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Psychiatriebericht Steiermark - plattform psyche

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<strong>Psychiatriebericht</strong><br />

<strong>Steiermark</strong><br />

2009


Impressum<br />

Herausgeber und Verleger<br />

Amt der Steiermärkischen Landesregierung - FA8B Gesundheitswesen -<br />

Sanitätsdirektion<br />

Friedrichgasse 9, 8010 Graz<br />

Redaktion<br />

DDr. Susanna Krainz<br />

Mitarbeit<br />

Brigitte Tschernko, akad.Gerontologin<br />

Statistik<br />

Mag. Gerhard Wasner<br />

Layout, Infographik, Gesamtgestaltung<br />

redfish.to communications design<br />

Kontakt<br />

DDr. Susanna Krainz - Psychiatriekoordinatorin<br />

Amt der Steiermärkischen Landesregierung - FA8B Gesundheitswesen -<br />

Sanitätsdirektion<br />

Friedrichgasse 9, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/877-3525, Fax: 0316/877-4835<br />

mailto: susanna.krainz@stmk.gv.at<br />

www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at<br />

2009


Nicht alles was zählt, kann gezählt werden<br />

und nicht alles was gezählt werden kann, zählt.


Zum Gedenken<br />

Em.o. Univ. Prof. Dr. med. Univ. Hans Georg Zapotoczky<br />

Herr Prof. Zapotoczky war der Wegbereiter der Sozialpsychiatrischen<br />

Versorgung in der <strong>Steiermark</strong>.<br />

Nachdem er im Jahr 1991 die Univ. Klinik für Psychiatrie am Klinikum in<br />

Graz als Vorstand übernommen hatte, gründete er bereits im selben Jahr<br />

die Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit und legte damit das<br />

Fundament für eine medizinisch getragene sozialpsychiatrische Versorgung<br />

psychisch Kranker in der <strong>Steiermark</strong>. Visionär hatte er die notwendige<br />

Integration des stationären und außerstationären Versorgungsbereiches<br />

bereits erkannt und war seither unermüdlich um deren Umsetzung bemüht.<br />

Mit seiner Persönlichkeit prägte er einen wichtigen Abschnitt der<br />

Psychiatriegeschichte in der <strong>Steiermark</strong> mit unverwechselbarer Handschrift.<br />

Vieles davon wird bleiben und als Grundlage für weitere positive<br />

Entwicklungen in der Zukunft dienen.<br />

Er hinterlässt uns sein sozialpsychiatrisches Lebenswerk. Seine Gedanken<br />

und sein Bemühen fortzusetzen ist unser Anliegen!<br />

In persönlicher Dankbarkeit für viele Gedanken und Impulse werden wir<br />

und werde ich ihm ein ehrendes Andenken bewahren.<br />

Die Psychiatriekoordinatorin des Landes <strong>Steiermark</strong>


Inhaltsverzeichnis<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 1


2 Inhaltsverzeichnis |<br />

1. Vorwort............................................................................................................7<br />

2. Einleitung......................................................................................................11<br />

2.1 Die Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong>..........................13<br />

2.1.1 Grundlagen......................................................................................................14<br />

2.1.2 Aufgaben.........................................................................................................14<br />

2.1.3 Gremien...........................................................................................................16<br />

2.1.4 Aktivitäten 2009.............................................................................................18<br />

2.2 Psychische Gesundheit der SteirerInnen.......................................................19<br />

2.3 Österreichischer Strukturplan Gesundheit (ÖSG)..........................................22<br />

2.3.1 Planungsmatrix...............................................................................................25<br />

2.3.2 Leistungsmatrix..............................................................................................26<br />

2.4 Regionaler Strukturplan Gesundheit (RSG)...................................................29<br />

2.5 Struktur- und demographische Daten zur <strong>Steiermark</strong>..................................34<br />

3. Stationäre psychiatrische Versorgung.......................................................37<br />

3.1 Ressourcen und Inanspruchnahme................................................................41<br />

3.2 Stationäre Psychiatrische Rehabilitation.......................................................43<br />

4. Teilstationäre Versorgung............................................................................47<br />

4.1 Ressourcen und Inanspruchnahme ...............................................................50<br />

5. Ambulante Versorgung................................................................................51<br />

5.1 Praktische ÄrztInnen........................................................................................52<br />

5.2 Niedergelassene FachärztInnen.....................................................................53<br />

5.3 PsychologInnen ...............................................................................................54<br />

5.4 PsychotherapeutInnen.....................................................................................56<br />

6. Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung....................................61<br />

6.1 Trägerorganisationen.......................................................................................63<br />

6.1.1 Psychosoziales Versorgungsangebot.............................................................64<br />

6.2 Entwicklung 2005-2009..................................................................................66<br />

6.2.1 Entwicklung der gesamten Versorgungslage in den letzten 5 Jahren........66<br />

6.2.2 Entwicklung der Dienstposten ......................................................................67<br />

6.2.3 Entwicklung der KlientInnenzahlen...............................................................68<br />

6.3 Versorgungslage 2009....................................................................................69<br />

6.3.1 Durchschnittliche Versorgungslage der steirischen Bezirke über alle<br />

Angebote....................................................................................................................70<br />

6.4 Leistungsdaten - Personal...............................................................................71


6.4.1 Dienstposten nach Beschäftigungsarten .....................................................71<br />

6.4.2 Dienstposten betreuend nach Aufgabenbereichen ....................................72<br />

6.4.3 Dienstposten betreuend nach Aufgabenteilbereichen ...............................73<br />

6.4.4 Dienstposten betreuend nach Altersgruppenschwerpunkt ........................75<br />

6.4.5 Dienstposten betreuend nach Altersgruppenschwerpunkten und<br />

Aufgabenbereichen ..................................................................................................76<br />

6.4.6 Dienstposten nach Berufsgruppen ..............................................................77<br />

6.4.7 Arbeitsleistung nach Tätigkeitsarten.............................................................79<br />

6.4.9 Leistungskatalog - Beratungszentren............................................................81<br />

6.5 Leistungsdaten - KlientInnen..........................................................................83<br />

6.5.1 KlientInnenzahlen nach Leistungsbereichen...............................................83<br />

6.5.2 Altersstruktur & Altersgruppenschwerpunkte..............................................84<br />

6.5.6 Geschlechterverteilung .................................................................................86<br />

6.5.7 Bildungsniveau...............................................................................................86<br />

6.5.8 Diagnosen ......................................................................................................87<br />

6.5.10 Familienstände.............................................................................................90<br />

6.5.12 Lebensunterhalte ........................................................................................92<br />

6.5.15 Staatsbürgerschaften ..................................................................................94<br />

6.5.16 Wohnverhältnisse ........................................................................................95<br />

6.5.19 Zuweiser .......................................................................................................97<br />

6.5.22 Angaben zur Besachwalterung der betreuten KlientInnen.......................99<br />

6.5.23 Einstufungen nach BHG...............................................................................99<br />

6.6 Beratungszentren - im Detail........................................................................101<br />

6.6.1 Versorgungssituation - Schwerpunkt Erwachsenenpsychiatrie.................101<br />

6.6.5 Dienstposten betreuend nach Altersgruppenschwerpunkten..................103<br />

6.6.6 Direkte Erreichbarkeit .................................................................................104<br />

6.6.7 Journaldienstzeiten .....................................................................................106<br />

6.6.8 Inanspruchnahme........................................................................................107<br />

6.6.10 Klientenstatistik.........................................................................................109<br />

6.7 Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung (MSB) - im Detail..........................122<br />

6.7.1 Dienstposten betreuend - MSB....................................................................122<br />

6.7.2 Klientenstatistik............................................................................................124<br />

6.8 Betreutes Wohnen - im Detail.......................................................................128<br />

6.8.1 Versorgungssituation im Bereich Betreutes Wohnen................................129<br />

6.8.4 Dienstposten im Betreuten Wohnen...........................................................132<br />

6.8.5 KlientInnenstatistik......................................................................................133<br />

6.8.9 Psychiatrische Familienpflege.....................................................................135<br />

6.9 Arbeit und berufliche Rehabilitation - im Detail..........................................137<br />

6.9.1 Versorgungssituation im Bereich Arbeitsassistenz....................................137<br />

6.9.2 Versorgungssituation im Bereich Arbeitsrehabilitation.............................139<br />

6.9.3 Klientenstatistik...........................................................................................140<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 3


4 Inhaltsverzeichnis |<br />

6.10 Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen - im Detail......................................143<br />

6.10.1 Versorgungssituation im Bereich sozialpsychiatrischer Tagesstrukturen.144<br />

6.10.3 Klientenstatistik.........................................................................................146<br />

6.10.7 Projekt "Leere Wohnung" M4....................................................................148<br />

6.11 Krisendienst.................................................................................................151<br />

6.12 Spezialangebote..........................................................................................152<br />

6.12.1 Dienstposten betreuend nach Altersgruppenschwerpunkten................152<br />

6.12.2 Gerontopsychiatrische Angebote..............................................................152<br />

6.12.3 Kinder- und Jugendpsychiatrische Angebote...........................................155<br />

6.12.4 Forensische Psychiatrie ............................................................................157<br />

6.12.5 Ehrenamtliche Sozialbegleitung ...............................................................158<br />

6.12.6 Interkulturelle psychosoziale Versorgung.................................................159<br />

6.12.7 NADA-Akupunktur ......................................................................................165<br />

7. Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung.........................................167<br />

7.1 HPE - Hilfe für Angehörige psychisch Kranker..............................................168<br />

7.2 Betroffenen-Bewegung..................................................................................170<br />

7.3 Peer-Arbeit......................................................................................................171<br />

7.4 Selbsthilfegruppen.........................................................................................172<br />

7.5 Psychoedukation für schizophrene PatientInnen........................................173<br />

7.6 Seelische Gesundheit und psychosoziale Versorgung von Frauen............174<br />

7.7 psychologische online-Beratung...................................................................177<br />

7.8 VertretungsNetz..............................................................................................179<br />

7.8.1 VertretungsNetz Sachwalterschaft..............................................................180<br />

7.8.2 VertretungsNetz Patientenanwaltschaft.....................................................181<br />

7.8.3 VertretungsNetz Bewohnervertretung.........................................................182<br />

7.8.4 Rechtsberatung in zivil-, straf- und sozialrechtlichen Fragen....................182<br />

7.9 Unterstützung und Beschwerdeführung.......................................................183<br />

7.9.1 PatientInnen- und Pflegeombudsschaft (PPO) des Landes <strong>Steiermark</strong>.....183<br />

7.9.2 Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung............................................184<br />

7.9.3 Informations- sowie Beschwerde- und Schlichtungsstelle des STLP........185<br />

8. Vernetzung..................................................................................................187<br />

8.1 Polizei-Ausbildung zum Umgang mit Menschen in Krisensituationen.......188<br />

8.2 Kooperationsprojekt mit dem Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong>...................189<br />

9. Prävention...................................................................................................191<br />

9.1 Suizidpräventionsprojekt für die <strong>Steiermark</strong> ..............................................192<br />

9.2 Erste Steirische Suizidstudie .......................................................................193


9.3 Steirisches Bündnis gegen Depression........................................................194<br />

9.4 Service Arbeit und Gesundheit.....................................................................195<br />

10. Qualitätssicherung..................................................................................199<br />

10.1 Fortbildungen...............................................................................................200<br />

10.2 Verbindungsdienst ......................................................................................201<br />

11. Öffentlichkeitsarbeit...............................................................................203<br />

11.1 Anti-Stigma-Arbeit........................................................................................204<br />

11.2 Ganggalerie..................................................................................................206<br />

11.3 www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at .............................................................................207<br />

11.4 Informationsbroschüre................................................................................208<br />

11.5 Aufklärung & Sensibilisierung ...................................................................209<br />

11.6 World Mental Health Day............................................................................209<br />

11.7 Sozialpsychiatrischer Leitfaden..................................................................210<br />

12. Ausblick....................................................................................................213<br />

13. Literatur....................................................................................................217<br />

14. Anhang.....................................................................................................221<br />

14.1 Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken..............222<br />

14.2 Standortliste geordnet nach Bezirken.......................................................233<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 5


6 Inhaltsverzeichnis |


1. Vorwort<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 7


8 Vorwort |<br />

Psyche — ursprünglich Atem — wurde im Altgriechischen in einem sehr umfassenden Sinn<br />

verstanden und in manchen Überlieferungen als Umschreibung der ganzen Person verwendet,<br />

ähnlich wie in unserem Sprachraum der Begriff Seele. Wie treffend dieser ganzheitliche<br />

Zugang war und wie eng psychische, physische und soziale Aspekte verknüpft sind, zeigt<br />

sich, wenn die Seele eines Menschen verletzt wird oder aus dem Gleichgewicht gerät.<br />

Psychische Probleme oder Erkrankungen können sich je nach Art und Schweregrad auch<br />

auf das körperliche Wohlbefinden und die sozialen Beziehungen stark beeinträchtigend<br />

auswirken. Professionelle Unterstützung, die in solch einem Fall notwendig ist, umfasst daher<br />

alle genannten Bereiche und erfordert ein gut abgestuftes Beratungs-, Behandlungs- und<br />

Betreuungssystem.<br />

Entsprechende Strukturen und Rahmenbedingungen für die Gewährleistung einer qualitativ<br />

hochwertigen und möglichst einfach zugänglichen Versorgung im psychosozialen und<br />

sozialpsychiatrischen Bereich zu schaffen, ist eine der wichtigen Aufgaben, die das<br />

Gesundheitsressort des Landes <strong>Steiermark</strong> wahrnimmt. Jahr für Jahr suchen und finden<br />

tausende Steirerinnen und Steirer Hilfe in stationären Einrichtungen, psychosozialen<br />

Beratungszentren, niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Therapeutinnen und Therapeuten<br />

sowie in Tagesstätten und betreuten Wohneinheiten oder arbeitsrehabilitativen Maßnahmen.<br />

Ergänzt wird dieses in den letzten Jahren stark ausgebaute System durch die aktive Beteiligung<br />

von Selbsthilfegruppen, die einen wichtigen Beitrag zur laufenden Verbesserung des Systems<br />

leisten und wesentlich zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen beitragen.<br />

Sowohl den professionellen Fachkräften, die tagtäglich in den Einrichtungen in der <strong>Steiermark</strong><br />

beratend, behandelnd und unterstützend tätig sind, als auch den vielen ehrenamtlich Tätigen<br />

und in Selbsthilfegruppen engagierten Menschen, gilt an dieser Stelle mein besonderer Dank!<br />

Wichtig sind aber auch all jene, die im Alltag nicht wegsehen, wenn ein Mitmensch seine<br />

Sorgen und Ängste nicht mehr alleine tragen kann und Gefahr läuft, seine Mitte zu verlieren.<br />

Wir alle wissen, dass die persönliche Zuwendung, das Zuhören und das Dasein für jemanden<br />

dazu beitragen kann, die Lebenssituation der Betroffenen spürbar zu verbessern und die<br />

Auswirkungen psychischer Probleme oder Erkrankungen auf den Alltag zu verringern. Mein<br />

Dank gilt somit auch all jenen Menschen, die Verantwortung übernehmen und ihren Teil dazu<br />

beitragen, dass unsere Gesellschaft eine menschliche und soziale ist und bleibt.<br />

Herzlichst — Ihre<br />

Dr.in Bettina Vollath<br />

Landesrätin für Gesundheit und Kultur


Im Mai 2000 wurde die Psychiatriekoordinationsstelle des Landes<br />

<strong>Steiermark</strong> geschaffen. Nach nunmehr 10 Jahren intensiver Arbeit können wir das<br />

Ergebnis eines konzertierten Versorgungsaufbaus betrachten. Es möge als Plateau für den<br />

kommenden Weg dienen, der sowohl dem weiteren Ausbau dieses komplexen, regionalisierten<br />

und optimal zu koordinierenden Versorgungsnetzwerk gewidmet sein wird, wie auch intensiver<br />

Präventionsarbeit im Interesse einer stabilen psychischen Gesundheit der steirischen<br />

Bevölkerung. Der vorliegende <strong>Psychiatriebericht</strong> gibt Auskunft über den Stand der stationären,<br />

teilstationären, ambulanten und extramuralen sozialpsychiatrisch/psychosozialen Versorgung<br />

in der <strong>Steiermark</strong> im Berichtszeitraum 2009 sowie über den Entwicklungsverlauf in den<br />

Jahren 2005 - 2009. Ein Bericht in der vorliegenden Form, der das Beschreibbare darzustellen<br />

versucht, wäre ohne die Unterstützung vieler know-how-Träger nicht möglich, weshalb ich<br />

mich an dieser Stelle bei allen Beteiligten bedanken möchte.<br />

DDr. Susanna Krainz - Psychiatriekoordinatorin<br />

Amt der Steiermärkischen Landesregierung - FA8B Gesundheitswesen - Sanitätsdirektion<br />

Friedrichgasse 9, 8010 Graz, Tel.: 0316/877-3525, Fax: 0316/877-4835<br />

mailto: susanna.krainz@stmk.gv.at<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 9


10 Vorwort |


2. Einleitung<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 11


12 Einleitung |<br />

Seit dem Durchbruch der Psychiatriereform in den 70iger Jahren<br />

werden in den meisten industrialisierten Ländern Personen mit schweren psychischen<br />

Erkrankungen nicht mehr durchgehend in einer stationären pychiatrischen Einrichtung<br />

behandelt und betreut, sondern in die Gemeinden entlassen, um dort, in ihrem vertrauten<br />

sozialen Umfeld, in zahlreichen sozialpsychiatrischen Einrichtungen bedarfsgerecht versorgt<br />

zu werden.<br />

Die psychiatrische Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> wird im Bereich der Akutpsychiatrie durch<br />

die Krankenanstalten getragen. Den Großteil der stationären psychiatrischen Versorgung<br />

leistet aktuell die Landesnervenklinik Sigmund Freud in Graz (LSF); als weitere stationäre<br />

psychiatrische Angebote stehen aber auch die Universitätsklinik für Psychiatrie sowie das<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz-Eggenberg zur Verfügung.<br />

Als wesentlich komplexer erweist sich das "extramurale" also ausserhalb der Krankenanstalten<br />

erforderliche Betreuungsangebot, das dem Patienten ein, seinen individuellen Bedürfnissen<br />

angepasstes, Leben in dem ihm vertrauten sozialen Umfeld ermöglichen soll. Neben<br />

niedergelassenen Fachärzten, die das dritte Standbein in der medizinischen Betreuung<br />

psychisch Kranker bilden, sollen Gesundheits- und Klinische Psychologen, Psychotherapeuten,<br />

multiprofessionell besetzte Psychosoziale Beratungsstellen, Angebote betreuten Wohnens,<br />

Tagesstrukturen, Arbeitsrehabilitative Angebote, mobile sozialpsychiatrische Betreuung und<br />

ein sozialpsychiatrischer Krisendienst, bei Bedarf als breites, integratives Angebotsspektrum<br />

gemeindenah zur Verfügung stehen.<br />

Die Entwicklung der extramuralen — also außerhalb der stationären Einrichtungen<br />

vorhandenen — Angebotsstrukturen erfolgte — zunächst unstrukturiert — im Verlauf der<br />

vergangenen 30 Jahre. Aus dem sich in den Regionen ergebenden Bedarf an<br />

sozialpsychiatrischer Betreuung wurden nach und nach — meist schon vor Ort in anderen<br />

sozialen Bereichen tätige — Träger initiativ, schufen sozialpsychiatrische Leistungsangebote<br />

bzw. erweiterten ihr Angebot um den sozialpsychiatrischen Bereich.<br />

Als erste extramurale sozialpsychiatrische Einrichtung in der <strong>Steiermark</strong> und gleichzeitig eine<br />

der ersten extramuralen sozialpsychiatrischen Angebote Österreichs wurde im Mai 1978<br />

das Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen, damals positioniert am Griesplatz,<br />

ins Leben gerufen. Organisatorisch als dislociertes Ambulatorium der Landesnervenklinik<br />

Sigmund Freud eingestuft, finden wir unter der neuen Adresse Granatengasse auch die<br />

bislang einzige außerstationäre Tagesklinik in der <strong>Steiermark</strong>. Heute ist das Beratungszentrum<br />

zuständig für den Einzugsbereich Graz-West.<br />

In den folgenden Jahren entstanden unter der Trägerschaft des Vereins für psychische und<br />

soziale Lebensberatung, der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit, des Vereins<br />

Rettet das Kind <strong>Steiermark</strong>, des Hilfswerk <strong>Steiermark</strong> sowie des Psychosozialen<br />

Beratungszentrums Voitsberg, psychosoziale Beratungsstellen in allen Bezirkshauptstädten<br />

als Drehscheiben der regionalen psychosozialen Versorgung. Ergänzend dazu wurden von<br />

den Trägerorganisationen - hier auch vom Verein Wohn<strong>plattform</strong> <strong>Steiermark</strong> sowie der Pro<br />

Mente <strong>Steiermark</strong> - komplementäre sozialpsychiatrische Versorgungsangebote aufgebaut.


In allen Fällen wurde damit auf den sich zeigenden, dringenden Bedarf einer weiterführenden<br />

Betreuung v.a. chronisch psychisch Kranker reagiert.<br />

Die Notwendigkeit einer Orientierungsrichtlinie vor Augen erarbeitete eine Arbeitsgruppe<br />

führender Experten in der <strong>Steiermark</strong> unter der redaktionellen Leitung der Rechtsabteilung<br />

12 der Steiermärkischen Landesregierung — orientiert am state of the art sozialpsychiatrischer<br />

Versorgung — eine Richtlinie, nach der sich der weitere Ausbau des<br />

sozialpsychiatrischen/psychosozialen Versorgungssektors ausrichten sollte. Dieser Vorschlag<br />

wurde 1998 als "Konzept für die psychosoziale Versorgung in der <strong>Steiermark</strong>" vom Landtag<br />

beschlossen [4].<br />

Ein durchaus ansehnliches sozialpsychiatrisches Angebot hatte sich im Verlauf der Jahre<br />

bereits entwickelt. Aus diesem Grund wurde von Seiten der Steiermärkischen Landesregierung<br />

eine Studie in Auftrag gegeben und im Juni 2000 veröffentlicht, die über den Stand der<br />

Umsetzung des "Konzeptes für die psychosoziale Versorgung der <strong>Steiermark</strong>" berichtet [7].<br />

Die Studie bestätigt einerseits einen bereits ansehnlichen Ausbauzustand im Bereich der<br />

außerstationären Versorgung; sie führt aber auch die zu diesem Zeitpunkt massivsten Mängel<br />

vor Augen. Tatsächlich wurde im Auf- und Ausbau sozialpsychiatrischer Strukturen in unserem<br />

Bundesland in den vergangenen Jahren Beachtliches geleistet. Die sich ausdehnenden<br />

Strukturen und Angebote machten eine Koordinationsstelle für diesen Fachbereich notwendig,<br />

welche im Jahr 2000 eingerichtet wurde.<br />

2.1 Die<br />

Psychiatriekoordinationsstelle<br />

des Landes <strong>Steiermark</strong><br />

Mit Mai 2000 wurde von der Steiermärkischen Landesregierung eine<br />

Psychiatriekoordinationsstelle geschaffen, mit dem Ziel, alle für die Umsetzung des<br />

Steirischen Psychiatriekonzeptes notwendigen Maßnahmen zu treffen.<br />

Dem Konzept zufolge soll der Bevölkerung in allen Gebieten der <strong>Steiermark</strong> jenes Angebot<br />

an psychiatrischen Hilfsangeboten zur Verfügung stehen, das es dem Betroffenen ermöglicht<br />

— trotz seiner Krankheit — unter weitestgehender Wahrung seiner Selbstständigkeit und<br />

Selbstbestimmtheit in seiner Umgebung sowie innerhalb seines sozialen Umfeldes zu leben.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 13


14 Einleitung | Die Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong><br />

Um das sicherstellen zu können, müssen Angebote im Bereich Beratung und Behandlung,<br />

betreutes Wohnen, Tagesstrukturierung, Arbeit und ein Krisendienst sowie eine in der Region<br />

erreichbare stationäre Einrichtung zur Verfügung stehen.<br />

Durch die neu eingerichtete Koordinationsstelle soll sichergestellt werden, dass der Auf- und<br />

Ausbau der sozialpsychiatrischen Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> nach strategischen<br />

Gesichtspunkten erfolgt und dass trotz ressortübergreifender Zuständigkeiten und trotz einer<br />

fragmentierten Versorgung aufgrund mehrerer Leistungsanbieter, eine Fehl-, Über- oder<br />

Unterversorgung nach Möglichkeit hintangehalten werden kann.<br />

2.1.1 Grundlagen<br />

Ein nach strategischen Gesichtspunkten erfolgender Auf- und Ausbau der sozialpsychiatrischen<br />

Versorgung erfordert als Arbeitsgrundlage<br />

- vergleichbare Daten in den von den Trägerorganisationen geleisteten Dokumentationen<br />

über alle geleisteten Angebote hinweg. Die dokumentierten Daten werden von den<br />

Trägervereinen nunmehr in digitalisierter Form eingegeben, so dass Daten in aggregierter<br />

Form ausgewertet und dargestellt werden können; ergänzend dazu können<br />

Längsschnittsauswertungen über die Jahre hinweg zur Entwicklung der sozialpsychiatrischen<br />

Versorgungssituation in der <strong>Steiermark</strong> dargestellt und beurteilt werden.<br />

- eine Arbeitsstruktur, die eine an die Organisationsrealität angepasste Projektplanung, sowie<br />

Informationstransfer an bzw. Vernetzung mit allen im weitläufigen Versorgungsbereich<br />

eingebundenen Professionisten, aber auch Betroffenen und Angehörigen, ermöglicht.<br />

Folgende Organisationsstruktur wurde für eine systematische Koordinationsarbeit für die<br />

Belange der Sozialpsychiatrie in der <strong>Steiermark</strong> im Interesse einer transparenten und<br />

konzertierten Planungs- und Umsetzungsschritte implementiert:<br />

Psychiatriekoordinationsstelle<br />

Psychiatrie-Koordinationsgruppe in der Funktion eines Fachbeirates der Psychiatriekoordinatorin<br />

Forum Psychiatrie<br />

Arbeitsgruppen<br />

2.1.2 Aufgaben<br />

Die psychiatrische Gesundheitsversorgung der steirischen Bevölkerung umfaßt die Bereiche<br />

Prävention, Therapie und Rehabilitation und muß sich mit ihren Angeboten auf eine<br />

somatisch/medizinische, psychische und soziale Ebene erstrecken, die für verschiedene


psychiatrische Krankheitsgruppen bzw. psychische Störungen und für die verschiedenen<br />

Einrichtungstypen in unterschiedlicher Weise relevant sind. Daher ist die Umsetzung eines<br />

integrativen Modells einer gestuften medizinischen, psychotherapeutischen und<br />

psychosozialen Betreuung von psychisch Kranken und Behinderten anzustreben, welches<br />

in die bestehenden allgemeinmedizinischen und sozialen Dienste eingebunden bzw. mit<br />

diesen verknüpft sein sollte.<br />

Eine hohe Qualität des psychiatrischen Gesundheitsbereiches ist bedingt durch folgende<br />

Voraussetzungen:<br />

dezentrale, also regionalisierte Organisation<br />

Einbindung in die allgemeinmedizinische und soziale Versorgungsstruktur<br />

ein ausreichendes Angebot an entsprechenden Einrichtungen,<br />

eine ausreichende personelle Ausstattung (quantitativ und qualitativ) dieser Einrichtungen<br />

interdisziplinäre Zusammenarbeit (Teamarbeit)<br />

Durchlässigkeit des gesamten Versorgungssystems für Patienten und deren Angehörige<br />

Als Aufgabenstellungen ergeben sich daraus:<br />

Im Bereich Prävention<br />

Planung, Koordination und Durchführung von Präventions-Projekten, welche Aufklärung<br />

der Bevölkerung über Krankheitsbilder und -verläufe und ihre Auswirkungen auf psychisch<br />

kranke Menschen, v.a. im sozialen Bereich der Betroffenen, liefern und damit eine andere<br />

gesellschaftliche Grundhaltung herstellen sollen<br />

Gezielte Förderung der psychiatrischen und psychosozialen Ausbildungsinhalte für<br />

niedergelassene praktische Ärzte<br />

Aus- und Fortbildung aller in der psychosozialen Versorgung Tätigen<br />

Im Bereich Psychiatrieplanung (Therapie & Rehabilitation):<br />

Unterstützung der regionalen Angebotsplanung im Hinblick auf eine flächendeckende<br />

psychosoziale Vollversorgung in der <strong>Steiermark</strong> durch Bedarfserhebung,<br />

Umsetzungsplanung, Beratung der politischen Entscheidungsträger und Evaluation der<br />

Umsetzung in Form einer — international angestrebten - gemeindenahen,<br />

bedarfsorientierten Psychiatrie<br />

Dezentralisierung der stationären Psychiatrie<br />

Schaffung von Spezialeinrichtungen<br />

Langfristiger Abbau der Langzeitpsychiatrie<br />

Initiierung und Förderung von Projekten, Diensten und Einrichtungen, Fachberatung<br />

Mitwirkung bei der Krankenhausplanung im Fachgebiet Psychiatrie<br />

Fachliche Beratung der EntscheidungsträgerInnen in der öffentlichen Verwaltung und<br />

Politik, sowie Mitarbeit bei der Gesetzesgestaltung zur Optimierung ihrer Adaptation an<br />

die Notwendigkeiten Psychiatrie-Betroffener<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 15


16 Einleitung | Die Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong><br />

Koordination aller landesweiten Bemühungen, die den Zielen und Intentionen eines<br />

landesweiten Psychiatriekonzeptes entsprechen<br />

Koordination bzw. Moderation aller hiefür notwendigen überregionalen Arbeitsgruppen<br />

Pflegen des Kontaktes zu den ExpertInnen und EntscheidungsträgerInnen im Zentrum<br />

und in den Regionen sowie zu den Angehörigen und Betroffenen<br />

Im Bereich Qualitätsmanagement:<br />

Initiierung und Koordination von Maßnahmen im Bereich Qualitätssicherung und<br />

Qualitätskontrolle in der psychiatrisch/psychosozialen Versorgung, v.a. Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Struktur-, Prozeß- und Ergebnisqualität im Bereich der psychosozialen<br />

Beratungsstellen<br />

Optimierung der Schnittstelle intra- und extramural: Unterstützung der Vernetzungsarbeit<br />

zwischen intra- und extramuraler Versorgung mit dem Ziel einer weiteren Enthospitalisierung<br />

Öffentlichkeitsarbeit für die Belange der extramuralen Psychiatrie<br />

Wahrnehmen eines regelmäßigen überregionalen Erfahrungsaustausches<br />

Wahrnehmen der Fachaufsicht<br />

2.1.3 Gremien<br />

Im Sinne der Umsetzung des steirischen Psychiatrieplans wurden folgende Gremien<br />

implementiert:<br />

die Psychiatrie-Koordinationsgruppe im Sinne eines Fachbeirates. Sie besteht aus 15<br />

Mitgliedern welche sich aus VertreterInnen aller wesentlichen sozialpsychiatrischen<br />

Tätigkeitsbereiche rekrutieren; sie beschließt Schwerpunktthemen und setzt zu ihrer<br />

Bearbeitung Arbeitsgruppen ein, in die bevorzugt Mitarbeiter der einzelnen Bereiche entsendet<br />

werden. Sie beschickt Arbeitsgruppen und begleitet bzw. supervidiert deren Arbeit. Die<br />

Ergebnisse stellen eine Grundlage für Empfehlungen der Psychiatriekoordinatorin an politische<br />

Entscheidungsträger dar und sollen so eine Umsetzung des steirischen Psychiatrieplans<br />

unterstützen. Die Koordinationsgruppe ist nach Bedarf, jedenfalls aber viermal jährlich<br />

einzuberufen.<br />

Parallel dazu findet zweimal jährlich ein Forum Psychiatrie im Sinne einer Repräsentation<br />

der Fachöffentlichkeit zum Zweck von Input, Kommunikation sowie Vernetzung für das<br />

gesamte Feld der psychiatrisch/psychosozialen Versorgung der <strong>Steiermark</strong> statt.


stationär<br />

Außerstationär<br />

Ambulant<br />

Angehörige<br />

Ehrenamt<br />

Univ. Klinik für Psychiatrie - Landesnervenklinik Sigmund Freud: -APA I -APA II -APA III -<br />

Gerontopsychiatrie - Kinder- und Jugendpsychiatrie - Sucht- und<br />

Abhängigkeitserkrankungen - Krankenhaus der Barmherzigen Brüder<br />

Gesellschaft zur Förderung des PSZ Voitsberg - Gesellschaft zur Förderung der seelischen<br />

Gesundheit - Hilfswerk <strong>Steiermark</strong> - Rettet das Kind <strong>Steiermark</strong> - Verein für psychische<br />

und soziale Lebensberatung - Pro Mente <strong>Steiermark</strong> - Wohn<strong>plattform</strong> <strong>Steiermark</strong> -<br />

Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen - Fachbereich Sucht/Drogen<br />

Niedergelassene Fachärzte - Praktische Ärzte - Psychotherapeuten<br />

HPE — Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter<br />

Verein Pro Humanis<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 17


18 Einleitung | Die Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong><br />

Betroffene<br />

Politik<br />

Verwaltung<br />

Das Forum Psychiatrie setzt sich aus<br />

Vertretern der Leistungserbringer,<br />

der Politik,<br />

von PatientInnen und Angehörigen<br />

Verein Achterbahn - Verein für Sachwalterschaft<br />

Landesrat/-rätin für Gesundheit - Gesundheits- und Sozialsprecher<br />

Fachabteilung für das Gesundheitswesen - Fachabteilung für das Sozialwesen - Magistrat<br />

Graz - Soziales<br />

sowie themenspezifisch ergänzend gelandenen ExpertInnen und InteressentInnen<br />

zusammen.<br />

2.1.4 Aktivitäten 2009<br />

Im Jahr 2009 wurden die laufenden Projekte, die in den vorangegangenen Jahren gestartet<br />

wurden, fortgeführt. in Vorbereitung befindet sich ein Suizidpräventionsprojekt für die<br />

<strong>Steiermark</strong>.<br />

Seit dem Schuljahr 2001/2002 kontinuierlich lanciert wird das Anti-Stigma-Projekt an<br />

steirischen Schulen:<br />

Um der weiteren Verbreitung des Stigmas der psychischen Erkrankungen entgegen zu wirken,<br />

wurde die Schizophrenie als die wahrscheinlich am meisten stigmatisierte Erkrankung, als<br />

"Trägermedium" für eine weltweite Offensive verwendet. Bekannte Vorurteile wie die, dass<br />

Schizophrenie-Betroffene eine "gespaltene Persönlichkeit" hätten oder die Krankheit<br />

unbehandelbar sei, halten sich hartnäckig in der Bevölkerung. Noch immer werden<br />

Schizophrenie-Kranke ausgegrenzt und diskriminiert.<br />

Mit dem steirischen Schul-Projekt sollen durch Aufklärung jene Vorurteile entkräftet und<br />

durch Wissen ersetzt werden, die im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen und<br />

vor allem gegenüber psychisch Erkrankten nach wie vor bestehen. Die damit verbundene<br />

Zielsetzung ist, durch den direkten Kontakt mit Betroffenen die Einstellung von SchülerInnen<br />

als heranwachsende Generation und in ihrer Funktion als wichtige MultiplikatorInnen in<br />

Bezug auf psychische Krankheiten zu verändern. Näheres zum Projekt im Kap. 8.2.<br />

"Kooperationsprojekt mit dem Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong>"<br />

Polizei-Ausbildung zum Umgang mit Menschen in Krisensituationen:<br />

Mit der Umsetzung des Unterbringungsgesetzes (UbG) ergibt sich eine regelmäßige<br />

Schnittstelle zwischen der Arbeit der BeamtInnen der Sicherheitsexekutive und jener der<br />

stationären psychiatrischen Krankenhäuser, aber auch zu den regionalen psychosozialen<br />

Beratungsstellen.


Dieses Nebeneinander mehrerer jeweils für sich klar strukturierter und funktionierender<br />

Apparate erfordert ein klares Schnittstellenmanagement sowie mehr Information und<br />

Aufklärung über das sozialpsychiatrische Versorgungsangebot.<br />

In Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum der Sicherheitsexekutive (BZS) wurde ein<br />

Curriculum erarbeitet. Seit 2004 können dadurch BeamtInnen der Sicherheitsexekutive<br />

kontinuierlich im Rahmen von Grundausbildung bzw. berufsbegleitender Fortbildung zu<br />

diesem sensiblen Wirkungsbereich geschult werden. Seit 2007 werden der Ausbildung<br />

Betroffene zugezogen, die im Zuge ihrer Krankheit selbst Kontakte mit der<br />

Sicherheitsexekutive hatten; seit 2008 ist auch die Angehörigenvertretung HPE in die<br />

Schulungen eingebunden.<br />

Näheres zum Projekt im Kap. 8.1. "Polizei-Ausbildung zum Umgang mit Menschen in<br />

Krisensituationen"<br />

2.2 Psychische Gesundheit der<br />

SteirerInnen<br />

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist jeder Vierte einmal in seinem Leben von einer<br />

psychischen Beeinträchtigung betroffen, für deren positive Bewältigung er professionelle<br />

Hilfe benötigt.<br />

Bezogen auf die <strong>Steiermark</strong> mit circa 1,2 Millionen Einwohnern bedeutet das rund 300.000<br />

Menschen.<br />

Bereits der steirischen Gesundheitsbericht 2000 (www.sanitaetsdirektion.steiermark.at<br />

/gesundheit) bestätigt diese hypothetische Prävalenz im Bereich der psychischen Gesundheit<br />

und stellt fest, dass erst ein Teil der Betroffenen fachspezifisch betreut werden kann; und<br />

auch der Gesundheitsbericht 2005 dokumentiert unter Bezugnahme auf die Ergebnisse<br />

einer Mikrozensus-Befragung, die auch den Bereich der psychischen Gesundheit miterfaßt,<br />

einen im Vergleich zu anderen Bundesländern eher schlechten subjektiven<br />

Gesundheitszustand der SteirerInnen, was für Frauen stärker gilt als für Männer.<br />

Es zeigen sich auch regionale Unterschiede. Einen schlechteren subjektiven<br />

Gesundheitszustand geben die BewohnerInnen der westlichen Obersteiermark, der West-<br />

und Südsteiermark sowie von Liezen an.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 19


20 Einleitung | Psychische Gesundheit der SteirerInnen<br />

Auswertungen nach Bildung und der Stellung im Beruf ergeben darüber hinaus einen sozialen<br />

Gradienten: Personen mit schlechterem sozioökonomischem Status haben einen schlechteren<br />

subjektiven Gesundheitszustand als Personen mit höherem sozioökonomischen Status [14].<br />

Die Spitalsentlassungsstatistik und das für die sozialpsychiatrische Versorgung erstellte<br />

BADOK-System liefern weitere Hinweise auf das Krankheits- und Leistungsgeschehen (vgl.<br />

Kap. zur stationären & außerstationären Versorgung).<br />

So wurden im Berichtszeitraum rund 16.400 Personen wegen akuter psychiatrischer<br />

Problemstellungen bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 15,9 Tagen stationär<br />

behandelt; 16.800 wurden aufgrund komplexer psychischer Problemstellungen in<br />

sozialpsychiatrischen Einrichtungen betreut; allein für den sozialpsychiatrischen Bereich<br />

bedeutet das eine Zunahme von rund 38% gegenüber 2005 im sozialpsychiatrischen<br />

Versorgungskontext.<br />

Eine Statistik der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse weist für das Jahr 2009 rund<br />

150.000 pharmakologische Behandlungen wegen psychischer Problemstellung aus, was<br />

eine Steigerung von 12,7% im Zeitraum 2006 - 2009 bedeutet. Die durch psychische<br />

Problemstellungen entstandenen Krankenstandstage betrugen im Berichtszeitraum 407.502<br />

bei 8.980 PatientInnen. Hier müssen wir sogar eine Steigerung der Krankenstandstage um<br />

54% im Zeitraum 2006 - 2009 sowie eine Steigerung der PatientInnenzahl um 26% zur<br />

Kenntnis nehmen.<br />

Die Auswirkungen massiver psychischer Belastung zeigt sich auch in der Statistik der<br />

Pensionsversicherungsanstalt (PV) zur Berufsunfähigkeitspension wegen psychischer<br />

Problemstellung. Die PV begegnet dieser anhaltend steigenden Tendenz mit Angeboten<br />

stationärer psychiatrischer Rehabilitation als Maßnahme.<br />

Krankheiten des<br />

Bewegungsapparates<br />

Psychiatrische<br />

Krankheiten<br />

Herz- und Kreislauf-<br />

erkrankungen<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

ARB ANG ARB ANG ARB ANG ARB ANG ARB ANG<br />

33,4 24,4 31,4 20,7 31,1 20,6 30,8 18,9 31,3 18,0<br />

24,4 33,1 27,7 37,0 29,5 40,1 29,6 42,4 29,9 43,5<br />

13,7 11,9 13,4 10,6 12,9 10,0 12,5 8,5 11,9 9,1<br />

Krebs 7,6 10,4 7,5 10,7 7,4 11,4 7,7 11,3 8,2 10,6<br />

Krankheiten des<br />

Nervensystems<br />

3,6 5,4 3,4 6,4 3,3 5,5 3,6 5,5 3,4 5,7<br />

Sonstige Ursachen 17,3 14,8 16,6 14,6 15,8 12,4 15,8 13,4 15,3 13,1<br />

Ursachen der Invalidität bzw. Berufsunfähigkeit. Angaben in Prozent.<br />

Erkrankungen der Atemwege sind nicht extra aufgeschlüsselt - sondern unter "sonstige Ursachen" erfasst<br />

Quelle: Pensionsversicherungsanstalt


Eine Verschärfung erfahren diese Zahlen noch durch die Tatsache, dass die <strong>Steiermark</strong> sehr<br />

hohe Suizidraten aufzuweisen hat. 237 Suizide waren 2009 zu verzeichnen. Im Zeitraum<br />

2005 - 2009 beträgt die durchschnittliche Suizidrate 20,4 (pro 100.000 EinwohnerInnen);<br />

in rund 80% der Fälle zählen Männer zu den Opfern [15].<br />

Alter in 5 Jahresschritten<br />

10-14<br />

15-19<br />

20-24<br />

25-29<br />

30-34<br />

35-39<br />

40-44<br />

45-49<br />

50-54<br />

55-59<br />

60-64<br />

65-69<br />

70-74<br />

75-79<br />

80-84<br />

85-89<br />

90-94<br />

Gesamt<br />

Bezirk<br />

Graz-Stadt<br />

Bruck a. d. Mur<br />

Deutschlandsberg<br />

Feldbach<br />

Fürstenfeld<br />

Graz-Umgebung<br />

Hartberg<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Leibnitz<br />

Leoben<br />

Liezen<br />

Mürzzuschlag<br />

Murau<br />

männlich<br />

männlich<br />

2,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

10,0<br />

13,0<br />

15,0<br />

11,0<br />

20,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

20,0<br />

14,0<br />

16,0<br />

21,0<br />

7,0<br />

3,0<br />

185,0<br />

weiblich<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

4,0<br />

4,0<br />

4,0<br />

7,0<br />

7,0<br />

3,0<br />

9,0<br />

3,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

2,0<br />

52,0<br />

Gesamt<br />

3,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

3,0<br />

11,0<br />

17,0<br />

19,0<br />

15,0<br />

27,0<br />

19,0<br />

13,0<br />

29,0<br />

17,0<br />

20,0<br />

23,0<br />

7,0<br />

5,0<br />

237,0<br />

Suizide 2009 nach Altersgruppen. Quelle: Statistik Austria; Bearbeitung: LASTAT <strong>Steiermark</strong><br />

25,8<br />

29,8<br />

35,2<br />

31,8<br />

28,6<br />

29,8<br />

30,6<br />

35,3<br />

33,4<br />

35,6<br />

32,5<br />

33,1<br />

49,0<br />

44,1<br />

weiblich<br />

9,4<br />

6,7<br />

7,7<br />

5,9<br />

5,1<br />

8,4<br />

6,5<br />

8,5<br />

10,7<br />

9,7<br />

8,3<br />

12,5<br />

7,5<br />

5,2<br />

gesamt<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 21<br />

17,3<br />

18,0<br />

21,2<br />

18,7<br />

16,5<br />

18,9<br />

18,4<br />

21,6<br />

21,8<br />

22,4<br />

20,0<br />

22,5<br />

27,6<br />

24,4


22 Einleitung | Österreichischer Strukturplan Gesundheit (ÖSG)<br />

Bezirk<br />

Radkersburg<br />

Voitsberg<br />

Weiz<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

männlich<br />

31,4<br />

40,3<br />

38,5<br />

32,6<br />

weiblich<br />

16,7<br />

13,3<br />

8,2<br />

8,9<br />

gesamt<br />

23,9<br />

26,5<br />

23,3<br />

20,4<br />

Suizidraten je 100.000 Einw. im Durchschnitt 2005 - 2009<br />

Quelle: Statistik Austria; Bearbeitung: LASTAT <strong>Steiermark</strong><br />

2.3 Österreichischer Strukturplan<br />

Gesundheit (ÖSG)<br />

Der Österreichische Strukturplan Gesundheit (ÖSG) ist die verbindliche Grundlage für die<br />

integrierte Planung der österreichischen Gesundheitsversorgungsstruktur. Der ÖSG ist auf<br />

Basis des Artikels 4 der zwischen dem Bund und allen Bundesländern getroffenen<br />

Vereinbarung gemäß Art. 15a B-VG über die Organisation und Finanzierung des<br />

Gesundheitswesens (BGBl. I Nr. 105/2008) festgelegt. Der ÖSG stellt die Rahmenplanung<br />

für Detailplanungen auf regionaler Ebene — insbesondere für die Regionalen Strukturpläne<br />

Gesundheit (RSG) — dar. Er ist als sektorenübergreifender, qualitätsbasierter<br />

Leistungsangebotsplan auf Ebene von 32 Versorgungsregionen und vier Versorgungszonen<br />

konzipiert und leitet damit eine bedarfsorientierte, integrative regionale Rahmenplanung<br />

ein.<br />

Die Bundesgesundheitskommission hatte im Dezember 2005 die erste Fassung und im Juni<br />

2006 die bislang gültige Fassung (ÖSG 2006) beschlossen. Anfang März 2009 wurde nunmehr<br />

ein revidierter und ergänzter ÖSG 2008 festgelegt. Der ÖSG 2008 umfasst den stationären<br />

Akutbereich mit Planungshorizont 2010, sowie die Darstellung des Ist-Standes der<br />

Versorgungsstruktur im nicht-akuten stationären Bereich der Krankenanstalten, im<br />

ambulanten Bereich (Spitalsambulanzen, niedergelassener Bereich und selbstständige<br />

Ambulatorien), im Rehabilitations- sowie im Pflegebereich auf Ebene der Versorgungsregionen<br />

und Versorgungszonen.


Er enthält ein neues Kapitel über Zielvorstellungen, Planungsgrundsätze und Methoden für<br />

den ambulanten Bereich (Kap. 2.2) sowie - psychiatriespezifisch - zur<br />

Leistungsangebotsplanung sowie Qualitätskriterien für die Versorgungsbereiche Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie (Kap. 3.3.3). Weiters wurde der Bereich Psychiatrie (Kap. 3.3.9) um<br />

Festlegungen zur Versorgung von Abhängigkeitserkrankungen ergänzt.<br />

Generell sind sämtliche Ist-Stands-Daten auf den Stand 2006/2007 aktualisiert worden.<br />

Der Planungshorizont (das Jahr 2010) und die Planungsaussagen sind (mit Ausnahme einiger<br />

Änderungen in Kapitel 4 - Kapazitätsplanung und Großgeräteplan) unverändert geblieben.<br />

Über den ÖSG werden auf Bundesebene grundsätzliche Planungsaussagen festgelegt. Diese<br />

Rahmenvorgaben lassen — im Sinne der subsidiären Verantwortung der Länder — eine<br />

entsprechende, dynamische Gestaltungsfreiheit für Detailplanungen auf der regionalen<br />

Ebene zu, sodass die jeweils vorhandenen Versorgungsstrukturen optimal genutzt werden<br />

können. Der integrative Ansatz ist eine Weichenstellung für Verlagerungen zwischen den<br />

verschiedenen Sektoren des Gesundheitswesens als Basis für die Umsetzung weiterer<br />

Schritte der Gesundheitsreform.<br />

Der ÖSG 2008 steht sowohl als Gesamtexemplar als auch in Form separater Dokumente für<br />

Text und Matrizen zum Herunterladen zur Verfügung.<br />

Link zum ÖSG 2008: http://www.bmgfj.gv.at/cms/site/standard.html?<br />

channel=CH0716&doc=CMS1136983382893<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 23


24 Einleitung | Österreichischer Strukturplan Gesundheit (ÖSG)<br />

Anm.: Die auf der Datenbasis 2007 aufbauenden Inhalte der Karten sind in Bezug auf Vollständigkeit und Richtigkeit noch nicht abschließend validiert.<br />

9


2.3.1 Planungsmatrix<br />

Die Planungsmatrix (PM) des ÖSG ist nach den 32 Versorgungsregionen, den neun<br />

Bundesländern und den vier Versorgungszonen gegliedert - wobei auf die <strong>Steiermark</strong> die<br />

Regionen 61 - 66 entfallen - und beinhaltet Indikatoren zur Beschreibung der<br />

Versorgungssituation in den verschiedenen nicht akutstationären Versorgungsbereichen<br />

innerhalb der jeweiligen Region im Ist-Stand 2004 sowie Planungsaussagen zur für die Region<br />

zu versorgenden Gesamtzahl an stationären Aufenthalten im Jahr 2010 ("quellbezogene"<br />

Darstellung wie in der VM, inkl. Nulltagesaufenthalte), differenziert nach Fachrichtungen.<br />

Für den Fachbereich Psychiatrie sind folgende Zahlen ausgewiesen:<br />

Österreichischer Strukturplan Gesundheit 2008 - "Planungsmatrix" - Ausschnitt PSY. Quelle: ÖSG 2008<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 25


26 Einleitung | Österreichischer Strukturplan Gesundheit (ÖSG)<br />

2.3.2 Leistungsmatrix<br />

In der Leistungsmatrix Psychiatrie (ÖSG Kap. 3.3.9 & 3.3.3) werden spezielle Qualitätskriterien<br />

für die bettenführenden psychiatrischen Einheiten sowie deren Zuordnung auf eine<br />

Mindestversorgungsstruktur definiert, die auch die Regionalplanungen der Bundesländer<br />

präjudizieren.<br />

Bettenführende Einheiten - Psychiatrie (PSY; inkl. Abhängigkeitserkrankungen). Quelle: ÖSG 2008, Kap 3.3.9


Abhängigkeitserkrankungen (PSY-Spezialversorgung)<br />

Grundlage der Planung muss eine breite interdisziplinäre Sicht des Themas sein, welche die Bereiche Krankenhäuser,<br />

extramurale Versorgung sowie den Sozialbereich berücksichtigt. Auf länderspezifische Gegebenheiten ist<br />

Rücksicht zu nehmen.<br />

Definitionen,<br />

Zielgruppen<br />

Versorgungsstrukturen<br />

Planungsgrundsätze<br />

und -richtwerte<br />

Personalausstattung<br />

und -qualifikation<br />

Infrastruktur<br />

Zielgruppe: Patientinnen und Patienten, die nach ICD-10 die Kriterien einer Abhängigkeitserkrankung erfüllen (z. B.<br />

Nachweis einer Toleranzentwicklung, Suchtverlangen etc.). Abhängigkeitserkrankungen umfassen sowohl substanzabhängige<br />

Suchterkrankungen (Alkohol, Drogen, Medikamente) als auch nicht substanzgebundene Suchterkrankungen<br />

(z. B. Spiel-, Internet-, Kaufsucht etc.).<br />

Strukturen für die Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen:<br />

� Erste Anlaufstellen zur Beratung, Behandlungsmotivation, Behandlungsvorbereitung: bspw. Beratungsstellen,<br />

Psychosoziale Dienste, niedergelassene Psychiater/innen etc.<br />

� Niederschwellige Einrichtungen mit nicht primär abstinenzorientiertem Angebot (NER)<br />

� Spezialisierte ambulante Behandlungseinrichtungen: Ambulante Therapieeinrichtungen (z. B. Suchtambulanzen);<br />

Entwöhnungstageskliniken bzw. -spezialambulanzen<br />

� Spezialisierte stationäre Behandlungseinrichtungen:<br />

- Entwöhnungsstation für Alkohol- und Medikamentenabhängige (EWS)<br />

- Entzugsstation für Abhängige von illegalen Substanzen (EZS)<br />

- Kurzzeittherapiestation für Abhängige von illegalen Substanzen (KTS)<br />

- Langzeittherapiestation für Abhängige von illegalen Substanzen (LTS)<br />

� Einrichtungen zur Nachsorge und Nachbetreuung: Nachbetreuungsgruppen, niedergelassene Psychiater/innen,<br />

Psychotherapeutinnen/Psychotherapeuten, Psychologinnen/Psychologen; dezentrale, gemeindenahe komplementäre<br />

Einrichtungen: bspw. Tagesstätten, betreutes Wohnen<br />

� Stationäre Behandlung ist überregional zu planendes Leistungsangebot: jede abgestufte stationäre Versorgungsstruktur<br />

(s. o.) zumindest pro VZ; auf regionaler Ebene zusätzlich ambulante Versorgungsstrukturen erforderlich<br />

� Planungsrichtwert: 0,16 Behandlungsplätze pro 1.000 EW (davon 0,04/1.000 für Abhängigkeit von illegalen Drogen<br />

und 0,12/1000 für Alkohol-, Medikamenten- und substanzungebundene Abhängigkeitserkrankungen; siehe dazu<br />

auch Kap. 2.1.2); Weiterführende Evaluierung des Planungsrichtwertes erforderlich;<br />

� NICHT aus dem Planungsrichtwert f. Abhängigkeitserkrankungen abzudecken, sondern aus Richtwert für Allgemeinpsychiatrie<br />

(vgl. Kap. 3.3.9): Akute Entzugsbehandlung<br />

� Abstimmung der Planungen zwischen Gesundheits- und Sozialbereich bzw. der Suchtkoordination im Sinne einer<br />

Gesamtplanung erforderlich<br />

Folgende Berufsgruppen in allen spezialisierten stationären Behandlungseinrichtungen verfügbar:<br />

� Ärztliches Personal (inkl. Leitung/Vertretung und Ausbildung durch FÄ für Psychiatrie)<br />

� Dipl. Pflegepersonal (überwiegend diplomiertes psychiatrisches Pflegepersonal ist anzustreben)<br />

� Klinische Psychologinnen und Psychologen<br />

� Psychotherapeutinnen und -therapeuten<br />

� Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter<br />

� Ergo-, Physiotherapeutinnen und -therapeuten<br />

� Multiprofessionelles Team für Tagesgestaltung<br />

Aufenthaltsräume<br />

Räumlichkeiten für Sozialarbeit, Physiotherapie, Ergotherapie<br />

Infrastruktur für Berufs-, Freizeittraining und Tagesstruktur<br />

Räumlichkeiten für Einzel- und Gruppentherapie<br />

Psychologische Diagnostik- und Behandlungsmöglichkeit<br />

Spielzimmer bzw. -ecke für Pat. mit Kindern<br />

EWS EZS KTS LTS<br />

�� �� �� �<br />

�� �� �� �<br />

�� �� �� �<br />

�� �� �� �<br />

�� �� �� �<br />

�� �� �� �<br />

Fortsetzung Ausreichende (Abhängigkeitserkrankungen) med.-techn. Ausstattung PSY-Spezialversorgung �� �� �� ��<br />

Leistungsangebote<br />

Umfassende Diagnostik, Indikationsstellung und Behandlungsplanung �� �� �� ��<br />

Motivationsarbeit �� �� �� ��<br />

Psychotherapie (Einzel-, Gruppen-, Familientherapie) �� �� �� ��<br />

Sozialberatung und -betreuung �� �� �� ��<br />

56<br />

Neuro-/Psychologische Therapie �� �� �� ��<br />

Begleitete Tagesstrukturierung �� �� �� ��<br />

Körperliche Aktivierung (Sport- und Bewegungstherapie) �� �� �� ��<br />

Ergotherapie �� �� �� ��<br />

Physiotherapie �� �� �� ��<br />

Angehörigenarbeit �� �� �� ��<br />

Erarbeitung und Planung angemessener weiterführender Therapie bzw. Nachsorge<br />

sowie Auffrischungsbehandlung<br />

�� �� � � � �<br />

3.3.10 Dermatologie (DER)<br />

Bettenführende Einheiten - Abhängigkeitserkrankungen (PSY-Spezialversorgung). Quelle: ÖSG 2008, Kap 3.3.9<br />

Infrastruktur<br />

Technisch-apparative Ausstattung<br />

� Einrichtungen zur ambulanten und stationären Tumordiagnostik: Auflichtmikroskopie und entsprechende Dokumentationsmöglichkeit,<br />

Möglichkeiten zur Durchführung von Biopsien und Zytologie<br />

� Einrichtungen zur phlebologisch/proktologischen Diagnostik<br />

� Einrichtung für dermatologische Lasertherapie<br />

� Einrichtung für Phototherapie, Geräte zur UVB-Bestrahlung, zur UVA-Bestrahlung mit und ohne Photosensibilisator<br />

sowie zur Bestrahlung mit sichtbarem Licht- und Photosensibilisator (Photodynamische Therapie)<br />

3.3.11 Augenheilkunde (AU)<br />

Versorgungsstrukturen<br />

Abteilung<br />

Fachschwerpunkt (vgl. Qualitätskriterien für Fachschwerpunkte Kap. 3.1)<br />

Dislozierte Tagesklinik (vgl. allgemeine Qualitätskriterien für Tageskliniken Kap. 3.1)<br />

Tagesklinische Versorgung von Katarakten<br />

� Gesunde und mobile Patientinnen/Patienten ohne allgemeine Begleiterkrankungen und andere Augenerkran-<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 27


Sonstiges<br />

Sicherstellung der postoperativen Nachbetreuung bei KCH-Satellitenbetreuung durch jene Abteilung, an der die<br />

Versorgung erfolgt.<br />

Qualitätskontrolle zur Kinder-AN: Führung eines Logbuchs über durchgeführte Kinder-Anästhesien; Nachweise über<br />

Fortbildungen und/oder Hospitation (s. o.); verpflichtende Teilnahme an „Critical Incident Reporting System“.<br />

28 Einleitung | Österreichischer 3.3.3 Strukturplan Kinder- Gesundheit und Jugendpsychiatrie (ÖSG)<br />

(KJP)<br />

Grundlage der Planung muss eine breite interdisziplinäre Sicht des Themas sein, welche die Bereiche Krankenhäuser,<br />

extramurale Versorgung sowie den heilpädagogischen Bereich (Jugendwohlfahrt) und den Sozialbereich<br />

berücksichtigt. Auf länderspezifische Gegebenheiten ist Rücksicht zu nehmen.<br />

Definitionen,<br />

Zielgruppen<br />

Versorgungsstrukturen<br />

Planung<br />

Erkennung, Behandlung, und Begutachtung bei psychischen, psychosozialen, psychosomatischen und entwicklungsbedingten<br />

Erkrankungen oder Störungen sowie bei psychischen und sozialen Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und<br />

Jugendalter<br />

Formale Zuständigkeit für Kinder und Jugendliche von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr<br />

Anforderungen an ein Versorgungssystem der KJP wie für die allgemeinpsychiatrische Versorgung formuliert<br />

(vgl. Kapitel 3.3.9). Folgende Strukturelemente sind erforderlich:<br />

� Krankenhausabteilungen für Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

� Enge Kooperation mit Kinder- und Jugendabteilung, Erwachsenenpsychiatrie (Altersgrenzen)<br />

� Konsiliar- und Liaisondienste der KJP<br />

� Teilstationäre Einheiten der KJP: (Dislozierte) Tageskliniken im Krankenhaus oder „dislozierte Tageskliniken“<br />

außerhalb des Krankenhauses;<br />

� Mobile Einheiten der KJP zur wohnortnahen (Nach-)Betreuung<br />

� Ambulant versorgungswirksame Fachärztinnen und Fachärzte für KJP (niedergelassen und in Einrichtungen)<br />

� Dezentrale, gemeindenahe, interdisziplinäre Netzwerke<br />

� Überregional zu planendes Leistungsangebot; Berücksichtigung der Nahtstellen zur PSO-KJ durch Leistungsabstimmung<br />

und regionale Kooperation<br />

� Eine Abteilung für KJP mit Vollversorgungsfunktion für ein Einzugsgebiet von mind. 300 000 EW<br />

� Grundsätzlich mindestens 30 Betten inklusive Tagesklinik (intensive Behandlung einschließlich UbG-Aufnahmen),<br />

Binnendifferenzierung Kinder/Jugendliche<br />

In Abhängigkeit von regionalen Gegebenheiten Unterschreiten der Mindestgröße möglich (bspw. kleinere Einheiten<br />

im ländlichen Raum zur Wahrung der Wohnortnähe)<br />

� Mind. eine ambulante KJP-Einheit für ein Einzugsgebiet von rund 250.000 EW<br />

Fortsetzung Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP)<br />

Personalausstattung und<br />

-qualifikation<br />

Infrastruktur<br />

Leistungsangebote<br />

KJP-Abteilung<br />

Interdisziplinär arbeitendes multiprofessionelles Team der Berufsgruppen<br />

� Ärztliche Leitung: FA/FÄ für KJP<br />

� Zusätzliches (fach)ärztliches Personal<br />

49<br />

� Diplomiertes Pflegepersonal (Dipl. psych. DGKP, Dipl. Kinderpflegepersonal)<br />

� Psychotherapeutinnen/-therapeuten, Klinische Psychologinnen/Psychologen<br />

Verfügbarkeit:<br />

� Akademisch ausgebildete Pädagoginnen/Pädagogen; pädagogisches Personal ohne akademischen Abschluss<br />

(z. B. Sozialpädagogen, Kleinkindpädagogen, Behindertenpädagogen)<br />

� Personal für Ergo-/Physiotherapie, Logopädie, BMA, Kreativtherapie und Sozialarbeit<br />

� Gewährleistung der Erfüllung der Schulpflicht<br />

KJP-Tagesklinik<br />

� Fachärztl. Personal/Psycholog/inn/en/akadem. ausgeb. Pädagog/en/innen<br />

� BMA/Sozialarbeiter/innen<br />

� Dipl. Pflegepersonal/Pädagog.Personal ohne akadem. Abschluss<br />

Generelle Anforderungen: Räumliche Ausstattung entsprechend den Bedürfnissen unterschiedlicher Altersstufen (lebensweltnahe<br />

Gestaltung); Möglichkeit der Mehrfachnutzung von Räumen; Mitaufnahmemöglichkeit von Bezugspersonen<br />

(Eltern)<br />

� Eltern-Kind-Einheit(en)<br />

� 1 Therapieraum pro Vollzeittherapeut/in (ärztliches, psychologisches, psychotherapeutisches Personal)<br />

Ausreichende räumliche Ausstattung für<br />

� Einzel- und Gruppentherapie, Familientherapie, sonstige Therapien (bspw. Kreativtherapie, Ergotherapie,<br />

Logopädie), Therapieküche<br />

� Spiel- und Freizeitgestaltung<br />

� Entspannung und Biofeedback<br />

� Eigener Outdoorbereich (Spiel- und Bewegungsbereich im Freien)<br />

Technisch-apparative Ausstattung<br />

� Nach Möglichkeit ein Therapieraum mit einer audiovisuellen Anlage (Video und Einwegspiegel)<br />

� Die für die intensive KJP-Behandlung erforderliche spezifische räumlich-technische Ausstattung<br />

� Kinder- und jugendpsychiatrische/psychotherapeutische Standardbehandlung<br />

� Komplexe Behandlung Schwer- und Mehrfacherkrankter in der KJP<br />

� Intensive Behandlung Schwer- und Mehrfacherkrankter in der KJP (einschließlich UbG)<br />

� Eltern-Kind-Behandlung in der KJP<br />

� Psychotherapie (Einzel-, Gruppe-, Familientherapie)<br />

� Angehörigenarbeit<br />

� Klinisch-psychologische Diagnostik und Behandlung<br />

� Ergotherapie, Physiotherapie, Sozialarbeit, Logopädie<br />

� Organisation der reintegrativen KJP/psychotherapeutischen Behandlung nach der Entlassung<br />

3.3.4 Chirurgie (CH)<br />

Versorgungsstrukturen<br />

Planung<br />

Sonstiges<br />

Bettenführende Einheiten - Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP). Quelle: ÖSG 2008, Kap 3.3.3<br />

Abteilung<br />

Referenzzentren für Herzchirurgie (HCH), Thoraxchirurgie (TCH) und Gefäßchirurgie (GCH)<br />

Planungskriterien für Referenzzentren für Zusatzfächer der CH (HCH, TCH und GCH) als Grundlage für regionale<br />

Detailplanungen (vgl. Kap. 3.6.1 bis 3.6.3).<br />

Zur Festlegung von MFS und MFL ist bis zur nächsten Revision des ÖSG ein standardisiertes Procedere mit dem Ziel<br />

zu entwickeln, Mindestfrequenzen evidenzbasiert zu definieren (z. B. auf Basis von Ergebnisqualitäts-Registern).


2.4 Regionaler Strukturplan<br />

Gesundheit (RSG)<br />

Initiiert durch die Forderungen der Psychiatrie-Enquete und niedergelegt in Dokumenten wie<br />

dem Steirischen Psychiatriekonzept 1998 , den Richtlinien des ÖBIG zum Strukturellen Bedarf<br />

in der psychiatrischen Versorgung u.a.m., galten - lange vor Beschluss des Regionalen<br />

Strukturplans Gesundheit im Jahr 2009 - als Strukturleitlinien psychiatrischer Versorgung,<br />

stationäre Behandlungen psychisch Kranker auf das Ausmaß einer Akutpsychiatrie zu<br />

reduzieren und zum Prinzip der gemeindenahen Psychiatrie überzugehen, was bedeutet,<br />

Unterstützung dort anzubieten, wo die KlientInnen leben und arbeiten.<br />

Die — stationären, ambulanten und komplementären — Versorgungsangebote sollen demnach<br />

in geographisch definierten Regionen, somit möglichst nah dem individuellen Lebensumfeld,<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Die im Konzept für die psychosoziale Versorgung der <strong>Steiermark</strong> [4] in Anlehnung an den<br />

Krankenanstaltenplan konzipierten sieben Versorgungsregionen wurden durch den RSG an<br />

die Strukturen des ÖSG angepasst, sodass mit VR 61 - 66 folgende sechs planungsrelevante<br />

NUTS III-Versorgungsregionen vorliegen, die sich nicht zuletzt aus ihrer geographischen<br />

Positionierung auch als natürliche Regionalisierungen anbieten:<br />

VR 61: Graz - Bezirke Graz, Graz Umgebung<br />

VR 62: Liezen - Bezirk Liezen<br />

VR 63: Östiiche Obersteiermark - Bezirke Bruck/Mur, Leoben, Mürzzuschlag<br />

VR 64: Oststeiermark - Bezirke Feldbach, Fürstenfeld, Radkersburg, Hartberg, Weiz<br />

VR 65: West-/Südsteiermark - Bezirke Leibnitz, Voitsberg, Deutschlandsberg<br />

VR 66: Westliche Obersteiermark - Bezirke Judenburg, Knittelfeld, Murau<br />

Dem state of the art psychosozialer Betreuung folgend, orientieren sich alle relevanten<br />

Planungsdokumente an jenem umfassenden Versorgungsansatz, welcher als "Eckpfeiler"<br />

einer funktionierenden sozialpsychiatrischen Betreuung folgende Angebote postuliert:<br />

Psychosoziale Beratungszentren<br />

Mobile sozialpsychiatrische Betreuung<br />

Angebote betreuten Wohnens mit abgestufter Betreuungsintensität<br />

Tagesstrukturierende Angebote sowie auf verstärktes Behandlungsangebot orientierte<br />

Tageskliniken<br />

Arbeitsrehabilitative Angebote<br />

sowie ein sozialpsychiatrischer Krisendienst.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 29


30 Einleitung | Regionaler Strukturplan Gesundheit (RSG)<br />

Grundsätzlich gilt für alle Angebotsbereiche gleichermaßen, dass sie multiprofessionell<br />

arbeiten und für alle Altersgruppen zur Verfügung stehen sollen. Deshalb ergänzen - neben<br />

allgemeinpsychiatrischen Angeboten - Spezialangebote in den Bereichen Geronto-, Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrie sowie Sucht- und Abhängigkeitserkrankungen das Angebotsspektrum<br />

einer sozialpsychiatrischen Vollversorgung.<br />

Der Regionale Strukturplan Gesundheit (RSG-)<strong>Steiermark</strong> [26] wurde am 28.4.2008<br />

beschlossen, die Planung/Darstellung der psychiatrischen und psychosozialen Versorgung<br />

mit Beschluss vom 26.3.2009 eingearbeitet. Ziel ist eine Optimierung des<br />

Versorgungsangebotes im Hinblick auf den festgestellten Bedarf, eine regional ausgewogene<br />

bzw. gerecht verteilte bedarfsorientierte Versorgungsstruktur und die Effektivität der<br />

Versorgung. Als Planungshorizont wurde das Jahr 2015 festgelegt, wobei Umsetzungsschritte<br />

und damit erzielte Veränderungen der Versorgungslandschaft alle 2 Jahre evaluiert werden<br />

[26].<br />

Im Regionalen Strukturplan Gesundheit (RSG) werden die Planungen des stationären und<br />

ambulanten Bereiches zusammengeführt, wobei die Planungen des ambulanten Bereiches<br />

die Versorgung im niedergelassenen Bereich, den psychosozialen Diensten sowie in<br />

Krankenhausambulanzen gemeinsam auf Basis des bestehenden Leistungsgeschehens zu<br />

betrachten versucht.<br />

Die Planungsbereiche in der RSG-Version 1.1. umfassen für die psychiatrische und<br />

psychosoziale Versorgung:<br />

- eine Leistungs- und Kapazitätsplanung nach Standorten und Versorgungsregionen im<br />

akutstationären Bereich in RSG-Kap.4<br />

- eine Darstellung des Status quo der Versorgung im ambulanten Bereich einschließlich der<br />

psychosozialen Dienste hinsichtlich Leistungsangbot und Inanspruchnahme in RSG-Kap.5<br />

bzw. RSG-Kap.8<br />

- den Hinweis auf die Planungskompetenz des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger<br />

für den Bereich Rehabilitation. (vgl. dazu Psy-bericht-Kap 3.3.)<br />

Laut RSG-Kap.4.2.2. umfasst die akutstationäre psychiatrische Versorgung<br />

- die allgemeinpsychiatrische Versorgung - dazu zählt die Akutversorgung von Personen ab<br />

dem vollendeten 18. Lebensjahr, die Entgiftung von Abhängigkeitserkrankungen und die<br />

akute gerontopsychiatrische Versorgung,<br />

- die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie<br />

- die Spezialversorgung von Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen<br />

Bis zum Planungshorizont 2015 wird eine Bettenmessziffer von 0,4 angestrebt, wobei die<br />

dafür nötige Betten-Reduktion mit einer stärkeren Integratrion des akutstationären und des<br />

ambulanten Versorgungsangebotes ebenso einhergeht wie eines bedarfsgerechten Angebotes<br />

in der ambulanten fachärztlichen Versorgung.


