Marienheim Rundschau
Marienheim Rundschau - und Pflegeheim Marienheim, Bruck an der ...
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<strong>Marienheim</strong><br />
<strong>Rundschau</strong><br />
Nr.: 63 Oktober 2013 16. Jahrgang
2<br />
Zu Besuch bei „Brot und Wein“ im Weinviertel<br />
Sr. M. Magdalena Gaismeier<br />
Noch bis zum 3. November findet<br />
die Niederösterreichische<br />
Landesausstellung „Brot &<br />
Wein“ statt. Große Plakate und<br />
tägliche Werbung machen auf<br />
die Ausstellung aufmerksam<br />
und laden ein, diese zu besuchen.<br />
Auch wir Schwestern, Sr.<br />
M. Friedmunda, Sr. M. Margarete<br />
und ich, fuhren am 18. September<br />
in Richtung Weinviertel,<br />
wo diese Ausstellung stattfindet.<br />
Die erste Station unseres Ausfluges<br />
führte uns ins Urgeschichtemuseum<br />
nach Asparn<br />
an der Zaya. Hier erfuhren wir<br />
sehr viel über die Geschichte<br />
des Brotes. „Wer ein Stück Brot<br />
in Händen hält, ist sich selten<br />
der jahrtausendalten Kulturgeschichte<br />
dieses Grundnahrungsmittels<br />
bewusst“, lasen wir<br />
in einem Prospekt der Ausstellung<br />
- dem kann man nur zustimmen.<br />
In einem der Räume sahen wir<br />
Sr. Friedmunda, Sr. Margarete und Sr. Magdalena<br />
besuchten die NÖ Landesausstellung.<br />
auf einer Spirale Bilder und<br />
Texte über die verschiedenen<br />
Brotsorten in der ganzen Welt,<br />
dies war sehr interessant.<br />
Von Asparn/Zaya fuhren wir<br />
dann die knapp 20 Kilometer<br />
nach Poysdorf. In der Weinhauptstadt<br />
Poysdorf war die<br />
Ausstellung – wie könnte es anders<br />
sein - der jahrtausendalten<br />
Geschichte des Rebensaftes gewidmet<br />
und dem Wandel des<br />
Weinbaues von den Anfängen<br />
bis hin zur Gegenwart.<br />
Tief beeindruckt von der Präsentation<br />
beider Ausstellungen<br />
fuhren wir wieder nachhause.
Inhaltsverzeichnis<br />
Zu Besuch bei „Brot und Wein“<br />
im Weinviertel<br />
Seite<br />
Editorial 3<br />
Unsere Bewohner erzählen von<br />
ihrer Schulzeit<br />
Die Schwestern feierten ihr Ordenspatrozinium<br />
Neue Heimbewohner im <strong>Marienheim</strong><br />
Einfach zum Schmunzeln 10<br />
Neue Mitarbeiter im <strong>Marienheim</strong> 11<br />
Gartenfest 13<br />
Mein Zivildienst im <strong>Marienheim</strong> 14<br />
Der Wein ist die Arznei der Welt 16<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: <strong>Marienheim</strong> Betriebsgesellschaft<br />
m.b.H., 2460 Bruck/Leitha<br />
www.marienheim-bruckleitha.at<br />
Erscheinungsfolge: 4 Ausgaben im Jahr (Jänner,<br />
April, Juli, Oktober)<br />
Redaktion: Josef May, Ulrike Lenthe MAS, Mag.<br />
Peter Walder<br />
2<br />
4<br />
6<br />
8<br />
3<br />
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen und Leser!<br />
Wie gefällt dir eigentlich der neue<br />
Papst? Immer wieder wird mir diese<br />
Frage gestellt. So spontan gab ich<br />
auch immer eine positive Antwort,<br />
aber so wirklich befasst habe ich<br />
mich eigentlich noch nicht mit ihm.<br />
