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Marienheim Rundschau - und Pflegeheimes Marienheim, Bruck an ...

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<strong>Marienheim</strong><br />

<strong>R<strong>und</strong>schau</strong><br />

Nr.: 52 Jänner 2011 13. Jahrg<strong>an</strong>g


Wir sind nur Gast auf Erden<br />

<strong>und</strong> w<strong>an</strong>dern ohne Ruh` mit<br />

m<strong>an</strong>cherlei Beschwerden der<br />

ewigen Heimat zu.<br />

Gotteslob Nr. 656<br />

Pater Heinrichs „Gast sein auf<br />

Erden“ war ein Monat nach<br />

Vollendung seines 46.<br />

Lebensjahres zu Ende. Er wurde<br />

am 28 Oktober 2010 um 10:55 Uhr,<br />

nach einem schweren Leidensweg<br />

von zehn Monaten, in die ewigen<br />

Wohnungen Gottes heimgeholt.<br />

Als Pater Heinrich am 26. September<br />

1999 in <strong>Bruck</strong> als Pfarrer installiert<br />

wurde, war er kein Unbek<strong>an</strong>nter.<br />

Er half bereits vertretungsweise<br />

in der <strong>Bruck</strong>er Stadtpfarrkirche aus<br />

<strong>und</strong> feierte auch im <strong>Marienheim</strong> die<br />

Sonntagsgottesdienste. Seinem<br />

Motto gemäß „Wir d<strong>an</strong>ken dir, o<br />

Gott, dass du uns berufen hast, vor<br />

dir zu stehen <strong>und</strong> dir zu dienen“,<br />

scheute er keine Mühe, um das<br />

Wohl der Pfarre <strong>und</strong> der Missionsgebiete<br />

zu fördern.<br />

Ein großes Anliegen war ihm, dass<br />

auch das <strong>Marienheim</strong>, als Teil der<br />

Pfarre, ausreichend priesterlich betreut<br />

wurde. Wenn er selbst nicht<br />

konnte, kam Pater Vladek oder ein<br />

<strong>an</strong>derer Mitbruder ins <strong>Marienheim</strong>.<br />

Herr Pfarrer Opitz, der seit seinem<br />

Ruhest<strong>an</strong>d immer, wenn es ihm<br />

möglich ist, im <strong>Marienheim</strong> zeleb-<br />

2<br />

Im Gedenken <strong>an</strong> Geistl. Rat P. Heinrich Galg<strong>an</strong> MSF<br />

Pfarrer <strong>und</strong> Dech<strong>an</strong>t<br />

Sr. M. Magdalena Gaismeier<br />

riert, war für ihn eine<br />

große Hilfe, besonders die<br />

letzten Monate während<br />

seiner Kr<strong>an</strong>kheit. Ich<br />

möchte in diesem Zusammenh<strong>an</strong>g<br />

Herrn<br />

Pfarrer Opitz, P. Vladek<br />

<strong>und</strong> allen Mitbrüdern ein<br />

großes Vergelt’s Gott sagen für das<br />

selbstverständliche „Ein<strong>an</strong>der helfen“<br />

in dieser schwierigen Zeit.<br />

Am Samstag, dem 6. November<br />

2010 um 10 Uhr, feierte Erzbischof<br />

Kardinal Christoph Schönborn in<br />

der <strong>Bruck</strong>er Stadtpfarrkirche unter<br />

großer Anteilnahme ein feierliches<br />

Requiem. Der Vater von Pater<br />

Heinrich, sein Bruder Peter <strong>und</strong><br />

viele aus seinem Heimatort kamen,<br />

um ihn auf seinem letzten Lebensweg<br />

zu begleiten.<br />

Viele Priester, P. Provinzial <strong>und</strong><br />

viele Mitbrüder MSF, drei Diakone<br />

<strong>und</strong> von der ev<strong>an</strong>gelischen Kirche<br />

Superintendent Mag. Paul Weil<strong>an</strong>d,<br />

Mag. Laszlo Laszlo, Mag. Arno<br />

Preis <strong>und</strong> Mag. Armin Cencic, feierten<br />

den Gottesdienst mit. Seinem<br />

Wunsch gemäß wurde P. Heinrich<br />

in Maria Ellend in der Priesterbegräbnisstätte<br />

der MSF bestattet.<br />

Für P. Heinrich ist nun der Weg auf<br />

dieser Erde zu Ende. Er durfte die<br />

Worte hören: „Nun mein treuer <strong>und</strong><br />

guter Diener, geh ein in die Freude<br />

deines Herrn.“ (Mt. 25,219)


