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Einstiegsmaterialien Sek I - GLOBE

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Einleitende Bemerkungen<br />

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen<br />

Vorbereitung<br />

<strong>Sek</strong>undarstufe I<br />

Ein Ausstellungsbesuch mit einer Schulklasse ist dann besonders lehrreich und nachhaltig, wenn er<br />

mit dem regulären Unterricht verknüpft wird. Damit die Vielfalt an Informationen und Eindrücken aufgenommen<br />

und mit dem bestehenden Wissen sowie den vorhandenen Vorstellungen vernetzt werden<br />

kann, ist ein Grundwissen notwendig. Es lohnt sich demnach, die Schülerinnen und Schüler zumindest<br />

punktuell auf den Besuch von 2° − Das Wetter, der Mensch und sein Klima vorzubereiten. Das vorliegende<br />

Dossier versucht einen Beitrag dazu zu leisten.<br />

Die Ziele eines Besuchs von 2° − Das Wetter, der Mensch und sein Klima können vielfältig sein. Dieses<br />

Dossier beleuchtet in drei voneinander unabhängigen Teilen wichtige Grundbegriffe, die in der<br />

Ausstellung immer wieder auftreten. Die drei ausgewählten Themenbereiche sind: Wetter und Klima,<br />

Treibhauseffekt und der auf Grund des Klimawandels vom Aussterben bedrohte Eisbär. Diese Auswahl<br />

ist speziell auf die Ausstellung und ihre Ausstellungsobjekte ausgerichtet. Die Lernenden sollen<br />

aufgrund der geleisteten Vorarbeit in der Lage sein, die Vielzahl an Ausstellungsobjekten und Eindrücken<br />

richtig einzuordnen. Gelingt dies, kann das bestehende Wissen an der Ausstellung vertieft und<br />

mit vielen eindrücklichen Beispielen angereichert und erweitert werden.<br />

Die vorliegenden Arbeitsblätter sind so ausgearbeitet, dass sie möglichst direkt im Unterricht einsetzbar<br />

sind. Themen wie Wetter, Klima, Treibhauseffekt oder Biodiversität gehören nur teilweise zum<br />

Curriculum der <strong>Sek</strong>undarstufe I. Entsprechend ist für die Bearbeitung der Aufgaben eine Begleitung<br />

durch die Lehrperson notwendig. Je nach Schulstufe und Leistungsstand kann jede Lehrperson selber<br />

einschätzen, wie viel Hilfestellung die Schülerinnen und Schüler dazu brauchen. Alle Unterlagen werden<br />

deshalb nebst pdf-file auch als Word-Dokument zur Verfügung gestellt. So können einzelne Aufgaben,<br />

Abbildungen oder Informationen leicht herausgegriffen und für den eigenen Bedarf spezifisch<br />

angepasst werden.<br />

Wir hoffen, dass dieses Dossier für Sie eine wertvolle Ergänzung zu bestehenden Unterrichtsmaterialien<br />

darstellt und Ihnen dabei hilft, die Schülerinnen und Schüler stufengerecht auf den Ausstellungsbesuch<br />

vorzubereiten.<br />

Das Autorenteam:<br />

Matthias von Arx<br />

Olivier Riesen<br />

Nora Zimmermann<br />

Peter Labudde<br />

Koordination:<br />

Zentrum Naturwissenschafts- und Technikdidaktik der Pädagogischen Hochschule FHNW<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 1


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorbereitung<br />

<strong>Sek</strong>undarstufe I<br />

Einleitende Bemerkungen 1<br />

Arbeitsblätter 3<br />

1) Wetter und Klima 3<br />

2) Treibhauseffekt – Grundlagen 7<br />

3) Der Eisbär – König der Arktis 10<br />

Hintergrund/Lösungen<br />

1) Wetter und Klima 12<br />

2) Treibhauseffekt 15<br />

3) Eisbär 20<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 2


Wetter und Klima<br />

Unterschied zwischen Wetter, Witterung und Klima<br />

A r b e itsblätter 1<br />

Wetter und Klima<br />

In der Ausstellung 2° − Das Wetter, der Mensch und sein Klima triffst du häufig auf die Begriffe Wetter,<br />