Ich selber habe ja auch Benedikt<br />
XVI bewundert und gefunden, dass<br />
er zur richtigen Zeit der rechte Papst<br />
war. Die Kirche kann und darf sich<br />
nicht nach dem jeweiligen Zeitgeist<br />
ausrichten sondern nach ihren Wurzeln.<br />
Zu aktuellen Geschehen hat er<br />
aber kaum Stellung genommen.<br />
Und nun Papst Franziskus. Er scheut<br />
sich nicht, heikle Themen anzusprechen.<br />
Die dunklen Seite der Vatikanbank,<br />
den Prunk im Vatikan, den<br />
Zölibat, Sakramente für Wiederverheiratete<br />
usw. Dort, wo die internationale<br />
Politik, aus welchen Gründen<br />
auch immer schweigt, wie zu Syrien<br />
oder der Problematik mit den Flüchtlingen<br />
vor und auf Lampedusa,<br />
scheut er sich nicht, öffentlich seine<br />
Meinung kund zu tun. Er fordert<br />
nicht nur seine „Schäfchen“ zu Verzicht<br />
und das Ablegen von Vorurteilen<br />
auf. Nein er lebt es uns vor. So<br />
bin ich wirklich der Meinung, dass<br />
Papst Franziskus tatsächlich einen<br />
frischen Wind in die Kirche bringt.<br />
Ich wünsche Ihm, dass sich dieser<br />
zum segensreichen Sturm entwickelt,<br />
welcher viele begeistert und<br />
mitreißt, zum Wohle seiner aber<br />
auch unser Kirche.<br />
Ihr Josef May
4<br />
Unsere Bewohner erzählen von ihrer Schulzeit<br />
Ulrike Lenthe, MAS<br />
Für unsere Bewohner war es<br />
selbstverständlich, dass sie den<br />
Schulweg, unabhängig von der<br />
Jahreszeit, dem Wetter und der<br />
Weglänge, zu Fuß zurücklegten:<br />
einen Schulbus oder ein Elterntaxi<br />
gab es für sie nicht. So erzählte<br />
Frau Kozlica, dass sie im<br />
Winter wegen des starken Glatteises<br />
oft nicht in die Schule gehen<br />
konnte. Dies hatte für sie<br />
den Vorteil, dass sie an diesem<br />
Tag auch keine Hausaufgaben<br />
machen musste. Auch Frau Karoh<br />
erinnerte sich, dass sie<br />
manchmal über Schneehaufen<br />
klettern musste, um in die Schule<br />
zu gelangen. Zu spät kam sie<br />
deswegen nie, denn Disziplin<br />
war groß geschrieben und dies<br />
bedeutete, rechtzeitig von Daheim<br />
wegzugehen.<br />
Frau Kneidl berichtete uns, dass<br />
in ihrer Schulezeit vor allem auf<br />
Erziehung geachtet wurde. Die<br />
Lehrer waren Respektspersonen<br />
und einen Lehrer zu duzen war<br />
damals undenkbar. Es war üblich,<br />
merkte Frau Bichler an,<br />
dass, wenn der Lehrer das Klassenzimmer<br />
betrat, die Kinder<br />
aufstanden und ihn im Chor begrüßten.<br />
Anschließend wurde<br />
dann noch gemeinsam gebetet,<br />
ergänzte Frau Wotruba.<br />
In der Schule herrschten strenge<br />
Sitten und für undiszipliniertes<br />
Verhalten gab es mehrere Disziplinierungsmaßnahmen,<br />
erzählte<br />
Herr Schmidt: „Für’s<br />
Frech sein, bekam man mitunter<br />
schon manchmal das Rohrstaberl<br />
zu spüren. Doch auch die<br />
Aussicht auf das Rohrstaberl<br />
hielt uns nicht von Lausbubenstreichen<br />
ab.“<br />
Eine beliebte Bestrafungsmethode<br />
war das seitenweise Abschreiben<br />
von Texten aus dem<br />