Inhaltsverzeichnis<br />

Im Gedenken <strong>an</strong> Geistl. Rat P.<br />

Heinrich Galg<strong>an</strong> MSF Pfarrer<br />

<strong>und</strong> Dech<strong>an</strong>t<br />

Seite<br />

Editorial 3<br />

Gute Vorsätze für 2011 4<br />

Stimmungsvolle Weihnachtszeit<br />

im <strong>Marienheim</strong><br />

Neue Heimbewohner im <strong>Marienheim</strong><br />

Neue Mitarbeiterin im <strong>Marienheim</strong><br />

Wir gratulieren aus g<strong>an</strong>zem Herzen<br />

…<br />

Vom sp<strong>an</strong>nenden Abenteuer, ein<br />

Buch zu schreiben<br />

Wir begrüßen P. Erich <strong>und</strong> Pf.<br />

Lászlo recht herzlich!<br />

2<br />

6<br />

8<br />

9<br />

9<br />

10<br />

12<br />

72 St<strong>und</strong>en ohne Kompromiss 14<br />

Lachmuskeltraining <strong>und</strong> Theater-Debüt<br />

beim „Stöpsel“<br />

Wir gratulieren Frau Thaler zum<br />

100. Geburtstag!<br />

Impressum:<br />

Herausgeber: <strong>Marienheim</strong> Betriebsgesellschaft<br />

m.b.H., 2460 <strong>Bruck</strong>/Leitha<br />

www.marienheim-bruckleitha.at<br />

Erscheinungsfolge: 4 Ausgaben im Jahr (Jänner,<br />

April, Juli, Oktober)<br />

Redaktion: Josef May, Ulrike Lenthe MAS,<br />

Mag. Peter Walder<br />

15<br />

16<br />

3<br />

EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser!<br />

Zwei tragische, feige Anschläge<br />

r<strong>und</strong> um Weihnachten im Irak - von<br />

alltäglichen Missständen in über 150<br />

Ländern mit verfolgten Christen<br />

dringt kaum etwas <strong>an</strong> die Öffentlichkeit.<br />

Religionsfreiheit, welche<br />

von allen so liberal denkenden Menschen<br />

eingefordert wird, sollte auch<br />

für Christen gelten. Für viele unverständlich,<br />

ruft der Papst zu Weihnachten<br />

dennoch zur Toler<strong>an</strong>z für<br />

alle <strong>an</strong>ders Glaubenden auf. Er<br />

schreit nicht nach Rache <strong>und</strong> Vergeltung.<br />

Er bittet um Verständnis<br />

<strong>und</strong> Frieden. Glaubenskriege gibt es<br />

seit weit mehr als tausend Jahre <strong>und</strong><br />

es waren nicht nur die Kreuzzüge.<br />

Kriege gegen <strong>an</strong>dere Religionen.<br />

Auch innerhalb der einzelnen Kirchen<br />

kam es zu Spaltungen <strong>und</strong> in<br />

Folge zu Verfolgung <strong>und</strong> Krieg. Zig-<br />

Tausende Tote auf allen Seiten.<br />

Reformation – Gegenreformation.<br />

Warum? Wofür? Gott hat dies nie<br />

gefordert. Immer haben Idealisten<br />

die Religion <strong>und</strong> Gott dafür missbraucht.<br />

Aber es geht Gott sei D<strong>an</strong>k<br />

auch <strong>an</strong>ders. Einige Zeichen konnten<br />

wir in unserem unmittelbaren Umfeld<br />

kürzlich erleben. Da musizierten<br />

Mitglieder verschiedener Christlichen<br />

Kirchen für den Kirchenbau<br />

der Ev<strong>an</strong>gelischen Kirche. Da feiert<br />

die Ev<strong>an</strong>gelische Kirchengemeinde<br />

in der kath. Kapelle des <strong>Marienheim</strong>es<br />

ihren Gottesdienste. Zeichen<br />

der Hoffnung in einer eher trostlosen<br />

Zeit. D<strong>an</strong>ke dafür <strong>und</strong> bitte weiter so<br />

meint Ihr Josef May


Der Jahreswechsel ist ein beliebter<br />

Zeitpunkt, tradiertes<br />

Verhalten oder alte Gewohnheiten<br />

ändern zu wollen. Gerne<br />

fasst m<strong>an</strong> am Jahresende neue<br />

oder gute Vorsätze bzw. nimmt<br />

sich etwas vor, wie zum Beispiel:<br />

mehr Sport zu betreiben,<br />

abzunehmen, sich gesünder zu<br />

ernähren, Stress zu vermeiden,<br />

mehr Zeit für sich selbst zu<br />

nehmen, mehr Zeit mit der Familie<br />

oder mit Fre<strong>und</strong>en zu<br />

verbringen, sparsamer zu leben,<br />

weniger fern zu sehen, mehr zu<br />

lesen, weniger Alkohol zu trinken,<br />

das Rauchen aufzugeben,<br />

etc. Vorsätze über Vorsätze.<br />

Doch Umfragen zufolge wird<br />

nur ein verschwindend geringer<br />

Teil der guten Vorsätze auch in<br />

die Praxis umgesetzt. Ihr Scheitern<br />

beginnt meist schon nach<br />

wenigen Tagen mit der „Ausnahme“.<br />

Und wie m<strong>an</strong> weiß,<br />