Witterung und Klima. Doch wo liegt der genaue Unterschied zwischen den einzelnen Ausdrücken?<br />

Unter Wetter versteht man den aktuellen Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu einer<br />

bestimmten Zeit. Beobachtet man das Wetter über mehrere Tage bis Monate, fasst man den Wetterablauf<br />

als Witterung zusammen. Das Klima beschreibt die Witterung für einen bestimmten Ort, eine<br />

Landschaft oder einen grösseren Raum über einen grossen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten.<br />

Aufgabe 1: Untenstehend erkennst du zwei unterschiedliche Landschaftsfotos. Beschreibe zu jedem<br />

Bild<br />

a) das Wetter.<br />

b) das Klima.<br />

Bild 1: Bild 2:<br />

Quelle: pixelio.de / Bild: Ute Bibow Quelle: Wikipedia<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 3


Die Klimageschichte der Erde<br />

A r b e itsblätter 1<br />

Wetter und Klima<br />

Das Klima der Erde hat sich in der Vergangenheit auch ohne den menschlichen Einfluss immer wieder<br />

erheblich verändert. Die meiste Zeit war die Temperatur der Atmosphäre viel wärmer als heute. In<br />

diesen wärmeren Phasen gab es auf der Erde weder Gletscher noch vereiste Landflächen wie beispielsweise<br />

in Grönland.<br />

Aufgabe 2: Die untenstehende Grafik zeigt die unterschiedlichen Temperatur-Veränderungen der<br />

Erde in den letzten vier Milliarden Jahre, also fast für die gesamte Zeit, seit es die Erde<br />

gibt. Die Kurve zeigt den Wechsel zwischen den (eisfreien) wärmeren Phasen – so genannte<br />

Warmklimata – und den kalten Zeiten, den so genannten Eiszeitaltern.<br />

a) Zeichne in der Grafik die Eiszeiten (E) und die Warmklimata (W) ein.<br />

b) In welcher klimatischen Zeit befinden wir uns heute?<br />

Grafik 1: Warmklimata und Eiszeitalter auf der Erde in den letzten vier Milliarden Jahren<br />

Quelle: verändert, nach Wikipedia.<br />

Aufgabe 3: Du hast in der obigen Grafik feststellen können, dass wir – erdgeschichtlich gesehen – in<br />

einem Eiszeitalter leben. Um verstehen zu können, weshalb trotzdem alle von einer Klimaerwärmung<br />

reden, betrachte nun die zweite Grafik.<br />

a) Betrachte nur die schwarze Temperaturkurve: Wie hat sich die weltweit durchschnittliche Temperatur<br />

in den letzten 100 Jahren entwickelt? Kannst du dir vorstellen, welches die Gründe für<br />

diese Entwicklung sind?<br />

b) Wenn du nun Grafik 1 und Grafik 2 miteinander vergleichst. Welches Fazit würdest du daraus<br />

ziehen?<br />

Grafik 2: Temperaturentwicklung in Grad Celsius auf der Erde seit 1900<br />

Quelle: BAFU<br />

Klimamodelle, die natürliche<br />

und menschliche Einflüsse<br />

berücksichtigen<br />

Klimamodelle, die nur natürliche<br />

Einflüsse berücksichtigen<br />

Gemessene Temperatur<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 4


Klimawandel in den Alpen<br />

A r b e itsblätter 1<br />

Wetter und Klima<br />

Der Rückgang der Gletscher ist eines der auffälligsten Merkmale des Klimawandels. Die Schweiz ist<br />

davon in besonderem Masse betroffen.<br />

Rhonegletscher um etwa 1900 Rhonegletscher 2008<br />

Quelle: www.swisseduc.ch<br />

Aufgabe 4: Der Rückgang der Gletscher<br />

a) Finde mit Hilfe einer Karte heraus, in welchem Schweizer Kanton sich der Rhonegletscher befindet.<br />

b) Beschreibe, wie sich der Rhonegletscher im Zeitraum zwischen 1900 und 2008 verändert hat.<br />

c) Zähle mit Hilfe deiner Karte noch drei weitere Gletscher in der Schweiz auf.<br />