Schulbuch, oder 100-mal den<br />
Satz „Ich darf nicht schwätzen“<br />
auf ein Blatt Papier zu schreiben,<br />
berichtete Frau Lang. Weil<br />
das Nachsitzen seinerzeit noch<br />
nicht als Freiheitsentzug galt,<br />
war es vermutlich eine der gängigsten<br />
Strafen, meinte Herr<br />
Schmidt. Für ihn aber auch die<br />
am leichtesten zu umgehende:<br />
denn vor seinem Klassenzimmer<br />
stand ein großer Zwetschkenbaum,<br />
der ihm den Weg in<br />
die Freiheit ermöglichte. Frau<br />
Windholz wiederum erzählte,<br />
dass schlimme Kinder im Winkel<br />
stehen mussten. Frau Kozlica<br />
gestand uns, dass auch sie so<br />
manche Unterrichtstunde im<br />
Winkel verbracht hatte, dabei<br />
Grimassen geschnitten und so
ihre Mitschüler<br />
zum Lachen.<br />
gebracht hatte.<br />
Schulbücher waren<br />
ein kostbares<br />
Gut, berichtete<br />
Frau Holpfer.<br />
Sie mussten von<br />
den Eltern gekauft<br />
werden,<br />
deswegen übernahm<br />
man meist<br />
die gebrauchten<br />
Bücher von älteren<br />
Schülern um<br />
einen geringen<br />
Betrag. Man achtete darauf die<br />
Bücher sauber zu halten, Eselsohren<br />
zu vermeiden und nichts<br />
hineinzuschreiben, um einen<br />
möglichst hohen Wiederverkaufspreis<br />
zu erzielen.<br />
Als Schreibutensilien standen<br />
unseren Bewohnern Schreibfedern<br />
und Tinte zur Verfügung.<br />
Um das Umstoßen von Tintenfässern<br />
zu vermeiden, gab es in<br />
den Schulbänken eigens für das<br />
Tintenfass gebohrte Einlässe,<br />
erzählte Frau Lang. Geschrieben<br />
hatte man in Kurrentschrift,<br />
im Fach Schönschreiben wurden<br />
Redisfedern verwendet, erinnerte<br />
sich Frau Windholz.<br />
Den Lernstoff schrieb der Lehrer<br />
an die Tafel oder diktierte<br />
ihn den Schülern. Ansagen waren<br />
laut Frau Bichler eine gute<br />
5<br />
Fr. Kozlica Fr. Karoh Fr. Kneidl<br />
Fr. Bichler Fr. Wotruba Hr. Schmidt<br />
Fr. Lang Fr. Windholz Fr. Holpfer<br />
Methode, den<br />
Kindern das<br />
richtige Schreiben<br />
der Wörter<br />
zu lernen.<br />
Wer im Jahreszeugnis<br />
einen<br />
Fünfer hatte,<br />
musste Sitzenbleiben,<br />
Nachprüfungen<br />
gab<br />
es seinerzeit<br />
nicht, erzählte<br />
Herr Schmidt.<br />
Das Wiederholen<br />
einer Klasse<br />
hat aber nicht gleich den Weltuntergang<br />
bedeutet.<br />
Ins Schwärmen kamen unsere<br />
Bewohnerinnen beim Erzählen<br />
über die Handarbeitsstunden.<br />
Allen machte das Stricken, Häkeln<br />
und Nähen große Freude.<br />
Stolz berichtet Frau Wotruba,<br />
dass sie in der Schule Ajourstickerei<br />
gelernt hatte; Frau Karoh<br />
wiederum strickte aus rosa Wolle<br />
Unterwäsche.<br />
Die meisten unserer Bewohner<br />
haben ihre Schulzeit in guter Erinnerung,<br />
auch wenn so manche<br />
Lehrer streng waren: an Lernstress<br />
oder Schulangst können<br />
sie sich nicht erinnern. Ein<br />
Grund, weshalb sie sich immer<br />
gefreut hatten in die Schule zu<br />
gehen, lag darin, dort ihre<br />
Freunde zu treffen.