Neben der LSF Graz wird eine akutstationäre Abteilung am LKH Leoben errichtet. Am KH der<br />

Barmherzigen Brüder in Eggenberg wird die bestehende psychiatrische Versorgung zu einer<br />

Abteilung mit Vollversorgungsfunktion (inkl. Einrichtung nach UbG) ausgebaut. Die LSF Graz<br />

wird als Kompetenzzentrum für Psychiatrie und medizinische Psychotherapie positioniert.<br />

Die Psychiatrische Abteilung am LKH Univ.-Klinikum Graz bleibt mit 64 Betten als universitäre<br />

Einrichtung ohne spezifischen regionalen Versorgungsauftrag bestehen[26].<br />

Regional versorgt die LSF Graz den Großraum Graz und die Oststeiermark (VR 61 und 64),<br />

das KH der Barmherzigen Brüder die Weststeiermark (VR 65), das LKH Leoben die<br />

Obersteiermark (VR 62, 63, 66).<br />

An allen Standorten der akutstationären psychiatrischen Versorgung sind Tageskliniken,<br />

Ambulanzen und Krisenbetten aus- bzw. aufzubauen. Darüber hinaus werden in der VR 64<br />

in Hartberg sowie im Bezirk Liezen (VR 62) - zunächst als Modellprojekt - dislozierte<br />

Tageskliniken, Ambulanzen und Krisenbetten errichtet, in deren Rahmen auch die Kinder-<br />

und Jugend-, sowie die Gerontopsychiatrie zu berücksichtigen sind. Die fachliche<br />

Versorgungsstruktur für alle Bereiche der sozialpsychiatrischen und psychiatrischen<br />

Versorgung in Tageskliniken, Ambulanzen, niedergelassenen Arztpraxen und psychosozialen<br />

Beratungszentren wird im Sinne eines integrativen Planungsansatzes gemeinsam betrachtet<br />

[26].<br />

Laut RSG-Kap.5 wurde für die ambulante Versorgung der Status quo der Versorgungssituation<br />

2006 sowohl in Krankenhausambulanzen als auch im niedergelassenen Bereich dargestellt.<br />

Daraus wurden Planungsaussagen für zukünftige Strukturen für die ambulante Versorgung<br />

abgeleitet [26]; letzteres hat in dem erst mangelhaft ausgebauten sozialpsychiatrischen<br />

Versorgungsfeld in ständiger Abstimmung von nacheilendem Strukturaufbau und begleitender<br />

Evaluation zu erfolgen.<br />

Grundlage der RSG-Planung im ambulanten Bereich bildet die Inanspruchnahme von<br />

Leistungen im Jahr 2006. Hierfür wurden sämtliche Leistungen auf Basis von Frequenzen<br />

(PatientInnenkontakten) betrachtet, die von niedergelassenen ÄrztInnen,<br />

Krankenhausambulanzen, Vertragsambulatorien der Krankenkassen oder Privatinstituten<br />

erbracht wurden, soweit dazu Verrechnungsdaten der Sozialversicherungen bzw.<br />

Dokumentationen der Krankenhausträger verfügbar waren. Als Frequenz wird ein Kontakt<br />

einer Person bei einer Einrichtung des Gesundheitswesens an einem bestimmten Tag<br />

gewertet, unabhängig von der Zahl der dabei erbrachten oder verrechneten Einzelleistungen<br />

[26]. Nicht berücksichtigt sind in dieser Erfassung die in PSD´s erfolgten fachärztlichen<br />

PatientInnenkontakte, was jedoch in der Bedarfsplanung pro futuro zu berücksichtigen ist.<br />

Eine die BADOK ergänzende, speziell die fachärztliche Leistung abbildende Dokumentation<br />

wurde Ende 2009 eingeführt. Die Ergebnisse des Modells zur ambulanten psychiatrischen<br />

fachäztlichen Versorgung werden ebenso als weitere Planungsgrundlage herangezogen und<br />

in die erste Revision des RSG eingearbeitet werden wie die Planung des ambulanten<br />

fachärztlichen Bereichs.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 31


32 Einleitung | Regionaler Strukturplan Gesundheit (RSG)<br />

Anhang Seite 137 von 148<br />

Neurologie/<br />

Psychiatrie<br />

INANSPRUCHNAHME IST 2006<br />

nicht standardisierte<br />

Pendler-<br />

Frequenzen<br />

innen<br />

LEISTUNGSERBRINGUNG<br />

SVE<br />

Patientinnen- und gesamt ohne<br />

und<br />

Ort der<br />

Patientenwohnsitz<br />

KE KH-Amb SVE Pendler RFD Leistungserbringung 2006 2015 Δ<br />

VR 61, gesamt 114.619 34,0% 15,2 5,4% 1,26 VR 61, gesamt<br />

17,6 - -<br />

G 90.505 35,3% 12 3,8% 1,55 G 16,9 - -<br />

GU 24.114 28,9% 3,2 76,8% 0,76 GU 0,7 - -<br />

VR 62 LI 10.865 5,4% 1,4 12,8% 0,57 VR 62 LI 1,3 - -<br />

VR 63, gesamt 61.512 11,6% 8,2 4,4% 1,44 VR 63, gesamt<br />

8,2 - -<br />

BM 23.137 17,4% 3,1 11,7% 1,47 BM 3,3 - -<br />

LE 27.165 7,8% 3,6 7,0% 1,62 LE 3,6 - -<br />

MZ 11.210 9,0% 1,5 16,6% 1,09 MZ 1,2 - -<br />

VR 64, gesamt 33.547 18,0% 4,5 20,6% 0,55 VR 64, gesamt<br />

3,3 - -<br />

HB 5.964 12,2% 0,8 36,9% 0,39 HB 0,6 - -<br />

WZ 11.941 26,4% 1,6 37,8% 0,6 WZ 0,8 - -<br />

FF 4.197 11,6% 0,6 35,2% 0,78 FF 0,6 - -<br />

FB 8.913 13,8% 1,2 16,3% 0,58 FB 1,3 - -<br />

RA 2.532 18,3% 0,3 100,0% 0,46 RA 0,0 - -<br />

VR 65, gesamt 43.412 12,8% 5,8 8,9% 0,97 VR 65, gesamt<br />

5,0 - -<br />

LB 12.414 21,2% 1,6 22,6% 0,71 LB 1,3 - -<br />

DL 13.636 10,3% 1,8 15,1% 0,95 DL 1,5 - -<br />

VO 17.362 8,8% 2,3 5,7% 1,36 VO 2,2 - -<br />

VR 66, gesamt 18.570 26,1% 2,5 9,9% 0,74 VR 66, gesamt<br />

2,5 - -<br />

MU 5.403 9,6% 0,7 9,3% 0,77 MU 0,9 - -<br />

KF 5.183 40,9% 0,7 42,3% 0,74 KF 1,0 - -<br />

JU 7.984 27,7% 1,1 34,6% 0,72 JU 0,6 - -<br />

andere Bundesländer 3.534 43,7% 0,5 - - -<br />

- - -<br />

<strong>Steiermark</strong> 282.525 22,4% 37,5 - 1,00 <strong>Steiermark</strong><br />

37,8 - -<br />

Tabelle 45: Ambulante Bedarfsplanung – Neurologie/Psychiatrie<br />

Ambulante Bedarfsplanung - Neurologie/Psychiatrie. Quelle: RSG <strong>Steiermark</strong> 28.04.2008<br />

Neurologie/Psychiatrie werden laut RSG-Kapitel 5.3.1.12 derzeit sowohl im Ist-Stand als<br />

auch in der Planung als Doppelfach dargestellt und können somit nur als vorläufige Ergebnisse<br />

betrachtet werden.<br />

Regionaler Strukturplan Gesundheit <strong>Steiermark</strong><br />

28.04.2008<br />

RSG-Kap.8 bezieht sich auf die Psychosozialen Dienste als versorgungsrelevante<br />

Leistungsanbieter und stellt mit Beschluss der Gesundheits<strong>plattform</strong> vom 27.11.2008 fest,<br />

dass die Dokumentation der psychosozialen Dienste für eine fundierte Planung der<br />

ambulanten fachärztlichen Versorgung bis Ende 2009 zu vereinheitlichen ist.<br />

Zum Ist-Stand der Psychosozialen Dienste verweist der RSG auf die detaillierten Ausführungen<br />

im <strong>Psychiatriebericht</strong> 2006 [26]. Die der folgenden Kurzdarstellung zugrundeliegenden Daten<br />

sind dem <strong>Psychiatriebericht</strong> <strong>Steiermark</strong> 2006 [25] entnommen:<br />

Demnach wurden - über alle Einrichtungen hinweg - im Berichtszeitraum 2006 13.706<br />

KlientInnen betreut, 76% dieser Personen in psychosozialen Beratungsstellen.<br />

Es steht in allen steirischen Bezirken ein psychosoziales Beratungszentrum zur Verfügung,<br />

in den Bezirken Hartberg und Liezen existieren zusätzlich Außenstellen. Laut ÖBIG-Richtlinie<br />

zum strukturellen Bedarf in der psychiatrischen Versorgung [1] ist ein Betreuungs-Dienstposten<br />

pro 7.000 EinwohnerInnen anzustreben. Diese Zahl wird nur im Bezirk Feldbach erreicht.<br />

Im Jahr 2006 gab es insgesamt 85,9 Dienstposten (DP) in den Beratungszentren, das<br />

entspricht circa der Hälfte der benötigten Dienstposten. Das Fachpersonal arbeitet zum<br />

Großteil (mit 80 DP) im Aufgabenschwerpunkt der allgemeinen erwachsenenpsychiatrischen<br />

Betreuung. 1,4 DP sind in vier Bezirken im Altersgruppenschwerpunkt Gerontopsychiatrie


und 4,2 DP in sieben Bezirken im Altersgruppenschwerpunkt Kinder und Jugendliche tätig.<br />

In der <strong>Steiermark</strong> wurden in allen Beratungszentren im Jahr 2006 10.349 KlientInnen in<br />

129.270 Kontakten betreut.<br />

Betreutes Wohnen wird in den Bezirken Graz, Bruck/Mur, Leoben, Hartberg, Leibnitz, Voitsberg<br />

und Judenburg angeboten. Gesamt stehen 91 Plätze, welche von 28,8 Dienstposten betreut<br />

werden, zur Verfügung. Der Bedarf von sieben Wohnplätzen pro 10.000 EinwohnerInnen,<br />

also 828,3 Plätze für die gesamte <strong>Steiermark</strong>, wird bei weitem nicht gedeckt. Durchschnittlich<br />

werden Personen 218,3 Tage im Rahmen von Einrichtungen Betreuten Wohnens betreut.<br />

Die KlientInnenzahl im Jahr 2006 betrug 121.<br />

Mobile sozialpychiatrische Betreuung steht in 13 Bezirken zur Verfügung. In der <strong>Steiermark</strong><br />

wird die mobile sozialpsychiatrische Betreuung von 39 Dienstposten durchgeführt. Diese<br />

verteilen sich so auf die Altersgruppenschwerpunkte, dass 35,6 für Erwachsenenpsychiatrie,<br />

2,4 für geronto- sowie 1 Dienstposten für kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung zur<br />

Verfügung stehen.<br />

Arbeitsrehabilitative Angebote werden in sieben Bezirken angeboten. Im Bereich Arbeit und<br />

berufliche Rehabilitation fehlen Daten der pro mente steiermark GmbH für das Berichtsjahr<br />

2006 und wurden daher Daten aus dem Berichtsjahr 2005 ergänzt. Für arbeitsrehabilitative<br />

Angebote stehen 157,5 Dienstposten zur Verfügung. Es gibt 174 Plätze, welche einem<br />

Sollwert von circa 590 gegenüberstehen. In der Arbeitsassistenz sind mit Stand August 2007<br />

39,25 vollzeitäquivalente Stellen besetzt.<br />

Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen gibt es in 11 von 17 steirischen Bezirken. In den<br />

Bezirken Leoben, Graz-Umgebung, Deutschlandsberg, Weiz, Fürstenfeld und Radkersburg<br />

sind keine sozialpychiatrischen Tagesstrukturen vorhanden. Bezogen auf die gesamte<br />

<strong>Steiermark</strong> stehen 199 Plätze in sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen zur Verfügung, welche<br />

von 44,2 Dienstposten betreut werden. Insgesamt sollte die Anzahl der Tagesstrukturenplätze<br />

laut ÖBIG-Vorgabe circa 470 betragen. Im Berichtszeitraum wurden 446 Personen in<br />

sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen betreut.<br />

Im Bereich Spezialangebote stehen 5,4 Dienstposten für allgemeine Sozialpychiatrie -<br />

Schwerpunkt Erwachsene, fünf Dienstposten für den Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie,<br />

aber kein Dienstposten für Gerontopsychiatrie zur Verfügung. Angaben zur Inanspruchnahme<br />

sind für diesen Bereich nicht vorhanden.<br />

Resümierend steht im Bereich Psychosoziale Dienste grundsätzlich ein vielfältiges Angebot<br />

zur Verfügung. Es sind allerdings nicht alle Regionen gleichwertig versorgt. Häufig sind die<br />

Angebote nur in wenigen Bezirken vorhanden und personell unterbesetzt [26].<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 33


34 Einleitung | Struktur- und demographische Daten zur <strong>Steiermark</strong><br />

2.5 Struktur- und<br />

demographische Daten zur<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Die <strong>Steiermark</strong> hat eine Fläche von 16.392 km² und ist damit das zweitgrößte Bundesland<br />

Österreichs. Politisch gliedert sie sich in 17 Bezirke (http://www.regionext.steiermark.at).<br />

Der flächenmäßig größte steirische Bezirk ist Liezen mit einer Fläche von 3.271 km², der<br />

kleinste Bezirk ist Graz-Stadt mit einer Fläche von 128 km², dabei mit 1.942 EinwochnerInnen<br />

(EW) pro km² gleichzeitig der am dichtesten besiedelte Raum; bereits der den Ballungsraum<br />

umgebende Bezirk Graz-Umgebung hat nur noch 126 EW/km²; am dünnsten besiedelt sind<br />

- nicht zuletzt wegen ihrer Topographie - die Bezirke Murau mit 22 sowie Liezen mit 25<br />

EW/km².<br />

Vor allem die topographischen Gegebenheiten bedingen, dass die steirischen Regionen<br />

verkehrstechnisch äußerst unterschiedlich erschlossen sind; insbesondere die peripheren<br />

Bezirke Murau, Bad Radkersburg sowie Bad Aussee, die an keinem erschließenden<br />

Hauptverkehrsweg liegen, erschweren eine flächendeckende Versorgungsplanung und fordern<br />

kreative Versorgungsansätze.<br />

Region<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

Bezirk<br />

Graz Stadt gesamt<br />

Graz_Ost<br />

Graz_West<br />

Graz-Umgebung Nord<br />

Graz-Umgebung Süd<br />

Liezen<br />

Bruck a.d. Mur<br />

Leoben<br />

Mürzzuschlag<br />

Feldbach<br />

Fürstenfeld<br />

Hartberg<br />

Radkersburg<br />

Weiz<br />

Deutschlandsberg<br />

Leibnitz<br />

Voitsberg<br />

Judenburg<br />

Einwohnerstand<br />

226.244,0<br />

124.973,0<br />

101.271,0<br />

60.000,0<br />

71.304,0<br />

82.235,0<br />

64.991,0<br />

67.767,0<br />

42.943,0<br />

67.200,0<br />

23.001,0<br />

67.778,0<br />

24.068,0<br />

86.007,0<br />

61.498,0<br />

75.328,0<br />

53.588,0<br />

48.218,0


Region<br />

VR66<br />

VR66<br />

Gesamt<br />

Bezirk<br />

Knittelfeld<br />

Murau<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Einwohnerstand<br />

29.661,0<br />

31.472,0<br />

1.183.303,0<br />

Quelle: http://www.verwaltung.steiermark.at/cms/dokumente/10004611/f581ff84/Wbinsgesamt.pdf<br />

Die Tabelle zeigt, dass die <strong>Steiermark</strong> einen Einwohnerstand von rund 1,2 Millionen Menschen<br />

aufweist. Die aktuellen Zahlen beziehen sich auf die Volkszählungsergebnisse aus 2001.<br />

Der Anteil der Frauen ist mit 51,2% höher als der der Männer mit 48.8%. Während bei den<br />

unter 20-jährigen sowie bei den 21 - 64-jährigen die Mehrheit der Bevölkerung noch männlich<br />

ist, dreht sich das Geschlechterverhältnis bei den über 65-jährigen zugunsten der Frauen<br />

mit ca. 60% zu 40% um.<br />

Bei den über 85-jährigen ist der Unterschied mit circa 70% zu 30% noch drastischer.<br />

Insgesamt sind 20,6% der Bevölkerung jünger als 20 Jahre, 18,2% sind älter als 65 Jahre<br />

[34].<br />

Eine Versorgungsfeld detaillierte <strong>Steiermark</strong> Darstellung der Altersverteilung der Bevölkerung in den steirischen Seite Bezirken<br />

23 von 148<br />

findet sich in der folgenden Abbildung:<br />

A ltersverteilung<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

G (m)<br />

G (w)<br />

GU (m)<br />

GU (w)<br />

LI (m)<br />

LI (w)<br />

BM (m)<br />

BM (w)<br />

LE (m)<br />

LE (w)<br />

MZ (m)<br />

MZ (w)<br />

HB (m)<br />

HB (w)<br />

WZ (m)<br />

WZ (w)<br />

FF (m)<br />

FF (w)<br />

FB (m)<br />

FB (w)<br />

Bezirke<br />

RA (m)<br />

RA (w)<br />

LB (m)<br />

LB (w)<br />

DL (m)<br />

DL (w)<br />

VO (m)<br />

VO (w)<br />

Altersgruppe 0 - 20 Altersgruppe 21 - 64 Altersgruppe 65 - 84 Altersgruppe 85+<br />

Abbildung 2: Altersverteilung der steirischen Bevölkerung, gegliedert nach Bezirken<br />

Altersverteilung der steirischen Bevölkerung, gegliedert nach Bezirken. Quelle: RSG<br />

MU (m)<br />

MU (w)<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 35<br />

KF (m)<br />

KF (w)<br />

JU (m)<br />

JU (w)<br />

STMK (m)<br />

STMK (w)<br />

Regionaler Strukturplan Gesundheit <strong>Steiermark</strong><br />

28.04.2008


36 Einleitung | Struktur- und demographische Daten zur <strong>Steiermark</strong>


3. Stationäre<br />

psychiatrische<br />

Versorgung<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 37


38 Stationäre psychiatrische Versorgung | Struktur- und demographische Daten zur <strong>Steiermark</strong><br />

Schon der Österreichische Krankenanstaltenplan 1994 (ÖKAP 94) enthielt u.a. auch ein<br />

Kapitel über die stationäre psychiatrische Versorgung, in dem grundsätzliche Aussagen zur<br />

Regionalisierung und Dezentralisierung sowie zur Einbindung der psychiatrischen Versorgung<br />

in die allgemeinmedizinische Versorgung getroffen wurden. In diesem Plan wurde darauf<br />

hingewiesen, dass eine weitere Reduzierung von Betten der Psychiatrie nur unter der<br />

Voraussetzung des Aufbaues flächendeckender extramuraler psychiatrischer und<br />

psychosozialer Versorgungsstrukturen zu rechtfertigen ist. Bei den Verhandlungen mit den<br />

Bundesländern wurde das Thema der psychiatrischen Versorgung allerdings noch weitgehend<br />

ausgespart, da gerade über den Versorgungsgrad hinsichtlich der außerstationären<br />

Einrichtungen und Dienste, der bei der Schätzung des Bedarfs an Betten der Psychiatrie zu<br />

berücksichtigen ist, unzureichende Informationen vorlagen.<br />

Diesem Erfordernis wurde durch die im Jahr 1999 im Auftrag des Strukturfonds vom<br />

Österreichischen Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) erstellte Studie über "den<br />

strukturellen Bedarf in der psychiatrischen Versorgung" nachgekommen [1].<br />

Auch in diesem Werk heißen die Schlagworte zu der schon eingangs formulierten Zielsetzung:<br />

Ambulant vor stationär<br />

Gemeindenähe und —Integration<br />

Regionalisierung, Vernetzung, Versorgungsverpflichtung<br />

Eine auf den genannten Grundsätzen basierende Neuordnung der stationären Versorgung<br />

deckt sich auch mit den Grundzügen des Österreichischen Strukturplan Gesundheit (ÖSG)<br />

bzw. dem Regionalen Strukturplan (RSG) für die <strong>Steiermark</strong> 2008. Bis zum Planungshorizont<br />

2015 wird eine Bettenmessziffer von 0,4 angestrebt, wobei die dafür nötige Betten-Reduktion<br />

mit einer stärkeren Integratrion des akutstationären und des ambulanten<br />

Versorgungsangebotes ebenso einhergeht wie eines bedarfsgerechten Angebotes in der<br />

ambulanten fachärztlichen Versorgung sowohl im niedergelassenen wie auch im PSD-Bereich.<br />

Aktuell bestehen alle Angebote stationärer psychiatrischer Versorgung ausschließlich in Graz<br />

und wurden den im Psychiatriekonzept definierten Versorgungsregionen im Sinne des<br />

Sektorprinzips spezifische Abteilungen in der Landesnervenklinik Sigmund Freud (LSF)<br />

zugeordnet.<br />

Das in der nachstehenden Tabelle dargestellte Szenario 2015 weist aber Leoben als<br />

dezentralen Standort und versorgungsrelevant für die VR 62, 63 und 66 aus.<br />

In der nachfolgenden Tabelle werden die im stationären Bereich tatsächlichen geführten<br />

Betten für den Versorgungsbereich mit Stand 2009 ausgewiesen; die Tabelle stellt ergänzend<br />

das Planungsszenario des RSG im Fachbereich Psychiatrie mit Planungshorizont 2015 dar.


Aktuell verteilt sich das psychiatrische Angebot auf drei steirische Krankenhäuser; es sind<br />

dies die Landesnervenklinik Sigmund Freud, die Universitätsklinik für Psychiatrie sowie das<br />

Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Graz-Eggenberg. Die Landesnervenklinik Sigmund<br />

Freud stellt, mit 641 psychiatrischen Betten den größten Versorger dar.<br />

Angebote an der Landesnervenklinik Sigmund Freud:<br />

A. Erwachsenenpsychiatrie<br />

Die im LSF bereits derzeit gültige Sektorisierung lautet:<br />

Allgemeinpsychiatrie I (Oststeiermark und Graz-Ost)<br />

Allgemeinpsychiatrie II (gesamte Obersteiermark sowie das südliche Burgenland)<br />

Allgemeinpsychiatrie III (Weststeiermark, Graz-West)<br />

B. Spezialangebote<br />

Forensische Patienten: 24 Betten<br />

Essstörungen: 6 Betten<br />

Mutter-Kind-Einheit (2 Einheiten)<br />

Ambulanz für Demenzfrüherfassung<br />

3 psychiatrische Tageskliniken<br />

Spezialangebote, die derzeit schrittweise in Umsetzung begriffen sind:<br />

Komplementäre Alternativangebote für die psychiatrischen Abteilungen (NADA-Akupunktur,<br />

anthroposophische Ölbäder)<br />

Tagesklinik mit Borderlinepatienten<br />

Tagesklinik für integrative Psychiatrie<br />

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40 Stationäre psychiatrische Versorgung | Struktur- und demographische Daten zur <strong>Steiermark</strong><br />

Die geplanten Betten sind in der Planbettenzahl bereits beinhaltet.<br />

Die Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen wird mit 125 Betten geführt.<br />

Die Abteilung für Gerontopsychiatrie umfasst laut KAGes-Planung 109 Planbetten.<br />

Für die Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie 41 Betten.<br />

Aktuell nicht versorgungswirksam sind:<br />

die Psychiatrische Universitätsklinik Graz mit 64 Betten, sowie<br />

die Psychiatrische Station bei den Barmherzigen Brüdern Eggenberg mit 50 psychiatrischen<br />

Betten.<br />

Ambulanzen<br />

Die Landesnervenklinik Sigmund Freud verfügt über einen ambulanten Versorgungsauftrag<br />

in Fachgebiete und Regionen gegliedert:<br />

Psychiatrische Abteilung I für PatientInnen der Oststeiermark (Tel.: 0316/2191-2205)<br />

Psychiatrische Abteilung II für PatientInnen der Obersteiermark (Tel.: 0316/2191-2214)<br />

Psychiatrische Abteilung III für PatientInnen der Weststeiermark (Tel.: 0316/2191-2286)<br />

Abteilung für Gerontopsychiatrie für psychisch Erkrankte über 65 Jahren<br />

- Ambulanz für affektive Störungen (Tel.: 0316/2191-2348)<br />

- Ambulanz zur Demenzfrüherkennung (0316/2191-2244)<br />

Abteilung für Abhängigkeitserkrankungen<br />

- Ambulanz für Abhängigkeitserkrankungen (Tel.: 0316/2191-2222)<br />

- Drogenambulanz (Tel.: 0316/2191-2239)<br />

Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie (Tel.: 0316/2191-2825) sowie<br />

Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen in der Granatengasse als ausgegliederte<br />

Spitalsambulanz der LSF, zuständig für Graz West (Tel.: 0316/711004).<br />

Auch die Universitätsklinik für Psychiatrie verfügt unter der Tel. Nr. 0316/385-13616 über<br />

einen ambulanten Versorgungsauftrag für die gesamte <strong>Steiermark</strong>.<br />

Im Rahmen einer 24-Stunden-Ambulanz werden von Mo - Fr. 8.00 - 15.00 in der Allgemeinen<br />

Ambulanz Diagnostik und Therapie psychiatrisch therapiebedürftiger PatientInnen sowie<br />

ambulante psychoedukative Gruppen für depressive oder schizophrene PatientInnen und<br />

deren Angehörige angeboten.<br />

Darüber hinaus kann die Univ. Klinik eine Reihe von Spezialambulanzen (nur nach<br />

Terminvereinbarung) anbieten:<br />

- für Angsterkrankungen<br />

- Transgender Spezialambulanz<br />

- Neuropsychiatrie-Spezialambulanz<br />

- Spezialambulanz für Compliance- und Adhärenzförderung sowie<br />

- Spezialambulanz für bipolare affektive Störungen.


Die BHB Eggenberg verfügt über eine Bestellambulanz mit Nachsorgeauftrag; ev. Akutfälle<br />

können nur nach telefonischer Rücksprache aufgenommen werden.<br />

Das Angebot im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder umfasst eine Neurologische<br />

Ambulanz, einen neurologisch-psychiatrisch stationären Bereich sowie physikalische Therapie.<br />

Insgesamt stehen dort 50 Betten für die psychiatrische Versorgung zur Verfügung.<br />

3.1 Ressourcen und<br />

Inanspruchnahme<br />

Stationäre psychiatrische Versorgungsangebote in der <strong>Steiermark</strong> finden sich in Graz in der<br />

Landesnervenklinik Sigmund Freud, die auch den größten Versorger darstellt, in der Univ.Klinik<br />

für Psychiatrie, sowie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eggenberg.<br />

Die von der Geschäftsstelle des Gesundheitsfonds <strong>Steiermark</strong> zur Verfügung gestellten<br />

Auswertungen zu psychiatrischen Diagnosen an Steirischen Krankenhäusern zeigen, wie<br />

sich Patienten mit psychiatrischen Hauptdiagnosen zwischen 2006 und 2009 auf die drei<br />

in Graz locierten psychiatrischen Krankenhäuser verteilen;<br />

weiters wird dargestellt, wie sich in den vergangenen Jahren das Verhältnis von Aufnahmen<br />

in stationäre psychiatrische Betreuung zur Zahl der Belagstage bzw. der durchschnittlichen<br />

Belagsdauer verhält. Letztere Auswertung beschränkt sich auf die Patienten von<br />

Landesnervenklinik Sigmund Freud, Univ.Klinik für Psychiatrie und Krankenhaus der<br />

Barmherzigen Brüder.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 41


42 Stationäre psychiatrische Versorgung | Ressourcen und Inanspruchnahme<br />

K612 LKH-Univ.Klinikum Graz<br />

Univ-Klinik f. Systemisierte<br />

Tatsächlich<br />

aufgestellte<br />

stationäre durchschn.<br />

Psychiatrie Betten Betten Belagstage Patienten Belagsdauer<br />

2006 64 64 21.347 1.159 18,4<br />

2007 64 64 20.866 1.057 19,7<br />

2008 64 64 20.728 1.003 20,7<br />

2009 64 64 20.181 1.039 19,4<br />

K621 LSF Graz<br />

Psychiatrisch Systemisierte<br />

Tatsächlich<br />

aufgestellte<br />

stationäre durchschn.<br />

e Abteilungen Betten Betten Belagstage Patienten Belagsdauer<br />

2006 657 651 211.251 11.322 18,7<br />

2007 657 650 205.792 11.631 17,7<br />

2008 657 650 203.700 12.117 16,8<br />

2009 657 641 205.046 12.605 16,3<br />

K627 KH BHB Egenberg<br />

Abtlg.<br />

Psychiatrie<br />

und<br />

Neurologie<br />

Systemisierte<br />

Betten<br />

Tatsächlich<br />

aufgestellte<br />

Betten Belagstage<br />

stationäre<br />

Patienten<br />

durchschn.<br />

Belagsdauer<br />

2006 110 106 38.018 2.764 13,8<br />

2007 110 106 36.750 2.698 13,6<br />

2008 110 106 36.319 2.797 13,0<br />

2009 110 106 36.053 2.739 13,2<br />

<strong>Steiermark</strong> GESAMT<br />

Systemisierte<br />

Tatsächlich<br />

aufgestellte<br />

stationäre durchschn.<br />

Betten Betten Belagstage Patienten Belagsdauer<br />

2006 831 821 270.616 15.245 17,8<br />

2007 831 820 263.408 15.386 17,1<br />

2008 831 820 260.747 15.916 16,4<br />

2009 831 811 261.280 16.382 15,9<br />

Quelle: Gesundheitsfonds <strong>Steiermark</strong><br />

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Verweildauer der Patienten in<br />

stationären psychiatrischen Abteilungen der steirischen Fondskrankenanstalten über Jahre<br />

beständig, und in Folge der Einführung des LKF-Systems, maßgeblich gesunken ist. Dieser<br />

Trend zur Reduktion der Liegedauer konnte auch in anderen europäischen Ländern beobachtet<br />

werden und war, abgesehen von verbesserten Behandlungsmöglichkeiten, auch auf die<br />

politische Zielsetzungen zurückzuführen, die Effizienz durch Reduktion von langen<br />

Spitalsaufenthalten zu steigern und den Patienten ehestmöglich in eine weiterführende<br />

Betreuung an außerstationäre Nachsorgeeinrichtungen zu entlassen.<br />

Die Patientenaufnahmen sind im Gegenzug zwischen 2006 und 2009 sukzessive gestiegen.


3.2 Stationäre Psychiatrische<br />

Rehabilitation<br />

Der Anteil der psychisch Kranken an neu zuerkannten Invaliditäts- bzw.<br />

Berufsunfähigkeitspensionen erreichte österreichweit im Jahr 2009 mit 29,9% unter Arbeitern<br />

sowie 43,5% bei den Angestellten, den mit Abstand größten Teil der Ursachenkategorien,<br />

bereits vor den Erkrankungen/Beeinträchtigungen des Bewegungs- & Stützapparates. Die<br />

Tendenz ist dabei stark steigend.<br />

Krankheiten des<br />

Bewegungsapparates<br />

Psychiatrische<br />

Krankheiten<br />

Herz- und Kreislauf-<br />

erkrankungen<br />

2005 2006 2007 2008 2009<br />

ARB ANG ARB ANG ARB ANG ARB ANG ARB ANG<br />

33,4 24,4 31,4 20,7 31,1 20,6 30,8 18,9 31,3 18,0<br />

24,4 33,1 27,7 37,0 29,5 40,1 29,6 42,4 29,9 43,5<br />

13,7 11,9 13,4 10,6 12,9 10,0 12,5 8,5 11,9 9,1<br />

Krebs 7,6 10,4 7,5 10,7 7,4 11,4 7,7 11,3 8,2 10,6<br />

Krankheiten des<br />

Nervensystems<br />

3,6 5,4 3,4 6,4 3,3 5,5 3,6 5,5 3,4 5,7<br />

Sonstige Ursachen 17,3 14,8 16,6 14,6 15,8 12,4 15,8 13,4 15,3 13,1<br />

Nach einer Definition der deutschen Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation umfasst<br />

psychiatrische Rehabilitation alle Maßnahmen, um einen seelisch behinderten Menschen<br />

über die Akutbehandlung hinaus durch umfassende Maßnahmen auf medizinischem,<br />

schulischem, beruflichem und allgemein-sozialem Gebiet in die Lage zu versetzen, eine<br />

Lebensform und Lebensstellung, die ihm entspricht und seiner würdig ist, im Alltag, in der<br />

Gesellschaft und im Beruf zu finden bzw. wieder zu erlangen.<br />

Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt Psychiatrische Rehabilitation als die<br />

systematische Anwendung von Interventionen, die entwickelt wurden, um Schädigungen<br />

(impairment), Funktionseinschränkungen (disabilities) und soziale Beeinträchtigungen<br />

(handicap) zu reduzieren.<br />

Rehabilitative Leistungen in der Psychiatrie werden heute in medizinische, berufliche und<br />

soziale Rehabilitation unterteilt.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 43<br />

L:/g234/Sekretariat/Statistik/Jahresstatistik.Ursachen ... Que


44 Stationäre psychiatrische Versorgung | Stationäre Psychiatrische Rehabilitation<br />

ICF und die 3 Ebenen der psychiatrischen Rehabilitation<br />

Die soziale und die berufliche Rehabilitation haben sich in den letzten Jahrzehnten im Rahmen<br />

der Sozialpsychiatrie gut etabliert.<br />

Die dritte Säule wurde schließlich auf Basis der 32. ASVG-Novelle 1992 (mediz. Reha als<br />

Pflichtaufgabe der PV, wenn eine Behinderung ohne Reha zu Berufsunfähigkeit führen würde)<br />

von der Pensionsversicherung als Hauptkostenträger mit dem Angebot der medizinischen<br />

psychiatrischen Rehabilitation als Pendant im psychischen Bereich zu<br />

Rehabilitationsmaßnahmen bei den unterschiedlichen somatischen Erkrankungen, geschaffen.<br />

Dabei sollen durch psychotherapeutische, psychopharmakologische, ergotherapeutische<br />

und physiotherapeutische Methoden — abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse der<br />

PatientInnen — der psychische Gesundheitszustand soweit wieder hergestellt werden, dass<br />

eine Teilnahme am beruflichen und gesellschaftlichen Leben auf Basis des biopsychosozialen<br />

Modells funktionaler Gesundheit wieder möglich ist (restitutio ad optimum) und damit das<br />

vorzeitige Ausscheiden aus dem Arbeitsprozess hinausgezögert bzw. hintangehalten werden<br />

kann [27].<br />

Unter der Voraussetzung einer diagnostizierten Rehabilitationsbedürfigkeit, - fähigkeit sowie<br />

einer positiven Rehabilitationsprognose kann die Zuweisung auf folgende unterschiedliche<br />

Wege erfolgen:<br />

Ärzte der Pensionsversicherung weisen Patienten im Sinne von "Rehabilitation vor Rente"<br />

zu. Auch Personen mit befristeten Berufsunfähigkeitspensionen können während der<br />

ersten fünf Jahre des Pensionsbezuges zugewiesen werden.


Chefärzten der Krankenkassen regen aufgrund langer oder gehäufter Krankenstände von<br />

PatientInnen ein Rehabilitationsverfahren an (massiver Anstieg der Krankenstände wegen<br />

psychischer Erkrankungen bei kontinuierlichem Rückgang der Krankenstandstage<br />

insgesamt).<br />

PatientInnen, die nach einer stationären psychiatrischen Behandlung noch nicht<br />

ausreichend stabil sind, um ihre Arbeit wieder aufzunehmen, können von den<br />

behandelnden Ärzten des psychiatrischen Krankenhauses im Sinne eines<br />

"Anschlussheilverfahrens" zugewiesen werden (Noch im Jahr 2004 betrug die<br />

durchschnittliche Aufenthaltsdauer im stationären Bereich 27,7 Tage gegenüber 15,9<br />

Tage 2009).<br />

Niedergelassene Ärzte oder psychiatrische Nachsorgeeinrichtungen weisen PatientInnen<br />

zu.<br />

In jedem Fall ist beim zuständigen Versicherungsträger vor Beginn der Reha-Maßnahme ein<br />

Antrag zu stellen. Die Aufenthaltsdauer beträgt durchschnittlich 6 Wochen.<br />

Bundesland<br />

S<br />

ST<br />

OÖ<br />

K<br />

B Sonnenpark Neusiedlersee<br />

T<br />

Landesklinik St. Veit<br />

im Pongau<br />

Privatklinik<br />

St. Radegund<br />

Einrichtung Adresse<br />

Sonnenpark - Zentrum für psychosoziale<br />

Gesundheit<br />

Rehabilitationsklinik<br />

für seelische Gesundheit<br />

Sonnenpark<br />

Innsbruck - Igls<br />

St. Veiterstraße 46<br />

5621 St. Veit / Pongau<br />

Diepoltsbergerstraße 38-40<br />

8061 St. Radegund<br />

Parkstraße 14<br />

4540 Bad Hall<br />

Grete-Bittner-Straße 40<br />

9020 Klagenfurt<br />

Steinbruch I / 36<br />

7141 Podersdorf / See<br />

Hilber Straße 3<br />

6080 Igls<br />

Bettenstand<br />

2009<br />

15<br />

125<br />

120<br />

81<br />

26<br />

27<br />

Gesamt 394<br />

Einrichtungen Stationäre psychiatrische Rehabilitation. Quelle: PVA, Recherche FA8B<br />

In der <strong>Steiermark</strong> steht seit Juli 2007 die Privatklinik St. Radegund als Sonderkrankenanstalt<br />

für psychiatrische Rehabilitation mit 125 Plätzen zur Verfügung. Insgesamt stehen für dieses<br />

überregional geplante Versorgungsangebot in den Bundesländern bereits 394 Betten zur<br />

Verfügung und ist von Seiten des Pensionsversicherungsträgers ein weiterführender Ausbau<br />

geplant.<br />

Für jene PatientInnen, für die ein weniger dichter Behandlungsplan erforderlich ist als er in<br />

einem stationären psychiatrischen Setting geleistet wird, wäre das ergänzende Angebot<br />

Mobile Psychiatrische Rehabilitation als lebens- bzw. berufsbegleitend erstrebenswert.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 45


46 Stationäre psychiatrische Versorgung | Stationäre Psychiatrische Rehabilitation


4. Teilstationäre<br />

Versorgung<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 47


48 Teilstationäre Versorgung | Stationäre Psychiatrische Rehabilitation<br />

Die Tagesklinik als eine halbstationäre Einrichtung, fungiert als Bindeglied<br />

zwischen vollstationärer und extramuraler Versorgungseinrichtung.<br />

Die Zuweisung zu einer tagesklinischen Betreuung erfolgt im Anschluss an einen stationären<br />

Aufenthalt bzw. bereits in der letzten Woche des stationären Aufenthaltes, um eine Gewöhnung<br />

und einen nahtlosen Übergang zu ambulanten oder komplementären<br />

Versorgungseinrichtungen zu ermöglichen bzw. einen Krankenhausaufenthalt überhaupt zu<br />

ersetzen.<br />

Aktuell existieren drei Tageskliniken in der Landesnervenklinik Sigmund Freud mit gesamt<br />

24 Plätzen.<br />

Eine weitere Tagesklinik mit ebenfalls 6 Plätzen befindet sich dislociert im Bezirk Gries, im<br />

Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen, Granatengasse 4.<br />

Das Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen wurde 1978 als gemeindenahe<br />

sozialpsychiatrische Einrichtung gegründet und begann als erste Einrichtung in Österreich<br />

mit ambulanter Psychosenbehandlung. Heute ist das Beratungszentrum dislozierter<br />

gemeinsamer Fachbereich der LSF.<br />

Die Tagesklinik des Beratungszentrums verfügt als teilstationäre Einrichtung über das ganze<br />

Spektrum therapeutischer Möglichkeiten — psychotherapeutische, sozialrehabilitative und<br />

psychopharmakologische.<br />

Spezifisch für die Tagesklinik im Beratungszentrum (BZ) ist die Orientierung an den<br />

Grundprinzipien der therapeutischen Gemeinschaft, an psychodynamisch orientierten<br />

Konzepten und einem emanzipatorischen Ansatz. Der ambulante Bereich des<br />

Beratungszentrums und die Tagesklinik sind eng miteinander verschränkt, was eine Integration<br />

von Vorsorge, Behandlung und Nachsorge ermöglicht. Durch ein Bezugspersonensystem<br />

kann vom Erstkontakt an, während der Tagesklinikzeit und auch im Anschluss daran,<br />

Kontinuität in der Betreuung angeboten werden. KlientInnen aus dem ambulanten Bereich<br />

haben die Möglichkeit an den sog. "offenen Veranstaltungen" des Tagesklinikprogrammes<br />

teilzunehmen. Für die TagesklinikteilnehmerInnen schafft die "Öffnung" einzelner<br />

Programmpunkte eine größere Alltagsnähe. Für den ambulanten Bereich, also auch für die<br />

Zeit nach der Tagesklinik, bieten "offene Veranstaltungen" die Möglichkeit in Kontakt zu<br />

kommen bzw. zu bleiben, wobei die Unterschiedlichkeit der Angebote sehr geschätzt wird.<br />

Die Tagesklinik im BZ versteht sich als Einrichtung für Erwachsene, die in eine Lebenskrise<br />

geraten sind oder sich dazu entschlossen haben bereits länger bestehende psychische<br />

Probleme therapeutisch anzugehen.<br />

Näheres unter www.beratungszentrum-graz.at.<br />

Wobei kann die Tagesklinik helfen?<br />

sich in Lebenskrisen neu zu orientieren<br />

das eigene Leben zu gestalten<br />

Isolation zu überwinden — Kontakt zu anderen zu bekommen


sich mit der eigenen psychosozialen Situation intensiver auseinander zu setzen<br />

bei der Überprüfung und Verbesserung der eigenen Belastbarkeit<br />

bei der Stärkung von Selbstbewusstsein und Selbstwert<br />

autonomer zu werden und vermehrt Eigenverantwortung zu übernehmen<br />

wieder ein freudvolleres Leben zu führen<br />

einen Krankenhausaufenthalt zu vermeiden<br />

bei der Alltagsbewältigung, z.B. nach einem Krankenhausaufenthalt<br />

Derzeit im Aufbau sind zwei weitere tagesklinische Angebote in der Landesnervenklinik<br />

Sigmund Freud: eine Tagesklinik für BorderlinepatientInnen sowie eine für integrative<br />

Psychiatrie.<br />

Der Regionale Strukturplan Gesundheit [26] stellt in Kap.4.2.2. fest, dass an allen Standorten<br />

der akutstationären psychiatrischen Versorgung Tageskliniken, Ambulanzen und Krisenbetten<br />

aus- bzw. aufzubauen sind. Darüber hinaus werden in der VR 64 in Hartberg sowie im Bezirk<br />

Liezen (VR 62) - zunächst als Modellprojekt - dislozierte Tageskliniken, Ambulanzen und<br />

Krisenbetten errichtet, in deren Rahmen auch die Kinder- und Jugend-, sowie die<br />

Gerontopsychiatrie zu berücksichtigen sind. Die fachliche Versorgungsstruktur für alle Bereiche<br />

der sozialpsychiatrischen und psychiatrischen Versorgung in Tageskliniken, Ambulanzen,<br />

niedergelassenen Arztpraxen und psychosozialen Beratungszentren wird im Sinne eines<br />

integrativen Planungsansatzes gemeinsam betrachtet [26].<br />

In RSG-Kap.13.6. wird - im Sinne alternativer Versorgungsmodelle - das Modellprojekt<br />

"ambulante psychiatrische fachärztliche Versorgung" beschrieben. Demnach geht mit der<br />

Dezentralisierung des akutstationären psychiatrischen Bereichs der Auf- und Ausbau von<br />

Ambulanzen und Tageskliniken einher. Ziel ist es, PatientInnen möglichst wohnortnah eine<br />

sektorenübergreifend abgestimmte ambulante Versorgung anbieten und stationäre<br />

Aufenthalte - soweit sinnvoll und möglich - reduzieren zu können.<br />

Der Auf- und Ausbau von Ambulanzen und Tageskliniken ist gemeinsam mit der<br />

Versorgungswirksamkeit des fachärztlichen Angebotes in der niedergelassenen Praxis und<br />

in den psychosozialen Zentren zu planen. Aus diesem Grund sollte 2009 in der VR 64 in<br />

Hartberg ein Modellprojekt starten, in dem eine patientInnenorientierte abgestimmt ambulante<br />

fachärztliche Versorgung umgesetzt und evaluiert wird. In der Konzeption des Modellprojektes<br />

ist u.a. ein Finanzierungsmodell auszuarbeiten. Nach erfolgreicher Durchführung soll -<br />

aufbauend auf den Erfahrungen in Hartberg - ein Modell in der VR 62 (Liezen) geplant und<br />

umgesetzt werden. Die Wahl auf die beiden Regionen ist dadurch begründet, dass erste<br />

Berechnungen (ohne Berücksichtigung der fachärztlichen Versorgungswirksamkeit der<br />

Psychosozialen Beratungszentren, vgl. Kap.5.3.1.12b) in diesen Regionen einen Bedarf in<br />

der ambulanten psychiatrischen FachärztInnenversorgung ergeben [26].<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 49


50 Teilstationäre Versorgung | Ressourcen und Inanspruchnahme<br />

Das tagesklinische Angebot ist in den Planbettenzahlen des stationären psychiatrischen<br />

Angebotes nicht beeinhaltet! Dies vor allem deshalb, da "tagesklinische Betten" nicht wie in<br />

anderen Fächern tatsächlich aufgestellte Betten sind, sondern Behandlungsplätze darstellen.<br />

Lediglich die LKF-Vorgaben zwingen zu einer Zuordnung zu einer bettenführenden Abteilung.<br />

Um eine flächendeckende Versorgung mit Tagesklinikplätzen sicherzustellen empfiehlt das<br />

ÖBIG in seiner Leitlinie zur strukturellen psychiatrischen Versorgung ca. 15 - 20<br />

Tagesklinikplätze pro 100.000 Einwohner zu kalkulieren, ca. 20 Prozent dieser Plätze für<br />

betagte Menschen [1]. Somit wären steiermarkweit in einer regionalisierten Form zwischen<br />

180 und 240 Tagesklinikpätzen zur Verfügung zu stellen, davon 36 - 48 Plätze für<br />

gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen.<br />

4.1 Ressourcen und<br />

Inanspruchnahme<br />

Tageskliniken der LSF<br />

Allgemeine Psychiatrie I<br />

Allgemeine Psychiatrie III<br />

Tagesklinik Graz-West<br />

Tagesklinik Kinder-Jugend<br />

Tatsächliche Betten<br />

10 Betten<br />

6 Betten<br />

6 Betten<br />

8 Betten<br />

Fälle<br />

369,0<br />

147,0<br />

197,0<br />

248,0<br />

Belegstage<br />

3,4<br />

2,1<br />

2,2<br />

1,2<br />

Quelle: Gesundheitsfonds <strong>Steiermark</strong><br />

Im Berichtszeitraum existierten insgesamt vier Tageskliniken; drei direkt den stationären<br />

Abteilungen der LSF angegliedert; eine - die Tagesklinik Graz-West - dislociert und zuständig<br />

für den Einzugsbereich Graz-West - in der Granatengasse, Bezirk Gries.


5. Ambulante<br />

Versorgung<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 51


52 Ambulante Versorgung | Praktische ÄrztInnen<br />

Zur Versorgungsstruktur der ambulanten psychiatrischen<br />

Versorgung zählen die praktischen ÄrztInnen und FachärztInnen für Psychiatrie,<br />

PsychotherapeutInnen und Klinische- sowie Gesundheits-PsychologInnen sowie die<br />

sozialpsychiatrischen Versorgungseinrichtungen als Pendant zur stationären Psychiatrie.<br />

5.1 Praktische ÄrztInnen<br />

Im Jahr 2009 standen - laut Liste der Stmk. Ärztekammer - 1.187 praktische ÄrztInnen für<br />

die ärztliche Versorgung der steirischen Bevölkerung in den 17 steirischen Bezirken zur<br />

Verfügung. Damit sind - gegenüber dem Berichtsjahr 2006 weitere 86 ÄrztInnen für<br />

Allgemeinmedizin zum bereits vorhandenen ambulanten, basismedizinischen<br />

Versorgungssystem dazugekommen und steht im Durchschnitt für rund 1.010 SteirerInnen<br />

ein praktischer Arzt zur Verfügung. Von allen steirischen AllgemeinmedizinerInnen verfügen<br />

630 ÄrztInnen über einen §2-Vertrag mit der Steirischen Gebietskrankenkasse, 628 über<br />

einen BVA-Kassenvertrag; 389 ÄrztInnen verfügen über keine Kassenverträge bzw. arbeiten<br />

als WahlärztInnen.<br />

Praktische ÄrztInnen bilden, wenn auch nicht der ambulanten psychiatrischen Versorgung<br />

im engeren Sinn zuzurechnen, ein wesentliches Element in der psychosozialen<br />

Versorgungskette, wobei die Rolle der praktischen ÄrztInnen v.a. auch in der Früherkennung<br />

und einer möglichst frühzeitigen Zuweisung zu den adäquaten psychiatrischen<br />

Versorgungsangeboten liegt.<br />

Nähere Informationen zu den niedergelassenen ÄrztInnen für Allgemeinmedizin können auf<br />

der homepage der Ärztekammer <strong>Steiermark</strong>, unter der webadresse http://www.aekstmk.or.at,<br />

in Erfahrung gebracht werden.<br />

Insgesamt 20 AmtsärztInnen in den Bezirkshauptmannschaften können in psychiatrischen<br />

Belangen v.a. dann zu Rate gezogen werden, wenn eine Einweisung in eine stationäre<br />

psychiatrische Einrichtung nach dem Unterbringungsgesetz zu erfolgen hat. Für die Stadt<br />

Graz stehen für das Unterbringungsverfahren drei, für Leoben zwei eigene PolizeiärztInnen<br />

zur Verfügung.


5.2 Niedergelassene<br />

FachärztInnen<br />

NUTS 3<br />

Region<br />

VR62<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

Bezirk<br />

Liezen<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Murau<br />

Bruck a.d. Mur<br />

Leoben<br />

Mürzzuschlag<br />

Graz Umgebung<br />

Graz-Stadt<br />

Hartberg<br />

Weiz<br />

Feldbach<br />

Fürstenfeld<br />

Radkersburg<br />

Deutschlandsberg<br />

Leibnitz<br />

Voitsberg<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

GESAMT<br />

FA Psychiatrie<br />

gesamt<br />

5,0<br />

0,00<br />

1,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

2,0<br />

1,0<br />

5,0<br />

37,0<br />

0,00<br />

2,0<br />

4,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

1,0<br />

58,0<br />

FA Psychiatrie mit §2<br />

Vertrag<br />

1,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

4,0<br />

0,00<br />

1,0<br />

1,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

1,0<br />

11,0<br />

FA Neurologie gesamt<br />

2,0<br />

1,0<br />

0,00<br />

1,0<br />

3,0<br />

3,0<br />

0,00<br />

4,0<br />

27,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

2,0<br />

3,0<br />

1,0<br />

53,0<br />

FA Neurologie mit §2<br />

Vertrag<br />

1,0<br />

1,0<br />

0,00<br />

1,0<br />

2,0<br />

2,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

3,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

16,0<br />

Anzahl der niedergelassenen FachärztInnen für Psychiatrie und Neurologie nach Bezirken<br />

Quelle: Homepage Ärztekammer <strong>Steiermark</strong> (http://www.aekstmk.or.at) 16. Juni 2010<br />

Grundsätzlich ist - aufgrund der sowohl von der WHO als auch vom ÖBIG [1] gemachten<br />

Empfehlung - davon auszugehen, dass für 20 — 30.000 Einwohner ein §2-Facharzt für<br />

Psychiatrie zur Verfügung stehen sollte.<br />

Aufgrund der 2001 durchgeführten ausdrücklichen Differenzierung zwischen den<br />

Ausbildungsschwerpunkten Psychiatrie und Neurologie wird von der Steirischen Ärztekammer<br />

seither jeweils eine eigene Liste geführt.<br />

Bezogen auf den Berichtszeitraum 2009, zeigt die offizielle Liste der Steirischen Ärztekammer<br />

folgendes Bild:<br />

Von zusammengefasst 111 Fachärzten für Psychiatrie und Neurologie in der <strong>Steiermark</strong><br />

verfügen laut der bei der Ärztekammer <strong>Steiermark</strong> geführten Statistik 11 FachärztInnen für<br />

Psychiatrie, sowie 16 FachärztInnen für Neurologie über einen<br />

§2-Gebietskrankenkassenvertrag; von diesen sind 7 Kassenstellen in Graz, 3 in Leoben,<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 53


54 Ambulante Versorgung | PsychologInnen<br />

jeweils zwei in den Bezirken Liezen, Bruck/Mur, Leibnitz und Voitsberg und jeweils eine in<br />

den Bezirken Judenburg, Murau, Mürzzuschlag, Graz-Umgebung, Weiz, Feldbach, Fürstenfeld,<br />

Radkersburg sowie Deutschlandsberg angesiedelt. Im Bezirk Knittelfeld sowie im Bezirk<br />

Hartberg standen im Berichtszeitraum keine §2-Kassenstellen für Psychiatrie/Neurologie<br />

zur Verfügung.<br />

§2-Facharztstellen für Psychiatrie stehen überhaupt nur in 8 steirischen Bezirke zur<br />

Verfügung.<br />

Von den ausgewiesenen 58 Fachärzten für Psychiatrie sind sieben Fachärzte für Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie; von diesen ordinieren vier am Standort Graz, jeweils einer in<br />

Graz-Umgebung, Kapfenstein sowie Feldbach; derzeit existiert nur eine einzige<br />

§2-Facharztstelle für Kinder- und Jugendpsychiatrie - diese am Standort Graz.<br />

Die vom ÖBIG angeregte Versorgungsquote wird damit in keinem Bezirk erreicht; vielmehr<br />

kommen - über die gesamte steirische Bevölkerung hinweg - aktuell rund 109.000 Einwohner<br />

auf einen niedergelassenen Psychiater mit §2-Kassenvertrag. Bereits von der Ärztekammer<br />

beschlossen sind drei psychiatrische Facharztstellen für die Bezirke Hartberg,<br />

Deutschlandsberg sowie Judenburg, was als äußerst positives Signal bewertet werden kann.<br />

Nähere Informationen zu den niedergelassenen FachärztInnen können auf der homepage<br />

der Ärztekammer <strong>Steiermark</strong>, unter der webadresse http://www.aekstmk.or.at, in Erfahrung<br />

gebracht werden.<br />

5.3 PsychologInnen<br />

Die seit 2003 vom BM für Gesundheit/ÖBIG/GÖG geführte Liste weist - mit stetig steigender<br />

Tendenz - im Jahr 2008 für die <strong>Steiermark</strong> 775 klinische PsychologInnen aus; von diesen<br />

haben 466 ihren Tätigkeitsbereich im Raum Graz.<br />

Auch die meisten anderen steirischen Bezirke können psychologische Betreuung durch<br />

niedergelassene PsychologInnen anbieten; Im Durchschnitt kommen hier 6,43 PsychologInnen<br />

auf 10.000 Einwohner.


Fortsetzung Tabelle 2A.7<br />

STEIERMARK<br />

Bezirke 2003 2004 2005 2006 2007 2008<br />

absolut pro<br />

10.000<br />

EW<br />

absolut pro<br />

10.000<br />

EW<br />

absolut pro<br />

10.000<br />

EW<br />

absolut pro<br />

10.000<br />

EW<br />

absolut pro<br />

10.000<br />

EW<br />

absolut pro<br />

10.000<br />

EW<br />

Graz (Stadt) 293 12,91 327 14,38 365 16,01 392 17,16 420 17,23 466 18,59<br />

Bruck an der Mur 20 3,09 24 3,72 26 4,05 32 5,00 37 5,81 39 6,14<br />

Deutschlandsberg 12 1,95 14 2,27 15 2,43 18 2,91 20 3,27 21 3,43<br />

Feldbach 13 1,94 15 2,24 16 2,39 21 3,13 23 3,41 25 3,70<br />

Fürstenfeld 1 0,44 2 0,87 3 1,30 3 1,30 3 1,30 3 1,30<br />

Graz-Umgebung 28 2,10 30 2,23 32 2,36 38 2,78 45 3,25 51 3,64<br />

Hartberg 5 0,74 6 0,89 7 1,04 8 1,18 11 1,63 13 1,93<br />

Judenburg 8 1,68 8 1,69 8 1,69 11 2,34 13 2,78 13 2,82<br />

Knittelfeld 2 0,68 3 1,02 3 1,02 4 1,36 4 1,37 5 1,71<br />

Leibnitz 13 1,72 15 1,97 18 2,36 21 2,74 22 2,87 23 2,99<br />

Leoben 13 1,94 17 2,57 22 3,35 24 3,69 27 4,15 30 4,63<br />

Liezen 11 1,34 11 1,35 15 1,84 18 2,21 20 2,46 20 2,46<br />

Mürzzuschlag 10 2,33 14 3,28 16 3,76 15 3,53 14 3,39 17 4,14<br />

Murau 1 0,32 2 0,64 2 0,65 4 1,30 4 1,32 4 1,32<br />

Radkersburg 6 2,50 6 2,51 6 2,51 8 3,35 8 3,43 9 3,86<br />

Voitsberg 8 1,50 10 1,88 11 2,07 13 2,45 18 3,39 18 3,41<br />

Weiz 12 1,39 15 1,74 17 1,97 16 1,85 15 1,73 18 2,07<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

gesamt<br />

456 3,85 519 4,38 582 4,92 646 5,46 704 5,87 775 6,43<br />

Von diesen sind - auf die <strong>Steiermark</strong> bezogen - rund 43% angestellt, circa 23% arbeiten<br />

freiberuflich und 31,4% betreiben neben ihrem Anstellungsverhältnis eine<br />

psychotherapeutische Praxis.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 55


56 Ambulante Versorgung | PsychotherapeutInnen<br />

5.4 PsychotherapeutInnen<br />

Die vernetzende Arbeit zwischen der psychosozialen Versorgungslandschaft und den<br />

PsychotherapeutInnen in der <strong>Steiermark</strong> erweist sich als äußerst positiv: Zur Zeit gibt es laut<br />

Liste des BM für soziale Sicherheit und Generationen 668 beim Gesundheitsministerium<br />

eingetragene PsychotherapeutInnen. Ihre regionale Verteilung auf die steirischen Bezirke<br />

kann im Detail der Tabelle entnommen werden. Zusammenfassend kann gesagt werden,<br />

dass 70% der steirischen PsychotherapeutInnen im Stadtgebiet von Graz tätig sind - hier<br />

kommen rund 19 Therapeuten auf 10.000 Einwohner. Die restlichen 30% verteilen sich auf<br />

die steirische Bezirke - damit stehen nur durchschnittlich 5,5 PsychotherapeutInnen pro<br />

10.000 Einwohner zur Verfügung.<br />

Zunehmend ist allerdings - gegenüber den Vorjahren - eine Entwicklung von Graz hinaus in<br />

die Bezirke zu beobachten.


Nach Verhandlungen zwischen den Sozialversicherungsträgern und dem Steirischen<br />

Landesverband für Psychotherapie (STLP) kam es im Dezember 2003 zu einer Vertragslösung,<br />

die die psychotherapeutische Versorgung bis zu einem noch ausstehenden Gesamtvertrag<br />

regelt. Für die psychotherapeutische Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> steht seitens der<br />

Krankenkassen derzeit ein Kontingent von rund 84.500 Stunden zur Verfügung, welches<br />

besonders für Patienten mit schweren psychischen Störungen und sozialer Indikation<br />

vorgesehen ist.<br />

Zur organisatorischen Umsetzung besteht der Verein "Netzwerk Psychotherapie <strong>Steiermark</strong>".<br />

Die dem Netzwerk angehörigen PsychotherapeutInnen können eine begrenzte Anzahl von<br />

Psychotherapieplätzen kostenfrei vergeben. In begrenzter Form besteht damit in der<br />

<strong>Steiermark</strong> ein "Versorgungsnetz für Psychotherapie auf Krankenschein". Daneben bleibt<br />

die gängige Zuschussregelung erhalten.<br />

Beim Netzwerk Psychotherapie <strong>Steiermark</strong> erhalten Sie aktuelle Informationen (siehe<br />

Bürozeiten) über freie Therapieplätze bei niedergelassenen PsychotherapeutInnen in den<br />

jeweiligen Regionen. Damit ist eine basale psychotherapeutische Erstversorgung in der<br />

<strong>Steiermark</strong> möglich.<br />

Eine weitere Regelung fördert die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 57


58 Ambulante Versorgung | PsychotherapeutInnen<br />

Mit Juni 04 wurde die Jugendwohlfahrtnovelle im Landtag beschlossen; sie trat mit<br />

01.01.2005 in Kraft.<br />

Dank der neuen Regelung wird Kinder- und Jugendpsychotherapie bis auf einen kleinen<br />

Selbstbehanlt zusätzlich zum bestehenden Kassenzuschuss vom Land bezuschusst. Die<br />

bestehende "Maßnahme"-Regelung bleibt weiterhin in Kraft.<br />

Zur Qualitätssicherung bietet der STLP eine Weiterbildung für Kinder- und<br />

Jugendpsychotherapie in Kooperation mit dem Interuniversitären Kolleg Graz/Schloss Seggau<br />

(www.inter-uni.net/cd) sowie eine Weiterbildung in Notfallpsychotherapie.<br />

Folgende Kontakte stehen zur Verfügung:<br />

Steirischer Landesverband für Psychotherapie<br />

Elisabethstraße 38, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/372500, Fax: 0316/372500-15<br />

E-mail: office@stlp.at, http://www.stlp.at<br />

Bürozeiten: Mi. 13:30 Uhr -17:00 Uhr und Fr. 8:00 Uhr — 12:00 Uhr<br />

Info-Stelle: Do. 17:00 Uhr - 19:00 Uhr<br />

Netzwerk Psychotherapie <strong>Steiermark</strong><br />

Elisabethstraße 38, 8010 Graz<br />

Tel.: 03132/3228, Fax: 03132/21031<br />

E-mail: office@psychotherapie-steiermark.net, http://www.psychotherapie-steiermark.net<br />

Bürozeiten: Mo — Fr 8:00 Uhr — 12:00 Uhr<br />

Dachverband der sozialpsychiatrischen Vereine <strong>Steiermark</strong>s<br />

Plüddemanngasse 45, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/676076


Anders als bei den PsychologInnen arbeiten mehr als die Hälfte der PsychotherapeutInnen<br />

in freiberuflicher Praxis; nur rund 10% stehen in einem Arbeitsverhältnis, etwa ein Drittel<br />

betreiben neben dem Anstellungsverhältnis eine Praxis.<br />

Psychotherapie als Oberbegriff wird in den in der Folge dargestellten spezifischen, gesetzlich<br />

anerkannten Methoden angeboten.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 59


60 Ambulante Versorgung | PsychotherapeutInnen


6.<br />

Sozialpsychiatrische /<br />

Psychosoziale<br />

Versorgung<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 61


62 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | PsychotherapeutInnen<br />

Zur Sicherstellung einer flächendeckenden psychiatrischen<br />

Vollversorgung ist, wie oben beschrieben, ein breites Spektrum an Therapie- und<br />

Betreuungseinrichtungen notwendig. Die verschiedenen Angebote sollen sich so auf die<br />

<strong>Steiermark</strong> verteilen, dass es jedem Steirer möglich sein sollte, in seinem persönlichen<br />

Wohnumfeld alle Hilfen in Anspruch zu nehmen, die er — vergleichbar dem Bereich<br />

somatisch-medizinischer Hilfsangebote — zur Wiederherstellung seiner psychischen<br />

Gesundheit benötigt.<br />

Das Österreichische Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) hat Empfehlungen im<br />

Hinblick auf die derzeit als notwendig erachteten Standards für Versorgungsdichte und<br />

Ausstattungsbedarf der einzelnen Angebote publiziert [1], auf die bei der nachstehenden<br />

Darstellung der steirischen Versorgungssituation bzw. einer Gegenüberstellung von Soll- und<br />

Ist-Zustand Bezug genommen worden ist.<br />

In einem ersten Teil werden deshalb der Versorgungsbereich der <strong>Steiermark</strong> und die in<br />

diesem Versorgungsbereich tätigen Trägervereine mit ihren Institutionen beschrieben.<br />

In den Institutionen der Trägervereine, die dem state of the art psychosozialer Versorgung<br />

entsprechende Leistungen anbieten, soll der aktuelle Versorgungsstand dem — den Richtlinien<br />

des ÖBIG entsprechenden — Sollstand nach Bedarfsanhaltszahlen bzw. Dienstpostenrelationen<br />

gegenübergestellt werden.<br />

Dabei wird das Dienstleistungsangebot nach den Aufgabentypen<br />

Beratungszentrum<br />

Betreutes Wohnen<br />

Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung<br />

Arbeit und berufliche Rehabilitation<br />

Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen, sowie<br />

Krisendienst<br />

unterteilt.<br />

Ergänzend wird auf spezielle und zum Teil noch gar nicht vorhandene Versorgungsbereiche<br />

Bezug genommen werden.<br />

Ausserdem sollen die telefonischen sowie direkten Erreichbarkeiten der Beratungszentren<br />

sowie diverse weitere interessante Informationen zu den Institutionen und Mitarbeitern<br />

dargestellt werden.