sind „Ausnahmen“ das Tor zur<br />

Gewohnheit. Nur wer über einen<br />

längeren Zeitraum <strong>an</strong> den<br />

Vorsätzen festhält, hat eine<br />

Ch<strong>an</strong>ce, dass das neue Verhalten<br />

zur neuen Gewohnheit wird.<br />

Selbst wenn Neujahrsvorsätze<br />

nicht immer umgesetzt werden,<br />

sind sie nicht nur eine nette<br />

4<br />

Gute Vorsätze für 2011<br />

Ulrike Lenthe, MAS<br />

Tradition, sondern geben auch<br />

Hoffnung <strong>und</strong> stärken den Willen,<br />

das zu tun, was m<strong>an</strong> sich<br />

vorgenommen hat. In diesem<br />

Sinne habe ich einige Bewohner<br />

<strong>und</strong> Mitarbeiter nach ihren Vorsätzen<br />

für 2011 gefragt.<br />

Frau Dockel nimmt<br />

sich vor, in ihrem<br />

Geburtsort Abtenau<br />

ein paar Tage Urlaub<br />

zu machen, sowie<br />

nicht mit ihrer Zimmerkollegin<br />

zu streiten, auch wenn diese<br />

m<strong>an</strong>chmal schwierig ist.<br />

Pflegem<strong>an</strong>ager Nasir<br />

will alle 3 Monate<br />

einen Wellness-<br />

Tag machen, täglich<br />

mindestens 20 Minuten<br />

zügig spazieren gehen, pro<br />

Monat ein Buch lesen <strong>und</strong> im<br />

Sommer sein neu erbautes Haus<br />

so weit fertig gestellt haben,<br />

dass er mit seiner Familie einziehen<br />

k<strong>an</strong>n.<br />

Frau Schmidt wird<br />

bei schönem Wetter<br />

täglich mindestens<br />

eine Viertelst<strong>und</strong>e<br />

im Garten spazieren<br />

gehen <strong>und</strong> ihrer Zimmerkollegin<br />

am Morgen <strong>und</strong> am Abend beim<br />

An- <strong>und</strong> Ausziehen helfen.


Frau Hummel hat<br />

sich vorgenommen,<br />

ihre Fre<strong>und</strong>in Frau<br />

Holper, die erst kurz<br />

im <strong>Marienheim</strong> ist,<br />

mindestens zweimal pro Woche<br />

zu besuchen <strong>und</strong> mit ihr über<br />

frühere Zeiten plaudern.<br />

Frau Scherz hat den<br />

festen Vorsatz, nur<br />

jede zweite Woche<br />

ein Kebab zu essen;<br />

weiters pl<strong>an</strong>t sie, alle<br />

Feiertage mit ihren Kindern zu<br />

verbringen.<br />

DGKS Maria nimmt<br />

sich vor, zur Verbesserung<br />

ihrer Deutschkenntnisse<br />

deutsche<br />

Bücher zu lesen, <strong>und</strong><br />

im Dienst mit den Kolleginnen<br />

nicht mehr slowakisch zu sprechen.<br />

Herr Klauber-Laursen<br />

wird im Neuen<br />

Jahr mehr Bewegung<br />

machen, weniger Zeit<br />

fernsehend im Bett<br />

verbringen <strong>und</strong> <strong>an</strong>statt dessen<br />

öfters <strong>an</strong> den Heimver<strong>an</strong>staltungen<br />

teilnehmen.<br />

Frau Hudler nimmt<br />

sich vor, einmal im<br />

Monat ihren Sohn zu<br />

besuchen. Sie wird im<br />

Neuen Jahr auch nur<br />

jeden zweiten Tag eine Cremeschnitte<br />

essen sowie sich vom<br />

5<br />

Sachwalter nur eine Schachtel<br />

V<strong>an</strong>illekipferl pro Monat bringen<br />

zu lassen.<br />

DGKS Beate wird<br />

im Neuen Jahr zweimal<br />

wöchentlich Rückentraining<br />

machen<br />

<strong>und</strong> Sp<strong>an</strong>isch lernen,<br />

um sich bei der gepl<strong>an</strong>ten Pyrenäenw<strong>an</strong>derung<br />

verständigen zu<br />

können.<br />

Frau S<strong>an</strong>dler will<br />

vor allem ihre 104<br />

jährige Zimmerkollegin<br />

liebevoll betreuen,<br />

damit sie ges<strong>und</strong><br />

bleibt <strong>und</strong> noch l<strong>an</strong>ge lebt.<br />

Außerdem wird sie öfters <strong>an</strong> die<br />

frische Luft gehen <strong>und</strong> sich<br />

mehr <strong>an</strong> den Heimaktivitäten<br />

beteiligen.<br />

DGKS Angelika will<br />

in Zukunft weniger<br />

schnell Entscheidungen<br />

treffen, sondern<br />

vorher alle Kritierien<br />

sorgfältig abwägen. Um fit zu<br />

bleiben, wird sie zweimal wöchentlich<br />

einen Zumba-Kurs besuchen.<br />

Frau Jungbauer<br />

will zu den jungen,<br />

netten <strong>und</strong> fleißigen<br />

Schwestern sehr lieb<br />

sein <strong>und</strong> sie zum<br />

Lachen bringen. Außerdem will<br />

sie alle Heimbewohner glücklich<br />

<strong>und</strong> fröhlich machen.