Der 15. September ist für die<br />
Ordensschwestern des <strong>Marienheim</strong>es<br />
seit eh und jeh ein ganz<br />
besonderer Tag. Da feiern sie<br />
das Hochfest ihrer Ordenspatronin,<br />
der Schmerzensmutter Maria.<br />
Da der 15. September heuer<br />
auf einen Sonntag fiel, fand die<br />
Feier aus organisatorischen<br />
Gründen ausnahmsweise am 16.<br />
September statt.<br />
In ihrer Funktion als Lokaloberin<br />
begrüßte Sr. Magdalena<br />
Gaismeier die zahlreich erschienenen<br />
Gäste.<br />
Pfarrer P. Vladek Marczynski<br />
MSF, vormals in Wilfleinsdorf<br />
und nun in Petronell-Carnuntum<br />
als Pfarrer tätig, feierte in Konzelebration<br />
mit Brucks Stadtpfarrer<br />
P. Erich Waclawski<br />
MSF in der festlich geschmückten<br />
Kapelle die Festmesse. In<br />
6<br />
Die Schwestern feierten ihr Ordenspatrozinium<br />
Mag. Peter Walder<br />
Lokaloberin Sr. M. Magdalena Gaismeier<br />
eröffnete die Feier. Dahinter P. Vladek M.<br />
seiner Predigt gab P. Erich<br />
Hinweise und Gedanken zu den<br />
sieben Schmerzen Marias - die<br />
Weissagung des greisen Simeon,<br />
die Flucht nach Ägypten,<br />
die dreitägige Suche Jesu im<br />
Tempel, die Begegnung<br />
Marias<br />
mit Jesu am<br />
Kreuzweg, Maria<br />
unter dem Kreuz<br />
Jesu, Maria, die<br />
ihren toten Sohn in<br />
den Armen hält<br />
und die Grablegung<br />
Jesu.<br />
Viele Heimbewohner<br />
und deren<br />
Viele Heimbewohner und Gäste feierten mit den Schwestern das Hochfest der Schmerzensmutter.
7<br />
Angehörige, hauptamtliche und<br />
ehrenamtliche Mitarbeiter sowie<br />
Angehörige der Brucker Pfarre<br />
feierten mit den Schwestern das<br />
Patrozinium. Mit Sr. Elisabeth<br />
Knapp und Sr. Theresa Sudasch<br />
nahmen auch zwei Mitschwestern<br />
aus der Niederlassung in<br />
Wien Simmering an der Feier<br />
teil. Neben dem <strong>Marienheim</strong> ist<br />
das Kloster in Simmering übrigens<br />
die einzige verbliebene<br />
Niederlassung in Österreich.<br />
Sieben Schwestern leben im<br />
Kloster Simmering, Lokaloberin<br />
ist Sr. Elisabeth Knapp.<br />
Musikalisch wurde die Festmesse<br />
vom Mozart-Knabenchor<br />
Wien unter der Leitung von<br />
Mag. Peter Lang gestaltet. Die<br />
Buben in ihren adretten Uniformen<br />
– weißes Hemd, rotes<br />
Seidengilet und Masche - erwiesen<br />
sich dabei einmal mehr als<br />
echte Routiniers in punkto Gesangeskunst.<br />
Zur Aufführung<br />
gelangten Werke von Josef<br />
Gruber, Wolfgang Amadeus<br />
Auch Sr. M. Elisabeth Knapp, Lokaloberin im<br />
Kloster Simmering (re.), nahm an der Feier teil.<br />
Mozart und Claude Fraysse.<br />
Alle Teilnehmer waren jedenfalls<br />
begeistert und beeindruckt<br />
vom wunderbaren Gesang des<br />
Chores und der schönen Feier.<br />
Nach der Festmesse luden die<br />
Schwestern die geladenen Gäste,<br />
Priester, Mitschwestern aus<br />
Wien und die Buben des Mozart-Knabenchores<br />
zu einem<br />
Büffet ein. Die dargebotenen<br />
Speisen waren wieder hervorragend<br />
zubereitet von unserer Betriebsküche,<br />
der Fa. Sodexo. Ein<br />
würdiger Abschluss für eine außergewöhnliche<br />
Feier.<br />
Im Bild links die Buben des Mozart-Knabenchores, rechts Angehöriger der Brucker Pfarre.
