175 Jahre Engagem Wirtschaft in der Region - Halbtrocken
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Historisches Werbeschild <strong>der</strong><br />
Fohr-Brauerei.<br />
Der Brauereihof <strong>in</strong> den Fünfziger <strong>Jahre</strong>n<br />
(unten rechts) und heute (unten l<strong>in</strong>ks).<br />
IHK Koblenz – <strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> Zukunft gestalten<br />
Fohr: Hopfen und Malz ...<br />
... Gott erhalt´s. Nach diesem Motto produziert die Brauerei Gebr. Fohr OHG schon seit mehr<br />
als 300 <strong>Jahre</strong>n Bier <strong>in</strong> Ransbach. Damit ist sie die älteste Brauerei im gesamten Bezirk <strong>der</strong><br />
IHK Koblenz.<br />
1667 erwirbt Jacob Foehr <strong>in</strong> Ransbach durch<br />
Zahlung von sieben Gulden an die „Amtskellerei<br />
zu Grenzau“ den „Bannzapf“, wie das<br />
Braurecht damals genannt wurde.<br />
Zuvor besaß er bereits e<strong>in</strong>e Hälfte<br />
dieses Bannzapfs, war also bereits<br />
als Bierbrauer tätig. Der Brauer<br />
Jacob Foehr – wie <strong>der</strong> Name<br />
Fohr damals geschrieben wurde,<br />
stammte wahrsche<strong>in</strong>lich aus <strong>der</strong><br />
Gegend von Lüttich im heutigen<br />
Belgien. Viele se<strong>in</strong>er Landsleute<br />
kommen zu dieser Zeit <strong>in</strong> den<br />
Westerwald, das „Kannenbäckerland“,<br />
um <strong>in</strong> den Tongruben zu<br />
arbeiten. Ihrer Furcht, <strong>in</strong> dieser Gegend ke<strong>in</strong><br />
adäquates Bier vorzufi nden, verdankt die Familie<br />
Fohr möglicherweise den Beg<strong>in</strong>n ihrer<br />
weit über 300-jährigen Brautradition.<br />
Jacob Foehr hat fünf Söhne. E<strong>in</strong>er von ihnen<br />
übernimmt das Handwerk des Vaters:<br />
Im Erbbuch von Ransbach Nr. 1, Seite 53, ist<br />
beurkundet, dass „anno 1699<br />
den 14ten octobris“ die Brü<strong>der</strong><br />
Hans-Jakob, Thönges, Balthasar<br />
und Cerfass Foehr ihrem Bru<strong>der</strong><br />
„deme Ehrsamen Johannessen<br />
Foehr von Vat<strong>der</strong> und Mut<strong>der</strong> ererbtes Wohnhaus mit<br />
Stall und Schever und allem BrauwgZeuch“ (Braugeräte)<br />
verkauft haben. Hier liegen die Wurzeln e<strong>in</strong>er<br />
heute <strong>in</strong> <strong>der</strong> 9. und 10. Generation fortgeführten Familientradition.<br />
Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts wird die Bierproduktion von<br />
den damaligen Inhabern Franz und Wilhelm Fohr ausgeweitet<br />
und professionalisiert. Im Jahr 1864 werden<br />
schließlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> bis heute genutzten Betriebsstätte<br />
„Im Eichholz“ im natürlichen Felsengebirge die ersten<br />
Bierkeller angelegt. Die Gebrü<strong>der</strong> Fohr hatten mit dieser<br />
Standortwahl drei wichtige und entscheidende Voraussetzungen<br />
für e<strong>in</strong>e Brauerei erkannt und nutzbar<br />
gemacht: die re<strong>in</strong>e ozonhaltige Luft des angrenzenden<br />
Waldes, die kühle Lagerung zur Ausreifung des Bieres<br />
<strong>in</strong> Naturfelsenkellern und e<strong>in</strong> weiches Brauwasser<br />
aus eigenen Felsenquellen, das auch heute noch dank<br />
se<strong>in</strong>er Qualität ohne Aufbereitung zur Bierherstellung<br />
Verwendung fi ndet.<br />
1883 wird <strong>der</strong> Gärkeller und 1890 e<strong>in</strong> Lagerkeller ausgebaut.<br />
Fünf <strong>Jahre</strong> später entsteht das erste Sudhaus<br />
– damit ist die neue Betriebsstätte komplett und entspricht<br />
dem damaligen Stand <strong>der</strong> Technik.<br />
1895 trennen sich die Wege von Franz und Wilhelm<br />
Fohr. Franz Fohr nutzt se<strong>in</strong>en geschäftlichen Erfolg<br />
und übernimmt die 1870 errichtete Brauerei Janke <strong>in</strong><br />
Lahnste<strong>in</strong>, die er nach dem Kirchenpatron <strong>der</strong> Stadt