6<br />

Stimmungsvolle Weihnachtszeit im <strong>Marienheim</strong><br />

Die Advent- <strong>und</strong> Weihnachtszeit<br />

steht in unserer Kultur für<br />

Besinnung <strong>und</strong> freudige Erwartung.<br />

Für m<strong>an</strong>che Bewohner ist<br />

die Weihnachtszeit im Heim eine<br />

g<strong>an</strong>z neue Erfahrung <strong>und</strong> die<br />

freudige Erwartung k<strong>an</strong>n mitunter<br />

zu einer b<strong>an</strong>gen werden. Gerade<br />

in der Weihnachtszeit fühlen<br />

sich ältere Menschen oft<br />

einsam, begleitet von dem quälenden<br />

Ged<strong>an</strong>ken, ob m<strong>an</strong> wohl<br />

das nächste Weihnachtsfest<br />

noch erleben wird. Um solchen<br />

dunklen Ged<strong>an</strong>ken entgegen zu<br />

wirken, haben wir durch gemeinsames<br />

Tun <strong>und</strong> besondere<br />

Ereignisse das Licht in den Herzen<br />

der Bewohner stimuliert.<br />

So haben unsere Bewohner, zusammen<br />

mit den Seniorenbetreuerinnen,<br />

bereits Anf<strong>an</strong>g Dezember<br />

Kekse gebacken <strong>und</strong><br />

Weihnachtsdekorationen gebastelt.<br />

Unterstützt von Frau Gludovatz wird geknetet,<br />

ausgestochen <strong>und</strong> gebacken.<br />

Ulrike Lenthe, MAS<br />

Für Weihnachtstimmung sorgte<br />

Anf<strong>an</strong>g Dezember nicht nur<br />

Frau Holle, sondern auch die<br />

Trachtenkapelle aus Trautm<strong>an</strong>nsdorf.<br />

Sie erfreute unsere<br />

Bewohner mit Weihnachtsliedern<br />

während des gemütlichen<br />

Beisammenseins am Punschst<strong>an</strong>d<br />

in unserem Garten.<br />

Traditionsgemäß kam d<strong>an</strong>n am<br />

6. Dezember der Nikolaus ins<br />

<strong>Marienheim</strong>. Ihm zu Ehren trugen<br />

einige Bewohner Gedichte<br />

vor, s<strong>an</strong>gen Weihnachtslieder<br />

<strong>und</strong> genossen bei Punsch <strong>und</strong><br />

Germteig-Nikoläusen einen beschaulichen<br />

Nachmittag.<br />

Der kleine Robert, Urenkel von Fr. Treitl<br />

zeigt sich bei seiner ersten Begegnung mit<br />

dem Nikolaus skeptisch.<br />

Ein für alle Mitarbeiter, äußert<br />

freudiges Ereignis war die Personalweihnachtsfeier,<br />

die wieder<br />

im Weingut Schenzel-Wallner<br />

stattgef<strong>und</strong>en hatte. War<br />

doch unser Dipl. Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Kr<strong>an</strong>kenpfleger Tibor, nach


seinem im Februar 2010 erlittenen<br />

Schlag<strong>an</strong>fall wieder so weit<br />

genesen, dass er <strong>an</strong> der Feier<br />

teilnehmen konnte.<br />

Tief gerührt freuten wir uns, Tibor wieder<br />

in unserer Mitte zu haben.<br />

Als ein besonders kulinarisches<br />

<strong>und</strong> beziehungsförderndes Ereignis<br />

folgte am 21. Dezember<br />

der für Heimbewohner <strong>und</strong> Angehörige<br />

gemeinsame, weihnachtlich-festliche<br />

Mittagstisch.<br />

Frau Maier mit Tochter <strong>und</strong> Schwiegersohn<br />

in Erwartung des köstlichen Mahles.<br />

Gleich am Tag<br />

darauf folgte für<br />

unsere Bewohner<br />

eine weitere<br />

Geste der Wertschätzung:<br />

Herr Bürgermei-<br />

7<br />

ster Hemmer <strong>und</strong> Frau Stadtrat<br />

Leidner überbrachten den Weihnachtsgruß<br />

sowie die Weihnachtsgeschenke<br />

der Gemeinde<br />

<strong>Bruck</strong>.<br />

Die Weihnachtsfeier für unsere<br />

Bewohner f<strong>an</strong>d d<strong>an</strong>n am 23.<br />

Dezember in unserer Kapelle<br />

statt. Die von den Bewohnern<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern vorgetragenen<br />

Gedichte <strong>und</strong> Geschichten, sowie<br />

die musikalische Begleitung<br />

durch das Duo Atl<strong>an</strong>tis, gaben<br />

der Feier einen besinnlichfreudigen<br />

Rahmen.<br />

Im Anschluss <strong>an</strong> die Weihnachtsfeier wurde<br />

das „Weihnachtsdinner“ serviert.<br />

Am Vormittag des 24. Dezember<br />

wurde in unserer Kapelle<br />

die feierliche Weihnachtsmesse<br />

zelebriert, für deren musikalischen<br />

Rahmen Mitglieder des<br />

<strong>Bruck</strong>er Kirchenchores sorgten.<br />

Den Abschluss der weihnachtlichen<br />

Aktivitäten <strong>und</strong> zugleich<br />

des Jahres 2010 bildete, wie bereits<br />

seit vielen Jahren, das Silvesterkonzert<br />

mit Kammersänger<br />

Raim<strong>und</strong> Novak.


8<br />

Neue Heimbewohner im <strong>Marienheim</strong><br />

Martha Ehn, 81a<br />

aus Enzersdorf/Fischa<br />

Hermine Hauschild, 95a<br />

aus M<strong>an</strong>nersdorf<br />

Stef<strong>an</strong>ie Holper, 85a<br />

aus Götzendorf<br />

Maria Jungbauer, 89a<br />

aus Pischelsdorf


Neue Heimbewohner im<br />

<strong>Marienheim</strong><br />

Anna Morawa, 104a<br />

Kleinneusiedl<br />

Magdalena Richter, 94a<br />

M<strong>an</strong>nersdorf<br />

9<br />

Neue Mitarbeiterin im<br />

<strong>Marienheim</strong><br />

Dagmar Mikusova<br />

Dipl. Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Kr<strong>an</strong>kenschwester<br />

Wir gratulieren aus g<strong>an</strong>zem<br />

Herzen …..<br />

… unserer DGKS Miriam Brhlikova<br />

<strong>und</strong> Ihrem Gatten zur Geburt Ihrer<br />

Tochter Paula.