8<br />
Neue Heimbewohner im <strong>Marienheim</strong><br />
Margarete Amon (92a)<br />
aus Enzersdorf/Fischa<br />
Hildegard Einramhof (86a)<br />
aus Mannersdorf<br />
Maria Deban (85a)<br />
aus Hainburg<br />
Marianne Frischherz (85a)<br />
aus Bruck/Leitha
9<br />
Neue Heimbewohner im <strong>Marienheim</strong><br />
Anna Hanek (87a)<br />
aus Haslau<br />
Josefine Kober (67a)<br />
aus Wien<br />
Maria Anna Karoh (73a)<br />
aus Mannersdorf<br />
Maria Kozlica (74a)<br />
aus Bruck/Leitha
10<br />
Neue Heimbewohner im <strong>Marienheim</strong><br />
Anna Krems (92a)<br />
aus Höflein<br />
Maria Uhlig (73a)<br />
aus Bad Deutsch-Altenburg<br />
Einfach zum Schmunzeln ...<br />
Ein Mann trifft auf der Straße<br />
zufällig auf einen Psychiater,<br />
den er fragt: „Entschuldigung,<br />
können Sie mir sagen, wo hier<br />
der Bahnhof ist?“. Darauf der<br />
Psychiater: „Nein, aber es war<br />
gut, dass wir darüber gesprochen<br />
haben!“<br />
Johann Sirota (80a)<br />
aus Pischelsdorf
11<br />
Neue Mitarbeiter im <strong>Marienheim</strong><br />
Bernadett Akosne Nagy<br />
Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester<br />
Beata Bertalanne Duskievicz<br />
Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester<br />
Gabor Ballai<br />
Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger<br />
Rita Dobosne Kiss<br />
Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester
12<br />
Neue Mitrbeiter im <strong>Marienheim</strong><br />
Lucia Hamarova<br />
Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester<br />
Tünde Regi Ferencne<br />
Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester<br />
Erzsebet Jonas<br />
Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester<br />
Ferenc Szeleczki<br />
Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger
13<br />
Gartenfest<br />
Florian Pennauer<br />
Es ist Sommer, um genau zu<br />
sein Ende Juli. Seit den frühen<br />
Morgenstunden drehen sich<br />
zwei Spanferkel in unserem<br />
Garten über der heißen Kohle<br />
um die eigenen Achse, langsam<br />
breitet sich der Duft des Ferkels<br />
im Garten aus und zieht durch<br />
die offenen Türen ins Haus. Die<br />
ersten hungrigen Bewohner finden<br />
sich im Garten ein und auch<br />
Roland Spöttling, unser Haus<br />
und Hof-Musikant, ist bereits<br />
zugegen. Das Bier ist gut gekühlt<br />
und nach den ersten Versuchen<br />
funktioniert der Zapfhahn<br />
endlich wie er soll! Beste<br />
Bedingungen, um die Feier zu<br />
eröffnen. Der Termin ist nicht<br />
ganz ohne Grund auf den 31.<br />
Juli gefallen, denn an diesem<br />
Tag wurde vor 70 Jahren Sr.<br />
Magdalena geboren und das<br />
sollte schon gefeiert werden.<br />
Während Roland schon die ersten<br />
Hits zum Besten gab, wurde<br />
das inzwischen fertige<br />
„Schweinderl“ von Herrn Zelman<br />
fachmännisch zerteilt. Nebenbei<br />
wurden Salat, Semmel<br />
und Besteck vorbereitet um keine<br />
Zeit zu verlieren, wenn die<br />
fertigen Portionen auf dem Teller<br />
sind. In kürzester Zeit waren<br />
alle Bewohner versorgt und wir<br />
konnten kurz verschnaufen.<br />
