Ausgabe 24 Dezember 2009-Februar 2010 - Pfarrsprengel ...
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10 Bibelwoche <strong>2010</strong><br />
Bibelwoche <strong>2010</strong><br />
Israels Selbstverständnis und damit unser<br />
abendländisch-christliches gründet<br />
in den Geschichten der Erzväter aus dem<br />
1.Buch Mose: Abraham, Isaak und Jakob.<br />
Ein flüchtiger Überblick vergisst schnell,<br />
daß diese Geschichte auch von Brüdern<br />
Isaaks und Jakobs erzählt - und damit<br />
von einer Verwandtschaft der in Palästina<br />
beheimateten Stammeskulturen.<br />
Darauf richtet sich nicht nur ein archäologisches<br />
oder religionsgeschichtliches<br />
Interesse; die Geschichten um Abraham<br />
und Sarah, Lot und seine Verwandten,<br />
Isaak, Jakob und Esau sowie die 12 Kinder<br />
Jakobs schildern vielmehr typisch<br />
Zwischenmenschliches. Das macht sie<br />
auch für heutige Generationen lesens-<br />
und diskutierenswert.<br />
So läßt sich Esau, der für einen Teller<br />
Linsensuppe sein Erstgeburtsrecht<br />
„verscherbelt“, leicht als ein bißchen<br />
dämlich darstellen, als leichtsinnig und<br />
nur auf den Augenblick bedacht. Wer so<br />
verantwortungslos mit seinen eigenen<br />
Zukunftspflichten umgeht, hat der eine<br />
Teilhabe an Macht und Entscheidungsgewalt<br />
überhaupt verdient – geschweige<br />
denn am daraus entspringenden Vermögen?<br />
Verwegenheit und Raffinesse hingegen<br />
zahlen sich offenbar aus: Jakob<br />
erschleicht sich durch einen Trick auch<br />
noch den Segenszuspruch des Familienoberhauptes.<br />
Erinnert das nicht an heutige<br />
Verhältnisse: Wer fit und dynamisch<br />
ist, wer schnell denkt und sich flexibel<br />
umstellt, der kann es zu was bringen?<br />
In Wahrheit wird aber das Vertrauensverhältnis<br />
im Miteinander zerstört, und<br />
zwar nachhaltig: Auch die nicht so Weitsichtigen<br />
sollten zumindest im Familienverband<br />
unbedingt damit rechnen dürfen,<br />
daß sie nicht betrogen, benachteiligt<br />
und über´s Ohr gehauen werden! Aber<br />
leider ist das unter Menschen eben kein<br />
Naturzustand.<br />
Hier liegt die Basis des jüdischen Rechtes<br />
in seiner theokratischen Verankerung als<br />
des von Gott gestifteten Bundes und Gesetzes,<br />
wie es in der christlichen Soziallehre<br />
bis heute in unsere öffentlichen<br />
Debatten hineinwirkt. Der Schwache ist<br />
von Staats wegen in Schutz zu nehmen;<br />
und nicht nur dem Buchstaben, sondern<br />
der tatsächlichen Wirkung nach.<br />
1.Mose 25-36 erzählt von Jakobs Flucht,<br />
von seinem Ergehen beim Onkel Laban,<br />
seinen Frauen und Kindern, vom „Kampf<br />
am Jabbock“ und von der „Himmelsleiter“,<br />
vom Ursprung des Verhältnisses<br />
zwischen den Völkern Israel und Edom<br />
(Jes.34; Jer.49,7-22; Obd.), vom Kampf<br />
der beiden Brüder und von ihrer Versöhnung,<br />
die auch als Verheißung zu begreifen<br />
ist: Als Befreiung von gegenseitigen<br />
Gewaltübergriffen, Schuldzuweisungen<br />
und Verdächtigungen, als Wiederherstellung<br />
des Vertrauens, wie es unter Brüdern<br />
herrschen soll.<br />
Zum weiteren Nachdenken während der<br />
Bibelwochen <strong>2010</strong> lädt Ihre Kirchengemeinde<br />
Sie zu folgenden Terminen ganz<br />
herzlich ein:<br />
Hohenselchow (Gemeinderaum):<br />
Mittwoch, 17.2. - Sonnabend, 20.2.<strong>2010</strong><br />
Groß Pinnow (Winterkirche):<br />
Montag, 22.2. - Mittwoch, <strong>24</strong>.2.<strong>2010</strong><br />
Woltersdorf (Gemeinderaum):<br />
Dienstag, 23.2. - Donnerstag, 25.2.<strong>2010</strong><br />
Hohenreinkendorf (Gemeinderaum):<br />
Montag, 1.3. - Sonnabend, 6.3.<strong>2010</strong><br />
Tantow (Ev. Schule):<br />
Mittwoch, 3.3. - Sonnabend, 6.3.<strong>2010</strong><br />
Beginn: jeweils 19 Uhr<br />
Gestaltung: Pfarrrer der Region und/<br />
oder Gemeindeglieder