Aufgabe 5: Der Klimawandel zeigt in der Schweiz auch wirtschaftliche Folgen:<br />

a) Wie könnte sich der Klimawandel in Zukunft auf den<br />

Schweizer Tourismus auswirken?<br />

b) Du bist Tourismusbeauftragte(r) des Ortes Glückswil,<br />

der bekannt ist für seine schönen Skigebiete.<br />

Nun sind jedoch aufgrund der ausbleibenden<br />

Schneesicherheit touristische Alternativen gefragt.<br />

Welche Ideen schlägst du vor?<br />

www.myswitzerland.com<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 5


A r b e itsblätter 1<br />

Wetter und Klima<br />

Aufgabe 6: Viele Gebiete und Regionen der Erde leiden in Zukunft unter den Auswirkungen des Klimawandels.<br />

Suche im Atlas fünf Länder oder Regionen und beschreibe in Stichworten<br />

mögliche Folgen des Klimawandels in den entsprechenden Gebieten, sowie soziale<br />

und/oder wirtschaftliche Auswirkungen auf die ansässige Bevölkerung. Fasse deine Resultate<br />

in der untenstehenden Tabelle zusammen.<br />

Land, Region Folgen des Klimawandels<br />

Bangladesh<br />

Anstieg des<br />

Meeresspiegels<br />

Soziale und/oder wirtschaftliche<br />

Auswirkungen<br />

Verlust lebenswichtigerAnbauflächen<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 6


Treibhauseffekt – Grundlagen<br />

A r b e itsblätter 2<br />

Treibhauseffekt<br />

Die Sonne ist für das Leben auf der Erde von entscheidender Bedeutung. Sie liefert Wärme und<br />

Energie zum Leben. Auch die Temperatur unserer Umgebungsluft oder des Bodens hängen sehr stark<br />

von der Sonne ab. Du kennst das. An einem Sommertag, an dem die Sonne den ganzen Tag vom<br />

wolkenlosen Himmel scheint, wird es sehr heiss. Bodenbeläge wie Asphalt oder dunkle Steinplatten<br />

können so heiss werden, dass man nicht mehr barfuss darauf gehen kann.<br />

Wie stark die Sonne die Luft in der Atmosphäre und den Erdboden aufheizt ist für unser Wetter und<br />

das Klima von grosser Bedeutung. Je nachdem, wie viel Wasserdampf, oder CO2 (Kohlendioxid) in<br />

der Atmosphäre vorhanden ist, heizt sich die Luft mehr oder weniger stark auf. Dies nennt man Treibhauseffekt.<br />

Aber wie funktioniert das? Die folgenden Aufgaben helfen dir, diesen Effekt zu verstehen.<br />

Als erstes musst du wissen, dass es verschiedene Arten von Strahlung gibt. Einige davon kennst du<br />

schon!<br />

Aufgabe 1: Welche Arten von Strahlung kennst du? Zähle möglichst viele Strahlungsarten auf. Benenne<br />

sie und gib Beispiele an wo diese Strahlungsarten vorkommen.<br />

Aufgabe 2: Welche Besonderheiten oder Wirkungen von Strahlung kennst du? Zähle zu möglichst<br />

vielen Strahlungsarten Besonderheiten oder Wirkungen auf. Nenne auch Beispiele, wo<br />

diese auftreten.<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 7


A r b e itsblätter 2<br />

Treibhauseffekt<br />

Aufgabe 3: Am Beispiel des Lichts soll untersucht werden, was alles passieren kann, wenn Strahlung<br />

