aufwendung und/oder Zusatzqualifikation<br />
auszugleichen.<br />
Die Finanzierung erfolgt durch das Bundessozialamt <strong>Steiermark</strong>, unterstützende Partner<br />
sind die StGKK, die AK und der ÖGB <strong>Steiermark</strong>.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 195
196 Prävention | Service Arbeit und Gesundheit<br />
Zielgruppe sind Beschäftigte, deren Arbeitsfähigkeit durch gesundheitliche Probleme<br />
gefährdet ist und/oder max. sechs Monate arbeitslose Personen im Sinne der<br />
Frührehabilitation.<br />
Die meisten Menschen kommen auf Empfehlung von anderen Beratungseinrichtungen,<br />
Krankenhäusern, ÄrztInnen, Firmen oder durch Bekannte. Plakate und Folder liegen in den<br />
Wartezonen der GKK und der AK und bei FachärztInnen auf und sichern eine direkte<br />
Information der Betroffenen und eine Inanspruchnahme des Angebots auf eigenen Wunsch.<br />
Die Servicestelle ist nach den Grundsätzen Freiwilligkeit, Vertraulichkeit und<br />
Niederschwelligkeit (telefonische Erreichbarkeit zum Ortstarif) und Barrierefreiheit organisiert.<br />
Die Betroffenen erhalten zunächst eine umfassende arbeitsmedizinische und<br />
berufsdiagnostische Beratung und somit eine Klärung ihrer gesundheitlichen Probleme und<br />
deren Auswirkungen auf berufliche Tätigkeiten. Ausgehend von diesen Ergebnissen wird<br />
zwischen Case-ManagerIn und KlientIn ein Plan vereinbart, wie Probleme gelöst werden<br />
können, welche Informationen und Unterstützung benötigt werden. Konkrete Schritte können<br />
hier zum Beispiel medizinische Behandlungen, Verhandlung mit dem Arbeitgeber betreffend<br />
einer Adaptierung des Arbeitsplatzes oder der Wechsel auf einen anderen Arbeitsplatz in der<br />
Firma nach einer maßgeschneiderten Einschulung sein.<br />
Wer ohne Arbeit ist, da er/sie den erlernten Beruf gesundheitsbedingt nicht mehr ausüben<br />
kann, wird auf dem Weg zu einer beruflichen Neuorientierung und Umschulung unterstützt.<br />
Psychische Probleme nehmen deutlich zu - bedingt durch Stress, Überforderung und<br />
Mehrfachbelastungen. Die Servicestelle bietet dazu Beratung, diagnostische Abklärungen<br />
und Vermittlung von Psychotherapie an, die über eine Kooperation mit den regionalen<br />
psychosozialen Beratungszentren erbracht wird. Für Personen mit geringem Einkommen<br />
werden die Kosten übernommen. Ziel ist es, bei akuten Krisen unverzüglich Krisenintervention<br />
und Entlastung anzubieten und somit das Risiko des Arbeitsplatzverlusts oder<br />
Langzeitkrankenstands zu minimieren.<br />
Im Jahr 2009 wurden 307 Menschen von SAG betreut, davon wurden 113 Fälle<br />
abgeschlossen.<br />
91 % der Neuzugänge in diesem Jahr standen in Beschäftigung (32 % befanden sich in<br />
Krankenstand).<br />
Im Jahr 2009 haben insgesamt 49 KlientInnen das Angebot der Psychotherapie in Anspruch<br />
genommen, 65% davon waren Frauen. Der Großteil gehört zur Altersgruppe der 25-45<br />
Jährigen.<br />
Es zeigt sich, dass 34% der KlientInnen an einer Burnout Symptomatik leiden, 26% an einer<br />
reaktiven Belastungsreaktion sowie 12 % an einer Depression.<br />
Zur Gruppe der Neurosen (13%) zählen vor allem Panikattacken, Angststörungen und<br />
Zwangsneurosen. Den geringsten Anteil (5%) machen psychotische Krankheitsbilder aus.<br />
Viele dieser Krankheitsbilder sind überlagert von psychosomatischen Beschwerden,<br />
Schlafstörungen und Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates.
Die Stärken der Servicestelle sind:<br />
eine multiprofessionelle Teamzusammensetzung<br />
Zahlreiche Kontakte und intensive Vernetzung im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />
Breites Wissen an weiterführenden Möglichkeiten<br />
Nicht an Behörde oder Firmen gebunden ("Schutzzone")<br />
Ausreichend Zeit für Beratung und (Ab-)klärung<br />
Breite Abklärung der Problemlagen<br />
Sehr gute Bewertung der Beratungsqualität<br />
Psychologische Unterstützung, Stärkung und Stabilisierung<br />
Zur kostenlosen Beratung und Unterstützung können die folgenden Standorte zum Ortstarif<br />
unter der Telefonnummer 0810 010 123 von Montag bis Donnerstag 8 16 Uhr sowie<br />
Freitag 8 12 Uhr kontaktiert werden:<br />
Koordination: Mag.a Ruth Freund<br />
Email: ruth.freund@bbrz.at<br />
Tel.: 0664/ 85 42 846<br />
STO Graz (für Graz und GU)<br />
BBRZ, Alte Poststraße 136, 8020 Graz<br />
STO Obersteiermark BBRZ<br />
Wienerstraße 60, 8605 Kapfenberg<br />
@: sag.stmk@bbrz.at<br />
Web: www.servicearbeitgesundheit.at<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 197
198 Prävention | Service Arbeit und Gesundheit
10. Qualitätssicherung<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 199
200 Qualitätssicherung | Fortbildungen<br />
Qualitätssicherung in der sozialpsychiatrischen/psychosozialen Versorgung erfordert zunächst<br />
eine Klärung darüber, welche Arbeitsbedingungen zur Erbringung der Versorgungsleistungen,<br />
also welche Strukturqualität zur Verfügung steht. Die Daten darüber sind in den Kapiteln 3<br />
bis 6 des <strong>Psychiatriebericht</strong>es ausführlich dargelegt und stellen einen wichtigen Rahmen für<br />
eine hohe Ergebnisqualität dar.<br />
Die Qualität der psychiatrischen Versorgung in einer Region hängt weiters davon ab, welche<br />
Maßnahmen auf dem Weg zur Erreichung eines Zieles zur Verfügung stehen und soll - zur<br />
Sicherung dieser sog. "Prozessqualität" - durch die Erhebung von standardisierten Kriterien<br />
messbar und vergleichbar gemacht werden.<br />
Neben laufenden Maßnahmen der Qualitätsentwicklung werden von den sozialpsychiatrischen<br />
Versorgungseinrichtungen im Interesse der Qualitätssicherung bereits eine Reihe<br />
qualitätssichernder Aspekte in der indirekten KlientInnenarbeit durchgeführt und<br />
dokumentiert, wie Helferkonferenzen, Verbindungsdienste zu den stationären Einrichtungen,<br />
Team- und Fallbesprechungen sowie Fortbildung, Supervision und Intervision als<br />
"mitarbeiterbezogene qualitätssichernde Maßnahmen".<br />
In der Folge werden spezifische Beiträge zu einer qualitätsgesicherten<br />
psychosozialen/sozialpsychiatrischen Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> dargestellt:<br />
10.1 Fortbildungen<br />
Aus-, Weiter- und Fortbildung sind wesentliche Maßnahmen der Qualitätssicherung in<br />
Unternehmen. Nur MitarbeiterInnen, die fachlich auf dem neuesten Stand sind und damit<br />
ihrer täglichen Arbeit "gewachsen" sind, können sich in ihrer Arbeit auch wohl fühlen und<br />
qualitativ hochwertige Betreuungsarbeit leisten.<br />
Jeder MitarbeiterIn der sozialpsychiatrisch/psychosozialen Versorgung stehen im Interesse<br />
der Qualitätssicherung standardisiert 10 Tage im Jahr für den Besuch von individuell<br />
gewählten oder aber auch vom Dienstgeber vorgeschriebenen Fortbildungsveranstaltungen<br />
zur Verfügung.<br />
Das Land <strong>Steiermark</strong> als Auftraggeber des psychosozialen/sozialpsychiatrischen<br />
Versorgungsangebotes bietet den MitarbeiterInnen darüber hinaus weitere<br />
Fortbildungsveranstaltungen im Interesse einer qualitativ hochwertigen Betreuungsarbeit.<br />
Die Themenfindung dazu findet im Rahmen der Mitarbeiterkoordinationstreffen statt.
Ausdrücklich positiv rückgemeldet wurde der personell beschränkte Rahmen der<br />
Veranstaltungen, der die Möglichkeit bietet, Einzelfälle zu erörtern sowie andere relevante<br />
Themen in Kleingruppen zu besprechen. Darüber hinaus wird der wichtige fachliche Austausch<br />
innerhalb der steirischen Kollegenschaft angeregt und gefördert.<br />
Im Berichtszeitraum 2009 konnten Fortbildungen zu folgenden Themen angeboten werden:<br />
Dr. Klackl Christian - Sucht als Komorbidität bei psychischer Erkrankung<br />
Univ. Prof. Dr. Michael Musalek - Therapie von Wahnerkrankungen<br />
Mag. Stefan Pfanner - Inseln der Klarheit/Einführung in die Windhorse-Therapie psychotischer<br />
Leidensformen<br />
Prim. Dr. Katharina Purtscher - Beratung von Jugendlichen in psychischen Krisen<br />
10.2 Verbindungsdienst<br />
Auf Basis eines wöchentlich bzw. vierzehntägig durchgeführten Verbindungsdienstes zu den<br />
stationären Einrichtungen in Graz versuchen alle psychosozialen Beratungszentren Kontakte<br />
zu PatientInnen ihres Einzugsgebietes aufzubauen, um diese Personen sowohl über die<br />
Möglichkeit einer — nach Verlassen der Klinik einsetzenden — außerstationären<br />
Weiterbetreuung aufzuklären als auch dabei die Schwellenängste der PatientInnen für die<br />
ersten nach der Entlassung zu setzenden Initiativen zu reduzieren.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 201
202 Qualitätssicherung | Verbindungsdienst
11.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 203
204 Öffentlichkeitsarbeit | Anti-Stigma-Arbeit<br />
Nach wie vor ist der Bereich Psychiatrie durch Vorurteile und Mystifizierung belastet. Kaum<br />
ein Aufgabenbereich leidet so sehr unter Stigma und Tabus wie jener der Psychiatrie. Gerade<br />
deswegen sind alle Beteiligten - Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige psychisch Kranker,<br />
professionell Tätige und auch die Steirische Psychiatriekoordinationsstelle - aufgerufen,<br />
Aktivitäten zu setzen, die diesen Hürden entgegenwirken und einer vorbehaltslosen Begegnung<br />
psychisch Kranker dienen, wie sie gegenüber einem somatisch Kranken als selbstverständlich<br />
gelten.<br />
Aus diesem Grund wurde mit der Bezeichnung "Plattform Psyche" für die Bevölkerung —<br />
und damit alle potentiellen InteressentInnen bzw. KonsumentInnen der im Rahmen der<br />
psychiatrisch/psychosozialen Versorgung zur Verfügung gestellten Betreuungsangebote —<br />
ein Begriff gewählt, der nach aussen verständlich ist und die Zusammengehörigkeit dieses<br />
breiten Leistungsbereiches verdeutlichen soll.<br />
Unter dem Motto "Tue Gutes und rede darüber" gilt es, über die zahlreichen Aktivitäten für<br />
die Belange der Sozialpsychiatrie auch so zu reden, dass es bei denjenigen, die es hören<br />
sollen, auch ankommt. Und dazu ist es notwendig, in unserer mit zahllosen<br />
Kommunikationsmitteln überfluteten Gesellschaft, die passenden Mittel zu wählen.<br />
Die folgenden Kapitel sollen zeigen, wie bzw. was in der <strong>Steiermark</strong> in der Psychiatrie und<br />
der sozialpsychiatrischen/psychosozialen Versorgung an öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten<br />
gesetzt wird.<br />
11.1 Anti-Stigma-Arbeit<br />
Psychisch kranke Menschen werden auch heute noch nicht als gleichwertig mit anderen<br />
Erkrankten gesehen.<br />
Um der weiteren Verbreitung des Stigmas der psychischen Erkrankungen entgegen zu wirken,<br />
wurde die Schizophrenie als die wahrscheinlich am meisten stigmatisierte Erkrankung, als<br />
"Trägermedium" für eine weltweite Offensive verwendet. Bekannte Vorurteile wie die, dass<br />
Schizophrenie-Betroffene eine "gespaltene Persönlichkeit" hätten oder die Krankheit<br />
unbehandelbar sei, halten sich hartnäckig in der Bevölkerung. Noch immer werden<br />
Schizophrenie-Kranke ausgegrenzt und diskriminiert, obwohl weltweit rund ein Prozent aller<br />
Menschen an schizophrenen Störungen erkranken.