6.1 Trägerorganisationen<br />

Insgesamt 13 gemeinnützige Trägerorganisationen stellen der steirischen Bevölkerung<br />

sozialpsychiatrische Versorgungsangebote zur Verfügung:<br />

VR62<br />

VR66<br />

Liezen<br />

Murau<br />

Beratungszentrum für psychische und soziale Fragen<br />

Caritas Österreich<br />

Gesellschat zur Förderung seelischer Gesundheit<br />

Hilfswerk <strong>Steiermark</strong> GmbH<br />

pro humanis<br />

pro mente steiermark GmbH<br />

Psychosoziales Beratungszentrum Bezirk Voitsberg<br />

Verein "Rettet das Kind" <strong>Steiermark</strong><br />

Verein für psychische und soziale Lebensberatung<br />

Wohn<strong>plattform</strong> <strong>Steiermark</strong><br />

Verein Zebra<br />

OMEGA<br />

Verein Achterbahn<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Leoben<br />

Voitsberg<br />

Bruck/Mur<br />

VR61<br />

VR63<br />

GU-Nord<br />

Graz<br />

GU-Süd<br />

Mürzzuschlag<br />

Deutschlandsberg Leibnitz<br />

VR65<br />

Graz<br />

Weiz<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 63<br />

Hartberg<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

Fürstenfeld<br />

Radkersburg


64 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Trägerorganisationen<br />

6.1.1 Psychosoziales Versorgungsangebot<br />

Zusammengefasst kann der steirischen Bevölkerung in den Bezirken folgendes<br />

psychosoziales/sozialpsychiatrisches Leistungsangebot zur Verfügung gestellt werden.<br />

VR62<br />

Region<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

Bezirk<br />

VR66<br />

Graz Stadt<br />

gesamt<br />

Graz_Ost<br />

Graz_West<br />

Graz-Umgebung<br />

Nord<br />

Graz-Umgebung<br />

Süd<br />

Liezen<br />

Bruck a.d. Mur<br />

Leoben<br />

Mürzzuschlag<br />

Feldbach<br />

Fürstenfeld<br />

Hartberg<br />

Radkersburg<br />

Liezen<br />

Murau<br />

Anzahl<br />

Standorte<br />

26,0<br />

3,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

6,0<br />

6,0<br />

2,0<br />

2,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

11,0<br />

2,0<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Leoben<br />

Beratungszentrum (BZ)<br />

Betreutes Wohnen (BW)<br />

Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung (MSB)<br />

Arbeitsthemen (AR)<br />

Sozialpsychiatrische Tagesstätte (TS)<br />

Tagesklinik (TK)<br />

Ehrenamtliche Sozialbegleitung (EA)<br />

Spezialangebote (SA)<br />

Anzahl<br />

Institutionen<br />

33,0<br />

8,0<br />

2,0<br />

2,0<br />

4,0<br />

10,0<br />

7,0<br />

5,0<br />

3,0<br />

13,0<br />

6,0<br />

18,0<br />

4,0<br />

AR<br />

14,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

2,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

6,0<br />

Voitsberg<br />

BW<br />

Bruck/Mur<br />

VR61<br />

VR63<br />

GU-Nord<br />

Graz<br />

Mürzzuschlag<br />

Weiz<br />

GU-Süd<br />

Deutschlandsberg Leibnitz<br />

6,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

BZ<br />

1,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

4,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

5,0<br />

4,0<br />

6,0<br />

4,0<br />

EA<br />

1,0<br />

VR65<br />

MSB<br />

2,0<br />

4,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

2,0<br />

Hartberg<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

Fürstenfeld<br />

Radkersburg<br />

SA<br />

4,0<br />

2,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

TK<br />

1,0<br />

TS<br />

5,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

2,0


Region<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

Bezirk<br />

Weiz<br />

Deutschlandsberg<br />

Leibnitz<br />

Voitsberg<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Murau<br />

Anzahl<br />

Standorte<br />

2,0<br />

3,0<br />

6,0<br />

3,0<br />

5,0<br />

3,0<br />

3,0<br />

Anzahl<br />

Institutionen<br />

4,0<br />

4,0<br />

9,0<br />

6,0<br />

8,0<br />

4,0<br />

4,0<br />

AR<br />

1,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

Grundsätzlich steht - wenn auch personell längst nicht bedarsdeckend ausgestattet - in allen<br />

steirischen Bezirken ein psychosoziales Beratungszentrum zur Verfügung. In den Bezirken,<br />

in welchen es aufgrund der regionalen Ausdehnung oder der topographischen Besonderheit<br />

notwendig erscheint, existieren auch Aussenstellen; es sind dies der Bezirk Liezen mit den<br />

Aussenstellen Gröbming, Bad Aussee und St. Gallen, sowie der Bezirk Hartberg mit den<br />

BW<br />

Aussenstellen Pöllau, Vorau, Neudau und Friedberg.<br />

Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen gibt es erst in 13 von 17 steirischen Bezirken. Vakanzen<br />

zeigen sich in den Bezirken Leoben, Graz-Umgebung sowie Fürstenfeld und Radkersburg.<br />

Arbeitsrehabilitative Angebote können bereits in 12 Bezirken zur Verfügung gestellt werden.<br />

Das derzeit noch geringste Ausbauausmaß finden wir im Bereich des Betreuten<br />

Wohnens mit erst 7 Bezirken.<br />

In 15 Bezirken wird Mobile sozialpsychiatrische Betreuung angeboten.<br />

Das extramurale psychosoziale/sozialpsychiatrische Versorgungsnetzwerk verteilte sich im<br />

Berichtszeitraum 2009 auf 84 Standorte in der <strong>Steiermark</strong>, mit 136 Einrichtungen.<br />

2,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

BZ<br />

1,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

2,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

EA<br />

MSB<br />

1,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

SA<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 65<br />

1,0<br />

TK<br />

TS<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0<br />

1,0


66 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Entwicklung 2005-2009<br />

6.2 Entwicklung 2005-2009<br />

Der <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 weist Eckdaten zur Entwicklung der sozialpsychiatrischen<br />

Versorgung in den letzten 5 Jahren zur strukturellen Versorgungslage, den Personalressourcen,<br />

sowie zu den Klientenzahlen aus.<br />

6.2.1 Entwicklung der gesamten Versorgungslage<br />

in den letzten 5 Jahren<br />

Ausbaustand (%)<br />

Jahr<br />

100,00<br />

75,00<br />

50,00<br />

25,00<br />

-<br />

2005<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

Entwicklung der Versorgungslage der Steirischen Sozialpsychiatrie 2005 - 2009<br />

GESAMT<br />

Tagesstätten<br />

Arbeitsrehabilitation<br />

Beratungszentren<br />

Betreutes Wohnen<br />

Beratungszentren<br />

2006<br />

42,4<br />

47,5<br />

58,8<br />

64,2<br />

69,8<br />

2007<br />

Betreutes Wohnen<br />

10,4<br />

12,2<br />

12,8<br />

13,2<br />

2008<br />

Arbeitsrehabilitation<br />

29,4<br />

29,4<br />

21,0<br />

63,0<br />

2009<br />

Tagesstätten<br />

Während für die Beratungszentren der Ausbaustand durch einen kontinuierlichen<br />

Personalausbau von 42% im Jahr 2005 um 27 Prozentpunkte auf 69% im Jahr 2009 erhöht<br />

werden konnte, erfuhr der Bereich Betreutes Wohnen in den letzten fünf Jahren eine<br />

15,1<br />

69,5<br />

38,9<br />

42,0<br />

50,5<br />

63,2<br />

62,7


Steigerung von 10% auf 15% - im steirischen Mittel (Hierbei ist zu beachten, dass ab dem<br />

Bericht 2004 die KlientInnen der Mobilen Betreuung nicht mehr in die Statistik des betreuten<br />

Wohnens eingingen).<br />

Die Versorgungslage bei Tagesstrukturen konnte in den letzten 5 Jahren von 38% auf 62%<br />

ausgebaut werden.<br />

Die Versorgungsdichte mit arbeitsrehabilitativen Maßnahmen wuchs von 29% auf 69% (im<br />

Jahr 2007 lagen nicht alle Daten der Arbeitsrehaeinrichtungen vor).<br />

6.2.2 Entwicklung der Dienstposten<br />

140<br />

135<br />

130<br />

125<br />

120<br />

115<br />

110<br />

105<br />

100<br />

95<br />

90<br />

85<br />

80<br />

75<br />

70<br />

65<br />

60<br />

55<br />

50<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

2005<br />

Aufgabenbereich<br />

Beratungszentren<br />

Betreutes Wohnen<br />

Mobile Betreuung<br />

Arbeit<br />

Tagesstrukturen<br />

Tageskliniken<br />

Ehrenamtliche<br />

Sozialbegleitung<br />

Spezialangebote<br />

Entwicklung der Dienstposten betreuend nach Aufgabenbereichen 2005 - 2009<br />

2006<br />

2005<br />

77,4<br />

24,4<br />

23,4<br />

51,0<br />

42,8<br />

3,2<br />

1,3<br />

4,1<br />

2007<br />

2006<br />

85,9<br />

28,8<br />

37,8<br />

51,9<br />

44,2<br />

3,2<br />

1,3<br />

5,4<br />

2008<br />

2007<br />

108,0<br />

34,4<br />

49,3<br />

19,7<br />

54,5<br />

1,4<br />

1,3<br />

1,7<br />

2009<br />

2008<br />

119,0<br />

33,2<br />

66,0<br />

68,9<br />

69,3<br />

2,3<br />

2,4<br />

10,0<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 67<br />

Tagesstrukturen<br />

Arbeit<br />

Mobile Betreuung<br />

Betreutes Wohnen<br />

Beratungszentren<br />

2009<br />

129,6<br />

41,1<br />

74,2<br />

71,5<br />

73,0<br />

2,3<br />

2,4<br />

13,7


68 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Entwicklung 2005-2009<br />

Insgesamt stiegen die verfügbaren vollzeitäquivalenten Dienstposten von 286 im Jahr 2005<br />

auf 487 im Jahr 2009.<br />

Für die Entwicklung bei den betreuenden Dienstposten lässt sich im Bereich der<br />

Beratungszentren die höchste Steigerung von plus 52 DP feststellen - das sind durchschnittlich<br />

13 DP pro Jahr. Bei der Mobilen Sozialpsychiatrischen Betreuung zeigt sich seit 2005 eine<br />

Steigerung von jährlich ca 12,7 DP - insgesamt waren es plus 50,8 DP; Bei den<br />

Tagesstrukturen betrug der Ausbau 30 DP. Im Bereich Betreutes Wohnen gab es von 2005<br />

auf 2009 einen Anstieg von knapp 17 DP, im Bereich Arbeitsrehabilitation 20 DP.<br />

Spezialangebote nahmen um 9 DP zu. Auch die Ehrenamtliche Sozialbegleitung konnte ihr<br />

hauptamtliches Personal von 1,3 auf 2,3 DP ausbauen.<br />

6.2.3 Entwicklung der KlientInnenzahlen<br />

20000<br />

19000<br />

18000<br />

17000<br />

16000<br />

15000<br />

14000<br />

13000<br />

12000<br />

11000<br />

10000<br />

9000<br />

8000<br />

7000<br />

6000<br />

5000<br />

4000<br />

3000<br />

2000<br />

1000<br />

Titel<br />

0<br />

2005<br />

Klienten Gesamt<br />

(Hauptbereiche)<br />

2005<br />

12.165,0<br />

2006<br />

Klientenzahlen Hauptbereiche 2005 - 2009<br />

2006<br />

12.202,0<br />

2007<br />

2007<br />

13.413,0<br />

2008<br />

2008<br />

15.561,0<br />

2009<br />

2009<br />

16.816,0<br />

Die Entwicklung der KlientInnenzahlen über die letzten 5 Jahre zeigt - bezogen auf die<br />

Hauptaufgabenbereiche der außerstationären Versorgung, also alle Einrichtungen außer<br />

ehrenamtlichen- und Spezialangeboten - einen kontinuierlichen Anstieg von 12.165 im Jahr<br />

2005 auf 16.816 im Berichtsjahr 2009, das entspricht einem Zuwachs von 38%!


6.3 Versorgungslage 2009<br />

Aus der Graphik ist - in einem Überblick - der derzeitige Ausbaustand der sozialpsychiatrischen<br />

Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> ersichtlich.<br />

100%<br />

95%<br />

90%<br />

85%<br />

80%<br />

75%<br />

70%<br />

65%<br />

60%<br />

55%<br />

50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

Beratungszentren<br />

Beratungszentren<br />

69,8<br />

Betreutes Wohnen<br />

Betreutes Wohnen<br />

Versorgungslage gesamt 2009<br />

15,1<br />

Arbeitsrehabilitation<br />

Arbeitsrehabilitation<br />

Tagesstätten<br />

69,5<br />

Tagesstätten<br />

Je nach Leistungsbereich kommen für die zugrundeliegende Planung unterschiedliche<br />

Versorgungsschlüssel zur Anwendung. Als Referenzen für die vorliegenden Berechnungen<br />

wurden die Empfehlungen des ÖBIG, des Österreichischen Bundesinstituts für<br />

Gesundheitswesen, betreffend den strukturellen Bedarf in der psychiatrischen Versorgung<br />

aus 1999, herangezogen (1). Darin wird für Beratungszentren ein Schlüssel von 1<br />

Dienstposten Betreuungspersonal pro 7000 Einwohner empfohlen (ausgeschlossen ist<br />

Personal für Krisenintervention, Prävention und Qualitätssicherung). Für Betreutes Wohnen<br />

wurden 7 Klientenplätze pro 10.000 EW, für Arbeitsthemen 5 Plätze pro 10.000 EW, für<br />

Tagesstätten 4 Plätze pro 10.000 EW und für Tageskliniken 2 Plätze pro 10.000 Einwohner<br />

als empfohlener Referenzwert herangezogen, wobei sich die Empfehlungen explizit nur auf<br />

Angebote der Erwachsenenpsychiatrie (ohne Gerontopsychiatrie) beziehen.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 69<br />

Tageskliniken<br />

62,7


70 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Versorgungslage 2009<br />

Folgt man diesen Richtwerten, so wurden 2009 bei den psychosozialen Beratungszentren<br />

69,7% der empfohlenen Versorgungsdichte erreicht. Auch der Ausbaustand bei den<br />

Tagesstrukturen erreichte 2009 62,7%. Die Situation beim Betreuten Wohnen liegt bei einem<br />

15%igen Ausbaustand. Bei Einrichtungen der Arbeitsrehabilitation gibt es 69% der<br />

empfohlenen Plätze. Die Versorgungslage mit Tageskliniken beträgt knapp 5%.<br />

6.3.1 Durchschnittliche Versorgungslage der<br />

steirischen Bezirke über alle Angebote<br />

VR62<br />

VR66<br />

Liezen<br />

Murau<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Leoben<br />

Voitsberg<br />

Bruck/Mur<br />

VR61<br />

VR63<br />

GU-Nord<br />

Graz<br />

GU-Süd<br />

Mürzzuschlag<br />

Deutschlandsberg Leibnitz<br />

VR65<br />

Weiz<br />

Hartberg<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

Fürstenfeld<br />

Radkersburg<br />

Diese Darstellung zeigt den durchschnittlichen Versorgungsstand der Bezirke für die Bereiche<br />

Beratungszentren, Betreutes Wohnen, Tagesstätten und Arbeitsrehabilitation. Über diese<br />

außerstationären Angebote hinweg konnte im Jahr 2009 somit erst von einem Ausbauzustand<br />

von rund 40% ausgegangen werden.<br />

* Für Graz-Ost und Graz-West wurden die Versorgungszahlen für die Beratungszentren<br />

herangezogen. Gemessen an allen anderen sozialpsychiatrischen Versorgungseinrichtungen<br />

kommt Graz-Stadt auf eine Versorgungsdichte von knapp 10%.


6.4 Leistungsdaten - Personal<br />

Im Jahr 2009 gab es im Bereich der psychosozialen Versorgung der <strong>Steiermark</strong> insgesamt<br />

487,8 vollzeitäquivalente Dienstposten, die sich auf 774 MitarbeiterInnen verteilten.<br />

6.4.1 Dienstposten nach Beschäftigungsarten<br />

39,8<br />

9,9<br />

14,5<br />

Beschaeftigungsart<br />

Betreuend<br />

13,2<br />

2,6<br />

Organisation und Administration<br />

Fachliche Leitung<br />

Verwaltung<br />

Sonstiges<br />

Schulung<br />

DP gesamt<br />

407,9<br />

407,9<br />

39,8<br />

14,5<br />

Dienstposten gesamt nach<br />

Beschäftigungsarten 2009<br />

Anteil Prozent<br />

Betreuend<br />

Organisation und<br />

Administration<br />

Fachliche Leitung<br />

Verwaltung<br />

Sonstiges<br />

Schulung<br />

Von gesamt 487,8 Dienstposten, die von 774 MitarbeiterInnen bekleidet werden, arbeiten<br />

84% der MitarbeiterInnen der sozialpsychiatrischen Versorger, also 407,8 Dienstposten,<br />

betreuend, also direkt am Patienten; die anderen 16% entfallen auf die innerbetrieblichen<br />

Bereiche Organisation (8%), fachliche Leitung (3%), Sekretariat, Verwaltung sowie Sonstiges<br />

(u.a. Reinigungsdienste) (5%). 2,6 DP wurde für die Einschulung neuer MitarbeiterInnen<br />

bereitgestellt.<br />

9,9<br />

13,2<br />

2,6<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 71<br />

83,6<br />

8,2<br />

3,0<br />

2,0<br />

2,7<br />

0,54


72 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />

6.4.2 Dienstposten betreuend nach<br />

Aufgabenbereichen<br />

71,5<br />

73,0<br />

Aufgabenbereich<br />

Beratungszentren<br />

2,3<br />

Betreutes Wohnen<br />

Mobile Betreuung<br />

Arbeit<br />

Tagesstrukturen<br />

Tageskliniken<br />

2,4<br />

74,2<br />

Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />

Spezialangebote<br />

13,7<br />

41,1<br />

129,6<br />

DP gesamt<br />

Dienstposten betreuend 2009<br />

Beratungszentren<br />

Betreutes Wohnen<br />

Mobile Betreuung<br />

Arbeit<br />

Tagesstrukturen<br />

Tageskliniken<br />

Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />

Spezialangebote<br />

129,6<br />

Von allen 407 Dienstposten von Mitarbeitern helfender Berufsgruppen entfallen auf die<br />

steirischen Beratungszentren 129 Dienstposten (um 10 mehr als im Vorjahr); 41 DP sind im<br />

Bereich Betreutes Wohnen, 74 DP in der Mobilen Betreuung, 71 DP im Bereich Arbeit,<br />

ebenfalls 73 DP im Bereich der sozialpsychiatrischen Tagesstätten und — last but not least<br />

— 2,3 Dienstposten im Bereich Tagesklinik vorhanden. Im Bereich der ehrenamtlichen<br />

Sozialbegleitung stehen 2,3 Dienstposten betreuend zur Verfügung; weitere 13 Dienstposten<br />

verteilen sich auf Spezialangebote wie Gerontopsychiatrische Betreuungsangebote, sowie<br />

Migrantenpsychiatrie. Diese Aussagen betreffen ausschließlich Mitarbeiter aus den helfenden<br />

Berufsgruppen.<br />

Unter "helfende Berufe" werden hier alle Berufsgruppen bezeichnet, die in der Badok-Liste<br />

als solche aufgeführt sind (siehe Kapitel "Dienstpostenverteilung nach Berufsgruppen") und<br />

nicht unter "Sekretariat" und "sonstiges" fallen.<br />

41,1<br />

74,2<br />

71,5<br />

73,0<br />

2,3<br />

2,4<br />

13,7


6.4.3 Dienstposten betreuend nach<br />

Aufgabenteilbereichen<br />

73,0<br />

63,3<br />

8,2<br />

2,4<br />

2,3<br />

Aufgabenteilbereich<br />

Beratungszentrum<br />

1,5<br />

1,6<br />

74,2<br />

Beratungszentrum Aussenstelle<br />

Betreute Wohngemeinschaften<br />

Wohnhäuser<br />

0,2<br />

9,6<br />

0,9<br />

Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung<br />

Arbeitsassistenz<br />

Arbeitsrehabilitation<br />

Tagesstätte<br />

Tagesklinik<br />

Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />

25,2<br />

Andere Wohnformen für psychisch kranke Menschen<br />

Spezialangebot Beratungsstellen<br />

Spezialangebot Kinder und Jugendliche<br />

129,0<br />

0,6<br />

15,9<br />

DP gesamt<br />

Dienstposten betreuend nach<br />

Aufgabenteilbereichen 2009<br />

Beratungszentrum<br />

Beratungszentrum Aussenstelle<br />

Betreute Wohngemeinschaften<br />

Wohnhäuser<br />

Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung<br />

Arbeitsassistenz<br />

Arbeitsrehabilitation<br />

Tagesstätte<br />

Tagesklinik<br />

Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />

Andere Wohnformen für psychisch kranke<br />

Menschen<br />

Spezialangebot Beratungsstellen<br />

Spezialangebot Kinder und Jugendliche<br />

Spezialangebot Migrantenpsychiatrie<br />

Spezialangebot Tagesstätten<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 73<br />

129,0<br />

0,61<br />

15,9<br />

25,2<br />

74,2<br />

8,2<br />

63,3<br />

73,0<br />

2,3<br />

2,4<br />

1,5<br />

1,6<br />

0,19


74 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />

Aufgabenteilbereich<br />

Spezialangebot Migrantenpsychiatrie<br />

Spezialangebot Tagesstätten<br />

DP gesamt<br />

Tabelle und Grafik zeigen, wie viele Dienstposten steiermarkweit in den verschiedenen<br />

Kern-Aufgabengebieten der extramuralen sozialpsychiatrischen Versorgungseinrichtungen<br />

betreuend, also unmittelbar für die Betreuung der KlientInnen, zur Verfügung stehen.<br />

Ganze 129 Dienstposten sind Beratungszentren und der Versorgung ihrer Außenstellen<br />

gewidmet (* inkl. Dienstpostenkontingent des Hilfswerk <strong>Steiermark</strong>, die dem<br />

gerontopsychiatrischem Hilfsangebot zuzurechnen sind).<br />

Vor allem im Versorgungsbereich des betreuten Wohnens müssen zwei Rubriken<br />

zusammengefasst betrachtet werden und zeigt sich, dass 25 Dienstposten in Wohnhäusern<br />

und gut 15 Dienstposten im Rahmen der Betreuung von Wohngemeischaften eingesetzt<br />

sind. Weitere 74 Dienstposten entfallen auf Mobile Sozialpsychiatrische Versorgungsleistungen<br />

(*inkl. Dienstpostenkontingent des Pilotprojektes der GFSG zur mobilen<br />

gerontopsychiatrischen Betreuung).<br />

Die 13 Dienstposten bei den Spezialangeboten teilen sich auf 1,5 Dienstposten für Andere<br />

Wohnformen für psychisch kranke Menschen, 1,6 DP für andere Formen von Beratungsstellen<br />

und 9,6 Dienstposten in der Migrantenpsychiatrie auf. Für Spezialangebote für Kinder,<br />

Jugendliche waren heuer dezidierte 0,18 Dienstposten im Einsatz, für Spezialangebote im<br />

Bereich Tagesstätten 0,88.<br />

9,6<br />

0,89


6.4.4 Dienstposten betreuend nach<br />

Altersgruppenschwerpunkt<br />

12,8; 3%<br />

Altersgruppenschwerpunkt<br />

8,0; 2%<br />

387,1; 95%<br />

Allgemeine Sozialpsychiatrie - Schwerpunkt Erwachsene<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Gerontopsychiatrie<br />

DP gesamt<br />

Dienstposten betreuend nach<br />

Altersgruppenschwerpunkt 2009<br />

Allgemeine Sozialpsychiatrie -<br />

Schwerpunkt Erwachsene<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Gerontopsychiatrie<br />

Wie bereits unter den einzelnen Betreuungsschwerpunkten ausgeführt, steht bisher<br />

betreuendes Personal hauptsächlich für den Bereich der Erwachsenenpsychiatrie zur<br />

Verfügung (387 DP) und kann in dieser Altersgruppe längst nicht bedarfsdeckend versorgt<br />

werden; nur wenige Dienstposten können bereits ausdrücklich den Versorgungsschwerpunkten<br />

Kinder- und Jugend (12 Dienstposten) bzw. Gerontopsychiatrie (8 Dienstposten) zugewiesen<br />

werden.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 75<br />

387,1<br />

12,8<br />

8,0


76 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />

6.4.5 Dienstposten betreuend nach<br />

Altersgruppenschwerpunkten und<br />

Aufgabenbereichen<br />

Die fachliche Spezifikation in den Betreuungsangeboten der sozialpsychiatrischen Versorgung<br />

macht eine Differenzierung nicht nur nach Aufgabenbereichen, sondern - entsprechend der<br />

Unterteilung in Erwachsenen-, Kinder-und Jugend- sowie Gerontopsychiatrie - auch in diese<br />

Altersgruppenschwerpunkte notwendig.<br />

Die folgende Tabelle soll die aktuelle Zuteilung des Fachpersonals im Rahmen der<br />

extramuralen sozialpsychiatrischen Betreuung zu diesen Aufgaben- und<br />

Altersgruppenschwerpunkten darstellen.<br />

Bereich<br />

Arbeit<br />

Beratungszentren<br />

Betreutes Wohnen<br />

Ehrenamtliche<br />

Sozialbegleitung<br />

Mobile Betreuung<br />

Spezialangebote<br />

Tageskliniken<br />

Tagesstrukturen<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

DP betreuend gesamt<br />

71,5<br />

129,6<br />

41,1<br />

2,4<br />

74,2<br />

13,7<br />

2,3<br />

73,0<br />

407,9<br />

Allgemeine<br />

Sozialpsychiatrie -<br />

Schwerpunkt<br />

Erwachsene<br />

68,5<br />

117,9<br />

41,1<br />

2,4<br />

69,2<br />

12,7<br />

2,3<br />

Gerontopsychiatrie<br />

0,00<br />

4,4<br />

0,00<br />

0,00<br />

3,6<br />

0,00<br />

0,00<br />

Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie<br />

Im Rahmen der extramuralen sozialpsychiatrischen Versorgung der steirischen Bevölkerung<br />

waren im Berichtszeitraum 2009 in den Bereichen Beratung, Arbeit, Wohnen, Tagesstruktur<br />

sowie letztlich der Tagesklinik als Schwelle zwischen stationärer und ambulanter Betreuung,<br />

407 Dienstposten in fachlicher Verwendung. Der Großteil von 387 Dienstposten entfällt auf<br />

den Bereich Allgemeine Sozialpsychiatrie mit dem Schwerpunkt auf Erwachsene. Ein noch<br />

sehr kleiner Anteil von steiermarkweit 12 Dienstposten ist dem Altersgruppenschwerpunkt<br />

Kinder und Jugendliche gewidmet. Schliesslich kommen 8 Dienstposten im<br />

gerontopsychiatrischen Bereich zum Einsatz, dabei überwiegend innerhalb der Mobilen<br />

Betreuung.<br />

73,0<br />

387,1<br />

0,00<br />

8,0<br />

3,0<br />

7,3<br />

0,00<br />

0,00<br />

1,4<br />

1,1<br />

0,00<br />

0,00<br />

12,8


6.4.6 Dienstposten nach Berufsgruppen<br />

Die sozialpychiatrisch/psychosoziale Versorgung ist vom Aspekt der Multiprofessionalität<br />

geprägt. Viele verschiedene Berufsgruppen wirken in den verschiedenen Einrichtungen zur<br />

Erreichung eines gemeinsamen Zieles — auf den individuellen Bedarf abgestimmte<br />

Unterstützung zur bestmöglichen Reintegration in das soziale Umfeld und der<br />

Wiederherstellung höchstmöglicher Lebensqualität — zusammen.<br />

Die folgende Tabelle beschreibt, wie viele Dienstposten von welchen Berufsgruppen besetzt<br />

werden und wie sich — innerhalb jeder erfassten Berufsgruppe - die Relation zur<br />

Mitarbeiterzahl darstellt.<br />

Dabei gab es in der Badok 2009 für die Berufsgruppe nur eine Einfachnennung pro Mitarbeiter<br />

durch welche die Grundprofession des Mitarbeiters ausgedrückt werden soll. Viele<br />

MitarbeiterInnen in diesem Berufsfeld verfügen jedoch zusätzlich über eine<br />

psychotherapeutische Zusatzqualifikation.<br />

PsychologeIn<br />

SozialarbeiterIn<br />

PädagogeIn<br />

andere<br />

FachtrainerIn<br />

SekretärIn<br />

PsychotherapeutIn<br />

DPKS/P (Diplom Psychiatrische- u KrankenpflegerIn)<br />

Facharzt, -ärztin für Psychiatrie/Neurologie<br />

BehindertenfachbetreuerIn<br />

Lebens- und SozialberaterIn<br />

DGKS (Diplom Gesundheits- u KrankenpflegerIn)<br />

ErgotherapeutIn<br />

RaumpflegerIn<br />

JuristIn<br />

KunsttherapeutIn (Musik, Tanz, Malerei, Bildhauerei)<br />

FamilienhelferIn<br />

Berufsgruppe<br />

BehindertenfachbetreuerIn<br />

DGKS (Diplom Gesundheits- u KrankenpflegerIn)<br />

DPKS/P (Diplom Psychiatrische- u KrankenpflegerIn)<br />

ErgotherapeutIn<br />

Facharzt, -ärztin für Psychiatrie/Neurologie<br />

FachtrainerIn<br />

Dienstposten gesamt nach Berufsgruppen 2009<br />

0,0<br />

5,0<br />

10,0<br />

15,0<br />

20,0<br />

25,0<br />

30,0<br />

35,0<br />

40,0<br />

45,0<br />

50,0<br />

55,0<br />

60,0<br />

65,0<br />

70,0<br />

75,0<br />

80,0<br />

85,0<br />

90,0<br />

95,0<br />

100,0<br />

105,0<br />

110,0<br />

115,0<br />

120,0<br />

125,0<br />

130,0<br />

DP gesamt<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 77<br />

18,5<br />

12,1<br />

23,5<br />

6,9<br />

20,1<br />

34,3<br />

Anteil Prozent<br />

3,8<br />

2,5<br />

4,8<br />

1,4<br />

4,1<br />

7,0


78 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />

Berufsgruppe<br />

FamilienhelferIn<br />

JuristIn<br />

KunsttherapeutIn (Musik, Tanz, Malerei, Bildhauerei)<br />

Lebens- und SozialberaterIn<br />

PädagogeIn<br />

PsychologeIn<br />

PsychotherapeutIn<br />

RaumpflegerIn<br />

SekretärIn<br />

SozialarbeiterIn<br />

andere<br />

DP gesamt<br />

2,2<br />

4,5<br />

2,2<br />

14,4<br />

56,5<br />

122,9<br />

Anteil Prozent<br />

Von den insgesamt 487 Dienstposten stellten die PsychologInnen mit knapp 123 Dienstposten<br />

die größte Berufsgruppe dar, gefolgt von SozialarbeiterInnen und PädagogInnen mit 58 bzw.<br />

rund 56 Dienstposten.<br />

76 MitarbeiterInnen waren - allerdings im Ausmaß von 33 Dienstposten als<br />

PsychotherapeutInnen beschäftigt. Das entspricht einer durchschnittlichen Anstellung von<br />

43%. Im Vergleich dazu waren 2006 noch 98 PsychotherapeutInnen mit nur 25 DP im Einsatz<br />

(25%ige Anstellung).<br />

34 Dienstposten sind von FachtrainerInnen, 19 von BehindertenfachbetreuerInnen besetzt.<br />

Weitere rund 23 und 12 Dienstposten entfielen auf Diplom Psychiatrische- u<br />

KrankenpflegerInnen sowie Diplom Gesundheits- u KrankenpflegerInnen; 14 auf Lebens-<br />

und SozialberaterInnen.<br />

Als eine Besonderheit der steirischen sozialpsychiatrischen Landschaft kann betrachtet<br />

werden, dass auch im Bereich der sozialpsychiatrischen Versorgungslandschaft bereits knapp<br />

20 Dienstposten auf FachärztInnen für Psychiatrie entfallen.<br />

Weiters waren neben ErgotherapeutInnen auf 6,8 Dienstposten, JuristInnen auf 4,5<br />

Dienstposten, FamilienhelferInnen auf insgesamt 2,2 Dienstposten und KunsttherapeutInnen<br />

auf 2,2 Dienstposten tätig.<br />

Rund 34 Dienstposten gab es für SekretärInnen, 6,7 für RaumpflegerInnen.<br />

Weitere 38 Dienstposten waren anderen Berufsgruppen zugeordnet, den größten Anteil<br />

davon nehmen SozialpädagogInnen und DolmetscherInnen ein.<br />

33,0<br />

6,7<br />

34,0<br />

57,9<br />

38,0<br />

0,45<br />

0,93<br />

0,46<br />

3,0<br />

11,6<br />

25,2<br />

6,8<br />

1,4<br />

7,0<br />

11,9<br />

7,8


6.4.7 Arbeitsleistung nach Tätigkeitsarten<br />

Für die Rechtfertigung eines öffentlich finanzierten psychosozialen Versorgungssystems ist<br />

es wichtig, bei dem Bewusstsein eines hohen Anteils administrativer, der Vernetzung und<br />

anderer der Qualitätssicherung dienender Tätigkeiten im beruflichen Alltag der<br />

MitarbeiterInnen im Bereich der psychosozialen Versorgung, das Ausmaß der tatsächlichen<br />

Arbeit am Klienten auszuweisen.<br />

Im internationalen Vergleich wird ein Verhältnis von 60:40 Prozent bis hin zu 50:50 Prozent<br />

zwischen direkter Arbeitsleistung am Klienten und anderen Anteilen der Arbeit, als für eine<br />

qualitativ hochwertige und dennoch maximal der KlientIen zugute kommende Arbeit, diskutiert.<br />

Die dargestellte Graphik zeigt die prozentuelle Verteilung der Arbeitsleistung der<br />

MitarbeiterInnen im Bereich der sozialpsychiatrischen Versorgung der <strong>Steiermark</strong> auf<br />

klientenbezogene Tätigkeiten, Organisation sowie klientenbezogene Qualitätssicherung.<br />

Das Beratungszentrum Graz-West geht in diese Darstellung nicht ein.<br />

Seit 2007 wird nur mehr die Arbeitsleistung von MitarbeiterInnen mit betreuenden<br />

Arbeitsverhältnissen berücksichtigt. Dienstposten von MitarbeiterInnen die eindeutig dem<br />

Overhead zuzurechnen sind, wie Organisation, fachliche Leitung, etc. gehen - LEVO konform<br />

- nicht mehr in diese Darstellung ein. Dadurch kommt es zu einer prägnanteren Darstellung<br />

von klientenbezogenen Tätigkeiten.<br />

10,3%<br />

Taetigkeitsart<br />

14,3%<br />

Klientenbezogene Tätigkeiten<br />

Organisation<br />

Qualitätssicherung klientenbezogene<br />

75,4%<br />

Arbeitsleistung nach Tätigkeitsarten 2009<br />

Klientenbezogene Tätigkeiten<br />

Organisation<br />

Qualitätssicherung klientenbezogene<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 79<br />

Arbeitsleistung (%)<br />

75,4<br />

10,3<br />

14,3


80 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />

Für direkte Tätigkeiten mit den KlientInnen in der Institution und mobil bei den KlientInnen<br />

wurden 75,4 % der Arbeitszeit aufgewendet. Qualitätssichernde indirekte Tätigkeiten für<br />

KlientInnen, wie Helferkonferenzen, Verbindungsdienst, Fortbildung, Supervision, Intervision,<br />

Team, Fallbesprechung, nahmen rund 14,3 % der gesamten Arbeitszeit in Anspruch. Die<br />

restlichen 10,3 % der gesamten Arbeitszeit wurden für Organisationstätigkeit aufgewendet.<br />

7%<br />

10%<br />

8%<br />

18%<br />

Beratungszentren<br />

Betreutes Wohnen<br />

14%<br />

Arbeitsthemen<br />

11%<br />

75%<br />

76%<br />

81%<br />

12%<br />

13%<br />

Tagesstrukturen<br />

100%<br />

Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung<br />

11%<br />

16%<br />

Spezialangebote<br />

Klientenbezogene Tätigkeiten<br />

Organisation<br />

Qualitätssicherung klientenbezogene<br />

73%<br />

75%<br />

Arbeitsleistungsverteilungen 2009


6.4.9 Leistungskatalog - Beratungszentren<br />

Die folgende Tabelle zeigt die prozentuelle Verteilung der Arbeitsleistung auf die erbrachten<br />

Leistungen.<br />

Das Beratungszentrum Graz-West geht in diese Statistik nicht ein.<br />

7%<br />

0%<br />

2%<br />

1%<br />

2%<br />

1%<br />

0%<br />

Tätigkeiten - Beratungszentren 2009<br />

10%<br />

18%<br />

1%<br />

8%<br />

50%<br />

Beratung, Betreuung, Behandlung - ambulant (inkl. Helferkonferenz, Dokumentation)<br />

Beratung, Betreuung, Behandlung - mobil (inkl. Helferkonferenz, Hausbesuche, Dokumentation, inkl. Fahrzeiten)<br />

Diagnostik (verrechnete Diagnostik)<br />

Journaldienst<br />

Krisendienst<br />

Verbindungsdienst (inkl. Fahrzeiten)<br />

Angehörigenarbeit - ambulant<br />

Angehörigenarbeit - mobil (inkl. Fahrzeiten)<br />

Gruppen - ambulant (auch Angehörigengruppe)<br />

Gruppen - mobil (auch Angehörigengruppe, inkl. Fahrzeiten)<br />

Organisation (Organisation, Leitung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit, Protokollerstellung (vom Org. Team))<br />

Qualitätssicherung (Supervision, Fortbildung, Teamsitzung, Intervision, Fallbesprechung)<br />

Tätigkeitsart<br />

Tätigkeit<br />

Klientenbezogene Beratung, Betreuung, Behandlung - ambulant (inkl. Helferkonferenz,<br />

Tätigkeiten Dokumentation)<br />

Klientenbezogene Beratung, Betreuung, Behandlung - mobil (inkl. Helferkonferenz, Hausbesuche,<br />

Tätigkeiten Dokumentationinkl. Fahrzeiten)<br />

Klientenbezogene<br />

Tätigkeiten<br />

Diagnostik (verrechnete Diagnostik)<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 81<br />

Gesamt<br />

Stunden<br />

pro Jahr<br />

93.662,3<br />

14.782,8<br />

2.092,3<br />

Arbeitsleistung<br />

(%)<br />

48,5<br />

7,7<br />

1,1


82 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - Personal<br />

Tätigkeitsart<br />

Klientenbezogene<br />

Tätigkeiten<br />

Klientenbezogene<br />

Tätigkeiten<br />

Klientenbezogene<br />

Tätigkeiten<br />

Klientenbezogene<br />

Tätigkeiten<br />

Klientenbezogene<br />

Tätigkeiten<br />

Klientenbezogene<br />

Tätigkeiten<br />

Klientenbezogene<br />

Tätigkeiten<br />

Organisation<br />

Tätigkeit<br />

Journaldienst<br />

Krisendienst<br />

Verbindungsdienst (inkl. Fahrzeiten)<br />

Angehörigenarbeit - ambulant<br />

Angehörigenarbeit - mobil (inkl. Fahrzeiten)<br />

Gruppen - ambulant (auch Angehörigengruppe)<br />

Gruppen - mobil (auch Angehörigengruppe, inkl. Fahrzeiten)<br />

Organisation (Organisation, Leitung, Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit,<br />

Protokollerstellung (vom Org. Team))<br />

Qualitätssicherung Qualitätssicherung (Supervision, Fortbildung, Teamsitzung, Intervision,<br />

klientenbezogene Fallbesprechung)<br />

Gesamt<br />

Stunden<br />

pro Jahr<br />

18.711,6<br />

210,0<br />

2.826,2<br />

4.767,3<br />

2.239,5<br />

4.282,2<br />

736,5<br />

13.806,2<br />

34.877,7<br />

Arbeitsleistung<br />

(%)<br />

Der überwiegende Teil von rund 75% der gesamten Arbeitszeit in Beratungszentren stand<br />

dem direkten Kontakt mit den KlientInnen in der Institution zur Verfügung, 7,7% sind dem<br />

direkten mobilen Klientenkontakt zuzurechnen.<br />

Rund 7% der Arbeitszeit wird für "Organisation" investiert, wobei diesem Bereich neben<br />

Dokumentationsaufträgen auch Anteile an Organisation, Leitung, Vernetzung sowie<br />

Offentlichkeitsarbeit zu verstehen sind.<br />

Schließlich sind rund 18% der Arbeitszeit der Kategorie "Kientenbezogene Qualitätssicherung"<br />

zuzurechnen; hierunter fallen Fortbildung und Supervision ebenso wie Team-,<br />

Fallbesprechungs- und Intervisionszeiten.<br />

9,7<br />

0,11<br />

1,5<br />

2,5<br />

1,2<br />

2,2<br />

0,38<br />

7,2<br />

18,1


6.5 Leistungsdaten - KlientInnen<br />

6.5.1 KlientInnenzahlen nach Leistungsbereichen<br />

In der <strong>Steiermark</strong> wurden im Berichtszeitraum 2009 über alle psychosozialen Einrichtungen<br />

hinweg 18.204 KlientInnen gezählt.<br />

16.816 KlientInnen wurden in Einrichtungen der Hauptaufgabenbereiche sozialpsychiatrischer<br />

Versorgungsangebote, also allen Einrichtungen außer ehrenamtlichen- und Spezialangeboten,<br />

versorgt.<br />

Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />

Aufgabenbereich<br />

Beratungszentren<br />

Betreutes Wohnen<br />

Mobile Betreuung<br />

Arbeit<br />

Tagesstrukturen<br />

Tageskliniken<br />

Beratungszentren<br />

Arbeit<br />

Spezialangebote<br />

Mobile Betreuung<br />

Tagesstrukturen<br />

Betreutes Wohnen<br />

0<br />

Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />

Spezialangebote<br />

Anzahl betreuter KlientInnen - Gesamt 2009<br />

500<br />

1000<br />

1500<br />

2000<br />

2500<br />

3000<br />

3500<br />

4000<br />

4500<br />

5000<br />

5500<br />

6000<br />

6500<br />

7000<br />

7500<br />

8000<br />

8500<br />

9000<br />

9500<br />

10000<br />

10500<br />

11000<br />

11500<br />

12000<br />

12500<br />

13000<br />

13500<br />

14000<br />

Klienten gesamt<br />

13.819,0<br />

137,0<br />

1.015,0<br />

1.136,0<br />

659,0<br />

50,0<br />

323,0<br />

1.065,0<br />

Anteil Prozent<br />

Mit rund 76% der insgesamt 18.204 KlientInnen wird erwartungsgemäß das Gros in<br />

psychosozialen Beratungszentren betreut, die als Drehscheibe des extramuralen<br />

sozialpsychiatrischen Angebotes betrachtet werden können. In allen anderen<br />

Betreuungsstrukturen sind längerfristige Betreuungsbeziehungen auf - je nach Einrichtungstyp<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 83<br />

75,9<br />

0,75<br />

5,6<br />

6,2<br />

3,6<br />

0,27<br />

1,8<br />

5,9


84 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />

und der Anzahl bewilligter Klientenplätze in einer konkreten Einrichtung - klar definierten<br />

Klientenplätzen - entsprechend den für diese Betreuungsbereiche geltenden Standards -<br />

maßgeblich für geringere Klientenzahlen.<br />

6.5.2 Altersstruktur & Altersgruppenschwerpunkte<br />

39,7%<br />

Altersbereich<br />

12,0%<br />

2,6% 6,4%<br />

(ohne Angaben) 0-18<br />

19-30 31-40<br />

41-59 60-<br />

20,7%<br />

Klienten nach Altersbereichen 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

0-18<br />

19-30<br />

31-40<br />

41-59<br />

60-<br />

18,6%<br />

Klienten Gesamt<br />

12,0%<br />

2,6% 6,4%<br />

79,0%<br />

Klienten nach Altersgruppen 2009<br />

(ohne Angaben) Kinder & Jugendliche<br />

Erwachsene Geronto<br />

473,0<br />

1.163,0<br />

3.384,0<br />

3.768,0<br />

7.236,0<br />

2.180,0<br />

Klienten Prozent<br />

79% der KlientInnen sind Erwachsene (zwischen 19 und 59), aber bereits 12% der steirischen<br />

KlientInnen sind über 60 Jahre, rund 6,4% Jugendliche (zwischen 0 und 18 Jahren).<br />

Diese Datenstruktur spiegelt allerdings nicht den vorhandenen Bedarf, sondern die<br />

Angebotsstrukturen; aktuell können - unbenommen des dringenden Bedarfs - nur wenige<br />

fachspezifische personelle Ressourcen in Spezialangebote im Bereich Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie bzw. Gerontopsychiatrie investiert werden.<br />

2,6<br />

6,4<br />

18,6<br />

20,7<br />

39,7<br />

12,0


Aus Gründen gewünschter Anonymität und anderen Gegebenheiten in der Anamnesesituation,<br />

die der Niederschwelligkeit des Angebotes entsprechend eine Registrierung<br />

personenspezifischer Daten verhindern, bleiben, bei den Altersangaben rd 2,6% "ohne<br />

Angaben".<br />

Altersgruppenschwerpunkt<br />

Allgemeine Sozialpsychiatrie -<br />

Schwerpunkt Erwachsene<br />

Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

Gerontopsychiatrie<br />

Klienten gesamt<br />

16.511,0<br />

877,0<br />

816,0<br />

Anteil Prozent<br />

Mit 16.511 KlientInnen fallen 90% der betreuten Klientel in den Altersgruppenschwerpunkt<br />

der allgemein sozialpsychiatrischen Betreuung von Erwachsenen; im Berichtszeitraum 2009<br />

wurden - über die gesamte <strong>Steiermark</strong> hinweg - aber bereits 877 Kinder- und Jugendliche<br />

sowie 816 gerontopsychiatrische PatientInnen in den verschiedenen sozialpsychiatrischen<br />

Einrichtungen betreut.<br />

Altersbereich<br />

(ohne Angaben)<br />

0-18<br />

19-30<br />

31-40<br />

41-59<br />

60-<br />

Arbeit<br />

0,0%<br />

5,2%<br />

32,9%<br />

31,4%<br />

30,2%<br />

0,3%<br />

Beratungs- Betreutes<br />

zentren Wohnen<br />

2,5%<br />

7,1%<br />

17,7%<br />

19,4%<br />

40,6%<br />

12,8%<br />

0,0%<br />

1,5%<br />

48,2%<br />

26,3%<br />

24,1%<br />

0,0%<br />

EhrenamtlicheSozialbegleitung<br />

0,0%<br />

1,2%<br />

3,7%<br />

27,2%<br />

29,1%<br />

38,7%<br />

Mobile<br />

Betreuung<br />

1,9%<br />

0,9%<br />

15,1%<br />

16,2%<br />

46,3%<br />

19,7%<br />

Spezialangebote<br />

10,3%<br />

10,0%<br />

20,4%<br />

24,8%<br />

31,2%<br />

3,3%<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 85<br />

Tageskliniken<br />

0,0%<br />

0,0%<br />

20,0%<br />

58,0%<br />

16,0%<br />

6,0%<br />

90,7<br />

4,8<br />

4,5<br />

Tagesstrukturen<br />

0,0%<br />

0,6%<br />

16,4%<br />

22,6%<br />

53,1%<br />

7,3%<br />

Angaben in Prozent


86 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />

6.5.6 Geschlechterverteilung<br />

64%<br />

36%<br />

Klienten Geschlechterverteilung<br />

<strong>Steiermark</strong> gesamt 2009<br />

Anteil Prozent männlich<br />

Anteil Prozent weiblich<br />

Über alle sozialpsychiatrischen Angebote hinweg betrug im Jahr 2009 in der <strong>Steiermark</strong> das<br />

Verhältnis zwischen Klientinnen und Klienten 64% zu 36%.<br />

6.5.7 Bildungsniveau<br />

11,9%<br />

32,2%<br />

Ausbildung<br />

(ohne Angaben)<br />

kein Abschluß<br />

Pflichtschule<br />

Lehre<br />

AHS/BHS<br />

3,6% 4,6%<br />

Akademische Ausbildung<br />

17,2%<br />

Klienten Gesamt<br />

4,9%<br />

25,6%<br />

3.079,0<br />

881,0<br />

4.578,0<br />

5.765,0<br />

2.129,0<br />

635,0<br />

Klienten Ausbildungen 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

kein Abschluß<br />

Pflichtschule<br />

Lehre<br />

AHS/BHS<br />

Akademische Ausbildung<br />

andere<br />

Klienten Prozent<br />

17,2<br />

4,9<br />

25,6<br />

32,2<br />

11,9<br />

3,6


Ausbildung<br />

andere<br />

Klienten Gesamt<br />

814,0<br />

Klienten Prozent<br />

Mit 25% hat der größte KlientInnen-Anteil nur die Pflichtschule, 32% eine Lehre abgeschlossen.<br />

5% haben keinen ausgewiesenen Bildungsabschluss. Nur 12% verfügen über einen<br />

AHS/BHS-Abschluss, gar nur 3% über eine akademische Ausbildung. Von 17% der KlientInnen<br />

gibt es keine Angaben zum Ausbildungsstand.<br />

Diese Aspekte gewinnen unter dem Gesichtspunkt der im Rahmen der sozialpsychiatrischen<br />

Betreuung wichtigen (Wieder-)eingliederung in das soziale bzw. berufliche Umfeld eine ernst<br />

zu nehmende Bedeutung.<br />

6.5.8 Diagnosen<br />

0,6%<br />

0,2%<br />

2,3% 0,4%<br />

5,7%<br />

1,2%<br />

9,7%<br />

26,5%<br />

ICD10 Diagnose<br />

OD ohne Diagnose<br />

ND nicht diagnostiziert<br />

23,7%<br />

10,8%<br />

2,3%<br />

3,3%<br />

11,6%<br />

Klienten ICD10 Diagnosen<br />

2009<br />

OD ohne Diagnose<br />

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen<br />

ND nicht diagnostiziert<br />

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen<br />

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen<br />

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />

psychischer Störungen<br />

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />

psychotrope Substanzen<br />

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />

Störungen<br />

F30-F39 Affektive Störungen<br />

F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />

Störungen<br />

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />

Störungen und Faktoren<br />

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />

F70-F79 Intelligenzminderung<br />

F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />

Beginn in der Kindheit und Jugend<br />

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />

Klienten Gesamt<br />

1.741,0<br />

1.936,0<br />

409,0<br />

592,0<br />

2.074,0<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 87<br />

4,6<br />

Klienten Prozent<br />

9,7<br />

10,8<br />

2,3<br />

3,3<br />

11,6


88 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />

ICD10 Diagnose<br />

F30-F39 Affektive Störungen<br />

F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen<br />

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren<br />

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />

F70-F79 Intelligenzminderung<br />

F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und<br />

Jugend<br />

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />

Klienten Gesamt<br />

4.237,0<br />

4.743,0<br />

208,0<br />

1.026,0<br />

116,0<br />

36,0<br />

416,0<br />

Klienten Prozent<br />

Die Tabelle zeigt, wie sich das Diagnosespektrum über alle in den steirischen<br />

sozialpsychiatrischen Einrichtungen betreuten KlientInnen verteilt.<br />

Während die Zahl der schizophrenen Erkrankungen relativ konstant bleibt, nahm die Zahl<br />

der Erkrankungen und die Chronifizierungstendenz bei affektiven Störungen (Depressionen)<br />

sowie neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen in den letzten fünf Jahren<br />

kontinuierlich zu.<br />

63,0<br />

23,7<br />

26,5<br />

1,2<br />

5,7<br />

0,65<br />

0,20<br />

2,3<br />

0,35


100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Arbeit<br />

Beratungs- zentren<br />

Klienten ICD-10 Diagnosen<br />

nach Aufgabenbereichen 2009<br />

Betreutes Wohnen<br />

Mobile Betreuung<br />

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend<br />

F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />

F70-F79 Intelligenzminderung<br />

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren<br />

F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen<br />

F30-F39 Affektive Störungen<br />

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen<br />

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen<br />

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen<br />

ND nicht diagnostiziert<br />

OD ohne Diagnose<br />

Besonders betreuungsintensive PatientInnengruppen wie jene mit Störungen aus dem<br />

schizophrenen Formenkreis aber auch Personen mit affektiven sowie neurotischen,<br />

Belastungs- und somatoformen Störungen binden einen beträchtlichen Anteil der gebotenen<br />

Betreuungskapazitäten.<br />

Spezial- angebote<br />

Tages- kliniken<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 89<br />

Tages- strukturen


90 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />

6.5.10 Familienstände<br />

6,6%<br />

12,6%<br />

30,4%<br />

Familienstand<br />

(ohne Angaben)<br />

ledig<br />

verheiratet<br />

Lebensgemeinschaft<br />

geschieden<br />

verwitwet<br />

andere<br />

4,9%<br />

0,4%<br />

5,8%<br />

Klienten Gesamt<br />

39,2%<br />

1.045,0<br />

7.012,0<br />

5.443,0<br />

1.176,0<br />

2.254,0<br />

878,0<br />

Klienten Familienstände<br />

2009<br />

(ohne Angaben)<br />

ledig<br />

Klienten Prozent<br />

verheiratet<br />

Lebensgemeinschaft<br />

geschieden<br />

verwitwet<br />

andere<br />

Wie schon bei der Beschreibung der soziodemographischen Variablen, so können auch im<br />

Fall des Familienstandes etwa 6% der Klientel aus Gründen gewünschter Anonymität und<br />

anderer Gegebenheiten in der Anamnesesituation, die der Niederschwelligkeit des Angebotes<br />

entsprechend eine Registrierung personenspezifischer Daten verhindern, nicht den erhobenen<br />

73,0<br />

Kategorien zugeordnet werden und bleiben diese folglich "ohne Angabe".<br />

Unter den zuordenbaren Daten sind die deutlich größten Anteile mit 39% KlientInnen, die<br />

ledig bzw. mit 30%, die verheiratet sind; ein kleiner Anteil von 6% leben in<br />

Lebensgemeinschaft; rund 12% sind geschieden; 5% verwitwet.<br />

5,8<br />

39,2<br />

30,4<br />

6,6<br />

12,6<br />

4,9<br />

0,41


100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Arbeit<br />

Beratungszentren<br />

Klienten Familienstände<br />

nach Aufgabenbereichen 2009<br />

Betreutes<br />

Wohnen<br />

Mobile Betreuung<br />

(ohne Angaben) ledig verheiratet Lebensgemeinschaft<br />

geschieden verwitwet andere<br />

Ledige und allein lebende KlientInnen finden sich besonders häufig in Maßnahmen des<br />

Betreuten Wohnens, der Tagesstrukturierung, der Tagesklinik sowie im Bereich Arbeit.<br />

Spezial- angebote<br />

Tages- kliniken<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 91<br />

Tages- strukturen


92 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />

6.5.12 Lebensunterhalte<br />

2,8%<br />

22,6%<br />

8,9%<br />

Lebensunterhalt<br />

(ohne Angaben)<br />

7,6%<br />

arbeitsmarktspezifische Leistungen<br />

eigenes Einkommen durch<br />

Erwerbstätigkeit<br />

Pensionen<br />

Sozialhilfe<br />

Unterstützung durch Angehörige<br />

andere<br />

10,9%<br />

27,5%<br />

Klienten Gesamt<br />

19,8%<br />

1.944,0<br />

3.538,0<br />

4.915,0<br />

4.041,0<br />

492,0<br />

1.585,0<br />

1.366,0<br />

Klienten Lebensunterhalte<br />

2009<br />

(ohne Angaben)<br />

arbeitsmarktspezifische<br />

Leistungen<br />

eigenes Einkommen<br />

durch Erwerbstätigkeit<br />

Pensionen<br />

Sozialhilfe<br />

Klienten Prozent<br />

Unterstützung durch<br />

Angehörige<br />

andere<br />

Der Lebensunterhalt als Spiegel der Arbeitssituation der in den sozialpsychiatrischen<br />

Einrichtungen betreuten KlientInnen wird bei 27% aus eigenem Einkommen bestritten, zu<br />

rund 22% aber bereits durch Pensionen bzw. zu 19% durch arbeitsmarktspezifische Leistungen<br />

sichergestellt.<br />

In 9% der Fälle wird der Lebensunterhalt von den Angehörigen gestellt, nur knappe 3% leben<br />

von Sozialhilfe. Weitere 7% haben andere Einkunftsformen.<br />

Von 10% liegen keine Angaben vor.<br />

10,9<br />

19,8<br />

27,5<br />

22,6<br />

2,8<br />

8,9<br />

7,6


100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Arbeit<br />

Beratungszentren<br />

Klienten Lebensunterhalte<br />

nach Aufgabenbereichen 2009<br />

Betreutes<br />

Wohnen<br />

(ohne Angaben) arbeitsmarktspezifische Leistungen<br />

eigenes Einkommen durch Erwerbstätigkeit Pensionen<br />

Sozialhilfe Unterstützung durch Angehörige<br />

andere<br />

Bei der Bestreitung des Lebensunterhalts lassen sich große Unterschiede zwischen den<br />

einzelnen Leistungsbereichen feststellen: Während bei Arbeitsthemen den überwiegenden<br />

Anteil arbeitsmarktspezifische Leistungen ausmachen, sichern Pensionen bei den meisten<br />

KlientInnen in Tagesstrukturen, bei der Mobilen Betreuung, sowie im Betreuten Wohnen den<br />

Lebensunterhalt. Die ausgewogenste Verteilung zeigt sich erwartungsgemäß bei den<br />

Beratungszentren, die als Drehscheibe für alle weiteren Versorgungsangebote dienen. Dort<br />

ist auch der Anteil an KlientInnen mit eigenem Einkommen aus Erwerbstätigkeit am größten.<br />

Mobile Betreuung<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 93<br />

Tages- strukturen


94 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />

6.5.15 Staatsbürgerschaften<br />

1,8%<br />

6,0%<br />

Staatsbuergerschaft<br />

(ohne Angaben)<br />

Österreich<br />

EU-Länder<br />

nicht-EU-Länder<br />

84,2%<br />

8,1%<br />

Klienten Gesamt<br />

1.450,0<br />

15.048,0<br />

314,0<br />

1.069,0<br />

Klienten Staatsbürgerschaften<br />

2009<br />

(ohne Angaben)<br />

Österreich<br />

EU-Länder<br />

nicht-EU-Länder<br />

Klienten Prozent<br />

Grundsätzlich steht das Behandlungs- und Betreuungsangebot der gesamten in der <strong>Steiermark</strong><br />

lebenden Bevölkerung zur Verfügung. Aktuell aber sind 84% der Klientel Österreicher und -<br />

abgesehen von dem KlientInnen-Anteil von 8% über die keine Angaben zur Staatsbürgerschaft<br />

ausgewiesen sind - ist nur ein kleiner Anteil anderen Nationalitäten, sowohl innerhalb der<br />

EU (1,7%), als auch außerhalb der EU (6%) zuzurechnen.<br />

In der aktuellen Statistik für das Jahr 2009 sind auch jene KlientInnen ausgewiesen, die<br />

vom Verein Zebra - Zentrum zur sozialmedizinischen, rechtlichen und kulturellen Betreuung<br />

von AusländerInnen in Österreich, sowie OMEGA - Verein für Opfer von Gewalt und<br />

Menschenrechtsverletzungen, im Bereich der sozialpsychiatrischen/psychosozialen Betreuung<br />

versorgt wurden.<br />

8,1<br />

84,2<br />

1,8<br />

6,0


6.5.16 Wohnverhältnisse<br />

34,9%<br />

0,5%<br />

3,6%<br />

Wohnverhaeltnis<br />

(ohne Angaben)<br />

(Ehe-)PartnerIn<br />

Alleinlebend<br />

0,0%<br />

Familie/Angehörige/Verwandte<br />

Heime<br />

Obdachlos<br />

0,1%<br />

Psychiatrische Krankenanstalt länger<br />

als 6 Monate<br />

Strafanstalten<br />

Wohngemeinschaft, Wohnhaus<br />

andere<br />

2,5%<br />

1,5%<br />

10,9%<br />

23,1%<br />

Klienten Gesamt<br />

22,9%<br />

1.957,0<br />

4.094,0<br />

4.123,0<br />

6.245,0<br />

Klienten Wohnverhältnisse<br />

2009<br />

638,0<br />

92,0<br />

14,0<br />

(ohne Angaben)<br />

(Ehe-)PartnerIn<br />

Alleinlebend<br />

Familie/Angehörige/Verwandte<br />

Heime<br />

Obdachlos<br />

Psychiatrische Krankenanstalt<br />

länger als 6 Monate<br />

Strafanstalten<br />

Wohngemeinschaft, Wohnhaus<br />

andere<br />

Klienten Prozent<br />

1,0 5,59252838208154E-03<br />

452,0<br />

265,0<br />

Jeweils rund 23% lebten im Berichtszeitraum alleine oder bei ihren (Ehe-)partnern, 35% bei<br />

der Herkunftsfamilie, bei Angehörigen oder Verwandten. Zu einem geringen Anteil lebten<br />

KlientInnen - wie der Tabelle entnommen werden kann - in einem Heim (3%) oder in<br />

Wohngemeinschaften/Wohnhäusern (2,5%).<br />

92 KlientInnen waren obdachlos!<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 95<br />

10,9<br />

22,9<br />

23,1<br />

34,9<br />

3,6<br />

0,51<br />

0,0<br />

2,5<br />

1,5


96 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Arbeit<br />

Beratungszentren<br />

Klienten Wohnverhältnisse<br />

nach Aufgabenbereichen 2009<br />

Betreutes<br />

Wohnen<br />

andere<br />

Wohngemeinschaft, Wohnhaus<br />

Strafanstalten<br />

Psychiatrische Krankenanstalt länger als 6 Monate<br />

Obdachlos<br />

Heime<br />

Familie/Angehörige/Verwandte<br />

Alleinlebend<br />

(Ehe-)PartnerIn<br />

(ohne Angaben)<br />

Auch bei den Wohnverhältnissen finden wir eine große Varianz zwischen den einzelnen<br />

Betreuungsbereichen. Wo inhaltlich logisch beim Betreuten Wohnen der Anteil an<br />

Wohngemeinschaften und Wohnhäuser überwiegt, sind alleinlebende KlientInnen vor allem<br />

im Bereich der Mobilen Betreuung anzutreffen, was auch die dominierenden Familienstände<br />

in diesem Bereich (ledig, geschieden) widerspiegelt. Ebenfalls groß ist der Anteil an<br />

alleinlebenden Menschen bei der Klientel von Arbeitsthemen und Tagesstrukturen. Bis auf<br />

das Betreute Wohnen, die Mobile Betreuung und Spezialangebote wohnt in etwa jeweils ein<br />

Drittel der Klientel des entsprechenden Aufgabenbereichs bei ihren Familien, den Angehörigen<br />

oder Verwandten. Besonders viele Obdachlose KlientInnen werden innerhalb der<br />

unterschiedlichen Spezialangebote betreut.<br />

Mobile Betreuung<br />

Tages- strukturen


6.5.19 Zuweiser<br />

17,2%<br />

0,5%<br />

10,8%<br />

Zuweiser<br />

(ohne Angaben)<br />

Behörden<br />

Familie/ Angehörige<br />

Krankenhäuser<br />

3,1% 6,9%<br />

21,9%<br />

niedergelassene helfende Berufe<br />

psychosoziale Einrichtungen<br />

Sachwalter<br />

Selbstzuweisung<br />

Soziale Initiativen<br />

andere<br />

7,4%<br />

8,4%<br />

Klienten Gesamt<br />

10,5%<br />

13,5%<br />

1.328,0<br />

1.495,0<br />

1.879,0<br />

2.413,0<br />

3.909,0<br />

1.924,0<br />

Klienten Zuweiser<br />

2009<br />

96,0<br />

3.078,0<br />

557,0<br />

1.241,0<br />

(ohne Angaben)<br />

Behörden<br />

Familie/ Angehörige<br />

Krankenhäuser<br />

niedergelassene helfende Berufe<br />

psychosoziale Einrichtungen<br />

Sachwalter<br />

Selbstzuweisung<br />

Soziale Initiativen<br />

andere<br />

Klienten Prozent<br />

Im Berichtszeitraum 2009 nahmen den höchsten Anteil von rund 22% Zuweisungen von<br />

niedergelassenen helfenden Berufen ein, gefolgt von Selbstzuweisern mit 17% und den<br />

Krankenhäusern und psychosozialen Einrichtungen mit rund 13% bzw. 11%. In weiteren 10%<br />

der Fälle traten die Familie bzw. Angehörige als Zuweiser auf. 8% der KlientInnen wurden<br />

von Behörden, knapp 3% von Sozialen Initiativen zugewiesen.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 97<br />

7,4<br />

8,4<br />

10,5<br />

13,5<br />

21,9<br />

10,8<br />

0,54<br />

17,2<br />

3,1<br />

6,9


98 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Arbeit<br />

Beratungszentren<br />

Klienten Zuweiser<br />

nach Aufgabenbereichen 2009<br />

Betreutes<br />

Wohnen<br />

Ehren- amtliche<br />

Sozial- begleitung<br />

Mobile Betreuung<br />

(ohne Angaben) Behörden<br />

Familie/ Angehörige Krankenhäuser<br />

Spezial- angebote<br />

niedergelassene helfende Berufe psychosoziale Einrichtungen<br />

Sachwalter Selbstzuweisung<br />

Soziale Initiativen andere<br />

Während psychosoziale Initiativen und Behörden am häufigsten zu arbeitsrehabilitativen<br />

Maßnahmen zuweisen, finden wir Krankenhäuser und psychosoziale Einrichtungen als<br />

häufigste Zuweiser zum Betreuten Wohnen und der Mobilen Betreuung, gefolgt von der<br />

Ehrenamtlichen Sozialbegleitung.<br />

Zuweisungen von psychosozialen Einrichtungen spielen bei allen Aufgabenbereichen eine<br />

große Rolle, am meisten jedoch für die Tagestrukturen, wo mehr als die Hälfte der KlientInnen<br />

von diesen psychosozialen Einrichtungen zugewiesen werden. Die Gruppe der<br />

niedergelassenen helfenden Berufsgruppen als Zuweiser macht bei Beratungszentren den<br />

größten Anteil aus. Menschen, die von sich aus Hilfe in Anspruch nehmen, finden wir am<br />

häufigsten bei den Spezialangeboten, bei der Ehrenamtlichen Sozialbegleitung und in den<br />

Beratungszentren; diese haben auch wiederum die ausgewogenste Zuweiserstruktur unter<br />

den Aufgabenbereichen.<br />

Tages- strukturen


6.5.22 Angaben zur Besachwalterung der betreuten<br />

KlientInnen<br />

Region<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

Bezirk<br />

Graz Stadt gesamt<br />

Graz_Ost<br />

Graz_West<br />

Graz-Umgebung<br />

Nord<br />

Graz-Umgebung<br />

Süd<br />

Liezen<br />

Bruck a.d. Mur<br />

Leoben<br />

Mürzzuschlag<br />

Feldbach<br />

Fürstenfeld<br />

Hartberg<br />

Radkersburg<br />

Weiz<br />

Deutschlandsberg<br />

Leibnitz<br />

Voitsberg<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Murau<br />

Gesamt<br />

Klienten<br />

2.579,0<br />

1.229,0<br />

671,0<br />

592,0<br />

570,0<br />

1.025,0<br />

656,0<br />

874,0<br />

317,0<br />

1.526,0<br />

419,0<br />

1.438,0<br />

386,0<br />

855,0<br />

517,0<br />

1.262,0<br />

1.394,0<br />

794,0<br />

717,0<br />

383,0<br />

mit<br />

Sachwalter<br />

83,0<br />

41,0<br />

0,00<br />

6,0<br />

13,0<br />

60,0<br />

23,0<br />

18,0<br />

14,0<br />

154,0<br />

24,0<br />

122,0<br />

20,0<br />

22,0<br />

14,0<br />

59,0<br />

51,0<br />

73,0<br />

45,0<br />

9,0<br />

ohne<br />

Sachwalter<br />

1.788,0<br />

1.188,0<br />

0,00<br />

547,0<br />

545,0<br />

777,0<br />

576,0<br />

838,0<br />

251,0<br />

1.362,0<br />

392,0<br />

1.261,0<br />

362,0<br />

756,0<br />

449,0<br />

1.105,0<br />

1.208,0<br />

619,0<br />

610,0<br />

326,0<br />

ohne<br />

Angaben<br />

708,0<br />

0,00<br />

671,0<br />

39,0<br />

12,0<br />

188,0<br />

57,0<br />

18,0<br />

52,0<br />

10,0<br />

3,0<br />

55,0<br />

4,0<br />

77,0<br />

54,0<br />

98,0<br />

135,0<br />

102,0<br />

62,0<br />

48,0<br />

Prozent ohne<br />

Angaben<br />

27,5%<br />

0,0%<br />

100,0%<br />

6,6%<br />

2,1%<br />

18,3%<br />

8,7%<br />

2,1%<br />

16,4%<br />

0,7%<br />

0,7%<br />

3,8%<br />

1,0%<br />

9,0%<br />

10,4%<br />

7,8%<br />

9,7%<br />

12,8%<br />

8,6%<br />

12,5%<br />

Prozent mit<br />

Sachwalter<br />

4,4%<br />

3,3%<br />

0%<br />

1,1%<br />

2,3%<br />

7,2%<br />

3,8%<br />

2,1%<br />

5,3%<br />

10,2%<br />

5,8%<br />

8,8%<br />

5,2%<br />

2,8%<br />

3,0%<br />

5,1%<br />

4,1%<br />

10,5%<br />

Im Bezugszeitraum 2009 liegen im Bereich der extramuralen psychosozialen<br />

Versorgungseinrichtungen bei 87% der Fälle Angaben zur Besachwalterung vor. Demnach<br />

ist in 851 Fällen eine Besachwalterung ausgewiesen; das sind rund 5% der betreuten Klientel.<br />

6.5.23 Einstufungen nach BHG<br />

Region<br />

VR61<br />

VR61<br />

Bezirk<br />

Graz Stadt gesamt<br />

Graz_Ost<br />

Gesamt<br />

Klienten<br />

667,0<br />

0,00<br />

mit BHG<br />

Einstufung<br />

409,0<br />

0,00<br />

ohne BHG<br />

Einstufung<br />

246,0<br />

0,00<br />

ohne<br />

Angaben<br />

12,0<br />

0,00 -<br />

Prozent ohne<br />

Angaben<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 99<br />

1,8%<br />

6,9%<br />

2,7%<br />

Prozent mit<br />

BHG<br />

Einstufung<br />

-<br />

62,4%


100 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Leistungsdaten - KlientInnen<br />

Region<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

Bezirk<br />

Graz_West<br />

Graz-Umgebung<br />

Nord<br />

Graz-Umgebung<br />

Süd<br />

Liezen<br />

Bruck a.d. Mur<br />

Leoben<br />

Mürzzuschlag<br />

Feldbach<br />

Fürstenfeld<br />

Hartberg<br />

Radkersburg<br />

Weiz<br />

Deutschlandsberg<br />

Leibnitz<br />

Voitsberg<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Murau<br />

Gesamt<br />

Klienten<br />

50,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

104,0<br />

100,0<br />

47,0<br />

24,0<br />

118,0<br />

9,0<br />

343,0<br />

0,00<br />

42,0<br />

23,0<br />

198,0<br />

68,0<br />

96,0<br />

56,0<br />

37,0<br />

mit BHG<br />

Einstufung<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

57,0<br />

76,0<br />

26,0<br />

21,0<br />

96,0<br />

9,0<br />

104,0<br />

0,00<br />

40,0<br />

17,0<br />

95,0<br />

63,0<br />

75,0<br />

38,0<br />

15,0<br />

ohne BHG<br />

Einstufung<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

43,0<br />

24,0<br />

21,0<br />

3,0<br />

22,0<br />

0,00<br />

222,0<br />

0,00<br />

2,0<br />

5,0<br />

103,0<br />

5,0<br />

18,0<br />

16,0<br />

7,0<br />

ohne<br />

Angaben<br />

50,0<br />

0,00 -<br />

0,00 -<br />

4,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

17,0<br />

0,00 -<br />

0,00<br />

1,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

3,0<br />

2,0<br />

15,0<br />

Prozent ohne<br />

Angaben<br />

100,0% -<br />

3,8%<br />

0,0%<br />

0,0%<br />

0,0%<br />

0,0%<br />

0,0%<br />

5,0%<br />

0,0%<br />

4,3%<br />

0,0%<br />

0,0%<br />

3,1%<br />

3,6%<br />

40,5%<br />

Prozent mit<br />

BHG<br />

Einstufung<br />

-<br />

-<br />

-<br />

57,0%<br />

76,0%<br />

55,3%<br />

87,5%<br />

81,4%<br />

100,0%<br />

31,9%<br />

95,2%<br />

77,3%<br />

48,0%<br />

92,6%<br />

80,6%<br />

70,4%<br />

68,2%<br />

Der Anteil an KlientInnen die nach dem Behindertengesetz eingestuft ist, variiert in den<br />

Bezirken zwischen 32% und 100%. Aus 2 Bezirken liegen keine oder nur ungenügende<br />

Angaben zur BHG Einstufung vor.