mit verschiedenen Gegenständen in Kontakt tritt. Zeichne den Verlauf des Lichtstrahls bei<br />

den einzelnen Experimenten mit Hilfe von Linien in die untenstehenden Abbildungen ein.<br />

a) Licht trifft auf einen Spiegel<br />

b) Licht trifft auf eine Sammellinse<br />

c) Licht trifft auf ein Prisma<br />

d) Licht trifft auf Hellraumprojektorfolien<br />

Glaslinse<br />

Spiegel<br />

Glasprisma<br />

Kunststofffolien<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 8


A r b e itsblätter 2<br />

Treibhauseffekt<br />

Die beobachteten Phänomene heissen Reflexion, Brechung und Absorption. Meistens, wenn Licht auf<br />

einen Gegenstand trifft, wird es "verschluckt" (also absorbiert). Dies geschieht immer dann, wenn Licht<br />

auf ein lichtundurchlässiges Material trifft. Nicht alle Materialien sind aber für eine Strahlungsart undurchlässig.<br />

1. Beispiel: Licht kann eine Glasscheibe problemlos durchdringen, nicht aber unseren Körper. Röntgenstrahlen<br />

hingegen durchdringen sowohl Glas als auch Körpergewebe, nicht aber Knochen oder<br />

Metalle.<br />

2. Beispiel: Wärmestrahlung kann im Gegensatz zu normalem Licht Glas nicht durchdringen. Trotz<br />

durchsichtiger Glasscheibe im Mikrowellengerät, kann folglich die Wärmestrahlung nicht nach aussen<br />

gelangen. Das ist praktisch, man möchte ja nicht die Esswaren oder unser Körpergewebe ausserhalb<br />

des Mikrowellengerätes erhitzen (das wäre für Menschen und Tiere sogar gefährlich!).<br />

Um den Treibhauseffekt verstehen zu können, ist folgendes Wissen entscheidend:<br />

Merke: Licht kann die Erdatmosphäre problemlos durchdringen. Wärmestrahlung kann die Atmosphäre<br />

nur teilweise durchdringen. Je mehr Wasserdampf oder CO2 (Kohlendioxid) in der Luft vorhanden<br />

sind, desto mehr wird die Wärmestrahlung von der Atmosphäre "verschluckt" (absorbiert). Dies ist der<br />

Ursprung des Treibhauseffekts.<br />

Aufgabe 4: Wenn man sich die Atmosphäre wie eine Art dickes Dach aus Luft über unseren Köpfen<br />

vorstellt, kann man den Treibhauseffekt bildlich darstellen. Versuche Schritt für Schritt folgende<br />

Tatsachen in die Abbildung einzuzeichnen. Verwende Pfeile zur Darstellung von<br />

Strahlung.<br />

a) Das Licht der Sonne kann die Atmosphäre ungehindert durchdringen. Wenn es auf den Boden<br />

trifft, wird es "verschluckt" (absorbiert) und in Wärme umgewandelt.<br />

b) Der Boden sendet in alle Richtungen Wärmestrahlung aus. Ein Teil der Wärmestrahlung gelangt<br />

so ins Weltall. Ein Teil bleibt in der Atmosphäre zurück und wärmt sie auf.<br />

Die Atmosphäre hält also wie eine Art Dach einen Teil der Wärmestrahlung zurück. Je mehr Wasserdampf<br />

oder CO2 (Kohlendioxid) in der Luft vorhanden sind, desto weniger<br />

Wärmestrahlung kann ins Weltall entweichen. Dadurch wird die Atmosphäre<br />

aufgewärmt. Dies bezeichnet man als Treibhauseffekt, weil in einem Treibhaus<br />

das Glasdach (und die Glaswände) genau das gleiche bewirken. Sie<br />

"verschlucken" die Wärmestrahlung und halten somit die Wärme im Treibhaus<br />

zurück.<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 9


Der Eisbär – König der Arktis<br />

A r b e itsblätter 3<br />

Eisbär<br />

Der Eisbär (Ursus maritimus) gehört zu den grössten an Land lebenden Raubtieren der Erde. Er hat<br />

sich perfekt an das extreme Klima der Arktis angepasst.<br />

Aufgabe1: Recherchiere und erstelle zu folgenden Punkten einen Steckbrief zum Eisbären.<br />