Im Zuge der Bemühungen, die falschen Vorstellungen über schizophrene Störungen zu<br />
überwinden, hat die World Psychiatric Association (WPA), der Weltverband für Psychiatrie,<br />
eine weltweite Anti-Stigma-Kampagne initiiert (www.Openthedoors.com). Die Kampagne,<br />
welche die zahlreich verbreiteten Mythen und Missverständnisse, die sich um die<br />
Schizophrenie ranken, zerstreuen und die Diskriminierung reduzieren soll, wurde weltweit<br />
in mehr als 80 Ländern umgesetzt.<br />
Neben der intensiv lancierten generellen Öffentlichkeitsarbeit ist eine Umsetzung sowohl<br />
regional, als auch auf bestimmte Zielgruppen bezogen, nötig.<br />
Für die <strong>Steiermark</strong> wurde deshalb von Seiten des Amtes der Stmk. Landesregierung, der<br />
Dachverband der sozialpsychiatrischen Vereine und Gesellschaften <strong>Steiermark</strong>s federführend<br />
mit der Durchführung des Projektes Schizophrenie - Die Krankheit verstehen - ein<br />
Informations- und Aufklärungsprojekt an Schulen in Kooperation mit der<br />
Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong>, betraut.<br />
Im Schuljahr 2001/2002 wurde das Schulprojekt erstmals an allen steirischen AHS<br />
durchgeführt und seit dem Schuljahr 2002/2003 auch an BHS kontinuierlich angeboten.<br />
Mit dem steirischen Schul-Projekt sollen durch Aufklärung jene Vorurteile entkräftet und<br />
durch Wissen ersetzt werden, die im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen und<br />
vor allem gegenüber psychisch Erkrankten nach wie vor bestehen. Die damit verbundene<br />
Zielsetzung ist, durch den direkten Kontakt mit Betroffenen die Einstellung von SchülerInnen<br />
als heranwachsende Generation und in ihrer Funktion als wichtige MultiplikatorInnen in<br />
Bezug auf psychische Krankheiten zu verändern. Zu diesem Zweck werden den steirischen<br />
höheren Schulen ab der 9. Schulstufe Unterrichtseinheiten angeboten, die jeweils von einem<br />
professionellen und einem selbst betroffenen Referenten gestaltet werden. Das Projekt<br />
wurde in Absprache mit dem Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong> initiiert und von diesem als<br />
schulpädagogisch äußerst wertvoller und wichtiger Beitrag zur Aufklärungs- und<br />
Informationsarbeit im psychosozialen Bereich bewertet.<br />
Neben dem Langzeiteffekt der allgemeinen Einstellungsveränderung soll dieses Projekt auch<br />
helfen, Schwellenängste abzubauen, denn immer noch wird viel zu spät professionelle Hilfe<br />
aufgesucht. Darin ist auch der präventive und gesundheitsfördernde Aspekt des Projektes<br />
zu sehen.<br />
Begleitend zur Schulaktion werden in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut auch<br />
Fortbildungen für LehrerInnen veranstaltet. Sie nehmen eine wichtige Position in der<br />
Übermittlung von Meinungen, Werthaltungen und Wissen ein.<br />
Das Projekt wurde 2007 auch auf die Krankheit Depression ausgedehnt.<br />
"Gegen Stigma und Diskriminierung vorgehen" ist auch eine der Hauptforderungen der<br />
Helsinki-Deklaration 2005 und auch der aus dieser ministeriellen Konferenz hervorgegangene<br />
Österreichische Psychiatrie-Beirat nennt Anti-Stigma-Arbeit als zentralen Aspekt eines<br />
nationalen Aktionsplans (www.bmg.gv.at).<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 205
206 Öffentlichkeitsarbeit | Ganggalerie<br />
11.2 Ganggalerie<br />
Nach acht Jahren Ganggalerie der sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen in der<br />
Landessanitätsdirektion am Paulustor wurde im Rahmen der Übersiedelung der Büros in<br />
das neue Haus der Gesundheit auch die Dauerausstellung übersiedelt und mit einer<br />
Vernissage am 11. März 2010 wieder eröffnet. Somit bieten sich auch die Gänge dieses<br />
neuen öffentlichen Gebäudes als Plattform für das Interesse der Sozialpsychiatrie. Mit der<br />
Ganggalerie wird ein weiterer Akzent gesetzt, um diesem nach wie vor massiv stigmatisierten<br />
Thema zu begegnen.<br />
Die sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen der <strong>Steiermark</strong> zeigen in dieser ständig<br />
eingerichteten Galerie öffentlich den künstlerischen Ertrag ihrer therapeutischen Arbeit.<br />
Die ausstellenden KünstlerInnen sind alle TeilnehmerInnen der sozialpsychiatrischen<br />
Tagesstrukturen.<br />
Anders als bei vielen anderen Ausstellungen sieht man in den Bildern die völlige Befreiung<br />
von thematischen Zwängen; jede KünstlerIn entscheidet für sich über Inhalt und Titel seines<br />
Werkes. Die Titel werden den fertigen Arbeiten meist assoziativ und eher spielerisch<br />
zugeordnet und erinnern unter Umständen an die Problemsituation des Künstlers in seiner<br />
Betroffenheit als psychisch Kranker.<br />
Teilweise lassen die Bilder die oft über Jahre dauernde Auseinandersetzung mit einer in<br />
unserer Gesellschaft nach wie vor tabuisierten Krankheit, vor allem aber auch mit den,<br />
oftmals erst durch diese entstandenen Probleme mit Familie, Partner oder der weiteren<br />
Umgebung erkennen und zeugen zugleich von einer intensiven Beschäftigung mit dieser —<br />
für den Betroffenen meist äußerst belastenden — Situation.<br />
Die Malerei als Prozess der Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der Umwelt wird<br />
spürbar.<br />
Aktuell präsentiert sich die Galerie mit rund 100 Exponaten. Sämtliche Werke stehen zum<br />
Verkauf. Die Erträge kommen wieder den maltherapeutischen Aktivitäten in den<br />
sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen zugute.
11.3 www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at<br />
Ein wichtiger Teil der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit der Psychiatrie-Koordinationsstelle<br />
ist ihre website www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at.<br />
Seit 2003 werden über das Portal www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at vor allem die Serviceangebote<br />
der sozialpsychiatrischen/psychosozialen Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> in elektronischer<br />
Form und damit jederzeit zugänglich gemacht. Dabei liegt die Bemühung in einer allgemein<br />
verständlichen Sprache und vor allem in der regelmäßigen Aktualisierung der verarbeiteten<br />
Informationen.<br />
Ein in der Zwischenzeit gerne genutztes Serviceangebot ist ein Veranstaltungskalender, der<br />
über aktuelle Veranstaltungen im psychiatrisch/psychosozialen Feld sowohl in als auch über<br />
die Grenzen der <strong>Steiermark</strong> hinaus, informiert.<br />
2009 wurde das Plattform Psyche Portal www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at um eine Stellenbörse<br />
erweitert; die sozialpsychiatrischen Träger publizieren hier ihre Stellenangebote und bieten<br />
damit einen wertvollen Überblick für InteressentInnen.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 207
208 Öffentlichkeitsarbeit | Informationsbroschüre<br />
In den letzten zwölf Monaten, von August 2009 bis Juli 2010, wurde das Informationsportal<br />
rund 3.100 mal pro Monat besucht und dabei 50.500 Seitenaufrufe verzeichnet. Das sind<br />
gleich viele Besuche wie 2008, jedoch mit einer mehr als 3fach höheren Informationsnutzung<br />
zum Vergleichszeitraum.<br />
Dabei gehören zu den meistgenutzten Seiten die Einrichtungsverzeichnisse (allein im April<br />
2010 wurde das Verzeichnis über 27.000mal aufgerufen), gefolgt von der online Version<br />
des <strong>Psychiatriebericht</strong>s, der Homepage, den Informationen über die Berufsgruppen, sowie<br />
dem Veranstaltungskalender.<br />
11.4 Informationsbroschüre<br />
Um den Zugang zur psychiatrisch/psychosozialen Versorgung zu erleichtern, wird von der<br />
Psychiatriekoordinationsstelle der Steiermärkischen Landesregierung eine<br />
Informationsbroschüre zur Verfügung gestellt, welche das komplexe Versorgungsangebot in<br />
übersichtlicher und leicht verständlicher Form darstellt.<br />
Die Broschüre geht zunächst auf die nach wie vor schwierige Situation psychisch kranker<br />
Menschen in unserer Gesellschaft ein, um im Anschluss für jeden Betroffenen, professionellen<br />
Betreuer oder fachlich Interessierten — den Weg zum jeweils passenden Angebot zu weisen.<br />
Zu diesem Zweck werden zunächst die verschiedenen sozialpsychiatrischen<br />
Betreuungsleistungen beschrieben; danach werden — ergänzend zu einer graphischen<br />
Übersicht - alle aktuell verfügbaren Einrichtungen mit Kontaktadressen sowie<br />
—Telefonnummern dargestellt. Kontakte zu den drei stationären psychiatrischen Angeboten<br />
komplettieren den Serviceteil.<br />
Aufgrund der enormen Nachfrage nach diesem Überblickswerk wurde im Jahr 2008 bereits<br />
die dritte Auflage publiziert.<br />
Die Broschüren können - als Serviceinstrument konzipiert - in der<br />
Psychiatriekoordinationsstelle im Amt der Steiermärkischen Landesregierung, FA8B, bei<br />
Frau Brigitte Tschernko, 0316/877-5553 bzw. unter brigitte.tschernko@stmk.gv.at angefordert<br />
werden.
11.5 Aufklärung &<br />
Sensibilisierung<br />
Um das Bewusstsein der Bevölkerung zu psychischen Erkrankungen und dem psychosozialen<br />
Versorgungsangebot zu heben, hat das Gesundheitsressort des Landes <strong>Steiermark</strong> bereits<br />
2005 erstmals eine Informations- & Aufklärungskampagne lanciert.<br />
In fünf Sujets wurden die Haupttätigkeitsfelder der psychiatrisch/psychosozialen Versorgung<br />
aufbereitet. Jedes für sich stellt ein kleines "Denk mal" zu den verschiedenen Themen- und<br />
Arbeitskreisen der Psychosozialen Dienste dar und münden jeweils in eine Grundsatzerklärung<br />
zur Zielsetzung der Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong> mit der Feststellung:<br />
"Die Plattform Psyche koordiniert die psychosoziale Versorgung in der <strong>Steiermark</strong>. Ziel unserer<br />
Arbeit ist der Aufbau eines bedarfs- und flächendeckenden Netzwerkes der Psychosozialen<br />
Dienste, das optimal auf die Arbeit der niedergelassenen FachärztInnen und TherapeutInnen<br />
sowie der stationären Behandlung abgestimmt ist".<br />
Die mediale Umsetzung der Kampagne erfolgte zunächst über<br />
A2-Poster für psychosoziale Dienste, Ämter, Krankenhäuser, Arztpraxen, etc.<br />
Info Channel Spots in den 75 Straßenbahnen sowie<br />
Querformat-Plakate in den 75 Grazer Straßenbahnen.<br />
Solange der Vorrat reicht - können auch weiterhin Plakate im Amt der Stmk. Landesregierung,<br />
FA 8B, Gesundheitswesen, Sanitätsdirektion, bei Frau Brigitte Tschernko unter<br />
brigitte.tschernko@stmk.gv.at angefordert werden.<br />
11.6 World Mental Health Day<br />
Der World Mental Health Day wurde von der World Federation for Mental Health (WFMH)<br />
1992 ins Leben gerufen und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt.<br />
Jährlich finden internationale Symposien statt, um auf Fragen der psychischen Gesundheit<br />
aufmerksam zu machen. Der World Mental Health Day dient dem gemeinsamen Bemühen,<br />
größeres öffentliches Bewusstsein und Verständnis für psychische Gesundheit und psychische<br />
Erkrankungen zu erzielen.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 209
210 Öffentlichkeitsarbeit | Sozialpsychiatrischer Leitfaden<br />
Nach Angaben der WHO sind psychische Erkrankungen dramatisch im Ansteigen begriffen;<br />
insgesamt rechnet man mit 400 Mio. betroffenen Menschen weltweit. Auch in Österreich<br />
kann man davon ausgehen, dass jeder Vierte zumindest einmal in seinem Leben massive<br />
psychische Probleme hat, zu deren Bewältigung er professioneller Hilfe bedarf.<br />
Der Leidensdruck bleibt aber nicht nur auf die Krankheit selbst beschränkt, sondern wird<br />
insbesondere in Folge der gesellschaftlichen Stigmatisierung vergrößert. Erniedrigung,<br />
Isolation und Arbeitslosigkeit sind Teilaspekte davon.<br />
Der Tag der seelischen Gesundheit wird vom Weltbund für psychische Gesundheit (WFMH)<br />
weltweit und alljährlich am 10. Oktoberbegangen. Ziel ist die stete Sensibilisierung zum<br />
Thema psychische Erkrankung und Wohlbefinden.<br />
Der 10. Oktober 2009 war dem Thema Strukturierte Grundversorgung für psychisch Kranke<br />
gewidmet und beschäftigt sich mit der zentralen Rolle der Grundversorgung ("primary health<br />
care") in der Betreuung und Behandlung mental Erkrankter. Fragestellungen einer<br />
personenzentrierten, wohnortnahen Grundversorgung sollen dadurch noch stärker in die<br />
Diskussion um das österreichische Gesundheitssystem einfließen.<br />
11.7 Sozialpsychiatrischer<br />
Leitfaden<br />
Im Sinne eines Leitfadens soll das Buch "Menschen in Krisensituationen" Unterstützung für<br />
alle Menschen sein, die in einem psychosozialen Versorgungsbereich arbeiten, die aus<br />
beruflichen oder persönlichen Gründen mit Menschen in psychosozialen Krisensituationen<br />
konfrontiert sind sowie darüber hinaus für all jene, die sich für ihren Mitmenschen<br />
interessieren. Er soll helfen, auch im Krisenfall gegenüber Menschen mit psychosozialen<br />
Problemen richtig zu handeln, ohne dabei die Würde des Menschen zu verletzen.<br />
"Menschen in Krisensituationen" ist kein psychiatrisches Fachbuch im herkömmlichen Sinn.<br />
Das vorliegende Werk versucht erstmals, aufgrund des nachgefragten Bedarfs in der<br />
steirischen sozialpsychiatrischen Landschaft, in einer bewusst für den medizinischen Laien<br />
verständlichen Form die gängigsten Diagnosen zu beschreiben und einen möglichen<br />
Behandlungsweg aufzuzeigen. Der Tenor liegt darüber hinausgehend auf Empfehlungen von<br />
erfahrenen PsychiaterInnen, wie das Betreuungspersonal, aber auch Angehörige und einfach<br />
am Nächsten Interessierte mit den beschriebenen Phänomenen umgehen können.