6.6 Beratungszentren - im Detail<br />

Psychosoziale Beratungsstellen sollen eine erste Anlaufstelle bei psychischen Problemen<br />

sein. Menschen, die in psychiatrischer Behandlung sind oder waren, werden von einem<br />

multiprofessionellen Team ärztliche Beratung, therapeutische Begleitung, Psychotherapie,<br />

klinisch-psychologische Diagnostik, Sozialarbeit, konkrete Hilfestellungen und Betreuung<br />

angeboten und vermittelt. Bei Bedarf bieten die Beratungsstellen auch Hausbesuche an.<br />

Das Beratungsangebot ist kostenlos. Nur bei Betreuungsangeboten im Bereich<br />

Jugendwohlfahrt ist derzeit ein Selbstbehalt zu entrichten.<br />

6.6.1 Versorgungssituation - Schwerpunkt<br />

Erwachsenenpsychiatrie<br />

VR62<br />

Region<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR66<br />

Einwohnerstand<br />

357.548,0<br />

82.235,0<br />

Liezen<br />

Murau<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Leoben<br />

DP betreuend Ist DP betreuend<br />

Soll (1/7000<br />

EW)<br />

26,0<br />

9,0<br />

51,1<br />

11,7<br />

Voitsberg<br />

Bruck/Mur<br />

VR61<br />

VR63<br />

GU-Nord<br />

Graz<br />

GU-Süd<br />

Mürzzuschlag<br />

Deutschlandsberg Leibnitz<br />

DP benötigt<br />

25,1<br />

2,7<br />

VR65<br />

Weiz<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 101<br />

Hartberg<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

Fürstenfeld<br />

Radkersburg<br />

Versorgungslage Einwohner pro<br />

(%) DP<br />

50,9<br />

76,9<br />

13.742,8<br />

9.106,9


102 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />

Region<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR66<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Einwohnerstand<br />

175.701,0<br />

268.054,0<br />

190.414,0<br />

109.351,0<br />

1.183.303,0<br />

DP betreuend Ist DP betreuend<br />

Soll (1/7000<br />

EW)<br />

16,0<br />

31,5<br />

20,7<br />

14,7<br />

117,9<br />

25,1<br />

38,3<br />

27,2<br />

15,6<br />

169,0<br />

DP benötigt<br />

9,1<br />

6,8<br />

6,5<br />

0,96<br />

51,1<br />

Versorgungslage Einwohner pro<br />

(%) DP<br />

63,8<br />

82,2<br />

76,3<br />

93,8<br />

69,8<br />

10.980,0<br />

8.518,2<br />

9.178,6<br />

7.459,1<br />

10.034,6<br />

Aus der Abbildung ist deutlich ersichtlich, dass zwar alle Bezirke über Beratungszentren<br />

verfügen, dass aber der laut ÖBIG Richtlinien anzustrebende Versorgungsstand von 1<br />

Betreuungs-Dienstposten pro 7000 Einwohner erst in sechs Bezirken - Judenburg, Knittelfeld,<br />

Feldbach, Fürstenfeld, Radkersburg und Voitsberg.erreicht wird. Die für eine bedarfsdeckende<br />

Versorgung erforderliche Personalausstattung wird zu 69% erreicht. In absoluten Zahlen<br />

fehlen aber weiterhin 51 Dienstposten!<br />

Die auf die Richtlinien des ÖBIG zurückzuführende Kalkulation für die personelle Besetzung<br />

von Beratungszentren geht - unbenommen der Tatsache, dass in weiterer Folge im Interesse<br />

der Transparenz Altersgruppenschwerpunkte herausgearbeitet werden - nur auf Dienstposten<br />

für Erwachsenenpsychiatrie ein, somit nicht auch auf Dienstposten für kinder-/jugend- sowie<br />

für gerontopsychiatrische Klientel; ausgeschlossen ist weiters Personal für<br />

Kriseninterventionen, Prävention und Qualitätssicherung.<br />

Am besten versorgt war 2009 erstmals die Region 66, die Bezirke Murau, Judenburg,<br />

Knittelfeld mit 93% Ausbaustand, gefolgt von 82% der VR64 - den Bezirken Weiz, Hartberg,<br />

Fürstenfeld, Feldbach, Radkersburg. An dritter Stelle der Versorgungsregionen liegt VR 62<br />

(Liezen) und VR 65 (Leibnitz, Voitsberg, Deutschlandsberg) mit je 76%. Im Mittelfeld mit<br />

63prozentiger Versorgung lag die Versorgungsregion 63 (Bruck a.d. Mur, Leoben,<br />

Mürzzuschlag).<br />

Am schlechtesten versorgt ist weiterhin Region 61, das sind die Ballungsräume Graz und<br />

Graz-Umgebungund, mit knapp 51% der empfohlenen Dienstposten.<br />

Einen Journaldienst boten im Bezugszeitraum 2009 - in unterschiedlicher zeitlicher<br />

Ausdehnung - bereits die Beratungszentren in elf Bezirken an. Im Bezirk Feldbach steht der<br />

Journaldienst bereits 24h, also rund um die Uhr zur Verfügung (Telefondienst über 24 Stunden<br />

sowie in den Nachtstunden eine Kommstruktur auf institutionelle Zuweisung). Über die<br />

Bezirksgrenzen hinaus steht dieser Journaldienst auch den Einwohnern der Bezirke Fürstenfeld<br />

und Radkersburg zur Verfügung.<br />

In den Beratungszentren in Judenburg, Feldbach, Fürstenfeld, Radkersburg, Hartberg, Leibnitz,<br />

Graz, Weiz und Voitsberg sind auch FachärztInnen angestellt; in den übrigen Beratungszentren<br />

sind regelmäßig FachärztInnen für Psychiatrie konsiliarisch tätig. Sie führen fachärztliche<br />

Beratung durch und erteilen Medikamentierungs-Empfehlungen an den niedergelassenen<br />

Arzt.


Über einen wöchentlich bzw. vierzehntägig durchgeführten Verbindungsdienst zu den<br />

stationären Einrichtungen in Graz versuchen alle Beratungszentren Kontakte zu PatientInnen<br />

ihres Einzugsgebietes aufzubauen, um diese Personen sowohl über die Möglichkeit einer —<br />

nach Verlassen der Klinik einsetzenden — außerstationäre Weiterbetreuung aufzuklären als<br />

auch dabei die Schwellenängste der PatientInnen für die ersten nach der Entlassung zu<br />

setzenden Initiativen zu reduzieren.<br />

Der folgende Vergleich zeigt anschaulich die positive Entwicklung der Versorgungsdichte in<br />

den letzten 7 Jahren. Stark unterversorgte Bezirke wie Graz-Umgebung und Liezen konnten<br />

deutlich aufholen und an die durchschnittliche Dichte angepasst, andere auf den empfohlenen<br />

Ausbaustand gebracht werden.<br />

6.6.5 Dienstposten betreuend nach<br />

Altersgruppenschwerpunkten<br />

Region<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

Bezirk<br />

Graz Stadt gesamt<br />

Graz_Ost<br />

Graz_West<br />

Graz-Umgebung<br />

Nord<br />

Graz-Umgebung<br />

Süd<br />

Liezen<br />

Bruck a.d. Mur<br />

Leoben<br />

Mürzzuschlag<br />

Feldbach<br />

DP betreuend<br />

gesamt<br />

2,7<br />

8,4<br />

7,0<br />

4,8<br />

6,5<br />

9,0<br />

6,4<br />

6,0<br />

3,6<br />

10,4<br />

Allgemeine<br />

Sozialpsychiatrie -<br />

Schwerpunkt<br />

Erwachsene<br />

0,00<br />

8,4<br />

7,0<br />

4,8<br />

5,8<br />

9,0<br />

6,4<br />

6,0<br />

3,6<br />

9,1<br />

Gerontopsychiatrie<br />

2,7<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,37<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,59<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 103<br />

Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,38<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,65


104 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />

Region<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

Bezirk<br />

Fürstenfeld<br />

Hartberg<br />

Radkersburg<br />

Weiz<br />

Deutschlandsberg<br />

Leibnitz<br />

Voitsberg<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Murau<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

DP betreuend<br />

gesamt<br />

4,7<br />

8,6<br />

5,1<br />

7,5<br />

5,4<br />

9,3<br />

8,7<br />

7,2<br />

5,6<br />

2,7<br />

129,6<br />

Allgemeine<br />

Sozialpsychiatrie -<br />

Schwerpunkt<br />

Erwachsene<br />

3,8<br />

6,6<br />

4,5<br />

7,5<br />

5,4<br />

7,1<br />

8,2<br />

6,9<br />

5,6<br />

Gerontopsychiatrie<br />

0,38<br />

0,00<br />

0,36<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie<br />

Das Gros des im Jahr 2009 mit insgesamt 129 Dienstposten in den psychosozialen<br />

Beratungszentren tätige Fachpersonal arbeitet auf 118 Dienstposten aufgeteilt mit dem<br />

Aufgabenschwerpunkt der allgemein sozialpsychiatrischen Betreuung. Erst in 5<br />

Beratungszentren waren 4,4 Dienstposten dem Altersgruppenschwerpunkt Gerontopsychiatrie,<br />

in 9 Bezirken 7,3 Dienstposten dem Altersgruppenschwerpunkte Kinder- und Jugendliche<br />

zugeordnet.<br />

* Der Dienstpostenanteil des Pilotprojektes zur mobilen gerontopsychiatrischen Betreuung<br />

der GFSG für den Raum Graz-Ost ist im Bereich der mobilen sozialpsychiatrischen Betreuung<br />

abgebildet.<br />

6.6.6 Direkte Erreichbarkeit<br />

Die dargestellte Tabelle zeigt, wie viele Stunden pro Woche die Beratungszentren in den<br />

Bezirken durchschnittlich direkt erreichbar sind. Mit direkter Erreichbarkeit ist gemeint, dass<br />

KlientInnen persönlich, ohne vorherige Terminvereinbarung, in die Institution kommen können.<br />

2,1<br />

117,9<br />

Ausgenommen sind dabei etwaige Büro- oder Vorbereitungszeiten.<br />

Eine angemessene direkte Erreichbarkeit stellt — im Sinne der vom ÖBIG vorgegebenen<br />

Richtlinie - einen Mindeststandard psychosozialer Dienste dar, wobei die Erreichbarkeits-Zeiten<br />

nicht ohne die im Beratungszentrum verfügbaren personellen Ressourcen beurteilt werden<br />

dürfen.<br />

0,00<br />

Aussenstellen von Beratungszentren gehen in diese Darstellung nicht ein.<br />

4,4<br />

0,45<br />

2,1<br />

0,21<br />

0,00<br />

0,00<br />

2,2<br />

0,52<br />

0,30<br />

0,00<br />

0,60<br />

7,3


VR62<br />

Region<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

Liezen<br />

Murau<br />

Judenburg<br />

Bezirk<br />

Knittelfeld<br />

Leoben<br />

>40 h/W<br />

40 h/W<br />

30 h/W<br />

20 h/W<br />

10 h/W<br />

keine<br />

Graz Stadt gesamt<br />

Graz_Ost<br />

Graz_West<br />

Graz-Umgebung Nord<br />

Graz-Umgebung Süd<br />

Liezen<br />

Bruck a.d. Mur<br />

Leoben<br />

Mürzzuschlag<br />

Feldbach<br />

Fürstenfeld<br />

Hartberg<br />

Radkersburg<br />

Weiz<br />

Deutschlandsberg<br />

Leibnitz<br />

Voitsberg<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Murau<br />

Voitsberg<br />

Bruck/Mur<br />

VR61<br />

VR63<br />

GU-Nord<br />

Graz<br />

GU-Süd<br />

Mürzzuschlag<br />

Deutschlandsberg Leibnitz<br />

VR65<br />

Weiz<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 105<br />

Hartberg<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

Fürstenfeld<br />

Radkersburg<br />

Öffnungszeiten h/Woche Mittel<br />

24,0<br />

29,0<br />

37,5<br />

29,0<br />

10,5<br />

45,5<br />

32,0<br />

34,0<br />

27,0<br />

31,6<br />

6,0<br />

49,0<br />

9,0<br />

29,0<br />

36,0<br />

23,5<br />

20,0<br />

75,0<br />

47,2<br />

36,0


106 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />

6.6.7 Journaldienstzeiten<br />

Im Rahmen des Journaldienstes steht den KlientInnen an einer Beratungsstelle in der dafür<br />

ausgewiesenen Zeit — im Idealfall auch während der gesamten Öffnungszeit — ein Berater<br />

persönlich und telefonisch für Erstabklärung und Krisengespräche zur Verfügung. Wird ein<br />

Journaldienst auch während der Öffnungszeiten des Beratungszentrums angeboten, so ist<br />

ein Mitarbeiter für diese Tätigkeit frei zu stellen.<br />

VR62<br />

VR66<br />

Liezen<br />

Murau<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Leoben<br />

120-<br />

168 h/W<br />

40 h/W<br />

30 h/W<br />

20 h/W<br />

10 h/W<br />

ohne<br />

Voitsberg<br />

Bruck/Mur<br />

VR61<br />

VR63<br />

GU-Nord<br />

Graz<br />

GU-Süd<br />

Mürzzuschlag<br />

Deutschlandsberg Leibnitz<br />

VR65<br />

Weiz<br />

Hartberg<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

Fürstenfeld<br />

Radkersburg<br />

Aufgrund des Personal-Engpasses in den steirischen Beratungszentren war bislang das<br />

Angebot eines - dringend notwendigen - Krisendienstes für die über die Öffnungszeiten der<br />

Beratungszentren hinausgehenden Zeiten nicht möglich.<br />

Dennoch bemühen sich die Anbieter über Journaldienstzeiten für KlientInnen länger und<br />

insbesondere für Krisenfälle erreichbar zu sein.<br />

Derzeit kann nur in den Bezirken Feldbach, Fürstenfeld, Radkersburg und GU-Süd ein<br />

Journaldienst in jenem Ausmaß angeboten werden, dass im Beratungszentrum auch über<br />

die regulären Öffnungszeiten hinaus, rund um die Uhr ein Berater persönlich oder telefonisch<br />

für Erstabklärung und Krisengespräche zur Verfügung steht.


6.6.8 Inanspruchnahme<br />

Im Folgenden werden die KlientInnenkontakte in den Beratungszentren der steirischen<br />

Bezirke dargestellt; dabei werden Gesamtkontakte ausgewiesen sowie weiterführend<br />

spezifiziert, wie viele von allen stattgefundenen Kontakten Erstkontakte, Telefonkontakte<br />

oder - weil deutlich zeitaufwendiger - Hausbesuche waren.<br />

Im Interesse einer soliden Datenqualität wurden die vielfach unterschiedlich interpretierten<br />

Begriffe im Rahmen der Arbeitsgruppe BADOK definiert und somit ein Standard für die<br />

Dokumentation geschaffen:<br />

Grundsätzlich definiert sich ein "Kontakt" als jeder Kontakt mit der KlientIn, der über eine<br />

normale Terminvergabe hinausgeht.<br />

Unter einem "Erstkontakt" ist jeder erste längere, ausführlichere Termin mit der KlientIn zu<br />

verstehen. Hier werden die Rahmenbedingungen geklärt, anamnestische Grundlagen erhoben<br />

und die Beziehung aufgenommen.<br />

Als "Telefonkontakt" gilt ein telefonischer Kontakt mit der KlientIn, der inhaltlich über eine<br />

normale Terminvergabe hinausgeht.<br />

Die aufsuchende Betreuung der KlientInnen im privaten Wohnbereich gilt als "Hausbesuch",<br />

wobei dieser von der mobilen Wohnbetreuung im Rahmen des betreuten Wohnens differenziert<br />

werden muss. "Alle anderen Kontakte" sind alle anderen regelmäßigen Beratungs- und<br />

Therapiekontakte.<br />

VR62<br />

VR66<br />

Liezen<br />

Murau<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Leoben<br />

>40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

8.000<br />

6.000<br />

4.000<br />

2.000<br />

Voitsberg<br />

Bruck/Mur<br />

VR61<br />

VR63<br />

GU-Nord<br />

Graz<br />

GU-Süd<br />

Mürzzuschlag<br />

Deutschlandsberg Leibnitz<br />

VR65<br />

Weiz<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 107<br />

Hartberg<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

Fürstenfeld<br />

Radkersburg


108 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />

Region<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

Bezirk<br />

Graz Stadt gesamt<br />

Graz_Ost<br />

Graz_West<br />

Graz-Umgebung<br />

Nord<br />

Graz-Umgebung<br />

Süd<br />

Liezen<br />

Bruck a.d. Mur<br />

Leoben<br />

Mürzzuschlag<br />

Feldbach<br />

Fürstenfeld<br />

Hartberg<br />

Radkersburg<br />

Weiz<br />

Deutschlandsberg<br />

Leibnitz<br />

Voitsberg<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Murau<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Gesamtkontakte<br />

2.851,0<br />

11.330,0<br />

0,00<br />

5.829,0<br />

17.330,0<br />

12.061,0<br />

7.280,0<br />

7.445,0<br />

2.900,0<br />

27.151,0<br />

8.633,0<br />

13.367,0<br />

9.052,0<br />

8.173,0<br />

4.929,0<br />

16.994,0<br />

11.282,0<br />

6.422,0<br />

10.186,0<br />

2.619,0<br />

185.834,0<br />

Erstkontakte Telefonkontakte<br />

319,0<br />

496,0<br />

0,00<br />

335,0<br />

253,0<br />

880,0<br />

248,0<br />

410,0<br />

126,0<br />

360,0<br />

125,0<br />

478,0<br />

132,0<br />

403,0<br />

274,0<br />

558,0<br />

584,0<br />

661,0<br />

626,0<br />

322,0<br />

7.590,0<br />

1.530,0<br />

4.009,0<br />

0,00<br />

1.595,0<br />

7.560,0<br />

1.922,0<br />

2.184,0<br />

1.918,0<br />

905,0<br />

10.395,0<br />

2.955,0<br />

5.301,0<br />

3.523,0<br />

2.268,0<br />

1.659,0<br />

7.280,0<br />

2.355,0<br />

903,0<br />

1.572,0<br />

660,0<br />

60.494,0<br />

Hausbesuche Gruppenkontakte<br />

516,0<br />

377,0<br />

0,00<br />

117,0<br />

1.208,0<br />

508,0<br />

29,0<br />

103,0<br />

76,0<br />

3.378,0<br />

1.008,0<br />

474,0<br />

1.552,0<br />

3,0<br />

47,0<br />

94,0<br />

1.014,0<br />

102,0<br />

42,0<br />

149,0<br />

10.797,0<br />

0,00<br />

1.635,0<br />

0,00<br />

692,0<br />

0,00<br />

435,0<br />

477,0<br />

822,0<br />

96,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

1.249,0<br />

0,00<br />

174,0<br />

417,0<br />

1.685,0<br />

1.055,0<br />

144,0<br />

640,0<br />

77,0<br />

9.598,0<br />

Alle<br />

anderen<br />

Kontakte<br />

486,0<br />

4.813,0<br />

0,00<br />

3.090,0<br />

8.309,0<br />

8.316,0<br />

4.342,0<br />

4.192,0<br />

1.697,0<br />

13.018,0<br />

4.545,0<br />

5.865,0<br />

3.845,0<br />

5.325,0<br />

2.532,0<br />

7.377,0<br />

6.274,0<br />

4.612,0<br />

7.306,0<br />

1.411,0<br />

97.355,0<br />

Erstkontakte<br />

%<br />

Im Berichtszeitraum 2009 wurden in der <strong>Steiermark</strong> - über alle Beratungszentren hinweg -<br />

13.819 KlientInnen betreut.<br />

In diesem Zeitraum wurden, bezogen auf die Klientenzahl 185.834 Kontakte durchgeführt,<br />

davon 7.590 Erstkontakte, 60.494 Telefonkontakte, 10.797 Hausbesuche, sowie 9.598<br />

Gruppenkontakte.<br />

Die Betreuung der 13.819 KlientInnen verteilt sich auf alle steirischen Bezirke bzw. auf die<br />

sechs im Regionalen Strukturplan definierten Versorgungsregionen. Allerdings sind erst drei<br />

Beratungszentren bislang in der Lage, dem tatsächlichen Bedarf entsprechend<br />

Betreuungsarbeit zu leisten; vielmehr spiegelt die ausgewiesene Darstellung die im Jahr<br />

2009 leistbare Betreuungskapazität.<br />

-<br />

11,2<br />

4,4<br />

5,7<br />

1,5<br />

7,3<br />

3,4<br />

5,5<br />

4,3<br />

1,3<br />

1,4<br />

3,6<br />

1,5<br />

4,9<br />

5,6<br />

3,3<br />

5,2<br />

10,3<br />

6,1<br />

12,3<br />

4,1


6.6.10 Klientenstatistik<br />

40,57%<br />

12,78%<br />

Altersbereich<br />

(ohne Angaben) 0-18<br />

2,49% 7,08%<br />

Klienten nach Altersbereichen -<br />

Beratungszentren 2009<br />

19-30 31-40<br />

41-59 60-<br />

(ohne Angaben)<br />

0-18<br />

19-30<br />

31-40<br />

41-59<br />

60-<br />

Altersgruppe<br />

(ohne Angaben)<br />

Erwachsene<br />

Geronto<br />

Kinder & Jugendliche<br />

17,69%<br />

19,36%<br />

Klienten Gesamt<br />

Klienten Gesamt<br />

12,8%<br />

2,5% 7,1%<br />

77,6%<br />

Klienten nach Altersgruppen -<br />

Beratungszentren 2009<br />

(ohne Angaben) Kinder & Jugendliche<br />

Erwachsene Geronto<br />

344,0<br />

978,0<br />

2.444,0<br />

2.681,0<br />

5.606,0<br />

1.766,0<br />

344,0<br />

10.731,0<br />

1.766,0<br />

978,0<br />

Klienten Prozent<br />

Klienten Prozent<br />

Für den Berichtsraum 2009 wird die Altersstruktur der in den steirischen Beratungszentren<br />

betreuten KlientInnen in zweifacher Form dargestellt:<br />

zunächst werden die - auch in anderen statistischen Verfahren üblichen - Altersbereiche<br />

ausgewiesen; darüber hinaus wird die Altersstruktur der betreuten Klientel nach jenen<br />

Altersgruppen dargestellt, die die Zuweisung der KlientInnen zu einem eigenen<br />

Altersgruppenschwerpunkt indizieren würde; dies ist aktuell - aufgrund des akuten<br />

Personalmangels in der extramuralen sozialpsychiatrischen/psychosozialen Versorgung -<br />

jedoch nur marginal möglich.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 109<br />

2,5<br />

7,1<br />

17,7<br />

19,4<br />

40,6<br />

12,8<br />

2,5<br />

77,6<br />

12,8<br />

7,1


110 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />

In der Verteilung lässt sich, bezogen auf die Altersbereiche der in den Beratungszentren<br />

betreuten KlientInnen, erkennen:<br />

Insgesamt 10.725 KlientInnen, also gut drei Viertel der Klientel, sind zwischen 19 und 59<br />

Jahre alt und damit dem Altersgruppenschwerpunkt "Erwachsenenpsychiatrie" zuzuordnen.<br />

Zusammengefasst gut 19% der Klientel sind entweder dem Altersbereich Kinder- und Jugend<br />

oder aber dem Altersbereich "Gerontopsychiatrie" zuzurechnen.<br />

In Bezug auf 2,5% der betreuten Klientel kann - aus Gründen gewünschter Anonymität und<br />

anderen Gegebenheiten in der Anamnesesituation, die der Niederschwelligkeit des Angebotes<br />

entsprechend eine Registrierung personenspezifischer Daten entgegenstehen - keine Angabe<br />

zum Alter gemacht werden.<br />

Diese dargestellte Altersstruktur spiegelt die im gleichen Kapitel "Psychosoziale Versorgung:<br />

vorhandenes Angebot und struktrueller Bedarf - Statistik der Institutionen" dargestellten<br />

Angebotsstrukturen; aktuell können nur wenige fachspezifische personelle Ressourcen in<br />

Spezialangebote im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. Gerontopsychiatrie investiert<br />

werden.<br />

12,7%<br />

33,9%<br />

Ausbildung<br />

(ohne Angaben)<br />

kein Abschluß<br />

Pflichtschule<br />

Lehre<br />

AHS/BHS<br />

3,9%<br />

Akademische Ausbildung<br />

andere<br />

5,0%<br />

17,9%<br />

Klienten Gesamt<br />

4,9%<br />

21,6%<br />

2.476,0<br />

678,0<br />

2.991,0<br />

4.686,0<br />

1.754,0<br />

544,0<br />

690,0<br />

Klienten Ausbildungen<br />

Beratungszentren 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

kein Abschluß<br />

Pflichtschule<br />

Lehre<br />

AHS/BHS<br />

Akademische Ausbildung<br />

andere<br />

Klienten Prozent<br />

17,9<br />

4,9<br />

21,6<br />

33,9<br />

12,7<br />

3,9<br />

5,0


Bezüglich der Bildungsebene der in der Dokumentation der psychosozialen Beratungszentren<br />

mit Angabe zur Bildungsebene erfassten KlientInnen ist erkennbar, dass 21% die Pflichtschule<br />

und 34% eine Lehre abgeschlossen haben. 12% verfügen über einen AHS/BHS-Abschluss,<br />

knapp 4% über eine akademische Ausbildung, 5% haben keinen ausgewiesenen<br />

Bildungsabschluss.<br />

Diese Aspekte gewinnen unter dem Gesichtspunkt der im Rahmen der sozialpsychiatrischen<br />

Betreuung wichtigen (Wieder-)eingliederung in das soziale bzw. berufliche Umfeld eine nicht<br />

zu unterschätzende Bedeutung.<br />

28,9%<br />

0,2%<br />

0,6%<br />

5,1%<br />

1,3%<br />

ICD10 Diagnose<br />

OD ohne Diagnose<br />

ND nicht diagnostiziert<br />

0,4%<br />

2,7%<br />

23,5%<br />

11,3%<br />

11,7%<br />

2,5%<br />

3,4%<br />

8,4%<br />

Klienten ICD10 Diagnosen<br />

Beratungszentren 2009<br />

OD ohne Diagnose<br />

ND nicht diagnostiziert<br />

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen<br />

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen<br />

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen<br />

F30-F39 Affektive Störungen<br />

F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen<br />

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren<br />

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />

psychischer Störungen<br />

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />

psychotrope Substanzen<br />

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />

Störungen<br />

F30-F39 Affektive Störungen<br />

F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />

Störungen<br />

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />

Störungen und Faktoren<br />

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />

F70-F79 Intelligenzminderung<br />

F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />

Beginn in der Kindheit und Jugend<br />

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />

Klienten Gesamt<br />

1.565,0<br />

1.620,0<br />

344,0<br />

468,0<br />

1.158,0<br />

3.253,0<br />

3.996,0<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 111<br />

180,0<br />

704,0<br />

Klienten Prozent<br />

11,3<br />

11,7<br />

2,5<br />

3,4<br />

8,4<br />

23,5<br />

28,9<br />

1,3<br />

5,1


112 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />

ICD10 Diagnose<br />

F70-F79 Intelligenzminderung<br />

F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und<br />

Jugend<br />

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />

Klienten Gesamt<br />

78,0<br />

27,0<br />

367,0<br />

Klienten Prozent<br />

Die Diagnosen der in Psychosozialen Beratungsstellen betreuten Klientel werden nach ICD10<br />

erfasst.<br />

Die Störungsbilder und Symptome werden dabei entsprechend der Hauptthematik oder der<br />

deskriptiven Ähnlichkeit in Gruppen zusammengefasst.<br />

Diese Einteilung entspricht besser der Arbeit im psychosozialen Kontext, da es in diesem<br />

Bereich neben den Symptomen komplexe Einflüsse der gesamten psychischen Befindlichkeit<br />

und der sozialen Rahmenbedingungen gibt. Die Arbeit orientiert sich - entsprechend dem<br />

bio-psycho-sozialen Modell - insgesamt sehr an der individuellen und im Moment akuten<br />

Symptomatik, sowie an der gesamten Lebenssituation. Eine beschreibende Systematik gibt<br />

etwas mehr Hinweise über psychopathologische Auffälligkeiten, ohne äthiologische<br />

Festlegungen zu machen.<br />

Daraus sind Hinweise auf die psychopathologischen Schwierigkeiten besser abzulesen. Es<br />

muss dabei aber immer bewusst bleiben, dass sie nur einen Teil der Problemstellungen<br />

darstellen, mit denen in der psychosozialen Versorgung, als Betreuung im Lebensumfeld,<br />

gearbeitet werden muss. Geringere psychiatrische Symptomatik in Verbindung mit vielen<br />

ungelösten sozialen Problemen ergeben eine ebenso schwierige Mischung, wie ein sehr<br />

ausgeprägt psychopathologisches Verhalten in einem "normalen" Umfeld.<br />

Der Betreuungsaufwand, aber auch die Wichtigkeit und Dringlichkeit einer Unterstützung<br />

hängen also stark von der Schwere der individuellen Symptomatik ab.<br />

Die Menschen, für die keine Diagnosen vergeben wurden, wurden auf 2 Gruppen<br />

zusammengefasst:<br />

Ohne Diagnose:<br />

Beinhaltet alle Personen, die eine Leistung in Anspruch nahmen, ohne eine krankheitswertige<br />

Störung aufzuweisen.<br />

Diese Gruppe umfasst vorwiegend Angehörige oder Menschen aus dem Umfeld von<br />

Betroffenen.<br />

Nicht diagnostiziert:<br />

In dieser Gruppe sind verschiedene Personengruppen zusammengefasst:<br />

a) Personen die kurze Beratungen und Krisengespräche in Anspruch nahmen und bei denen<br />

deshalb eine Einstufung nach ICD nicht seriös machbar gewesen wäre.<br />

b) Personen die mit sehr verschiedenen Vordiagnosen und sehr komplexen Problemstellungen<br />

zugewiesen wurden und (noch) keiner ausführlichen Diagnose zugeführt werden konnten.<br />

59,0<br />

0,56<br />

0,20<br />

2,7<br />

0,43


c) Personen, die in Betreuung und Begleitung von Mitarbeitern sind, die laut Gesetz nicht<br />

diagnostizieren dürfen, und bei welchen die Zuziehung eines entsprechende Kollegen (noch)<br />

nicht möglich, oder aufgrund der Fragestellung nicht notwendig war.<br />

d) In diese Gruppe fallen aber auch — "Fehler des Systems" - wie Irrtümer, Vergesslichkeit<br />

etc. und bewusst, z.B. auf Wunsch der KlientInnen, nicht gestellte Diagnosen.<br />

Ungefähr 11% der KlientInnen sind der Gruppe der Angehörigen im weitesten Sinn zuzuordnen.<br />

Diese Gruppe hat sich also insgesamt erhöht, was auf die immer bessere Bekanntheit des<br />

Angebotes zurückzuführen ist.<br />

Die Gruppe der "nicht diagnostizierten" Personen entspricht 12%<br />

Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen:<br />

Sie nehmen mit 2,5% unverändert nur einen sehr kleinen Teil des Angebotes in Anspruch.<br />

Durch fehlende Angebote und Möglichkeiten für schwierige Klientel in diesem Grenzbereich<br />

sind weiterhin viele nicht ausreichend versorgt oder fehluntergebracht.<br />

Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen:<br />

Ein Teil dieser Klientel, deren Problematik auf der psychischen Gesamtsituation begründet<br />

ist, profitieren von den Angeboten. Aus diesem Grund kommt es hier in geringem Ausmaß<br />

von 3,3% immer wieder zu Betreuungen. Ein großer Teil dieser Personengruppe wird in den<br />

spezialisierten Einrichtungen für Suchtproblematik betreut.<br />

Schizophrene , schizotype und wahnhafte Störungen:<br />

Sie stellen mit 8,4% Anteil an der Gesamtklientel eine wichtige Zielgruppe dar. Sie sind in<br />

den Beratungsstellen zwar in der pro Kopf Anzahl nicht so häufig (entsprechend der Häufigkeit<br />

des Auftreten bei ca. 1% der Bevölkerung), nehmen aber aufgrund des höheren<br />

Betreuungsaufwandes einen bedeutend höheren Prozentsatz der Kontakte in Anspruch, als<br />

es der Prozentzahl der Einzelpersonen entspricht.<br />

Insgesamt ist ein Anstieg der KlientInnen aus diesem Bereich festzustellen, der mit dem<br />

noch beschriebenen Anstieg bei affektiven Störungen und Persönlichkeitsstörungen nachweist,<br />

dass die Zielgruppe der schwerst psychiatrisch Erkrankten mit hohem Betreuungsbedarf<br />

erreicht wird. Trotzdem muss festgestellt werden, dass ein bei weitem nicht durchgängig<br />

ausgebautes System, wie es die steirische Sozialpsychiatrie derzeit darstellt, besonders für<br />

Menschen mit massiven Störungen ein großes Problem darstellt. Besonders Menschen mit<br />

Kontaktproblemen benötigen am Anfang eine sehr intensive und zeitaufwendige Betreuung,<br />

damit der Kontakt nicht abbricht. Die derzeitige Situation lässt gerade für diese<br />

Diagnosegruppen oft nur suboptimales Arbeiten zu.<br />

Affektive Störungen:<br />

Sie stellen eine wichtige Diagnosegruppe dar, da sie Depressionen, Manien und manisch<br />

depressive Zustände enthalten.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 113


114 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />

Diese - mit 23,5% - zweitgrößte Gruppe ist nicht nur für die Betreuung, da hier sehr viel<br />

verbessert werden kann, sondern auch im Sinne der Suizidprävention wichtig, da über 90 %<br />

der Suizide von Menschen mit depressiven Verstimmungen verübt werden.<br />

Nachdem diese Erkrankungen im Steigen begriffen sind ist es wichtig, dass gerade diese<br />

Gruppe von der sozialpsychiatrischen Versorgung noch besser erfasst wird.<br />

Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen:<br />

Da einige Störungsbilder von hoher Häufigkeit, wie Angst- und Zwangsstörungen, sowie<br />

schwere Belastungen enthalten sind, handelt es sich hier mit 29% der KlientInnen um die<br />

größte Gruppe von betroffenen Menschen. Bei diesen Problemstellungen ist für rasche und<br />

gute Therapieerfolge besonders die Früherkennung und Behandlung wichtig. Niederschwelliger<br />

Zugang zu Beratungsstellen kann hier vieles verhindern helfen.<br />

Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren:<br />

Hier sind schwere Probleme, wie zum Beispiel Essstörungen enthalten. Sie sind langwierig<br />

in der Behandlung und nehmen mehr Zeit in Anspruch, als es die Zahl der betroffenen<br />

Personen vermuten ließe. In dieser wachsenden Gruppe kann durch klare Konzepte oft eine<br />

Trendumkehr erzielt werden, hohe Professionalität ist aber Voraussetzung.<br />

Vertrauensaufbau, Begleitung und Behandlung müssen dazu über einen längeren Zeitraum<br />

stabil angeboten werden. Dies betrifft 1,3% der KlientInnen.<br />

Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen:<br />

Sie stellen, als leider häufiger werdendes Problem, eine große Herausforderung sowohl an<br />

die Professionalität als auch an den Zeitbedarf in der Betreuung und Behandlung dar. Intensive<br />

und langwierige klare Konzepte sind hier gefordert. Der Rückhalt durch ein multiprofessionelles<br />

Team ist als fachliche Ressource und zur Entlastung unumgänglich notwendig. 5% der<br />

KlientInnen sind von Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen betroffen.<br />

Intelligenzminderung:<br />

Hier wird in einem geringen Ausmaß von 0,5% eine Gruppe von Menschen betreut, die derzeit<br />

je nach Region in keinem anderen Angebot Platz findet, da die Intelligenzminderung häufig<br />

von anderen Symptomen begleitet wird.<br />

Entwicklungsstörungen:<br />

Diese - mit weniger als 0,2% Anteil an der Gesamtklientel sehr kleine - Zielgruppe kann sehr<br />

schwer höherschwellige Angebote nutzen.<br />

Verhaltens- und Emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend:<br />

Der weiter deutlich zunehmende Anteil von Klientel in diesem Bereich zeigt, dass die<br />

Beratungsstellen im Rahmen ihrer Möglichkeiten versuchen, für alle Bevölkerungsgruppen<br />

ein Angebot vorzuhalten. Kinder, als wichtiger und derzeit unterversorgter Bereich stellen


hier eine sehr wichtige Klientel dar und haben einen Anteil von 2,6%. Gerade in dieser<br />

Altersgruppe sind weitere Verschlechterungen und Chronifizierungen oft noch verhinderbar.<br />

Ein ausreichendes Angebot in diesem Bereich wäre eine gute Investition in die Zukunft.<br />

Nicht näher bezeichnete psychische Störungen:<br />

Diese Gruppe stellt eine mit insgesamt 59 KlientInnen ebenfalls sehr kleine Restgruppe dar,<br />

die in der Diagnostik nur sehr selten genutzt wird.<br />

Aufgrund der extremen Häufigkeit ihres Auftretens nehmen die Neurotischen, Belastungs-<br />

und somatoformen Störungen den größten Prozentsatz der betreuten Klientel ein. Da diese<br />

Störungsbilder nicht zuletzt durch unsere Gesellschaftsentwicklung im Steigen begriffen<br />

sind, ist damit zu rechnen, dass sie auch in Zukunft eine wichtige Zielgruppe darstellen<br />

werden. Häufig ist hier Beratung und Verweisung möglich. Wenn sie sich aber bereits mit<br />

sozialen und beruflichen Problemen verquickt haben, können hier sehr komplexe<br />

Betreuungsszenarien notwendig sein.<br />

Der Anstieg der schizophren Erkrankten sowie der affektiven- und Persönlichkeitsstörungen<br />

zeigt, dass das Angebot diese wichtigen Zielgruppen erreicht. Da es sich hier um Aufgaben<br />

mit hohem personellen, fachlichen und auch zeitlichen Input handelt, ist diese leichte<br />

Steigerung wichtig. Dass das Angebot erst bei einem Bruchteil des notwendigen angelangt<br />

ist, trifft aber besonders auch die Gruppe der sehr schwer psychisch erkrankten Personen.<br />

Der deutliche Anstieg der Menschen mit Diagnosen aus dem Kinder- und Jugendbereich<br />

zeigt, dass bei aller Ressourcennot versucht wird, dieser wichtigen Klientel etwas anzubieten.<br />

Die Gesamthöhe von knapp 3 Prozent zeigt aber auch, wie viel an Versorgungsangeboten<br />

noch fehlt.<br />

Die Steigerung der Zahl der Angehörigen zeigt auf, dass ihre Kompetenz genutzt und die<br />

Erhaltung dieser Unterstützung sehr beachtet wird.<br />

Der Gruppe der Menschen die nicht diagnostiziert wurden hat sich verkleinert. Ein gewisses<br />

Ausmaß muss aber erhalten bleiben, um den Menschen in diesem sensiblen Kontext Freiraum<br />

zu lassen.<br />

In Summe zeigen die Prozentsätze auf, dass in der Arbeit die Zielgruppe erreicht wurde.<br />

Prozentzahlen über die betreuten Personen sagen wenig darüber aus, wie viele bisher nicht<br />

betreut wurden. Anhand der in anderen Bereichen erhobenen Zahlen kann man hier von<br />

einer großen Gruppe ausgehen.<br />

Menschen mit den schwierigsten Problemen und Störungen fällt es besonders schwer in<br />

Betreuung zu kommen. Aus diesem Grund ist anzunehmen, dass in der Gruppe der bisher<br />

aufgrund der begrenzten Ressourcen nicht erreichten Menschen, viele mit schweren<br />

psychiatrischen Diagnosen enthalten sind.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 115


116 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />

7,4%<br />

12,3%<br />

Familienstand<br />

(ohne Angaben)<br />

ledig<br />

verheiratet<br />

33,6%<br />

Lebensgemeinschaft<br />

geschieden<br />

verwitwet<br />

andere<br />

5,3%<br />

0,2%<br />

6,2%<br />

Klienten Gesamt<br />

35,0%<br />

861,0<br />

4.837,0<br />

4.646,0<br />

1.016,0<br />

1.706,0<br />

726,0<br />

Klienten Familienstände<br />

Beratungszentren 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

ledig<br />

Klienten Prozent<br />

verheiratet<br />

Lebensgemeinschaft<br />

geschieden<br />

verwitwet<br />

andere<br />

Der Familienstand zählt zu den die Risikoklientel charakterisierenden soziodemographischen<br />

Merkmalen.<br />

Wie schon bei der Beschreibung der vorhergehenden soziodemographischen Variablen, so<br />

können auch im Fall des Familienstandes rund 6% der Klientel aus Gründen gewünschter<br />

Anonymität und anderer Gegebenheiten in der Anamnesesituation, die der Niederschwelligkeit<br />

des Angebotes entsprechend eine Registrierung personenspezifischer Daten verhindern,<br />

den erhobenen Kategorien nicht zugeordnet werden und bleiben diese folglich "ohne Angabe".<br />

Unter den zuordenbaren Daten sind die deutlich größten Anteile mit 35% KlientInnen, die<br />

ledig und weitere 33% die verheiratet sind; ein kleiner Anteil von 7% leben in<br />

27,0<br />

Lebensgemeinschaft; rund 12% sind geschieden; rund 5% verwitwet.<br />

6,2<br />

35,0<br />

33,6<br />

7,4<br />

12,3<br />

5,3<br />

0,20


1,2%<br />

20,6%<br />

10,3%<br />

Lebensunterhalt<br />

(ohne Angaben)<br />

7,2%<br />

arbeitsmarktspezifische Leistungen<br />

eigenes Einkommen durch<br />

Erwerbstätigkeit<br />

Pensionen<br />

Sozialhilfe<br />

Unterstützung durch Angehörige<br />

andere<br />

10,1%<br />

33,9%<br />

Klienten Gesamt<br />

16,8%<br />

1.391,0<br />

2.318,0<br />

4.679,0<br />

2.840,0<br />

162,0<br />

1.429,0<br />

1.000,0<br />

Klienten Lebensunterhalte<br />

Beratungszentren 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

arbeitsmarktspezifische<br />

Leistungen<br />

eigenes Einkommen<br />

durch Erwerbstätigkeit<br />

Pensionen<br />

Sozialhilfe<br />

Klienten Prozent<br />

Unterstützung durch<br />

Angehörige<br />

andere<br />

Der Lebensunterhalt als Spiegel der Arbeitssituation der in den steirischen Beratungszentren<br />

betreuten KlientInnen wird zu 33% aus eigenem Einkommen bestritten, zu rund 16% bzw.<br />

20% aber bereits durch arbeitsmarktspezifischen Leistungen sowie Pensionen sichergestellt.<br />

In 10% der Fälle wird der Lebensunterhalt von den Angehörigen gestellt, nur knapp 1% leben<br />

von Sozialhilfe und 7% bestreiten auf andere Arten ihren Lebensunterhalt. Von 10% der<br />

KlientInnen ist keine Angabe zum Lebensunterhalt vorhanden.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 117<br />

10,1<br />

16,8<br />

33,9<br />

20,6<br />

1,2<br />

10,3<br />

7,2


118 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />

1,7% 1,7%<br />

87,4%<br />

Staatsbuergerschaft<br />

(ohne Angaben)<br />

Österreich<br />

EU-Länder<br />

nicht-EU-Länder<br />

9,2%<br />

Klienten Gesamt<br />

1.266,0<br />

12.074,0<br />

240,0<br />

239,0<br />

Klienten Staatsbürgerschaften<br />

Beratungszentren 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

Österreich<br />

EU-Länder<br />

nicht-EU-Länder<br />

Klienten Prozent<br />

Grundsätzlich steht das Behandlungs- und Betreuungsangebot der gesamten in der <strong>Steiermark</strong><br />

lebenden Bevölkerung zur Verfügung. Aktuell aber sind 87% der Klientel Österreicher und<br />

ist - abgesehen von dem 9% KlientInnen-Anteil über die keine Angaben zur Staatsbürgerschaft<br />

ausgewiesen sind - nur ein verschwindend kleiner Anteil von 3,4% anderen Nationalitäten,<br />

sowohl im, als auch ausserhalb des EU-Auslandes zuzurechnen.<br />

9,2<br />

87,4<br />

1,7<br />

1,7


37,1%<br />

Wohnverhaeltnis<br />

(ohne Angaben)<br />

(Ehe-)PartnerIn<br />

Alleinlebend<br />

0,1%<br />

1,0%<br />

0,0%<br />

Familie/Angehörige/Verwandte<br />

Heime<br />

Obdachlos<br />

0,0%<br />

1,3%<br />

20,6%<br />

Psychiatrische Krankenanstalt länger<br />

als 6 Monate<br />

Strafanstalten<br />

Wohngemeinschaft, Wohnhaus<br />

andere<br />

1,4%<br />

12,5%<br />

Klienten Gesamt<br />

25,9%<br />

1.728,0<br />

3.579,0<br />

2.851,0<br />

5.121,0<br />

Klienten Wohnverhältnisse<br />

Beratungszentren 2009<br />

142,0<br />

15,0<br />

4,0<br />

0,00<br />

179,0<br />

200,0<br />

(ohne Angaben)<br />

(Ehe-)PartnerIn<br />

Alleinlebend<br />

Familie/Angehörige/Verwandte<br />

Heime<br />

Obdachlos<br />

Psychiatrische Krankenanstalt<br />

länger als 6 Monate<br />

Strafanstalten<br />

Wohngemeinschaft, Wohnhaus<br />

andere<br />

Klienten Prozent<br />

Zu den Wohnverhältnissen der KlientInnen von psychosozialen Beratungszentren liegen in<br />

88% der Fälle Angaben vor.<br />

Rund 37% lebten bei ihrer Herkunftsfamilie, bei Angehörigen oder Verwandten, 26% bei<br />

(Ehe-)PartnerIn. Dieser Verteilung ist deshalb ein hohes Augenmerk zu schenken, weil damit<br />

konkret ausgewiesen ist, dass Angehörige psychisch Kranker auch heute noch einen großen<br />

Teil der Last in der Betreuung psychisch Kranker tragen.<br />

20% der erfassten KlientInnen lebten allein.<br />

Zu einem geringen Anteil von 1,2% lebten KlientInnen - wie der Tabelle entnommen werden<br />

kann - in einem Heim, einem Wohnhaus bzw. Wohngemeinschaft. 15 KlientInnen waren<br />

obdachlos!<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 119<br />

12,5<br />

25,9<br />

20,6<br />

37,1<br />

1,0<br />

0,11<br />

0,0<br />

0,00<br />

1,3<br />

1,4


120 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Beratungszentren - im Detail<br />

17,5%<br />

0,1%<br />

7,7%<br />

Zuweiser<br />

(ohne Angaben)<br />

Behörden<br />

Familie/ Angehörige<br />

Krankenhäuser<br />

2,1% 7,1%<br />

26,0%<br />

niedergelassene helfende Berufe<br />

psychosoziale Einrichtungen<br />

Sachwalter<br />

Selbstzuweisung<br />

Soziale Initiativen<br />

andere<br />

7,7%<br />

6,4%<br />

Klienten Gesamt<br />

11,5%<br />

14,0%<br />

Klienten Zuweiser<br />

Beratungszentren 2009<br />

1.059,0<br />

880,0<br />

1.593,0<br />

1.931,0<br />

3.587,0<br />

1.066,0<br />

19,0<br />

2.423,0<br />

284,0<br />

(ohne Angaben)<br />

Behörden<br />

Familie/ Angehörige<br />

Krankenhäuser<br />

niedergelassene helfende Berufe<br />

psychosoziale Einrichtungen<br />

Sachwalter<br />

Selbstzuweisung<br />

Soziale Initiativen<br />

andere<br />

Klienten Prozent<br />

Für die notwendige Vernetzungsarbeit, die von den psychosozialen Beratungszentren ausgeht<br />

ist die Information über die Zuweiser zu ihren Einrichtungen von großer Bedeutung.<br />

Entsprechende Öffentlichkeitsarbeit soll das Angebot nicht nur in der Bevölkerung allgemein,<br />

sondern insbesondere auch bei diversen anderen Fachstellen, die Schnittstellen zu den<br />

psychosozialen Einrichtungen darstellen, bekannt und damit letztlich für die KlientInnen<br />

erreichbar machen.<br />

Mit 26% war der höchste Anteil der, sogenannter niedergelassener helfender Berufe, die<br />

bereits die Zusammenarbeit mit den psychosozialen Einrichtungen nutzen, gefolgt von<br />

Selbstzuweisern mit 17% der erfassten Zuweiser. 14% der KlientInnen wurden von<br />

Krankenhäusern der gemeindenahen Psychiatrie zugewiesen, rund 12% von der Familie<br />

oder von Angehörigen, in knapp 7% der Fälle sind andere psychosoziale Einrichtungen als<br />

Zuweiser aufgetreten.<br />

977,0<br />

7,7<br />

6,4<br />

11,5<br />

14,0<br />

26,0<br />

7,7<br />

0,14<br />

17,5<br />

2,1<br />

7,1


6% der KlientInnen kamen von Behörden, knapp 2% von sozialen Initiativen, 7% schließlich<br />

von beliebigen anderen Zuweisern; bei 19 KlientInnen haben Sachwalter den Kontakt zum<br />

psychosozialen Zentrum vermittelt.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 121


122 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung (MSB) - im Detail<br />

6.7 Mobile Sozialpsychiatrische<br />

Betreuung (MSB) - im Detail<br />

Die getrennte Darstellung für Angebote der Mobilen Sozialpsychiatrischen Betreuung<br />

(MSB)erfolgt seit 2004; in diesem Jahr wurde MSB als eigenständige Leistungsart in den<br />

Leistungskatalog der LEVO-BHG aufgenommen.<br />

6.7.1 Dienstposten betreuend - MSB<br />

In allen steirischen Bezirken wurde 2009 Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung angeboten<br />

- mit einer personellen Ausstattung zwischen 2 und 10 Dienstposten.<br />

Die 10 Dienstposten der MSB in Feldbach versorgen auch die Bezirke Fürstenfeld,<br />

Radkersburg sowie Graz-Umgebung Süd.<br />

VR62<br />

VR66<br />

Liezen<br />

Murau<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Leoben<br />

10+ DP<br />

-9 DP<br />

-8 DP<br />

-7 DP<br />

-6 DP<br />

-5 DP<br />

-4 DP<br />

-3 DP<br />

-2 DP<br />

-1 DP<br />

0 DP<br />

Voitsberg<br />

Bruck/Mur<br />

VR61<br />

VR63<br />

GU-Nord<br />

Graz<br />

GU-Süd<br />

Mürzzuschlag<br />

Deutschlandsberg Leibnitz<br />

VR65<br />

Weiz<br />

Hartberg<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

Fürstenfeld<br />

Radkersburg


Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie<br />

Gerontopsychiatrie<br />

Allgemeine<br />

Sozialpsychiatrie -<br />

Schwerpunkt<br />

Erwachsene<br />

DP betreuend<br />

gesamt<br />

Bezirk<br />

Region<br />

0,00<br />

0,00<br />

11,2<br />

11,2<br />

Graz Stadt gesamt<br />

VR61<br />

1,4<br />

3,6<br />

5,9<br />

11,0<br />

Graz_Ost<br />

VR61<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

Graz_West<br />

VR61<br />

0,00<br />

0,00<br />

2,4<br />

2,4<br />

Graz-Umgebung<br />

Nord<br />

VR61<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

Graz-Umgebung<br />

Süd<br />

VR61<br />

0,00<br />

0,00<br />

4,8<br />

4,8<br />

Liezen<br />

VR62<br />

0,00<br />

0,00<br />

3,0<br />

3,0<br />

Bruck a.d. Mur<br />

VR63<br />

0,00<br />

0,00<br />

3,3<br />

3,3<br />

Leoben<br />

VR63<br />

0,00<br />

0,00<br />

2,0<br />

2,0<br />

Mürzzuschlag<br />

VR63<br />

0,00<br />

0,00<br />

10,4<br />

10,4<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

Fürstenfeld<br />

VR64<br />

0,00<br />

0,00<br />

3,5<br />

3,5<br />

Hartberg<br />

VR64<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

Radkersburg<br />

VR64<br />

0,00<br />

0,00<br />

1,7<br />

1,7<br />

Weiz<br />

VR64<br />

0,00<br />

0,00<br />

3,9<br />

3,9<br />

Deutschlandsberg<br />

VR65<br />

0,00<br />

0,00<br />

2,6<br />

2,6<br />

Leibnitz<br />

VR65<br />

0,00<br />

0,00<br />

3,0<br />

3,0<br />

Voitsberg<br />

VR65<br />

0,00<br />

0,00<br />

4,3<br />

4,3<br />

Judenburg<br />

VR66<br />

0,00<br />

0,00<br />

3,8<br />

3,8<br />

Knittelfeld<br />

VR66<br />

0,00<br />

0,00<br />

3,4<br />

3,4<br />

Murau<br />

VR66<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 123


124 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung (MSB) - im Detail<br />

6.7.2 Klientenstatistik<br />

Insgesamt wurden 1.015 KlientInnen mobil sozialpsychiatrisch betreut.<br />

19,7%<br />

46,3%<br />

1,9%<br />

0,9%<br />

Klienten nach Altersbereichen -<br />

Mobile Betreuung 2009<br />

(ohne Angaben) 0-18<br />

19-30 31-40<br />

41-59 60-<br />

15,1%<br />

16,2%<br />

19,7%<br />

1,9% 0,9%<br />

Klienten nach Altersgruppen -<br />

Mobile Betreuung 2009<br />

77,5%<br />

(ohne Angaben) Kinder & Jugendliche<br />

Erwachsene Geronto<br />

Die Altersstruktur der Personen, die in betreuten Settings wohnen, ist breit gestreut, wobei<br />

- gemessen an den traditionellen Altersgruppen - rund 78% Erwachsene sind.<br />

Bereits jetzt betreffen rund 20% der Betreuungsverhältnisse Menschen über dem 60.<br />

Lebensjahr, wobei in dieser Klientenzahl auch die im Rahmen des Pilotprojektes zur mobilen<br />

gerontopsychiatrischen Betreuung stattfindenden Abklärungskontakte und Beratungen sowie<br />

die oft unerlässlichen (Mit-)Betreuungen von Angehörigen, miterfasst sind. Im Hinblick auf<br />

die demographische Entwicklung unserer Gesellschaft wird dieser Altersgruppe in Zukunft<br />

auch im Bereich der Mobilen Betreuung ein erhöhter Stellenwert zukommen!<br />

9 KlientInnen sind jünger als 18 Jahre. Für 2% der KlientInnen gibt es heuer keine<br />

Altersangaben.


11,5%<br />

10,1%<br />

0,8%<br />

27,2%<br />

0,3%<br />

0,5%<br />

6,0%<br />

5,4%<br />

2,5%<br />

2,2%<br />

33,5%<br />

Klienten ICD10 Diagnosen<br />

Mobile Betreuung 2009<br />

OD ohne Diagnose<br />

ND nicht diagnostiziert<br />

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />

psychischer Störungen<br />

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />

psychotrope Substanzen<br />

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />

Störungen<br />

F30-F39 Affektive Störungen<br />

F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />

Störungen<br />

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />

Störungen und Faktoren<br />

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />

F70-F79 Intelligenzminderung<br />

F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />

Beginn in der Kindheit und Jugend<br />

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />

Hauptzielgruppe sind Personen, die an einer massiven psychiatrischen Symptomatik leiden.<br />

2009 litten 33% unter schizophrenen Psychosen, 27% unter affektiven Störungen, 10% unter<br />

Persönlichkeits- sowie 12% unter Neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen.<br />

Organische psychische Störungen und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen<br />

machen je rund 2% aus. KlientInnen mit Intelligenzminderung und Störungen mit Beginn in<br />

der Kindheit, sowie Entwicklungsstörungen machen in Summe weitere knapp 1% der mobil<br />

betreuten Menschen aus.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 125


126 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Mobile Sozialpsychiatrische Betreuung (MSB) - im Detail<br />

4,7%<br />

5,6%<br />

7,6%<br />

56,2%<br />

5,5%<br />

12,4%<br />

8,0%<br />

Klienten Lebensunterhalte<br />

Mobile Betreuung 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

arbeitsmarktspezifische<br />

Leistungen<br />

eigenes Einkommen<br />

durch Erwerbstätigkeit<br />

Pensionen<br />

Sozialhilfe<br />

Unterstützung durch<br />

Angehörige<br />

andere<br />

Im Lebensunterhalt der KlientInnen spiegelt sich auch ihre Arbeitssituation - beide wichtige<br />

soziodemographische Charakteristika - wider:<br />

ähnlich wie bei stationären Wohnbetreuungsangeboten leben 56% der KlientInnen in mobiler<br />

Betreuung von Pensionen, 12% nehmen arbeitsmarktspezifische Leistungen in Anspruch,<br />

weitere 8% verfügen über ein Einkommen aus eigener Erwerbstätigkeit.<br />

Nur knapp 5% sind Empfänger von Leistungen der Sozialhilfe, was als ein Indiz für die Effizienz<br />

und Effektivität des, alle Lebensbereiche umfassenden, sozialpsychiatrischen<br />

Unterstützungssystems gewertet werden kann;<br />

rund 14% leben durch Unterstützung von Angehörigen oder anderen Einkünften. Für 5% der<br />

mobil betreuten KlientInnen liegen keine Angaben vor.<br />

In den meisten Fällen stehen den Betroffenen, selbst bei regelmäßigen Einkünften, nur<br />

geringe Mittel zur Verfügung. Das Dasein um die bzw. unterhalb der Armutsgrenze psychisch<br />

Kranker stellt aber nicht nur einen Risikofaktor im Hinblick auf die Erlangung und<br />

Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit sowie ihrer sozialen Integration, sondern<br />

auch eine starke Einschränkung der Lebensqualität der Betroffenen dar.


9,5%<br />

3,6%<br />

18,0%<br />

2,2%<br />

10,4%<br />

12,6%<br />

4,6%<br />

8,6%<br />

9,3%<br />

21,2%<br />

Klienten Zuweiser<br />

Mobile Betreuung 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

Behörden<br />

Familie/ Angehörige<br />

Krankenhäuser<br />

niedergelassene helfende Berufe<br />

psychosoziale Einrichtungen<br />

Sachwalter<br />

Selbstzuweisung<br />

Soziale Initiativen<br />

andere<br />

Mit 21% sind die Krankenanstalten die größten Zuweiser, welche die Patienten im Interesse<br />

einer zeitlichen Minimierung eines stationären psychiatrischen Aufenthaltes einer Mobilen<br />

Betreuung zuweisen. Weitere 18% halten psychosoziale Einrichtungen, welche - im Rahmen<br />

ihres Angebotsspektrums - die auf die individuellen Bedürfnisse der einzelnen KlientInnen<br />

abgestimmten Maßnahmen konstatieren. 12% der KlientInnen in der mobilen<br />

sozialpsychiatrischen Betreuung werden von Professionisten aus niedergelassenen helfenden<br />

Berufen zugewiesen.<br />

Weitere 9% Zuweisungen erfolgen durch die Familie oder Angehörige; 8% entfallen auf<br />

Zuweisungen von Behörden, 9% sind Selbstzuweisungen, 2% durch soziale Initiativen und<br />

letztlich 3% durch Sachwalter. Weitere 10% kommen von anderen Zuweisern.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 127


128 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Betreutes Wohnen - im Detail<br />

6.8 Betreutes Wohnen - im Detail<br />

In den verschiedenen Angeboten betreuten Wohnens im sozialpsychiatrischen<br />

Versorgungsbereich finden Menschen mit psychosozialen Schwierigkeiten Begleitung und<br />

Betreuung solange sie es brauchen und so intensiv es nötig ist.<br />

Das Betreuungsangebot für Menschen mit psychischen Erkrankungen muss ein breites<br />

Bedarfsspektrum abdecken und stellt, in den verschiedenen Betreuungsformen, auf den<br />

individuellen Betreuungsbedarf ab. Das Angebot zielt darauf ab, Unterstützung in vereinbarten<br />

Bereichen, Krisenbegleitung, Tagesstrukturierung, Beschäftigungsangebote sowie<br />

Freizeitgestaltung in der beschriebenen Form zu bieten. Menschen mit psychischen<br />

Schwierigkeiten, die unter ihrer Isolation leiden, sollen die Möglichkeit erhalten, sich<br />

auszutauschen oder an Gruppenaktivitäten teilzunehmen.<br />

Auf Basis bereits in der Praxis bewährter Betreuungsmodelle wurden differenzierte Modelle<br />

des Betreuten Wohnens im Rahmen der Leistungs- und Entgeltverordnung (LEVO) zum<br />

steirischen Behindertengesetz (BHG) erarbeitet.<br />

Diese Modelle sollen in ihrer mit Juli 2004 gültigen Formulierung auch die zukünftige<br />

Psychiatrieplanung mitbestimmen.<br />

Demnach wird zwischen den Angeboten<br />

- Wohnhaus 24-Stunden-betreut und<br />

- Wohnhaus tagesbetreut (mit Rufbereitschaft für Wochenende und Nacht)<br />

unterschieden.<br />

Daneben wird weiterhin die Kategorie der betreuten Wohngemeinschaften beibehalten<br />

werden.<br />

In der überwiegenden Zahl wünschen die Betroffenen, selbstständig in ihrer eigenen Wohnung<br />

leben zu können. Aus diesem Grund ist die Betreuung in der eigenen Wohnung mit Hilfe einer<br />

mobilen sozialpsychiatrischen (Wohn-)Betreuung der Vorzug zu geben und findet das<br />

Betreuungsangebot damit eine wichtige Ergänzung.<br />

Dieselbe Zielsetzung unterstützen auch sog. Trainingswohnungen - das sind Wohnungen,<br />

die mit befristeten Mietverträgen an psychisch beeinträchtigte Menschen vergeben werden,<br />

mit dem Ziel, durch intensive Betreuung die selbständige "Wohnfähigkeit" zu erlernen bzw.<br />

zu verbessern.<br />

Viele Betroffene können aber auch, ob als Übergang oder auf Dauer, von betreuten<br />

Gemeinschaftswohnformen profitieren. Für sie sollen die angebotenen<br />

Gemeinschafts-Wohnformen Orte des sozialen Lernens und der gegenseitigen Unterstützung<br />

sein und für Menschen, die sonst isoliert und vereinsamt leben würden, einen Rahmen für<br />

soziale Kontakte bieten.


Wie für alle anderen Formen der sozialpsychiatrischen Angebote auch gilt für alle Wohnformen<br />

die Prämisse der Erreichbarkeit, der überschaubaren Größe, des Normalisierungs- und des<br />

Integrationsprinzips.<br />

Grundsätzlich sollte für jeden Betreuungsbedarf ein passendes Angebot von Wohnhäusern,<br />

Wohngemeinschaften und Trainingswohnungen bestehen. Im Sinne einer induktiven Planung<br />

soll aber auch die Entwicklung weiterer Formen betreuten Wohnens gefördert werden und<br />

nicht eine Festschreibung derzeit bestehender Modelle erfolgen.<br />

Die Richtgröße für Wohnhäuser sind 12 — 15 Plätze (vgl. Normkostenmodell), für<br />

Wohngemeinschaften 4 — 5 Plätze.<br />

Eigene Modelle von Betreutem Wohnen für spezielle Gruppen (Forensik; Jugendliche;<br />

Gerontopsychiatrie; Mehrfachdiagnosen etc.) sind überhaupt erst zu entwickeln.<br />

Unbenommen der gewählten Kategorisierung im Bereich des Betreuten Wohnens ist, wie<br />

die folgenden Ausführungen zeigen werden, die Versorgungslage hier besonders dünn.<br />

6.8.1 Versorgungssituation im Bereich Betreutes<br />

Wohnen<br />

Die Richtlinie des Österreichischen Bundesinstitutes für Gesundheitswesen (ÖBIG) weist den<br />

strukturellen Bedarf an Wohnplätzen für eine Region aus; die folgende Darstellung bezieht<br />

sich somit auf die in betreuten Wohnhäusern und Wohngemeinschaften angebotenen<br />

Betreuungseinheiten - in dieser Darstellung nicht inkludiert sind die Angebote mobiler<br />

Wohnbetreuung.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 129


10%<br />

20%<br />

30%<br />

40%<br />

50%<br />

60%<br />

70%<br />

80%<br />

90%<br />

100%<br />

0%<br />

Liezen<br />

Murau<br />

GU-Nord<br />

Knittelfeld<br />

Leoben<br />

Bruck/Mur<br />

Mürzzuschlag<br />

Voitsberg<br />

Deutschlandsberg Leibnitz<br />

Radkersburg<br />

Feldbach<br />

Fürstenfeld<br />

Hartberg<br />

Weiz<br />

Graz<br />

Judenburg<br />

GU-Süd<br />

VR62<br />

VR66<br />

VR63<br />

VR61<br />

VR65<br />

VR64<br />

Versorgungslage<br />

(%)<br />

Plätze<br />

benötigt<br />

Plätze Soll<br />

(7/10000<br />

Ew)<br />

Plätze ist<br />

Dienstposten<br />

Einwohnerstand<br />

Bezirk<br />

Region<br />

31,6<br />

108,4<br />

158,4<br />

50,0<br />

1,4<br />

226.244,0<br />

Graz Stadt gesamt<br />

VR61<br />

0,00<br />

87,5<br />

87,5<br />

0,00<br />

0,00<br />

124.973,0<br />

Graz_Ost<br />

VR61<br />

0,00<br />

70,9<br />

70,9<br />

0,00<br />

0,00<br />

101.271,0<br />

Graz_West<br />

VR61<br />

0,00<br />

42,0<br />

42,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

60.000,0<br />

Graz-Umgebung<br />

Nord<br />

VR61<br />

0,00<br />

49,9<br />

49,9<br />

0,00<br />

0,00<br />

71.304,0<br />

Graz-Umgebung<br />

Süd<br />

VR61<br />

0,00<br />

57,6<br />

57,6<br />

0,00<br />

0,00<br />

82.235,0<br />

Liezen<br />

VR62<br />

28,6<br />

32,5<br />

45,5<br />

13,0<br />

0,00<br />

64.991,0<br />

Bruck a.d. Mur<br />

VR63<br />

0,00<br />

47,4<br />

47,4<br />

0,00<br />

0,00<br />

67.767,0<br />

Leoben<br />

VR63<br />

0,00<br />

30,1<br />

30,1<br />

0,00<br />

0,00<br />

42.943,0<br />

Mürzzuschlag<br />

VR63<br />

0,00<br />

47,0<br />

47,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

67.200,0<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

49,7<br />

8,1<br />

16,1<br />

8,0<br />

0,00<br />

23.001,0<br />

Fürstenfeld<br />

VR64<br />

10,5<br />

42,4<br />

47,4<br />

5,0<br />

0,00<br />

67.778,0<br />

Hartberg<br />

VR64<br />

0,00<br />

16,8<br />

16,8<br />

0,00<br />

0,00<br />

24.068,0<br />

Radkersburg<br />

VR64<br />

0,00<br />

60,2<br />

60,2<br />

0,00<br />

0,00<br />

86.007,0<br />

Weiz<br />

VR64<br />

0,00<br />

43,0<br />

43,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

61.498,0<br />

Deutschlandsberg<br />

VR65<br />

37,9<br />

32,7<br />

52,7<br />

20,0<br />

0,00<br />

75.328,0<br />

Leibnitz<br />

VR65<br />

24,0<br />

28,5<br />

37,5<br />

9,0<br />

0,00<br />

53.588,0<br />

Voitsberg<br />

VR65<br />

59,3<br />

13,8<br />

33,8<br />

20,0<br />

10,5<br />

48.218,0<br />

Judenburg<br />

VR66<br />

0,00<br />

20,8<br />

20,8<br />

0,00<br />

0,00<br />

29.661,0<br />

Knittelfeld<br />

VR66<br />

130 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Betreutes Wohnen - im Detail


Region<br />

VR66<br />

Region<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR66<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Bezirk<br />

Murau<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Einwohnerstand<br />

357.548,0<br />

82.235,0<br />

175.701,0<br />

268.054,0<br />

190.414,0<br />

109.351,0<br />

1.183.303,0<br />

Einwohnerstand Dienstposten Plätze ist<br />

31.472,0<br />

1.183.303,0<br />

Dienstposten<br />

1,4<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

10,5<br />

11,9<br />

Plätze ist<br />

0,00<br />

11,9<br />

50,0<br />

0,00<br />

13,0<br />

13,0<br />

29,0<br />

20,0<br />

125,0<br />

0,00<br />

125,0<br />

Plätze Soll<br />

(7/10000 Ew)<br />

Plätze Soll<br />

(7/10000<br />

Ew)<br />

250,3<br />

57,6<br />

123,0<br />

187,6<br />

133,3<br />

76,5<br />

828,3<br />

22,0<br />

828,3<br />

Plätze<br />

benötigt<br />

Plätze benötigt<br />

200,3<br />

22,0<br />

703,3<br />

57,6<br />

110,0<br />

174,6<br />

104,3<br />

56,5<br />

703,3<br />

Versorgungslage<br />

(%)<br />

0,00<br />

15,1<br />

Versorgungslage<br />

(%)<br />

Die Tabelle zeigt deutlich, dass der Bedarf von 7 Wohnplätzen pro 10.000 Einwohnern an<br />

gestuft betreuten Wohneinrichtungen, wie vom Österreichischen Bundesinstitut für<br />

Gesundheitswesen in seinen Empfehlungen "Struktureller Bedarf in der psychiatrischen<br />

Versorgung" [1] angenommen, in keinem steirischen Bezirk auch nur annähernd, bzw. in<br />

zahlreichen Bezirken noch gar nicht erfüllt ist. Beinahe alle steirischen Versorgungsregionen<br />

sind massiv unterversorgt, was - über alle steirischen Bezirke hinweg - eine<br />

Gesamtversorgungsquote von nur rd. 15% begründet.<br />

An dieser Stelle kann gesagt werden, dass das große Manko an unterschiedlich betreuten<br />

Wohnangeboten in vielen Fällen zu einer Verlängerung stationärer Aufenthalte führt.<br />

Geht man von Wohnplätzen im Sinne eines modernen sozialpsychiatrischen Gedankengutes<br />

aus, so stehen steiermarkweit nur 125 Wohnplätze bei einem Soll-Wert von 828 betreuten<br />

Wohnplätzen unterschiedlicher Betreuungsintensität zur Verfügung und konnten im<br />

Bezugszeitraum 2009 137 KlientInnen betreut werden.<br />

Betreutes Wohnen wird in den Bezirken Judenburg, Bruck. a.d. Mur, Graz, Leibnitz, Voitsberg,<br />

Hartberg und Fürstenfeld angeboten. Die Kapazitäten liegen allerdings bei 10-50% der<br />

empfohlenen Werte.<br />

Als Träger von Angeboten betreuten Wohnens steht in der Stadt Graz der Verein<br />

"Wohn<strong>plattform</strong> <strong>Steiermark</strong>" zur Verfügung und dehnt dieser seine Versorgungsaktivitäten -<br />

wie am Beispiel "Verbundmodell Obersteiermark-Ost" - im Sinne eines Kooperationsvertrages<br />

mit dem vor Ort ansässigen psychosozialen Versorger, auch auf andere Regionen der<br />

<strong>Steiermark</strong> aus. In anderen Bezirken wiederum werden die verschiedenen Angebote betreuten<br />

Wohnens — soweit vorhanden - von den vor Ort tätigen Trägervereinen wahrgenommen.<br />

Weitere Wohnangebote, auch für psychisch Kranke, bietet die Caritas an.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 131<br />

20,0<br />

0,00<br />

10,6<br />

6,9<br />

21,8<br />

26,1<br />

15,1


132 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Betreutes Wohnen - im Detail<br />

Verzerrend wirken in der <strong>Steiermark</strong> jene Großheime in den Bezirken Deutschlandsberg,<br />

Graz, Graz-Umgebung und Leibnitz, die zwar viele Heimplätze zur Verfügung stellen, von ihrer<br />

Konzeption und den Standards aber nicht den Kriterien einer modernen Sozialpsychiatrie<br />

entsprechen. 2009 bot die Sonderkrankenanstalt in Schwanberg im Bezirk Deutschlandsberg<br />

163 Pflegeplätze, das seit Nov. 2005 ebenfalls als Sonderkrankenanstalt gewidmete,<br />

ursprüngliche Pflegeheim Neutillmitsch bei Leibnitz 110, und das Pflegezentrum der<br />

Barmherzigen Brüder in Kainbach bei Graz gar 600 Pflegeplätze an. In Graz ergänzen ein<br />

Pflegeheim in Mariatrost mit 60 Plätzen sowie das Aloisianum für alkoholkranke Menschen<br />

mit 30 Plätzen das Angebot.<br />

Im Bereich der Langzeit Wohn- und Pflegeeinrichtungen standen in der <strong>Steiermark</strong> 2009<br />

überdies 10.841 bewilligte Plätze in 192 Pflegeheimen sowie 111 Pflegeplätze mit 342<br />

bewilligten Betten zur Verfügung. In vielen Fällen werden in diesen Pflegeeinrichtungen<br />

Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen versorgt, wobei die Unterbringung in vielen<br />

Fällen Fehlbelegungen aufgrund mangelnder adäquater Angeboten betreuten Wohnens sind<br />

und keine dem state of the art entsprechende Wohnversorgungen darstellen.<br />

6.8.4 Dienstposten im Betreuten Wohnen<br />

Die folgende Darstellung bezieht sich auf sämtliche dem Versorgungsbereich des Betreuten<br />

Wohnens zugewiesenen Dienstposten, jene der mobilen Wohnbetreuung sind nicht mehr in<br />

dieser Darstellung enthalten!<br />

Aufgabenteilbereich<br />

Betreute<br />

Wohngemeinschaften<br />

Wohnhäuser<br />

DP betreuend gesamt<br />

15,9<br />

25,2<br />

Allgemeine<br />

Sozialpsychiatrie -<br />

Schwerpunkt<br />

Erwachsene<br />

15,9<br />

25,2<br />

Gerontopsychiatrie<br />

0,00<br />

0,00<br />

Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrie<br />

Bezogen auf die beschriebenen Angebote betreuten Wohnens in der <strong>Steiermark</strong> wurden über<br />

alle Angebote hinweg im Berichtszeitraum 2009 41 Dienstposten für die fachliche Betreuung<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Wohngemeinschaften wurden hauptsächlich in der Stadt Graz mit gesamt 15,9 Dienstposten<br />

betreut, darüber hinaus wird - in kleinem Umfang - dieses Angebot auch in den Bezirken<br />

Hartberg, Leibnitz und Voitsberg zur Verfügung gestellt.<br />

Personalintensiver erweisen sich die Wohnhäuser dagegen mit insgesamt 25,2 Dienstposten<br />

an den Standorten Graz und Judenburg.<br />

0,00<br />

0,00


6.8.5 KlientInnenstatistik<br />

1,5%<br />

9,5%<br />

16,8%<br />

15,3%<br />

0,7%<br />

1,5%<br />

5,8%<br />

0,7%<br />

48,2%<br />

Klienten ICD10 Diagnosen<br />

Betreutes Wohnen 2009<br />

OD ohne Diagnose<br />

ND nicht diagnostiziert<br />

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />

psychischer Störungen<br />

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />

psychotrope Substanzen<br />

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />

Störungen<br />

F30-F39 Affektive Störungen<br />

F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />

Störungen<br />

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />

Störungen und Faktoren<br />

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />

F70-F79 Intelligenzminderung<br />

F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />

Beginn in der Kindheit und Jugend<br />

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />

Im Jahr 2009 wurden 137 KlientInnen im Alter zwischen 18 und 59 Jahren, davon circa 5%<br />

Migranten, wohnbetreut. Die ICD-Diagnosen zeigen, dass sich in den Maßnahmen Betreuten<br />

Wohnens Menschen mit einer massiven psychiatrischen Symptomatik finden. So litten im<br />

Jahr 2009 48% der KlientInnen an schizophrene Psychosen, 16% an affektiven Störungen,<br />

15% an Persönlichkeitsstörungen und 9% an Neurotischen, Belastungs- und somatoformen<br />

Störungen. 6% waren nicht diagnostiziert.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 133


134 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Betreutes Wohnen - im Detail<br />

2,9%<br />

7,3%<br />

44,5%<br />

4,4%<br />

2,9%<br />

6,6%<br />

31,4%<br />

Klienten Lebensunterhalte<br />

Betreutes Wohnen 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

arbeitsmarktspezifische<br />

Leistungen<br />

eigenes Einkommen<br />

durch Erwerbstätigkeit<br />

Pensionen<br />

Sozialhilfe<br />

Unterstützung durch<br />

Angehörige<br />

andere<br />

Der Schweregrad der psychiatrischen Problematik spiegelt sich auch in ihrer Arbeitssituation<br />

bzw. im Lebensunterhalt der KlientInnen - beide wichtige soziodemographische<br />

Charakteristika:<br />

gut 44% der KlientInnen sozialpsychiatrischer Wohnbetreuungseinrichtungen leben von<br />

Pensionen, 32% nehmen arbeitsmarktspezifische Leistungen in Anspruch, nur 6% verfügen<br />

über ein Einkommen aus eigener Erwerbstätigkeit.<br />

7% sind Empfänger von Leistungen der Sozialhilfe; rund 3% leben durch Unterstützung von<br />

Angehörigen, 4,3% von anderen Einkünften.<br />

In den meisten Fällen stehen den Betroffenen, selbst bei regelmäßigen Einkünften, nur<br />

geringe Mittel zur Verfügung. Eine Existenz um die bzw. unterhalb der Armutsgrenze psychisch<br />

Kranker stellt aber nicht nur einen Risikofaktor im Hinblick auf die Erlangung und<br />

Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit sowie ihrer sozialen Integration, sondern<br />

auch eine starke Einschränkung der Lebensqualität der Betroffenen dar.