Steckbrief Eisbär<br />

Grösse (Männchen/Weibchen):<br />

Gewicht (Männchen/Weibchen):<br />

Maximales Alter:<br />

Lebensraum:<br />

Anzahl wildlebender Tiere:<br />

Nahrung:<br />

Sozialverhalten:<br />

Jagdverhalten:<br />

Spezielle Anpassungen an den Lebensraum:<br />

Aufgabe 2: Der Eisbär stellt bei der Nahrungskette in seinem Lebensraum das letzte Glied dar. Erstelle<br />

mit den unten abgebildeten Lebewesen ein Nahrungsnetz. Gib jeweils mit einem Pfeil<br />

an, wer wen frisst (Beispiel Eisbär → Ringelrobben).<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 10


Aufgabe 3: Ergänze folgende Nahrungspyramide zur Arktis.<br />

Endverbraucher<br />

Konsument 1. Ordnung<br />

Produzent<br />

A r b e itsblätter 3<br />

Eisbär<br />

Beispiele:<br />

Aufgabe 4: Erkläre den Unterschied zwischen einer Nahrungskette und einer Nahrungspyramide.<br />

Aufgabe 5: Eisbären haben keine natürlichen Feinde. Trotzdem haben in den letzten 40 Jahren<br />

die Bestände um 70% abgenommen. Es ist zu erwarten, dass bis Mitte des Jahrhunderts<br />

rund zwei Drittel der gegenwärtigen Eisbärenpopulation verloren gehen. Zähle Ursachen<br />

für den Rückgang der Eisbären auf.<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 11


Lösungen zum Arbeitsblatt<br />

Aufgabe 1: Landschaftsfotos<br />

H i n t e r g rund/Lösungen<br />

Wetter und Klima<br />

Hinweis an die Lehrperson:<br />

Die Schülerinnen und Schüler sind an dieser Stelle – falls dies vorgängig im Unterricht nicht behandelt<br />

wurde – auf die verschiedenen Klimazonen der Erde hinzuweisen. Auf der Erde unterscheidet man<br />

viele unterschiedliche Klimazonen. Diese im Detail zu kennen ist jedoch für die Aufgabe 1 nicht nötig.<br />

Mittels einer oft verwendeten Klimaklassifikation – aufgrund der mittleren Temperatur- und Niederschlagswerte<br />

– unterscheidet man zwischen dem Tropischen Regenwald- oder Savannenklima, dem<br />

Trockenklima (Wüstenklima), dem warm-gemässigten Klima, dem Schnee-Wald- sowie dem Schneeklima.<br />

Bild 1 (Wüste in Afrika)<br />

a) Wetter: In dieser Gegend herrscht zum Zeitpunkt der Bildaufnahme bewölktes Wetter mit starkem,<br />

lokalem Regen.<br />

b) Klima: Anhand der Sanddünen und der kargen Vegetation kann man auf ein Wüstenklima schliessen.<br />

Typisch für das Wüstenklima ist eine sehr grosse Trockenheit, wenig bis kaum Niederschläge,<br />

intensive Sonneneinstrahlung am Tag sowie grosse Temperaturschwankungen zwischen Tag<br />

und Nacht. Das Wüstenklima kennt keine Jahreszeiten. In Wüstengebieten ist zudem kein Ackerbau<br />

möglich.<br />

Bild 2 (Mandach in der Schweiz)<br />

a) Wetter: Auf dem Bild herrscht vorwiegend schönes, sonniges Wetter. Der Himmel ist blau, mit ein<br />

paar vereinzelten Wolken.<br />

b) Klima: Anhand der ausgeprägten, abwechslungsreichen Vegetation sowie den erkennbaren<br />