Darüber hinaus soll das vorliegende Werk einen Überblick über das stationäre, aber auch<br />
das ausserstationär vorhandene Betreuungsnetzwerk geben und stellt für diesen Zweck,<br />
vor allem aber auch für mögliche Krisenfälle, auch Kontaktadressen in allen steirischen<br />
Bezirken zur Verfügung.<br />
Das Buch ist unter der ISBN 3 - 7011 - 7488 - 1 im Buchhandel erhältlich.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 211
212 Öffentlichkeitsarbeit | Sozialpsychiatrischer Leitfaden
12. Ausblick<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 213
214 Ausblick | Sozialpsychiatrischer Leitfaden<br />
Der Psychiatriebereicht 2009 schließt an seine Vorberichte an und beschreibt neben den<br />
Planungsgrundlagen insbesondere den aktuellen Ausbaustand des (sozial-)psychiatrischen<br />
Versorgungsbereiches. Die Perspektive gilt der Zukunft und dem notwendigen weiteren<br />
Ausbau, wobei folgende Schwerpunktthemen auch in den kommenden Jahren prioritär<br />
behandelt werden müssen:<br />
eine Annäherung des Personalstandes der Beratungsstellen an den tatsächlichen Bedarf,<br />
die Etablierung der noch fehlenden Elemente im Sinne des sozialpsychiatrischen<br />
Betreuungsansatzes in den steirischen Bezirken, insbesondere eines Krisendienstes,<br />
der Ausbau der mobilen sozialpsychiatrischen Betreuung als wesentliche Ergänzung des<br />
Betreuungsangebotes sowie<br />
die Optimierung des vorhandenen Angebotsspektrums durch sinnvolle Vernetzung und<br />
die Optimierung von Schnittstellen.<br />
Zahlreiche weitere Aufgabenstellungen der Koordinationsstelle sind langfristige bzw.<br />
kontinuierliche, so ist neben der Planungs- und Koordinationstätigkeit im engeren Sinn den<br />
Themen Prävention, Qualitätssicherung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Vernetzungs- und<br />
Schnittstellenarbeit Aufmerksamkeit zu schenken:<br />
Ausgehend davon, dass die <strong>Steiermark</strong> eine sehr hohe Suizidrate aufweist, zielt ein<br />
Suizidpräventionsprojekt darauf ab, in den kommenden Jahren primär-, sekundär und<br />
tertiärpräventiv Maßnahmen zu setzen, die längerfristig eine Senkung der Suizidzahlen<br />
bewirken sollen. Zu den Hintergründen der hohen steirischen Suizidzahlen stellt die 1.<br />
Steirische Suizidstudie Daten bereit. Auf Basis der Ergebnisse sollen Maßnahmenbündel für<br />
sinnvolle Präventionsmaßnahmen geschnürt und in weiterer Folge kontinuierlich umgesetzt<br />
werden.<br />
Parallel zu den strukturellen Rahmenbedingungen der sozialpsychiatrischen Versorgung<br />
muss auch dem Qualitätsgedanken in der Sozialpsychiatrie in einem umfassenden Sinn<br />
Rechnung getragen werden. Mit Landtagsbeschluss vom 16. Jänner 2007 wurde aufgefordert,<br />
für die sozialpsychiatrische und psychosoziale Versorgung Qualitätsstandards zu definieren<br />
und diese entsprechend zu überprüfen, wodurch das Thema einen weiteren Schwerpunkt<br />
in der Arbeit der Koordinationsstelle darstellen wird.<br />
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt bleibt auch zukünftig der Öffentlichkeitsarbeit gewidmet,<br />
weil gerade das Thema Psychiatrie nach wie vor massiv tabuisiert ist. Über zahlreiche -<br />
teilweise kontinuierlich, teilweise im Sinne einmaliger Aktionen lancierte - Aktivitäten soll<br />
versucht werden Aufklärung und Einstellungsänderung zu erzielen:<br />
Dem Interesse einer regelmäßigen Informations- und Öffentlichkeitsarbeit dient die website<br />
www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at. Über dieses Informationsportal sind die Serviceangebote aller<br />
sozialpsychiatrischen/psychosozialen Träger in der <strong>Steiermark</strong> in elektronischer Form und<br />
damit jederzeit zugänglich.
Regelmäßig genutzt wird der Veranstaltungskalender, der konzentriert über aktuelle<br />
Veranstaltungen im (sozial-)psychiatrischen Kontext, auch über die Grenzen der <strong>Steiermark</strong><br />
hinaus, informiert.<br />
Kontinuierlich lanciert wird auch das Anti-Stigma-Projekt an steirischen Schulen, im Zuge<br />
dessen Teams aus Professionisten und Betroffenen Schulklassen besuchen und authentisch<br />
zum Thema Schizophrenie wie auch Depression informieren. Durch die direkte Begegnung<br />
der SchülerInnen mit PatientInnen wird neben dem Informationsangebot vor allem die<br />
Begegnung sichergestellt, was nachweislich zu einer Veränderung der Einstellung gegenüber<br />
psychisch Kranken führt.<br />
Und auch die Galerie der sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen im Haus der Gesundheit,<br />
soll weiterhin dazu beitragen, Vorurteile gegenüber dem Thema Psychiatrie abzubauen bzw.<br />
das Thema Psychische Erkrankung stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken und<br />
nicht zuletzt mehr Toleranz und Akzeptanz herzustellen.<br />
Dem Vernetzungsaspekt wird weiterhin auch dadurch Rechnung getragen werden, dass der<br />
Themenbereich "Sozialpsychiatrie" in zahlreiche Ausbildungen bzw. Berufsbegleitende<br />
Fortbildungen Eingang gefunden hat. Als Vorreiter gilt das seit Jahren erfolgreich durchgeführt<br />
Kooperationsprojekt zwischen dem Land <strong>Steiermark</strong>/Psychiatriekoordinationsstelle und dem<br />
Bildungszentrum der Sicherheitsexekutive zum Umgang mit Menschen in Krisensituationen.<br />
Im Interesse der Vernetzung sowie der Fachdiskussion zum übergeordneten Ziel einer<br />
optimierten sozialpsychiatrischen Vollversorgung für die <strong>Steiermark</strong> finden die Fachgremien<br />
"Koordinationsgruppe" und "Forum Psychiatrie" kontinuierlich statt; weiters soll durch die<br />
jährliche <strong>Psychiatriebericht</strong>erstattung die erforderliche Transparenz geschaffen werden, um<br />
Vernetzungsarbeit zu unterstützen und Synergien herzustellen.<br />
Diese kurze Auflistung von Schwerpunktthemen der nächsten Jahre zeigt klar, dass das<br />
Zusammenwirken aller Kräfte und Bemühungen notwendig sein wird, um eine Annäherung<br />
an die angeführten Zielsetzungen bzw. eine Weiterentwicklung der breiten Aufgabenfelder<br />
zustande zu bringen. Wichtig ist aber auch weiterhin die Bereitschaft aller Beteiligten zur<br />
Mitarbeit, die Aktivität und der Wille sowie der Mut zur Veränderung - aus dem<br />
Zusammenwirken all dieser Faktoren wird eine Weiterentwicklung erfolgen.<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 215
216 Ausblick | Sozialpsychiatrischer Leitfaden
13. Literatur<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 217
218 Literatur | Sozialpsychiatrischer Leitfaden<br />
1. Danmayr, Glatz; Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG).<br />
Struktureller Bedarf in der psychiatrischen Versorgung. 1999.<br />
2. Gesundheitsbericht 2000 für die <strong>Steiermark</strong><br />
3. Grausgruber u.a.. Einstellung zu psychisch Kranken und zur psychosozialen Versorgung.<br />
1989.<br />
4. Konzept für die Psychosoziale Versorgung in der <strong>Steiermark</strong>. 1998.<br />
5. Meise, Hafner, Hinterhuber. Gemeindepsychiatrie in Österreich. Verlag Integrative<br />
Psychiatrie 1998.<br />
6. Meise, Hafner, Hinterhuber. Gemeindepsychiatrie in Österreich. Eine gemeindenahe<br />
Versorgung braucht die Gemeinde, die sich sorgt. 1998.<br />
7. Püringer, Truschnig, Konstantiniuk. Bedarfsgerechte psychosoziale Versorgung der<br />
<strong>Steiermark</strong>. 2000.<br />
8. Rosemann. Zimmer mit Aussicht. Betreutes Wohnen bei psychischer Krankheit.<br />
Psychiatrie Verlag 1999.<br />
9. Danzinger, R. & Zapotoczky, H.G. (1996 ). Irren auf Steirisch. Psychiatrische Patienten<br />
und psychiatrische Versorgung in der <strong>Steiermark</strong>. Linz: Edition pro mente.<br />
10. Danzinger, Klug, Lehofer, Marktl. Über Grenzen begleiten. Modell "Sozialpsychiatrischer<br />
Übergangsdienst". 2002.<br />
11. Hinterhuber, Meise, Kurz, Schett & Schwitzer. Zur Wirksamkeit komplementärer<br />
psychiatrischer Versorgung. In: U. Meise; F. Hafner & H.Hinterhuber (Hrsg.). Die<br />
Versorgung psychisch Kranker in Österreich. 1991. (S 260 — 270). Wien, New York:<br />
Springer.<br />
12. Rössler, Salize & Riecher-Rössler. Chronisch psychisch Kranke im Dschungel der<br />
Versorgung. In: U. Meise; F. Hafner & H. Hinterhuber (Hrsg.). Gemeindepsychiatrie in<br />
Österreich. (S 9 — 19). Innsbruck, Wien: Verlag Integrative Psychiatrie. 1998.<br />
13. Berger, "Gesundheitsförderung - Ein neuer Weg in der Psychiatrie" in: Psychiatrische<br />
Praxis, dem Menschen in seiner Welt begegnen, Festschrift zum 10-jährigen Bestehen<br />
der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit<br />
14. http://www.statistik.steiermakr.at<br />
15. <strong>Psychiatriebericht</strong> <strong>Steiermark</strong> 2001<br />
16. <strong>Psychiatriebericht</strong> <strong>Steiermark</strong> 2002<br />
17. <strong>Psychiatriebericht</strong> <strong>Steiermark</strong> 2003<br />
18. WHO - World Health Report 2001: Mental Health - New Understanding, New Hope.<br />
http://www.who.int/whr/2001/en/whr01_en.pdf
19. WHO Bericht 2000: Women's Mental Health: An evidence based review<br />
http://whqlibdoc.who.int/hq/2000/WHO_MSD_MDP_00.1.pdf<br />
20. Stadt Wien (Hrsg.): Psychische Gesundheit in Wien. Wien 2004<br />
21. Mental Health Promotion and Mental Disorder Prevention across European Member<br />
States, European Communities 2006, S. 22 ff. http://ec.europa.eu/health/<br />
ph_projects/2004/action1/docs/action1_2004_a02_30_en.pdf<br />
22. Frauentherapiezentrum München www.ftz-muenchen.de/index.php?id=12<br />
23. Frauenleben Köln — Institut für feministische Therapie — Standards für frauengerechte<br />
Therapie www.frauenleben.org/ Institut_fur_feministische_The/<br />
institut_fur_feministische_the.html<br />
24. Handlungsleitende Kriterien für frauenspezifische Qualitätssicherung in der<br />
psychiatrischen Versorgung: www.muenchen.de/ cms/ prod1/ mde/ _de/ rubriken/<br />
Rathaus/ 70_rgu/ 03_beratung_foerderung/ psychiatrie/ pdf/<br />
handlungsleitende_kriterien_frauenspez_qm_psych_versorgung.pdf<br />
25. <strong>Psychiatriebericht</strong> <strong>Steiermark</strong> 2006<br />
26. Regionaler Strukturplan Gesundheit, Version 1.1, Gesundheits<strong>plattform</strong> <strong>Steiermark</strong>,<br />
2009<br />
27. World Health Organization (WHO): International Classification of Functioning, Disability<br />
& Health, ICF, Genf 2001<br />
28. Raben. Einführung in die Ohrakupunktur. In: Baudis Rainer, Punkte der Wandlung —<br />
Suchtakupunktur nach dem NADA Protokoll. Rudersberg: Verlag für Psychologie,<br />
Sozialarbeit und Sucht. 1999: 16-37<br />
29. Berger. Gesundheitsförderung - Ein neuer Weg in der Psychiatrie. In: Psychiatrische<br />
Praxis, dem Menschen in seiner Welt begegnen, Festschrift zum 10-jährigen Bestehen<br />
der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit<br />
30. Amering, Smolke. Recovery - Das Ende der Unheilbarkeit. Psychiatrie-Verlag. 2009<br />
31. Jörg Utschakowski, Gyöngyvér Sielaff, Thomas Bock (Hg.). Vom Erfahrenen zum Experten<br />
— Wie Peers die Psychiatrie verändern. Psychiatrie-Verlag. 2009<br />
32. Hilsenbeck, Polina. Irrsinn-Eigensinn-Ihr Sinn. Therapie im Kontext von Gewalterfahrungen<br />
und Psychosen, Reinszenierung und transpersonale Erfahrung. In: Brügge, Claudia<br />
(Hrsg.). Frauen in ver-rückten Lebenswelten. Ein Lesebuch zu Frauen und Psychiatrie.<br />
Bern. eFeF-Verlag. 1999. S. 29 - 50.<br />
33. Frauen beraten Frauen - frauenspezifische Beratung und Therapie.<br />
www.frauenberatenfrauen.at<br />
34. Land <strong>Steiermark</strong> - Amt der Stmk. Landesregierung, <strong>Steiermark</strong>-Statistik.<br />
www.verwaltung.steiermark.at<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 219
220 Literatur | Sozialpsychiatrischer Leitfaden
14. Anhang<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 221
222 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />
Im Anhang finden Sie eine Auflistung der Kontakte aller steirischen sozialpsychiatrischen<br />
Einrichtungen, die für den <strong>Psychiatriebericht</strong> herangezogen wurden, sowie Kontakte zu<br />
ausgewählten Vernetzungspartnern.<br />
Auf der Website www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at können Sie sich die Kontaktliste auch nach<br />
verschiedenen Kriterien gefiltert anzeigen lassen.<br />
14.1 Legende<br />
Bereich<br />
BZ<br />
BW<br />
MSB<br />
AR<br />
TS<br />
TK<br />
EA<br />
SA<br />
VP<br />
SP<br />
Beschreibung<br />
Beratungszentren<br />
Betreutes Wohnen<br />
Mobile Betreuung<br />
Arbeit<br />
Tagesstrukturen<br />
Tageskliniken<br />
Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />
Spezialangebote<br />
Vernetzungspartner<br />
Stationäre Psychiatrie<br />
14.1 Standortliste geordnet nach<br />
Aufgabenbereichen und Bezirken<br />
Ber<br />
eich<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
Reg<br />
ion<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
Bez<br />
irk<br />
G<br />
G<br />
G<br />
Institutionsname<br />
Beratungszentrum für<br />
psychische und soziale<br />
Fragen - Graz-West<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Graz Ost, Hasnerplatz<br />
Geronto Psychiatrisches<br />
Zentrum<br />
Standort<br />
8020 Graz,<br />
Granatengasse 4<br />
8010 Graz,<br />
Hasnerplatz 4<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
33<br />
Telefon<br />
0316 711004<br />
0316 / 67 60 76<br />
E-mail<br />
beratungszentrum<br />
@lsf-graz.at<br />
psz.hasnerplatz @gfsg.at<br />
0316 / 89 00 35 gpz @gfsg.at
Ber<br />
eich<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
Reg<br />
ion<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
Bez<br />
irk<br />
G<br />
GU<br />
GU<br />
GU<br />
GU<br />
GU<br />
LI<br />
LI<br />
BM<br />
LN<br />
MZ<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
FF<br />
FF<br />
FF<br />
Institutionsname<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Graz Ost, Plüddemanngasse<br />