5,8%<br />

2,9%<br />

0,7%<br />

29,9%<br />

12,4%<br />

2,9%<br />

1,5%<br />

2,2%<br />

4,4%<br />

37,2%<br />

Klienten Zuweiser<br />

Betreutes Wohnen 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

Behörden<br />

Familie/ Angehörige<br />

Krankenhäuser<br />

niedergelassene helfende Berufe<br />

psychosoziale Einrichtungen<br />

Sachwalter<br />

Selbstzuweisung<br />

Soziale Initiativen<br />

andere<br />

Die Statistik zeigt, dass auch die diversen Maßnahmen betreuten Wohnens zu den - soferne<br />

grundsätzlich verfügbar - bereits gut etablierten Angeboten im Rahmen der<br />

sozialpsychiatrisch/psychosozialen Versorgung gehören:<br />

Mit 37% der Zuweisungen sind die Krankenanstalten der größte Zuweiser, die den Patienten<br />

im Interesse einer zeitlichen Minimierung eines stationären psychiatrischen Aufenthaltes,<br />

im Anschluss an einen stationären Aufenthalt zum Zweck der Nachbetreuung an die regionalen<br />

Wohnbetreuungseinrichtung zuweisen.<br />

Rund 30% der Zuweisungen erfolgt durch die psychosozialen Einrichtungen, welche - im<br />

Rahmen ihres Angebotsspektrums - die auf die individuellen Bedürfnisse des einzelnen<br />

KlientInnen abgestimmten Maßnahmen konstatieren. Weitere 3% werden durch<br />

unterschiedliche Behördern zugewiesen, rund 6% sind Selbstzuweisungen.<br />

Die restlichen 24% teilen sich recht gleichmäßig auf Zuweisungen von Sachwaltern, sozialen<br />

Initiativen, niedergelassenen helfenden Berufen, den Familien und den Betroffenen selbst<br />

auf.<br />

6.8.9 Psychiatrische Familienpflege<br />

Die psychiatrische Familienpflege des Landes <strong>Steiermark</strong> (PFP) entstand - als spezielles<br />

Angebot im Bereich des betreuten Wohnens - durch das Engagement sozialpsychiatrisch<br />

handelnder Psychiater an der Landesnervenklinik Sigmund Freud (LSF) in Graz schon 1946.<br />

Von Anfang an war die PFP als Wohnversorgung für intellektuell und/oder psychisch schwer<br />

beeinträchtigte Menschen konzipiert.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 135


136 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Betreutes Wohnen - im Detail<br />

Die PFP ist eine eigenständige Organisationseinheit der KAGES in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Landesnervenklinik Sigmund Freud, und stellt sich die Aufgabe, eine sinnvolle,<br />

kostengünstige Alternative zur Unterbringung von psychisch chronisch kranken und/oder<br />

geistig behinderten Menschen in psychiatrischen Wohnheimen anzubieten.<br />

Zur Zeit werden rund 140 PatientInnen aus allen steirischen Bezirken bei etwa 100 Familien<br />

in der West-, Süd- und Oststeiermark von einem interdisziplinären Team aus FachärztInnen,<br />

PsychologInnen, PsychotherapeutInnen, Sozialassistentin, diplomiertem Pflegepersonal sowie<br />

einer Verwaltungsassistentin betreut. Neben regelmäßigen Visiten erfolgt auch die gezielte<br />

Auseinandersetzung mit alltäglichen Bedürfnissen, Regeln und Notwendigkeiten in Bereichen<br />

wie Arbeit, Freizeit, Wohnen und Ernährung und bei Bedarf auch eine therapeutische<br />

Intervention. Zusätzliche Angebote reichen von Informations- und Fortbildungsveranstaltungen<br />

für Pflegefamilien bis zur Durchführung von Urlaubswochen für Betreute.<br />

Der Fokus der fachlichen Betreuung besteht darin, den Entwicklungsprozess, den PatientInnen<br />

und die Pflegefamilien gemeinsam durchmachen, zu begleiten und bei Bedarf problembezogen<br />

einzugreifen.<br />

Das Ziel der Psychiatrischen Familienpflege ist die Unterbringung chronisch psychisch<br />

kranker und/oder geistig behinderter Menschen im Rahmen einer familiären Pflege und<br />

Integration, der Aufbau und die Förderung persönlicher, lebensechter und emotionaler<br />

Beziehungen dieser Menschen zur Pflegefamilie und die Sicherstellung einer ihren<br />

Bedürfnissen entsprechenden psychiatrischen Betreuung. Innerhalb einer Pflegefamilie<br />

entwickeln sich persönliche, lebensechte und emotionale Beziehungen.<br />

Mögliche PatientInnen werden nach dem Krankheitsbild sowie ihrer Wohn- und<br />

Integrationsfähigkeit beurteilt. Bei den Gastfamilien sind deren Kooperationsfähigkeit,<br />

Familienstruktur, Wohnkultur und Integrationsbereitschaft ausschlaggebende Beurteilungs-<br />

bzw. Entscheidungskriterien. Das Kennenlernen von Patient und Familie erfolgt in drei Phasen:<br />

zunächst wird ein Nachmittag zusammen mit dem/der BezugspflegerIn aus dem stationären<br />

Bereich bei der Gastfamilie im Sinne eines ersten Kontaktes verbracht; danach ein<br />

Wochenende allein vom Patienten bei der Familie; vor der letztlichen Entscheidung für einen<br />

Pflegeplatz wohnt der Patient zwei Wochen im Sinne einer Probezeit bei der Familie.<br />

Die PatientInnen werden in den Alltag der Familie integriert, dadurch werden ihre<br />

Handlungsspielräume erweitert, ihre Selbstbestimmung und Selbständigkeit gefördert. Im<br />

Prozess der Weiterentwicklung innerhalb einer Familie haben die PatientInnen die Möglichkeit<br />

in der Gemeinschaft Verantwortung zu übernehmen, was folglich einen Gewinn an Autonomie<br />

bedeutet. Damit einhergehend erfolgt sowohl eine Verbesserung der Lebensqualität als auch<br />

ein erhöhtes Wohlbefinden der PatientInnen. Durch diese gemeindenahe Betreuungsform<br />

können kostenintensive stationäre Aufenthalte weitestgehend vermieden werden.<br />

Gesetzlich ist die Psychiatrische Familienpflege im Steiermärkischen Pflegeheimgesetz<br />

verankert.


6.9 Arbeit und berufliche<br />

Rehabilitation - im Detail<br />

"Arbeit ist einer der wichtigsten Vorgänge, um sich als handelnder, unabhängiger und<br />

selbstbewusster Mensch erleben zu können". Diese Aussage gilt als einer der Grundsätze<br />

in der beruflichen Integration. Denn die meisten psychisch beeinträchtigten Menschen oder<br />

Menschen in akuten Lebenskrisen haben ihre Fähigkeit zu arbeiten verloren, oder sie ist<br />

zumindest vorübergehend stark eingeschränkt. Das bedeutet für diese Menschen, dass<br />

zusätzlich zur Krankheit bzw. zur Krise noch die stabilisierende Funktion der Arbeit wegfällt.<br />

Arbeitsrelevante Kompetenzförderung, Arbeitstraining sowie die Beschäftigung in sog.<br />

Trainingsfirmen sollen die berufliche Integration von Menschen mit psychischen<br />

Beeinträchtigungen wieder ermöglichen. In den unterschiedlichen Projekten zur beruflichen<br />

Integration werden Menschen, die aufgrund von psychosozialen Problemen arbeitslos oder<br />

PensionsbezieherInnen sind, auf den beruflichen Wiedereinstieg vorbereitet. Unterstützung<br />

bei der Arbeitssuche und am Arbeitsplatz selbst gibt es durch die Arbeitsassistenz.<br />

Die berufliche Rehabilitation bietet in der <strong>Steiermark</strong> derzeit die Instrumente der<br />

Arbeitsfähigkeitsprofilerstellung (3 Monate), Arbeitsdiagnostik (1 Monat), Arbeitstraining (12<br />

- 15 Monate), arbeitsrelevante Kompetenzförderung (bis 18 Monate), Arbeitsassistenz,<br />

Trainingsfirmen und Zuverdienstplätze.<br />

Ein breites Spektrum arbeitsrehabilitativer Angebote im weiteren Sinn sollen somit eine, dem<br />

individuellen Bedarf angepasste Wiedereingliederung des Betroffenen in den Arbeitsprozess<br />

ermöglichen.<br />

6.9.1 Versorgungssituation im Bereich<br />

Arbeitsassistenz<br />

Arbeitsassistenz verfolgt - für Menschen mit geistigen, körperlichen und psychischen<br />

Beeinträchtigungen - folgende hauptsächliche Zielsetzungen:<br />

1. Durchführung einer intensiven, auf den Einzelnen ausgerichtenten Form der<br />

Arbeitsvermittlung (= integrativer Teil)<br />

2. Hilfestellung bei der Erhaltung eines Arbeitsplatzes (= präventiver Teil) sowie<br />

3. Beratung und Hilfestellung bei Fragen sowohl von Seiten der Arbeitssuchenden als auch<br />

von Seiten der Firmen und Betriebe sowie Maßnahmen zur Hebung der<br />

Einstellungsbereitschaft der Betriebe (= kommunikativer Teil)<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 137


138 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Arbeit und berufliche Rehabilitation - im Detail<br />

Wolfgang Grünauer<br />

Bundessozialamt, Landesstelle <strong>Steiermark</strong><br />

Babenbergerstraße 35, 8020 Graz<br />

Arbeitsassistenz allgemein<br />

Arbeitsassistenz<br />

psychische<br />

Beeinträchtigung<br />

Arbeitsassistenz<br />

Hörbehinderung<br />

Arbeitsassistenz<br />

sehbehindert/ blind<br />

Arbeitsassistenz <strong>Steiermark</strong><br />

Stand August 2009<br />

AASS Projektträger Region<br />

Anzahl der AASS<br />

in Voll-<br />

zeitäquivalenz<br />

tatsächliche<br />

Anzahl der<br />

AASS<br />

BBRZ Österreich Leoben, Bruck/Mur, Mürzzuschlag 4,80 5<br />

Jugend am Werk Stmk. GmbH<br />

Verein für psychische und soziale<br />

Lebensberatung Judenburg<br />

Graz, Graz-Umgebung, Voitsberg,<br />

Deutschlandsberg<br />

7 9<br />

Judenburg, Knittelfeld, Murau 4 7<br />

Lebenshilfe Ennstal Liezen 3,8 4<br />

Chance B<br />

Feldbach, Fürstenfeld, Hartberg,<br />

Weiz<br />

5 6<br />

Lebenshilfe Radkersburg Leibnitz, Radkersburg 4 6<br />

pro mente <strong>Steiermark</strong><br />

Graz, Graz-Umgebung,<br />

Oststeiermark<br />

4,8 6<br />

PSZ-Leibnitz Leibnitz 2 2<br />

PSZ-Hartberg Hartberg 1,5 2<br />

Jugend am Werk Stmk GmbH <strong>Steiermark</strong> 2,5 3<br />

Odilien-Institut <strong>Steiermark</strong> <strong>Steiermark</strong> 1,6 2<br />

Gesamt 41 52<br />

Das Angebot der Arbeitsassistenz in der <strong>Steiermark</strong> ist dezentral organisiert und wird<br />

flächendeckend angeboten. Die von der Landesstelle <strong>Steiermark</strong> des Bundessozialamtes<br />

zur Verfügung gestellten, und in der Tabelle aufbereiteten Daten, bieten einen Überblick über<br />

die Trägerorganisationen der Arbeitsassistenz in ihren inhaltlichen Schwerpunktsetzungen<br />

(allgemein, für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, etc.) sowie deren regionaler<br />

Zuständigkeit.<br />

21.09.09


6.9.2 Versorgungssituation im Bereich<br />

Arbeitsrehabilitation<br />

Übergeordnete Zielsetzung sämtlicher arbeitsrehabilitativer Maßnahmen im weitesten Sinne<br />

ist die Entwicklung beruflicher Perspektiven, deren Umsetzung sowie die Integration der<br />

betroffenen Personen in den Arbeitsmarkt.<br />

VR62<br />

Region<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

Bezirk<br />

VR66<br />

Graz Stadt gesamt<br />

Graz_Ost<br />

Graz_West<br />

Graz-Umgebung<br />

Nord<br />

Graz-Umgebung<br />

Süd<br />

Liezen<br />

Bruck a.d. Mur<br />

Leoben<br />

Mürzzuschlag<br />

Feldbach<br />

Fürstenfeld<br />

Liezen<br />

Murau<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Leoben<br />

Voitsberg<br />

Einwohnerstand Dienstposten Plätze ist<br />

226.244,0<br />

124.973,0<br />

101.271,0<br />

60.000,0<br />

71.304,0<br />

82.235,0<br />

64.991,0<br />

67.767,0<br />

42.943,0<br />

67.200,0<br />

23.001,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

Bruck/Mur<br />

VR61<br />

VR63<br />

GU-Nord<br />

Graz<br />

GU-Süd<br />

Mürzzuschlag<br />

Deutschlandsberg Leibnitz<br />

191,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

16,0<br />

22,0<br />

22,0<br />

0,00<br />

22,0<br />

12,0<br />

Plätze Soll<br />

(5/10000<br />

Ew)<br />

VR65<br />

113,1<br />

62,5<br />

50,6<br />

30,0<br />

35,7<br />

41,1<br />

32,5<br />

33,9<br />

21,5<br />

33,6<br />

11,5<br />

Weiz<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 139<br />

Plätze<br />

benötigt<br />

Hartberg<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

Fürstenfeld<br />

Radkersburg<br />

-77,88<br />

62,5<br />

50,6<br />

30,0<br />

35,7<br />

25,1<br />

10,5<br />

11,9<br />

21,5<br />

11,6<br />

0,00<br />

Versorgungslage<br />

(%)<br />

168,8<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

38,9<br />

67,7<br />

64,9<br />

0,00<br />

65,5<br />

100,0


140 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Arbeit und berufliche Rehabilitation - im Detail<br />

Region<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

Bezirk<br />

Hartberg<br />

Radkersburg<br />

Weiz<br />

Deutschlandsberg<br />

Leibnitz<br />

Voitsberg<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Murau<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Einwohnerstand Dienstposten Plätze ist<br />

67.778,0<br />

24.068,0<br />

86.007,0<br />

61.498,0<br />

75.328,0<br />

53.588,0<br />

48.218,0<br />

29.661,0<br />

31.472,0<br />

1.183.303,0<br />

3,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

3,4<br />

0,00<br />

187,1<br />

42,0<br />

0,00<br />

16,0<br />

0,00<br />

15,0<br />

20,0<br />

12,0<br />

21,0<br />

0,00<br />

411,0<br />

Plätze Soll<br />

(5/10000<br />

Ew)<br />

33,9<br />

12,0<br />

43,0<br />

30,7<br />

37,7<br />

26,8<br />

24,1<br />

14,8<br />

15,7<br />

591,7<br />

Plätze<br />

benötigt<br />

0,00<br />

12,0<br />

27,0<br />

30,7<br />

22,7<br />

6,8<br />

12,1<br />

0,00<br />

15,7<br />

180,7<br />

Versorgungslage<br />

(%)<br />

100,0<br />

0,00<br />

37,2<br />

0,00<br />

39,8<br />

74,6<br />

49,8<br />

100,0<br />

Im Berichtszeitraum 2009 konnten Maßnahmen der Arbeitsrehabilitation in 12 steirischen<br />

Bezirken mit insgesamt 411 Betreuungsplätzen angeboten werden. Der Ausbaustand in den<br />

Bezirken lag dabei zwischen 37 und 100%. 63,3 Dienstposten betreuendes Personal haben<br />

insgesamt 1.136 KlientInnen betreut.<br />

6.9.3 Klientenstatistik<br />

1,1%<br />

0,6%<br />

2,5% 0,3%<br />

1,8% 4,0%<br />

3,7%0,6%2,8%<br />

9,7%<br />

20,0%<br />

39,1%<br />

13,8%<br />

Klienten ICD10 Diagnosen<br />

Arbeitsthemen 2009<br />

OD ohne Diagnose<br />

ND nicht diagnostiziert<br />

0,00<br />

69,5<br />

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />

psychischer Störungen<br />

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />

psychotrope Substanzen<br />

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />

Störungen<br />

F30-F39 Affektive Störungen<br />

F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />

Störungen<br />

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />

Störungen und Faktoren<br />

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />

F70-F79 Intelligenzminderung<br />

F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />

Beginn in der Kindheit und Jugend<br />

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen


Grafik und Tabelle zeigen das Diagnosespektrum der 2009 im Rahmen arbeitsrehabilitativer<br />

Maßnahmen betreuten KlientInnen: Gut 74% der Menschen im Bereich der<br />

Arbeitsrehabilitation sind von den drei Diagnosegruppen affektive Störungen (40%),<br />

schizophrene Störungen (20%) und Belastungsstörungen (14%) betroffen. Weitere 3% fallen<br />

in den Diagnosebereich der Störungen durch psychotrope Substanzen und 10% in den Bereich<br />

Persönlichkeitsstörungen.<br />

3,7% der KlientInnen sind nicht diagnostiziert, weitere 4% ohne Diagnose<br />

Da all diese Einrichtungen Vermittlungsquoten für Vermittlungen auf den Arbeitsmarkt zu<br />

erfüllen haben, und diese auch erreichen, kann damit ein Vorurteil in der Bevölkerung<br />

widerlegt werden. Offensichtlich können viele Menschen mit oder nach diesen schweren<br />

Störungen bei entsprechender Begleitung und genügend Zeit, um ihre Fähigkeiten wieder<br />

aufzubauen, wieder einer beruflichen Tätigkeit nachgehen.<br />

9,3%<br />

5,8%<br />

1,9%<br />

2,1%<br />

2,0%<br />

1,1%<br />

77,6%<br />

Klienten Lebensunterhalte<br />

Arbeitsthemen 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

arbeitsmarktspezifische<br />

Leistungen<br />

eigenes Einkommen<br />

durch Erwerbstätigkeit<br />

Pensionen<br />

Sozialhilfe<br />

Unterstützung durch<br />

Angehörige<br />

andere<br />

Ein großer Teil der KlientInnen, nämlich 77%, die im Kontext der sozialpsychiatrischen<br />

Betreuung arbeitsrehabilitative Maßnahmen konsumieren, tun dies im größeren Rahmen<br />

arbeitsmarktspezifischer Leistungen und bestreiten aus diesen auch ihren Lebensunterhalt;<br />

rund 6% der KlientInnen werden während der Maßnahme von Angehörigen unterstützt; knapp<br />

10% genießen ein Einkommen aus eigener Erwerbstätigkeit; nur 2% beziehen Sozialhilfe.<br />

Von Pensionen leben lediglich 24 Personen (2%).<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 141


142 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Arbeit und berufliche Rehabilitation - im Detail<br />

12,5%<br />

0,1%<br />

22,1%<br />

4,0%<br />

4,3%<br />

8,2%<br />

0,9%<br />

2,7%<br />

5,3%<br />

39,9%<br />

Klienten Zuweiser<br />

Arbeitsthemen 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

Behörden<br />

Familie/ Angehörige<br />

Krankenhäuser<br />

niedergelassene helfende Berufe<br />

psychosoziale Einrichtungen<br />

Sachwalter<br />

Selbstzuweisung<br />

Soziale Initiativen<br />

andere<br />

Als Hauptzuweiser zu arbeitsrehabilitativen Maßnahmen fungierten 2009 mit 40% Behörden,<br />

wobei die Zuweisungen vornehmlich vom AMS bzw. dem Bundessozialamt erfolgen; sowie<br />

ebenfalls mit 22% die psychosozialen Einrichtungen im Rahmen ihrer Betreuung und<br />

Therapieplanung. Die anderen Zuweiser teilen sich wie folgt auf: rund 12,5% sind<br />

Selbstzuweisungen, 4% der KlientInnen kommen von Sozialen Initiativen, 8% von<br />

niedergelassenen helfenden Berufen, 5% von Krankenhäusern, sowie 2,7% von der Familie;<br />

rund 4% kommen von anderen, nicht näher spezifizierten Zuweisern.


6.10 Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstrukturen - im Detail<br />

Menschen, die während oder nach ihrer psychischen Erkrankung keiner Erwerbsarbeit<br />

nachgehen können bzw. mit denen dieser Schritt aufgrund der Schwere der<br />

krankheitsbedingten Belastung (noch) nicht im Zuge arbeitsrehabilitativer Maßnahmen<br />

vorbereitet werden kann, wird in den "tagesstrukturierenden Einrichtungen" eine Beschäftigung<br />

geboten.<br />

Tagesstrukturen sorgen darüber hinaus mit vielen verschiedenen Maßnahmen, v.a. aber<br />

durch das (Wieder-) Erlernen von Fähigkeiten der Alltagsbewältigung, für eine allgemeine<br />

Verbesserung der Lebensqualität, für Rehabilitation und Integration psychisch und<br />

psychosozial beeinträchtigter Menschen in unserer Gesellschaft.<br />

Die Zielsetzungen reichen von der Stabilisierung und Verbesserung der psychischen und<br />

sozialen Lebenssituation, über die Erweiterung von persönlichen und sozialen Fähigkeiten,<br />

die Verhinderung von sozialer Isolation, die Förderung der Integration, die Beschäftigung in<br />

einem geschützten Rahmen als sinnvolle Strukturierung des Tages, der Unterstützung bei<br />

der Wiedererlangung der Beziehungs- und Gruppenfähigkeit, bis hin zur Vorbereitung auf<br />

Arbeitstrainingsmaßnahmen, Verbesserung der Lebensqualität und nicht zuletzt der Steigerung<br />

des individuellen Selbstwertgefühls.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 143


144 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen - im Detail<br />

6.10.1 Versorgungssituation im Bereich<br />

sozialpsychiatrischer Tagesstrukturen<br />

VR62<br />

Region<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

Bezirk<br />

VR66<br />

Graz Stadt gesamt<br />

Graz_Ost<br />

Graz_West<br />

Graz-Umgebung<br />

Nord<br />

Graz-Umgebung<br />

Süd<br />

Liezen<br />

Bruck a.d. Mur<br />

Leoben<br />

Mürzzuschlag<br />

Feldbach<br />

Fürstenfeld<br />

Hartberg<br />

Radkersburg<br />

Weiz<br />

Deutschlandsberg<br />

Liezen<br />

Murau<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Leoben<br />

Voitsberg<br />

Einwohnerstand Dienstposten Plätze ist<br />

226.244,0<br />

124.973,0<br />

101.271,0<br />

60.000,0<br />

71.304,0<br />

82.235,0<br />

64.991,0<br />

67.767,0<br />

42.943,0<br />

67.200,0<br />

23.001,0<br />

67.778,0<br />

24.068,0<br />

86.007,0<br />

61.498,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

5,8<br />

0,22<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

Bruck/Mur<br />

VR61<br />

VR63<br />

GU-Nord<br />

Graz<br />

GU-Süd<br />

Mürzzuschlag<br />

Deutschlandsberg Leibnitz<br />

76,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

25,0<br />

16,0<br />

0,00<br />

12,0<br />

30,0<br />

0,00<br />

29,0<br />

0,00<br />

12,0<br />

12,0<br />

Plätze Soll<br />

(4/10000<br />

Ew)<br />

VR65<br />

90,5<br />

50,0<br />

40,5<br />

24,0<br />

28,5<br />

32,9<br />

26,0<br />

27,1<br />

17,2<br />

26,9<br />

9,2<br />

27,1<br />

9,6<br />

34,4<br />

24,6<br />

Weiz<br />

Plätze<br />

benötigt<br />

Hartberg<br />

Feldbach<br />

VR64<br />

Fürstenfeld<br />

Radkersburg<br />

14,5<br />

50,0<br />

40,5<br />

24,0<br />

28,5<br />

7,9<br />

10,0<br />

27,1<br />

5,2<br />

0,00<br />

9,2<br />

0,00<br />

9,6<br />

22,4<br />

12,6<br />

Versorgungslage<br />

(%)<br />

84,0<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

76,0<br />

61,5<br />

0,00<br />

69,9<br />

100,0<br />

0,00<br />

100,0<br />

0,00<br />

34,9<br />

48,8


Region<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

Region<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR66<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Bezirk<br />

Leibnitz<br />

Voitsberg<br />

Judenburg<br />

Knittelfeld<br />

Murau<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Einwohnerstand Dienstposten Plätze ist<br />

75.328,0<br />

53.588,0<br />

48.218,0<br />

29.661,0<br />

31.472,0<br />

1.183.303,0<br />

Einwohnerstand Dienstposten<br />

357.548,0<br />

82.235,0<br />

175.701,0<br />

268.054,0<br />

190.414,0<br />

109.351,0<br />

1.183.303,0<br />

0,00<br />

5,8<br />

0,22<br />

0,00<br />

0,00<br />

12,6<br />

18,6<br />

Plätze ist<br />

0,00<br />

0,00<br />

5,9<br />

3,0<br />

3,8<br />

18,6<br />

76,0<br />

25,0<br />

28,0<br />

71,0<br />

47,0<br />

50,0<br />

297,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

20,0<br />

15,0<br />

15,0<br />

297,0<br />

Plätze Soll<br />

(4/10000 Ew)<br />

Plätze Soll<br />

(4/10000<br />

Ew)<br />

143,0<br />

32,9<br />

70,3<br />

107,2<br />

76,2<br />

43,7<br />

473,3<br />

30,1<br />

21,4<br />

19,3<br />

11,9<br />

12,6<br />

473,3<br />

Plätze<br />

benötigt<br />

Plätze benötigt<br />

67,0<br />

10,1<br />

6,4<br />

0,00<br />

0,00<br />

0,00<br />

176,3<br />

7,9<br />

42,3<br />

36,2<br />

29,2<br />

0,00<br />

176,3<br />

Versorgungslage<br />

(%)<br />

66,4<br />

70,0<br />

100,0<br />

100,0<br />

100,0<br />

62,7<br />

Versorgungslage<br />

(%)<br />

53,1<br />

76,0<br />

39,8<br />

66,2<br />

61,7<br />

100,0<br />

Über eigene Tagesstrukturen verfügen bislang erst 13 von insgesamt 17 steirischen Bezirken.<br />

Die <strong>Steiermark</strong> sollte — entsprechend den ÖBIG-Richtlinien über den strukturellen Bedarf in<br />

der psychiatrischen Versorgung 1998 [1], wonach 5 Klientenplätzen pro 10.000 Einwohner<br />

als Bedarfsanhaltszahl herangezogen wird - über 473 Klientenplätze verfügen, tatsächlich<br />

standen aber im Jahr 2009 lediglich 297 Klientenplätze zur Verfügung. Das entspricht einer<br />

Versorgungslage von 62%.<br />

Einen nicht nur der Vollversorgung entsprechenden, sondern sogar geringfügig darüber<br />

hinausgehenden Stand, erreichte nur die Versorgungsregion 66, das sind die Bezirke<br />

Judenburg, Knittelfeld und Murau. Weitere Regionen liegen zwischen 39 und 76 prozentiger<br />

Versorgung mit Tagesstrukturen. Die Region 61, Graz und Graz-Umgebung, kommen auf 54%<br />

der für die Einwohnerzahl notwendigen Versorgung mit Institutionen, welche<br />

tagesstrukturierende Massnahmen anbieten.<br />

Noch ohne tagesstrukturierendes Angebot waren im Berichtszeitraum 2009 die Bezirke<br />

Leoben, Graz-Umgebung, Fürstenfeld, Radkersburg.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 145<br />

62,7


146 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen - im Detail<br />

6.10.3 Klientenstatistik<br />

Insgesamt wurden im Berichtszeitraum 659 KlientInnen in sozialpsychiatrischen<br />

Tagesstrukturen betreut.<br />

9,7%<br />

0,6%<br />

9,4%<br />

23,5%<br />

0,2%<br />

0,6%<br />

0,2%<br />

1,4%<br />

3,3%<br />

1,1%<br />

3,6%<br />

1,7%<br />

44,8%<br />

Klienten ICD10 Diagnosen<br />

Tagesstätten 2009<br />

OD ohne Diagnose<br />

ND nicht diagnostiziert<br />

F00-F09 Organische, einschließlich symptomatischer<br />

psychischer Störungen<br />

F10-F19 Psychische und Verhaltensstörungen durch<br />

psychotrope Substanzen<br />

F20-F29 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte<br />

Störungen<br />

F30-F39 Affektive Störungen<br />

F40-F48 Neurotische, Belastungs- und somatoforme<br />

Störungen<br />

F50-F59 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen<br />

Störungen und Faktoren<br />

F60-F69 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen<br />

F70-F79 Intelligenzminderung<br />

F80-F89 Entwicklungsstörungen<br />

F90-F98 Verhaltens- und emotionale Störungen mit<br />

Beginn in der Kindheit und Jugend<br />

F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen<br />

Rund 70% der KlientInnen sind hier den zwei Gruppen schizophrener Störungen und affektiver<br />

Störungen zuzuordnen. Mit einer Verteilung von 45% schizophrener Psychosen, 23% affektive<br />

Störungen zeigt sich bereits der Schwerpunkt in diesem Angebot. Menschen, die sehr schwer<br />

Kontakt finden, unabhängig ob aus depressivem Erleben oder psychotischer Symptomatik,<br />

sind zumindest für eine gewisse Zeit darauf angewiesen, Unterstützung in der Gestaltung<br />

ihres Alltages zu erhalten und einen Rahmen zum Neu- oder Wiedererlernen ihrer sozialen<br />

Fähigkeiten zu erhalten. Persönlichkeitsstörungen und Belastungsstörungen machen je 10%,<br />

Störungen durch psychotrope Substanzen lediglich 2% der Diagnosen aus. Nur 3,3% haben<br />

keine Diagnose.<br />

Die Zielgruppe der schwer psychisch Erkrankten wird hier beeindruckend erreicht. Leider<br />

fehlen in einigen Regionen noch immer Angebote, sodass diese schwer betroffenen Menschen<br />

mit Wartezeiten konfrontiert sind.


4,2%<br />

3,5%<br />

6,5%<br />

67,5%<br />

5,8%<br />

10,3%<br />

2,1%<br />

Klienten Lebensunterhalte<br />

Tagesstätten 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

arbeitsmarktspezifische<br />

Leistungen<br />

eigenes Einkommen<br />

durch Erwerbstätigkeit<br />

Pensionen<br />

Sozialhilfe<br />

Unterstützung durch<br />

Angehörige<br />

andere<br />

Der überwiegende Teil von 67% der Personen bestreiten ihren Lebensunterhalt aus Pensionen,<br />

immerhin 10% aus arbeitsmarktspezifischen Leistungen. Rund 4% leben von Sozialhilfe und<br />

nur rund 2% können auf ein eigenes Einkommen zugreifen, oder erhalten Unterstützung<br />

durch Angehörige (4%) oder haben andere Einkommensformen (6%).<br />

2,9%<br />

8,3%<br />

1,8%<br />

43,9%<br />

9,1%<br />

0,8%<br />

3,6%<br />

5,2%<br />

17,1%<br />

7,3%<br />

Klienten Zuweiser<br />

Tagesstätten 2009<br />

(ohne Angaben)<br />

Behörden<br />

Familie/ Angehörige<br />

Krankenhäuser<br />

niedergelassene helfende Berufe<br />

psychosoziale Einrichtungen<br />

Sachwalter<br />

Selbstzuweisung<br />

Soziale Initiativen<br />

andere<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 147


148 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen - im Detail<br />

Tagesstrukturen sind ein Eckpfeiler im sozialpsychiatrischen Betreuungskontext; vor allem<br />

chronisch psychisch Kranke und Menschen, die nicht mehr über arbeitsrehabilitative<br />

Maßnahmen an den Arbeitsmarkt herangeführt werden können und damit im Interesse einer<br />

Tagesstrukturierung in einer Tagesstätte Beschäftigung im therapeutischen Kontext finden<br />

sollen, werden hier betreut. Die Zuweisung erfolgt häufig im Rahmen der individuellen<br />

Therapieplanung von Seiten der psychosozialen Einrichtungen. Im Jahr 2009 waren dies<br />

43% der Zuweisungen. Zu deutlich geringeren Anteilen treten aber auch niedergelassene<br />

helfende Berufe (7%), Krankenhäuser (17%), Angehörige (5%), soziale Initiativen (2%),<br />

Behördern (4%), Sachwalter (3%) bzw. die KlientInnen selbst als Zuweiser (8%) auf.<br />

6.10.7 Projekt "Leere Wohnung" M4<br />

Konzept eines Modells zur Umsetzung von Selbstbestimmung für Menschen mit<br />

sozialpsychiatrischen Problemen<br />

aKKu grazost ist eine sozialpsychiatrische Tagesstätte im Rahmen des Psychosozialen<br />

Dienstes Graz Ost des Vereins Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit.<br />

Seit ca. 4 Jahren werden vorwiegend chronisch psychisch kranke Menschen in der<br />

tagesstrukturierenden Maßnahme betreut. Aufgrund der schweren psychischen Problematik<br />

eines Teils der Klientel erweist sich eine Integration in den Arbeitsmarkt als unmöglich.<br />

Erreichbar ist ein gewisses Maß an psychischer Stabilität und der Aufbau bzw. die Pflege<br />

sozialer Kontakte. Dies erfolgt in einem ersten Schritt innerhalb der Institution. Das zentrale<br />

Ziel der Einrichtung ist die Förderung von Selbständigkeit bis zum höchstmöglich erreichbaren<br />

Niveau.<br />

Nach einigen Jahren Aufenthalt sind viele KlientInnen zwar in der Lage ihren Alltag an<br />

einzelnen tagesstättenfreien Tagen selbständig zu bewältigen, jedoch ist das soziale Netz<br />

außerhalb der Institution zu wenig tragfähig, um eine längerfristige Stabilisierung ohne oder<br />

zumindest mit deutlich geringerer institutioneller Unterstützung zu gewährleisten.<br />

Der Schritt aus dem Schutz der Institution hinaus, ist für die meisten KlientInnen deshalb<br />

schwierig, da die wesentlichen Bereiche, wie Sozialkontakte und Freizeit außerhalb der<br />

Institution nicht ausreichend selbst gestaltet werden können und es sowohl räumlich als<br />

auch inhaltlich kein geeignetes Angebot gibt, das den notwendigen Schritt aus dem<br />

professionellen Betreuungsrahmen erleichtern und unterstützen würde.<br />

Eine sinnvolle Aufgabe innerhalb einer Gemeinschaft, aber außerhalb des institutionellen<br />

Rahmens könnte jedoch den Schritt in die eigen bestimmte Lebensgestaltung ermöglichen<br />

und die Aufenthaltsdauer und das Ausmaß der institutionellen Betreuung reduzieren.


Das Hauptproblem der KlientInnen betrifft die Einsamkeit, und die Örtlichkeiten in denen<br />

sie Ideen umsetzten können. Öffentliche Orte wie Kaffeehaus, Ausstellungen und ähnliches<br />

sind zwar beliebt, bieten aber einige Nachteile.<br />

1.) Sie geben inhaltlich sehr klar vor, was in den Räumlichkeiten gemacht werden kann und<br />

was nicht. Zusätzlich bieten sie wenige Möglichkeiten, zumindest etwas geschützt zu sein.<br />

2.) Bewegung im öffentlichen Raum kostet Geld. Ohne Eintritte oder ein Mindestmaß an<br />

Konsum stehen diese Räume nicht zur Verfügung. Da es sich bei den TeilnehmerInnen aber<br />

fast ausschließlich um Menschen mit Mindestpension oder einem Bezug in ähnlicher Höhe<br />

handelt, ist die Möglichkeit sich in diesem Bereich zu bewegen schon aus diesem Grund<br />

äußerst begrenzt.<br />

Die TeilnehmerInnen einer Tagesstätte sind, auch wenn es sich um chronisch beeinträchtigte<br />

Menschen handelt, durchaus in der Lage, kreativ zu sein, inhaltliche Konzepte zu entwickeln<br />

und sie gemeinsam umzusetzen, wenn sie die Sicherheit haben, dass sie bei auftretenden<br />

psychischen Problemen stabile Ansprechpartner haben.<br />

Da eine vollständige Verselbständigung ein zu großer nächster Schritt wäre, ist die Reduktion<br />

der Teilnahmetage gerade bei den chronisch beeinträchtigten Menschen, die oft mehrere<br />

Tage in der Woche kommen, blockiert. Gerade für diese Gruppe besteht eine Warteliste, die<br />

in die Jahre geht, da hier wenig Fluktuation gegeben ist.<br />

Eine Lösungsmöglichkeit ist die Schaffung von weiteren Tagesstätten, wie es vom ÖBIG<br />

(Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen) ohnehin vorgeschlagen wird.<br />

Unbenommen dieser Notwendigkeit versuchen moderne sozialpsychiatrische Konzepte aber,<br />

neue Formen der Versorgung zu finden, die sich am unteren Rand der möglichen<br />

professionellen Beteiligung, bei gesicherter Qualität bewegen.<br />

Aus diesem Grund wurde das folgende Konzept der "leeren Wohnung" umgesetzt:<br />

Durch Anmietung von Räumlichkeiten (150 m2) konnte man den KlientInnen einen Raum<br />

für ihre Freizeitaktivitäten und für die weitere Selbststrukturierung unter Bewahrung der<br />

schützenden Gruppensituation ermöglichen.<br />

Teil des Konzeptes ist es, Raum und ein gewisses Budget für die Einrichtung zur Verfügung<br />

zu stellen, sich aber bei der Gestaltung und beim inhaltlichen Ablauf nicht einzumischen.<br />

Die Räume werden nur auf Einladung betreten. Jeder Teilnehmer erhält nach schriftlicher<br />

Akzeptierung der Hausordnung einen Schlüssel.<br />

Professionisten haben in diesem Betreuungsbereich einen sehr großen Einfluss. Jede Vorgabe<br />

bezüglich Einrichtung und Inhalt würde zu einer Form von Ablauf führen, die professionellem<br />

Denken entspricht, und den Teilnehmern die Freiheit der Entwicklung eigener Wünsche und<br />

Vorstellungen nimmt. Gerade dieses Entwickeln von Eigenem stärkt die innere Struktur, und<br />

führt zu einer weiteren Verselbständigung und gesteigertem Selbstwert.<br />

Diese Art des Vorgehens fordert extreme Zurückhaltung von Seiten der initiierenden<br />

Einrichtung.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 149


150 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Sozialpsychiatrische Tagesstrukturen - im Detail<br />

Im Ablauf ist vorgesehen, dass TeilnehmerInnen anfangs noch im Rahmen der Tagesstätte<br />

mit der eigenständigen Planung beauftragt werden, und dann tageweise Freistellungen für<br />

dieses Projekt bekommen, bis es möglich ist, einige Tage pro Woche zu reduzieren.<br />

In der ersten Phase bleiben 1-2 Tage pro Woche in der Tagesstätte als "Rückendeckung"<br />

erhalten. Diese Tage sind zur Erholung, zum Kontakthalten, aber auch zum Gewährleisten<br />

der notwenigen Sicherheit im Rest der Woche notwendig.<br />

Nach einiger Zeit zeigt sich, ob es für einige Personen möglich ist, diese Tage ganz aufzugeben,<br />

oder ob dieser Schutz in reduziertem Maß, über längere Zeit bzw. ständig notwendig ist.<br />

Da es bislang kein vergleichbares Modell für diese Form des Vorgehens gibt, konnte nicht<br />

vorhergesagt werden, wie sich das Projekt bewähren würde.<br />

Da Entwicklungen grundsätzlich langsam vor sich gehen, wurde ein Zeitraum von rund drei<br />

Jahren kalkuliert, um seriöse Aussagen über den Erfolg treffen zu können.<br />

Nach zwei Jahren zeigt sich aber bereits, dass nach einer ersten Phase der Verunsicherung<br />

und Krise sich jetzt eine stabile Gruppe gebildet hat, die gemeinsam die Freizeit verbringt.<br />

Es ist ihnen gelungen die Räumlichkeiten für sich feierlich zu eröffnen und jetzt sogar einen<br />

regelmäßigen Kaffeebetrieb einmal pro Woche zu bewerkstelligen.<br />

Durch die Bildung dieser Kerngruppe, welche die Räumlichkeiten nutzt und dort für Belebung<br />

sorgt, ist es für weitere TeilnehmerInnen viel leichter möglich, hier anzubinden und ebenfalls<br />

Tage in diese Form der Selbstorganisation zu schifften.<br />

Da es sich hier um ein völlig neues Konzept handelt, wird der Prozess evaluiert und<br />

wissenschaftlich begleitet.<br />

Autor: Dr. Günter Klug, Leiter des psychosozialen Dienstes Graz-Ost der Gesellschaft zur<br />

Förderung seelischer Gesundheit


6.11 Krisendienst<br />

Bei psychiatrischen Akutfällen, bei denen eine Hospitalisierung nicht unbedingt nötig erscheint,<br />

sollten - bei grundsätzlicher Erreichbarkeit - als erste Ansprechpartner der aktuell psychiatrisch<br />

Behandelnde/Betreuende bzw. die entsprechende Einrichtung, oder aber der niedergelassene<br />

Psychiater kontaktiert werden.<br />

Erst wenn diese nicht erreicht werden können, sollten die Ambulanzen der LSF, an der Univ.<br />

Klinik für Psychiatrie sowie im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eggenberg kontaktiert,<br />

bzw. ein sozialpsychiatrischer Krisendienst in Anspruch genommen werden.<br />

Gedacht als eine landesweite, kostenlose Einrichtung, die seelische Not- und Krisensituationen<br />

durch ein Telefonat oder den persönlichen Einsatz vor Ort (mobiler Krisendienst) zu lösen<br />

sucht, richtet sich ein Krisendienst an Menschen in psychosozialen Krisen und psychiatrischen<br />

Notsituationen sowie alle Personen aus deren nahem Umfeld, insbesondere Angehörige.<br />

Das Angebot umfaßt in erster Linie Erreichbarkeit rund um die Uhr, telefonische und mobile<br />

Krisenintervention und die Vereinbarung weiterer Schritte beziehungsweise die Vermittlung<br />

an eine weiterführende Betreuung.<br />

Trotz des dringenden Bedarfs hat sich ein Krisendienst für die <strong>Steiermark</strong> aus Gründen<br />

mangelnder personeller Ressourcen, noch nicht realisieren lassen. Einzig in der Region<br />

<strong>Steiermark</strong> Ost mit den Bezirken Feldbach, Fürstenfeld und Radkersburg wird der Klientel<br />

ein 24-Stunden Journaldienst angeboten.<br />

Im Interesse einer integrativen psychosozialen/sozialpsychiatrischen Versorgung der<br />

steirischen Bevölkerung findet jedoch eine gute Vernetzung mit allgemeinen telefonischen<br />

Notdiensten wie der Telefonseelsorge (Tel.: 142), dem Sorgentelefon des<br />

Kinderschutzzentrums Graz für Kinder und Jugendliche (Tel.: 0800/201-440), dem<br />

Frauenhaus (Tel.: 42 99 00), der Notschlafstelle für Jugendliche bei Krisen (Tel.: 48 29 59),<br />

der Stiftung WEIL - für junge suizidgefährdete Menschen (Tel.: 0664/3586786) etc.statt.<br />

Im Interesse der Qualitätssicherung erfahren die MitarbeiterInnen der Telefonseelsorge eine<br />

jährlich Mitarbeiterschulung zum Umgang mit Menschen in<br />

psychosozialen/sozialpsychiatrischen Krisen.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 151


152 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />

6.12 Spezialangebote<br />

6.12.1 Dienstposten betreuend nach<br />

Altersgruppenschwerpunkten<br />

Aufgabenteilbereich<br />

Andere Wohnformen für<br />

psychisch kranke Menschen<br />

Spezialangebot<br />

Beratungsstellen<br />

Spezialangebot Kinder und<br />

Jugendliche<br />

Spezialangebot<br />

Migrantenpsychiatrie<br />

Spezialangebot Tagesstätten<br />

DP betreuend gesamt<br />

1,5<br />

1,6<br />

0,19<br />

9,6<br />

0,89<br />

Allgemeine Sozialpsychiatrie Kinder- und<br />

- Schwerpunkt Erwachsene Jugendpsychiatrie<br />

Für den Bereich Spezialangebote, auf den ca 6% der Gesamtklientel entfallen, lässt sich<br />

eine Dienstpostenverteilung wie folgt feststellen: 9,5 Dienstposten entfallen auf Angebote<br />

der Migrantenpsychiatrie, gefolgt von 1,6 Dienstposten bei Beratungsstellen und 1,46<br />

Dienstposten bei Anderen Wohnformen für psychisch kranke Menschen, sowie - neu seit<br />

2009 - 0,88 DP für spezielle Tagesstätten-Angebote, die im Altersgruppenschwerpunkt Kinder-<br />

und Jugendpsychiatrie angesiedelt sind.<br />

6.12.2 Gerontopsychiatrische Angebote<br />

Aufgrund der demographischen Entwicklung müssen wir uns auf eine sukzessive wachsende<br />

Zahl alter Menschen einstellen und mit einem angemessenen Angebotsspektrum - auch im<br />

Bereich der psychosozialen Versorgung - darauf reagieren. Sind es heute in Österreich bereits<br />

über 20%, so werden um 2035 bereits rund 35% der Gesellschaft der Gruppe sog. "alter<br />

Menschen" angehören. Gleichzeitig damit steigt auch die Zahl der Menschen mit psychischen<br />

Problemen in diesem Lebensabschnitt, denn laut Schätzungen leiden 25 - 30% der Menschen<br />

über 60 Jahren unter einer psychischen Störung; von diesen benötigen wiederum rund ein<br />

Viertel dringend einer psychiatrischen Behandlung. Unter den häufigsten Diagnosen sind<br />

Demenzerkrankungen, gefolgt von depressiven Störungen und schizophrenen<br />

Psychosen/Wahn.<br />

1,5<br />

1,6<br />

9,6<br />

0,19<br />

0,89


Damit kommt auch auf die psychosoziale/sozialpsychiatrische Versorgung eine große Aufgabe<br />

zu, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass familiäre Unterstützungsstrukturen in Zukunft<br />

immer dünner gesät und dem zufolge alternative Versorgungs- und Unterstützungsstrukturen<br />

unumgänglich sein werden.<br />

In der Behandlung und Betreuung alter Menschen ist es ebenso wichtig wie beim jungen<br />

oder erwachsenen Menschen, nicht nur das Symptom, sondern - im Sinne des<br />

bio-psycho-sozialen Modells - den Menschen in seiner Ganzheit ins Zentrum der Bemühungen<br />

zu stellen.<br />

Für die stationäre gerontopsychiatrische Versorgung stehen in der Landesnervenklinik<br />

Sigmund Freud (LSF) 109 Betten der Gerontopsychiatrischen Abteilung zur Verfügung.<br />

Ambulant zeigt sich, dass zwar prinzipiell viele Hilfsangebote vorhanden sind, um den<br />

Bedarfen und Bedürfnissen alter Menschen gerecht zu werden, der überwiegende Anteil<br />

widmet sich dabei aber somatischen Belangen und kaum psychischen/psychiatrischen<br />

Problemstellungen; die Herausforderung v.a. für die psychosozialen Versorger besteht aber<br />

in dem vom Betroffenen allein nicht mehr zu bewerkstelligenden hohen Koordinationsaufwand<br />

zwischen den einzelnen Hilfsangeboten. Hier bietet sich vor allem der so genannte erweiterte<br />

Case Management-Ansatz als bewährter Weg, um die Aufgaben und Abläufe aller an der<br />

Patientenversorgung beteiligten Professionisten zu koordinieren und damit die Leistung<br />

möglichst effizient zu erbringen sowie ergänzend auch noch die unerlässliche Vernetzung<br />

mit dem informellen Hilfssystem, wie der Familie, Freunden, den Nachbarn, usw. herzustellen..<br />

Ziel muss es sein - wie in allen Bereichen der sozialpsychiatrischen Versorgung - so lange als<br />

sinnvoll eine Übersiedelung ins Pflegeheim hinauszuzögern und dem Betroffenen seine<br />

Selbständigkeit und Selbstbestimmtheit zu erhalten.<br />

Um das zu ermöglichen, müssen viele Maßnahmen gesetzt und Rahmenbedingungen<br />

geschaffen und - vor allem auch - koordiniert werden, die auch für den alten Menschen ein<br />

Leben in höchstmöglicher Lebensqualität zu Hause garantieren und sich dabei auch noch<br />

als wesentlich kostengünstiger erweisen, als jede Variante einer stationären Unterbringung.<br />

Neben dem "brookering" - muss aber v.a. auch der Beziehungskomponente in Form einer<br />

durchgehenden Bezugsperson, im Interesse der Einsamkeitsprophylaxe Rechnung getragen<br />

werden.<br />

Aus diesen Beweggründen wurde bereits 2003 ein Konzept für die extramurale<br />

gerontopsychiatrische Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> entwickelt, das den Rahmen für den<br />

Auf- und Ausbau eines gerontopsychiatrischen Versorgungsnetzes in den kommenden Jahren<br />

geben soll.<br />

Aus dem selben Jahr stammt eine Richtlinie des ÖBIG zur gerontopsychiatrischen<br />

Versorgungsstruktur, welche die Arbeit der Psychiatrieplanung gleichermaßen unterstützt.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 153


154 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />

Im Raum Graz steht die Mobile gerontopsychiatrische Assistenz (SOPHA) für die Betreuung<br />

von alten Menschen mit komplexen sozialpsychiatrischen Bedürfnissen zur Verfügung. Neben<br />

der Verbesserung des medizinischen, psychischen, sozialen und funktionalen Status steht<br />

vor allem auch die Schaffung eines formellen und informellen Netzwerkes bzw. dessen<br />

Entlastung im Zentrum der Bemühungen, was zu einer Stabilisierung gerontopsychiatrisch<br />

Erkrankter und damit zum Erhalt der außerstationären Wohnfähigkeit beitragen soll.<br />

Mit demselben Fokus steht das Gerontopsychiatrische Zentrum (GPZ) als Anlaufstelle für<br />

medizinische Abklärungen, Beratung und Entlastung für Erkrankte sowie deren Angehörige<br />

zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus werden gerontopsychiatrische PatientInnen nach Maßgabe vorhandener<br />

Ressourcen in den Psychosozialen Diensten betreut.<br />

Über alle Einrichtungen hinweg wurden im Berichtszeitraum 2009 insgesamt 2118<br />

PatientInnen im Altersgruppenschwerpunkt "Alte Menschen" betreut. Das sind 12% der<br />

Gesamtklientel. Aufgrund nicht ausreichender Personalressourcen kann jedoch längst nicht<br />

auf den tatsächlichen Bedarf reagiert werden!<br />

Kontakte:<br />

Landesnervenklinik Sigmund Freud<br />

Gerontopsychiatrische Abteilung<br />

Wagner Jauregg Platz 1, 8053 Graz<br />

Tel.: 0316/2191-2215<br />

e-mail: internet@lsf-graz.at<br />

Geronto Psychiatrisches Zentrum<br />

Plüddemanngasse 33, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/890035<br />

e-mail: gpz@gfsg.at<br />

Sozialpsychiatrische Assistenz für ältere Menschen<br />

Hasnerplatz 4, 8010 Graz<br />

Tel.: 0316/676076-149<br />

e-mail: psz.hasnerplatz@gfsg.at


6.12.3 Kinder- und Jugendpsychiatrische Angebote<br />

Die Kinder- und Jugendpsychiatrische Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> war im Berichtszeitraum<br />

weder im stationären, noch im außerstationären Bereich ausreichend gewährleistet:<br />

Im stationären Bereich steht die Kinder- und Jugendpsychiatrische Abteilung der<br />

Landesnervenklinik Sigmund Freud mit 41 Betten sowie einer Tageskllinik zur Verfügung.<br />

Darüber hinaus werden Kinder und Jugendliche auf der psychosomatisch -<br />

psychotherapeutischen Station und Ambulanz der Universitäts-Kinderklinik betreut.<br />

Im außerstationären Bereich kann aufgrund der zu geringen personellen Ressourcen in den<br />

psychosozialen Beratungszentren auf den steigenden Bedarf an Kinder- und<br />

Jugendpsychiatrischer Betreuung längst nicht angemessen reagiert werden.<br />

Derzeit kann in den Beratungszentren in Hartberg, Leibnitz, Voitsberg, Hausmannstätten für<br />

GU-Süd sowie Feldbach mit den Außenstellen Fürstenfeld und Radkersburg, wenn auch nur<br />

mit geringer Kapazität so doch spezifisch, für Kinder- und Jugendliche sozialpsychiatrische<br />

Betreuung angeboten werden.<br />

In Graz stehen als spezifische Angebote des Psychosozialen Dienstes Graz-Ost die<br />

EPA-Kreatiwerkstatt für die Altersgruppe 15 - 25jährige (Kontakt: Tel.: 0316/228029) sowie<br />

EPA-2Zeit (Kontakt: Tel.: 0316/228445) zur Verfügung - beide mit dem Ziel, junge Menschen<br />

mit psychischen Problemen adäquat an das Thema Arbeit heranzuführen. Berufsfindung<br />

für Jugendliche derselben Altersgruppe bietet das Projekt Neuland am Standort des<br />

PSZ-Graz-Ost, Plüddemanngasse 45.<br />

Speziell auf Jugendliche ausgerichtete Arbeitsassistenz bietet Pro Mente <strong>Steiermark</strong> für Graz<br />

und Graz-Umgebung (Kontakt: Tel.: 0316/712726-14).<br />

In Graz ergänzen das Institut für Klinische Psychologie, Psychotherapie und<br />

Gesundheitsförderung des Kindes- und Jugendalters in der Hilmgasse, mit Exposituren in<br />

Feldbach sowie in Mitterdorf im Mürztal, sowie das Institut für Kind, Jugend und Familie in<br />

der Lagergasse mit Exposituren im Bezirk Voitsberg sowie in Bruck/Mur, das<br />

Beratungsangebot.<br />

Im Berichtszeitraum 2009 wurden in den verschiedenen Betreuungsbereichen der<br />

extramuralen sozialpsychiatrischen Einrichtungen, die ein dezidiertes Betreungsangebot für<br />

dies Altersgruppe anbieten, insgesamt 1163 Kinder und Jugendliche betreut. Das sind 6,7%<br />

der Gesamtklientel.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 155


156 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />

Als landeseigene Einrichtung steht speziell für Kinder mit Störungen der psychischen und<br />

kognitiven Persönlichkeitsentwicklung, bei reaktiven und alterstypischen psychosomatischen<br />

Verhaltensstörungen und nicht zuletzt bei Gefahr für die Entwicklung durch das soziale<br />

Umfeld, die Heilpädagogische Station des Landes <strong>Steiermark</strong> in der Krottendorferstraße in<br />

Graz-Wetzelsdorf zur Verfügung (Kontakt: Tel.: 0316/284218).<br />

Ein weiteres Angebot bieten Kinderschutzzentren in den Bezirken Weiz (für Weiz, Hartberg<br />

und Fürstenfeld), Deutschlandsberg, Bruck/Mur, Bruck-Kapfenberg, Leibnitz (auch zuständig<br />

für die Bezirke Radkersburg und Feldbach), Knittelfeld sowie in der Stadt Graz. Sie richten<br />

sich mit ihrem Angebot in erster Linie an Kinder und Jugendliche mit Gewalterfahrungen wie<br />

psychischer, körperlicher, sexueller Ausbeutung oder auch Vernachlässigung; ergänzend<br />

stehen sie aber auch jedem anderen, etwa bei Überforderung in Erziehungsaufgaben, Verdacht<br />

auf und/oder Wissen über Gewalterfahrungen von Kindern, usw. offen.<br />

In der Präventionsarbeit wird LehrerInnen, KindergärtnerInnen, Tagesmüttern usw. nicht<br />

zuletzt in ihrer Funktion als MultiplikatorInnen Information geboten.<br />

Ebenfalls an Kinder richtet sich das Sorgentelefon 0800/201-440 als eine Serviceeinrichtung<br />

des Sozialressorts des Landes <strong>Steiermark</strong>. In einem telefonischen Beratungsgespräch werden<br />

gemeinsam mit den AnruferInnen Strategien besprochen, um schrittweise eine Veränderung<br />

der Probleme erreichen zu können. Wird im Rahmen eines Beratungsgespräches festgestellt,<br />

dass eine Therapie hilfreich ist, besteht die Möglichkeit der Vermittlung an eine geeignete<br />

Beratungseinrichtung. Das Sorgentelefon stellt aber auch ein breites Informationsangebot<br />

zur Verfügung. Dieses Angebot steht mittlerweile auch online unter www.sorgentelefon.at<br />

zur Verfügung.<br />

Nicht zuletzt greifen auch Kinder und Jugendliche auf das Angebot der Telefonseelsorge<br />

unter der Telefonnummer 142 bzw. ebenfalls online unter www.telefonseelsorge.at zurück.<br />

Weitere Angebote für Jugendlichen im Ballungsraum Graz:<br />

In akuten Krisensituationen finden Jugendliche bei tartaruga telefonische und persönliche<br />

Beratung und im Bedarfsfall Schutz und Aufnahme mit begleitender Betreuung. Auslöser für<br />

die Inanspruchnahme des Angebotes von tartaruga sind meist persönliche Krisen auf dem<br />

Hintergrund von Gewalterfahrung, sexueller Ausbeutung oder Vernachlässigung in der Familie.<br />

Die Einrichtung richtet ihr Hilfsangebot direkt an die Jugendlichen - also ohne Vermittlung<br />

durch Jugendämter bzw. Beratungsstellen und schließt inhaltlich an das Angebot der<br />

Kinderschutzzentren für die Altersgruppe der Jugendlichen an (Kontakt: Tel.: 0316/772526).<br />

Auch das Schlupfhaus leistet ein vergleichbares Angebot: Jugendliche finden hier - als<br />

Ergänzung zum bestehenden höherschwelligen Unterbringungs- und Beratungsangebot -<br />

eine niederschwellige Notschlafstelle, welche Jugendlichen in unterschiedlichsten<br />

Problemsituationen den Zugang zum etablierten Hilfsangebot erleichtern, darüber hinaus<br />

aber - speziell für schwer erreichbare Jugendliche - ein konstantes und professionell begleitetes


Beziehungsangebot setzen soll, um auf diese Weise zumindest einen losen Kontakt<br />

aufrechterhalten und die Jugendlichen allmählich und behutsam an weiterführende<br />

Hilfsangebote heranführen zu können (Kontakt: Tel.: 0316/482959).<br />

Nähere Informationen zu allen Angeboten können über das Portal www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at<br />

in Erfahrung gebracht werden.<br />

6.12.4 Forensische Psychiatrie<br />

Die Forensische Psychiatrie befasst sich mit Fragen der Begutachtung von Menschen mit<br />

psychischen Störungen und der Behandlung von psychisch kranken Rechtsbrechern. Zu<br />

ihren zentralen Aufgaben zählen die Beurteilung von Zurechnungs- und Schuldfähigkeit, der<br />

Geschäfts- und Prozessfähigkeit, der Prognostik und der Beeinträchtigung der Berufs- und<br />

Arbeitsfähigkeit durch psychische Störungen.<br />

Für die Psychiatrieplanung stellt sich vor allem die Frage nach einer adäquaten Unterbringung<br />

und Versorgung psychisch kranker Rechtsbrecher während bzw. nach ihrer Entlassung aus<br />

dem Maßnahmenvollzug.<br />

Abgesehen davon, dass in fast allen psychiatrischen Krankenhäusern in Österreich forensische<br />

Schwerpunktabteilungen eingerichtet sind und forensisch-psychiatrische Ambulanzen geführt<br />

werden, müssen - dem durch die steigende Zahl der Einweisungen in Anstalten für psychisch<br />

kranke Rechtsbrecher entstandenen wachsenden Bedarf entsprechend - alternative Modelle<br />

der Unterbringung nach einer bedingten Entlassung aus dem Maßnahmenvollzug überlegt<br />

werden.<br />

Bei der Diskussion um solche Nachsorgeprojekte sind Fragen des Sicherheitsbedürfnisses<br />

der Bevölkerung jenen der Effizienz forensicher Therapie und Rehabilitation<br />

gegenüberzustellen und gegeneinander abzuwägen. Die Diskussion um eine effektive<br />

Kriminaltherapie und erst dadurch ermöglichte Überlegungen zu einer sorgfältigen<br />

Entlassungs- und Nachsorgeplanung bewegt sich im permanenten Spannungsfeld zwischen<br />

Risikoabschätzung, Hilfe und Kontrolle.<br />

Die <strong>Steiermark</strong> verfügt aktuell im Bereich forensicher Psychiatrie über eine Forensische<br />

Station mit 24 systemisierten Betten im Bereich der Landesnervenklinik Sigmund Freud.<br />

Ambulant wird unter der Trägerschaft der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit<br />

die Forensische Nachbetreuungsambulanz "FONAST" betrieben. Hier werden PatientInnen<br />

betreut, die vom Gericht die Weisung erhielten, sich einer psychotherapeutischen oder<br />

psychiatrischen Behandlung zu unterziehen. Bei freien Kapazitäten stehen diese<br />

Therapieplätze auch Personen ohne richterliche Weisung zur Verfügung.<br />

Die Behandlung ist für den/die KlientIn kostenlos, sofern eine Weisung nach § 179a StVG<br />

vorliegt. Die Therapie erfolgt ensprechend den Forderungen des Psychotherapie- und des<br />

Ärztegesetzes streng vertraulich.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 157


158 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />

Kontakte zur FONAST - Forensischen Nachbetreuungsambulanz <strong>Steiermark</strong>:<br />

- Standort Graz: Arche Noah 8 - 10, 8020 Graz. Tel.: 0316/820234-118.<br />

- Standort Leoben: Parkstrasse 11/2. Stk., 8700 Leoben. Tel.: 03842/45177-25<br />

- Standort Liezen: Hauptstrasse 4, 8940 Liezen.<br />

Von Seiten der verantwortlichen MitarbeiterInnen der steirischen Strafvollzugsanstalten<br />

werden unterschiedliche Nachsorgemodelle für den Zeitraum nach der bedingten Entlassung<br />

aus dem Strafvollzug als besonders dringlich eingefordert.<br />

Mit Erlass des BMJ wurde für Herbst 2007 im Sinne eines Modellprojektes für alternative<br />

Unterbringungsformen für aus dem Maßnahmenvollzug entlassene Personen, ein<br />

forensisch/sozialtherapeutisches Wohnprojekt mit rund 20 Wohnplätzen genehmigt.<br />

6.12.5 Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />

SozialbegleiterInnen bieten Menschen mit psychischen Erkrankungen während oder nach<br />

einem Klinikaufenthalt Hilfe und Unterstützung in Form von sozialem Kontakt. Dadurch soll<br />

es den Betroffenen erleichtert werden, wieder mit den Anforderungen des Alltags fertig zu<br />

werden; denn die Erfahrung zeigt, dass eine vertrauensvolle Beziehung die Lebensqualität<br />

deutlich verbessern kann!<br />

Dabei arbeiten SozialbegleiterInnen mit psychosozialen Zentren, ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen<br />

und anderen Sozialeinrichtungen zusammen. Alle SozialbegleiterInnen arbeiten ehrenamtlich<br />

und unterliegen der Schweigepflicht.<br />

Die <strong>Steiermark</strong> verfügt heute mit dem Verein Pro Humanis über die größte<br />

Laienhelfer-Organisation Österreichs! Ausgehend von der Vereinszentrale in Graz werden in<br />

unserem Bundesland SozialbegleiterInnen organisiert, ausgebildet und betreut.<br />

Dem heutigen Ausbaustand dieses ergänzenden Betreuungsangebotes — der Verein kann<br />

mittlerweile auf mehr als 300 ehrenamtliche MitarbeiterInnen verweisen — liegt eine 19-jährige<br />

Vereinsgeschichte zugrunde:<br />

Bereits im November 1991 begann ein erstes Team am Aufbau dieser "Nachbegleitung" zu<br />

arbeiten — auf ehrenamtlicher Basis wurden psychisch kranke Frauen besucht, um mit ihnen<br />

zu sprechen, sie zu motivieren und aufzubauen. Im Oktober 1992 wurde dann der Verein<br />

"Frauen für Frauen" gegründet.<br />

Im Jahr 1998 wurde der Verein als Arbeitskreis in die "Gesellschaft zur Förderung seelischer<br />

Gesundheit" aufgenommen. Im selben Jahr fand auch die erste rein männliche<br />

Ausbildungsgruppe für Sozialbegleiter von psychisch kranken Männern statt und so wurde<br />

aus "Frauen für Frauen" der Verein Pro humanis. Leben. Helfen. Seit 2002 schließlich steht<br />

der Verein auch organisatorisch wieder auf eigenen Beinen.


