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175 Jahre Engagem Wirtschaft in der Region - Halbtrocken

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und führte geme<strong>in</strong>sam mit se<strong>in</strong>er Frau Inge die Familientradition<br />

fort. Fünf <strong>Jahre</strong> später erweitert er mit<br />

dem Kauf <strong>der</strong> Firma Bastian <strong>in</strong> Zell se<strong>in</strong> Sortiment um<br />

Diabetikerwe<strong>in</strong>e und verlegt den Firmensitz von Zell<br />

nach Senheim.<br />

Die Fortsetzung <strong>der</strong> erfolgreichen Familiengeschichte<br />

ist auch schon gesichert: Andreas Schlagkamp, mit 34<br />

<strong>Jahre</strong>n <strong>der</strong> ältere <strong>der</strong> beiden Schlagkamp-Söhne, ist<br />

staatlich geprüfter Techniker für We<strong>in</strong>bau und Kellerwirtschaft<br />

und hat den Betrieb des Vaters 2003 übernommen.<br />

Mit se<strong>in</strong>er Frau Beate hat er mit drei K<strong>in</strong><strong>der</strong>n<br />

schon den Grundste<strong>in</strong> für die zwölfte Generation gelegt.<br />

Andreas Schlagkamp bewirtschaftet heute drei schiefergeprägte<br />

Hektar Steillagen selbst und vermarktet<br />

weitere sieben Hektar auf Basis von Bewirtschaftungs-<br />

o<strong>der</strong> Lieferverträgen mit ortsansässigen W<strong>in</strong>zerkollegen.<br />

Hauptrebsorte ist <strong>der</strong> Riesl<strong>in</strong>g (90 Prozent). Se<strong>in</strong>e<br />

Abnehmer fi nden die guten Tropfen zu 70 Prozent via<br />

Flaschenverkauf an private We<strong>in</strong>liebhaber, 20 Prozent<br />

gehen an den Groß- und E<strong>in</strong>zelhandel und zehn Prozent<br />

als Eigenmarken an Großkunden. Aktuell s<strong>in</strong>d<br />

auch Liköre und Sekte im Sortiment.<br />

Doch nicht nur <strong>der</strong> We<strong>in</strong>verkauf zieht Liebhaber und<br />

Genießer an. Getreu dem Motto „We<strong>in</strong> ist Lebensqualität“<br />

bietet das historische We<strong>in</strong>haus e<strong>in</strong>e attraktive<br />

Kulisse für verschiedene Events: vom spannenden<br />

Krimid<strong>in</strong>ner über prozentreiche Tage <strong>der</strong> offenen Tür<br />

bis zu stilvollen Gourmetabenden o<strong>der</strong> unterhaltsamer<br />

Comedy.<br />

Für all dies steht seit zwei <strong>Jahre</strong>n das „MuseumsKommödchen“<br />

– schließlich haben die Schlagkamps sogar<br />

e<strong>in</strong> eigenes We<strong>in</strong>museum samt <strong>in</strong>tegriertem Veranstaltungssaal.<br />

Der Senior Dieter Schlagkamp hat im Laufe<br />

von 40 <strong>Jahre</strong>n über 10.000 Exponate an W<strong>in</strong>zer-, Küfer-<br />

und We<strong>in</strong>behandlungsgeräten zusammengetragen<br />

und damit e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> weltweit größten Sammlungen dieser<br />

Gerätschaften begründet.<br />

Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>s Auge fällt dem Besucher die „Venus mosellana“,<br />

e<strong>in</strong>e hölzerne Statue, die <strong>der</strong> Haurother Künstler<br />

Hans-Günther Obermaier im Auftrag von Freun-<br />

IHK Koblenz – <strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> Zukunft gestalten<br />

den <strong>der</strong> Familie aus Moseleiche geschaffen<br />

hat. Und dieses Holz schlägt im Alter selbst<br />

die Desoysche Tradition. Sie soll 1492 gepfl<br />

anzt worden se<strong>in</strong>, wie e<strong>in</strong> dendrologisches<br />

Gutachten gezeigt hat. Um 1800 wurde sie<br />

gefällt und diente fortan als Deckenbalken<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Wohnhaus. Als <strong>der</strong> Bewohner des<br />

Hauses, <strong>der</strong> lei<strong>der</strong> schon früh verstorbene<br />

Schlagkamp-Freund Rhe<strong>in</strong>hold Schommer,<br />

das Haus umbaut, übernimmt<br />

<strong>der</strong> Künstler Obermaier das Holz als<br />

„Werkstoff“ – er soll „was Schönes<br />

draus machen“. Und das hat Obermaier<br />

getan und den Schlagkamps<br />

das geme<strong>in</strong>same Geschenk e<strong>in</strong>iger<br />

Freunde anlässlich des 400-jährigen<br />

Bestehens im Jahr 2002 überreicht.<br />

Die gesamte Sammlung ist dauerhaft<br />

im Festsaal des 1923 erbauten We<strong>in</strong>gutes<br />

zu bewun<strong>der</strong>n. Das We<strong>in</strong>Museum<br />

ist für Besucher zwischen Ostern<br />

und 1. November täglich zwischen 10<br />

und 16 Uhr geöffnet. SAJ<br />

Informationen im Internet unter<br />

www.We<strong>in</strong>gut-Schlagkamp.de<br />

Inhaber Andreas<br />

Schlagkamp (re.) mit<br />

se<strong>in</strong>en Eltern.<br />

... und dem<br />

„We<strong>in</strong>Museum“ mit<br />

<strong>der</strong> bee<strong>in</strong>druckenden<br />

Sammlung von<br />

Gerätschaften.<br />

Der Senior Dieter Schlagkamp mit <strong>der</strong><br />

„Venus moselana“.<br />

23<br />

Fotos: Schlagkamp-Desoye

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