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175 Jahre Engagem Wirtschaft in der Region - Halbtrocken

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22<br />

Detail e<strong>in</strong>es Fensters: Das Wappen <strong>der</strong><br />

Desoyes (2 Hechte) wurde 1958 mit dem<br />

<strong>der</strong> Schlagkamps (drei Eichen) vere<strong>in</strong>t.<br />

IHK Koblenz – <strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> Zukunft gestalten<br />

Schlagkamp-Desoye<br />

We<strong>in</strong>bautradition<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> elften Generation<br />

Schon seit <strong>der</strong> Römerzeit ist bekannt, dass an Rhe<strong>in</strong> und Mosel vortreffl ich We<strong>in</strong> angebaut<br />

werden kann. Trotzdem können heute nur wenige W<strong>in</strong>zerfamilien auf e<strong>in</strong>e mehrhun<strong>der</strong>tjährige<br />

ununterbrochene Tradition zurückblicken. E<strong>in</strong>e Familie, <strong>der</strong> genau das gel<strong>in</strong>gt, s<strong>in</strong>d die<br />

Schlagkamps aus Senheim an <strong>der</strong> Mosel. Ihr Betrieb „Schlagkamp-Desoye“ ist mit nachweislich<br />

über 400-jähriger Geschichte das älteste We<strong>in</strong>gut im Bezirk <strong>der</strong> IHK Koblenz.<br />

Desoye – <strong>der</strong> Name kl<strong>in</strong>gt zunächst französisch,<br />

und er ist es auch. Er geht zurück auf<br />

e<strong>in</strong>en starken Zweig <strong>der</strong>er de Soye, die seit<br />

dem 13. Jahrhun<strong>der</strong>t im Chateau de Soye à la<br />

Sambre im belgischen Namur lebten. Während<br />

e<strong>in</strong>er großen Belagerung <strong>der</strong> Prov<strong>in</strong>z und des<br />

Chateau im Dreißigjährigen Krieg emigrieren<br />

Familienmitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> de Soyes nach Frankreich,<br />

Österreich und Deutschland.<br />

In Frankreich deutet heute noch<br />

<strong>der</strong> Name de Soy darauf h<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Österreich<br />

wurde daraus Dessoy und<br />

<strong>in</strong> Deutschland haben sich e<strong>in</strong>ige<br />

Desoyes als W<strong>in</strong>zer e<strong>in</strong>en Namen<br />

gemacht.<br />

Im Staatsarchiv Koblenz befi ndet<br />

sich die erste Urkunde <strong>der</strong> Familie<br />

de Soye aus Waldalgesheim an <strong>der</strong><br />

Nahe. Der <strong>in</strong> <strong>der</strong> Urkunde erwähnte<br />

W<strong>in</strong>zer Matthias de Soye heiratet<br />

die W<strong>in</strong>zertochter Johanna aus<br />

Dromersheim, woh<strong>in</strong> das Paar dann<br />

auch zieht, um dort We<strong>in</strong> anzubauen. Der<br />

Sohn Franziskus Henrikus<br />

wird sogenannter Dom<strong>in</strong>us<br />

Scab<strong>in</strong>us (Schöffe, Ratsherr)<br />

<strong>in</strong> Simmern. Seither<br />

verzweigt sich die Familie<br />

immer wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> mehrere<br />

L<strong>in</strong>ien an <strong>der</strong> Nahe und <strong>in</strong><br />

Simmern. Das Wappen <strong>der</strong><br />

Familie de Soye zieren zwei<br />

Hechte. Das Motiv lehnt sich<br />

vermutlich an den mit Wasser<br />

gefüllten Krater rund um<br />

das Chateau an, <strong>in</strong>dem viele<br />

Hechte lebten und leben.<br />

Das We<strong>in</strong>gut mit Außenterrasse ...<br />

Das Wappen wurde 1696 erstmalig registriert, wie man<br />

heute <strong>in</strong> <strong>der</strong> kaiserlichen Bibliothek <strong>in</strong> Paris nachlesen<br />

kann.<br />

Der Enkel von Franzikskus Henrikus, Johann Andreas<br />

(geb. 1733) heiratet nach Treis an die Mosel und führt<br />

dort mit se<strong>in</strong>er Frau bis zu se<strong>in</strong>em Tode e<strong>in</strong> W<strong>in</strong>zerhaus.<br />

Als er 1813 verstirbt, wird <strong>der</strong> Name „Desoye“<br />

<strong>in</strong> die Sterbeurkunde e<strong>in</strong>getragen statt „de Soye“. Vermutlich<br />

e<strong>in</strong>em Schreibfehler ist es also zu verdanken,<br />

dass alle Nachkommen dieses Familienzweiges fortan<br />

so geschrieben werden.<br />

Durch weitere Heiraten <strong>der</strong> männlichen Nachkommen<br />

erweitert sich das „Familienimperium“ über Fankel,<br />

Senheim und Mesenich.<br />

145 <strong>Jahre</strong> nach dem folgenreichen Schreibfehler heiratet<br />

Paula Desoye den Oberregierungsrat Dr. Theo<br />

Schlagkamp und übernimmt geme<strong>in</strong>sam mit ihrem<br />

Ehemann das We<strong>in</strong>gut ihrer Eltern. Damit werden 1958<br />

auch die Wappen <strong>der</strong> Familien Desoye und Schlagkamp<br />

vere<strong>in</strong>t, die lange Zeit die Etiketten <strong>der</strong> We<strong>in</strong>e zierten<br />

und heute noch <strong>in</strong> den Fenstern des E<strong>in</strong>gangsbereichs<br />

zu fi nden s<strong>in</strong>d. 1972 trat <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>same Sohn Dieter<br />

Schlagkamp (heute Seniorchef) die Nachfolge an

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