10<br />

Vom sp<strong>an</strong>nenden Abenteuer, ein Buch zu schreiben<br />

Ich muss gestehen, ich war vom<br />

Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> eine der wenigen<br />

Eingeweihten in das große Vorhaben<br />

unserer Leiterin des Pflegedienstes.<br />

Am 18. November<br />

2010 war es d<strong>an</strong>n so weit: das<br />

Werk „Tr<strong>an</strong>skulturelle Pflege“<br />

von Ulrike Lenthe wurde der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt.<br />

Wir sind alle sehr stolz darauf,<br />

dass im Buch folgende Widmung<br />

steht:<br />

„Dieses Buch widme ich den<br />

Pflegepersonen im <strong>Marienheim</strong><br />

<strong>Bruck</strong> <strong>an</strong> der Leitha. Die gedeihliche<br />

Zusammenarbeit mit<br />

meinen multikulturellen Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern<br />

hat mein Verständnis von kultureller<br />

Vielfalt ungemein bereichert.“<br />

Das Werk h<strong>an</strong>delt von den besonderen<br />

Herausforderungen<br />

der Ges<strong>und</strong>heits- <strong>und</strong> Kr<strong>an</strong>kenpflege<br />

in unserer multikulturell<br />

geprägten Gesellschaft. Sein<br />

Ziel ist es aufzuzeigen, warum<br />

Fremde <strong>an</strong>dersartig wahrnehmen,<br />

empfinden, urteilen oder<br />

h<strong>an</strong>deln <strong>und</strong> wie Pflegepersonen<br />

tr<strong>an</strong>skulturelle Kompetenz entwickeln<br />

können, um ihre Aufgaben<br />

auch unter diesen Bedingungen<br />

optimal wahrzunehmen.<br />

Karin Thury, Pflegem<strong>an</strong>agerin<br />

Im November 2009 war der bek<strong>an</strong>ntefacultas-Universitätsverlag<br />

<strong>an</strong> Frau Lenthe mit der Frage<br />

her<strong>an</strong>getreten, ob sie ein<br />

Buch über tr<strong>an</strong>skulturelle Pflege<br />

schreiben wolle. Das M<strong>an</strong>uskript<br />

müsse allerdings bereits<br />

im Juli 2010 druckreif fertiggestellt<br />

sein. Das war ein recht<br />

knapper Termin. Nach kurzer<br />

Überlegung hat Frau Lenthe zugesagt.<br />

Sie wusste, dass ihr nun<br />

sieben Monate ohne freie Wochenenden,<br />

ohne Urlaube, ja sogar<br />

ohne die Zeit, etwas <strong>an</strong>deres<br />

als Fachliteratur zu lesen, bevorstehen.<br />

Was mich persönlich besonders<br />

freut: immer wieder hat mir<br />

Frau Lenthe ihre Ideen für das<br />

nächste Kapitel begeistert mitgeteilt.<br />

Ich habe also das Entstehen<br />

ihres Buches wie keine<br />

<strong>an</strong>dere miterlebt. Oft hat sie zu<br />

mir gesagt: „Karin, ich warte<br />

auf den Augenblick, wo mir das<br />

Schreiben mühsam wird.“ Doch<br />

dieser Augenblick ist nie gekommen,<br />

sondern vielmehr Bedauern,<br />

wie das Buch fertig war<br />

<strong>und</strong> sie nicht mehr weiterschreiben<br />

konnte: drei Tage l<strong>an</strong>g hatte<br />

sie das fix <strong>und</strong> fertige M<strong>an</strong>uskript<br />

mit sich herumgetragen


<strong>und</strong> sich nicht davon trennen<br />

können – das war gut eine Woche<br />

vor dem vereinbarten Abgabetermin!<br />

Was für eine große Leistung<br />

Frau Lenthe erbracht hat, sieht<br />

m<strong>an</strong> schon am Literaturverzeichnis.<br />

Es umfaßt insgesamt<br />

78 Werke aus unterschiedlichen<br />

wissenschaftlichen Fachgebieten,<br />

davon 18 englischsprachige,<br />

die Frau Lenthe für ihr Buch<br />

ausgewertet hat. Dabei h<strong>an</strong>delt<br />

es sich um Fachliteratur zu den<br />

Themen Anthropologie, Fremden-<br />

<strong>und</strong> Flüchtlingsrecht, Migration,<br />

Integration, interkulturelle<br />

Kommunikation, Kulturtheorien<br />

<strong>und</strong> Kulturwissenschaft,<br />

theologische Textquellen bzw.<br />

Religionswissenschaft, tr<strong>an</strong>skulturelle<br />

Pflege, Pflegem<strong>an</strong>age-<br />

11<br />

ment, Volksmedizin <strong>und</strong> Magie<br />

sowie Textausgaben <strong>an</strong>tiker Autoren<br />

<strong>und</strong> Speziallexika. Damit<br />

hat sie ihre „Tr<strong>an</strong>skulturelle<br />

Pflege“ auf eine qualifizierte<br />

wissenschaftliche Gr<strong>und</strong>lage gestellt.<br />

Somit ist das <strong>Marienheim</strong> <strong>Bruck</strong><br />

<strong>an</strong> der Leitha weithin wohl das<br />

einzige Alten- <strong>und</strong> Pflegeheim,<br />

wo tr<strong>an</strong>skulturelle Pflege nach<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

