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Ausgabe 24 Dezember 2009-Februar 2010 - Pfarrsprengel ...

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2 An(ge)dacht<br />

Ein Licht leuchtet auf in der Dunkelheit...<br />

Gedanken zum Advent von Pfr. M. Jehsert (Retzin)<br />

Endlich! Endlich darf ich wieder ein<br />

Licht entzünden in der Dunkelheit dieser<br />

Tage. Die erste Adventskerze hat<br />

dabei mehr als nur etwas Erhellendes<br />

oder Dekoratives! Sie erinnert mich an<br />

jede Adventszeit - bis weit zurück in die<br />

Kindheitstage. Sie erinnert mich an ganz<br />

besondere Zeiten - etwa an das Kerzenlicht,<br />

das zum Zeichen der Solidarität<br />

mit den brutal und sinnlos Inhaftierten<br />

des Herbstes `89 und als Mahnung zum<br />

Frieden, zur Gewaltlosigkeit massenhaft<br />

ganze Straßenzüge erleuchtete. War es<br />

mutig (oder gar gefährlich), sich ein solches<br />

Licht ins Fenster zu stellen? Aller<br />

Welt anzuzeigen: Hier lebt jemand, der<br />

wach ist, der hinhört und hinsieht und der<br />

sehnsüchtig auf Veränderung wartet!?<br />

Das ist eine adventgemäße Einstellung.<br />

Wach, aufmerksam und sehnsuchtsvoll<br />

dem Kommenden entgegenblicken - so<br />

charakterisiert die Bibel das Warten auf<br />

den Erlöser. Wach - also urteilsfähig.<br />

Aufmerksam - also verantwortungsbewußt.<br />

Und sehnsuchtsvoll - also traumbegabt.<br />

Angesichts der Zustände ringsum auf solche<br />

Weise mit Gott zu ringen: Wo bleibst<br />

du?, das hat Vorbilder - vom Stammvater<br />

Jakob über die Beter der Psalmen bis zu<br />

Jesus und den Glaubenszeugen alter und<br />

neuer Zeit. Nicht Sorg- oder Tadellosigkeit<br />

zeichnet Christen aus, sondern Hart-<br />

näckigkeit. Hartnäckigkeit in der Überzeugung:<br />

Unser aller Sein ist in Gottes<br />

Hand gut geborgen, trotz aller Unbill,<br />

trotz aller menschlicher Widerspenstigkeit.<br />

Das Licht, das uns in solches Vertrauen<br />

lenkt und uns darin hält, heißt Christus.<br />

In diesem Licht geschieht Veränderung<br />

freilich nicht um ihrer selbst willen und<br />

nicht um jeden Preis, sondern nach den<br />

Maßstäben der Gottesherrschaft. Das<br />

gilt für die Zuordnung von Freiheit und<br />

Solidarität; das gilt für das Streben nach<br />

Erfüllung und Sinn; das gilt für das Arbeiten<br />

an Frieden und Zukunft.<br />

So stellt mich meine kleine Adventskerze<br />

mitten in die großen Themen unserer<br />

Zeit hinein. Sie weckt mich auf, öffnet<br />

mir Augen und Ohren, facht meine Sehnsucht<br />

nach Frieden und Recht, ja mehr<br />

- nach Verständnis und Geborgenheit an.<br />

Sie fragt mich nach meinem Urteil, nach<br />

meiner Verantwortung und nach meinem<br />

Traum. Sie macht mir wieder Lust, um<br />

(und mit) Gott zu ringen. Sie treibt mir<br />

Sorg- und Tadellosigkeit aus. Meinem<br />

Glauben stärkt sie den Nacken: Sie lenkt<br />

mein Vertrauen auf Christus. Auf die<br />

Gottesherrschaft und ihre Maßstäbe.<br />

Und all das noch und noch und noch einmal<br />

- und die ganze Weihnachtsfestzeit<br />

entlang, durch die Sie unser Gemeindebrief<br />

in diesem Sinne geleite.<br />

Und im neuen Jahr <strong>2010</strong> möge für Sie<br />

der Glaube, von dem die Jahreslosung<br />

aus dem Johannesevangelium spricht,<br />

zu diesem Licht inmitten der manchen<br />

Dunkelheiten , die uns umgeben, werden.<br />

Getröstet, behütet und geleitet<br />

- aber auch voller Mut und Kraft - so<br />

können wir in das neue Jahr gehen.

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