Nachdem auch wir unseren<br />
Hunger gestillt hatten und wieder<br />
bei Kräften waren, war es<br />
Zeit für die Nachspeise. Ein Becher<br />
Eis an solch heißem Tag<br />
(zu diesem Zeitpunkt wusste<br />
noch niemand, dass in der<br />
nächsten Woche das Thermometer<br />
über die 40 Grad Marke<br />
klettern wird) ist nicht mit Gold<br />
aufzuwiegen. Viel zu früh war<br />
dann auch schon wieder Schluss<br />
mit der Feier, die Musik verstummte,<br />
die Bänke und Tische<br />
wurden verräumt und Hr. Spöttling<br />
bekam auch endlich seine<br />
Portion Spanferkel. Und ich<br />
Glücklicher durfte am nächsten<br />
Tag in den Urlaub fahren!<br />
Li: Leonhard Walders erster Auftritt<br />
Re: Hr. Zelman bei der Arbeit
14<br />
Mein Zivildienst im <strong>Marienheim</strong><br />
Kevin Tuider<br />
Ich begann am 1. Juli 2013<br />
meinen Dienst im <strong>Marienheim</strong>,<br />
den ich noch bis Ende März<br />
2014 durchführen werde. Bereits<br />
ein Jahr zuvor konnte ich<br />
angenehme Eindrücke von einigen<br />
Arbeitsabläufen gewinnen,<br />
die mir vom damaligen Zivildiener<br />
gezeigt wurden. Somit<br />
war mir schon lange vor meinem<br />
Antritt klar, dass es eine<br />
gute Entscheidung war, mich<br />
für das <strong>Marienheim</strong> zu bewerben.<br />
Mittlerweile habe ich mich<br />
gut eingelebt und habe verstanden,<br />
was meine Aufgaben sind<br />
und wie ich diese meistern<br />
kann. Falls nicht, kann ich jederzeit<br />
meine Vorgesetzten und<br />
Kollegen um Hilfe bitten. Da<br />
ich mich mit allen Mitarbeitern<br />
Frau Josefine Berger hat Kevin mittlerweile<br />
in ihr Herz geschlossen.<br />
blendend verstehe, ist dies nie<br />
ein Problem.<br />
Ich habe geregelte Arbeitszeiten,<br />
nämlich immer fünf Tage<br />
pro Woche, wobei ich jedes<br />
zweite Wochenende frei habe.<br />
Werktags immer von 8:30 bis<br />
17:30 Uhr und am Wochenende<br />
immer von 9:30 bis 18:00 Uhr.<br />
Meine Aufgaben verteilen sich<br />
im ganzen Haus, da ich gerne<br />
überall helfen möchte. Mein<br />
Hauptbereich liegt jedoch im 1.<br />
Stock, wo ich mich mit Heimbewohnern<br />
unterhalte, etwas mit<br />
ihnen spiele und manche Bewohner<br />
dazu motiviere, mit mir<br />
einen Ausflug in den schönen<br />
Garten zu machen. Zur Mittagszeit<br />
muss ich bis zu 18 Heimbewohner<br />
in den Speisesaal<br />
transferieren, wo ich ab 11:30<br />
mithelfe, das Mittagessen zu<br />
servieren. Kurz danach beginnt<br />
auch schon meine einstündige<br />
Mittagspause. Danach muss ich<br />
für den gesamten 1.Stock die<br />
Jause vorbereiten und um 14<br />
Uhr an die jeweiligen Bewohner<br />
in ihren Zimmer austeilen. Am<br />
späteren Nachmittag kann ich
15<br />
Zivildiener Kevin mit Herrn Gabriel auf<br />
dem Weg zum Kneis-Heurigen.<br />
mich dann wieder mit einigen<br />
Heimbewohnern unterhalten<br />
und für ausreichend Beschäftigung<br />
sorgen. Bis kurz vor 16<br />
Uhr habe ich Zeit, etwas mit<br />
den Bewohnern zu unternehmen,<br />
denn danach muss ich den<br />
Tee für das Abendessen vorbereiten<br />
und ab halb fünf wird<br />
auch schon das Essen ausgeteilt.<br />