unter der unmittelbaren Leitung<br />

einer ausgewiesenen Expertin<br />

praktiziert wird.<br />

„Ein Buch zu schreiben <strong>und</strong> tausend<br />

Fragen <strong>an</strong> das Thema zu stellen,<br />

darauf Antworten zu suchen,<br />

die richtigen zu finden, sie gegenein<strong>an</strong>der<br />

abzuwägen <strong>und</strong> sie<br />

schließlich entsprechend zu formulieren<br />

- das ist ein sp<strong>an</strong>nendes<br />

Abenteuer, das stets von der großen<br />

Freude des Forschens <strong>und</strong><br />

Entdeckens begleitet ist.“<br />

(Ulrike Lenthe)<br />

Das Buch „Tr<strong>an</strong>skulturelle<br />

Pflege“ richtet sich <strong>an</strong> Pflegepersonen,<br />

Ärzte <strong>und</strong> alle im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

tätigen Personen.<br />

Es k<strong>an</strong>n aber auch <strong>an</strong>deren<br />

Berufsgruppen ihre Arbeit mit<br />

Angehörigen fremder Kulturen<br />

g<strong>an</strong>z wesentlich erleichtern.<br />

Alle, die mehr darüber erfahren<br />

wollen, finden im Internet unter<br />

Lenthe Tr<strong>an</strong>skulturelle Pflege<br />

weitere Informationen dazu.


Nach der Besetzung der ev<strong>an</strong>gelischen<br />

Pfarre mit Pf. Mag.<br />

Lászlo Lászlo verfügt seit kurzem<br />

auch die katholische Pfarrgemeinde<br />

mit P. Erich Waclawski<br />

MSF über einen neuen<br />

Pfarrer. Wir stellen Ihnen die<br />

beiden „Neuen“ ein wenig vor.<br />

Pater Erich war bereits vor einiger<br />

Zeit als Kapl<strong>an</strong> in <strong>Bruck</strong> tätig.<br />

In den letzten Jahren betreute<br />

er als Pfarrer die Pfarrgemeinden<br />

von Wilfleinsdorf <strong>und</strong><br />

Kaisersteinbruch.<br />

Um sich nun voll <strong>und</strong> g<strong>an</strong>z auf<br />

die Pfarre <strong>Bruck</strong> konzentrieren<br />

zu können, gibt er die beiden<br />

Pfarren auf, wobei es für<br />

Wilfleinsdorf mit P. Vladek<br />

Marczynski bereits einen Nachfolger<br />

gibt.<br />

12<br />

Wir begrüßen P. Erich <strong>und</strong> Pf. Lászlo recht herzlich!<br />

Mag. Peter Walder<br />

Steckbrief Steckbrief von von P. P. Erich Erich<br />

Erich<br />

Geboren am: 05.02.1972 in Ruda<br />

Slaska (Polen)<br />

Lieblingsspeise: So viele Leute<br />

sterben <strong>an</strong> Hunger, ich bin zufrieden<br />

mit jedem Essen.<br />

Vorbild: Hl. Familie (Ordenspatron)<br />

Wichtigste Bibelstelle: „Alles,<br />

was ihr von <strong>an</strong>deren erwartet,<br />

das tut auch Ihnen“ – Mt 7,12<br />

Was liegt Ihnen bei der Seelsorge<br />

für alte Menschen am meisten<br />

am Herzen: Mir ist wichtig<br />

für diese Menschen hier zu sein,<br />

sie zu besuchen. Sie sollen spüren,<br />

dass sie trotz Alter <strong>und</strong><br />

Kr<strong>an</strong>kheit wichtige Mitglieder<br />

unserer Pfarrgemeinde sind. Sie<br />

können Ihre Leiden für die großen<br />

Anliegen der Pfarre <strong>und</strong> der<br />

Welt aufopfern.<br />

Worin sehen Sie als Priester in<br />

der heutigen Zeit Ihre größte<br />

Herausforderung? Als Priester<br />

ein glaubwürdiges Zeugnis zu<br />

geben; den Menschen das Ev<strong>an</strong>gelium<br />

zu verkünden <strong>und</strong> die<br />

Sakramente zu spenden. Gesprächspartner<br />

für alle zu sein.<br />

Allen Menschen in der Pfarre<br />

Heimat zu geben, egal welcher<br />

Konfession oder Herkunft.