Ackerbauflächen, kann man auf ein feuchtes, gemässigtes Klima schliessen, wie es typisch ist für<br />

die Gebiete in der Schweiz und dem übrigen Mitteleuropa. Typisch für dieses Klima sind regelmässige<br />

Niederschläge während des ganzen Jahres, keine extremen Temperaturen, ausgeprägte<br />

Jahreszeiten. Das feucht-gemässigte Klima eignet sich sehr gut für den Ackerbau.<br />

Aufgabe 2: Klimageschichte der Erde<br />

a)<br />

Quelle: Wikipedia<br />

b) Laut der vorliegenden Grafik befinden wir uns in einem Eiszeitalter.<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 12


Aufgabe 3: Weltweite Temperaturentwicklung in den letzten 100 Jahren<br />

H i n t e r g rund/Lösungen<br />

Wetter und Klima<br />

a) Die weltweit durchschnittliche Temperatur erfährt seit etwa 1920 eine kontinuierliche Zunahme.<br />

Einen ersten Höhepunkt erreichte die Temperaturzunahme etwa im Jahr 1940. Bis ins<br />

Jahr 1960 flacht die Kurve allmählich wieder etwas ab, die durchschnittliche Temperatur geht<br />

ganz leicht zurück. Seit dem Jahr 1960 jedoch findet erneut ein markanter Anstieg der weltweiten<br />

Durchschnittstemperatur statt, der bis heute andauert.<br />

Der Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur fällt mit dem Beginn der Industrialisierung<br />

zusammen. Seit dieser Zeit nahm der weltweite Ausstoss an Kohlendioxid massiv zu. Dieses<br />

wirkt in der Atmosphäre als Treibhausgas und steuert somit zur künstlichen Erwärmung der<br />

Atmosphäre bei. Zur Vertiefung dieses Aspektes sei an dieser Stelle auf das Kapitel „Treibhauseffekt“<br />

in diesem Dossier hingewiesen. Quellen des Ausstosses sind neben den Fabriken<br />

vor allem auch die weltweite Verbreitung des Automobils. Das Auto, anfangs ein Luxusobjekt,<br />

wurde spätestens in den 1960er-Jahren für die meisten Leute erschwinglich und wurde dadurch<br />

– zumindest in den Industrieländern – zur Massenware.<br />

b) Die erste Grafik sagt uns, dass wir heute in einem Eiszeitalter leben. Die zweite Grafik, die die<br />

Temperaturentwicklung der letzten 100 Jahre zeigt, sagt hingegen, dass wir uns in einer Zeit<br />

befinden, in der sich die globale Temperatur erhöht. Es stimmt beides. Zusammengefasst<br />

könnte man die beiden Aussagen auf folgenden Punkt bringen: Wir befinden uns innerhalb eines<br />

Eiszeitalters in einer Phase der Erwärmung.<br />

Hinweis an die Lehrperson:<br />

Vergleicht man die beiden Grafiken, wird klar, dass es – spricht man über die aktuelle Klimaveränderung<br />

– darauf ankommt, aus welcher Perspektive, bzw. anhand welcher Grafik man argumentiert. Je<br />

nach grafischer Darstellung, können Aussagen zur Klimaveränderung ganz unterschiedlich ausfallen:<br />

Grafik Nummer 1 zeigt eine Übersicht über die gesamte klimatische Geschichte der Erde und zeigt<br />

dabei auf, dass wir uns – rein erdgeschichtlich gesehen – in einem Eiszeitalter befinden. Vergrössert<br />

man gleichsam einen Ausschnitt dieses jüngsten Eiszeitalters – wie dies in Grafik Nummer 2 geschieht<br />

– fällt die Aussage schon ganz anders aus: Die schwarz gefärbte Temperaturkurve lässt einen<br />

dramatischen Anstieg der durchschnittlichen Temperatur vermuten.<br />

Der Vergleich der beiden Grafiken – es gibt mittlerweile unzählige Grafiken zur aktuellen Temperaturschwankung<br />