Bis alles wieder eingesammelt<br />
ist, vergehen ca. 45 Minuten<br />
und um 17:30 habe ich auch<br />
schon Dienstschluss.<br />
Zu meinen Tätigkeiten zählen<br />
auch einige Male in der Woche<br />
diverse Kopier- und Faxaufträge,<br />
sowie kleinere Aufgaben,<br />
wie das Nachfüllen der Inkontinenzprodukte<br />
oder ausgewählte<br />
Bewohner zu den verschiedenen<br />
Veranstaltungen in den Gymnastiksaal<br />
zu transferieren.<br />
Was ich daraus fürs Leben lerne,<br />
kann ich noch nicht genau<br />
sagen, da dies erst in der Zukunft<br />
klar wird, doch eines weiß<br />
ich jetzt schon. Geduld zu beweisen<br />
ist eines der schwersten<br />
Dinge der Welt. Hier habe ich<br />
gelernt, besser damit umzugehen<br />
und auch besser zuzuhören.<br />
Dadurch lassen sich viele Missverständnisse<br />
und unnötiger<br />
Stress vermeiden.<br />
Es freut mich immer wieder zu<br />
sehen, dass man jedem dieser<br />
Bewohner ein Lächeln ins Gesicht<br />
zaubern kann wenn man es<br />
nur versucht und diese damit<br />
sehr erfreut. Dieses Gefühl, dass<br />
man gebraucht wird, erfüllt einem<br />
mit Freude, die man auf<br />
alle Heimbewohner projiziert.<br />
Mir ist auf jeden Fall klar, dass<br />
ich nach meinem Dienst im <strong>Marienheim</strong><br />
wieder herkommen<br />
werde, so oft es mir möglich<br />
sein wird. Und somit werde ich<br />
noch die letzten 6 Monate genießen.
16<br />
„Der Wein ist die Arznei der Welt.“<br />
Ulrike Lenthe, MAS<br />
Diese Erkenntnis über die Heilwirkung<br />
des Weines, hat der berühmte<br />
persische Dichter Eljâs<br />
ebn-e Jussef Nizâmî, der von<br />
seinen Schülern, weil er auch in<br />
der Medizin bewandert war, den<br />
Beinamen Hakim erhielt, im 12.<br />
Jahrhundert formuliert. Dass der<br />
Rebensaft gesund ist, behaupten<br />
aber auch neue medizinische<br />
Studien: so soll maßvoller<br />
Weinkonsum die Lebenserwartung<br />
erhöhen, gegen Osteoporose<br />
und Schlaganfall vorbeugen<br />
sowie den Abbau der Gehirnfunktionen<br />
verlangsamen.<br />
Für unsere Bewohner Gründe<br />
genug, um zum nahe gelegenen<br />
Heurigen Kneis zu spazieren.<br />
Frisch gestärkt wurden dann<br />
Themen der Tagespolitik besprochen,<br />
weiters über den zunehmenden<br />
Werteverlust in unserer<br />
Gesellschaft diskutiert,<br />
wobei sich unsere Bewohner<br />
vor allem nach der Wiederkehr<br />
der Höflichkeit sehnen. Frau<br />
Obstmayer, Frau Wotruba und<br />
Frau Weiner erzählten Anekdoten<br />
aus ihrem Leben und verrieten<br />
uns, warum sie gerne im<br />
<strong>Marienheim</strong> sind (psst…. weil<br />
wir nicht mehr kochen müssen).<br />
Im lauschigen Garten ließ es sich gemütlich<br />
verweilen.<br />
Beim Heurigen angekommen,<br />
wurden unsere Bewohner mit<br />
spritzigem Wein, Traubensaft<br />
und Schmalzbroten bewirtet.<br />
Frau Weiner sorgte nicht nur mit Anekdoten<br />
für gute Unterhaltung, sondern auch<br />
als Pantomimin. Hier mit „Wein verleiht<br />
Flügel“.<br />
Und bereits am Heimweg zeigte<br />
sich die Heilwirkung des Weines:<br />
viele unserer Bewohner<br />
gingen beschwingter!