24h Journaldienst Graz<br />
Umgebung-Süd<br />
Beratungszentrum<br />
Frohnleiten<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Graz-Umgebung-Süd<br />
Kinder und<br />
Jugendpsychiatrische<br />
Versorgung<br />
Graz-Umgebung-Süd<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Versorgung<br />
Graz-Umgebung-Süd<br />
Beratungszentrum<br />
Gröbming<br />
Beratungszentrum Liezen<br />
Beratungszentrum<br />
Bruck-Kapfenberg<br />
Beratungszentrum Leoben<br />
"Libit"<br />
Beratungszentrum<br />
Mürzzuschlag<br />
Standort<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
45<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8130 Frohnleiten,<br />
Hauptplatz 27<br />
8071<br />
Hausmannstätten,<br />
Marktplatz 4<br />
8071<br />
Hausmannstätten,<br />
Marktplatz 4<br />
8071<br />
Hausmannstätten,<br />
Marktplatz 4<br />
8962 Gröbming,<br />
Poststraße 700<br />
8940 Liezen,<br />
Fronleichnamsweg<br />
15<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Wienerstraße 60<br />
8700 Leoben,<br />
Vordernbergerstrasse<br />
7<br />
8680 Mürzzuschlag,<br />
Wiener Strasse 3/II<br />
24 h Journaldienst Feldbach 8330 Feldbach ,<br />
Oedterstraße 3<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Feldbach<br />
Rechtsberatung Feldbach,<br />
Fürstenfeld, Radkersburg,<br />
GU-Süd<br />
Kinder und<br />
Jugendpsychiatrische<br />
Versorgung Feldbach<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Versorgung Feldbach<br />
24h Journaldienst<br />
Fürstenfeld<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Fürstenfeld<br />
Kinder und<br />
Jugendpsychiatrische<br />
Versorgung Fürstenfeld<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8280 Fürstenfeld,<br />
Bahnhofstraße 13c<br />
8280 Fürstenfeld,<br />
Bahnhofstraße 13c<br />
Telefon<br />
E-mail<br />
0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />
@gfsg.at<br />
03152/5887<br />
03126 4225<br />
03135-47474<br />
03135-47474<br />
03135-47474<br />
03685/23848<br />
03612/2633<br />
03862 22413<br />
03842 47012<br />
03852 4707<br />
03152 5887<br />
03152 5887<br />
03152-5887<br />
03152-5887<br />
03152-5887<br />
03152/5887<br />
03382-51850<br />
03382-51850<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 223<br />
psd.journaldienst<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
office @bzfrohnleiten.at<br />
psd.graz-umgebung-sued<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.graz-umgebung-sued<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.graz-umgebung-sued<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
groebming<br />
@beratungszentrum.at<br />
liezen<br />
@beratungszentrum.at<br />
office @bzkapfenberg.at<br />
office @libit.at<br />
office @bzmuerzzuschlag.at<br />
psd.journaldienst<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.feldbach<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.feldbach<br />
@steiermark-hilfswerk.at<br />
psd.feldbach<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.feldbach<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.journaldienst<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.fuerstenfeld<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.fuerstenfeld<br />
@hilfswerk-steiermark.at
224 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />
Ber<br />
eich<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
Reg<br />
ion<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR64<br />
Bez<br />
irk<br />
FF<br />
HB<br />
HB<br />
RA<br />
RA<br />
RA<br />
RA<br />
WZ<br />
DL<br />
LB<br />
LB<br />
VO<br />
Institutionsname<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Versorgung Fürstenfeld<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Hartberg<br />
PSZ Hartberg / Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Radkersburg<br />
Kinder und<br />
Jugendpsychiatrische<br />
Versorgung Radkersburg<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Versorgung Radkersburg<br />
24h Journaldienst Bad<br />
Radkersburg<br />
Beratungszentrum Weiz<br />
Beratungszentrum<br />
Deutschlandsberg<br />
KITZ/KInder -und<br />
Jugendtherapiezentrum<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Leibnitz<br />
Psychosoziales<br />
Beratungszentrum Bezirk<br />
Voitsberg<br />
VO Psychosoziales<br />
Beratungszentrum Bezirk<br />
Voitsberg / Kinder und<br />
Jugendliche<br />
JU<br />
JU<br />
KF<br />
MU<br />
MU<br />
HB<br />
Beratungszentrum<br />
Judenburg<br />
BZ Judenburg - Kinder<br />
Beratungszentrum<br />
Knittelfeld<br />
Beratungszentrum Murau<br />
BZ Murau - Kinder<br />
Standort<br />
8280 Fürstenfeld,<br />
Bahnhofstraße 13c<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
8490 Bad<br />
Radkersburg,<br />
Hauptplatz 22<br />
8490 Bad<br />
Radkersburg,<br />
Hauptplatz 22<br />
8490 Bad<br />
Radkersburg,<br />
Hauptplatz 22<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8160 Weiz,<br />
Franz-Pichler-Straße<br />
24<br />
8530<br />
Deutschlandsberg,<br />
Poststraße 3<br />
8430 Leibnitz,<br />
Dechant-Thallerstr.39/1<br />
8430 Leibnitz,<br />
Wagnastraße 1/I<br />
8570 Voitsberg,<br />
Margarethengasse 7<br />
8570 Voitsberg,<br />
Margarethengasse 7<br />
8750 Judenburg,<br />
Liechtensteingasse<br />
1<br />
8750 Judenburg,<br />
Liechtensteingasse<br />
1<br />
8720 Knittelfeld,<br />
Bahnstraße 4/II<br />
8850 Murau, Anna<br />
Neumannstraße 16<br />
8850 Murau, Anna<br />
Neumannstraße 16<br />
PSZ Hartberg / Aussenstelle 8240 Friedberg,<br />
Friedberg<br />
Hütterstrasse 105<br />
Telefon<br />
03382-51850<br />
E-mail<br />
psd.fuerstenfeld<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />
03332 / 66 2 66 jukitz @gfsg.at<br />
03476-3868<br />
03476-3868<br />
03476-3868<br />
03152/5887<br />
03172 42580<br />
03462 6830<br />
psd.radkersburg<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.radkersburg<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.radkersburg<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.journaldienst<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
office @bzweiz.at<br />
office<br />
@bzdeutschlandsberg.at<br />
03452 / 85 7 00 kinderschutzzentrum<br />
@gfsg.at<br />
03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />
03142 26 300<br />
03142 26 300<br />
03572/83980<br />
03572/83980<br />
03512/74450<br />
03532/3243<br />
03532/3243<br />
zentrum @psz-voitsberg.at<br />
beratung @psz-voitsberg.at<br />
judenburg<br />
@beratungszentrum.at<br />
judenburg<br />
@beratungszentrum.at<br />
knittelfeld<br />
@beratungszentrum.at<br />
murau<br />
@beratungszentrum.at<br />
murau<br />
@beratungszentrum.at<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at
Ber<br />
eich<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
MSB<br />
MSB<br />
Reg<br />
ion<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR61<br />
VR61<br />
Bez<br />
irk<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
BM<br />
FF<br />
JU<br />
JU<br />
G<br />
G<br />
BM<br />
FB<br />
HB<br />
LB<br />
LB<br />
Institutionsname<br />
Standort<br />
PSZ Hartberg / Aussenstelle 8292 Neudau,<br />
Neudau<br />
Neudau 74<br />
PSZ Hartberg / Aussenstelle 8225 Pöllau,<br />
Pöllau<br />
Froschauergasse<br />
569<br />
PSZ Hartberg / Aussenstelle 8250 Vorau, Vorau<br />
Vorau<br />
412<br />
Betreutes Wohnhaus Graz<br />
2<br />
Betreutes Wohnhaus Graz<br />
1<br />
Übergangswohnhaus<br />
Teilzeit Betreutes Wohnen<br />
Graz<br />
Teilzeit betreutes Wohnen<br />
Obersteiermark Ost<br />
Teilzeitbetreutes Wohnen<br />
Fürstenfeld<br />
Wohnhaus Murdorf<br />
Wohnhaus Zeltweg<br />
Haus St. Teresa<br />
Wohngemeinschaften Graz<br />
Wohngemeinschaften<br />
Obersteiermark Ost<br />
Jugendwohngemeinschaft<br />
Feldbach<br />
Mobiler<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Hartberg - WG<br />
"wohnen am hof"<br />
Mobiler<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Leibnitz - WG<br />
VO Sozialpsychiatrische<br />
Wohngemeinschaften des<br />
Psychosozialen<br />
Beratungszentrums Bezirk<br />
Voitsberg<br />
G<br />
G<br />
PSZ Graz Ost / Mobile<br />
Dienste Hasnerplatz<br />
PSZ Graz Ost /<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Versorgung SOPHA<br />
8010 Graz<br />
8020 Graz<br />
8020 Graz<br />
8010 Graz<br />
8605 Kapfenberg<br />
8280 Fürstenfeld,<br />
Hauptstr. 21<br />
8750 Judenburg<br />
8740 Zeltweg<br />
8020 Graz,<br />
Kalvariengürtel 56/II<br />
8020 Graz<br />
8600 Bruck/ Mur<br />
8330 Feldbach<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
8430 Gralla,<br />
Obergralla 124<br />
8430 Leibnitz,<br />
Wagnastraße 1/I<br />
8570 Voitsberg,<br />
Margarethengasse 7<br />
8010 Graz,<br />
Hasnerplatz 4<br />
8010 Graz,<br />
Hasnerplatz 4<br />
Telefon<br />
E-mail<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />
0316/ 228881<br />
0316/22 88 81<br />
0316/ 29 49 64<br />
0316/ 22 88 81<br />
03862/ 52431<br />
0699/160 400<br />
56<br />
03572/44578<br />
03577/25689<br />
0316/676004<br />
0316/22 88 81<br />
03862/ 52431<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
wohnen.graz<br />
@promentesteiermark.at<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
bruck @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
wohnen.fuerstenfeld<br />
@promentesteiermark.at<br />
wohnhaus.murdorf<br />
@beratungszentrum.at<br />
wohnhaus.zeltweg<br />
@beratungszentrum.at<br />
haus.teresa<br />
@caritas-steiermark.at<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
bruck @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
03332 / 66 2 66 msd.hartberg @gfsg.at<br />
03452 / 74 1 11 wah @gfsg.at<br />
03452 / 73 7 15 msd.leibnitz @gfsg.at<br />
03142/26300<br />
0316 / 67 60 76<br />
0316 / 67 60 76<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 225<br />
wg @psz-voitsberg.at<br />
psz.hasnerplatz @gfsg.at<br />
psz.hasnerplatz @gfsg.at
226 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />
Ber<br />
eich<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
Reg<br />
ion<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
Bez<br />
irk<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
Institutionsname<br />
Mobile Sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
"MoBet Graz und<br />
Graz-Umgebung" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
PSZ Graz Ost / Mobile<br />
Dienste Plüddemangasse<br />
PSZ Graz Ost / NEULAND<br />
EPA<br />
GU Beratungszentrum<br />
Frohnleiten Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
LI<br />
LI<br />
MSB Ennstal<br />
"MoBet Liezen" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
BM Beratungszentrum<br />
Bruck-Kapfenberg Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
LN<br />
LN<br />
Beratungszentrum Leoben<br />
"Libit" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
"MoBet Leoben" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
MZ Beratungszentrum<br />
Mürzzuschlag Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
FB<br />
FB<br />
HB<br />
HB<br />
"MoBet Feldbach" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Standort<br />
8010 Graz<br />
8010 Graz,<br />
Leechgasse 30<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
45<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
45<br />
8130 Frohnleiten,<br />
Hauptplatz 27<br />
8940 Liezen,<br />
Fronleichnamsweg<br />
15<br />
8940 Liezen,<br />
Fronleichnamsweg 4<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Grazer Straße 20<br />
8700 Leoben,<br />
Vordernbergerstrasse<br />
7<br />
8700 Leoben,<br />
Waasenstraße 8<br />
8680 Mürzzuschlag,<br />
Grazerstrasse 32<br />
8330 Feldbach,<br />
Gleichenbergerstraße<br />
10<br />
Mobile Sozialpsychiatrische 8330 Feldbach,<br />
Betreuung Feldbach, Oedterstraße 1<br />
Fürstenfeld, Radkersburg,<br />
Graz Umgebung SÜD<br />
"MoBet Hartberg" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Mobiler<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Hartberg - MSB<br />
8230 Hartberg, Am<br />
Ökopark 9<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
Telefon<br />
0316/811937<br />
E-mail<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
0699/16040014 mobet.graz<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />
@gfsg.at<br />
0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />
@gfsg.at<br />
03126 4225<br />
03612/2633<br />
mobile.betreuung<br />
@bzfrohnleiten.at<br />
liezen<br />
@beratungszentrum.at<br />
0699/16040046 mobet.liezen<br />
@promentesteiermark.at<br />
03862/24920<br />
03842 47012<br />
mobile.betreuung<br />
@tskapfenberg.at<br />
office @libit.at<br />
0699/16040021 mobet.leoben<br />
@promentesteiermark.at<br />
03852 6077<br />
mobile.betreuung<br />
@tsmuerzzuschlag.at<br />
0699/16040017 mobet.feldbach<br />
@promentesteiermark.at<br />
03152-24936<br />
psd.msb<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
0699/16040018 mobet.hartberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
03332 / 66 2 66 msd.hartberg @gfsg.at
Ber<br />
eich<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
Reg<br />
ion<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
Bez<br />
irk<br />
WZ<br />
DL<br />
Institutionsname<br />
Beratungszentrum Weiz<br />
Mobile sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
"MoBet Deutschlandsberg"<br />
Mobile sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Standort<br />
8160 Weiz,<br />
Franz-Pichler-Straße<br />
24<br />
8530<br />
Deutschlandsberg,<br />
Freiländerstraße 1<br />
DL Beratungszentrum 8530<br />
Deutschlandsberg Mobile Deutschlandsberg,<br />
sozialpsychiatrische Untere<br />
Betreuung<br />
Schmiedgasse 12<br />
LB<br />
VO<br />
JU<br />
JU<br />
KF<br />
MU<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
Mobiler<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Leibnitz - MSB<br />
8430 Leibnitz,<br />
Wagnastraße 1/I<br />
Mobile Sozialpsychiatrische 8570 Voitsberg,<br />
Betreuung des<br />