Nachdem nur 15% aller SozialbegleiterInnen bei Pro Humanis Männer sind, zielt das jüngste<br />

Projekt "next task - Sozialbegleiter 60+" darauf ab, Männer, die kurz vor der Pension stehen<br />

bzw. junge Senioren, zu diesem für sie selbst und die Gesellschaft gewinnbringenden<br />

Engagement zu bewegen.<br />

Für die Organisation, Ausbildung und Betreuung aller ehrenamtlichen SozialbegleiterInnen<br />

stehen - getrennt zuständig für die organisatorische, die fachliche Leitung sowie für die<br />

Betreuung - in der Zentrale von Pro Humanis in der Dreihackengasse 1 in 8020 Graz im<br />

Berichtszeitraum 2009 insgesamt sechs hauptamtliche MitarbeiterInnen zur Verfügung.<br />

6.12.6 Interkulturelle psychosoziale Versorgung<br />

Migration ist auch für die <strong>Steiermark</strong> und im Besonderen für die Stadt Graz als Ballungsgebiet<br />

ein nicht zu ignorierendes Thema; rund 2500 Asylwerber pro Jahr allein in Graz weisen darauf<br />

hin, dass nicht zuletzt die sozialpsychiatrische Betreuung auch auf diese Zielgruppe Rücksicht<br />

nehmen muss.<br />

Im Rahmen des Asylwerbergrundversorgungsprojektes der Caritas und der Stadt Graz wurde<br />

die Gesundheitsstelle des Vereins OMEGA (Verein für Opfer von Gewalt und<br />

Menschenrechtsverletzungen) bereits im Dezember 1997 um Mithilfe bei der medizinischen<br />

und psychologischen Versorgung in Zusammenarbeit mit Vertrauensärzten gebeten. Um ein<br />

effizientes Konzept entwickeln zu können, wurde eine Erhebung zum Gesundheitszustand<br />

von 150 AsylwerberInnen, die in verschiedenen Flüchtlingsheimen (u.a. Franziskushaus,<br />

Lorenzheim, St. Leonhard, Mühlgangweg) der CARITAS untergebracht waren, im Zeitraum<br />

von Juli - August 1998 durchgeführt.<br />

Ziel der Studie war es, eine ungefähre Orientierung über den aktuellen Gesundheitszustand<br />

der AsylwerberInnen erreichen zu können, um eventuelle präventive oder medizinische<br />

Maßnahmen ergreifen zu können.<br />

Aus den Ergebnissen der Studie konnte u.a. der Schluss gezogen werden, dass ein hoher<br />

Prozentsatz der Befragten unter psychischen Symptomen leidet und daher eine weitere<br />

psychologisch-medizinische Beratung und Betreuung erforderlich wäre.<br />

Seither konnten verschiedene Projekte initiiert werden:<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 159


160 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />

6.12.6.a OMEGA - Gesundheitsstelle<br />

Die gesundheitliche Situation von MigrantInnen wird nicht allein durch ihre spezifischen<br />

Lebensbedingungen gefährdet, sondern ist häufig durch zusätzliche Stressoren, wie<br />

traumatisierende Ereignisse im Heimatland, Verlusterlebnisse, Ausweisungsbedrohung oder<br />

auch Diskriminierung beeinträchtigt. Rund zehn Prozent der Wohnbevölkerung in Österreich<br />

haben bereits eine andere Staatsbürgerschaft als die österreichische und es ist eine große<br />

und gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Chancengleichheit nicht nur bezüglich der Teilhabe<br />

am sozialen und kulturellen Leben, sondern auch bezüglich des Zugangs zur<br />

Gesundheitsversorgung herzustellen.<br />

Trotz des höheren Krankheitsrisikos nehmen Migranten aufgrund von Informationsdefiziten,<br />

Verständigungsschwierigkeiten und eines erschwerten Zuganges zum Gesundheitswesen<br />

kaum an Vorsorgemaßnahmen teil.<br />

Aus diesem Grund verfolgt die Gesundheitsstelle des Vereins in der Granatengasse 2 in Graz<br />

primär die Idee, psychisch gesunde Menschen, die traumatischem Stress ausgesetzt waren<br />

und aufgrund dessen für psychische Probleme und Störungen anfälliger sind, durch<br />

verschiedene, nicht nur psychosoziale, Angebote zu unterstützen:<br />

Schon primärpräventiv sollen für diese Menschen, die als Flüchtlinge, Asylwerber, etc. nach<br />

Österreich kommen, Betreuungsangebote gemacht werden, die Anpassungsschwierigkeiten<br />

vorbeugen, oder eine Verschlechterung des psychischen Zustandes bzw. der Entwicklung<br />

psychischer Störungen entgegenwirken;<br />

wo bereits krankhafte psychische Beeinträchtigungen vorhanden sind, sollen diese durch<br />

weiterführende Betreuungsangebote gemildert und der Einzelnen bzw. Familien bei der<br />

Überwindung dieser Schwierigkeiten unterstützt werden.<br />

Die Betreuung soll durch ein multiprofessionelles Team, das unter Einbindung von<br />

Psychotherapeuten arbeitet, regelmäßig und langfristig angeboten werden.<br />

6.12.6.b Aufsuchende sozialpsychiatrische Betreuung von Menschen in<br />

Notschafstellen und Flüchtlingshäusern der Caritas<br />

(Kooperationsprojekt des Vereins Omega und der Caritas der Diözese Graz-Seckau)<br />

Mit dem Pilotprojekt "Sozialmedizinische Beratung für Menschen in Notschlafstellen,<br />

Obdachlosenheimen und ähnlichen Einrichtungen" wurde in der <strong>Steiermark</strong> ein Angebot<br />

lanciert, das ergänzend zu den bereits etablierten sozialpsychiatrischen und medizinischen<br />

Einrichtungen als besonders niederschwelliges Angebot fungieren soll.<br />

Zielgruppe sind Flüchtlinge, Asylwerber, Obdachlose und andere Randgruppen — also<br />

Menschen, für die die bereits vorhandenen sozialpsychiatrischen Einrichtungen unter<br />

Umständen noch zu hochschwellig sind. Denn die Barrieren für Menschen aus den definierten<br />

Zielgruppen liegen, neben sozialen und kulturellen, vor allem in sprachlichen Belangen;


darüberhinaus sind soziale Einrichtungen der geplanten Art in den Herkunftsländern nicht<br />

vorhanden bzw. werden aus Angst vor Stigmatisierung nicht genutzt. Im Fall der<br />

Symptomeskalation kamen — ohne entsprechendes Angebot — bisher nur teure stationäre<br />

Aufenthalte in Betracht.<br />

Ein besonders wichtiger Aspekt ist der mobile Charakter des Betreuungsangebotes — er<br />

gewährleistet, dass die definierte Zielgruppe — trotz der beschriebenen Barrieren von Seiten<br />

der BetreuerInnen erreicht werden kann! Denn die Erfahrungen zeigen, dass die beschriebene<br />

KlientInnengruppe aus den eingangs beschriebenen Gründen von sich aus kein<br />

Betreuungsangebot wahrnimmt. Um sie zu erreichen, ist eine mobile und niederschwellige,<br />

nachgehende Versorgung absolut erforderlich.<br />

Im Berichtszeitraum konnte regelmäßige sozialmedizinische Beratung und Betreuung für<br />

rund 650 Personen in folgenden Einrichtungen in der Stadt Graz angeboten werden:<br />

Arche 38<br />

Flüchtlingshaus St. Gabriel am Kalvariengürtel<br />

Flüchtlingsquartier Annenstrasse<br />

Haus Elisabeth in der Grabenstrasse<br />

Marienstüberl<br />

Marienambulanz in der Mariengasse<br />

Projekt ANJA<br />

Ressidorf (Herrgottwiesgasse)<br />

Schlupfhaus am Mühlgangweg<br />

St. Vinzenz in der Keplerstrasse<br />

Wohnhaus Team ON<br />

Die psychischen Auffälligkeiten und psychiatrischen Erkrankungen stehen meist in<br />

unmittelbarem Zusammenhang mit Reaktionen auf akute Traumen, wie Flucht und Folter<br />

(posttraumatisches Stresssyndrom), sind Folgeerkrankungen auf Alkohol- und Drogenkonsum<br />

oder sind psychiatrische Grunderkrankungen, die letztlich zum sozialen Abdriften geführt<br />

haben.<br />

Ziel des Projektes ist es, innerhalb des bestehenden Systems dem betroffenen Personenkreis,<br />

die ohne dieses mobile Betreuungsangebot durch den Rost unseres Gesundheitssystems<br />

fallen würden, sozialmedizinische/psychiatrische Akutversorgung anzubieten bzw. mit den<br />

betreuten Personen einen respektvollen und erreichbaren Weg zur Verbesserung der<br />

individuellen Lage zu erarbeiten. In zahlreichen Fällen können damit stationäre Aufenthalte<br />

verhindert werden;<br />

Die Behandlung erfolgt in Zusammenarbeit mit den Hausärzten und der Marienambulanz,<br />

die während der Öffnungszeiten als Informations- und Koordinationsstelle für<br />

allgemeinmedizinische und psychiatrische Fragen fungiert.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 161


162 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />

Aber auch Kooperationen mit Kriseninterventionszentren, Obdachlosen- und<br />

Flüchtlingsbetreuungsstellen, Betreuungsstellen des Landes <strong>Steiermark</strong> und der Stadt Graz,<br />

den Krankenhäusern, Rettung und Polizei finden im Sinne einer gegenseitigen Unterstützung<br />

mit Infrastruktur und vorhandenen Ressourcen, wie DolmetscherInnen, TherapeutInnen,<br />

usw., statt.<br />

6.12.6.c Interkulturelle Psychotherapie und psychiatrische Betreuung<br />

Der Verein ZEBRA ist einer von fünf Vereinen in Österreich, die sich der sozialmedizinischen,<br />

rechtlichen und kulturellen Betreuung von AusländerInnen widmen.<br />

Flüchtlinge sind in der Regel in den bestehenden psychotherapeutischen und psychiatrischen<br />

Behandlungseinrichtungen aufgrund von sprachlichen und kulturellen Zugangsbarrieren<br />

benachteiligt. Nicht zuletzt aufgrund der sprachlichen Verständigungsprobleme wird diese<br />

PatientInnengruppe von den Einrichtungen des öffentlichen Gesundheitswesens sehr häufig<br />

als besonders schwierige beschrieben. Es kommt immer wieder zu kulturellen<br />

Missverständnissen und Abwehrmechanismen, welche wiederum in Fehldiagnosen,<br />

Behandlungsabbrüchen oder Fehlmedikationen ihren Ausdruck finden.<br />

Im Verein ZEBRA besteht nun schon seit 1996 das Angebot für Flüchtlinge und MigrantInnen,<br />

Psychotherapie in Anspruch zu nehmen. In diesem Kontext war und ist es notwendig, Leitlinien<br />

für eine kultursensible Herangehensweise in der psychotherapeutischen Behandlung<br />

kontinuierlich zu reflektieren und weiterzuentwickeln. Der psychotherapeutischer Ansatz des<br />

Vereins ist geprägt von einer integrativen, ganzheitlichen und salutogenetischen Grundhaltung.<br />

Die Weiterentwicklung der psychotherapeutischen Einrichtung orientierte sich an den<br />

Herausforderungen und Problemlagen, welche den psychosozialen BetreuerInnen in ihrer<br />

alltäglichen Arbeit begegnen. Schon sehr bald wurde klar, dass eine effektive<br />

psychotherapeutische Behandlung von Flüchtlingen nur unter gewissen kontextuellen<br />

Gegebenheiten zielführend und professionell durchgeführt werden kann.<br />

Neben der psychotherapeutischen Behandlung steht den KlientInnen der Einrichtung auch<br />

noch das Angebot der Sozial- und Rechtsberatung zur Verfügung. Im Arbeitsalltag kommt<br />

es zu einer sehr engen und unbürokratischen Kooperation zwischen diesen beiden<br />

Fachbereichen. Dieser Umstand ermöglicht es, entsprechend der jeweiligen Zuständigkeiten,<br />

einer professionellen Rolle treu zu bleiben.<br />

Inhaltliche Schwerpunkte in der psychotherapeutischen Behandlung sind meist<br />

fluchtspezifische psychische Probleme auf Grund von Trennung, Verlust, der<br />

extrembelastenden Lebenssituation, diskriminierenden und rassistischen Alltagserfahrungen,<br />

so wie psychische Folgen traumatischer Erfahrungen, die durch Krieg, Folter und durch<br />

sexuelle und familiäre Gewalt verursacht werden. Diese komplexen Belastungsfaktoren<br />

führen sehr häufig zu psychischen Auffälligkeiten und Erkrankungen welche neben einer<br />

psychotherapeutischen auch einer psychiatrischen Beurteilung und Behandlung bedürfen.<br />

Der Zugang zu unserem öffentlichen Gesundheitssystem stellt für Flüchtlinge sehr häufig


eine schier unüberwindliche Hürde dar. Gerade die in Anspruchnahme von psychiatrischen<br />

Versorgungsstrukturen, wird aufgrund von rationalen und irrationalen Ängsten behindert.<br />

Durchaus als berechtigt ist die Angst der Flüchtlinge und MigrantInnen, in öffentlichen<br />

psychiatrischen Einrichtungen nicht die notwendigen Ressourcen an geschulten<br />

DolmetscherInnen oder ausreichender interkultureller Kompetenz des Behandlungsteams<br />

vorzufinden.<br />

Eine interkulturell denkende und handelnde Psychiatrie und Psychotherapie sollte neben<br />

der geforderten Fachkompetenz auch über Wissen in Bezug auf ethnische, politische und<br />

sozio-kulturelle Einflussfaktoren auf individuelle psychische Ausdrucks- und<br />

Bewältigungsmöglichkeiten verfügen. Sie geht davon aus, dass Lebensentwürfe und Ziele,<br />

Wertvorstellungen, Krankheitserklärungsmodelle, Gesundheits- und Krankheitsverhalten so<br />

wie Stressbewältigungsmuster von den oben genannten Faktoren entscheidend determiniert<br />

werden.<br />

Grundsätzlich besteht die Notwendigkeit, dass sich öffentliche Gesundheitseinrichtungen<br />

vermehrt auch den Herausforderungen einer polykulturellen Gesellschaftsstruktur zuwenden<br />

und an ihrer interkulturellen Kompetenz arbeiten.<br />

Im Sinne der grundlegenden Patienten- und Menschenrechte auf Gleichbehandlung,<br />

ungeachtet religiöser, ethnischer oder geschlechtlicher Zugehörigkeit, ist es geradezu eine<br />

ethischen Verpflichtung, nach neuen Formen zu suchen, um diesen veränderten<br />

Anforderungen gerecht zu werden. Nicht zuletzt ist eine interkulturelle Öffnung des<br />

Gesundheitswesens auch aus sozio-ökonomischer Perspektive sinnvoll.<br />

6.12.6.d Dolmetschbegleitung im Gesundheitsbereich<br />

Besonders im Gesundheits- und Sozialbereich wird - wie schon erwähnt - der Zugang zu<br />

Leistungen oft durch Sprachbarrieren sehr erschwert. Um dieser Problematik zu begegnen,<br />

errichtete der Verein Omega bereits im Jahr 1997 in Zusammenarbeit mit dem Grazer<br />

Frauenreferat einen "Dolmetschpool", der nichtdeutschsprachige MitbürgerInnen bei ihren<br />

Behördenwegen, Arztbesuchen, Krankenhausbesuchen und —aufenthalten, Elternsprechtagen<br />

in Schulen etc. unterstützt. Diese Sprachbegleitung erfolgt durch professionelle und<br />

nichtprofessionelle DolmetscherInnen.<br />

Seit 1997 wird dieser Pool jedes Jahr aktualisiert und erweitert. Die DolmetscherInnen werden<br />

für insgesamt 54 Sprachen! eingesetzt, wobei im Berichtszeitraum DolmetscherInnen für<br />

die Sprachen Russisch/Tschetschenisch sowie Türkisch/Kurdisch am häufigsten<br />

angeforderten wurden.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 163


164 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />

6.12.6.e Marienambulanz<br />

Die Marienambulanz, die im April 1999 eröffnet wurde, steht als niederschwellige<br />

allgemeinmedizinische Primärversorgung jenen Menschen zur Verfügung, die keine<br />

Krankenversicherung haben (Asylwerber ohne Bundesbetreuung, Beschäftigungslose ohne<br />

AMS-Bezüge, Obdachlose etc.). Wenn nötig, werden die PatientInnen in fachärztliche<br />

Behandlung oder ins Spital weiterverwiesen, die ihre Leistungen in diesem Fall ehrenamtlich<br />

erbringen.<br />

Als Teil einer ganzheitlichen Behandlung erhalten die KlientInnen der Marienambulanz bei<br />

Bedarf auch psychosoziale Betreuung bzw. werden über weitere erforderlich Untersuchungs-<br />

und Therapiemaßnahmen beraten.<br />

Die Marienambulanz ist ein europaweit einzigartiges Gesundheitsprojekt für Randgruppen,<br />

das gestartet wurde, um für Menschen, die sonst durch das Netz unseres Gesundheitssystems<br />

fallen, ein niederschwelliges Angebot zu schaffen. Die Marienambulanz stellt ein<br />

Kooperationsprojekt zwischen der Stadt Graz und den Vereinen Caritas und OMEGA sowie<br />

den Barmherzigen Schwestern dar. Im Sinne der Idee arbeiten zum größten Teil ehrenamtliche<br />

ÄrztInnen im Turnus.<br />

Im Jahr 2003 wurde damit begonnen, die zukünftige Arbeit abzusichern, indem für die<br />

Marienambulanz ein Status als ambulante Krankenanstalt beantragt wurde.<br />

Folgende Angebote stehen Ratsuchenden zur Verfügung:<br />

Allgemein medizinische Ambulanz<br />

Psychiatrie-Sprechstunde<br />

Diabetes-Ordination<br />

Hypertonie-Ordination<br />

Frauen-Sprechstunde<br />

Hepatitisberatung und Schulung<br />

Rollende Ambulanz<br />

Sozialpsychiatrisch nachgehende Arbeit<br />

Medizinische Beratung im Caritas-Kontaktladen (Streetwork im Drogenbereich)<br />

Seit dem Bestehen der Marienambulanz wurden mehrere tausend PatientInnen aus rund<br />

70 Herkunftsländern medizinisch versorgt - in der Ordination, der Betreuung durch streetwork<br />

und durch die "Rollende Ambulanz", aber auch in der seit 2006 neu eingerichteten<br />

psychiatrischen Sprechstunde.<br />

Im Februar 2007 wurde die Marienambulanz mit dem Steirischen Menschenrechtspreis<br />

2006 ausgezeichnet.<br />

Kontakt: Marienambulanz: Keplerstrasse 82/1, 8020 Graz<br />

Tel.: 0316/8015 361, Fax: 0316/72 13 69 353


6.12.7 NADA-Akupunktur<br />

Die National Acupuncture Detoxification Association (NADA) ist eine international tätige<br />

Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, eine bestimmte Form der Ohr-Akupunktur als<br />

Behandlungsmethode für Menschen mit psychischen- und Abhängigkeitserkrankungen<br />

einzuführen.<br />

Das Behandlungsverfahren der NADA — das "NADA Protokoll" — kombiniert Ohrakupunktur<br />

mit einer strukturierten, nicht-ängstigenden Art des Behandlungsstils. Es geht damit vor allem<br />

auf die besondere Problematik abhängiger oder psychiatrisch kranker Menschen ein und<br />

kann damit die Therapiefähigkeit ost überhaupt erst herstellen.<br />

Insgesamt sind die Patienten nach Akupunktur weniger ängstlich, stabiler, stärker, wacher<br />

und aufmerksamer; sie halten mehr aus. Das wirkt sich positiv auf eines der Hauptprobleme<br />

der psychiatrischen und der Suchtbehandlung aus - auf die Konsistenz ihrer Motivation zur<br />

Behandlung.<br />

Im NADA Protokoll wird daher Akupunktur vorteilhaft mit weiteren konventionellen<br />

suchtmedizinischen und psycho-sozio-therapeutischen Elementen verknüpft. Erst dann erlangt<br />

Akupunktur auf diesem schwierigen Gebiet ihre volle Akzeptanz und Effektivität.<br />

Der große Vorteil der Methode liegt in der Rigidität der Strukturerfordernisse: Das NADA<br />

Protokoll eignet sich für Ambulanzen, Kliniken, psychosoziale Beratungsstellen und<br />

Tageskliniken gleichermaßen wie für Gefängnisse oder aber besonders niederschwellige<br />

Einrichtungen wie Obdachlosenasyle u.a.m.<br />

Gemeinhin hat sich jedoch gezeigt, dass im Umgang mit schwierigen, ängstlichen und<br />

ambivalenten Menschen einige Modalitäten im Behandlungsablauf von besonderer Bedeutung<br />

sind, damit diese Therapie angenommen wird und diese Patienten Vertrauen in die<br />

Behandlung entwickeln können. Ein klar definierter Rahmen, in dem die Akupunktur<br />

stattfindet, ist wichtig: So findet die Behandlung bei festliegenden Behandlungszeiten in der<br />

Gruppe statt; die PatientInnen sitzen. Es herrscht eine non-konfrontative Atmosphäre im<br />

Behandlungsraum - jeder Patient wird akzeptiert.<br />

Das Behandlungssetting nach dem NADA Protokoll benutzt ausschließlich Ohrakupunktur.<br />

Im Lincoln Hospital in New York wurde vom Psychiater Dr. Michael Smith in den 1970er<br />

Jahren eine einfache, aber effektive Punktkombination entwickelt. Es zeigte sich, dass sie<br />

den Patienten bei der Entgiftung half und dass viel mehr Patienten im konventionellen<br />

Behandlungsprogramm (Entgiftung/ Therapie/ Rehabilitation/ Selbsthilfegruppe) blieben,<br />

die wiederholt an Ohrakupunktur teilgenommen hatten.<br />

Die Punktkombination hat sich in der Zwischenzeit in sehr vielen psychiatrischen und<br />

suchtmedizinischen Behandlungsprogrammen auf der Welt bewährt. Sie ist für den Patienten<br />

leicht zu tolerieren, sie ist für Ärzte, Krankenschwestern oder Therapeuten leicht zu erlernen<br />

und einfach anzuwenden. Ohrakupunktur ist risikoarm und zeigt oft eine unmittelbare Wirkung<br />

beim Patienten schon während der Behandlungssitzung.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 165


166 Sozialpsychiatrische / Psychosoziale Versorgung | Spezialangebote<br />

Das NADA Protokoll ist ein Behandlungskonzept, das Akupunktur und konventionelle<br />

therapeutische Elemente verbindet. Es ist einfach und effektiv und kann leicht in alle<br />

konventionellen psychiatrischen, psychotherapeutischen und suchtmedizinischen<br />

Behandlungskonzepte integriert werden.<br />

Der besondere non-konfrontative Behandlungsstil und die Einfachheit der Ohrakupunktur<br />

sollen es auch schwierigen, ambivalenten Patienten ermöglichen, regelmäßig und wiederholt<br />

an Akupunkturbehandlungen teilzunehmen.<br />

Das NADA Protokoll wird immer häufiger als ernsthaftes Element täglicher Behandlung in<br />

ambulanten und stationären Einrichtungen, die psychisch Kranke und Suchtkranke zu<br />

versorgen haben, eingesetzt — längst nicht mehr nur zur therapeutischen Detoxifikation bei<br />

Suchtkranken [28].<br />

weitere Information unter www.nada-akupunktur.at


7. Weitere Bereiche<br />

psychosozialer<br />

Versorgung<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 167


168 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | HPE - Hilfe für Angehörige psychisch Kranker<br />

"Die Ideengeschichte der Psychiatrie ist seit ihrem Beginn geprägt durch das<br />

Paradigma des Krankheitsmodells. Praktisch alle psychiatrischen Schulen sind gekennzeichnet<br />

durch ihre Ausrichtung auf krankhaftes, von der Norm abweichendes Verhalten. Hierdurch<br />

wird aber der Blick auf die seelische Gesundheit zwangsläufig eingeengt. Die trotz seelischer<br />

Erkrankung immer auch vorhandenen Ressourcen werden nicht erkannt und nicht genutzt.<br />

Die Theorie der Salutogenese hat mit ihrer Suche nach gesundheitserhaltenden Faktoren<br />

den Blick auf die Dynamik seelischer Prozesse wesentlich erweitert. Das hieraus abgeleitete<br />

Konzept der Gesundheitsförderung versucht durch die Indentifikationen gesunder Anteile<br />

und deren Unterstützung durch die Anleitung zu aktiver Partizipation Patienten in ihren<br />

Selbstheilungskräften zu fördern. Hierzu ist es aus Sicht der Gesundheitsförderung notwendig,<br />

auf drei Ebenen zu intervenieren:<br />

auf der Ebene der Patienten in Gestalt der Anleitung und Hilfe zur aktiven Teilhabe an<br />

dem Prozess der Gesundung<br />

auf der Ebene der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter psychiatrisch/pychosozialer Dienste<br />

in Gestalt der Schaffung gesunder Arbeitsbedingungen und der Förderung der aktiven<br />

Partizipation bei der Gestaltung des Arbeitsumfeldes sowie in Gestalt der Förderung<br />

effizienter Kommunikationsstrukturen innerhalb und zwischen den Diensten,<br />

auf der Ebene der psychiatrischen Institutionen in Gestalt der Föderung effizienter<br />

Kommunikationsstrukturen innerhalb und zwischen den Diensten".<br />

In seinem Beitrag "Gesundheitsförderung - Ein neuer Weg in der Psychiatrie" legt Berger das<br />

Konzept der Gesundheitsförderung in psychiatrischen Diensten und dessen möglichen<br />

Einfluss auf die angesichts der aktuellen Herausforderungen notwendigen Neuausrichtung<br />

psychiatrischen Denkens und Handelns dar [29].<br />

7.1 HPE - Hilfe für Angehörige<br />

psychisch Kranker<br />

Angehörige psychisch Kranker tragen auch heute noch einen großen Teil der Last in der<br />

Betreuung psychisch Kranker. Noch vor zwei Jahrzehnten kam ihnen die gesamte<br />

Verantwortung und Last für die nicht-stationäre psychiatrische Versorgung zu.<br />

1977 führte die Neuigkeit von Selbsthilfegruppen von Angehörigen in England zum<br />

Zusammenschluss der ersten AktivistInnen - 1978 wurde der Verein HPE - Hilfe für Angehörige<br />

psychisch Kranker - als Selbsthilfeorganisation gegründet.


Als vorrangige Ziele sieht HPE einerseits die unmittelbare Selbsthilfe, d.h. die Mitglieder<br />

setzen auf die eigenen Kräfte und Erfahrungen, um mit den Problemen, die eine psychische<br />

Erkrankung in ihrem Umfeld aufweist, durch das Zur Verfügung stellen von Information,<br />

Unterstützung und Beratung, fertig zu werden;<br />

andererseits die sozialpolitische Aufgabe, sich aktiv für eine Reform der Psychiatrie<br />

einzusetzen, damit die nötigen Einrichtungen geschaffen werden, welche die Familien bei<br />

der ihnen von der Gesellschaft zugewiesenene Aufgabe, die hauptsächlichen Träger der<br />

nicht-stationären Psychiatrie zu sein, unterstützen.<br />

Der Stellenwert der Angehörigenarbeit in der Psychiatrie zeigt sich nicht zuletzt auf<br />

internationaler Ebene: HPE ist Mitglied der Europäischen Angehörigenvereinigung EUFA-MI,<br />

mit Sitz in Belgien und der Weltvereinigung der Angehörigen WSF (World Schizophrenia<br />

Fellowship) mit Sitz in Toronto und war in beiden Organisationen bereits im Vorstand vertreten.<br />

Im Laufe der Jahre entstanden auch in den Bundesländern Angehörigenvereine : In der<br />

<strong>Steiermark</strong> wird "Hilfe für Angehörige psychisch Kranker " von der Landesvereinigung des<br />

Vereins HPE mit Sitz in Graz, Tummelplatz 9, angeboten. Die Öffnungszeiten der<br />

HPE-Beratungsstelle, die unter der Grazer Tel.Nr. 816331 erreichbar ist, ist Dienstags von<br />

15 - 17 Uhr sowie Donnerstag von 9 bis 11 Uhr. Die Treffen der HPE <strong>Steiermark</strong> finden im<br />

Martin-Luther-Haus am Kaiser-Josef-Platz in Graz jeden 1. Dienstag im Monat ab 18 Uhr statt.<br />

Aber auch in Judenburg, Kapfenberg, Leoben, Liezen und Deutschlandsberg wurden im<br />

Berichtsjahr 2009 monatlich Angehörigengruppen angeboten und können die entsprechenden<br />

Informationen über Kontakt zu den regionalen psychosozialen Beratungszentren erfragt<br />

werden.<br />

In acht Beratungszentren wird darüber hinaus eine eigene Gruppe "Hilfe für Angehörige<br />

psychisch Kranker" geführt. Die entsprechenden Informationen können auch in diesem Fall<br />

über die website www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at in Erfahrung gebracht werden.<br />

Informationen von HPE stehen für ganz Österreich auf einer eigenen website unter www.hpe.at<br />

zur Verfügung.<br />

Eine gute effektive Betreuung von psychisch Erkrankten ist ohne Mitwirkung der Angehörigen<br />

undenkbar. Abgeleitet aus diesem Bewusstsein, sind Angehörige in den Koordinations- und<br />

Planungsgremien im Rahmen der steirischen Psychiatrieplanung integriert.<br />

Über die Arbeit von HPE hinausgehend bieten alle psychosozialen Einrichtungen im Sinne<br />

eines Grundangebotes, sowie der Verein "Pro humanis" ebenfalls Beratung für Angehörige<br />

psychisch Erkrankter an.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 169


170 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Betroffenen-Bewegung<br />

7.2 Betroffenen-Bewegung<br />

Mit der Gründung des Vereins Achterbahn im Herbst 2006 haben die Bemühungen um eine<br />

organisierte Betroffenenbewegung in der <strong>Steiermark</strong> einen ersten großen Erfolg gelandet.<br />

Der Prozess dauert bereits viele Jahre: unter dem Schlagwort des "Trialoges" sollen Betroffene<br />

von passiven Empfängern psychiatrischer Dienstleistungen zu aktiv mitgestaltenden Menschen<br />

werden. Sie sollen ermutigt werden - entspechend dem übergeordneten Ziel der<br />

psychosozialen Versorgung - ihr Leben wieder für sich selbst in die Hand zu nehmen und<br />

möglichst ohne psychiatrische Einrichtung zurecht zu kommen. Das bedeutet gleichzeitig<br />

die effektivste Form einer Entstigmatisierung.<br />

Die <strong>Steiermark</strong> hat den Weg der Betroffenenbewegung von der Selbsthilfegruppe in die<br />

Selbstorganisation in mehrerlei Hinsicht unterstützt. So wurde den Betroffenen im Zuge der<br />

strukturellen Reorganisation dieses Arbeitsbereiches — noch ohne formelle<br />

Betroffenenorganisation im Hintergrund — die Teilnahme am Planungs- und Steuerungsprozeß<br />

durch die Teilnahme an den agierenden Gremien angeboten. Durch die Gründung des Vereins<br />

Achterbahn wird es in Zukunft möglich sein, brisante Themen im Bereich der<br />

Psychiatrieplanung mit formeller Beteiligung dieser Personengruppe zu diskutieren.<br />

Darüber hinausgehend haben im Rahmen der Angebote des Vereins Achterbahn, Betroffene,<br />

die sich in diesem Bereich engagieren wollen, die Möglichkeit, anderen Betroffenen ihre<br />

gemachten Erfahrungen als peer-spezialists zur Verfügung stellen.<br />

Der Verein Achterbahn hat seinen Sitz in Graz, Plüddemanngasse 45/I. Das Büro ist jeweils<br />

Dienstag von 10.00 - 13.00 sowie Donnerstag von 13 - 19 Uhr unter der Tel.Nr.: 0316/48<br />

34 74 erreichbar. Gruppen- und Beratungsangebote können unter der Tel.Nr. 0676/92 955<br />

81 erfragt bzw. auch unter der website www.achterbahn.st in Erfahrung gebracht werden.<br />

Regionalisierte Angebote der Achterbahn sind bereits in den Bezirken Deutschlandsberg,<br />

Feldbach, Hartberg und Leibnitz ins Leben gerufen worden; Treffen in den Bezirken finden<br />

in den Räumlichkeiten der psychosozialen Einrichtungen statt.<br />

Weiterführende Information bietet auch das Europäische Netzwerk von Psychiatriebetroffenen<br />

unter www.enusp.org als größter unabhängiger Verband in Europa.


7.3 Peer-Arbeit<br />

Psychiatrieerfahrene Menschen kennen die Erlebniswelt von psychisch Kranken aus eigener<br />

Erfahrung. Daher haben sie einen anderen Zugang zu psychisch kranken Menschen. Peers<br />

kennen deren Gefühle und Erlebnisse, die diese selbst vielleicht gar nicht angemessen<br />

artikuluieren können, weil sie an ihrem Erleben zu nah dran, wenn nicht mitten drin sind.<br />

Peer-Arbeit - die Mitarbeit von psychiatrieerfahrenen Menschen in verschiedensten Bereichen<br />

der psychiatrischen Arbeit - gilt als wichtiges Element der Recovery-Förderung [30]. Dabei<br />

kann es sich um die stärkere Mitarbeit in Gremien und Fortbildung ebenso handeln, wie um<br />

den Aufbau von Hilfeangeboten, die von Betroffenen betrieben und kontrolliert werden (sog.<br />

"User-Run").<br />

Der große Vorteil der Peerarbeit liegt darin, dass<br />

Menschen mit Psychiatrieerfahrung wissen, was ihnen selbst warum geholfen hat und<br />

was ihnen gefehlt hat.<br />

Sie sind selbst den Weg gegangen, den die akut Erkrankten noch vor sich haben.<br />

Sie sind lebendes Zeugnis dafür, dass es einen Ausweg, eine Lösung für das psychische<br />

Problem gibt.<br />

Die Peerarbeit ist aber auch von großer Bedeutung für die Peers selbst, da sie ihnen hilft,<br />

sich ein neues, sinnerfülltes Dasein aufzubauen, indem sie ihre Erfahrungen nutzbringend<br />

für andere einbringen. Und auch Ärzte, Therapeutinnen und Pflegepersonal profitieren, wenn<br />

sie die Erfahrungen der Peers in ihre Arbeit mit einbeziehen - sie kommen dem Erleben der<br />

Betroffenen näher und finden einen Übersetzer, eine Übersetzerin für oft unartikuliertes<br />

Leiden [31].<br />

In der <strong>Steiermark</strong> wurde das Projekt "Die Schwalbe" als Ex-In- (Experienced-Involvement-)<br />

Projekt gegründet mit dem Ziel, Frauen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung oder<br />

einer schweren Lebenskrise vorübergehend oder dauerhaft aus dem Erwerbsleben<br />

ausgeschlossen sind, vorübergehend eine Wohn- und Beschäftigungsmöglichkeit zu geben.<br />

Das Programm ist als unterstützende Übergangsmaßnahme nach einem stationären Aufenthalt<br />

oder einem Alkohol- oder Medikamentenentzug vorgesehen. Darüber hinaus versteht sich<br />

der Verein als Nahversorger für die benachbarte Bevölkerung.<br />

Insgesamt 7 Wohnplätze stehen zur Verfügung, damit psychisch Kranke Frauen sich - ohne<br />

den zeitlichen Druck einer Eingliederungsmaßnahme - stabilisieren und danach wieder in<br />

die Selbstbestimmtheit und Selbständigkeit zurückkehren können. Das Projekt orientiert<br />

sich sowohl an der Recovery-Bewegung [30], will eine Atmosphäre herstellen, in der Genesung<br />

leichter möglich wird sowie Bedingungen anbieten, unter denen Wachstums- und<br />

Reifungsprozesse möglich sind.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 171


172 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Selbsthilfegruppen<br />

Kontakt:<br />

Mag. Angelika Vanek & Arndt Stering<br />

Weg zur Einsiedelei 2, 8020 Graz.<br />

Tel.: 0699/10625517<br />

e-mail: office@dieschwalbe.at<br />

7.4 Selbsthilfegruppen<br />

In der <strong>Steiermark</strong> widmen sich zahlreiche Initiativen aktuellen Bedürfnissen kranker<br />

Menschen, die in der angestrebten Form von öffentlichen Einrichtungen nicht angeboten<br />

werden.<br />

Selbsthilfegruppen im psychosozialen Kontext existieren in verschiedenen Regionen der<br />

<strong>Steiermark</strong>; in vielen Fällen stehen für Treffen die Räumlichkeiten der psychosozialen<br />

Einrichtungen zur Verfügung (vgl. 6.17.1. sowie 6.17.2.). Mit der Gründung des Vereins<br />

Achterbahn ist aus einer Selbsthilfegruppe für psychisch Kranke erstmals eine selbständige<br />

Organisation hervorgegangen; damit haben die Bemühungen um eine organisierte<br />

Betroffenenbewegung in der <strong>Steiermark</strong> einen ersten großen Erfolg gelandet (vgl. unter<br />

6.17.2).<br />

Eine umfassende Liste der in der <strong>Steiermark</strong> existierenden Selbsthilfegruppen führt die vom<br />

Verein Sozial- und Begegnungszentren (SBZ) geführte Selbsthilfekontaktstelle (Tel.:<br />

0316/681325, e-mail: info@sbz.at, www.sbz.at). Sie steht im Bedarfsfall auch mit Rat und<br />

Hilfestellung zur Seite. Österreichweit informiert über Selbsthilfegruppen SIGIS, der<br />

Selbsthilfeschwerpunkt des Fonds Gesundes Österreich (Tel.: 01/89 50 400; Internet:<br />

ww.fgoe.org)


7.5 Psychoedukation für<br />

schizophrene PatientInnen<br />

Studien belegen, dass die Effizienz der derzeit üblichen rezidivprophylaktischen Behandlung<br />

von schizophrenen PatientInnen durch psychoedukative Zusatzmaßnahmen fast verdoppelt<br />

werden kann.<br />

Deshalb bietet die Landesnervenklinik Sigmund Freud für schizophrene PatientInnen in<br />

psychoedukativen Gruppen für PatientInnen aber auch ihre Angehörigen Informationen dazu,<br />

wie eine psychotische Störung besser bewältigt bzw. ein Rückfall vermieden werden kann.<br />

Das Schwergewicht der Gruppenarbeit liegt in der Information über sämtliche relevanten<br />

Aspekte der Psychose: Symptome, Ursachen, erste Anzeichen, Behandlung, Rückfallverhütung,<br />

Prognose sowie die Rolle der Angehörigen.<br />

Ziel des Angebotes ist es, bei den Teilnehmern regelmäßig vorhandene Ängste, Irritiertheit<br />

und Schuldgefühle abzubauen, was eine große emotionale Entlastung bedeutet und nicht<br />

zuletzt zur Entstigmatisierung beitragen kann.<br />

Durch die Wissensvermittlung und die Vermittlung von Bewältigungsstrategien können<br />

Patienten und Angehörige ein besseres Verständnis für die Erkrankung erzielen. Diese<br />

systematische, zielgerichtete, psychosoziale Intervention unterstützt den Patienten, Experte<br />

seiner eigenen Erkrankung zu werden und führt indirekt zu einer Verbesserung der<br />

Lebensqualität.<br />

Ein vergleichbares Angebot wird den PatientInnen der Univ.Klinik für Psychiatrie zur Verfügung<br />

gestellt und auch einige psychosoziale Beratungsstellen bieten Psychoedukation im Rahmen<br />

ihres Betreuungsangebotes.<br />

Auskünfte zur Psychoedukation für schizophrene PatientInnen werden<br />

- in der Landesnervenklinik Sigmund Freud Tel.Nr. 0316/2191 2786,<br />

- an der Universitätsklinik für Psychiatrie Tel. Nr. 0316/385-3616 sowie<br />

- von den psychosozialen Beratungsstellen<br />

erteilt.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 173


174 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Seelische Gesundheit und psychosoziale Versorgung von Frauen<br />

7.6 Seelische Gesundheit und<br />

psychosoziale Versorgung von<br />

Frauen<br />

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnet seelische Gesundheit als "einen Zustand<br />

des Wohlbefindens, in dem sich Frauen und Männer ihrer eigenen Fähigkeiten bewusst sind,<br />

mit normalen Stresssituationen umgehen, produktiv und erfolgreich arbeiten können und<br />

fähig sind, einen Beitrag zur Gemeinschaft zu leisten."[18,19]<br />

Das psychische Wohlbefinden liegt in Österreich über dem EU-Durchschnitt. 19,5 Prozent<br />

klagen in Österreich über seelische Gesundheitsprobleme. Nach Geschlechtern geteilt sind<br />

es 21,2 Prozent Frauen, 17 Prozent Männer. Der EU-Schnitt zeigt mit 27,6 Prozent bei den<br />

Frauen und 18,9 Prozent bei den Männern ein ähnliches Bild [20].<br />

Geschlechtsspezifische Unterschiede<br />

Laut WHO hat das Geschlecht großen Einfluss auf die seelische Gesundheit. Frauen und<br />

Männer haben andere Stärken und Krankheitsrisiken, zeigen unterschiedliche Symptome,<br />

sprechen unterschiedlich auf Behandlungsmethoden an, bewältigen Krankheiten und Krisen<br />

mit unterschiedlichen Mitteln. Sie bekommen auch unterschiedliche Diagnosen gestellt und<br />

werden ungleich versorgt: Frauen erhalten schneller Psychopharmaka, Beschwerden von<br />

Männern werden eher als somatisch diagnostiziert.<br />

In Diagnose, Forschung und Behandlung gelten nach wie vor männliche Standards.<br />

Gesundheitsförderung<br />

hilft Risikofaktoren zu vermeiden,<br />

stärkt Schutzfaktoren,<br />

verändert krankmachende Strukturen.<br />

Seelische Gesundheit und Krankheit sind nach Antonovskys salutogenetischem Modell zwei<br />

Pole auf einem Kontinuum. Die Übergänge zwischen psychisch gesund und krank sind<br />

fließend. Werden Belastungen zu groß oder reichen die Bewältigungsstrategien nicht aus,<br />

kann es zu einer tief greifenden psychischen Krise bis hin zu psychischen Erkrankungen<br />

kommen. Die Fähigkeit, private und berufliche Anforderungen und Probleme zu bewältigen,<br />

ist ein entscheidender Schutzfaktor für seelische Gesundheit.


Schutzfaktoren<br />

sind gute Ausbildung, kontinuierliche Berufstätigkeit und gute Vereinbarkeit von Familie und<br />

Beruf, das Eingebundensein in Familie und Freundeskreis und ehrenamtliches Engagement.<br />

Auch die generell bewusstere Lebensführung von Frauen schützt sie: Frauen gelingt es<br />

besser, sich gesund zu ernähren als Männern, sie rauchen und trinken weniger und gehen<br />

öfter zu Früherkennungsuntersuchungen.<br />

Risiken<br />

Besonders gefährdet ist die seelische Gesundheit von Frauen während Schwangerschaft,<br />

Geburt und Stillphase. Kritische Phasen und Faktoren sind außerdem die Pubertät,<br />

Doppelbelastung Beruf-Familie, Arbeitslosigkeit, Krankheit. Schätzungen gehen davon aus,<br />

dass bis zu 75 Prozent der psychischen Erkrankungen auf Gewalterfahrungen zurückzuführen<br />

sind [32]. Ein besonderer Risikofaktor ist die soziale Benachteiligung von Frauen. So sind<br />

sie häufiger als Männer von niedrigem Einkommen betroffen, von geringerer Ausbildung und<br />

Arbeit in wenig geachteten Berufen. Besonders betroffen sind Migrantinnen: Frauen in einer<br />

unsicheren Aufenthaltssituation, mit erhöhtem Armutsrisiko und oft traumatischen<br />

Erfahrungen durch Verfolgung und Flucht sind mit so vielen existentiellen Problemen<br />

konfrontiert, dass sie die vorhandenen internen Ressourcen schwer als Schutz für ihre<br />

Gesundheit einsetzen können.<br />

Wichtige Maßnahmen<br />

Der Abbau von sozialer Ungleichheit schützt vor seelischen Erkrankungen. Maßnahmen zum<br />

Schutz vor Gewalt und für einen professionellen Umgang mit Frauen mit gesundheitlichen<br />

Folgen nach Gewalterfahrungen sind wichtige Forderungen. Das Psychosoziale Zentrum<br />

Graz-Ost und das Frauengesundheitszentrum haben ein Konzept für eine Fortbildung zu<br />

frauengerechter sozialpsychiatrischer Versorgung entwickelt, die 2011 stattfinden soll. Auch<br />

verständliche, qualitätsvolle, unabhängige Gesundheitsinformationen sind nötig sowie<br />

frauenspezifische Burnoutprävention, die auch die Arbeitsplatzstrukturen einbezieht. Der<br />

Zugang zu Psychotherapie sollte erleichtert, mehrsprachige Psychotherapie verstärkt<br />

angeboten werden.<br />

Standards und Kriterien für frauengerechte Versorgung<br />

Die Europäische Kommission hat die Mental Health Policy der europäischen Länder verglichen.<br />

Der Bericht [21] stellt Österreich ein differenziertes Zeugnis aus: Seelische<br />

Gesundheitsförderung und Prävention sind in Österreich noch nicht gut etabliert und elaboriert.<br />

Es fehlt ein einheitliches Verständnis und eine einheitliche Begrifflichkeit von seelischer<br />

Gesundheit.<br />

Um effektiv zu sein, müssen Gesundheitsförderung und Versorgung an den<br />

geschlechterspezifischen Schutz- und Risikofaktoren ansetzen. International haben<br />

Frauenorganisationen frauengerechte Therapie- und Beratungsstandards sowie<br />

handlungsleitende Kriterien zur frauenspezifischen Qualitätssicherung in der psychosozialen<br />

und gesundheitlichen Versorgung von Frauen erarbeitet [24]. Diese sollten in der <strong>Steiermark</strong><br />

flächendeckend umgesetzt werden.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 175


176 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Seelische Gesundheit und psychosoziale Versorgung von Frauen<br />

Autorinnen: Dr.in Felice Gallé, Mag.a Christine Hirtl, Frauengesundheitszentrum, Graz,<br />

Tel.: 83 79 98, E-Mail: felice.galle@fgz.co.at, christine.hirtl@fgz.co.at<br />

ANGEBOTE FÜR FRAUEN IN DER STEIERMARK:<br />

für Frauen mit Traumafolgeerkrankungen<br />

- Österreichisches Fachzentrum für Traumafolgeerkrankungen für junge Mädchen und Frauen<br />

— Stainz http://www.ubuntu.or.at/ubuntu/wohnhaus_reethira.html<br />

für Frauen mit Gewalterfahrungen<br />

- Beratungsstelle Tara<br />

www.taraweb.at/cms/<br />

- Gewaltschutzzentrum<br />

www.gewaltschutzzentrum.at/steiermark/<br />

- Frauenhaus Graz<br />

www.frauenhaeuser.at/graz/start.htm<br />

- Frauenschutzzentrum<br />

www.frauenschutzzentrum.at<br />

- Landesverband für Psychotherapie<br />

www.stlp.at<br />

Frauengesundheitszentrum<br />

- Frauengesundheitszentrum, Graz<br />

www.fgz.co.at<br />

Psychotherapie, Beratung, Gruppen für Frauen mit Behinderung, Selbsthilfegruppen,<br />

Bibliothek, Gesundheitliche Folgen von Gewalt — Fortbildung für medizinische und pflegerische<br />

Fachkräfte)<br />

Frauenberatungsstellen<br />

- Frauenservice<br />

www.frauenservice.at/<br />

- Frauenberatung Feldbach<br />

www.frauenberatung-feldbach.at


- Frauen & Mädchenberatung Hartberg<br />

www.frauenberatunghartberg.org<br />

- Verein Freiraum - Frauenberatungsstelle Leibnitz<br />

www.verein-freiraum.at<br />

- Rosalila PanterInnen für lesbische Frauen<br />

http://www.homo.at/nrlp/<br />

- pro humanis - Beratung für Frauen<br />

www.prohumanis.at<br />

- Verein Mafalda<br />

Verein zur Förderung und Unterstützung von Mädchen und jungen Frauen<br />

www.mafalda.at<br />

- Pro Juventute - Beratung für Frauen Liezen<br />

www.projuventute.at/de/menu_main/intern:36/beratung/projuventute_beratungliezen/beratung_liezen_frauen/<br />

Bildung, Erholung, Vernetzung<br />

- Haus der Frauen - Erholungs-und Bildungszentrum für Frauen<br />

www.hausderfrauen.at/<br />

- Projekt Alleinerziehende<br />

www.alleinerziehende.org<br />

7.7 psychologische<br />

online-Beratung<br />

Psychotherapie hat zum Ziel, unter neuen Bedingungen Beziehungserfahrungen aufzubauen,<br />

Rückmeldungen über das eigene Verhalten zu bekommen, Formen der Realitätstestung<br />

auszuprobieren und neue Kompetenzen zu erlernen und einzuüben.<br />

Unter diesen Prämissen kann auch das Internet als Medium für Psychotherapie gesehen<br />

werden.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 177


178 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | psychologische online-Beratung<br />

Durch das Internet sind sowohl Ergänzungen der klassischen Therapien als auch die<br />

Entwicklung neuer Methoden denkbar.<br />

Im englischen Sprachraum gibt es bereits internetbasierte Programme, mit denen das<br />

Expositionstraining bei Zwängen genauso erfolgreich durchgeführt werden kann wie in einer<br />

verhaltenstherapeutischen Gruppe. Es gibt weitere Beispiele; dennoch kann nicht von einem<br />

Durchbruch des Internet in der Therapie gesprochen werden. Das Internet wird die persönliche<br />

Beziehung nicht ersetzen, aber es kann in vielen Bereichen der Therapie eine nützliche<br />

Rolle spielen.<br />

In den USA ist die Anzahl der Internet-PsychologInnen bereits relativ hoch. Der Berufsverband<br />

amerikanischer Psychologen und Psychologinnen (APA) hat bereits erste Qualitätsrichtlinien<br />

für die Internettherapie publiziert.<br />

Das Medium Internet wird u.a. genutzt, um Selbsthilfemanuale zur Verfügung zu stellen.<br />

Diese bieten die Möglichkeit, sich selbst Gedanken über das eigene Verhalten, die eigenen<br />

Gefühle, die eigenen Gedanken und den körperlichen Zustand zu machen. Das wiederum<br />

bietet gute Grundlagen für die Therapie. Aufgrund der Verbalisationen des I-Net Client erhält<br />

der/die PsychotherapeutIn ein umfassenderes Bild über die Symptomatik. Dadurch kann<br />

die Therapiedauer u.U. verkürzt, der finanzielle Aufwand für den I-Net Client veringert, eine<br />

u.U. frühere Verbesserung des biopsychosozialen Gesundheitszustandes und der<br />

Lebensqualität erreicht werden.<br />

Im Psychotherapiegesetz wurden die Leistungen Internet-Psychologie und -Psychotherapie<br />

derzeit noch nicht verankert.<br />

Das Institut für Psychosomatik und Verhaltenstherapie in Graz (IPVT) bietet unter der<br />

webadresse www.psychosomatik.at bzw. unter der e-mail-Adresse office@psychosomatik.at<br />

Personen mit biopsychosozialen Problemen Hilfe bei der Selbstorganisation durch<br />

psychologisch/psychotherapeutisch ausgebildete ExpertInnen an.<br />

Ziel der onlinE-Ber@tung ist es, dass i-Clients kostenlos und rasch beraten werden und<br />

wissenschaftliche Informationen bezüglich ihrer Fragestellungen bekommen, wobei den<br />

KlientInnen Rückmeldung innerhalb von 96 Stunden garantiert wird. Dabei ermöglicht die<br />

onlinE-Ber@tung Anonymität und damit oft die Bereitschaft, freier über Problembereiche zu<br />

sprechen sowie vor allem auch zeitliche und lokale Flexibilität bei der Inanspruchnahme der<br />

Beratung, was im Jahr 2009 in 208 Fällen in Anspruch genommen wurde.<br />

Dem Gebot der Zeit folgend, stellen neben dem Institut für Psychosomatik und<br />

Verhaltenstherapie in Graz (IPVT) mittlerweile auch andere psychosoziale<br />

Versorgungseinrichtungen online-Beratung zur Verfügung.<br />

So bietet das Beratungszentrum Leoben (LIBIT) des Vereins Rettet das Kind <strong>Steiermark</strong> unter<br />

der web-Adresse www.click4help.at kostenlose Onlineberatung für Jugendliche in der<br />

<strong>Steiermark</strong> einschließlich eines - der Zielgruppe entsprechend - geschützten Chatbereiches.<br />

Pro mente steiermark bietet unter onlineberatung@promentesteiermark.at ein<br />

psychologisches online-Beratungsangebot.


Und auch bei dem vom Kinderschutz-Zentrum Graz betriebenen Sorgentelefon<br />

(0800/201-440) haben e-mail-Beratungen für Kinder und Jugendliche zugenommen. In rund<br />

1.200 e-mails suchen die jungen KlientInnen um Beratung wegen Familienproblemen,<br />

Liebeskummer, Sexualität, Gewalt, Suchtmittelmissbrauch u.a.m. Unter<br />

beratung@sorgentelefon.at ist die online-Beratung zu den Telefonzeiten (Mo. - Sa. 13.00 -<br />

20.00) erreichbar und werden alle Anfragen umgehend beantwortet bzw. findet eine adäquate<br />

Weitervermittlung statt. Im Internet ist das Sorgentelefon unter http://www.sorgentelefon.at<br />

zu finden.<br />

Weitere online-Beratungsangebote können den websites der psychosozialen<br />

Versorgungseinrichtungen über das Portal www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at entnommen werden.<br />

7.8 VertretungsNetz<br />

Organisiert als überparteilicher, gemeinnütziger und nicht auf Gewinn ausgerichtetet Verein,<br />

betreibt das VertretungsNetz - gefördert vom Bundesministerium für Justiz - Büro´s in allen<br />

Bundesländern mit Ausnahme Vorarlbergs.<br />

Die MitarbeiterInnen vertreten Menschen mit psychischer Erkrankung oder intellektueller<br />

Beeinträchtigung, wenn diese bestimmte Rechte nicht selbst wahrnehmen bzw. bestimmte<br />

Angelegenheiten nicht selbst erledigen können.<br />

Mit unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkten gilt dies für die drei Leistungsbereiche<br />

Sachwalterschaft, Patientenanwaltschaft und Bewohnervertretung, die nunmehr gemeinsam<br />

im VertretungsNetz organisiert sind.<br />

Die Entwicklung dieses gesetzlich verankerten Vertretungsbereiches begann mit der Gründung<br />

des ersten Büro´s des Vereins Sachwalterschaft im Jahr 1981. Seit 1991 arbeitet die<br />

Patientenanwaltschaft in der Psychiatrie. 2005 kam als dritter Aufgabenbereich die<br />

Bewohnervertretung dazu. Seit 2007 treten die drei Leistungsbereiche als Vertretungsnetz<br />

auf.<br />

Das VertretungsNetz hat seinen Sitz in Wien, Forsthausgasse 16 - 20 und ist unter Tel.:<br />

01/330 46 00 erreichbar. Ein umfassender Überblick über das Leistungsangebot kann unter<br />

der web-Adresse www.vertretungsnetz.at erfolgen.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 179


180 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | VertretungsNetz<br />

7.8.1 VertretungsNetz Sachwalterschaft<br />

Seit 1.7.1984 ist das Bundesgesetz über die Sachwalterschaft für behinderte Personen in<br />

Kraft und löste damit die seit 1916 geltende Entmündigungsordnung ab. Im Gegensatz zur<br />

Entmündigung steht bei der Sachwalterschaft nicht die rechtliche Einschränkung, sondern<br />

die notwendige Unterstützung im Alltag sowie die möglichst umfassene Wahrung von<br />

Persönlichkeitsrechten und persönlicher Selbstbestimmung im Vordergrund. Mit dem<br />

Sachwalterrechts-Änderungsgesetz 2006 (SWRÄG 2006), das seit 1.7.2007 in Kraft ist,<br />

wurde das Sachwalterrecht umfassend überarbeitet und weiterentwickelt.<br />

In diesem Gesetz nimmt die Institution der Vereinssachwalterschaft eine zentral Rolle ein:<br />

Sie soll vor allem geeignete Personen für die Vertretung der Interessen psychisch kranker<br />

und geistig behinderter Menschen zur Verfügung stellen. Denn Menschen mit psychischer<br />

Erkrankung oder geistiger Behinderung sehen sich oftmals massiven Problemen beim<br />

erfolgreichen Erledigen bestimmter Angelegenheiten gegenüber: etwa beim Umgang mit<br />

Ämtern und Behörden, beim Abschluss von Verträgen, bei der Regelung der eigenen Finanzen<br />

oder bei der Sicherstellung einer angemessenen Wohnsituation.<br />

Zu ihrer Vertretung kann das Gericht eine SachwalterIn bestellen. Diese trifft in der Folge<br />

stellvertretend Entscheidungen, wobei sie verpflichtet ist, die betroffene Person soweit als<br />

möglich in ihr Handeln einzubeziehen und deren Persönlichkeitsrechte zu wahren.<br />

Der Verein für Sachwalterschaft wurde bereits 1981 auf Initiative des Bundesministeriums<br />

für Justiz im Rahmen der Reformen gesetzlicher Regelungen zur Vertretung von psychisch<br />

Kranken und geistig behinderten Menschen gegründet. Seit 2007 tritt die Sachwalterschaft<br />

gemeinsam mit den Leistungsbereichen der Patientenanwaltschaft sowie der<br />

Bewohnervertretung unter der Bezeichnung VertretungsNetz auf. Von den rund 50.000<br />

Menschen in Österreich sachwalterlich begleiteten Personen werden rund 10% vom<br />

VertretungsNetz begleitet.<br />

Seelische Störungen, die einer psychiatrischen Behandlung bedürfen, stellen auch im Vergleich<br />

mit anderen chronischen Erkrankungen eine sehr schwere, oft lebenslange gesundheitliche<br />

Belastungen dar, die sich dauerhaft auf alle Lebensbereiche, wie Wohnverhältnisse, Arbeit,<br />

Einkommen, finanzielle und behördliche Angelegenheiten auswirken kann. Sachwalter<br />

bemühen sich für ihre KlientInnen, die oft aufgrund ihrer Krankheit bzw. Behinderung<br />

mehrfach benachteiligt sind, um bestmögliche Lösungen zur Bewältigung eines möglichst<br />

"normalen" Alltags. Aber auch die Angehörigen sind oft enormen Belastungen ausgesetzt.<br />

Zu den Aufgaben der Vereinssachwalter gehört es damit auch, Angehörige und andere<br />

nahestehenden Personen zu beraten.<br />

Sie bemühen sich um eine Rehabilitation von Menschen nach oft langen<br />

Psychiatrieaufenthalten ebenso wie um die Verhinderung von Heimeinweisungen durch die<br />

Organisation von Heimhilfen und Betreuungsdiensten und tragen damit wesentlich zur<br />

Erhaltung oder Wiederherstellung einer angemessenen Lebensqualität der Betroffenen bei.


Durch Information im Vorfeld einer möglichen Sachwalterschaft, Beratung und<br />

Einschulungsveranstaltung für Angehörige soll weiters der Zugang zu Sachwalterschaft<br />

erleichtert und die wesentlichsten Regelungen über Rechte und Pflichten sowie Wahrung<br />

von Persönlichkeits- und Selbstbestimmungsrechten an Betroffene, deren Angehörige und<br />

psychosoziale Betreuungs- und Versorgungsinstitutionen vermittelt werden.<br />

In der <strong>Steiermark</strong> sind bei VertretungsNetz Sachwalterschaft an sieben Standorten (Graz,<br />

Leibnitz, Deutschlandsberg, Bruck, Hartberg, Judenburg und Liezen) 40 hauptberufliche und<br />

200 ehrenamtliche SachwalterInnen tätig. Hauptberufliche SachwalterInnen betreuen und<br />

vertreten etwa 25, ehrenamtliche maximal 5 psychisch kranke oder geistig behinderte<br />

Menschen in den vom Gericht bestimmten Angelegenheiten.<br />

Die genauen und aktualisierten Kontaktdaten, allgemeine Informationen zu Sachwalterschaft<br />

und konkrete Angaben und Termine zum Beratungs- und Schulungsangebot können unter<br />

www.vertretungsnetz.at eingesehen werden.<br />

7.8.2 VertretungsNetz Patientenanwaltschaft<br />

Gefährdet ein Mensch sich selbst oder andere aufgrund einer psychischen Krankheit und<br />

gibt es keine alternative Möglichkeit, die Gefahr abzuwenden, kann es zu einer Unterbringung<br />

nach dem Unterbringungsgesetz kommen. Das bedeutet, dass die betreffende Person<br />

zwangsweise in einer stationären psychiatrischen Einrichtung aufgenommen und behandelt<br />

wird.<br />

Die Patientenanwaltschaft wurde 1991 mit dem Unterbringungsgesetz in den psychiatrischen<br />

Krankenhäusern und Abteilungen als unabhängige Einrichtung verankert. Sie vertritt die<br />

Rechte und Anliegen psychisch kranker Menschen.<br />

Konkret vertreten die PatientenanwältInnen<br />

PatientInnen im Unterbringungsverfahren vor Gericht, in dem über die Zulässigkeit der<br />

Unterbringung entschieden wird;<br />

sie stehen Menschen zur Seite, die in psychiatrischen Abteilungen zwangsweise<br />

untergebracht sind oder eingeschränkt werden, unterstützen sie also gegenüber dem<br />

Krankenhaus<br />

sie beraten und unterstützen psychiatrische PatientInnen, damit sie Aufenthalt und<br />

Therapie aktiv mitgestalten können.<br />

Die PatientenanwältInnen werden den PatientInnen kostenfrei zur Verfügung gestellt und<br />

sind zur Verschwiegenheit verpflichtet.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 181


182 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | VertretungsNetz<br />

Die Patientenanwaltschaft ist am Standort Landesnervenklinik Sigmund Freud positioniert<br />

und von Montag bis Freitag zwischen 9 und 15 Uhr unter der Tel.Nr. 0316/29 60 54, oder<br />

unter 0316/2191 DW 2517 bzw. graz@patientenanwalt.at erreichbar.<br />

Aussenstellen sind in der Universitätsklinik für Psychiatrie sowie in der<br />

Landessonderkrankenanstalt Schwanberg eingerichtet.<br />

Die genauen und immer aktualisierten Kontaktdaten können unter www.vertretungsnetz.at<br />

eingesehen werden.<br />

7.8.3 VertretungsNetz Bewohnervertretung<br />

Bei Menschen in Alten-, Pflege-, Behinderteneinrichtungen, Tageszentren und<br />

Krankenanstalten ergibt sich manchmal, bedingt durch eine psychische Erkrankung oder<br />

intellektuelle Beeinträchtigung, eine Selbst- oder Fremdgefährdung.<br />

Mit dem seit 2005 geltenden Heimaufenthaltsgesetz (HeimAufG) ist festgelegt, unter welchen<br />

Voraussetzungen bei diesen BewohnerInnen Freiheitsbeschränkungen in oben genannten<br />

Einrichtungen vorgenommen werden dürfen.<br />

Die Freiheitsbeschränkungen sind an die Bewohnervertretung zu melden, die diese<br />

Beschränkungen hinterfragt und überprüft. Die Bewohnervertretung arbeitet mit allen<br />

Beteiligten daran, dass Freiheitsbeschränkungen aufgehoben werden können oder die<br />

Intensität und Dauer der Maßnahme minimiert wird. Die Bewohnervertretung prüft daher<br />

vor allem den Einsatz von alternativen (gelinderen) Maßnahmen zu den bestehenden.<br />

Aktuell verfügt die Bewohnervertreung über Büros in Liezen, Bruck, Graz, Hartberg und<br />

Leibnitz. An diesen Standorten sind derzeit 11 BewohnervertreterInnen für 536 Einrichtungen<br />

zuständig.<br />

Die genauen Kontaktdaten können unter www.bewohnervertretung.at oder<br />

www.vertretungsnetz.at eingesehen werden.<br />

7.8.4 Rechtsberatung in zivil-, straf- und<br />

sozialrechtlichen Fragen<br />

In zivil-, straf- und sozialrechtlichen Fragen, die im Zusammenhang mit dem Aufenthalt in<br />

der Landesnervenklinik Sigmund Freud stehen, erteilt Herr Dr. Schwentner auf Wunsch<br />

individuelle Rechtsberatung.


Herr Dr. Schwentner ist persönlich jeden Donnerstag von 16 - 17 Uhr in der Landesnervenklinik<br />

Sigmund Freud, im Verwaltungsgebäude Zi. 29 oder telefonisch vormittags unter der<br />

Telefonnummer 0316/8064 DW 1315, erreichbar.<br />

Ergänzend dazu bieten einige psychosoziale Beratungszentren Rechtsberatung an.<br />

Informationen können über den Kontakt zum regional zuständigen Beratungszentrum<br />

eingeholt werden.<br />

7.9 Unterstützung und<br />

Beschwerdeführung<br />

Unbenommen der Bemühungen, dem Patienten/Betroffenen aber auch Angehörigen ein<br />

qualitativ und in der Abwicklung optimales Versorgungsangebot zur Verfügung zu stellen,<br />

können Umstände auftreten, die eine Beschwerde über Behandlung bzw. Betreuung oder<br />

Verfahren nach sich ziehen oder ein Informationsbedürfnis rechtfertigen.<br />

Für solche Fälle stehen verschiedene Einrichtungen zur Verfügung.<br />

Vorweg kann festgestellt werden, dass Vertretungsnetz, Rechtsberatung in der<br />

Landesnervenklinik Sigmund Freud wie auch Patienten- und Pflegeombudsschaft sowie die<br />

Anwaltschaft für Menschen mit Behinderungen Betroffenen für jene Problemstellungen zur<br />

Verfügung stehen, die im Kontext der stationären Behandlung und Betreuung auftreten.<br />

Für den Bereich der ausserstationären psychosozialen Versorgung existiert noch keine solche<br />

"Serviceeinrichtung"; hier steht bislang eine Beschwerdestelle des Steirischen<br />

Landesverbandes für Psychotherapie (STLP) zur Verfügung.<br />

Die Aufgabenstellungen dieser Service-Einrichtungen sollen in der Folge kurz umrissen<br />

werden:<br />

7.9.1 PatientInnen- und Pflegeombudsschaft (PPO)<br />

des Landes <strong>Steiermark</strong><br />

Die PatientInnen- und Pflegeombudsschaft (PPO) wurde 1992 beim Amt der Steiermärkischen<br />

Landesregierung eingerichtet.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 183


184 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Unterstützung und Beschwerdeführung<br />

Heutige Grundlage ist das Gesetz vom 13. Mai 2003 über die Patientinnen-/<br />

Patienten- und Pflegevertretung (Patientinnen-/Patienten- und Pflegeombudsschaft).<br />

Zweck der PPO ist die Wahrung und Sicherung der Rechte und Interessen von<br />

Patientinnen/Patienten von Krankenanstalten, von Bewohnerinnen/Bewohnern von<br />

Pflegeeinrichtungen, Klientinnen/Klienten mobiler Dienste sowie Personen, die die Dienste<br />

freiberuflich tätiger Angehöriger von Gesundheitsberufen in Anspruch nehmen.<br />

Die Aufgaben der PPO im Sinne der Ombudsfunktion sind vielfältig, sodass in der Folge nur<br />

einige genannt werden können:<br />

Beschwerden über eine Behandlung in einer steirischen Krankenanstalt können auf Wunsch<br />

der Patientin/des Patienten hinterfragt und im Rahmen eines kostenfreien<br />

Schlichtungsverfahrens fallweise auch begutachtet werden.<br />

Weiter berät die PPO beim Erstellen eines Antrags an den Patientenentschädigungsfonds<br />

(für Behandlungsschäden ab 1.1.2001, bei denen eine Haftung des Rechtsträgers einer<br />

Fondskrankenanstalt nicht eindeutig gegeben ist) und bietet kostenfreie Begleitung zu den<br />

Sitzungen an.<br />

Die PPO kann auch auf Wunsch von Betroffenen/Angehörigen und Vertreterinnen/Vertretern<br />

von Gesundheitseinrichtungen beratend/vermittelnd/vernetzend tätig werden. Damit wird<br />

zur Aufklärung von Mängeln/Missständen beigetragen und es können Empfehlungen<br />

abgegeben werden.<br />

Ebenso Teil des gesetzlichen Auftrags ist die Entgegennahme von Anregungen/Beschwerden<br />

aus Pflegeeinrichtungen oder mobilen Diensten der <strong>Steiermark</strong> zur Prüfung und Aufklärung.<br />

Die PPO steht unter der Leitung der Patientinnenombudsfrau/Patientenombudsfrau<br />

Mag.a Renate Skledar.<br />

Erreichbar ist die PPO von Montag bis Freitag, von 8:30 bis 12:30 Uhr, unter der<br />

Telefonnummer 0316/877 DW 3350 bzw. unter der e-Mail Adresse ppo@stmk.gv.at.<br />

Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Homepage<br />

www.patientenvertretung.steiermark.at.<br />

7.9.2 Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung<br />

Die Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung ist eine - seit März 2005 eingerichtete -<br />

weisungsfreie und unabhängige Service- und Beratungseinrichtung; sie ist im Sinne einer<br />

Ombudsstelle tätig.<br />

Menschen mit körperlichen oder psychischen Behinderungen, ihre Angehörigen, gesetzliche<br />

VertreterInnen, SachwalterInnen und alle anderen Personen, die mit dem Thema "Leben mit<br />

Behinderungen" zu tun haben, werden beraten und unterstützt.