Steckbrief Steckbrief von von PPf.<br />

P f. Lászlo<br />

Geboren am: 27.7.1970 in Eger<br />

(Ungarn)<br />

Lieblingsspeise: Backhenderl<br />

Vorbild: Augustinus<br />

Wichtigste Bibelstelle:<br />

„Du bist immer bei mir gewesen,<br />

was mein ist, ist dein.<br />

Freue dich über die Rückkehr<br />

deines Bruders, der tot war <strong>und</strong><br />

wieder lebendig geworden ist.“<br />

(Gleichnis vom verlorenen Sohn<br />

Lk 15,31)<br />

Was liegt Ihnen bei der Seelsorge<br />

für alte Menschen am meisten<br />

am Herzen: Es ist mir wichtig,<br />

alten Menschen zu vermitteln,<br />

dass sie dazu gehören,<br />

dass sie immer noch geliebt<br />

werden <strong>und</strong> es liegt mir auch<br />

am Herzen, ihnen dabei zu helfen,<br />

im Rückblick auf die Verg<strong>an</strong>genheit<br />

sagen zu können, ich<br />

habe das Beste aus meinen<br />

Möglichkeiten gemacht, da ich<br />

denke, dass die Zufriedenheit<br />

das wertvollste Gefühl im Alter<br />

ist.<br />

Worin sehen Sie als Priester in<br />

der heutigen Zeit Ihre größte<br />

Herausforderung?<br />

Die größte Herausforderung für<br />

mich als Pfarrer ist es, meiner<br />

Generation <strong>und</strong> den nachkommenden<br />

einen Weg zu Gott zu<br />

finden.<br />

13<br />

Im Gegensatz zu den römischkatholischen<br />

Bestimmungen erfolgte<br />

die Einsetzung von Mag.<br />

Lászlo Lászlo mittels Wahl<br />

durch die Mitglieder der ev<strong>an</strong>gelischen<br />

Pfarrgemeinde.<br />

Wahlberechtigt gemäß Wahlordnung<br />

ist dabei jeder, der das<br />

14. Lebensjahr bis zum Wahltag<br />

vollendet hat <strong>und</strong> nicht vom<br />

Wahlrecht ausgeschlossen ist.<br />

Mag. Lászlo ist seit 1997 als<br />

Pfarrer in der ev<strong>an</strong>gelischen<br />

Gemeinde tätig. Sein Theologiestudium<br />

absolvierte <strong>an</strong> der<br />

Theologischen Fakultät Debrecen,<br />

d<strong>an</strong>ach folgten verschiedene<br />

Zusatzausbildungen in Budapest,<br />

Graz <strong>und</strong> Wien. Unter<br />

<strong>an</strong>derem lehrte Pfarrer Lászlo<br />

Dogmatik <strong>und</strong> Ethik als Dozent<br />

am Religionspädagogischen<br />

Lehrstuhl in Szeged.<br />

Seit kurzem ist Pf. Lászlo auch<br />

verheiratet.


Im Oktober des verg<strong>an</strong>gen Jahres<br />

besuchten zum vierten Mal<br />

Jugendliche im Rahmen der „72<br />

St<strong>und</strong>en ohne Kompromiss“ das<br />

<strong>Marienheim</strong>, um für unsere Bewohnerinnen<br />

einen bunten<br />

Hr. Swoboda ist sichtlich erfreut über den<br />

Besuch der jungen Dame.<br />

Nachmittag zu gestalten.<br />

Die Zeit war knapp, denn die<br />

Schüler kamen erst am Vortag<br />

von einem Ausflug zurück <strong>und</strong><br />

konnten nur einen Tag bei uns<br />

bleiben. Aber die Jugendlichen,<br />

allesamt Schüler der AHS<br />

Heustadlgasse in Wien, <strong>und</strong> ihre<br />

Lehrerein Gabi Herm<strong>an</strong>n waren<br />

sehr gut vorbereitet <strong>und</strong> einem<br />

reibungslosen Ablauf der Aktion<br />

st<strong>an</strong>d somit nichts mehr im<br />

Weg. Gepl<strong>an</strong>t war ein generationsübergreifendes<br />

Quiz, bei<br />

dem Jugendliche <strong>und</strong> Heimbewohner<br />

in zwei gemischten<br />

Gruppen gegenein<strong>an</strong>der <strong>an</strong>traten.<br />

Die Fragen aus verschie-<br />

14<br />

72 St<strong>und</strong>en ohne Kompromiss<br />

Flori<strong>an</strong> Pennauer<br />

densten Bereichen wie Sport,<br />

Film <strong>und</strong> Politik wurden geschickt<br />

ausgewählt, sodass Jung<br />

<strong>und</strong> Alt nur mitein<strong>an</strong>der zu einer<br />

Lösung kommen konnten.<br />

Fr. L<strong>an</strong>g <strong>und</strong> Hr. Dr. Schuster<br />

bewiesen ein breit gefächertes<br />

Allgemeinwissen <strong>und</strong> beeindruckten<br />

damit ihre jungen Mitstreiter<br />

enorm. Nach dem Quiz<br />

wurde noch l<strong>an</strong>ge geplaudert<br />

<strong>und</strong> die eine oder <strong>an</strong>dere Geschichte<br />

aus der Jugend einiger<br />

unserer Bewohner erzählt <strong>und</strong><br />

es f<strong>an</strong>d ein interess<strong>an</strong>ter Erfahrungsaustausch<br />

statt. Der Tag<br />

verging viel zu schnell, die Jugendlichen<br />

fühlten sich so wohl<br />

bei uns <strong>und</strong> beschlossen gemeinsam<br />

mit ihrer Lehrerin, im<br />

Dezember mit dem Rest ihrer<br />

Klasse wiederzukommen, um<br />

einen Adventnachmittag zu gestalten.<br />

Dieses Foto von Fr L<strong>an</strong>g mit einigen Schülern ziert<br />

die W<strong>an</strong>d des Klassenzimmers.