Margarethengasse 7<br />
Psychosozialen<br />
Beratungzentrums Bezirk<br />
Voitsberg<br />
"MoBet Judenburg" Mobile 8753 Fohnsdorf,<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Hauptplatz 2<br />
MSB Judenburg<br />
MSB Knittelfeld<br />
MSB Murau<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Buchbinderei im<br />
Landesarchiv<br />
werk-design<br />
working-aspects<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: AGAIN<br />
Dienstleistungen<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: Schlosserei Graz<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: Tischlerei Graz<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: Gasthaus zur<br />
Puchmühle<br />
8750 Judenburg,<br />
Liechtensteingasse<br />
1<br />
8720 Knittelfeld,<br />
Bahnstraße 4<br />
8850 Murau, Anna<br />
Neumann Straße 16<br />
8010 Graz,<br />
Karmeliterplatz 3<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
33<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
33<br />
8055 Graz,<br />
Puchstraße 137<br />
8055 Graz,<br />
Puchstraße 139<br />
8055 Graz,<br />
Puchstraße 139<br />
8020 Graz,<br />
Puchstraße 83<br />
Telefon<br />
03172 42580<br />
0699/16040013,<br />
0699/16040014<br />
03462/30097<br />
E-mail<br />
mobile.betreuung<br />
@bzweiz.at<br />
mobet.deutschlandsberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
mobile.betreuung<br />
@tsdeutschlandsberg.at<br />
03452 / 73 7 15 msd.leibnitz @gfsg.at<br />
03142/26300<br />
mobil @psz-voitsberg.at<br />
0699/16040021 mobet.judenburg<br />
@promentesteiermark.at<br />
03572/83980<br />
03512/74450<br />
03532/3243<br />
0316/877<br />
-8916<br />
judenburg<br />
@beratungszentrum.at<br />
knittelfeld<br />
@beratungszentrum.at<br />
murau<br />
@beratungszentrum.at<br />
arkf.landesarchiv<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 67 29 20 werk.design @gfsg.at<br />
0316 / 67 29 20 working.aspects @gfsg.at<br />
0316 / 72 35 96 again.alternative.bs<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 72 35 96 atz.graz.schlosserei<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 72 35 96 atz.graz.tischlerei<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 24 33 54 puchmuehle<br />
@promentesteiermark.at<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 227
228 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />
Ber<br />
eich<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
Reg<br />
ion<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
Bez<br />
irk<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
LI<br />
LI<br />
LI<br />
LI<br />
Institutionsname<br />
Arbeitsfähigkeitsprofil<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Textil- und<br />
Hausservice<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: IT-Jugend<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompentenzförderung/Diagnostik:<br />
pro mente design<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: KUK Küche und<br />
Kultur<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Scanstudio<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: Scanstudio<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik:<br />
Grundqualifizierung Metall<br />
Liezen<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik:<br />
Grundqualifizierung Metall<br />
Liezen<br />
BM Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Wäsche- und<br />
Bügelservice<br />
BM Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: EINER FÜR<br />
ALLE, Der soziale<br />
Nahversorger<br />
LN Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: AGAIN Second<br />
Hand Shop<br />
LN<br />
FB<br />
FB<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: Café Paradox<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: AGAIN Feldbach<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Standort<br />
8010 Graz,<br />
Schrödingerstr 4a<br />
8020 Graz,<br />
Schrödingerstraße<br />
4a<br />
8020 Graz,<br />
Schrödingerstraße<br />
4a<br />
8010 Graz,<br />
Sporgasse 29<br />
8010 Graz,<br />
Stiftingtalstraße 322<br />
8940 Liezen,<br />
Fronleichnamsweg 4<br />
8940 Liezen,<br />
Fronleichnamsweg 4<br />
8940 Liezen,<br />
Wirtschaftspark<br />
Liezen C9<br />
8940 Liezen,<br />
Wirtschaftspark<br />
Liezen C9<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Hafendorf 5<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Wiener Straße 52<br />
8700 Leoben,<br />
Waasenstraße 8<br />
8700 Leoben,<br />
Waasenstraße 8<br />
8330 Feldbach,<br />
Gleichenbergerstraße<br />
10<br />
8330 Feldbach,<br />
Gleichenbergerstraße<br />
10<br />
Telefon<br />
0316 714245<br />
0316/71 41<br />
23-14<br />
0316 / 71 41 23<br />
0316/83 14 76<br />
0316/39 24 50<br />
E-mail<br />
afp @promentesteiermark.at<br />
arkf.hausservice<br />
@promentesteiermark.at<br />
atz.jug.graz<br />
@promentesteiermark.at<br />
design<br />
@promentesteiermark.at<br />
kuk<br />
@promentesteiermark.at<br />
03612 / 25 0 86 arkf.liezen<br />
@promentesteiermark.at<br />
03612/25086<br />
03612/23 1 80<br />
03612 / 23180<br />
03862 33184<br />
03862/21 6 61<br />
atz.liezen.scanstudio<br />
@promentesteiermark.at<br />
qualifizierung<br />
@promentesteiermark.at<br />
qualifizierung<br />
@promentesteiermark.at<br />
arkf.kapfenberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
atz.kapfenberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
03842 / 21 8 52 again.leoben<br />
@promentesteiermark.at<br />
03842 29202<br />
0699/16 04<br />
0015<br />
03152/39275<br />
atz.leoben<br />
@promentesteiermark.at<br />
arkf.feldbach<br />
@promentesteiermark.at<br />
again.feldbach<br />
@promentesteiermark.at
Ber<br />
eich<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
TS<br />
Reg<br />
ion<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR61<br />
Bez<br />
irk<br />
FF<br />
HB<br />
Institutionsname<br />
Diagnostik / AFP: AGAIN<br />
Second Hand Shop<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung<br />
Fürstenfeld<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung:<br />
Café-Restaurant Leonardo<br />
HB Arbeitstrainingszentrum /<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung:<br />
Tischlerei Hartberg<br />
HB<br />
HB<br />
WZ<br />
LB<br />
VO<br />
JU<br />
KF<br />
G<br />
G<br />
HB<br />
HB<br />
LB<br />
G<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung/Diagnostik:<br />
Flohmarkt und<br />
Entrümpelungen<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Gartenbau und<br />
Landschaftspflege<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: EINER FÜR ALLE<br />
- Der soziale Nahversorger<br />
werkdienst-süd<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: ju:fa Rosental<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Copy Shop<br />
Fohnsdorf<br />
Friedas Gemeinnützige<br />
GmbH<br />
Arbeitsassistenz Graz und<br />
Graz-Umgebung für<br />
Erwachsene<br />
Arbeitsassistenz Graz und<br />
Graz-Umgebung für<br />
Jugendliche<br />
Arbeitsbegleitung<br />
Oststeiermark<br />
PSZ Hartberg /<br />
Arbeitsassistenz<br />
PSZ Leibnitz /<br />
Arbeitsassistenz<br />
Tagesstruktur / Diagnostik<br />
la vida<br />
Standort<br />
8280 Fürstenfeld,<br />
Weinbergweg 1<br />
8230 Hartberg, Am<br />
Ökopark 10<br />
8230 Hartberg, Am<br />
Ökopark 30<br />
8230 Hartberg, Am<br />
Ökopark 8<br />
8230 Hartberg,<br />
Habersdorferstraße<br />
19<br />
8160 Weiz,<br />
Klammstraße 2<br />
8403 Lebring,<br />
Grazerstr. 35<br />
8582 Rosental an<br />
der Kainach,<br />
Hauptstraße 104<br />
8753 Fohnsdorf,<br />
Hauptplatz 2<br />
8720 Knittelfeld,<br />
Bahnstraße 5<br />
8010 Graz,<br />
Kirchengasse 1<br />
8020 Graz,<br />
Kirchengasse 1<br />
8230 Hartberg, Am<br />
Ökopark 9<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
8430 Leibnitz,<br />
Wagnastraße 1/I<br />
8020 Graz, Alte<br />
Poststraße 136/4<br />
Telefon<br />
E-mail<br />
0699/16040065 arkf.fuerstenfeld<br />
@promentesteiermark.at<br />
03332/ 64940<br />
03332/61312<br />
03332/61 2 26<br />
03332/66 3 71<br />
03172/46 4 59<br />
03182 / 25 27<br />
03142 28628<br />
03573/27 5 42<br />
03512/60001<br />
0316 712726<br />
0316<br />
712726-14<br />
atz.hartberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
atz.hartberg.tischlerei<br />
@promentesteiermark.at<br />
arkf.hartberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
arkf.hartberg.garten<br />
@promentesteiermark.at<br />
arkf.weiz<br />
@promentesteiermark.at<br />
wds @gfsg.at<br />
jufa.rosental<br />
@promentesteiermark.at<br />
arkf.fohnsdorf<br />
@promentesteiermark.at<br />
office @friedas.at<br />
arbass.graz<br />
@promentesteiermark.at<br />
jugendarbass<br />
@promentesteiermark.at<br />
0699/16040031, arbass.hartberg<br />
0699/16040032 @promentesteiermark.at<br />
03332 / 66 2 66 aass.hartberg @gfsg.at<br />
03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />
0316/72 13 16<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 229<br />
lavida<br />
@promentesteiermark.at
230 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />
Ber<br />
eich<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TK<br />
Reg<br />
ion<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR61<br />
Bez<br />
irk<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
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LI<br />
BM<br />
MZ<br />
FB<br />
FB<br />
HB<br />
HB<br />
WZ<br />
DL<br />
LB<br />
Institutionsname<br />
Tagesstätte<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstruktur taQuer<br />
Tagesstrukur / Diagnostik:<br />
per arte<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstruktur aKKu<br />
Tagesstätte Liezen<br />
Tagesstätte Schladming<br />
Tagesstruktur Kapfenberg<br />
Standort<br />
8020 Graz,<br />
Großmarktstraße 8a<br />
8010 Graz,<br />
Sandgasse 41<br />
8010 Graz,<br />
Stiftingtalstraße 322<br />
8010 Graz, Theodor<br />
Körner Strasse 44<br />
8940 Liezen,<br />
Selzthalerstrasse 14<br />
8970 Schladming,<br />
Hochstraße 604<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Grazer Straße 20<br />
Tagesstruktur Mürzzuschlag 8680 Mürzzuschlag,<br />
Grazerstrasse 32<br />
Tagesstätte Feldbach<br />
Tagesstätte Pirching<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstruktur Palette Pöllau<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstruktur Vorau<br />
Tagestruktur Weiz<br />
Tagesstruktur<br />
Deutschlandsberg<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstruktur Klapotetz<br />
VO Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstätte des<br />
Psychosozialen<br />
Beratungszentrum Bezirk<br />
Voitsberg<br />
JU<br />
KF<br />
MU<br />
G<br />
Tagesstätte Judenburg<br />
Tagesstätte Knittelfeld<br />
Tagesstätte Murau<br />
Tagesklinik<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8081 Pirching,<br />
Guggitzgraben 112<br />
8225 Pöllau,<br />
Hauptplatz 11<br />
8250 Vorau, Vorau<br />
412<br />
8160 Weiz,<br />
Franz-Pichler-Straße<br />
24<br />
8530<br />
Deutschlandsberg,<br />
Untere<br />
Schmiedgasse 12<br />
8430 Leibnitz,<br />
Sailergasse 8<br />
8570 Voitsberg,<br />
Burggasse 27<br />
8750 Judenburg,<br />
Kapellenweg 5<br />
8720 Knittelfeld,<br />
Bahnstraße 4/II<br />
8850 Murau,<br />
Bundesstraße 13b<br />
8020 Graz,<br />
Granatengasse 4<br />
Telefon<br />
E-mail<br />
0699/16040019 tagesstruktur<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 22 57 37<br />
0316/39 26 80<br />
taquer @gfsg.at<br />
perarte<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 67 20 87 akku @gfsg.at<br />
03612/30277<br />
0664/8308836<br />
03862 24920<br />
03852 6077<br />
03152-5887-20<br />
tst.liezen<br />
@beratungszentrum.at<br />
tst.schladming<br />
@beratungszentrum.at<br />
office @tskapfenberg.at<br />
office @tsmuerzzuschlag.at<br />
psd.tst.fb<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
0316-813181-4180 psd.tst.pirching<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
03335 / 47 44<br />
palette.poellau @gfsg.at<br />
03337 / 30 0 66 ts.vorau @gfsg.at<br />
03172 42581<br />
03462/30097<br />
office @tsweiz.at<br />
office<br />
@tsdeutschlandsberg.at<br />
03452 / 74 9 39 ts.klapotetz @gfsg.at<br />
03142 22 151<br />
03572/83657<br />
03512/82966<br />
03532/40550<br />
0316/711004<br />
ts @psz-voitsberg.at<br />
tst.judenburg<br />
@beratungszentrum.at<br />
tst.knittelfeld<br />
@beratungszentrum.at<br />
tst.murau<br />
@beratunszentrum.at<br />
beratungszentrum<br />
@lsf-graz.at
Ber<br />
eich<br />
TK<br />
EA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SP<br />
SP<br />
SP<br />
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Reg<br />
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VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
Bez<br />
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G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
BM<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
G<br />
G<br />
HB<br />
LB<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
Institutionsname<br />
LSF Graz - Psychiatrische<br />
Tagesklinik<br />
pro humanis<br />
Frauen für Frauen<br />
Beratung und Clearing für<br />
betreutes Wohnen<br />
Kinder und Jugendtherapie<br />
Zentrum Graz<br />
PSZ Graz Ost / 2Zeit EPA<br />
Kinder und Jugendtherapie<br />
Zentrum Mitterdorf<br />
Kinder und Jugendtherapie<br />
Zentrum Feldbach<br />
Trainingswohnungen<br />
Feldbach<br />
Übergangswohnungen<br />
OMEGA Transkulturelles<br />
Zentrum für psychische und<br />
physische Gesundheit und<br />
Integration<br />
Zebra<br />
Standort<br />
8053 Graz, Wagner<br />
Jauregg Platz 23,<br />
Gebäude D8<br />
8020 Graz,<br />
Dreihackengasse 1<br />
8020 Graz,<br />
Dreihackengasse 1<br />
8020 Graz,<br />
Lendplatz 45<br />
8020 Graz,<br />
Annenstrasse 50<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
45<br />
8662 Mitterdorf,<br />
Untere Berggasse 16<br />