Die Anwaltschaft für Menschen mit Behinderung gibt darüber hinaus auch Empfehlungen<br />

und Anregungen ab, die die Rechte und Interessen von Menschen mit Behinderungen<br />

allgemein betreffen.<br />

Kontakt:<br />

Behindertenanwalt Mag. Siegfried Suppan<br />

Hofgasse 12/Erdgeschoß<br />

8010 Graz<br />

Tel.: 0316/877-2745<br />

Fax: 0316/877-5505<br />

e-mail: amb@stmk.gv.at<br />

www.behindertenanwalt.steiermark.at<br />

7.9.3 Informations- sowie Beschwerde- und<br />

Schlichtungsstelle des STLP<br />

Seit dem Inkrafttreten des Psychotherapiegesetzes und der entsprechenden ASVG-Novelle<br />

und der daran gebundenen weiteren Gesetze ist die Psychotherapie auch offiziell Bestandteil<br />

des Gesundheitswesens geworden. Dabei stellt die Einführung der Psychotherapie nicht nur<br />

eine Antwort auf den Bedarf an einer adäquaten Behandlung seelischer Leidenszustände<br />

dar, sondern wirkt sich auch im allgemeinen Bereich — in Kooperation mit z.B. medizinischen<br />

Methoden — als effizienzsteigernd aus.<br />

Dennoch ist die Psychotherapie aus verschiedenen Gründen als ein Sektor der<br />

Gesundheitsdienstleistungen bei weitem der Bevölkerung noch nicht allgemein zugänglich<br />

und gibt es viele Informationslücken in der Bevölkerung über Zugang zur Psychotherapie,<br />

deren Wirksamkeit, Kosten etc.<br />

Der Steirische Landesverband für Psychotherapie (STLP) hat im Mai 1995 mit der Einrichtung<br />

einer Informationsstelle in Graz auf diese Rahmenbedingungen reagiert, in welcher<br />

ratsuchende Menschen steiermarkweit — telefonisch oder auch in persönlichen<br />

Einzelgesprächen — über die Bedeutung und Aufgaben der Psychotherapie, einzelne Schulen,<br />

Indikationen, Möglichkeiten und Grenzen einer Psychotherapie informiert werden können.<br />

Alle Auskunft gebenden Mitarbeiter der Informationsstelle sind eingetragene<br />

PsychotherapeutInnen bzw. in der letzten Phase ihrer Ausbildung und leisten ihre Tätigkeit<br />

ehrenamtlich.<br />

Die Beschwerde- und Schlichtungsstelle des STLP besteht ebenfalls seit 1995.<br />

Schwerpunkte der Tätigkeit sind die Beratung bei Beschwerdefällen und die seriöse<br />

Untersuchung sowie die Lösung der deklarierten Konflikte.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 185


186 Weitere Bereiche psychosozialer Versorgung | Unterstützung und Beschwerdeführung<br />

Geleitet wird die Beschwerdestelle von einem kompetenten Team von erfahrenen<br />

PsychotherapeutInnen, die von den österreichischen Ausbildungsvereinen vorgeschlagen<br />

werden.<br />

Falls es für den betoffenen KlientInnen keine Klärung durch die Unterstützung der<br />

Beschwerdestelle des STLP gibt, unterstützt sie der STLP bei einem weiteren<br />

Konfliktlösungsversuch auf Bundesebene oder in der Ethikkommission durch Information<br />

über Rechte und Pflichten oder Vermittlung.<br />

Alle Beschwerden und die damit verbundenen Daten unterliegen den strengen Richtlinien<br />

der Verschwiegenheit nach außen.<br />

Kontakt:<br />

STLP - Steirischer Landesverband für Psychotherapie<br />

Elisabethstrasse 38, 8010 Graz<br />

Bürozeiten: Mi. 13:30 - 17:00 sowie Fr. 8:00 - 12:00<br />

Info-Stelle: Do. 17:00 - 19:00<br />

Tel.: 0316/37 25 00<br />

Fax: 0316/37 25 00 - 15<br />

e-mail: office@stlp.at


8. Vernetzung<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 187


188 Vernetzung | Polizei-Ausbildung zum Umgang mit Menschen in Krisensituationen<br />

8.1 Polizei-Ausbildung zum<br />

Umgang mit Menschen in<br />

Krisensituationen<br />

Derzeit ist die Landesnervenklinik Sigmund Freud (LSF), die — in Versorgungssektoren<br />

eingeteilt — den Versorgungsauftrag für die ganze <strong>Steiermark</strong> innehat, mit einer hohen Zahl<br />

sogenannter "Zwangs-Einweisungen" konfrontiert. Jedes Jahr werden steiermarkweit rund<br />

3.500 Patienten nach den Bestimmungen des Unterbringungsgesetzes (UbG) eingewiesen.<br />

Dadurch ergibt sich eine regelmäßige Schnittstelle zwischen der Arbeit der BeamtInnen der<br />

Sicherheitsexekutive und jener der stationären psychiatrischen Krankenhäuser, die aufgrund<br />

ihres Versorgungsauftrages Personen soferne nötig auch "gegen ihren Willen" zu versorgen<br />

haben, aber auch zu den regionalen psychosozialen Beratungsstellen.<br />

Dieses Nebeneinander mehrerer jeweils für sich klar strukturierter und funktionierender<br />

Apparate erfordert ein klares Schnittstellenmanagement sowie mehr Information und<br />

Aufklärung über das sozialpsychiatrische Versorgungsangebot.<br />

Ein "Leitfaden betreffend den Umgang mit Menschen in psychosozialen und psychiatrischen<br />

Krisensituationen" soll Informationen zur Struktur des stationären, sowie des vielfach noch<br />

weniger bekannten außerstationären Angebotes geben, Krankheitsbilder beschreiben sowie<br />

Fallbeispiele anführen, welche die sachlichen Informationen ergänzen — all das bewusst in<br />

einer für den Nicht-Psychiater geeigneten Sprache.<br />

Die erarbeitete Unterlage dient als Leitfaden für den stattfindenden Unterricht und wird<br />

jedem Schulungsteilnehmer als Arbeitskompendium aber auch als Nachschlagewerk zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Durch die geschaffenen Voraussetzungen und die gute Zusammenarbeit mit dem<br />

Bildungszentrum der Sicherheitsexekutive (BZS) sollte es in Zukunft möglich sein, BeamtInnen<br />

der Sicherheitsexekutive kontinuierlich im Rahmen von Grundausbildung bzw.<br />

berufsbegleitender Fortbildung zu erreichen.<br />

Das Projekt wird nunmehr seit 2004 mit großem Erfolg im Bereich der berufsbegleitenden<br />

Fortbildung, seit 2008 im Bereich der Ausbildung, durchgeführt und evaluiert. Die Ergebnisse<br />

zeigen das vorhandene Bedürfnis der Exekutivbeamten nach Information und Schulung in<br />

diesem sensiblen Wirkungsbereich.


Um den BeamtInnen möglichst authentische Informationen zu den Auswirkungen ihres<br />

Handelns und eine Diskussion "am Puls des Geschehens" zu ermöglichen, werden den<br />

Schulungen seit 2007 Betroffene zugezogen, die im Zuge ihrer Krankheit selbst Kontakte<br />

mit der Sicherheitsexekutive hatten; seit 2008 ist auch die Angehörigenvertretung HPE in<br />

die Schulungen eingebunden.<br />

8.2 Kooperationsprojekt mit dem<br />

Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong><br />

Das Aufgabengebiet des Landesschulrates umfasst sämtliche administrative und<br />

pädagogische Belange des Bildungswesens in der <strong>Steiermark</strong>, um damit die höchstmögliche<br />

Qualität in den Steirischen Schulen gewährleisten zu können. Neben den klassischen<br />

Bildungszielen ist vor allem die Entwicklung der Persönlichkeit junger Menschen zu<br />

wertebasierten Wesen und die respektvolle Begegnung und der Umgang auch mit Menschen<br />

mit Benachteiligungen körperlicher oder psychischer Natur, ein zentrales Anliegen.<br />

Um dieses Ziel zu erreichen, ist es notwendig, oft tief verankerte Vorurteile, wie sie vor allem<br />

gegenüber psychisch Kranken vielfach nach wie vor bestehen, zu korrigieren und durch<br />

gezielte Aufklärung Einstellungsänderung herbeizuführen. Gleichzeitig gilt es, Schwellenängste<br />

abzubauen, welche vielfach verhindern, dass von betroffenen Jugendlichen professionelle<br />

Hilfe frühzeitig in Anspruch genommen wird.<br />

Mit dem vom Landesschulrat unterstützten Projekt "Schizophrenie - Die Krankheit verstehen<br />

- ein Informations- und Aufklärungsprojekt an Schulen in Kooperation mit der<br />

Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong>" sollen durch Aufklärung jene Vorurteile<br />

entkräftet und durch Wissen ersetzt werden, die im Zusammenhang mit psychischen<br />

Erkrankungen und vor allem gegenüber psychisch Erkrankten nach wie vor bestehen.<br />

Die damit verbundene Zielsetzung ist, durch den direkten Kontakt mit Betroffenen die<br />

Einstellung von SchülerInnen als heranwachsende Generation und in ihrer Funktion als<br />

wichtige MultiplikatorInnen in Bezug auf psychische Krankheiten zu verändern. Zu diesem<br />

Zweck werden den steirischen höheren Schulen ab der 9. Schulstufe Unterrichtseinheiten<br />

angeboten, die jeweils von einem professionellen und einem selbst betroffenen Referenten<br />

gestaltet werden. Das Projekt wurde vom Landesschulrat als schulpädagogisch äußerst<br />

wertvoller und wichtiger Beitrag zur Aufklärungs- und Informationsarbeit im psychosozialen<br />

Bereich bewertet.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 189


190 Vernetzung | Kooperationsprojekt mit dem Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong><br />

Neben dem Langzeiteffekt der allgemeinen Einstellungsveränderung soll dieses Projekt auch<br />

helfen, Schwellenängste abzubauen, denn immer noch wird viel zu spät professionelle Hilfe<br />

aufgesucht. Darin ist auch der präventive und gesundheitsfördernde Aspekt des Projektes<br />

zu sehen.<br />

Begleitend zur Schulaktion werden in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut auch<br />

Fortbildungen für LehrerInnen veranstaltet. Sie nehmen eine wichtige Position in der<br />

Übermittlung von Meinungen, Werthaltungen und Wissen ein.<br />

Das Projekt, das seit dem Schuljahr 2001/2002 federführend vom Dachverband der<br />

sozialpsychiatrischen Vereine und Gesellschaften der <strong>Steiermark</strong> in allen steirischen AHS<br />

und seit 2002/2003 auch BHS durchgeführt wird, wurde 2007 auch auf die Krankheit<br />

Depression ausgedehnt.


9. Prävention<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 191


192 Prävention | Suizidpräventionsprojekt für die <strong>Steiermark</strong><br />

9.1 Suizidpräventionsprojekt für<br />

die <strong>Steiermark</strong><br />

Österreich zählt europaweit zu den Ländern mit den höchsten Suizidraten; innerhalb<br />

Österreichs führt die <strong>Steiermark</strong> in dieser Negativrangliste. Die Zahlen sind Appell genug:<br />

Mit 237 Suizidopfern im Jahr 2009 sind auch in diesem Jahr mehr Suizide als Verkehrstote<br />

zu beklagen.<br />

Dabei sind die Ursachen komplex; bei insgesamt prozesshaftem Charakter sind biologische,<br />

psychologische und soziale Risikofaktoren zu nennen, wobei ergänzende psychosoziale<br />

Stressoren und aversive life events das Suizidrisiko noch erhöhen.<br />

In einer 2002 fertiggestellten, prospektiven Suizidstudie der Univ. Klinik für Psychiatrie in<br />

Graz, sind nicht ausreichende aktive Problemlösestrategien, das nicht Besprechen von<br />

Problemen, hohe Selbstaggressivität und eine negative Selbstkommunikation als<br />

Risikofaktoren herausgearbeitet worden.<br />

Für die Suizidprävention von großer Bedeutung ist dabei die Tatsache, dass bestimmte<br />

protektive Faktoren die Suizidgefahr entscheidend reduzieren können.<br />

Die kontinuierliche Umsetzung eines im Jahr 2002 von der Stmk. Landesregierung<br />

beschlossenen Suizidpräventionskonzeptes soll deshalb in den kommenden Jahren zu einer<br />

Senkung der Suizidrate beitragen.Das Präventionskonzept zielt darauf ab, auf allen drei —<br />

parallel initiierten — Präventionsschienen Maßnahmen zu setzen.<br />

Primärpräventiv sollen für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene aller Altersgruppen<br />

im Sinne der allgemeinen Gesundheitsvorsorge jeweils auf die Zielgruppe zugeschnittene<br />

Angebote über Schulen und Institutionen der Erwachsenenbildung lanciert werden. Zusätzlich<br />

sollen Informationen über depressive Störungen und Krisenbewältigung über Internet und<br />

Printmedien angeboten werden.<br />

Auf Ebene der Sekundärprävention sollen jene Fachleute und Helfer über flexible, auf das<br />

jeweilige Anforderungsprofil zugeschnittene Fortbildungsangebote erreicht werden, die<br />

regelmäßig für Menschen in psychosozialen Krisen, aber auch Menschen mit psychischen<br />

Problemen die beste Betreuung und Behandlung gewährleisten sollen. ÄrztInnen,<br />

MitarbeiterInnen psychosozialer Zentren, Polizei, MitarbeiterInnen des Roten Kreuzes und<br />

Telefonseelsorge sollen auf diese Weise erreicht werden.<br />

Auf Ebene der Tertiärprävention soll ein weiterer Ausbau des psychosozialen<br />

Versorgungsangebotes vorangetrieben werden, wobei dem Schwerpunktthema Krisendienst<br />

besondere Aufmerksamkeit zukommt.<br />

Betont sei die politische Signalwirkung, die dem eingeleiteten steirischen Präventionsprojekt<br />

zugrunde liegt und die einen Meilenstein für unser Gesundheitssystem bedeutet: Ziel ist es,<br />

auf breiter Basis Menschen jene Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die wesentlich dazu<br />

beitragen können, sich erst gar nicht zur Risikogruppe zu entwickeln!


Im Laufe der vergangenen Jahre wurden bereits verschiedene Initiativen zur Umsetzung<br />

gesetzt. Eine kontinuierliche Umsetzung hängt jedoch von einer sichergestellte Finanzierung<br />

ebenso ab, wie von der steiermarkweiten Erreichbarkeit der anzusprechenden Zielgruppen.<br />

Aus diesem Grund wurde der Dachverband der sozialpsychiatrischen Vereine und<br />

Gesellschaften <strong>Steiermark</strong>s mit der Überarbeitung bzw. Neukonzeption des Steirischen<br />

Suizidpräventionskonzeptes betraut. Die in allen steirischen Bezirken vorhandenen<br />

psychosozialen Beratungsstellen sollen sich auf Basis von Personalkompetenz und<br />

regionalisiert anzubietenden Präventionsmaßnahmen nicht zuletzt als gemeindenahe<br />

Kompetenzzentren zur Suizidprävention präsentieren.<br />

9.2 Erste Steirische Suizidstudie<br />

Die Komplexität der Ursachen suizidalen Verhaltens sowie die regelmäßig hohen Suizidraten<br />

der <strong>Steiermark</strong> waren Anlass, ergänzend zu dem steirischen Suizidpräventionsprogramm,<br />

die 1. Steirische Suizidstudie in Auftrag gegeben, welche anhand von Daten zu über 2800<br />

Suizidopfern der Jahre 1995 bis 2004 in der <strong>Steiermark</strong> Informationsgrundlagen für eine<br />

gezieltere und effektivere Suizidpräventionsarbeit bereitstellen soll. Es handelt sich dabei<br />

um eine quantitative Untersuchung zu den biopsychosozialen Faktoren des Suizids.<br />

Die im April 2007 publizierten Ergebnisse geben Auskunft über die spezifischen<br />

sozioökonomischen, sozialpsychologischen und gesundheitlichen Situationen derjenigen<br />

Steirerinnen und Steirer, die im Zeitraum 1995 - 2004 Suizid begangen haben und geben<br />

Hoffnung, dass die Ergebnisse dazu beitragen werden, Aufklärung und Präventionsarbeit zu<br />

diesem immer noch weitgehend tabuisierten Thema gezielter und damit wirkungsvoller<br />

voranzutreiben.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 193


194 Prävention | Steirisches Bündnis gegen Depression<br />

9.3 Steirisches Bündnis gegen<br />

Depression<br />

Das "Nürnberger Bündnis gegen Depression" wurde 2001 mit dem Ziel initiiert, die<br />

Versorgungssituation depressiv erkrankter Menschen auf unterschiedlichen Ebenen des<br />

Versorgungssystems zu optimieren.<br />

Über eine wissenschaftliche Begleitevaluation konnte nachgewiesen werden, dass im<br />

Interventionszeitraum insbesondere Suizidversuche in der Projektregion Nürnberg um rund<br />

20% zurückgingen.<br />

Aufgrund dieser überaus positiven Erfahrungen entstand 2002 das "Deutsche Bündnis gegen<br />

Depression", in dem sich zahlreiche deutschsprachige Regionen gruppierten.<br />

Seit 2004 wird das Konzept des "Bündnisses gegen Depression" mit Unterstützung der<br />

Europäischen Kommission auch in der "European Alliance Against Depression (EAAD)" in<br />

Kooperation mit 20 Partnern aus 18 europäischen Ländern international umgesetzt<br />

(www.eaad.net)<br />

Österreich startete seine Aktivitäten ebenfalls im Jahr 2004; als erstes österreichisches<br />

Bundesland engagierte sich Tirol, die <strong>Steiermark</strong> beteiligt sich seit 2006, Wien seit 2007<br />

am Projekt und auch die Ausweitung auf weitere Bundesländer ist erwünscht und geplant.<br />

Ziel des EAAD-Netzwerkes ist die Bündelung gleichgerichteter Aktivitäten zur Verbesserung<br />

der Versorgung depressiv erkrankter Menschen.<br />

Grundlage des Projektes ist das Bewusstsein, dass depressive Erkrankungen im Steigen<br />

begriffen sind.<br />

Nach Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören depressive<br />

Erkrankungen zu den häufigsten Krankheiten weltweit. Ihr Anteil wird voraussichtlich noch<br />

weiter steigen. Für das Jahr 2020 prognostiziert die WHO, dass Depressionen auf Platz zwei<br />

der größten Gesundheitsprobleme liegen werden. Derzeit leiden Berechnungen zufolge<br />

weltweit mehr als 120 Millionen Menschen an Depressionen.<br />

Bezogen auf die <strong>Steiermark</strong> bedeutet das eine Betroffenenquote von rund 59.000 Menschen<br />

(5 % der Bevölkerung), welche an einer behandlungsbedürftigen Depression leidet.<br />

Als problematisch erweist sich dabei auch die Tatsache, dass das Vorliegen einer Depression<br />

oft nicht erkannt wird — sowohl von den Betroffenen selbst als auch von HausärztInnen - und<br />

das obwohl bis zu 25 Prozent aller PatientInnen, die AllgemeinmedizinerInnen aufsuchen,<br />

an einer Depression leiden. Oftmals treten körperliche Symptome — etwa Herzbeschwerden,<br />

Kopf- oder Rückenschmerzen — derart in den Vordergrund, dass den sich dahinter<br />

verbergenden psychischen Beschwerden keine Aufmerksamkeit geschenkt wird. Die<br />

PatientInnen werden dann hinsichtlich ihrer körperlichen Beschwerden behandelt, die<br />

Depression wird nicht erkannt. Aufgrund dieser Defizite in der Diagnostik und Behandlung


erhalten viele Betroffene keine adäquate Therapie. In vielen Fällen wird die richtige Diagnose<br />

einer depressiven Erkrankung viel zu spät gestellt. Experten gehen davon aus, dass<br />

PatientInnen mit psychischen Erkrankungen erst nach Jahren adäquate Diagnostik und<br />

Behandlung erhalten.<br />

Mit der Gründung des Steirischen Bündnisses gegen Depression soll die Diagnose und<br />

Behandlung depressiv erkrankter Menschen in der <strong>Steiermark</strong> verbessert werden, eine<br />

Veränderung des Bewusstseins in der Öffentlichkeit und Fachwelt gegenüber dieser häufigen<br />

und ernsthaften Erkrankung - somit auch eine Entstigmatisierung Betroffener - und in weiterer<br />

Folge auch eine Vermeidung von Suiziden und Suizidversuchen erreicht werden.<br />

Seit dem Frühjahr 2006 werden steiermarkweit Informationsveranstaltungen durchgeführt.<br />

Aufklärungs- und Fortbildungsprogramme sind geplant. Für die regionale Projektorganisation<br />

zeichnet die Pro Mente <strong>Steiermark</strong> GmbH.<br />

9.4 Service Arbeit und<br />

Gesundheit<br />

In den letzten Jahren hat die Zahl der psychischen Erkrankungen beträchtlich zugenommen.<br />

Da diese offenbar eng mit den Lebenssituationen und den Arbeitsbedingungen der Menschen<br />

zusammenhängen, hat die Prävention nichts von ihrer Wichtigkeit eingebüßt.<br />

Wer krank wird und mit dem Tempo und den Anforderungen nicht mehr mithalten kann, wird<br />

häufig arbeitslos oder arbeitsunfähig. Wer dann nicht mehr voll einsatzfähig ist, pendelt oft<br />

zwischen den Systemen Krankenstand, Pensionsantrag, Arbeitslosengeld, Notstandshilfe<br />

oder Sozialhilfe. Und: je länger jemand in dieser "Systemfalle" sitzt, desto schwieriger und<br />

aufwändiger wird die Rückführung in den Arbeitsmarkt.<br />

Das Projekt Service Arbeit und Gesundheit (SAG) des BBRZ (Berufliches Bildungs- und<br />

Rehabilitationszentrum) - Region Süd, hat sich im Sinne der sekundären Prävention (WHO)<br />

seit 2003 zum Ziel gesetzt, durch Frühintervention ein Arbeitsverhältnis trotz gesundheitlicher<br />

Einschränkungen zu erhalten, eine Leistungsminderung der ArbeitnehmerInnen am<br />

Arbeitsplatz zu beheben, oder durch eine finanzielle Aufwendung und/oder Zusatzqualifikation<br />

auszugleichen.<br />

Die Finanzierung erfolgt durch das Bundessozialamt <strong>Steiermark</strong>, unterstützende Partner<br />

sind die StGKK, die AK und der ÖGB <strong>Steiermark</strong>.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 195


196 Prävention | Service Arbeit und Gesundheit<br />

Zielgruppe sind Beschäftigte, deren Arbeitsfähigkeit durch gesundheitliche Probleme<br />

gefährdet ist und/oder max. sechs Monate arbeitslose Personen im Sinne der<br />

Frührehabilitation.<br />

Die meisten Menschen kommen auf Empfehlung von anderen Beratungseinrichtungen,<br />

Krankenhäusern, ÄrztInnen, Firmen oder durch Bekannte. Plakate und Folder liegen in den<br />

Wartezonen der GKK und der AK und bei FachärztInnen auf und sichern eine direkte<br />

Information der Betroffenen und eine Inanspruchnahme des Angebots auf eigenen Wunsch.<br />

Die Servicestelle ist nach den Grundsätzen Freiwilligkeit, Vertraulichkeit und<br />

Niederschwelligkeit (telefonische Erreichbarkeit zum Ortstarif) und Barrierefreiheit organisiert.<br />

Die Betroffenen erhalten zunächst eine umfassende arbeitsmedizinische und<br />

berufsdiagnostische Beratung und somit eine Klärung ihrer gesundheitlichen Probleme und<br />

deren Auswirkungen auf berufliche Tätigkeiten. Ausgehend von diesen Ergebnissen wird<br />

zwischen Case-ManagerIn und KlientIn ein Plan vereinbart, wie Probleme gelöst werden<br />

können, welche Informationen und Unterstützung benötigt werden. Konkrete Schritte können<br />

hier zum Beispiel medizinische Behandlungen, Verhandlung mit dem Arbeitgeber betreffend<br />

einer Adaptierung des Arbeitsplatzes oder der Wechsel auf einen anderen Arbeitsplatz in der<br />

Firma nach einer maßgeschneiderten Einschulung sein.<br />

Wer ohne Arbeit ist, da er/sie den erlernten Beruf gesundheitsbedingt nicht mehr ausüben<br />

kann, wird auf dem Weg zu einer beruflichen Neuorientierung und Umschulung unterstützt.<br />

Psychische Probleme nehmen deutlich zu - bedingt durch Stress, Überforderung und<br />

Mehrfachbelastungen. Die Servicestelle bietet dazu Beratung, diagnostische Abklärungen<br />

und Vermittlung von Psychotherapie an, die über eine Kooperation mit den regionalen<br />

psychosozialen Beratungszentren erbracht wird. Für Personen mit geringem Einkommen<br />

werden die Kosten übernommen. Ziel ist es, bei akuten Krisen unverzüglich Krisenintervention<br />

und Entlastung anzubieten und somit das Risiko des Arbeitsplatzverlusts oder<br />

Langzeitkrankenstands zu minimieren.<br />

Im Jahr 2009 wurden 307 Menschen von SAG betreut, davon wurden 113 Fälle<br />

abgeschlossen.<br />

91 % der Neuzugänge in diesem Jahr standen in Beschäftigung (32 % befanden sich in<br />

Krankenstand).<br />

Im Jahr 2009 haben insgesamt 49 KlientInnen das Angebot der Psychotherapie in Anspruch<br />

genommen, 65% davon waren Frauen. Der Großteil gehört zur Altersgruppe der 25-45<br />

Jährigen.<br />

Es zeigt sich, dass 34% der KlientInnen an einer Burnout Symptomatik leiden, 26% an einer<br />

reaktiven Belastungsreaktion sowie 12 % an einer Depression.<br />

Zur Gruppe der Neurosen (13%) zählen vor allem Panikattacken, Angststörungen und<br />

Zwangsneurosen. Den geringsten Anteil (5%) machen psychotische Krankheitsbilder aus.<br />

Viele dieser Krankheitsbilder sind überlagert von psychosomatischen Beschwerden,<br />

Schlafstörungen und Beschwerden des Stütz- und Bewegungsapparates.


Die Stärken der Servicestelle sind:<br />

eine multiprofessionelle Teamzusammensetzung<br />

Zahlreiche Kontakte und intensive Vernetzung im Sozial- und Gesundheitsbereich<br />

Breites Wissen an weiterführenden Möglichkeiten<br />

Nicht an Behörde oder Firmen gebunden ("Schutzzone")<br />

Ausreichend Zeit für Beratung und (Ab-)klärung<br />

Breite Abklärung der Problemlagen<br />

Sehr gute Bewertung der Beratungsqualität<br />

Psychologische Unterstützung, Stärkung und Stabilisierung<br />

Zur kostenlosen Beratung und Unterstützung können die folgenden Standorte zum Ortstarif<br />

unter der Telefonnummer 0810 010 123 von Montag bis Donnerstag 8 16 Uhr sowie<br />

Freitag 8 12 Uhr kontaktiert werden:<br />

Koordination: Mag.a Ruth Freund<br />

Email: ruth.freund@bbrz.at<br />

Tel.: 0664/ 85 42 846<br />

STO Graz (für Graz und GU)<br />

BBRZ, Alte Poststraße 136, 8020 Graz<br />

STO Obersteiermark BBRZ<br />

Wienerstraße 60, 8605 Kapfenberg<br />

@: sag.stmk@bbrz.at<br />

Web: www.servicearbeitgesundheit.at<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 197


198 Prävention | Service Arbeit und Gesundheit


10. Qualitätssicherung<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 199


200 Qualitätssicherung | Fortbildungen<br />

Qualitätssicherung in der sozialpsychiatrischen/psychosozialen Versorgung erfordert zunächst<br />

eine Klärung darüber, welche Arbeitsbedingungen zur Erbringung der Versorgungsleistungen,<br />

also welche Strukturqualität zur Verfügung steht. Die Daten darüber sind in den Kapiteln 3<br />

bis 6 des <strong>Psychiatriebericht</strong>es ausführlich dargelegt und stellen einen wichtigen Rahmen für<br />

eine hohe Ergebnisqualität dar.<br />

Die Qualität der psychiatrischen Versorgung in einer Region hängt weiters davon ab, welche<br />

Maßnahmen auf dem Weg zur Erreichung eines Zieles zur Verfügung stehen und soll - zur<br />

Sicherung dieser sog. "Prozessqualität" - durch die Erhebung von standardisierten Kriterien<br />

messbar und vergleichbar gemacht werden.<br />

Neben laufenden Maßnahmen der Qualitätsentwicklung werden von den sozialpsychiatrischen<br />

Versorgungseinrichtungen im Interesse der Qualitätssicherung bereits eine Reihe<br />

qualitätssichernder Aspekte in der indirekten KlientInnenarbeit durchgeführt und<br />

dokumentiert, wie Helferkonferenzen, Verbindungsdienste zu den stationären Einrichtungen,<br />

Team- und Fallbesprechungen sowie Fortbildung, Supervision und Intervision als<br />

"mitarbeiterbezogene qualitätssichernde Maßnahmen".<br />

In der Folge werden spezifische Beiträge zu einer qualitätsgesicherten<br />

psychosozialen/sozialpsychiatrischen Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> dargestellt:<br />

10.1 Fortbildungen<br />

Aus-, Weiter- und Fortbildung sind wesentliche Maßnahmen der Qualitätssicherung in<br />

Unternehmen. Nur MitarbeiterInnen, die fachlich auf dem neuesten Stand sind und damit<br />

ihrer täglichen Arbeit "gewachsen" sind, können sich in ihrer Arbeit auch wohl fühlen und<br />

qualitativ hochwertige Betreuungsarbeit leisten.<br />

Jeder MitarbeiterIn der sozialpsychiatrisch/psychosozialen Versorgung stehen im Interesse<br />

der Qualitätssicherung standardisiert 10 Tage im Jahr für den Besuch von individuell<br />

gewählten oder aber auch vom Dienstgeber vorgeschriebenen Fortbildungsveranstaltungen<br />

zur Verfügung.<br />

Das Land <strong>Steiermark</strong> als Auftraggeber des psychosozialen/sozialpsychiatrischen<br />

Versorgungsangebotes bietet den MitarbeiterInnen darüber hinaus weitere<br />

Fortbildungsveranstaltungen im Interesse einer qualitativ hochwertigen Betreuungsarbeit.<br />

Die Themenfindung dazu findet im Rahmen der Mitarbeiterkoordinationstreffen statt.


Ausdrücklich positiv rückgemeldet wurde der personell beschränkte Rahmen der<br />

Veranstaltungen, der die Möglichkeit bietet, Einzelfälle zu erörtern sowie andere relevante<br />

Themen in Kleingruppen zu besprechen. Darüber hinaus wird der wichtige fachliche Austausch<br />

innerhalb der steirischen Kollegenschaft angeregt und gefördert.<br />

Im Berichtszeitraum 2009 konnten Fortbildungen zu folgenden Themen angeboten werden:<br />

Dr. Klackl Christian - Sucht als Komorbidität bei psychischer Erkrankung<br />

Univ. Prof. Dr. Michael Musalek - Therapie von Wahnerkrankungen<br />

Mag. Stefan Pfanner - Inseln der Klarheit/Einführung in die Windhorse-Therapie psychotischer<br />

Leidensformen<br />

Prim. Dr. Katharina Purtscher - Beratung von Jugendlichen in psychischen Krisen<br />

10.2 Verbindungsdienst<br />

Auf Basis eines wöchentlich bzw. vierzehntägig durchgeführten Verbindungsdienstes zu den<br />

stationären Einrichtungen in Graz versuchen alle psychosozialen Beratungszentren Kontakte<br />

zu PatientInnen ihres Einzugsgebietes aufzubauen, um diese Personen sowohl über die<br />

Möglichkeit einer — nach Verlassen der Klinik einsetzenden — außerstationären<br />

Weiterbetreuung aufzuklären als auch dabei die Schwellenängste der PatientInnen für die<br />

ersten nach der Entlassung zu setzenden Initiativen zu reduzieren.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 201


202 Qualitätssicherung | Verbindungsdienst


11.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 203


204 Öffentlichkeitsarbeit | Anti-Stigma-Arbeit<br />

Nach wie vor ist der Bereich Psychiatrie durch Vorurteile und Mystifizierung belastet. Kaum<br />

ein Aufgabenbereich leidet so sehr unter Stigma und Tabus wie jener der Psychiatrie. Gerade<br />

deswegen sind alle Beteiligten - Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige psychisch Kranker,<br />

professionell Tätige und auch die Steirische Psychiatriekoordinationsstelle - aufgerufen,<br />

Aktivitäten zu setzen, die diesen Hürden entgegenwirken und einer vorbehaltslosen Begegnung<br />

psychisch Kranker dienen, wie sie gegenüber einem somatisch Kranken als selbstverständlich<br />

gelten.<br />

Aus diesem Grund wurde mit der Bezeichnung "Plattform Psyche" für die Bevölkerung —<br />

und damit alle potentiellen InteressentInnen bzw. KonsumentInnen der im Rahmen der<br />

psychiatrisch/psychosozialen Versorgung zur Verfügung gestellten Betreuungsangebote —<br />

ein Begriff gewählt, der nach aussen verständlich ist und die Zusammengehörigkeit dieses<br />

breiten Leistungsbereiches verdeutlichen soll.<br />

Unter dem Motto "Tue Gutes und rede darüber" gilt es, über die zahlreichen Aktivitäten für<br />

die Belange der Sozialpsychiatrie auch so zu reden, dass es bei denjenigen, die es hören<br />

sollen, auch ankommt. Und dazu ist es notwendig, in unserer mit zahllosen<br />

Kommunikationsmitteln überfluteten Gesellschaft, die passenden Mittel zu wählen.<br />

Die folgenden Kapitel sollen zeigen, wie bzw. was in der <strong>Steiermark</strong> in der Psychiatrie und<br />

der sozialpsychiatrischen/psychosozialen Versorgung an öffentlichkeitswirksamen Aktivitäten<br />

gesetzt wird.<br />

11.1 Anti-Stigma-Arbeit<br />

Psychisch kranke Menschen werden auch heute noch nicht als gleichwertig mit anderen<br />

Erkrankten gesehen.<br />

Um der weiteren Verbreitung des Stigmas der psychischen Erkrankungen entgegen zu wirken,<br />

wurde die Schizophrenie als die wahrscheinlich am meisten stigmatisierte Erkrankung, als<br />

"Trägermedium" für eine weltweite Offensive verwendet. Bekannte Vorurteile wie die, dass<br />

Schizophrenie-Betroffene eine "gespaltene Persönlichkeit" hätten oder die Krankheit<br />

unbehandelbar sei, halten sich hartnäckig in der Bevölkerung. Noch immer werden<br />

Schizophrenie-Kranke ausgegrenzt und diskriminiert, obwohl weltweit rund ein Prozent aller<br />

Menschen an schizophrenen Störungen erkranken.


Im Zuge der Bemühungen, die falschen Vorstellungen über schizophrene Störungen zu<br />

überwinden, hat die World Psychiatric Association (WPA), der Weltverband für Psychiatrie,<br />

eine weltweite Anti-Stigma-Kampagne initiiert (www.Openthedoors.com). Die Kampagne,<br />

welche die zahlreich verbreiteten Mythen und Missverständnisse, die sich um die<br />

Schizophrenie ranken, zerstreuen und die Diskriminierung reduzieren soll, wurde weltweit<br />

in mehr als 80 Ländern umgesetzt.<br />

Neben der intensiv lancierten generellen Öffentlichkeitsarbeit ist eine Umsetzung sowohl<br />

regional, als auch auf bestimmte Zielgruppen bezogen, nötig.<br />

Für die <strong>Steiermark</strong> wurde deshalb von Seiten des Amtes der Stmk. Landesregierung, der<br />

Dachverband der sozialpsychiatrischen Vereine und Gesellschaften <strong>Steiermark</strong>s federführend<br />

mit der Durchführung des Projektes Schizophrenie - Die Krankheit verstehen - ein<br />

Informations- und Aufklärungsprojekt an Schulen in Kooperation mit der<br />

Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong>, betraut.<br />

Im Schuljahr 2001/2002 wurde das Schulprojekt erstmals an allen steirischen AHS<br />

durchgeführt und seit dem Schuljahr 2002/2003 auch an BHS kontinuierlich angeboten.<br />

Mit dem steirischen Schul-Projekt sollen durch Aufklärung jene Vorurteile entkräftet und<br />

durch Wissen ersetzt werden, die im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen und<br />

vor allem gegenüber psychisch Erkrankten nach wie vor bestehen. Die damit verbundene<br />

Zielsetzung ist, durch den direkten Kontakt mit Betroffenen die Einstellung von SchülerInnen<br />

als heranwachsende Generation und in ihrer Funktion als wichtige MultiplikatorInnen in<br />

Bezug auf psychische Krankheiten zu verändern. Zu diesem Zweck werden den steirischen<br />

höheren Schulen ab der 9. Schulstufe Unterrichtseinheiten angeboten, die jeweils von einem<br />

professionellen und einem selbst betroffenen Referenten gestaltet werden. Das Projekt<br />

wurde in Absprache mit dem Landesschulrat für <strong>Steiermark</strong> initiiert und von diesem als<br />

schulpädagogisch äußerst wertvoller und wichtiger Beitrag zur Aufklärungs- und<br />

Informationsarbeit im psychosozialen Bereich bewertet.<br />

Neben dem Langzeiteffekt der allgemeinen Einstellungsveränderung soll dieses Projekt auch<br />

helfen, Schwellenängste abzubauen, denn immer noch wird viel zu spät professionelle Hilfe<br />

aufgesucht. Darin ist auch der präventive und gesundheitsfördernde Aspekt des Projektes<br />

zu sehen.<br />

Begleitend zur Schulaktion werden in Zusammenarbeit mit dem Pädagogischen Institut auch<br />

Fortbildungen für LehrerInnen veranstaltet. Sie nehmen eine wichtige Position in der<br />

Übermittlung von Meinungen, Werthaltungen und Wissen ein.<br />

Das Projekt wurde 2007 auch auf die Krankheit Depression ausgedehnt.<br />

"Gegen Stigma und Diskriminierung vorgehen" ist auch eine der Hauptforderungen der<br />

Helsinki-Deklaration 2005 und auch der aus dieser ministeriellen Konferenz hervorgegangene<br />

Österreichische Psychiatrie-Beirat nennt Anti-Stigma-Arbeit als zentralen Aspekt eines<br />

nationalen Aktionsplans (www.bmg.gv.at).<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 205


206 Öffentlichkeitsarbeit | Ganggalerie<br />

11.2 Ganggalerie<br />

Nach acht Jahren Ganggalerie der sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen in der<br />

Landessanitätsdirektion am Paulustor wurde im Rahmen der Übersiedelung der Büros in<br />

das neue Haus der Gesundheit auch die Dauerausstellung übersiedelt und mit einer<br />

Vernissage am 11. März 2010 wieder eröffnet. Somit bieten sich auch die Gänge dieses<br />

neuen öffentlichen Gebäudes als Plattform für das Interesse der Sozialpsychiatrie. Mit der<br />

Ganggalerie wird ein weiterer Akzent gesetzt, um diesem nach wie vor massiv stigmatisierten<br />

Thema zu begegnen.<br />

Die sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen der <strong>Steiermark</strong> zeigen in dieser ständig<br />

eingerichteten Galerie öffentlich den künstlerischen Ertrag ihrer therapeutischen Arbeit.<br />

Die ausstellenden KünstlerInnen sind alle TeilnehmerInnen der sozialpsychiatrischen<br />

Tagesstrukturen.<br />

Anders als bei vielen anderen Ausstellungen sieht man in den Bildern die völlige Befreiung<br />

von thematischen Zwängen; jede KünstlerIn entscheidet für sich über Inhalt und Titel seines<br />

Werkes. Die Titel werden den fertigen Arbeiten meist assoziativ und eher spielerisch<br />

zugeordnet und erinnern unter Umständen an die Problemsituation des Künstlers in seiner<br />

Betroffenheit als psychisch Kranker.<br />

Teilweise lassen die Bilder die oft über Jahre dauernde Auseinandersetzung mit einer in<br />

unserer Gesellschaft nach wie vor tabuisierten Krankheit, vor allem aber auch mit den,<br />

oftmals erst durch diese entstandenen Probleme mit Familie, Partner oder der weiteren<br />

Umgebung erkennen und zeugen zugleich von einer intensiven Beschäftigung mit dieser —<br />

für den Betroffenen meist äußerst belastenden — Situation.<br />

Die Malerei als Prozess der Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der Umwelt wird<br />

spürbar.<br />

Aktuell präsentiert sich die Galerie mit rund 100 Exponaten. Sämtliche Werke stehen zum<br />

Verkauf. Die Erträge kommen wieder den maltherapeutischen Aktivitäten in den<br />

sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen zugute.


11.3 www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at<br />

Ein wichtiger Teil der Informations- und Öffentlichkeitsarbeit der Psychiatrie-Koordinationsstelle<br />

ist ihre website www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at.<br />

Seit 2003 werden über das Portal www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at vor allem die Serviceangebote<br />

der sozialpsychiatrischen/psychosozialen Versorgung in der <strong>Steiermark</strong> in elektronischer<br />

Form und damit jederzeit zugänglich gemacht. Dabei liegt die Bemühung in einer allgemein<br />

verständlichen Sprache und vor allem in der regelmäßigen Aktualisierung der verarbeiteten<br />

Informationen.<br />

Ein in der Zwischenzeit gerne genutztes Serviceangebot ist ein Veranstaltungskalender, der<br />

über aktuelle Veranstaltungen im psychiatrisch/psychosozialen Feld sowohl in als auch über<br />

die Grenzen der <strong>Steiermark</strong> hinaus, informiert.<br />

2009 wurde das Plattform Psyche Portal www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at um eine Stellenbörse<br />

erweitert; die sozialpsychiatrischen Träger publizieren hier ihre Stellenangebote und bieten<br />

damit einen wertvollen Überblick für InteressentInnen.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 207


208 Öffentlichkeitsarbeit | Informationsbroschüre<br />

In den letzten zwölf Monaten, von August 2009 bis Juli 2010, wurde das Informationsportal<br />

rund 3.100 mal pro Monat besucht und dabei 50.500 Seitenaufrufe verzeichnet. Das sind<br />

gleich viele Besuche wie 2008, jedoch mit einer mehr als 3fach höheren Informationsnutzung<br />

zum Vergleichszeitraum.<br />

Dabei gehören zu den meistgenutzten Seiten die Einrichtungsverzeichnisse (allein im April<br />

2010 wurde das Verzeichnis über 27.000mal aufgerufen), gefolgt von der online Version<br />

des <strong>Psychiatriebericht</strong>s, der Homepage, den Informationen über die Berufsgruppen, sowie<br />

dem Veranstaltungskalender.<br />

11.4 Informationsbroschüre<br />

Um den Zugang zur psychiatrisch/psychosozialen Versorgung zu erleichtern, wird von der<br />

Psychiatriekoordinationsstelle der Steiermärkischen Landesregierung eine<br />

Informationsbroschüre zur Verfügung gestellt, welche das komplexe Versorgungsangebot in<br />

übersichtlicher und leicht verständlicher Form darstellt.<br />

Die Broschüre geht zunächst auf die nach wie vor schwierige Situation psychisch kranker<br />

Menschen in unserer Gesellschaft ein, um im Anschluss für jeden Betroffenen, professionellen<br />

Betreuer oder fachlich Interessierten — den Weg zum jeweils passenden Angebot zu weisen.<br />

Zu diesem Zweck werden zunächst die verschiedenen sozialpsychiatrischen<br />

Betreuungsleistungen beschrieben; danach werden — ergänzend zu einer graphischen<br />

Übersicht - alle aktuell verfügbaren Einrichtungen mit Kontaktadressen sowie<br />

—Telefonnummern dargestellt. Kontakte zu den drei stationären psychiatrischen Angeboten<br />

komplettieren den Serviceteil.<br />

Aufgrund der enormen Nachfrage nach diesem Überblickswerk wurde im Jahr 2008 bereits<br />

die dritte Auflage publiziert.<br />

Die Broschüren können - als Serviceinstrument konzipiert - in der<br />

Psychiatriekoordinationsstelle im Amt der Steiermärkischen Landesregierung, FA8B, bei<br />

Frau Brigitte Tschernko, 0316/877-5553 bzw. unter brigitte.tschernko@stmk.gv.at angefordert<br />

werden.


11.5 Aufklärung &<br />

Sensibilisierung<br />

Um das Bewusstsein der Bevölkerung zu psychischen Erkrankungen und dem psychosozialen<br />

Versorgungsangebot zu heben, hat das Gesundheitsressort des Landes <strong>Steiermark</strong> bereits<br />

2005 erstmals eine Informations- & Aufklärungskampagne lanciert.<br />

In fünf Sujets wurden die Haupttätigkeitsfelder der psychiatrisch/psychosozialen Versorgung<br />

aufbereitet. Jedes für sich stellt ein kleines "Denk mal" zu den verschiedenen Themen- und<br />

Arbeitskreisen der Psychosozialen Dienste dar und münden jeweils in eine Grundsatzerklärung<br />

zur Zielsetzung der Psychiatriekoordinationsstelle des Landes <strong>Steiermark</strong> mit der Feststellung:<br />

"Die Plattform Psyche koordiniert die psychosoziale Versorgung in der <strong>Steiermark</strong>. Ziel unserer<br />

Arbeit ist der Aufbau eines bedarfs- und flächendeckenden Netzwerkes der Psychosozialen<br />

Dienste, das optimal auf die Arbeit der niedergelassenen FachärztInnen und TherapeutInnen<br />

sowie der stationären Behandlung abgestimmt ist".<br />

Die mediale Umsetzung der Kampagne erfolgte zunächst über<br />

A2-Poster für psychosoziale Dienste, Ämter, Krankenhäuser, Arztpraxen, etc.<br />

Info Channel Spots in den 75 Straßenbahnen sowie<br />

Querformat-Plakate in den 75 Grazer Straßenbahnen.<br />

Solange der Vorrat reicht - können auch weiterhin Plakate im Amt der Stmk. Landesregierung,<br />

FA 8B, Gesundheitswesen, Sanitätsdirektion, bei Frau Brigitte Tschernko unter<br />

brigitte.tschernko@stmk.gv.at angefordert werden.<br />

11.6 World Mental Health Day<br />

Der World Mental Health Day wurde von der World Federation for Mental Health (WFMH)<br />

1992 ins Leben gerufen und wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt.<br />

Jährlich finden internationale Symposien statt, um auf Fragen der psychischen Gesundheit<br />

aufmerksam zu machen. Der World Mental Health Day dient dem gemeinsamen Bemühen,<br />

größeres öffentliches Bewusstsein und Verständnis für psychische Gesundheit und psychische<br />

Erkrankungen zu erzielen.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 209


210 Öffentlichkeitsarbeit | Sozialpsychiatrischer Leitfaden<br />

Nach Angaben der WHO sind psychische Erkrankungen dramatisch im Ansteigen begriffen;<br />

insgesamt rechnet man mit 400 Mio. betroffenen Menschen weltweit. Auch in Österreich<br />

kann man davon ausgehen, dass jeder Vierte zumindest einmal in seinem Leben massive<br />

psychische Probleme hat, zu deren Bewältigung er professioneller Hilfe bedarf.<br />

Der Leidensdruck bleibt aber nicht nur auf die Krankheit selbst beschränkt, sondern wird<br />

insbesondere in Folge der gesellschaftlichen Stigmatisierung vergrößert. Erniedrigung,<br />

Isolation und Arbeitslosigkeit sind Teilaspekte davon.<br />

Der Tag der seelischen Gesundheit wird vom Weltbund für psychische Gesundheit (WFMH)<br />

weltweit und alljährlich am 10. Oktoberbegangen. Ziel ist die stete Sensibilisierung zum<br />

Thema psychische Erkrankung und Wohlbefinden.<br />

Der 10. Oktober 2009 war dem Thema Strukturierte Grundversorgung für psychisch Kranke<br />

gewidmet und beschäftigt sich mit der zentralen Rolle der Grundversorgung ("primary health<br />

care") in der Betreuung und Behandlung mental Erkrankter. Fragestellungen einer<br />

personenzentrierten, wohnortnahen Grundversorgung sollen dadurch noch stärker in die<br />

Diskussion um das österreichische Gesundheitssystem einfließen.<br />

11.7 Sozialpsychiatrischer<br />

Leitfaden<br />

Im Sinne eines Leitfadens soll das Buch "Menschen in Krisensituationen" Unterstützung für<br />

alle Menschen sein, die in einem psychosozialen Versorgungsbereich arbeiten, die aus<br />

beruflichen oder persönlichen Gründen mit Menschen in psychosozialen Krisensituationen<br />

konfrontiert sind sowie darüber hinaus für all jene, die sich für ihren Mitmenschen<br />

interessieren. Er soll helfen, auch im Krisenfall gegenüber Menschen mit psychosozialen<br />

Problemen richtig zu handeln, ohne dabei die Würde des Menschen zu verletzen.<br />

"Menschen in Krisensituationen" ist kein psychiatrisches Fachbuch im herkömmlichen Sinn.<br />

Das vorliegende Werk versucht erstmals, aufgrund des nachgefragten Bedarfs in der<br />

steirischen sozialpsychiatrischen Landschaft, in einer bewusst für den medizinischen Laien<br />

verständlichen Form die gängigsten Diagnosen zu beschreiben und einen möglichen<br />

Behandlungsweg aufzuzeigen. Der Tenor liegt darüber hinausgehend auf Empfehlungen von<br />

erfahrenen PsychiaterInnen, wie das Betreuungspersonal, aber auch Angehörige und einfach<br />

am Nächsten Interessierte mit den beschriebenen Phänomenen umgehen können.


Darüber hinaus soll das vorliegende Werk einen Überblick über das stationäre, aber auch<br />

das ausserstationär vorhandene Betreuungsnetzwerk geben und stellt für diesen Zweck,<br />

vor allem aber auch für mögliche Krisenfälle, auch Kontaktadressen in allen steirischen<br />

Bezirken zur Verfügung.<br />

Das Buch ist unter der ISBN 3 - 7011 - 7488 - 1 im Buchhandel erhältlich.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 211


212 Öffentlichkeitsarbeit | Sozialpsychiatrischer Leitfaden


12. Ausblick<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 213


214 Ausblick | Sozialpsychiatrischer Leitfaden<br />

Der Psychiatriebereicht 2009 schließt an seine Vorberichte an und beschreibt neben den<br />

Planungsgrundlagen insbesondere den aktuellen Ausbaustand des (sozial-)psychiatrischen<br />

Versorgungsbereiches. Die Perspektive gilt der Zukunft und dem notwendigen weiteren<br />

Ausbau, wobei folgende Schwerpunktthemen auch in den kommenden Jahren prioritär<br />

behandelt werden müssen:<br />

eine Annäherung des Personalstandes der Beratungsstellen an den tatsächlichen Bedarf,<br />

die Etablierung der noch fehlenden Elemente im Sinne des sozialpsychiatrischen<br />

Betreuungsansatzes in den steirischen Bezirken, insbesondere eines Krisendienstes,<br />

der Ausbau der mobilen sozialpsychiatrischen Betreuung als wesentliche Ergänzung des<br />

Betreuungsangebotes sowie<br />

die Optimierung des vorhandenen Angebotsspektrums durch sinnvolle Vernetzung und<br />

die Optimierung von Schnittstellen.<br />

Zahlreiche weitere Aufgabenstellungen der Koordinationsstelle sind langfristige bzw.<br />

kontinuierliche, so ist neben der Planungs- und Koordinationstätigkeit im engeren Sinn den<br />

Themen Prävention, Qualitätssicherung, Öffentlichkeitsarbeit sowie Vernetzungs- und<br />

Schnittstellenarbeit Aufmerksamkeit zu schenken:<br />

Ausgehend davon, dass die <strong>Steiermark</strong> eine sehr hohe Suizidrate aufweist, zielt ein<br />

Suizidpräventionsprojekt darauf ab, in den kommenden Jahren primär-, sekundär und<br />

tertiärpräventiv Maßnahmen zu setzen, die längerfristig eine Senkung der Suizidzahlen<br />

bewirken sollen. Zu den Hintergründen der hohen steirischen Suizidzahlen stellt die 1.<br />

Steirische Suizidstudie Daten bereit. Auf Basis der Ergebnisse sollen Maßnahmenbündel für<br />

sinnvolle Präventionsmaßnahmen geschnürt und in weiterer Folge kontinuierlich umgesetzt<br />

werden.<br />

Parallel zu den strukturellen Rahmenbedingungen der sozialpsychiatrischen Versorgung<br />

muss auch dem Qualitätsgedanken in der Sozialpsychiatrie in einem umfassenden Sinn<br />

Rechnung getragen werden. Mit Landtagsbeschluss vom 16. Jänner 2007 wurde aufgefordert,<br />

für die sozialpsychiatrische und psychosoziale Versorgung Qualitätsstandards zu definieren<br />

und diese entsprechend zu überprüfen, wodurch das Thema einen weiteren Schwerpunkt<br />

in der Arbeit der Koordinationsstelle darstellen wird.<br />

Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt bleibt auch zukünftig der Öffentlichkeitsarbeit gewidmet,<br />

weil gerade das Thema Psychiatrie nach wie vor massiv tabuisiert ist. Über zahlreiche -<br />

teilweise kontinuierlich, teilweise im Sinne einmaliger Aktionen lancierte - Aktivitäten soll<br />

versucht werden Aufklärung und Einstellungsänderung zu erzielen:<br />

Dem Interesse einer regelmäßigen Informations- und Öffentlichkeitsarbeit dient die website<br />

www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at. Über dieses Informationsportal sind die Serviceangebote aller<br />

sozialpsychiatrischen/psychosozialen Träger in der <strong>Steiermark</strong> in elektronischer Form und<br />

damit jederzeit zugänglich.


Regelmäßig genutzt wird der Veranstaltungskalender, der konzentriert über aktuelle<br />

Veranstaltungen im (sozial-)psychiatrischen Kontext, auch über die Grenzen der <strong>Steiermark</strong><br />

hinaus, informiert.<br />

Kontinuierlich lanciert wird auch das Anti-Stigma-Projekt an steirischen Schulen, im Zuge<br />

dessen Teams aus Professionisten und Betroffenen Schulklassen besuchen und authentisch<br />

zum Thema Schizophrenie wie auch Depression informieren. Durch die direkte Begegnung<br />

der SchülerInnen mit PatientInnen wird neben dem Informationsangebot vor allem die<br />

Begegnung sichergestellt, was nachweislich zu einer Veränderung der Einstellung gegenüber<br />

psychisch Kranken führt.<br />

Und auch die Galerie der sozialpsychiatrischen Tagesstrukturen im Haus der Gesundheit,<br />

soll weiterhin dazu beitragen, Vorurteile gegenüber dem Thema Psychiatrie abzubauen bzw.<br />

das Thema Psychische Erkrankung stärker in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken und<br />

nicht zuletzt mehr Toleranz und Akzeptanz herzustellen.<br />

Dem Vernetzungsaspekt wird weiterhin auch dadurch Rechnung getragen werden, dass der<br />

Themenbereich "Sozialpsychiatrie" in zahlreiche Ausbildungen bzw. Berufsbegleitende<br />

Fortbildungen Eingang gefunden hat. Als Vorreiter gilt das seit Jahren erfolgreich durchgeführt<br />

Kooperationsprojekt zwischen dem Land <strong>Steiermark</strong>/Psychiatriekoordinationsstelle und dem<br />

Bildungszentrum der Sicherheitsexekutive zum Umgang mit Menschen in Krisensituationen.<br />

Im Interesse der Vernetzung sowie der Fachdiskussion zum übergeordneten Ziel einer<br />

optimierten sozialpsychiatrischen Vollversorgung für die <strong>Steiermark</strong> finden die Fachgremien<br />

"Koordinationsgruppe" und "Forum Psychiatrie" kontinuierlich statt; weiters soll durch die<br />

jährliche <strong>Psychiatriebericht</strong>erstattung die erforderliche Transparenz geschaffen werden, um<br />

Vernetzungsarbeit zu unterstützen und Synergien herzustellen.<br />

Diese kurze Auflistung von Schwerpunktthemen der nächsten Jahre zeigt klar, dass das<br />

Zusammenwirken aller Kräfte und Bemühungen notwendig sein wird, um eine Annäherung<br />

an die angeführten Zielsetzungen bzw. eine Weiterentwicklung der breiten Aufgabenfelder<br />

zustande zu bringen. Wichtig ist aber auch weiterhin die Bereitschaft aller Beteiligten zur<br />

Mitarbeit, die Aktivität und der Wille sowie der Mut zur Veränderung - aus dem<br />

Zusammenwirken all dieser Faktoren wird eine Weiterentwicklung erfolgen.<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 215


216 Ausblick | Sozialpsychiatrischer Leitfaden


13. Literatur<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 217


218 Literatur | Sozialpsychiatrischer Leitfaden<br />

1. Danmayr, Glatz; Österreichisches Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG).<br />

Struktureller Bedarf in der psychiatrischen Versorgung. 1999.<br />

2. Gesundheitsbericht 2000 für die <strong>Steiermark</strong><br />

3. Grausgruber u.a.. Einstellung zu psychisch Kranken und zur psychosozialen Versorgung.<br />

1989.<br />

4. Konzept für die Psychosoziale Versorgung in der <strong>Steiermark</strong>. 1998.<br />

5. Meise, Hafner, Hinterhuber. Gemeindepsychiatrie in Österreich. Verlag Integrative<br />

Psychiatrie 1998.<br />

6. Meise, Hafner, Hinterhuber. Gemeindepsychiatrie in Österreich. Eine gemeindenahe<br />

Versorgung braucht die Gemeinde, die sich sorgt. 1998.<br />

7. Püringer, Truschnig, Konstantiniuk. Bedarfsgerechte psychosoziale Versorgung der<br />

<strong>Steiermark</strong>. 2000.<br />

8. Rosemann. Zimmer mit Aussicht. Betreutes Wohnen bei psychischer Krankheit.<br />

Psychiatrie Verlag 1999.<br />

9. Danzinger, R. & Zapotoczky, H.G. (1996 ). Irren auf Steirisch. Psychiatrische Patienten<br />

und psychiatrische Versorgung in der <strong>Steiermark</strong>. Linz: Edition pro mente.<br />

10. Danzinger, Klug, Lehofer, Marktl. Über Grenzen begleiten. Modell "Sozialpsychiatrischer<br />

Übergangsdienst". 2002.<br />

11. Hinterhuber, Meise, Kurz, Schett & Schwitzer. Zur Wirksamkeit komplementärer<br />

psychiatrischer Versorgung. In: U. Meise; F. Hafner & H.Hinterhuber (Hrsg.). Die<br />

Versorgung psychisch Kranker in Österreich. 1991. (S 260 — 270). Wien, New York:<br />

Springer.<br />

12. Rössler, Salize & Riecher-Rössler. Chronisch psychisch Kranke im Dschungel der<br />

Versorgung. In: U. Meise; F. Hafner & H. Hinterhuber (Hrsg.). Gemeindepsychiatrie in<br />

Österreich. (S 9 — 19). Innsbruck, Wien: Verlag Integrative Psychiatrie. 1998.<br />

13. Berger, "Gesundheitsförderung - Ein neuer Weg in der Psychiatrie" in: Psychiatrische<br />

Praxis, dem Menschen in seiner Welt begegnen, Festschrift zum 10-jährigen Bestehen<br />

der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit<br />

14. http://www.statistik.steiermakr.at<br />

15. <strong>Psychiatriebericht</strong> <strong>Steiermark</strong> 2001<br />

16. <strong>Psychiatriebericht</strong> <strong>Steiermark</strong> 2002<br />

17. <strong>Psychiatriebericht</strong> <strong>Steiermark</strong> 2003<br />

18. WHO - World Health Report 2001: Mental Health - New Understanding, New Hope.<br />

http://www.who.int/whr/2001/en/whr01_en.pdf


19. WHO Bericht 2000: Women's Mental Health: An evidence based review<br />

http://whqlibdoc.who.int/hq/2000/WHO_MSD_MDP_00.1.pdf<br />

20. Stadt Wien (Hrsg.): Psychische Gesundheit in Wien. Wien 2004<br />

21. Mental Health Promotion and Mental Disorder Prevention across European Member<br />

States, European Communities 2006, S. 22 ff. http://ec.europa.eu/health/<br />

ph_projects/2004/action1/docs/action1_2004_a02_30_en.pdf<br />

22. Frauentherapiezentrum München www.ftz-muenchen.de/index.php?id=12<br />

23. Frauenleben Köln — Institut für feministische Therapie — Standards für frauengerechte<br />

Therapie www.frauenleben.org/ Institut_fur_feministische_The/<br />

institut_fur_feministische_the.html<br />

24. Handlungsleitende Kriterien für frauenspezifische Qualitätssicherung in der<br />

psychiatrischen Versorgung: www.muenchen.de/ cms/ prod1/ mde/ _de/ rubriken/<br />

Rathaus/ 70_rgu/ 03_beratung_foerderung/ psychiatrie/ pdf/<br />

handlungsleitende_kriterien_frauenspez_qm_psych_versorgung.pdf<br />

25. <strong>Psychiatriebericht</strong> <strong>Steiermark</strong> 2006<br />

26. Regionaler Strukturplan Gesundheit, Version 1.1, Gesundheits<strong>plattform</strong> <strong>Steiermark</strong>,<br />

2009<br />

27. World Health Organization (WHO): International Classification of Functioning, Disability<br />

& Health, ICF, Genf 2001<br />

28. Raben. Einführung in die Ohrakupunktur. In: Baudis Rainer, Punkte der Wandlung —<br />

Suchtakupunktur nach dem NADA Protokoll. Rudersberg: Verlag für Psychologie,<br />

Sozialarbeit und Sucht. 1999: 16-37<br />

29. Berger. Gesundheitsförderung - Ein neuer Weg in der Psychiatrie. In: Psychiatrische<br />

Praxis, dem Menschen in seiner Welt begegnen, Festschrift zum 10-jährigen Bestehen<br />

der Gesellschaft zur Förderung seelischer Gesundheit<br />

30. Amering, Smolke. Recovery - Das Ende der Unheilbarkeit. Psychiatrie-Verlag. 2009<br />

31. Jörg Utschakowski, Gyöngyvér Sielaff, Thomas Bock (Hg.). Vom Erfahrenen zum Experten<br />

— Wie Peers die Psychiatrie verändern. Psychiatrie-Verlag. 2009<br />

32. Hilsenbeck, Polina. Irrsinn-Eigensinn-Ihr Sinn. Therapie im Kontext von Gewalterfahrungen<br />

und Psychosen, Reinszenierung und transpersonale Erfahrung. In: Brügge, Claudia<br />

(Hrsg.). Frauen in ver-rückten Lebenswelten. Ein Lesebuch zu Frauen und Psychiatrie.<br />

Bern. eFeF-Verlag. 1999. S. 29 - 50.<br />

33. Frauen beraten Frauen - frauenspezifische Beratung und Therapie.<br />

www.frauenberatenfrauen.at<br />

34. Land <strong>Steiermark</strong> - Amt der Stmk. Landesregierung, <strong>Steiermark</strong>-Statistik.<br />

www.verwaltung.steiermark.at<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 219


220 Literatur | Sozialpsychiatrischer Leitfaden


14. Anhang<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 221


222 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />

Im Anhang finden Sie eine Auflistung der Kontakte aller steirischen sozialpsychiatrischen<br />

Einrichtungen, die für den <strong>Psychiatriebericht</strong> herangezogen wurden, sowie Kontakte zu<br />

ausgewählten Vernetzungspartnern.<br />

Auf der Website www.<strong>plattform</strong><strong>psyche</strong>.at können Sie sich die Kontaktliste auch nach<br />

verschiedenen Kriterien gefiltert anzeigen lassen.<br />

14.1 Legende<br />

Bereich<br />

BZ<br />

BW<br />

MSB<br />

AR<br />

TS<br />

TK<br />

EA<br />

SA<br />

VP<br />

SP<br />

Beschreibung<br />

Beratungszentren<br />

Betreutes Wohnen<br />

Mobile Betreuung<br />

Arbeit<br />

Tagesstrukturen<br />

Tageskliniken<br />

Ehrenamtliche Sozialbegleitung<br />

Spezialangebote<br />

Vernetzungspartner<br />

Stationäre Psychiatrie<br />

14.1 Standortliste geordnet nach<br />

Aufgabenbereichen und Bezirken<br />

Ber<br />

eich<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

Bez<br />

irk<br />

G<br />

G<br />

G<br />

Institutionsname<br />

Beratungszentrum für<br />

psychische und soziale<br />

Fragen - Graz-West<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Graz Ost, Hasnerplatz<br />

Geronto Psychiatrisches<br />

Zentrum<br />

Standort<br />

8020 Graz,<br />

Granatengasse 4<br />

8010 Graz,<br />

Hasnerplatz 4<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

33<br />

Telefon<br />

0316 711004<br />

0316 / 67 60 76<br />

E-mail<br />

beratungszentrum<br />

@lsf-graz.at<br />

psz.hasnerplatz @gfsg.at<br />

0316 / 89 00 35 gpz @gfsg.at


Ber<br />

eich<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

Bez<br />

irk<br />

G<br />

GU<br />

GU<br />

GU<br />

GU<br />

GU<br />

LI<br />

LI<br />

BM<br />

LN<br />

MZ<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FF<br />

FF<br />

FF<br />

Institutionsname<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Graz Ost, Plüddemanngasse<br />

24h Journaldienst Graz<br />

Umgebung-Süd<br />

Beratungszentrum<br />

Frohnleiten<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Graz-Umgebung-Süd<br />

Kinder und<br />

Jugendpsychiatrische<br />

Versorgung<br />

Graz-Umgebung-Süd<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Versorgung<br />

Graz-Umgebung-Süd<br />

Beratungszentrum<br />

Gröbming<br />

Beratungszentrum Liezen<br />

Beratungszentrum<br />

Bruck-Kapfenberg<br />

Beratungszentrum Leoben<br />

"Libit"<br />

Beratungszentrum<br />

Mürzzuschlag<br />

Standort<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

45<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8130 Frohnleiten,<br />

Hauptplatz 27<br />

8071<br />

Hausmannstätten,<br />

Marktplatz 4<br />

8071<br />

Hausmannstätten,<br />

Marktplatz 4<br />

8071<br />

Hausmannstätten,<br />

Marktplatz 4<br />

8962 Gröbming,<br />

Poststraße 700<br />

8940 Liezen,<br />

Fronleichnamsweg<br />

15<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Wienerstraße 60<br />

8700 Leoben,<br />

Vordernbergerstrasse<br />

7<br />

8680 Mürzzuschlag,<br />

Wiener Strasse 3/II<br />

24 h Journaldienst Feldbach 8330 Feldbach ,<br />

Oedterstraße 3<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Feldbach<br />

Rechtsberatung Feldbach,<br />

Fürstenfeld, Radkersburg,<br />

GU-Süd<br />

Kinder und<br />

Jugendpsychiatrische<br />

Versorgung Feldbach<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Versorgung Feldbach<br />

24h Journaldienst<br />

Fürstenfeld<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Fürstenfeld<br />

Kinder und<br />

Jugendpsychiatrische<br />

Versorgung Fürstenfeld<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8280 Fürstenfeld,<br />

Bahnhofstraße 13c<br />

8280 Fürstenfeld,<br />

Bahnhofstraße 13c<br />

Telefon<br />

E-mail<br />

0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />

@gfsg.at<br />

03152/5887<br />

03126 4225<br />

03135-47474<br />

03135-47474<br />

03135-47474<br />

03685/23848<br />

03612/2633<br />

03862 22413<br />

03842 47012<br />

03852 4707<br />

03152 5887<br />

03152 5887<br />

03152-5887<br />

03152-5887<br />

03152-5887<br />

03152/5887<br />

03382-51850<br />

03382-51850<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 223<br />

psd.journaldienst<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

office @bzfrohnleiten.at<br />

psd.graz-umgebung-sued<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.graz-umgebung-sued<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.graz-umgebung-sued<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

groebming<br />

@beratungszentrum.at<br />

liezen<br />

@beratungszentrum.at<br />

office @bzkapfenberg.at<br />

office @libit.at<br />

office @bzmuerzzuschlag.at<br />

psd.journaldienst<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.feldbach<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.feldbach<br />

@steiermark-hilfswerk.at<br />

psd.feldbach<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.feldbach<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.journaldienst<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.fuerstenfeld<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.fuerstenfeld<br />

@hilfswerk-steiermark.at


224 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />

Ber<br />

eich<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

Reg<br />

ion<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR64<br />

Bez<br />

irk<br />

FF<br />

HB<br />

HB<br />

RA<br />

RA<br />

RA<br />

RA<br />

WZ<br />

DL<br />

LB<br />

LB<br />

VO<br />

Institutionsname<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Versorgung Fürstenfeld<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Hartberg<br />