15<br />

Lachmuskeltraining <strong>und</strong> Theater-Debüt beim „Stöpsel“<br />

Mit der Komödie „Stöpsel“ von<br />

Arnold/Bach bescherte die <strong>Bruck</strong>er<br />

Bühne unseren Heimbewohnern<br />

nicht nur einen vergnügten<br />

Novembernachmittag<br />

sondern sorgte auch für eine<br />

Riesenüberraschung.<br />

Weil der neureiche Hühneraugenmittelfabrik<strong>an</strong>t<br />

Otto Piper<br />

einmal ohne Familie unerk<strong>an</strong>nt<br />

am Lido ein gal<strong>an</strong>tes Abenteuer<br />

erleben möchte, trägt er sich im<br />

Hotel mit dem Namen „Stöpsel“<br />

ein. Dort trifft der Parvenü auf<br />

verarmte Blaublütige, die ihren<br />

Adelstitel verschweigen; getürkte<br />

Adelige, die mit ihrem affektierten<br />

Gehabe nicht wissen,<br />

wohin; Frauen, die Männer verkuppeln<br />

<strong>und</strong> ausnehmen wie<br />

Weihnachtsgänse – nicht zuletzt<br />

auch Stöpsel selbst.<br />

Mitten im Spiel von Irrungen<br />

<strong>und</strong> Verwirrungen betritt d<strong>an</strong>n<br />

der Hoteldirektor die Bretter,<br />

die die Welt bedeuten. In dem<br />

Moment ruft eine unserer Heimbewohnerinnen<br />

„…der sieht ja<br />

aus wie unser Herr Magister<br />

Walder“, - <strong>und</strong> gleich darauf<br />

„…das ist unser Herr Magister!“<br />

Und so war es auch: Freude <strong>und</strong><br />

Stolz darüber, dass unser Herr<br />

Magister Walder am <strong>Bruck</strong>er<br />

Stadttheater spielt, waren groß.<br />

Ulrike Lenthe, MAS<br />

Angesp<strong>an</strong>nt hofft der Hoteldirektor (Mag.<br />

Walder), dass sich ein Gast findet, der die<br />

offenen Rechnungen der Mätresse Sissi<br />

(Renate Muhr) begleicht.<br />

Als Piper alias Stöpsel nach<br />

Hause kommt, trifft er dort seine<br />

Urlaubsbek<strong>an</strong>ntschaften unfreiwillig<br />

wieder <strong>und</strong> muss nun<br />

fürchten, dass sein kompletter<br />

Stöpsel Schwindel auffliegt.<br />

Aus diesem Kuddelmuddel, den<br />

das Publikum natürlich durchschaute,<br />

nicht aber Stöpsel <strong>und</strong><br />

seine Familie, ergaben sich<br />

noch viele zwerchfellerschütternde<br />

Pointen.<br />

Das Ensemble der <strong>Bruck</strong>er<br />

Bühne sorgte wieder einmal dafür,<br />

dass unsere Heimbewohner<br />

einige St<strong>und</strong>en herzhaft lachen<br />

konnten. Die Heimbewohner<br />

d<strong>an</strong>kten ihnen mit viel Beifall<br />

<strong>und</strong> freuen sich schon auf die<br />

Vorstellung im Jahre 2011.


Aloisia Thaler<br />

wurde am 21.<br />

Dezember 1910<br />

als Tochter von<br />

Fr<strong>an</strong>z <strong>und</strong> Katharina<br />

Peycl in<br />

Wien geboren.<br />

Als mittleres<br />

von sieben Kindern<br />

verlor sie schon sehr früh<br />

den Vater, der als Soldat im 1.<br />

Weltkrieg fiel. Um sich <strong>und</strong> die<br />

Kinder durch die schwere<br />

Nachkriegszeit zu bringen, blieb<br />

der Mutter nichts <strong>an</strong>deres übrig,<br />

als Geld zu verdienen, um die<br />

Familie mit dem Notwendigsten<br />

versorgen zu können. Auch<br />

wenn sie dadurch nicht viel Zeit<br />

mit den Kindern verbringen<br />

konnte, betont Frau Thaler auch<br />

heute noch das sehr gute Verhältnis<br />

zwischen Mutter <strong>und</strong><br />

Tochter. Bereits im Alter von<br />

acht Jahren musste auch Frau<br />

Thaler zu arbeiten beginnen.<br />

Bei wohlhabenden Familien<br />

verdiente sie als Dienstmädchen<br />

<strong>und</strong> Hausbesorgerin ihre ersten<br />

Kronen <strong>und</strong> später Schillinge.<br />

Das Schicksal meinte es gut mit<br />

ihr, als sie 1927, also mit 17<br />

Jahren, ihren M<strong>an</strong>n Martin kennenlernte.<br />

Fünf Jahre später<br />

schlossen die beiden den B<strong>und</strong><br />

16<br />

Wir gratulieren Frau Thaler zum 100. Geburtstag!<br />

Mag. Peter Walder<br />

G<strong>an</strong>z besonders freute sich Frau Thaler<br />

über die Glückwünsche von GF Josef May.<br />

fürs Leben, dem<br />

in weiterer Folge<br />

ein Sohn namens<br />

Bruno entstammte.<br />

Die Ehe, die sie<br />

übrigens als<br />

glücklichste Zeit<br />

ihres Lebens betrachtet,<br />

währte leider nicht l<strong>an</strong>ge,<br />

denn 1945 verlor sie ihren<br />

M<strong>an</strong>n im 2. Weltkrieg.<br />

Seit 1988 lebt Frau Thaler im<br />

<strong>Marienheim</strong>, wodurch sie auch<br />

jene Bewohnerin mit der längsten<br />

Verweildauer ist.<br />

Anlässlich ihres Geburtstages<br />

f<strong>an</strong>d sich nicht nur ihre Familie<br />

sondern auch Vertreter der Gemeinde<br />

<strong>Bruck</strong> <strong>und</strong> Bezirkshauptm<strong>an</strong>n<br />

Dr. Martin Steinhauser<br />

als Gratul<strong>an</strong>ten ein.<br />

Frau Thaler mit Vizebgm. Fischer, Dr. Steinhauser,<br />

StR.. Böhm <strong>und</strong> Nichte A. Döringer.

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