8330 Feldbach,<br />
Bürgergasse 13<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8020 Graz, Albert<br />
Schweitzer Gasse 22<br />
8010 Graz,<br />
Schönaugürtel 29<br />
PSZ Hartberg, Rehabilitation 8230 Hartberg,<br />
von Flüchtlingen<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
PSZ Leibnitz, Rehabilitation 8430 Leibnitz, 8430<br />
von Flüchtlingen<br />
Leibnitz, Wagnastr. 1<br />
Kreativwerkstatt EPA<br />
LKH - Universitätsklinik für<br />
Kinder- und<br />
Jugendheilkunde<br />
LKH - Universitätsklinik für<br />
Psychiatrie<br />
Krankenhaus Barmherzige<br />
Brüder - Neurologie /<br />
Psychiatrie<br />
LSF Graz -<br />
Landesnervenklinik<br />
Sigmund Freud<br />
8020 Graz, Arche<br />
Noah 11<br />
8036 Graz,<br />
Auenbruggerplatz 30<br />
8036 Graz,<br />
Auenbruggerplatz 31<br />
(Erdgeschoss)<br />
8020 Graz,<br />
Bergstraße 27<br />
8053 Graz, Wagner<br />
Jauregg Platz 1<br />
Telefon<br />
0316/2191<br />
2576<br />
0316/82 77 07<br />
0316 827707<br />
0316/ 22 88 81<br />
E-mail<br />
office @prohumanis.at<br />
office @prohumanis.at<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
0316/388744-25 office<br />
@therapiezentrum.co.at<br />
0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />
@gfsg.at<br />
0 38 58 / 32 8<br />
90<br />
03152/378042<br />
03152-5887<br />
03152-5887<br />
mitterdorf<br />
@therapiezentrum.co.at<br />
feldbach<br />
@therapiezentrum.co.at<br />
psd.felbach<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.feldbach<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
0316/773554-0 office @omega-graz.at<br />
0316 835630-0<br />
03332 66 2 66<br />
03452 72647<br />
0316/22 80 29<br />
0316/385-2605<br />
0316 /<br />
385-3612<br />
0316 /<br />
5989-2000<br />
0316 / 21 91 -<br />
0<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 231<br />
uta.wedam @zebra.or.at<br />
psz.hartberg @gfsg.at<br />
psz.leibnitz @gfsg.at<br />
kreativwerkstatt @gfsg.at<br />
hans-peter.kapfhammer<br />
@klinikum-graz.at\r\n<br />
neuro.chefsek @bbegg.at<br />
internet @lsf-graz.at
232 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />
Ber<br />
eich<br />
SP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
Reg<br />
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VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
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VR61<br />
VR61<br />
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VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR64<br />
VR65<br />
Bez<br />
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G<br />
G<br />
G<br />
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G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
BM<br />
BM<br />
WZ<br />
DL<br />
Institutionsname<br />
LSF Graz -<br />
Neuropsychiatrische Kinderund<br />
Jugendabteilung<br />
www.sorgentelefon.at<br />
tartaruga - Hilfe für<br />
Jugendliche in akuten<br />
Krisensituationen<br />
www.Telefonseelsorge.at<br />
(auch online Beratung)<br />
Psychosomatisch-<br />
Psychotherapeutische<br />
Station und Amulanz - der<br />
Universitätsklinik für Kinderund<br />
Jugendheilkunde<br />
Netzwerk Psychotherapie<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Steirischer Landesverband<br />
für Psychotherapie<br />
TARA - Beratung, Therapie<br />
und Prävention bei sexueller<br />
Gewalt gegen Mädchen und<br />
Frauen<br />
Heilpädagogische Station<br />
Psychotherapeutisches<br />
Ambulatorium für Kinder,<br />
Jugendliche und Familien<br />
des Landes <strong>Steiermark</strong><br />
Schlupfhaus -<br />
Jugendnotschlafstelle,<br />
Betreuung und Beratung<br />
Standort<br />
8053 Graz, Wagner<br />
Jauregg Platz 18<br />
8036 Graz,<br />
Auenbruggerplatz 30<br />
8010 Graz,<br />
Elisabethstraße 38<br />
8010 Graz,<br />
Elisabethstraße 38<br />
8010 Graz,<br />
Geidorfgürtel 34/2<br />
8052 Graz,<br />
Krottendorferstraße<br />
60<br />
8052 Graz,<br />
Krottendorferstraße<br />
62<br />
8010 Graz,<br />
Mühlgangweg 1<br />
Patientenanwaltschaft Graz 8053 Graz, Wagner<br />
- Verein für<br />
Jauregg Platz 1<br />
SACHwalterschaft und<br />
PATIENTENanwaltschaft<br />
Kinderschutzzentrum Graz<br />
Kinderschutzzentrum<br />
Bruck/Mur<br />
Kinderschutzzentrum<br />
Bruck-Kapfenberg<br />
Kinderschutzzentrum Weiz<br />
Kinderschutzzentrum<br />
Deutschlandsberg<br />
8010 Graz,<br />
Mandellstraße 18/II<br />
8600 Bruck/Mur,<br />
Erzherzog Johann<br />
Gasse 1<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Wienerstraße 60<br />
8160 Weiz,<br />
Franz-Pichler-Straße<br />
24<br />
8530<br />
Deutschlandsberg,<br />
Poststraße 3<br />
Telefon<br />
0316/2191-2531<br />
0800 201 440<br />
0316/77-25-26<br />
142,0<br />
0316/385 3756<br />
0316/326851<br />
0316/372500<br />
0316/318077<br />
0316/284218<br />
0316/284218-31<br />
0316/48 29 59<br />
0316/296054<br />
0316/831941<br />
03512/75741<br />
03862/22430<br />
03172/42559<br />
03462/6747<br />
E-mail<br />
office<br />
@psychotherapie-steiermark.at<br />
office @stlp.at<br />
office @taraweb.at<br />
schlupfhaus<br />
@caritas-graz.at<br />
graz @patientenanwalt.at<br />
graz<br />
@kinderschutz-zentrum.at<br />
kinderschutzzentrum.o.m<br />
@gmx.at<br />
office @kiszkapfenberg.at<br />
office @kiszweiz.at<br />
office<br />
@kiszdeutschlandsberg.at
Ber<br />
eich<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
Reg<br />
ion<br />
VR65<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR64<br />
VR65<br />
Bez<br />
irk<br />
LB<br />
KF<br />
MU<br />
HB<br />
LB<br />
Institutionsname<br />
KITZ/Kinderschutzzentrum<br />
Kinderschutzzentrum<br />
Knittelfeld<br />
Standort<br />
8430 Leibnitz,<br />
Dechant-Thallerstr.39/1<br />
8720 Knittelfeld,<br />
Gaalerstraße 2<br />
Kinderschutzzentrum Murau 8850 Murau,<br />
Bundesstraße 9<br />
Familienberatungsstelle<br />
Hartberg<br />
Familienberatungsstelle<br />
Leibnitz<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
8430 Leibnitz,<br />
Wagnastraße 1/I<br />
Telefon<br />
E-mail<br />
03452 / 85 7 00 kinderschutzzentrum<br />
@gfsg.at<br />
03512/75741<br />
03512/75741<br />
kinderschutzzentrum.o.m<br />
@gmx.at<br />
Kinderschutzzentrum.o.m<br />
@gmx.at<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />
03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />
14.2 Standortliste geordnet nach<br />
Bezirken<br />
Reg<br />
ion<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
Bez<br />
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G<br />
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G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
Ber<br />
eich<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
BW<br />
Institutionsname<br />
Beratungszentrum für<br />
psychische und soziale<br />
Fragen - Graz-West<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Graz Ost, Hasnerplatz<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Graz Ost, Plüddemanngasse<br />
Geronto Psychiatrisches<br />
Zentrum<br />
Betreutes Wohnhaus Graz<br />
2<br />
Betreutes Wohnhaus Graz<br />
1<br />
Übergangswohnhaus<br />
Teilzeit Betreutes Wohnen<br />
Graz<br />
Haus St. Teresa<br />
Standort<br />
8020 Graz,<br />
Granatengasse 4<br />
8010 Graz,<br />
Hasnerplatz 4<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
45<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
33<br />
8010 Graz<br />
8020 Graz<br />
8020 Graz<br />
8010 Graz<br />
8020 Graz,<br />
Kalvariengürtel 56/II<br />
Telefon<br />
0316 711004<br />
0316 / 67 60 76<br />
E-mail<br />
beratungszentrum<br />
@lsf-graz.at<br />
psz.hasnerplatz @gfsg.at<br />
0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />
@gfsg.at<br />
0316 / 89 00 35 gpz @gfsg.at<br />
0316/ 228881<br />
0316/22 88 81<br />
0316/ 29 49 64<br />
0316/ 22 88 81<br />
0316/676004<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 233<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
wohnen.graz<br />
@promentesteiermark.at<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
haus.teresa<br />
@caritas-steiermark.at
234 Anhang | Standortliste geordnet nach Bezirken<br />
Reg<br />
ion<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
Bez<br />
irk<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
Ber<br />
eich<br />
BW<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
MSB<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
Institutionsname<br />
Wohngemeinschaften Graz<br />
PSZ Graz Ost / Mobile<br />
Dienste Hasnerplatz<br />
Mobile Sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
"MoBet Graz und<br />
Graz-Umgebung" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
PSZ Graz Ost / Mobile<br />
Dienste Plüddemangasse<br />
PSZ Graz Ost / NEULAND<br />
EPA<br />
PSZ Graz Ost /<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Versorgung SOPHA<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Buchbinderei im<br />
Landesarchiv<br />
werk-design<br />
working-aspects<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: AGAIN<br />
Dienstleistungen<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: Schlosserei Graz<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: Tischlerei Graz<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: Gasthaus zur<br />
Puchmühle<br />
Arbeitsfähigkeitsprofil<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Textil- und<br />
Hausservice<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompentenzförderung/Diagnostik:<br />
pro mente design<br />
Standort<br />
8020 Graz<br />
8010 Graz,<br />
Hasnerplatz 4<br />
8010 Graz<br />
8010 Graz,<br />
Leechgasse 30<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
45<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
45<br />
8010 Graz,<br />
Hasnerplatz 4<br />
8010 Graz,<br />
Karmeliterplatz 3<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
33<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
33<br />
8055 Graz,<br />
Puchstraße 137<br />
8055 Graz,<br />
Puchstraße 139<br />
8055 Graz,<br />
Puchstraße 139<br />
8020 Graz,<br />
Puchstraße 83<br />
8010 Graz,<br />
Schrödingerstr 4a<br />
8020 Graz,<br />
Schrödingerstraße<br />
4a<br />
8010 Graz,<br />
Sporgasse 29<br />
Telefon<br />
0316/22 88 81<br />
0316 / 67 60 76<br />
0316/811937<br />
E-mail<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
psz.hasnerplatz @gfsg.at<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
0699/16040014 mobet.graz<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />
@gfsg.at<br />
0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />
@gfsg.at<br />
0316 / 67 60 76<br />
0316/877<br />
-8916<br />
psz.hasnerplatz @gfsg.at<br />
arkf.landesarchiv<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 67 29 20 werk.design @gfsg.at<br />
0316 / 67 29 20 working.aspects @gfsg.at<br />
0316 / 72 35 96 again.alternative.bs<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 72 35 96 atz.graz.schlosserei<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 72 35 96 atz.graz.tischlerei<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 24 33 54 puchmuehle<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 714245<br />
0316/71 41<br />
23-14<br />
0316/83 14 76<br />
afp @promentesteiermark.at<br />
arkf.hausservice<br />
@promentesteiermark.at<br />
design<br />
@promentesteiermark.at
Reg<br />
ion<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
Bez<br />
irk<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
Ber<br />
eich<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TS<br />
TK<br />
TK<br />
EA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
Institutionsname<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: KUK Küche und<br />
Kultur<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: IT-Jugend<br />
Arbeitsassistenz Graz und<br />
Graz-Umgebung für<br />
Erwachsene<br />
Arbeitsassistenz Graz und<br />
Graz-Umgebung für<br />
Jugendliche<br />
Tagesstruktur / Diagnostik<br />
la vida<br />
Tagesstätte<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstruktur taQuer<br />
Tagesstrukur / Diagnostik:<br />
per arte<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstruktur aKKu<br />
Tagesklinik<br />
LSF Graz - Psychiatrische<br />
Tagesklinik<br />
pro humanis<br />
Frauen für Frauen<br />
Beratung und Clearing für<br />
betreutes Wohnen<br />
Kinder und Jugendtherapie<br />
Zentrum Graz<br />
PSZ Graz Ost / 2Zeit EPA<br />
OMEGA Transkulturelles<br />
Zentrum für psychische und<br />
physische Gesundheit und<br />
Integration<br />
Zebra<br />
Kreativwerkstatt EPA<br />
Standort<br />
8010 Graz,<br />
Stiftingtalstraße 322<br />
8020 Graz,<br />
Schrödingerstraße<br />
4a<br />
8010 Graz,<br />
Kirchengasse 1<br />
8020 Graz,<br />
Kirchengasse 1<br />
8020 Graz, Alte<br />
Poststraße 136/4<br />
8020 Graz,<br />
Großmarktstraße 8a<br />
8010 Graz,<br />
Sandgasse 41<br />
8010 Graz,<br />
Stiftingtalstraße 322<br />
8010 Graz, Theodor<br />
Körner Strasse 44<br />
8020 Graz,<br />
Granatengasse 4<br />
8053 Graz, Wagner<br />
Jauregg Platz 23,<br />
Gebäude D8<br />
8020 Graz,<br />
Dreihackengasse 1<br />
8020 Graz,<br />
Dreihackengasse 1<br />
8020 Graz,<br />
Lendplatz 45<br />
8020 Graz,<br />
Annenstrasse 50<br />
8010 Graz,<br />
Plüddemanngasse<br />
45<br />
8020 Graz, Albert<br />
Schweitzer Gasse 22<br />
8010 Graz,<br />
Schönaugürtel 29<br />
8020 Graz, Arche<br />
Noah 11<br />
Telefon<br />
0316/39 24 50<br />
0316 / 71 41 23<br />
0316 712726<br />
0316<br />
712726-14<br />
0316/72 13 16<br />
E-mail<br />
kuk<br />
@promentesteiermark.at<br />
atz.jug.graz<br />
@promentesteiermark.at<br />
arbass.graz<br />
@promentesteiermark.at<br />
jugendarbass<br />
@promentesteiermark.at<br />
lavida<br />
@promentesteiermark.at<br />
0699/16040019 tagesstruktur<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 22 57 37<br />
0316/39 26 80<br />
taquer @gfsg.at<br />