PSZ Hartberg / Kinder und<br />

Jugendliche<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Radkersburg<br />

Kinder und<br />

Jugendpsychiatrische<br />

Versorgung Radkersburg<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Versorgung Radkersburg<br />

24h Journaldienst Bad<br />

Radkersburg<br />

Beratungszentrum Weiz<br />

Beratungszentrum<br />

Deutschlandsberg<br />

KITZ/KInder -und<br />

Jugendtherapiezentrum<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Leibnitz<br />

Psychosoziales<br />

Beratungszentrum Bezirk<br />

Voitsberg<br />

VO Psychosoziales<br />

Beratungszentrum Bezirk<br />

Voitsberg / Kinder und<br />

Jugendliche<br />

JU<br />

JU<br />

KF<br />

MU<br />

MU<br />

HB<br />

Beratungszentrum<br />

Judenburg<br />

BZ Judenburg - Kinder<br />

Beratungszentrum<br />

Knittelfeld<br />

Beratungszentrum Murau<br />

BZ Murau - Kinder<br />

Standort<br />

8280 Fürstenfeld,<br />

Bahnhofstraße 13c<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

8490 Bad<br />

Radkersburg,<br />

Hauptplatz 22<br />

8490 Bad<br />

Radkersburg,<br />

Hauptplatz 22<br />

8490 Bad<br />

Radkersburg,<br />

Hauptplatz 22<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8160 Weiz,<br />

Franz-Pichler-Straße<br />

24<br />

8530<br />

Deutschlandsberg,<br />

Poststraße 3<br />

8430 Leibnitz,<br />

Dechant-Thallerstr.39/1<br />

8430 Leibnitz,<br />

Wagnastraße 1/I<br />

8570 Voitsberg,<br />

Margarethengasse 7<br />

8570 Voitsberg,<br />

Margarethengasse 7<br />

8750 Judenburg,<br />

Liechtensteingasse<br />

1<br />

8750 Judenburg,<br />

Liechtensteingasse<br />

1<br />

8720 Knittelfeld,<br />

Bahnstraße 4/II<br />

8850 Murau, Anna<br />

Neumannstraße 16<br />

8850 Murau, Anna<br />

Neumannstraße 16<br />

PSZ Hartberg / Aussenstelle 8240 Friedberg,<br />

Friedberg<br />

Hütterstrasse 105<br />

Telefon<br />

03382-51850<br />

E-mail<br />

psd.fuerstenfeld<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />

03332 / 66 2 66 jukitz @gfsg.at<br />

03476-3868<br />

03476-3868<br />

03476-3868<br />

03152/5887<br />

03172 42580<br />

03462 6830<br />

psd.radkersburg<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.radkersburg<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.radkersburg<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.journaldienst<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

office @bzweiz.at<br />

office<br />

@bzdeutschlandsberg.at<br />

03452 / 85 7 00 kinderschutzzentrum<br />

@gfsg.at<br />

03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />

03142 26 300<br />

03142 26 300<br />

03572/83980<br />

03572/83980<br />

03512/74450<br />

03532/3243<br />

03532/3243<br />

zentrum @psz-voitsberg.at<br />

beratung @psz-voitsberg.at<br />

judenburg<br />

@beratungszentrum.at<br />

judenburg<br />

@beratungszentrum.at<br />

knittelfeld<br />

@beratungszentrum.at<br />

murau<br />

@beratungszentrum.at<br />

murau<br />

@beratungszentrum.at<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at


Ber<br />

eich<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

MSB<br />

MSB<br />

Reg<br />

ion<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR61<br />

VR61<br />

Bez<br />

irk<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

BM<br />

FF<br />

JU<br />

JU<br />

G<br />

G<br />

BM<br />

FB<br />

HB<br />

LB<br />

LB<br />

Institutionsname<br />

Standort<br />

PSZ Hartberg / Aussenstelle 8292 Neudau,<br />

Neudau<br />

Neudau 74<br />

PSZ Hartberg / Aussenstelle 8225 Pöllau,<br />

Pöllau<br />

Froschauergasse<br />

569<br />

PSZ Hartberg / Aussenstelle 8250 Vorau, Vorau<br />

Vorau<br />

412<br />

Betreutes Wohnhaus Graz<br />

2<br />

Betreutes Wohnhaus Graz<br />

1<br />

Übergangswohnhaus<br />

Teilzeit Betreutes Wohnen<br />

Graz<br />

Teilzeit betreutes Wohnen<br />

Obersteiermark Ost<br />

Teilzeitbetreutes Wohnen<br />

Fürstenfeld<br />

Wohnhaus Murdorf<br />

Wohnhaus Zeltweg<br />

Haus St. Teresa<br />

Wohngemeinschaften Graz<br />

Wohngemeinschaften<br />

Obersteiermark Ost<br />

Jugendwohngemeinschaft<br />

Feldbach<br />

Mobiler<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst<br />

Hartberg - WG<br />

"wohnen am hof"<br />

Mobiler<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst<br />

Leibnitz - WG<br />

VO Sozialpsychiatrische<br />

Wohngemeinschaften des<br />

Psychosozialen<br />

Beratungszentrums Bezirk<br />

Voitsberg<br />

G<br />

G<br />

PSZ Graz Ost / Mobile<br />

Dienste Hasnerplatz<br />

PSZ Graz Ost /<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Versorgung SOPHA<br />

8010 Graz<br />

8020 Graz<br />

8020 Graz<br />

8010 Graz<br />

8605 Kapfenberg<br />

8280 Fürstenfeld,<br />

Hauptstr. 21<br />

8750 Judenburg<br />

8740 Zeltweg<br />

8020 Graz,<br />

Kalvariengürtel 56/II<br />

8020 Graz<br />

8600 Bruck/ Mur<br />

8330 Feldbach<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

8430 Gralla,<br />

Obergralla 124<br />

8430 Leibnitz,<br />

Wagnastraße 1/I<br />

8570 Voitsberg,<br />

Margarethengasse 7<br />

8010 Graz,<br />

Hasnerplatz 4<br />

8010 Graz,<br />

Hasnerplatz 4<br />

Telefon<br />

E-mail<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />

0316/ 228881<br />

0316/22 88 81<br />

0316/ 29 49 64<br />

0316/ 22 88 81<br />

03862/ 52431<br />

0699/160 400<br />

56<br />

03572/44578<br />

03577/25689<br />

0316/676004<br />

0316/22 88 81<br />

03862/ 52431<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

wohnen.graz<br />

@promentesteiermark.at<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

bruck @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

wohnen.fuerstenfeld<br />

@promentesteiermark.at<br />

wohnhaus.murdorf<br />

@beratungszentrum.at<br />

wohnhaus.zeltweg<br />

@beratungszentrum.at<br />

haus.teresa<br />

@caritas-steiermark.at<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

bruck @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

03332 / 66 2 66 msd.hartberg @gfsg.at<br />

03452 / 74 1 11 wah @gfsg.at<br />

03452 / 73 7 15 msd.leibnitz @gfsg.at<br />

03142/26300<br />

0316 / 67 60 76<br />

0316 / 67 60 76<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 225<br />

wg @psz-voitsberg.at<br />

psz.hasnerplatz @gfsg.at<br />

psz.hasnerplatz @gfsg.at


226 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />

Ber<br />

eich<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

Bez<br />

irk<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

Institutionsname<br />

Mobile Sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

"MoBet Graz und<br />

Graz-Umgebung" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

PSZ Graz Ost / Mobile<br />

Dienste Plüddemangasse<br />

PSZ Graz Ost / NEULAND<br />

EPA<br />

GU Beratungszentrum<br />

Frohnleiten Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

LI<br />

LI<br />

MSB Ennstal<br />

"MoBet Liezen" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

BM Beratungszentrum<br />

Bruck-Kapfenberg Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

LN<br />

LN<br />

Beratungszentrum Leoben<br />

"Libit" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

"MoBet Leoben" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

MZ Beratungszentrum<br />

Mürzzuschlag Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

FB<br />

FB<br />

HB<br />

HB<br />

"MoBet Feldbach" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Standort<br />

8010 Graz<br />

8010 Graz,<br />

Leechgasse 30<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

45<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

45<br />

8130 Frohnleiten,<br />

Hauptplatz 27<br />

8940 Liezen,<br />

Fronleichnamsweg<br />

15<br />

8940 Liezen,<br />

Fronleichnamsweg 4<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Grazer Straße 20<br />

8700 Leoben,<br />

Vordernbergerstrasse<br />

7<br />

8700 Leoben,<br />

Waasenstraße 8<br />

8680 Mürzzuschlag,<br />

Grazerstrasse 32<br />

8330 Feldbach,<br />

Gleichenbergerstraße<br />

10<br />

Mobile Sozialpsychiatrische 8330 Feldbach,<br />

Betreuung Feldbach, Oedterstraße 1<br />

Fürstenfeld, Radkersburg,<br />

Graz Umgebung SÜD<br />

"MoBet Hartberg" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Mobiler<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst<br />

Hartberg - MSB<br />

8230 Hartberg, Am<br />

Ökopark 9<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

Telefon<br />

0316/811937<br />

E-mail<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

0699/16040014 mobet.graz<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />

@gfsg.at<br />

0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />

@gfsg.at<br />

03126 4225<br />

03612/2633<br />

mobile.betreuung<br />

@bzfrohnleiten.at<br />

liezen<br />

@beratungszentrum.at<br />

0699/16040046 mobet.liezen<br />

@promentesteiermark.at<br />

03862/24920<br />

03842 47012<br />

mobile.betreuung<br />

@tskapfenberg.at<br />

office @libit.at<br />

0699/16040021 mobet.leoben<br />

@promentesteiermark.at<br />

03852 6077<br />

mobile.betreuung<br />

@tsmuerzzuschlag.at<br />

0699/16040017 mobet.feldbach<br />

@promentesteiermark.at<br />

03152-24936<br />

psd.msb<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

0699/16040018 mobet.hartberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

03332 / 66 2 66 msd.hartberg @gfsg.at


Ber<br />

eich<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

Reg<br />

ion<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

Bez<br />

irk<br />

WZ<br />

DL<br />

Institutionsname<br />

Beratungszentrum Weiz<br />

Mobile sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

"MoBet Deutschlandsberg"<br />

Mobile sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Standort<br />

8160 Weiz,<br />

Franz-Pichler-Straße<br />

24<br />

8530<br />

Deutschlandsberg,<br />

Freiländerstraße 1<br />

DL Beratungszentrum 8530<br />

Deutschlandsberg Mobile Deutschlandsberg,<br />

sozialpsychiatrische Untere<br />

Betreuung<br />

Schmiedgasse 12<br />

LB<br />

VO<br />

JU<br />

JU<br />

KF<br />

MU<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

Mobiler<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst<br />

Leibnitz - MSB<br />

8430 Leibnitz,<br />

Wagnastraße 1/I<br />

Mobile Sozialpsychiatrische 8570 Voitsberg,<br />

Betreuung des<br />

Margarethengasse 7<br />

Psychosozialen<br />

Beratungzentrums Bezirk<br />

Voitsberg<br />

"MoBet Judenburg" Mobile 8753 Fohnsdorf,<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Hauptplatz 2<br />

MSB Judenburg<br />

MSB Knittelfeld<br />

MSB Murau<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Buchbinderei im<br />

Landesarchiv<br />

werk-design<br />

working-aspects<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: AGAIN<br />

Dienstleistungen<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: Schlosserei Graz<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: Tischlerei Graz<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: Gasthaus zur<br />

Puchmühle<br />

8750 Judenburg,<br />

Liechtensteingasse<br />

1<br />

8720 Knittelfeld,<br />

Bahnstraße 4<br />

8850 Murau, Anna<br />

Neumann Straße 16<br />

8010 Graz,<br />

Karmeliterplatz 3<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

33<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

33<br />

8055 Graz,<br />

Puchstraße 137<br />

8055 Graz,<br />

Puchstraße 139<br />

8055 Graz,<br />

Puchstraße 139<br />

8020 Graz,<br />

Puchstraße 83<br />

Telefon<br />

03172 42580<br />

0699/16040013,<br />

0699/16040014<br />

03462/30097<br />

E-mail<br />

mobile.betreuung<br />

@bzweiz.at<br />

mobet.deutschlandsberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

mobile.betreuung<br />

@tsdeutschlandsberg.at<br />

03452 / 73 7 15 msd.leibnitz @gfsg.at<br />

03142/26300<br />

mobil @psz-voitsberg.at<br />

0699/16040021 mobet.judenburg<br />

@promentesteiermark.at<br />

03572/83980<br />

03512/74450<br />

03532/3243<br />

0316/877<br />

-8916<br />

judenburg<br />

@beratungszentrum.at<br />

knittelfeld<br />

@beratungszentrum.at<br />

murau<br />

@beratungszentrum.at<br />

arkf.landesarchiv<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 67 29 20 werk.design @gfsg.at<br />

0316 / 67 29 20 working.aspects @gfsg.at<br />

0316 / 72 35 96 again.alternative.bs<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 72 35 96 atz.graz.schlosserei<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 72 35 96 atz.graz.tischlerei<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 24 33 54 puchmuehle<br />

@promentesteiermark.at<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 227


228 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />

Ber<br />

eich<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

Bez<br />

irk<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

LI<br />

LI<br />

LI<br />

LI<br />

Institutionsname<br />

Arbeitsfähigkeitsprofil<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Textil- und<br />

Hausservice<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: IT-Jugend<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompentenzförderung/Diagnostik:<br />

pro mente design<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: KUK Küche und<br />

Kultur<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Scanstudio<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: Scanstudio<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik:<br />

Grundqualifizierung Metall<br />

Liezen<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik:<br />

Grundqualifizierung Metall<br />

Liezen<br />

BM Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Wäsche- und<br />

Bügelservice<br />

BM Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: EINER FÜR<br />

ALLE, Der soziale<br />

Nahversorger<br />

LN Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: AGAIN Second<br />

Hand Shop<br />

LN<br />

FB<br />

FB<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: Café Paradox<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: AGAIN Feldbach<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Standort<br />

8010 Graz,<br />

Schrödingerstr 4a<br />

8020 Graz,<br />

Schrödingerstraße<br />

4a<br />

8020 Graz,<br />

Schrödingerstraße<br />

4a<br />

8010 Graz,<br />

Sporgasse 29<br />

8010 Graz,<br />

Stiftingtalstraße 322<br />

8940 Liezen,<br />

Fronleichnamsweg 4<br />

8940 Liezen,<br />

Fronleichnamsweg 4<br />

8940 Liezen,<br />

Wirtschaftspark<br />

Liezen C9<br />

8940 Liezen,<br />

Wirtschaftspark<br />

Liezen C9<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Hafendorf 5<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Wiener Straße 52<br />

8700 Leoben,<br />

Waasenstraße 8<br />

8700 Leoben,<br />

Waasenstraße 8<br />

8330 Feldbach,<br />

Gleichenbergerstraße<br />

10<br />

8330 Feldbach,<br />

Gleichenbergerstraße<br />

10<br />

Telefon<br />

0316 714245<br />

0316/71 41<br />

23-14<br />

0316 / 71 41 23<br />

0316/83 14 76<br />

0316/39 24 50<br />

E-mail<br />

afp @promentesteiermark.at<br />

arkf.hausservice<br />

@promentesteiermark.at<br />

atz.jug.graz<br />

@promentesteiermark.at<br />

design<br />

@promentesteiermark.at<br />

kuk<br />

@promentesteiermark.at<br />

03612 / 25 0 86 arkf.liezen<br />

@promentesteiermark.at<br />

03612/25086<br />

03612/23 1 80<br />

03612 / 23180<br />

03862 33184<br />

03862/21 6 61<br />

atz.liezen.scanstudio<br />

@promentesteiermark.at<br />

qualifizierung<br />

@promentesteiermark.at<br />

qualifizierung<br />

@promentesteiermark.at<br />

arkf.kapfenberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

atz.kapfenberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

03842 / 21 8 52 again.leoben<br />

@promentesteiermark.at<br />

03842 29202<br />

0699/16 04<br />

0015<br />

03152/39275<br />

atz.leoben<br />

@promentesteiermark.at<br />

arkf.feldbach<br />

@promentesteiermark.at<br />

again.feldbach<br />

@promentesteiermark.at


Ber<br />

eich<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

TS<br />

Reg<br />

ion<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR61<br />

Bez<br />

irk<br />

FF<br />

HB<br />

Institutionsname<br />

Diagnostik / AFP: AGAIN<br />

Second Hand Shop<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung<br />

Fürstenfeld<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung:<br />

Café-Restaurant Leonardo<br />

HB Arbeitstrainingszentrum /<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung:<br />

Tischlerei Hartberg<br />

HB<br />

HB<br />

WZ<br />

LB<br />

VO<br />

JU<br />

KF<br />

G<br />

G<br />

HB<br />

HB<br />

LB<br />

G<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung/Diagnostik:<br />

Flohmarkt und<br />

Entrümpelungen<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Gartenbau und<br />

Landschaftspflege<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: EINER FÜR ALLE<br />

- Der soziale Nahversorger<br />

werkdienst-süd<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: ju:fa Rosental<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Copy Shop<br />

Fohnsdorf<br />

Friedas Gemeinnützige<br />

GmbH<br />

Arbeitsassistenz Graz und<br />

Graz-Umgebung für<br />

Erwachsene<br />

Arbeitsassistenz Graz und<br />

Graz-Umgebung für<br />

Jugendliche<br />

Arbeitsbegleitung<br />

Oststeiermark<br />

PSZ Hartberg /<br />

Arbeitsassistenz<br />

PSZ Leibnitz /<br />

Arbeitsassistenz<br />

Tagesstruktur / Diagnostik<br />

la vida<br />

Standort<br />

8280 Fürstenfeld,<br />

Weinbergweg 1<br />

8230 Hartberg, Am<br />

Ökopark 10<br />

8230 Hartberg, Am<br />

Ökopark 30<br />

8230 Hartberg, Am<br />

Ökopark 8<br />

8230 Hartberg,<br />

Habersdorferstraße<br />

19<br />

8160 Weiz,<br />

Klammstraße 2<br />

8403 Lebring,<br />

Grazerstr. 35<br />

8582 Rosental an<br />

der Kainach,<br />

Hauptstraße 104<br />

8753 Fohnsdorf,<br />

Hauptplatz 2<br />

8720 Knittelfeld,<br />

Bahnstraße 5<br />

8010 Graz,<br />

Kirchengasse 1<br />

8020 Graz,<br />

Kirchengasse 1<br />

8230 Hartberg, Am<br />

Ökopark 9<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

8430 Leibnitz,<br />

Wagnastraße 1/I<br />

8020 Graz, Alte<br />

Poststraße 136/4<br />

Telefon<br />

E-mail<br />

0699/16040065 arkf.fuerstenfeld<br />

@promentesteiermark.at<br />

03332/ 64940<br />

03332/61312<br />

03332/61 2 26<br />

03332/66 3 71<br />

03172/46 4 59<br />

03182 / 25 27<br />

03142 28628<br />

03573/27 5 42<br />

03512/60001<br />

0316 712726<br />

0316<br />

712726-14<br />

atz.hartberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

atz.hartberg.tischlerei<br />

@promentesteiermark.at<br />

arkf.hartberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

arkf.hartberg.garten<br />

@promentesteiermark.at<br />

arkf.weiz<br />

@promentesteiermark.at<br />

wds @gfsg.at<br />

jufa.rosental<br />

@promentesteiermark.at<br />

arkf.fohnsdorf<br />

@promentesteiermark.at<br />

office @friedas.at<br />

arbass.graz<br />

@promentesteiermark.at<br />

jugendarbass<br />

@promentesteiermark.at<br />

0699/16040031, arbass.hartberg<br />

0699/16040032 @promentesteiermark.at<br />

03332 / 66 2 66 aass.hartberg @gfsg.at<br />

03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />

0316/72 13 16<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 229<br />

lavida<br />

@promentesteiermark.at


230 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />

Ber<br />

eich<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TK<br />

Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR61<br />

Bez<br />

irk<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

LI<br />

LI<br />

BM<br />

MZ<br />

FB<br />

FB<br />

HB<br />

HB<br />

WZ<br />

DL<br />

LB<br />

Institutionsname<br />

Tagesstätte<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstruktur taQuer<br />

Tagesstrukur / Diagnostik:<br />

per arte<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstruktur aKKu<br />

Tagesstätte Liezen<br />

Tagesstätte Schladming<br />

Tagesstruktur Kapfenberg<br />

Standort<br />

8020 Graz,<br />

Großmarktstraße 8a<br />

8010 Graz,<br />

Sandgasse 41<br />

8010 Graz,<br />

Stiftingtalstraße 322<br />

8010 Graz, Theodor<br />

Körner Strasse 44<br />

8940 Liezen,<br />

Selzthalerstrasse 14<br />

8970 Schladming,<br />

Hochstraße 604<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Grazer Straße 20<br />

Tagesstruktur Mürzzuschlag 8680 Mürzzuschlag,<br />

Grazerstrasse 32<br />

Tagesstätte Feldbach<br />

Tagesstätte Pirching<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstruktur Palette Pöllau<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstruktur Vorau<br />

Tagestruktur Weiz<br />

Tagesstruktur<br />

Deutschlandsberg<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstruktur Klapotetz<br />

VO Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstätte des<br />

Psychosozialen<br />

Beratungszentrum Bezirk<br />

Voitsberg<br />

JU<br />

KF<br />

MU<br />

G<br />

Tagesstätte Judenburg<br />

Tagesstätte Knittelfeld<br />

Tagesstätte Murau<br />

Tagesklinik<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8081 Pirching,<br />

Guggitzgraben 112<br />

8225 Pöllau,<br />

Hauptplatz 11<br />

8250 Vorau, Vorau<br />

412<br />

8160 Weiz,<br />

Franz-Pichler-Straße<br />

24<br />

8530<br />

Deutschlandsberg,<br />

Untere<br />

Schmiedgasse 12<br />

8430 Leibnitz,<br />

Sailergasse 8<br />

8570 Voitsberg,<br />

Burggasse 27<br />

8750 Judenburg,<br />

Kapellenweg 5<br />

8720 Knittelfeld,<br />

Bahnstraße 4/II<br />

8850 Murau,<br />

Bundesstraße 13b<br />

8020 Graz,<br />

Granatengasse 4<br />

Telefon<br />

E-mail<br />

0699/16040019 tagesstruktur<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 22 57 37<br />

0316/39 26 80<br />

taquer @gfsg.at<br />

perarte<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 67 20 87 akku @gfsg.at<br />

03612/30277<br />

0664/8308836<br />

03862 24920<br />

03852 6077<br />

03152-5887-20<br />

tst.liezen<br />

@beratungszentrum.at<br />

tst.schladming<br />

@beratungszentrum.at<br />

office @tskapfenberg.at<br />

office @tsmuerzzuschlag.at<br />

psd.tst.fb<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

0316-813181-4180 psd.tst.pirching<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

03335 / 47 44<br />

palette.poellau @gfsg.at<br />

03337 / 30 0 66 ts.vorau @gfsg.at<br />

03172 42581<br />

03462/30097<br />

office @tsweiz.at<br />

office<br />

@tsdeutschlandsberg.at<br />

03452 / 74 9 39 ts.klapotetz @gfsg.at<br />

03142 22 151<br />

03572/83657<br />

03512/82966<br />

03532/40550<br />

0316/711004<br />

ts @psz-voitsberg.at<br />

tst.judenburg<br />

@beratungszentrum.at<br />

tst.knittelfeld<br />

@beratungszentrum.at<br />

tst.murau<br />

@beratunszentrum.at<br />

beratungszentrum<br />

@lsf-graz.at


Ber<br />

eich<br />

TK<br />

EA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

Bez<br />

irk<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

BM<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

G<br />

G<br />

HB<br />

LB<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

Institutionsname<br />

LSF Graz - Psychiatrische<br />

Tagesklinik<br />

pro humanis<br />

Frauen für Frauen<br />

Beratung und Clearing für<br />

betreutes Wohnen<br />

Kinder und Jugendtherapie<br />

Zentrum Graz<br />

PSZ Graz Ost / 2Zeit EPA<br />

Kinder und Jugendtherapie<br />

Zentrum Mitterdorf<br />

Kinder und Jugendtherapie<br />

Zentrum Feldbach<br />

Trainingswohnungen<br />

Feldbach<br />

Übergangswohnungen<br />

OMEGA Transkulturelles<br />

Zentrum für psychische und<br />

physische Gesundheit und<br />

Integration<br />

Zebra<br />

Standort<br />

8053 Graz, Wagner<br />

Jauregg Platz 23,<br />

Gebäude D8<br />

8020 Graz,<br />

Dreihackengasse 1<br />

8020 Graz,<br />

Dreihackengasse 1<br />

8020 Graz,<br />

Lendplatz 45<br />

8020 Graz,<br />

Annenstrasse 50<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

45<br />

8662 Mitterdorf,<br />

Untere Berggasse 16<br />

8330 Feldbach,<br />

Bürgergasse 13<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8020 Graz, Albert<br />

Schweitzer Gasse 22<br />

8010 Graz,<br />

Schönaugürtel 29<br />

PSZ Hartberg, Rehabilitation 8230 Hartberg,<br />

von Flüchtlingen<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

PSZ Leibnitz, Rehabilitation 8430 Leibnitz, 8430<br />

von Flüchtlingen<br />

Leibnitz, Wagnastr. 1<br />

Kreativwerkstatt EPA<br />

LKH - Universitätsklinik für<br />

Kinder- und<br />

Jugendheilkunde<br />

LKH - Universitätsklinik für<br />

Psychiatrie<br />

Krankenhaus Barmherzige<br />

Brüder - Neurologie /<br />

Psychiatrie<br />

LSF Graz -<br />

Landesnervenklinik<br />

Sigmund Freud<br />

8020 Graz, Arche<br />

Noah 11<br />

8036 Graz,<br />

Auenbruggerplatz 30<br />

8036 Graz,<br />

Auenbruggerplatz 31<br />

(Erdgeschoss)<br />

8020 Graz,<br />

Bergstraße 27<br />

8053 Graz, Wagner<br />

Jauregg Platz 1<br />

Telefon<br />

0316/2191<br />

2576<br />

0316/82 77 07<br />

0316 827707<br />

0316/ 22 88 81<br />

E-mail<br />

office @prohumanis.at<br />

office @prohumanis.at<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

0316/388744-25 office<br />

@therapiezentrum.co.at<br />

0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />

@gfsg.at<br />

0 38 58 / 32 8<br />

90<br />

03152/378042<br />

03152-5887<br />

03152-5887<br />

mitterdorf<br />

@therapiezentrum.co.at<br />

feldbach<br />

@therapiezentrum.co.at<br />

psd.felbach<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.feldbach<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

0316/773554-0 office @omega-graz.at<br />

0316 835630-0<br />

03332 66 2 66<br />

03452 72647<br />

0316/22 80 29<br />

0316/385-2605<br />

0316 /<br />

385-3612<br />

0316 /<br />

5989-2000<br />

0316 / 21 91 -<br />

0<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 231<br />

uta.wedam @zebra.or.at<br />

psz.hartberg @gfsg.at<br />

psz.leibnitz @gfsg.at<br />

kreativwerkstatt @gfsg.at<br />

hans-peter.kapfhammer<br />

@klinikum-graz.at\r\n<br />

neuro.chefsek @bbegg.at<br />

internet @lsf-graz.at


232 Anhang | Standortliste geordnet nach Aufgabenbereichen und Bezirken<br />

Ber<br />

eich<br />

SP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR64<br />

VR65<br />

Bez<br />

irk<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

BM<br />

BM<br />

WZ<br />

DL<br />

Institutionsname<br />

LSF Graz -<br />

Neuropsychiatrische Kinderund<br />

Jugendabteilung<br />

www.sorgentelefon.at<br />

tartaruga - Hilfe für<br />

Jugendliche in akuten<br />

Krisensituationen<br />

www.Telefonseelsorge.at<br />

(auch online Beratung)<br />

Psychosomatisch-<br />

Psychotherapeutische<br />

Station und Amulanz - der<br />

Universitätsklinik für Kinderund<br />

Jugendheilkunde<br />

Netzwerk Psychotherapie<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Steirischer Landesverband<br />

für Psychotherapie<br />

TARA - Beratung, Therapie<br />

und Prävention bei sexueller<br />

Gewalt gegen Mädchen und<br />

Frauen<br />

Heilpädagogische Station<br />

Psychotherapeutisches<br />

Ambulatorium für Kinder,<br />

Jugendliche und Familien<br />

des Landes <strong>Steiermark</strong><br />

Schlupfhaus -<br />

Jugendnotschlafstelle,<br />

Betreuung und Beratung<br />

Standort<br />

8053 Graz, Wagner<br />

Jauregg Platz 18<br />

8036 Graz,<br />

Auenbruggerplatz 30<br />

8010 Graz,<br />

Elisabethstraße 38<br />

8010 Graz,<br />

Elisabethstraße 38<br />

8010 Graz,<br />

Geidorfgürtel 34/2<br />

8052 Graz,<br />

Krottendorferstraße<br />

60<br />

8052 Graz,<br />

Krottendorferstraße<br />

62<br />

8010 Graz,<br />

Mühlgangweg 1<br />

Patientenanwaltschaft Graz 8053 Graz, Wagner<br />

- Verein für<br />

Jauregg Platz 1<br />

SACHwalterschaft und<br />

PATIENTENanwaltschaft<br />

Kinderschutzzentrum Graz<br />

Kinderschutzzentrum<br />

Bruck/Mur<br />

Kinderschutzzentrum<br />

Bruck-Kapfenberg<br />

Kinderschutzzentrum Weiz<br />

Kinderschutzzentrum<br />

Deutschlandsberg<br />

8010 Graz,<br />

Mandellstraße 18/II<br />

8600 Bruck/Mur,<br />

Erzherzog Johann<br />

Gasse 1<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Wienerstraße 60<br />

8160 Weiz,<br />

Franz-Pichler-Straße<br />

24<br />

8530<br />

Deutschlandsberg,<br />

Poststraße 3<br />

Telefon<br />

0316/2191-2531<br />

0800 201 440<br />

0316/77-25-26<br />

142,0<br />

0316/385 3756<br />

0316/326851<br />

0316/372500<br />

0316/318077<br />

0316/284218<br />

0316/284218-31<br />

0316/48 29 59<br />

0316/296054<br />

0316/831941<br />

03512/75741<br />

03862/22430<br />

03172/42559<br />

03462/6747<br />

E-mail<br />

office<br />

@psychotherapie-steiermark.at<br />

office @stlp.at<br />

office @taraweb.at<br />

schlupfhaus<br />

@caritas-graz.at<br />

graz @patientenanwalt.at<br />

graz<br />

@kinderschutz-zentrum.at<br />

kinderschutzzentrum.o.m<br />

@gmx.at<br />

office @kiszkapfenberg.at<br />

office @kiszweiz.at<br />

office<br />

@kiszdeutschlandsberg.at


Ber<br />

eich<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

Reg<br />

ion<br />

VR65<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR64<br />

VR65<br />

Bez<br />

irk<br />

LB<br />

KF<br />

MU<br />

HB<br />

LB<br />

Institutionsname<br />

KITZ/Kinderschutzzentrum<br />

Kinderschutzzentrum<br />

Knittelfeld<br />

Standort<br />

8430 Leibnitz,<br />

Dechant-Thallerstr.39/1<br />

8720 Knittelfeld,<br />

Gaalerstraße 2<br />

Kinderschutzzentrum Murau 8850 Murau,<br />

Bundesstraße 9<br />

Familienberatungsstelle<br />

Hartberg<br />

Familienberatungsstelle<br />

Leibnitz<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

8430 Leibnitz,<br />

Wagnastraße 1/I<br />

Telefon<br />

E-mail<br />

03452 / 85 7 00 kinderschutzzentrum<br />

@gfsg.at<br />

03512/75741<br />

03512/75741<br />

kinderschutzzentrum.o.m<br />

@gmx.at<br />

Kinderschutzzentrum.o.m<br />

@gmx.at<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />

03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />

14.2 Standortliste geordnet nach<br />

Bezirken<br />

Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

Bez<br />

irk<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

Ber<br />

eich<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

BW<br />

Institutionsname<br />

Beratungszentrum für<br />

psychische und soziale<br />

Fragen - Graz-West<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Graz Ost, Hasnerplatz<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Graz Ost, Plüddemanngasse<br />

Geronto Psychiatrisches<br />

Zentrum<br />

Betreutes Wohnhaus Graz<br />

2<br />

Betreutes Wohnhaus Graz<br />

1<br />

Übergangswohnhaus<br />

Teilzeit Betreutes Wohnen<br />

Graz<br />

Haus St. Teresa<br />

Standort<br />

8020 Graz,<br />

Granatengasse 4<br />

8010 Graz,<br />

Hasnerplatz 4<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

45<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

33<br />

8010 Graz<br />

8020 Graz<br />

8020 Graz<br />

8010 Graz<br />

8020 Graz,<br />

Kalvariengürtel 56/II<br />

Telefon<br />

0316 711004<br />

0316 / 67 60 76<br />

E-mail<br />

beratungszentrum<br />

@lsf-graz.at<br />

psz.hasnerplatz @gfsg.at<br />

0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />

@gfsg.at<br />

0316 / 89 00 35 gpz @gfsg.at<br />

0316/ 228881<br />

0316/22 88 81<br />

0316/ 29 49 64<br />

0316/ 22 88 81<br />

0316/676004<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 233<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

wohnen.graz<br />

@promentesteiermark.at<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

haus.teresa<br />

@caritas-steiermark.at


234 Anhang | Standortliste geordnet nach Bezirken<br />

Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

Bez<br />

irk<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

Ber<br />

eich<br />

BW<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

MSB<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

Institutionsname<br />

Wohngemeinschaften Graz<br />

PSZ Graz Ost / Mobile<br />

Dienste Hasnerplatz<br />

Mobile Sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

"MoBet Graz und<br />

Graz-Umgebung" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

PSZ Graz Ost / Mobile<br />

Dienste Plüddemangasse<br />

PSZ Graz Ost / NEULAND<br />

EPA<br />

PSZ Graz Ost /<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Versorgung SOPHA<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Buchbinderei im<br />

Landesarchiv<br />

werk-design<br />

working-aspects<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: AGAIN<br />

Dienstleistungen<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: Schlosserei Graz<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: Tischlerei Graz<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: Gasthaus zur<br />

Puchmühle<br />

Arbeitsfähigkeitsprofil<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Textil- und<br />

Hausservice<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompentenzförderung/Diagnostik:<br />

pro mente design<br />

Standort<br />

8020 Graz<br />

8010 Graz,<br />

Hasnerplatz 4<br />

8010 Graz<br />

8010 Graz,<br />

Leechgasse 30<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

45<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

45<br />

8010 Graz,<br />

Hasnerplatz 4<br />

8010 Graz,<br />

Karmeliterplatz 3<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

33<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

33<br />

8055 Graz,<br />

Puchstraße 137<br />

8055 Graz,<br />

Puchstraße 139<br />

8055 Graz,<br />

Puchstraße 139<br />

8020 Graz,<br />

Puchstraße 83<br />

8010 Graz,<br />

Schrödingerstr 4a<br />

8020 Graz,<br />

Schrödingerstraße<br />

4a<br />

8010 Graz,<br />

Sporgasse 29<br />

Telefon<br />

0316/22 88 81<br />

0316 / 67 60 76<br />

0316/811937<br />

E-mail<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

psz.hasnerplatz @gfsg.at<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

0699/16040014 mobet.graz<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />

@gfsg.at<br />

0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />

@gfsg.at<br />

0316 / 67 60 76<br />

0316/877<br />

-8916<br />

psz.hasnerplatz @gfsg.at<br />

arkf.landesarchiv<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 67 29 20 werk.design @gfsg.at<br />

0316 / 67 29 20 working.aspects @gfsg.at<br />

0316 / 72 35 96 again.alternative.bs<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 72 35 96 atz.graz.schlosserei<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 72 35 96 atz.graz.tischlerei<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 24 33 54 puchmuehle<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 714245<br />

0316/71 41<br />

23-14<br />

0316/83 14 76<br />

afp @promentesteiermark.at<br />

arkf.hausservice<br />

@promentesteiermark.at<br />

design<br />

@promentesteiermark.at


Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

Bez<br />

irk<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

Ber<br />

eich<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TS<br />

TK<br />

TK<br />

EA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

Institutionsname<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: KUK Küche und<br />

Kultur<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: IT-Jugend<br />

Arbeitsassistenz Graz und<br />

Graz-Umgebung für<br />

Erwachsene<br />

Arbeitsassistenz Graz und<br />

Graz-Umgebung für<br />

Jugendliche<br />

Tagesstruktur / Diagnostik<br />

la vida<br />

Tagesstätte<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstruktur taQuer<br />

Tagesstrukur / Diagnostik:<br />

per arte<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstruktur aKKu<br />

Tagesklinik<br />

LSF Graz - Psychiatrische<br />

Tagesklinik<br />

pro humanis<br />

Frauen für Frauen<br />

Beratung und Clearing für<br />

betreutes Wohnen<br />

Kinder und Jugendtherapie<br />

Zentrum Graz<br />

PSZ Graz Ost / 2Zeit EPA<br />

OMEGA Transkulturelles<br />

Zentrum für psychische und<br />

physische Gesundheit und<br />

Integration<br />

Zebra<br />

Kreativwerkstatt EPA<br />

Standort<br />

8010 Graz,<br />

Stiftingtalstraße 322<br />

8020 Graz,<br />

Schrödingerstraße<br />

4a<br />

8010 Graz,<br />

Kirchengasse 1<br />

8020 Graz,<br />

Kirchengasse 1<br />

8020 Graz, Alte<br />

Poststraße 136/4<br />

8020 Graz,<br />

Großmarktstraße 8a<br />

8010 Graz,<br />

Sandgasse 41<br />

8010 Graz,<br />

Stiftingtalstraße 322<br />

8010 Graz, Theodor<br />

Körner Strasse 44<br />

8020 Graz,<br />

Granatengasse 4<br />

8053 Graz, Wagner<br />

Jauregg Platz 23,<br />

Gebäude D8<br />

8020 Graz,<br />

Dreihackengasse 1<br />

8020 Graz,<br />

Dreihackengasse 1<br />

8020 Graz,<br />

Lendplatz 45<br />

8020 Graz,<br />

Annenstrasse 50<br />

8010 Graz,<br />

Plüddemanngasse<br />

45<br />

8020 Graz, Albert<br />

Schweitzer Gasse 22<br />

8010 Graz,<br />

Schönaugürtel 29<br />

8020 Graz, Arche<br />

Noah 11<br />

Telefon<br />

0316/39 24 50<br />

0316 / 71 41 23<br />

0316 712726<br />

0316<br />

712726-14<br />

0316/72 13 16<br />

E-mail<br />

kuk<br />

@promentesteiermark.at<br />

atz.jug.graz<br />

@promentesteiermark.at<br />

arbass.graz<br />

@promentesteiermark.at<br />

jugendarbass<br />

@promentesteiermark.at<br />

lavida<br />

@promentesteiermark.at<br />

0699/16040019 tagesstruktur<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 22 57 37<br />

0316/39 26 80<br />

taquer @gfsg.at<br />

perarte<br />

@promentesteiermark.at<br />

0316 / 67 20 87 akku @gfsg.at<br />

0316/711004<br />

0316/2191<br />

2576<br />

0316/82 77 07<br />

0316 827707<br />

0316/ 22 88 81<br />

beratungszentrum<br />

@lsf-graz.at<br />

office @prohumanis.at<br />

office @prohumanis.at<br />

info @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

0316/388744-25 office<br />

@therapiezentrum.co.at<br />

0316 / 22 84 45 psz.plueddemanngasse<br />

@gfsg.at<br />

0316/773554-0 office @omega-graz.at<br />

0316 835630-0<br />

0316/22 80 29<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 235<br />

uta.wedam @zebra.or.at<br />

kreativwerkstatt @gfsg.at


236 Anhang | Standortliste geordnet nach Bezirken<br />

Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

Bez<br />

irk<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

G<br />

Ber<br />

eich<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

SP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

VP<br />

Institutionsname<br />

LKH - Universitätsklinik für<br />

Psychiatrie<br />

Krankenhaus Barmherzige<br />

Brüder - Neurologie /<br />

Psychiatrie<br />

LSF Graz -<br />

Landesnervenklinik<br />

Sigmund Freud<br />

LKH - Universitätsklinik für<br />

Kinder- und<br />

Jugendheilkunde<br />

LSF Graz -<br />

Neuropsychiatrische Kinderund<br />

Jugendabteilung<br />

www.sorgentelefon.at<br />

www.Telefonseelsorge.at<br />

(auch online Beratung)<br />

Netzwerk Psychotherapie<br />

<strong>Steiermark</strong><br />

Steirischer Landesverband<br />

für Psychotherapie<br />

TARA - Beratung, Therapie<br />

und Prävention bei sexueller<br />

Gewalt gegen Mädchen und<br />

Frauen<br />

Heilpädagogische Station<br />

Standort<br />

8036 Graz,<br />

Auenbruggerplatz 31<br />

(Erdgeschoss)<br />

8020 Graz,<br />

Bergstraße 27<br />

8053 Graz, Wagner<br />

Jauregg Platz 1<br />

8036 Graz,<br />

Auenbruggerplatz 30<br />

8053 Graz, Wagner<br />

Jauregg Platz 18<br />

8010 Graz,<br />

Elisabethstraße 38<br />

8010 Graz,<br />

Elisabethstraße 38<br />

8010 Graz,<br />

Geidorfgürtel 34/2<br />

8052 Graz,<br />

Krottendorferstraße<br />

60<br />

Patientenanwaltschaft Graz 8053 Graz, Wagner<br />

- Verein für<br />

Jauregg Platz 1<br />

SACHwalterschaft und<br />

PATIENTENanwaltschaft<br />

tartaruga - Hilfe für<br />

Jugendliche in akuten<br />

Krisensituationen<br />

Psychosomatisch-<br />

Psychotherapeutische<br />

Station und Amulanz - der<br />

Universitätsklinik für Kinderund<br />

Jugendheilkunde<br />

Psychotherapeutisches<br />

Ambulatorium für Kinder,<br />

Jugendliche und Familien<br />

des Landes <strong>Steiermark</strong><br />

Schlupfhaus -<br />

Jugendnotschlafstelle,<br />

Betreuung und Beratung<br />

Kinderschutzzentrum Graz<br />

8036 Graz,<br />

Auenbruggerplatz 30<br />

8052 Graz,<br />

Krottendorferstraße<br />

62<br />

8010 Graz,<br />

Mühlgangweg 1<br />

8010 Graz,<br />

Mandellstraße 18/II<br />

Telefon<br />

0316 /<br />

385-3612<br />

0316 /<br />

5989-2000<br />

0316 / 21 91 -<br />

0<br />

0316/385-2605<br />

0316/2191-2531<br />

0800 201 440<br />

142,0<br />

0316/326851<br />

0316/372500<br />

0316/318077<br />

0316/284218<br />

0316/296054<br />

0316/77-25-26<br />

0316/385 3756<br />

0316/284218-31<br />

0316/48 29 59<br />

0316/831941<br />

E-mail<br />

hans-peter.kapfhammer<br />

@klinikum-graz.at\r\n<br />

neuro.chefsek @bbegg.at<br />

internet @lsf-graz.at<br />

office<br />

@psychotherapie-steiermark.at<br />

office @stlp.at<br />

office @taraweb.at<br />

graz @patientenanwalt.at<br />

schlupfhaus<br />

@caritas-graz.at<br />

graz<br />

@kinderschutz-zentrum.at


Reg<br />

ion<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR61<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR62<br />

VR63<br />

Bez<br />

irk<br />

GU<br />

GU<br />

GU<br />

GU<br />

GU<br />

GU<br />

LI<br />

LI<br />

LI<br />

LI<br />

LI<br />

LI<br />

LI<br />

LI<br />

LI<br />

LI<br />

BM<br />

Ber<br />

eich<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

MSB<br />

BZ<br />

BZ<br />

MSB<br />

MSB<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

TS<br />

TS<br />

BZ<br />

Institutionsname<br />

24h Journaldienst Graz<br />

Umgebung-Süd<br />

Beratungszentrum<br />

Frohnleiten<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Graz-Umgebung-Süd<br />

Kinder und<br />

Jugendpsychiatrische<br />

Versorgung<br />

Graz-Umgebung-Süd<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Versorgung<br />

Graz-Umgebung-Süd<br />

Beratungszentrum<br />

Frohnleiten Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Beratungszentrum<br />

Gröbming<br />

Beratungszentrum Liezen<br />

MSB Ennstal<br />

"MoBet Liezen" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Scanstudio<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: Scanstudio<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik:<br />

Grundqualifizierung Metall<br />

Liezen<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik:<br />

Grundqualifizierung Metall<br />

Liezen<br />

Tagesstätte Liezen<br />

Tagesstätte Schladming<br />

Beratungszentrum<br />

Bruck-Kapfenberg<br />

Standort<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8130 Frohnleiten,<br />

Hauptplatz 27<br />

8071<br />

Hausmannstätten,<br />

Marktplatz 4<br />

8071<br />

Hausmannstätten,<br />

Marktplatz 4<br />

8071<br />

Hausmannstätten,<br />

Marktplatz 4<br />

8130 Frohnleiten,<br />

Hauptplatz 27<br />

8962 Gröbming,<br />

Poststraße 700<br />

8940 Liezen,<br />

Fronleichnamsweg<br />

15<br />

8940 Liezen,<br />

Fronleichnamsweg<br />

15<br />

8940 Liezen,<br />

Fronleichnamsweg 4<br />

8940 Liezen,<br />

Fronleichnamsweg 4<br />

8940 Liezen,<br />

Fronleichnamsweg 4<br />

8940 Liezen,<br />

Wirtschaftspark<br />

Liezen C9<br />

8940 Liezen,<br />

Wirtschaftspark<br />

Liezen C9<br />

8940 Liezen,<br />

Selzthalerstrasse 14<br />

8970 Schladming,<br />

Hochstraße 604<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Wienerstraße 60<br />

Telefon<br />

03152/5887<br />

03126 4225<br />

03135-47474<br />

03135-47474<br />

03135-47474<br />

03126 4225<br />

03685/23848<br />

03612/2633<br />

03612/2633<br />

E-mail<br />

psd.journaldienst<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

office @bzfrohnleiten.at<br />

psd.graz-umgebung-sued<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.graz-umgebung-sued<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.graz-umgebung-sued<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

mobile.betreuung<br />

@bzfrohnleiten.at<br />

groebming<br />

@beratungszentrum.at<br />

liezen<br />

@beratungszentrum.at<br />

liezen<br />

@beratungszentrum.at<br />

0699/16040046 mobet.liezen<br />

@promentesteiermark.at<br />

03612 / 25 0 86 arkf.liezen<br />

@promentesteiermark.at<br />

03612/25086<br />

03612/23 1 80<br />

03612 / 23180<br />

03612/30277<br />

0664/8308836<br />

03862 22413<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 237<br />

atz.liezen.scanstudio<br />

@promentesteiermark.at<br />

qualifizierung<br />

@promentesteiermark.at<br />

qualifizierung<br />

@promentesteiermark.at<br />

tst.liezen<br />

@beratungszentrum.at<br />

tst.schladming<br />

@beratungszentrum.at<br />

office @bzkapfenberg.at


238 Anhang | Standortliste geordnet nach Bezirken<br />

Reg<br />

ion<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

VR63<br />

Bez<br />

irk<br />

BM<br />

BM<br />

BM<br />

BM<br />

BM<br />

BM<br />

BM<br />

BM<br />

BM<br />

LN<br />

LN<br />

LN<br />

LN<br />

LN<br />

MZ<br />

MZ<br />

MZ<br />

Ber<br />

eich<br />

BW<br />

BW<br />

MSB<br />

AR<br />

AR<br />

TS<br />

SA<br />

VP<br />

VP<br />

BZ<br />

MSB<br />

MSB<br />

AR<br />

AR<br />

BZ<br />

MSB<br />

TS<br />

Institutionsname<br />

Teilzeit betreutes Wohnen<br />

Obersteiermark Ost<br />

Wohngemeinschaften<br />

Obersteiermark Ost<br />

Beratungszentrum<br />

Bruck-Kapfenberg Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Wäsche- und<br />

Bügelservice<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: EINER FÜR<br />

ALLE, Der soziale<br />

Nahversorger<br />

Tagesstruktur Kapfenberg<br />

Kinder und Jugendtherapie<br />

Zentrum Mitterdorf<br />

Kinderschutzzentrum<br />

Bruck/Mur<br />

Kinderschutzzentrum<br />

Bruck-Kapfenberg<br />

Beratungszentrum Leoben<br />

"Libit"<br />

Beratungszentrum Leoben<br />

"Libit" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

"MoBet Leoben" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: AGAIN Second<br />

Hand Shop<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Diagnostik: Café Paradox<br />

Beratungszentrum<br />

Mürzzuschlag<br />

Beratungszentrum<br />

Mürzzuschlag Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Standort<br />

8605 Kapfenberg<br />

8600 Bruck/ Mur<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Grazer Straße 20<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Hafendorf 5<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Wiener Straße 52<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Grazer Straße 20<br />

8662 Mitterdorf,<br />

Untere Berggasse 16<br />

8600 Bruck/Mur,<br />

Erzherzog Johann<br />

Gasse 1<br />

8605 Kapfenberg,<br />

Wienerstraße 60<br />

8700 Leoben,<br />

Vordernbergerstrasse<br />

7<br />

8700 Leoben,<br />

Vordernbergerstrasse<br />

7<br />

8700 Leoben,<br />

Waasenstraße 8<br />

8700 Leoben,<br />

Waasenstraße 8<br />

8700 Leoben,<br />

Waasenstraße 8<br />

8680 Mürzzuschlag,<br />

Wiener Strasse 3/II<br />

8680 Mürzzuschlag,<br />

Grazerstrasse 32<br />

Tagesstruktur Mürzzuschlag 8680 Mürzzuschlag,<br />

Grazerstrasse 32<br />

Telefon<br />

03862/ 52431<br />

03862/ 52431<br />

03862/24920<br />

03862 33184<br />

03862/21 6 61<br />

03862 24920<br />

0 38 58 / 32 8<br />

90<br />

03512/75741<br />

03862/22430<br />

03842 47012<br />

03842 47012<br />

E-mail<br />

bruck @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

bruck @wohn<strong>plattform</strong>.at<br />

mobile.betreuung<br />

@tskapfenberg.at<br />

arkf.kapfenberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

atz.kapfenberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

office @tskapfenberg.at<br />

mitterdorf<br />

@therapiezentrum.co.at<br />

kinderschutzzentrum.o.m<br />

@gmx.at<br />

office @kiszkapfenberg.at<br />

office @libit.at<br />

office @libit.at<br />

0699/16040021 mobet.leoben<br />

@promentesteiermark.at<br />

03842 / 21 8 52 again.leoben<br />

@promentesteiermark.at<br />

03842 29202<br />

03852 4707<br />

03852 6077<br />

03852 6077<br />

atz.leoben<br />

@promentesteiermark.at<br />

office @bzmuerzzuschlag.at<br />

mobile.betreuung<br />

@tsmuerzzuschlag.at<br />

office @tsmuerzzuschlag.at


Reg<br />

ion<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

Bez<br />

irk<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FB<br />

FF<br />

FF<br />

FF<br />

FF<br />

Ber<br />

eich<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BW<br />

MSB<br />

MSB<br />

AR<br />

AR<br />

TS<br />

TS<br />

SA<br />

SA<br />

SA<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

Institutionsname<br />

Standort<br />

24 h Journaldienst Feldbach 8330 Feldbach ,<br />

Oedterstraße 3<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Feldbach<br />

Rechtsberatung Feldbach,<br />

Fürstenfeld, Radkersburg,<br />

GU-Süd<br />

Kinder und<br />

Jugendpsychiatrische<br />

Versorgung Feldbach<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Versorgung Feldbach<br />

Jugendwohngemeinschaft<br />

Feldbach<br />

"MoBet Feldbach" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8330 Feldbach<br />

8330 Feldbach,<br />

Gleichenbergerstraße<br />

10<br />

Mobile Sozialpsychiatrische 8330 Feldbach,<br />

Betreuung Feldbach, Oedterstraße 1<br />

Fürstenfeld, Radkersburg,<br />

Graz Umgebung SÜD<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: AGAIN Feldbach<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik / AFP: AGAIN<br />

Second Hand Shop<br />

Tagesstätte Feldbach<br />

Tagesstätte Pirching<br />

Kinder und Jugendtherapie<br />

Zentrum Feldbach<br />

Trainingswohnungen<br />

Feldbach<br />

Übergangswohnungen<br />

24h Journaldienst<br />

Fürstenfeld<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Fürstenfeld<br />

Kinder und<br />

Jugendpsychiatrische<br />

Versorgung Fürstenfeld<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Versorgung Fürstenfeld<br />

8330 Feldbach,<br />

Gleichenbergerstraße<br />

10<br />

8330 Feldbach,<br />

Gleichenbergerstraße<br />

10<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8081 Pirching,<br />

Guggitzgraben 112<br />

8330 Feldbach,<br />

Bürgergasse 13<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8280 Fürstenfeld,<br />

Bahnhofstraße 13c<br />

8280 Fürstenfeld,<br />

Bahnhofstraße 13c<br />

8280 Fürstenfeld,<br />

Bahnhofstraße 13c<br />

Telefon<br />

03152 5887<br />

03152 5887<br />

03152-5887<br />

03152-5887<br />

03152-5887<br />

E-mail<br />

psd.journaldienst<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.feldbach<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.feldbach<br />

@steiermark-hilfswerk.at<br />

psd.feldbach<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.feldbach<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

0699/16040017 mobet.feldbach<br />

@promentesteiermark.at<br />

03152-24936<br />

0699/16 04<br />

0015<br />

03152/39275<br />

03152-5887-20<br />

psd.msb<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

arkf.feldbach<br />

@promentesteiermark.at<br />

again.feldbach<br />

@promentesteiermark.at<br />

psd.tst.fb<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

0316-813181-4180 psd.tst.pirching<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

03152/378042<br />

03152-5887<br />

03152-5887<br />

03152/5887<br />

03382-51850<br />

03382-51850<br />

03382-51850<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 239<br />

feldbach<br />

@therapiezentrum.co.at<br />

psd.felbach<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.feldbach<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.journaldienst<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.fuerstenfeld<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.fuerstenfeld<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.fuerstenfeld<br />

@hilfswerk-steiermark.at


240 Anhang | Standortliste geordnet nach Bezirken<br />

Reg<br />

ion<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

Bez<br />

irk<br />

FF<br />

FF<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

Ber<br />

eich<br />

BW<br />

AR<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BW<br />

MSB<br />

MSB<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

AR<br />

TS<br />

Institutionsname<br />

Teilzeitbetreutes Wohnen<br />

Fürstenfeld<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung<br />

Fürstenfeld<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Hartberg<br />

PSZ Hartberg / Kinder und<br />

Jugendliche<br />

Standort<br />

8280 Fürstenfeld,<br />

Hauptstr. 21<br />

8280 Fürstenfeld,<br />

Weinbergweg 1<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

PSZ Hartberg / Aussenstelle 8240 Friedberg,<br />

Friedberg<br />

Hütterstrasse 105<br />

PSZ Hartberg / Aussenstelle 8292 Neudau,<br />

Neudau<br />

Neudau 74<br />

PSZ Hartberg / Aussenstelle 8225 Pöllau,<br />

Pöllau<br />

Froschauergasse<br />

569<br />

PSZ Hartberg / Aussenstelle 8250 Vorau, Vorau<br />

Vorau<br />

412<br />

Mobiler<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst<br />

Hartberg - WG<br />

"MoBet Hartberg" Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Mobiler<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst<br />

Hartberg - MSB<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung:<br />

Café-Restaurant Leonardo<br />

Arbeitstrainingszentrum /<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung:<br />

Tischlerei Hartberg<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung/Diagnostik:<br />

Flohmarkt und<br />

Entrümpelungen<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Gartenbau und<br />

Landschaftspflege<br />

Arbeitsbegleitung<br />

Oststeiermark<br />

PSZ Hartberg /<br />

Arbeitsassistenz<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstruktur Palette Pöllau<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

8230 Hartberg, Am<br />

Ökopark 9<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

8230 Hartberg, Am<br />

Ökopark 10<br />

8230 Hartberg, Am<br />

Ökopark 30<br />

8230 Hartberg, Am<br />

Ökopark 8<br />

8230 Hartberg,<br />

Habersdorferstraße<br />

19<br />

8230 Hartberg, Am<br />

Ökopark 9<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

8225 Pöllau,<br />

Hauptplatz 11<br />

Telefon<br />

0699/160 400<br />

56<br />

E-mail<br />

wohnen.fuerstenfeld<br />

@promentesteiermark.at<br />

0699/16040065 arkf.fuerstenfeld<br />

@promentesteiermark.at<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />

03332 / 66 2 66 jukitz @gfsg.at<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />

03332 / 66 2 66 msd.hartberg @gfsg.at<br />

0699/16040018 mobet.hartberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

03332 / 66 2 66 msd.hartberg @gfsg.at<br />

03332/ 64940<br />

03332/61312<br />

03332/61 2 26<br />

03332/66 3 71<br />

atz.hartberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

atz.hartberg.tischlerei<br />

@promentesteiermark.at<br />

arkf.hartberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

arkf.hartberg.garten<br />

@promentesteiermark.at<br />

0699/16040031, arbass.hartberg<br />

0699/16040032 @promentesteiermark.at<br />

03332 / 66 2 66 aass.hartberg @gfsg.at<br />

03335 / 47 44<br />

palette.poellau @gfsg.at


Reg<br />

ion<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR64<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

Bez<br />

irk<br />

HB<br />

HB<br />

HB<br />

RA<br />

RA<br />

RA<br />

RA<br />

WZ<br />

WZ<br />

WZ<br />

WZ<br />

WZ<br />

DL<br />

DL<br />

DL<br />

DL<br />

DL<br />

Ber<br />

eich<br />

TS<br />

SA<br />

VP<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

BZ<br />

MSB<br />

AR<br />

TS<br />

VP<br />

BZ<br />

MSB<br />

MSB<br />

TS<br />

VP<br />

Institutionsname<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstruktur Vorau<br />

Standort<br />

8250 Vorau, Vorau<br />

412<br />

PSZ Hartberg, Rehabilitation 8230 Hartberg,<br />

von Flüchtlingen<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

Familienberatungsstelle<br />

Hartberg<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Radkersburg<br />

24h Journaldienst Bad<br />

Radkersburg<br />

Kinder und<br />

Jugendpsychiatrische<br />

Versorgung Radkersburg<br />

Gerontopsychiatrische<br />

Versorgung Radkersburg<br />

Beratungszentrum Weiz<br />

Beratungszentrum Weiz<br />

Mobile sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: EINER FÜR ALLE<br />

- Der soziale Nahversorger<br />

Tagestruktur Weiz<br />

Kinderschutzzentrum Weiz<br />

Beratungszentrum<br />

Deutschlandsberg<br />

"MoBet Deutschlandsberg"<br />

Mobile sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Beratungszentrum<br />

Deutschlandsberg Mobile<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Tagesstruktur<br />

Deutschlandsberg<br />

Kinderschutzzentrum<br />

Deutschlandsberg<br />

8230 Hartberg,<br />

Rotkreuzplatz 1<br />

8490 Bad<br />

Radkersburg,<br />

Hauptplatz 22<br />

8330 Feldbach,<br />

Oedterstraße 3<br />

8490 Bad<br />

Radkersburg,<br />

Hauptplatz 22<br />

8490 Bad<br />

Radkersburg,<br />

Hauptplatz 22<br />

8160 Weiz,<br />

Franz-Pichler-Straße<br />

24<br />

8160 Weiz,<br />

Franz-Pichler-Straße<br />

24<br />

8160 Weiz,<br />

Klammstraße 2<br />

8160 Weiz,<br />

Franz-Pichler-Straße<br />

24<br />

8160 Weiz,<br />

Franz-Pichler-Straße<br />

24<br />

8530<br />

Deutschlandsberg,<br />

Poststraße 3<br />

8530<br />

Deutschlandsberg,<br />

Freiländerstraße 1<br />

8530<br />

Deutschlandsberg,<br />

Untere<br />

Schmiedgasse 12<br />

8530<br />

Deutschlandsberg,<br />

Untere<br />

Schmiedgasse 12<br />

8530<br />

Deutschlandsberg,<br />

Poststraße 3<br />

Telefon<br />

E-mail<br />

03337 / 30 0 66 ts.vorau @gfsg.at<br />

03332 66 2 66<br />

psz.hartberg @gfsg.at<br />

03332 / 66 2 66 psz.hartberg @gfsg.at<br />

03476-3868<br />

03152/5887<br />

03476-3868<br />

03476-3868<br />

03172 42580<br />

03172 42580<br />

03172/46 4 59<br />

03172 42581<br />

03172/42559<br />

03462 6830<br />

0699/16040013,<br />

0699/16040014<br />

03462/30097<br />

03462/30097<br />

03462/6747<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 241<br />

psd.radkersburg<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.journaldienst<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.radkersburg<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

psd.radkersburg<br />

@hilfswerk-steiermark.at<br />

office @bzweiz.at<br />

mobile.betreuung<br />

@bzweiz.at<br />

arkf.weiz<br />

@promentesteiermark.at<br />

office @tsweiz.at<br />

office @kiszweiz.at<br />

office<br />

@bzdeutschlandsberg.at<br />

mobet.deutschlandsberg<br />

@promentesteiermark.at<br />

mobile.betreuung<br />

@tsdeutschlandsberg.at<br />

office<br />

@tsdeutschlandsberg.at<br />

office<br />

@kiszdeutschlandsberg.at


242 Anhang | Standortliste geordnet nach Bezirken<br />

Reg<br />

ion<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

VR65<br />

Bez<br />

irk<br />

LB<br />

LB<br />

LB<br />

LB<br />

LB<br />

LB<br />

LB<br />

LB<br />

LB<br />

LB<br />

LB<br />

VO<br />

VO<br />

VO<br />

VO<br />

VO<br />

VO<br />

Ber<br />

eich<br />

BZ<br />

BZ<br />

BW<br />

BW<br />

MSB<br />

AR<br />

AR<br />

TS<br />

SA<br />

VP<br />

VP<br />

BZ<br />

BZ<br />

BW<br />

MSB<br />

AR<br />

TS<br />

Institutionsname<br />

Psychosoziales Zentrum<br />

Leibnitz<br />

KITZ/KInder -und<br />

Jugendtherapiezentrum<br />

"wohnen am hof"<br />

Mobiler<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst<br />

Leibnitz - WG<br />

Mobiler<br />

Sozialpsychiatrischer Dienst<br />

Leibnitz - MSB<br />

werkdienst-süd<br />

PSZ Leibnitz /<br />

Arbeitsassistenz<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstruktur Klapotetz<br />

Standort<br />

8430 Leibnitz,<br />

Wagnastraße 1/I<br />

8430 Leibnitz,<br />

Dechant-Thallerstr.39/1<br />

8430 Gralla,<br />

Obergralla 124<br />

8430 Leibnitz,<br />

Wagnastraße 1/I<br />

8430 Leibnitz,<br />

Wagnastraße 1/I<br />

8403 Lebring,<br />

Grazerstr. 35<br />

8430 Leibnitz,<br />

Wagnastraße 1/I<br />

8430 Leibnitz,<br />

Sailergasse 8<br />

PSZ Leibnitz, Rehabilitation 8430 Leibnitz, 8430<br />

von Flüchtlingen<br />

Leibnitz, Wagnastr. 1<br />

KITZ/Kinderschutzzentrum<br />

Familienberatungsstelle<br />

Leibnitz<br />

Psychosoziales<br />

Beratungszentrum Bezirk<br />

Voitsberg<br />

Psychosoziales<br />

Beratungszentrum Bezirk<br />

Voitsberg / Kinder und<br />

Jugendliche<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Wohngemeinschaften des<br />

Psychosozialen<br />

Beratungszentrums Bezirk<br />

Voitsberg<br />

8430 Leibnitz,<br />

Dechant-Thallerstr.39/1<br />

8430 Leibnitz,<br />

Wagnastraße 1/I<br />

8570 Voitsberg,<br />

Margarethengasse 7<br />

8570 Voitsberg,<br />

Margarethengasse 7<br />

8570 Voitsberg,<br />

Margarethengasse 7<br />

Mobile Sozialpsychiatrische 8570 Voitsberg,<br />

Betreuung des<br />

Margarethengasse 7<br />

Psychosozialen<br />

Beratungzentrums Bezirk<br />

Voitsberg<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: ju:fa Rosental<br />

Sozialpsychiatrische<br />

Tagesstätte des<br />

Psychosozialen<br />

Beratungszentrum Bezirk<br />

Voitsberg<br />

8582 Rosental an<br />

der Kainach,<br />

Hauptstraße 104<br />

8570 Voitsberg,<br />

Burggasse 27<br />

Telefon<br />

E-mail<br />

03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />

03452 / 85 7 00 kinderschutzzentrum<br />

@gfsg.at<br />

03452 / 74 1 11 wah @gfsg.at<br />

03452 / 73 7 15 msd.leibnitz @gfsg.at<br />

03452 / 73 7 15 msd.leibnitz @gfsg.at<br />

03182 / 25 27<br />

wds @gfsg.at<br />

03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />

03452 / 74 9 39 ts.klapotetz @gfsg.at<br />

03452 72647<br />

psz.leibnitz @gfsg.at<br />

03452 / 85 7 00 kinderschutzzentrum<br />

@gfsg.at<br />

03452 / 72 6 47 psz.leibnitz @gfsg.at<br />

03142 26 300<br />

03142 26 300<br />

03142/26300<br />

03142/26300<br />

03142 28628<br />

03142 22 151<br />

zentrum @psz-voitsberg.at<br />

beratung @psz-voitsberg.at<br />

wg @psz-voitsberg.at<br />

mobil @psz-voitsberg.at<br />

jufa.rosental<br />

@promentesteiermark.at<br />

ts @psz-voitsberg.at


Reg<br />

ion<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

VR66<br />

Bez<br />

irk<br />

JU<br />

JU<br />

JU<br />

JU<br />

JU<br />

JU<br />

JU<br />

JU<br />

KF<br />

KF<br />

KF<br />

KF<br />

KF<br />

MU<br />

MU<br />

MU<br />

MU<br />

MU<br />

Ber<br />

eich<br />

BZ<br />

BZ<br />

BW<br />

BW<br />

MSB<br />

MSB<br />

AR<br />

TS<br />

BZ<br />

MSB<br />

AR<br />

TS<br />

VP<br />

BZ<br />

BZ<br />

MSB<br />

TS<br />

VP<br />

Institutionsname<br />

Beratungszentrum<br />

Judenburg<br />

BZ Judenburg - Kinder<br />

Wohnhaus Murdorf<br />

Wohnhaus Zeltweg<br />

Standort<br />

8750 Judenburg,<br />

Liechtensteingasse<br />

1<br />

8750 Judenburg,<br />

Liechtensteingasse<br />

1<br />

8750 Judenburg<br />

8740 Zeltweg<br />

"MoBet Judenburg" Mobile 8753 Fohnsdorf,<br />

sozialpsychiatrische<br />

Betreuung<br />

Hauptplatz 2<br />

MSB Judenburg<br />

Arbeitsrelevante<br />

Kompetenzförderung /<br />

Diagnostik: Copy Shop<br />

Fohnsdorf<br />

Tagesstätte Judenburg<br />

Beratungszentrum<br />

Knittelfeld<br />

MSB Knittelfeld<br />

Friedas Gemeinnützige<br />

GmbH<br />

Tagesstätte Knittelfeld<br />

Kinderschutzzentrum<br />

Knittelfeld<br />

Beratungszentrum Murau<br />

BZ Murau - Kinder<br />

MSB Murau<br />

Tagesstätte Murau<br />

8750 Judenburg,<br />

Liechtensteingasse<br />

1<br />

8753 Fohnsdorf,<br />

Hauptplatz 2<br />

8750 Judenburg,<br />

Kapellenweg 5<br />

8720 Knittelfeld,<br />

Bahnstraße 4/II<br />

8720 Knittelfeld,<br />

Bahnstraße 4<br />

8720 Knittelfeld,<br />

Bahnstraße 5<br />

8720 Knittelfeld,<br />

Bahnstraße 4/II<br />

8720 Knittelfeld,<br />

Gaalerstraße 2<br />

8850 Murau, Anna<br />

Neumannstraße 16<br />

8850 Murau, Anna<br />

Neumannstraße 16<br />

8850 Murau, Anna<br />

Neumann Straße 16<br />

8850 Murau,<br />

Bundesstraße 13b<br />

Kinderschutzzentrum Murau 8850 Murau,<br />

Bundesstraße 9<br />

Telefon<br />

03572/83980<br />

03572/83980<br />

03572/44578<br />

03577/25689<br />

E-mail<br />

judenburg<br />

@beratungszentrum.at<br />

judenburg<br />

@beratungszentrum.at<br />

wohnhaus.murdorf<br />

@beratungszentrum.at<br />

wohnhaus.zeltweg<br />

@beratungszentrum.at<br />

0699/16040021 mobet.judenburg<br />

@promentesteiermark.at<br />

03572/83980<br />

03573/27 5 42<br />

03572/83657<br />

03512/74450<br />

03512/74450<br />

03512/60001<br />

03512/82966<br />

03512/75741<br />

03532/3243<br />

03532/3243<br />

03532/3243<br />

03532/40550<br />

03512/75741<br />

Plattform Psyche | <strong>Psychiatriebericht</strong> 2009 243<br />

judenburg<br />

@beratungszentrum.at<br />

arkf.fohnsdorf<br />

@promentesteiermark.at<br />

tst.judenburg<br />

@beratungszentrum.at<br />

knittelfeld<br />

@beratungszentrum.at<br />

knittelfeld<br />

@beratungszentrum.at<br />

office @friedas.at<br />

tst.knittelfeld<br />

@beratungszentrum.at<br />

kinderschutzzentrum.o.m<br />

@gmx.at<br />

murau<br />

@beratungszentrum.at<br />

murau<br />

@beratungszentrum.at<br />

murau<br />

@beratungszentrum.at<br />

tst.murau<br />

@beratunszentrum.at<br />

Kinderschutzzentrum.o.m<br />

@gmx.at

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