perarte<br />
@promentesteiermark.at<br />
0316 / 67 20 87 akku @gfsg.at<br />
0316/711004<br />
0316/2191<br />
2576<br />
0316/82 77 07<br />
0316 827707<br />
0316/ 22 88 81<br />
beratungszentrum<br />
@lsf-graz.at<br />
office @prohumanis.at<br />
office @prohumanis.at<br />
info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
0316/388744-25 office<br />
@therapiezentrum.co.at<br />
0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />
@gfsg.at<br />
0316/773554-0 office @omega-graz.at<br />
0316 835630-0<br />
0316/22 80 29<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 235<br />
uta.wedam @zebra.or.at<br />
kreativwerkstatt @gfsg.at
236 Anhang | Standortliste geordnet nach Bezirken<br />
Reg<br />
ion<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
Bez<br />
irk<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
G<br />
Ber<br />
eich<br />
SP<br />
SP<br />
SP<br />
SP<br />
SP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
VP<br />
Institutionsname<br />
LKH - Universitätsklinik für<br />
Psychiatrie<br />
Krankenhaus Barmherzige<br />
Brüder - Neurologie /<br />
Psychiatrie<br />
LSF Graz -<br />
Landesnervenklinik<br />
Sigmund Freud<br />
LKH - Universitätsklinik für<br />
Kinder- und<br />
Jugendheilkunde<br />
LSF Graz -<br />
Neuropsychiatrische Kinderund<br />
Jugendabteilung<br />
www.sorgentelefon.at<br />
www.Telefonseelsorge.at<br />
(auch online Beratung)<br />
Netzwerk Psychotherapie<br />
<strong>Steiermark</strong><br />
Steirischer Landesverband<br />
für Psychotherapie<br />
TARA - Beratung, Therapie<br />
und Prävention bei sexueller<br />
Gewalt gegen Mädchen und<br />
Frauen<br />
Heilpädagogische Station<br />
Standort<br />
8036 Graz,<br />
Auenbruggerplatz 31<br />
(Erdgeschoss)<br />
8020 Graz,<br />
Bergstraße 27<br />
8053 Graz, Wagner<br />
Jauregg Platz 1<br />
8036 Graz,<br />
Auenbruggerplatz 30<br />
8053 Graz, Wagner<br />
Jauregg Platz 18<br />
8010 Graz,<br />
Elisabethstraße 38<br />
8010 Graz,<br />
Elisabethstraße 38<br />
8010 Graz,<br />
Geidorfgürtel 34/2<br />
8052 Graz,<br />
Krottendorferstraße<br />
60<br />
Patientenanwaltschaft Graz 8053 Graz, Wagner<br />
- Verein für<br />
Jauregg Platz 1<br />
SACHwalterschaft und<br />
PATIENTENanwaltschaft<br />
tartaruga - Hilfe für<br />
Jugendliche in akuten<br />
Krisensituationen<br />
Psychosomatisch-<br />
Psychotherapeutische<br />
Station und Amulanz - der<br />
Universitätsklinik für Kinderund<br />
Jugendheilkunde<br />
Psychotherapeutisches<br />
Ambulatorium für Kinder,<br />
Jugendliche und Familien<br />
des Landes <strong>Steiermark</strong><br />
Schlupfhaus -<br />
Jugendnotschlafstelle,<br />
Betreuung und Beratung<br />
Kinderschutzzentrum Graz<br />
8036 Graz,<br />
Auenbruggerplatz 30<br />
8052 Graz,<br />
Krottendorferstraße<br />
62<br />
8010 Graz,<br />
Mühlgangweg 1<br />
8010 Graz,<br />
Mandellstraße 18/II<br />
Telefon<br />
0316 /<br />
385-3612<br />
0316 /<br />
5989-2000<br />
0316 / 21 91 -<br />
0<br />
0316/385-2605<br />
0316/2191-2531<br />
0800 201 440<br />
142,0<br />
0316/326851<br />
0316/372500<br />
0316/318077<br />
0316/284218<br />
0316/296054<br />
0316/77-25-26<br />
0316/385 3756<br />
0316/284218-31<br />
0316/48 29 59<br />
0316/831941<br />
E-mail<br />
hans-peter.kapfhammer<br />
@klinikum-graz.at\r\n<br />
neuro.chefsek @bbegg.at<br />
internet @lsf-graz.at<br />
office<br />
@psychotherapie-steiermark.at<br />
office @stlp.at<br />
office @taraweb.at<br />
graz @patientenanwalt.at<br />
schlupfhaus<br />
@caritas-graz.at<br />
graz<br />
@kinderschutz-zentrum.at
Reg<br />
ion<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR61<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR62<br />
VR63<br />
Bez<br />
irk<br />
GU<br />
GU<br />
GU<br />
GU<br />
GU<br />
GU<br />
LI<br />
LI<br />
LI<br />
LI<br />
LI<br />
LI<br />
LI<br />
LI<br />
LI<br />
LI<br />
BM<br />
Ber<br />
eich<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
MSB<br />
BZ<br />
BZ<br />
MSB<br />
MSB<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
TS<br />
TS<br />
BZ<br />
Institutionsname<br />
24h Journaldienst Graz<br />
Umgebung-Süd<br />
Beratungszentrum<br />
Frohnleiten<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Graz-Umgebung-Süd<br />
Kinder und<br />
Jugendpsychiatrische<br />
Versorgung<br />
Graz-Umgebung-Süd<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Versorgung<br />
Graz-Umgebung-Süd<br />
Beratungszentrum<br />
Frohnleiten Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Beratungszentrum<br />
Gröbming<br />
Beratungszentrum Liezen<br />
MSB Ennstal<br />
"MoBet Liezen" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Scanstudio<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: Scanstudio<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik:<br />
Grundqualifizierung Metall<br />
Liezen<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik:<br />
Grundqualifizierung Metall<br />
Liezen<br />
Tagesstätte Liezen<br />
Tagesstätte Schladming<br />
Beratungszentrum<br />
Bruck-Kapfenberg<br />
Standort<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8130 Frohnleiten,<br />
Hauptplatz 27<br />
8071<br />
Hausmannstätten,<br />
Marktplatz 4<br />
8071<br />
Hausmannstätten,<br />
Marktplatz 4<br />
8071<br />
Hausmannstätten,<br />
Marktplatz 4<br />
8130 Frohnleiten,<br />
Hauptplatz 27<br />
8962 Gröbming,<br />
Poststraße 700<br />
8940 Liezen,<br />
Fronleichnamsweg<br />
15<br />
8940 Liezen,<br />
Fronleichnamsweg<br />
15<br />
8940 Liezen,<br />
Fronleichnamsweg 4<br />
8940 Liezen,<br />
Fronleichnamsweg 4<br />
8940 Liezen,<br />
Fronleichnamsweg 4<br />
8940 Liezen,<br />
Wirtschaftspark<br />
Liezen C9<br />
8940 Liezen,<br />
Wirtschaftspark<br />
Liezen C9<br />
8940 Liezen,<br />
Selzthalerstrasse 14<br />
8970 Schladming,<br />
Hochstraße 604<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Wienerstraße 60<br />
Telefon<br />
03152/5887<br />
03126 4225<br />
03135-47474<br />
03135-47474<br />
03135-47474<br />
03126 4225<br />
03685/23848<br />
03612/2633<br />
03612/2633<br />
E-mail<br />
psd.journaldienst<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
office @bzfrohnleiten.at<br />
psd.graz-umgebung-sued<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.graz-umgebung-sued<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.graz-umgebung-sued<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
mobile.betreuung<br />
@bzfrohnleiten.at<br />
groebming<br />
@beratungszentrum.at<br />
liezen<br />
@beratungszentrum.at<br />
liezen<br />
@beratungszentrum.at<br />
0699/16040046 mobet.liezen<br />
@promentesteiermark.at<br />
03612 / 25 0 86 arkf.liezen<br />
@promentesteiermark.at<br />
03612/25086<br />
03612/23 1 80<br />
03612 / 23180<br />
03612/30277<br />
0664/8308836<br />
03862 22413<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 237<br />
atz.liezen.scanstudio<br />
@promentesteiermark.at<br />
qualifizierung<br />
@promentesteiermark.at<br />
qualifizierung<br />
@promentesteiermark.at<br />
tst.liezen<br />
@beratungszentrum.at<br />
tst.schladming<br />
@beratungszentrum.at<br />
office @bzkapfenberg.at
238 Anhang | Standortliste geordnet nach Bezirken<br />
Reg<br />
ion<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
VR63<br />
Bez<br />
irk<br />
BM<br />
BM<br />
BM<br />
BM<br />
BM<br />
BM<br />
BM<br />
BM<br />
BM<br />
LN<br />
LN<br />
LN<br />
LN<br />
LN<br />
MZ<br />
MZ<br />
MZ<br />
Ber<br />
eich<br />
BW<br />
BW<br />
MSB<br />
AR<br />
AR<br />
TS<br />
SA<br />
VP<br />
VP<br />
BZ<br />
MSB<br />
MSB<br />
AR<br />
AR<br />
BZ<br />
MSB<br />
TS<br />
Institutionsname<br />
Teilzeit betreutes Wohnen<br />
Obersteiermark Ost<br />
Wohngemeinschaften<br />
Obersteiermark Ost<br />
Beratungszentrum<br />
Bruck-Kapfenberg Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Wäsche- und<br />
Bügelservice<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: EINER FÜR<br />
ALLE, Der soziale<br />
Nahversorger<br />
Tagesstruktur Kapfenberg<br />
Kinder und Jugendtherapie<br />
Zentrum Mitterdorf<br />
Kinderschutzzentrum<br />
Bruck/Mur<br />
Kinderschutzzentrum<br />
Bruck-Kapfenberg<br />
Beratungszentrum Leoben<br />
"Libit"<br />
Beratungszentrum Leoben<br />
"Libit" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
"MoBet Leoben" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: AGAIN Second<br />
Hand Shop<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Diagnostik: Café Paradox<br />
Beratungszentrum<br />
Mürzzuschlag<br />
Beratungszentrum<br />
Mürzzuschlag Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Standort<br />
8605 Kapfenberg<br />
8600 Bruck/ Mur<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Grazer Straße 20<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Hafendorf 5<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Wiener Straße 52<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Grazer Straße 20<br />
8662 Mitterdorf,<br />
Untere Berggasse 16<br />
8600 Bruck/Mur,<br />
Erzherzog Johann<br />
Gasse 1<br />
8605 Kapfenberg,<br />
Wienerstraße 60<br />
8700 Leoben,<br />
Vordernbergerstrasse<br />
7<br />
8700 Leoben,<br />
Vordernbergerstrasse<br />
7<br />
8700 Leoben,<br />
Waasenstraße 8<br />
8700 Leoben,<br />
Waasenstraße 8<br />
8700 Leoben,<br />
Waasenstraße 8<br />
8680 Mürzzuschlag,<br />
Wiener Strasse 3/II<br />
8680 Mürzzuschlag,<br />
Grazerstrasse 32<br />
Tagesstruktur Mürzzuschlag 8680 Mürzzuschlag,<br />
Grazerstrasse 32<br />
Telefon<br />
03862/ 52431<br />
03862/ 52431<br />
03862/24920<br />
03862 33184<br />
03862/21 6 61<br />
03862 24920<br />
0 38 58 / 32 8<br />
90<br />
03512/75741<br />
03862/22430<br />
03842 47012<br />
03842 47012<br />
E-mail<br />
bruck @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
bruck @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />
mobile.betreuung<br />
@tskapfenberg.at<br />
arkf.kapfenberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
atz.kapfenberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
office @tskapfenberg.at<br />
mitterdorf<br />
@therapiezentrum.co.at<br />
kinderschutzzentrum.o.m<br />
@gmx.at<br />
office @kiszkapfenberg.at<br />
office @libit.at<br />
office @libit.at<br />
0699/16040021 mobet.leoben<br />
@promentesteiermark.at<br />
03842 / 21 8 52 again.leoben<br />
@promentesteiermark.at<br />
03842 29202<br />
03852 4707<br />
03852 6077<br />
03852 6077<br />
atz.leoben<br />
@promentesteiermark.at<br />
office @bzmuerzzuschlag.at<br />
mobile.betreuung<br />
@tsmuerzzuschlag.at<br />
office @tsmuerzzuschlag.at
Reg<br />
ion<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
Bez<br />
irk<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
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FB<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
FB<br />
FF<br />
FF<br />
FF<br />
FF<br />
Ber<br />
eich<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BW<br />
MSB<br />
MSB<br />
AR<br />
AR<br />
TS<br />
TS<br />
SA<br />
SA<br />
SA<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
Institutionsname<br />
Standort<br />
24 h Journaldienst Feldbach 8330 Feldbach ,<br />
Oedterstraße 3<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Feldbach<br />
Rechtsberatung Feldbach,<br />
Fürstenfeld, Radkersburg,<br />
GU-Süd<br />
Kinder und<br />
Jugendpsychiatrische<br />
Versorgung Feldbach<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Versorgung Feldbach<br />
Jugendwohngemeinschaft<br />
Feldbach<br />
"MoBet Feldbach" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8330 Feldbach<br />
8330 Feldbach,<br />
Gleichenbergerstraße<br />
10<br />
Mobile Sozialpsychiatrische 8330 Feldbach,<br />
Betreuung Feldbach, Oedterstraße 1<br />
Fürstenfeld, Radkersburg,<br />
Graz Umgebung SÜD<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: AGAIN Feldbach<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik / AFP: AGAIN<br />
Second Hand Shop<br />
Tagesstätte Feldbach<br />
Tagesstätte Pirching<br />
Kinder und Jugendtherapie<br />
Zentrum Feldbach<br />
Trainingswohnungen<br />
Feldbach<br />
Übergangswohnungen<br />
24h Journaldienst<br />
Fürstenfeld<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Fürstenfeld<br />
Kinder und<br />
Jugendpsychiatrische<br />
Versorgung Fürstenfeld<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Versorgung Fürstenfeld<br />
8330 Feldbach,<br />
Gleichenbergerstraße<br />
10<br />
8330 Feldbach,<br />
Gleichenbergerstraße<br />
10<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8081 Pirching,<br />
Guggitzgraben 112<br />
8330 Feldbach,<br />
Bürgergasse 13<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8280 Fürstenfeld,<br />
Bahnhofstraße 13c<br />
8280 Fürstenfeld,<br />
Bahnhofstraße 13c<br />
8280 Fürstenfeld,<br />
Bahnhofstraße 13c<br />
Telefon<br />
03152 5887<br />
03152 5887<br />
03152-5887<br />
03152-5887<br />
03152-5887<br />
E-mail<br />
psd.journaldienst<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.feldbach<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.feldbach<br />
@steiermark-hilfswerk.at<br />
psd.feldbach<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.feldbach<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
0699/16040017 mobet.feldbach<br />
@promentesteiermark.at<br />
03152-24936<br />
0699/16 04<br />
0015<br />
03152/39275<br />
03152-5887-20<br />
psd.msb<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
arkf.feldbach<br />
@promentesteiermark.at<br />
again.feldbach<br />
@promentesteiermark.at<br />
psd.tst.fb<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
0316-813181-4180 psd.tst.pirching<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
03152/378042<br />
03152-5887<br />
03152-5887<br />
03152/5887<br />
03382-51850<br />
03382-51850<br />
03382-51850<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 239<br />
feldbach<br />
@therapiezentrum.co.at<br />
psd.felbach<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.feldbach<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.journaldienst<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.fuerstenfeld<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.fuerstenfeld<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.fuerstenfeld<br />
@hilfswerk-steiermark.at
240 Anhang | Standortliste geordnet nach Bezirken<br />
Reg<br />
ion<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
Bez<br />
irk<br />
FF<br />
FF<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
Ber<br />
eich<br />
BW<br />
AR<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BW<br />
MSB<br />
MSB<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
AR<br />
TS<br />
Institutionsname<br />
Teilzeitbetreutes Wohnen<br />
Fürstenfeld<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung<br />
Fürstenfeld<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Hartberg<br />
PSZ Hartberg / Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Standort<br />
8280 Fürstenfeld,<br />
Hauptstr. 21<br />
8280 Fürstenfeld,<br />
Weinbergweg 1<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
PSZ Hartberg / Aussenstelle 8240 Friedberg,<br />
Friedberg<br />
Hütterstrasse 105<br />
PSZ Hartberg / Aussenstelle 8292 Neudau,<br />
Neudau<br />
Neudau 74<br />
PSZ Hartberg / Aussenstelle 8225 Pöllau,<br />
Pöllau<br />
Froschauergasse<br />
569<br />
PSZ Hartberg / Aussenstelle 8250 Vorau, Vorau<br />
Vorau<br />
412<br />
Mobiler<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Hartberg - WG<br />
"MoBet Hartberg" Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Mobiler<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Hartberg - MSB<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung:<br />
Café-Restaurant Leonardo<br />
Arbeitstrainingszentrum /<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung:<br />
Tischlerei Hartberg<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung/Diagnostik:<br />
Flohmarkt und<br />
Entrümpelungen<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Gartenbau und<br />
Landschaftspflege<br />
Arbeitsbegleitung<br />
Oststeiermark<br />
PSZ Hartberg /<br />
Arbeitsassistenz<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstruktur Palette Pöllau<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
8230 Hartberg, Am<br />
Ökopark 9<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
8230 Hartberg, Am<br />
Ökopark 10<br />
8230 Hartberg, Am<br />
Ökopark 30<br />
8230 Hartberg, Am<br />
Ökopark 8<br />
8230 Hartberg,<br />
Habersdorferstraße<br />
19<br />
8230 Hartberg, Am<br />
Ökopark 9<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
8225 Pöllau,<br />
Hauptplatz 11<br />
Telefon<br />
0699/160 400<br />
56<br />
E-mail<br />
wohnen.fuerstenfeld<br />
@promentesteiermark.at<br />
0699/16040065 arkf.fuerstenfeld<br />
@promentesteiermark.at<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />
03332 / 66 2 66 jukitz @gfsg.at<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />
03332 / 66 2 66 msd.hartberg @gfsg.at<br />
0699/16040018 mobet.hartberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
03332 / 66 2 66 msd.hartberg @gfsg.at<br />
03332/ 64940<br />
03332/61312<br />
03332/61 2 26<br />
03332/66 3 71<br />
atz.hartberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
atz.hartberg.tischlerei<br />
@promentesteiermark.at<br />
arkf.hartberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
arkf.hartberg.garten<br />
@promentesteiermark.at<br />
0699/16040031, arbass.hartberg<br />
0699/16040032 @promentesteiermark.at<br />
03332 / 66 2 66 aass.hartberg @gfsg.at<br />
03335 / 47 44<br />
palette.poellau @gfsg.at
Reg<br />
ion<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR64<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
Bez<br />
irk<br />
HB<br />
HB<br />
HB<br />
RA<br />
RA<br />
RA<br />
RA<br />
WZ<br />
WZ<br />
WZ<br />
WZ<br />
WZ<br />
DL<br />
DL<br />
DL<br />
DL<br />
DL<br />
Ber<br />
eich<br />
TS<br />
SA<br />
VP<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
BZ<br />
MSB<br />
AR<br />
TS<br />
VP<br />
BZ<br />
MSB<br />
MSB<br />
TS<br />
VP<br />
Institutionsname<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstruktur Vorau<br />
Standort<br />
8250 Vorau, Vorau<br />
412<br />
PSZ Hartberg, Rehabilitation 8230 Hartberg,<br />
von Flüchtlingen<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
Familienberatungsstelle<br />
Hartberg<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Radkersburg<br />
24h Journaldienst Bad<br />
Radkersburg<br />
Kinder und<br />
Jugendpsychiatrische<br />
Versorgung Radkersburg<br />
Gerontopsychiatrische<br />
Versorgung Radkersburg<br />
Beratungszentrum Weiz<br />
Beratungszentrum Weiz<br />
Mobile sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: EINER FÜR ALLE<br />
- Der soziale Nahversorger<br />
Tagestruktur Weiz<br />
Kinderschutzzentrum Weiz<br />
Beratungszentrum<br />
Deutschlandsberg<br />
"MoBet Deutschlandsberg"<br />
Mobile sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Beratungszentrum<br />
Deutschlandsberg Mobile<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Tagesstruktur<br />
Deutschlandsberg<br />
Kinderschutzzentrum<br />
Deutschlandsberg<br />
8230 Hartberg,<br />
Rotkreuzplatz 1<br />
8490 Bad<br />
Radkersburg,<br />
Hauptplatz 22<br />
8330 Feldbach,<br />
Oedterstraße 3<br />
8490 Bad<br />
Radkersburg,<br />
Hauptplatz 22<br />
8490 Bad<br />
Radkersburg,<br />
Hauptplatz 22<br />
8160 Weiz,<br />
Franz-Pichler-Straße<br />
24<br />
8160 Weiz,<br />
Franz-Pichler-Straße<br />
24<br />
8160 Weiz,<br />
Klammstraße 2<br />
8160 Weiz,<br />
Franz-Pichler-Straße<br />
24<br />
8160 Weiz,<br />
Franz-Pichler-Straße<br />
24<br />
8530<br />
Deutschlandsberg,<br />
Poststraße 3<br />
8530<br />
Deutschlandsberg,<br />
Freiländerstraße 1<br />
8530<br />
Deutschlandsberg,<br />
Untere<br />
Schmiedgasse 12<br />
8530<br />
Deutschlandsberg,<br />
Untere<br />
Schmiedgasse 12<br />
8530<br />
Deutschlandsberg,<br />
Poststraße 3<br />
Telefon<br />
E-mail<br />
03337 / 30 0 66 ts.vorau @gfsg.at<br />
03332 66 2 66<br />
psz.hartberg @gfsg.at<br />
03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />
03476-3868<br />
03152/5887<br />
03476-3868<br />
03476-3868<br />
03172 42580<br />
03172 42580<br />
03172/46 4 59<br />
03172 42581<br />
03172/42559<br />
03462 6830<br />
0699/16040013,<br />
0699/16040014<br />
03462/30097<br />
03462/30097<br />
03462/6747<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 241<br />
psd.radkersburg<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.journaldienst<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.radkersburg<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
psd.radkersburg<br />
@hilfswerk-steiermark.at<br />
office @bzweiz.at<br />
mobile.betreuung<br />
@bzweiz.at<br />
arkf.weiz<br />
@promentesteiermark.at<br />
office @tsweiz.at<br />
office @kiszweiz.at<br />
office<br />
@bzdeutschlandsberg.at<br />
mobet.deutschlandsberg<br />
@promentesteiermark.at<br />
mobile.betreuung<br />
@tsdeutschlandsberg.at<br />
office<br />
@tsdeutschlandsberg.at<br />
office<br />
@kiszdeutschlandsberg.at
242 Anhang | Standortliste geordnet nach Bezirken<br />
Reg<br />
ion<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
VR65<br />
Bez<br />
irk<br />
LB<br />
LB<br />
LB<br />
LB<br />
LB<br />
LB<br />
LB<br />
LB<br />
LB<br />
LB<br />
LB<br />
VO<br />
VO<br />
VO<br />
VO<br />
VO<br />
VO<br />
Ber<br />
eich<br />
BZ<br />
BZ<br />
BW<br />
BW<br />
MSB<br />
AR<br />
AR<br />
TS<br />
SA<br />
VP<br />
VP<br />
BZ<br />
BZ<br />
BW<br />
MSB<br />
AR<br />
TS<br />
Institutionsname<br />
Psychosoziales Zentrum<br />
Leibnitz<br />
KITZ/KInder -und<br />
Jugendtherapiezentrum<br />
"wohnen am hof"<br />
Mobiler<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Leibnitz - WG<br />
Mobiler<br />
Sozialpsychiatrischer Dienst<br />
Leibnitz - MSB<br />
werkdienst-süd<br />
PSZ Leibnitz /<br />
Arbeitsassistenz<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstruktur Klapotetz<br />
Standort<br />
8430 Leibnitz,<br />
Wagnastraße 1/I<br />
8430 Leibnitz,<br />
Dechant-Thallerstr.39/1<br />
8430 Gralla,<br />
Obergralla 124<br />
8430 Leibnitz,<br />
Wagnastraße 1/I<br />
8430 Leibnitz,<br />
Wagnastraße 1/I<br />
8403 Lebring,<br />
Grazerstr. 35<br />
8430 Leibnitz,<br />
Wagnastraße 1/I<br />
8430 Leibnitz,<br />
Sailergasse 8<br />
PSZ Leibnitz, Rehabilitation 8430 Leibnitz, 8430<br />
von Flüchtlingen<br />
Leibnitz, Wagnastr. 1<br />
KITZ/Kinderschutzzentrum<br />
Familienberatungsstelle<br />
Leibnitz<br />
Psychosoziales<br />
Beratungszentrum Bezirk<br />
Voitsberg<br />
Psychosoziales<br />
Beratungszentrum Bezirk<br />
Voitsberg / Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Wohngemeinschaften des<br />
Psychosozialen<br />
Beratungszentrums Bezirk<br />
Voitsberg<br />
8430 Leibnitz,<br />
Dechant-Thallerstr.39/1<br />
8430 Leibnitz,<br />
Wagnastraße 1/I<br />
8570 Voitsberg,<br />
Margarethengasse 7<br />
8570 Voitsberg,<br />
Margarethengasse 7<br />
8570 Voitsberg,<br />
Margarethengasse 7<br />
Mobile Sozialpsychiatrische 8570 Voitsberg,<br />
Betreuung des<br />
Margarethengasse 7<br />
Psychosozialen<br />
Beratungzentrums Bezirk<br />
Voitsberg<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: ju:fa Rosental<br />
Sozialpsychiatrische<br />
Tagesstätte des<br />
Psychosozialen<br />
Beratungszentrum Bezirk<br />
Voitsberg<br />
8582 Rosental an<br />
der Kainach,<br />
Hauptstraße 104<br />
8570 Voitsberg,<br />
Burggasse 27<br />
Telefon<br />
E-mail<br />
03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />
03452 / 85 7 00 kinderschutzzentrum<br />
@gfsg.at<br />
03452 / 74 1 11 wah @gfsg.at<br />
03452 / 73 7 15 msd.leibnitz @gfsg.at<br />
03452 / 73 7 15 msd.leibnitz @gfsg.at<br />
03182 / 25 27<br />
wds @gfsg.at<br />
03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />
03452 / 74 9 39 ts.klapotetz @gfsg.at<br />
03452 72647<br />
psz.leibnitz @gfsg.at<br />
03452 / 85 7 00 kinderschutzzentrum<br />
@gfsg.at<br />
03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />
03142 26 300<br />
03142 26 300<br />
03142/26300<br />
03142/26300<br />
03142 28628<br />
03142 22 151<br />
zentrum @psz-voitsberg.at<br />
beratung @psz-voitsberg.at<br />
wg @psz-voitsberg.at<br />
mobil @psz-voitsberg.at<br />
jufa.rosental<br />
@promentesteiermark.at<br />
ts @psz-voitsberg.at
Reg<br />
ion<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
VR66<br />
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Bez<br />
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KF<br />
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MU<br />
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Ber<br />
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BZ<br />
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BW<br />
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MSB<br />
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TS<br />
BZ<br />
MSB<br />
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TS<br />
VP<br />
BZ<br />
BZ<br />
MSB<br />
TS<br />
VP<br />
Institutionsname<br />
Beratungszentrum<br />
Judenburg<br />
BZ Judenburg - Kinder<br />
Wohnhaus Murdorf<br />
Wohnhaus Zeltweg<br />
Standort<br />
8750 Judenburg,<br />
Liechtensteingasse<br />
1<br />
8750 Judenburg,<br />
Liechtensteingasse<br />
1<br />
8750 Judenburg<br />
8740 Zeltweg<br />
"MoBet Judenburg" Mobile 8753 Fohnsdorf,<br />
sozialpsychiatrische<br />
Betreuung<br />
Hauptplatz 2<br />
MSB Judenburg<br />
Arbeitsrelevante<br />
Kompetenzförderung /<br />
Diagnostik: Copy Shop<br />
Fohnsdorf<br />
Tagesstätte Judenburg<br />
Beratungszentrum<br />
Knittelfeld<br />
MSB Knittelfeld<br />
Friedas Gemeinnützige<br />
GmbH<br />
Tagesstätte Knittelfeld<br />
Kinderschutzzentrum<br />
Knittelfeld<br />
Beratungszentrum Murau<br />
BZ Murau - Kinder<br />
MSB Murau<br />
Tagesstätte Murau<br />
8750 Judenburg,<br />
Liechtensteingasse<br />
1<br />
8753 Fohnsdorf,<br />
Hauptplatz 2<br />
8750 Judenburg,<br />
Kapellenweg 5<br />
8720 Knittelfeld,<br />
Bahnstraße 4/II<br />
8720 Knittelfeld,<br />
Bahnstraße 4<br />
8720 Knittelfeld,<br />
Bahnstraße 5<br />
8720 Knittelfeld,<br />
Bahnstraße 4/II<br />
8720 Knittelfeld,<br />
Gaalerstraße 2<br />
8850 Murau, Anna<br />
Neumannstraße 16<br />
8850 Murau, Anna<br />
Neumannstraße 16<br />
8850 Murau, Anna<br />
Neumann Straße 16<br />
8850 Murau,<br />
Bundesstraße 13b<br />
Kinderschutzzentrum Murau 8850 Murau,<br />
Bundesstraße 9<br />
Telefon<br />
03572/83980<br />
03572/83980<br />
03572/44578<br />
03577/25689<br />
E-mail<br />
judenburg<br />
@beratungszentrum.at<br />
judenburg<br />
@beratungszentrum.at<br />
wohnhaus.murdorf<br />
@beratungszentrum.at<br />
wohnhaus.zeltweg<br />
@beratungszentrum.at<br />
0699/16040021 mobet.judenburg<br />
@promentesteiermark.at<br />
03572/83980<br />
03573/27 5 42<br />
03572/83657<br />
03512/74450<br />
03512/74450<br />
03512/60001<br />
03512/82966<br />
03512/75741<br />
03532/3243<br />
03532/3243<br />
03532/3243<br />
03532/40550<br />
03512/75741<br />
Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 243<br />
judenburg<br />
@beratungszentrum.at<br />
arkf.fohnsdorf<br />
@promentesteiermark.at<br />
tst.judenburg<br />
@beratungszentrum.at<br />
knittelfeld<br />
@beratungszentrum.at<br />
knittelfeld<br />
@beratungszentrum.at<br />
office @friedas.at<br />
tst.knittelfeld<br />
@beratungszentrum.at<br />
kinderschutzzentrum.o.m<br />
@gmx.at<br />
murau<br />
@beratungszentrum.at<br />
murau<br />
@beratungszentrum.at<br />
murau<br />
@beratungszentrum.at<br />
tst.murau<br />
@beratunszentrum.at<br />
Kinderschutzzentrum.o.m<br />
@gmx.at