– soll die Schülerinnen und Schüler dafür sensibilisieren, dass man zum Thema Klimawandel<br />

je nach Blickpunkt unterschiedlich argumentieren kann. Eine zweite, vielleicht die wichtigste,<br />

Schlussfolgerung aus dieser Aufgabe könnte sein, dass keine Grafik die eine Wahrheit abbildet.<br />

Aufgabe 4: Rückgang der Gletscher<br />

a) Der Rhonegletscher befindet sich im Nordosten des Kantons Wallis.<br />

b) Der Rhonegletscher ist im Zeitraum von 1900 bis 2008 stark zurückgeschmolzen. Um 1900<br />

erreichte die Gletscherzunge noch den Talboden hinter der Ortschaft Gletsch (Siedlung gehört<br />

zur Gemeinde Oberwald im Kanton Wallis), heute kann man vom gleichen Blickwinkel aus<br />

kaum mehr den Gletscher erkennen.<br />

Mögliche weitere Gletscher in der Schweiz: Palügletscher (GR), Morteratschgletscher (GR), Roseggletscher<br />

(GR), Titlisgletscher (OW), Dammagletscher (UR), Triftgletscher Gadmen (BE), Oberer<br />

Grindelwaldgletscher (BE). Die erwähnten Gletscher sind alle teilweise erheblich von der Gletscherschmelze<br />

betroffen.<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 13


Aufgabe 5: Wirtschaftliche Auswirkungen<br />

H i n t e r g rund/Lösungen<br />

Wetter und Klima<br />

a) Durch das Absinken der Schneegrenze aufgrund erhöhter Durchschnittstemperaturen, wird es in<br />

der Schweiz immer weniger schneesichere Gebiete geben. Viele der heutigen Skigebiete werden<br />

immer weniger Wintersporttouristen verzeichnen wegen des ausbleibenden Schnees. Für viele<br />

Touristenorte kann das den finanziellen Ruin bedeuten. Immer mehr Pisten werden in Zukunft mit<br />

Schneekanonen künstlich beschneit werden, was einerseits einen sehr hohen Energieverbrauch<br />

und andererseits einen grossen ökologischen Schaden mit sich bringt. Im Sommer kann die Anzahl<br />

der Bergsteiger, aus Furcht vor grösserer Steinschlag- und Felssturzgefahr, ebenfalls abnehmen.<br />

b) Mögliche Ideen<br />

- Schwerpunkt vermehrt auf Wellness-Angebote legen (Bäder, Massagen, Duftraum, Kosmetikberatung<br />

u.ä.)<br />

- Das Naturerlebnis vermehrt ins Zentrum stellen anhand von Wander- u. Spazierwegen. Angebote<br />

wie Klangweg, Themenparcours u.ä.<br />

- Schwerpunkt auf Sommertourismus legen mit neuen Angeboten: Ausbau der Wanderwege,<br />

Kurse im Freien für Kinder, Fahrt mit dem Trottinet, Biketouren, Lehrpfade für Kinder u.ä.<br />

Aufgabe 6: Tabelle (Lösungsbeispiele)<br />

Land, Region Folge(n) des Klimawan- Soziale und/oder Wirtschaftliche<br />

dels<br />

Auswirkungen<br />

Bangladesh Anstieg des Meeresspiegels Verlust lebenswichtiger Anbauflächen<br />

Wüste Gobi Ausbreitung des Wüstenge- - Wasserknappheit durch Absinken<br />

bietes<br />

des Grundwasserspiegels<br />

- Verlust von Anbauflächen<br />

- Umsiedlung ganzer Ortschaften<br />

Ostküste USA Anstieg des Meeresspiegels - Überschwemmung<br />

Skandinavien Gletscherschmelze - Schneemangel, Gefahr für Tourismus<br />

Afrika Zunehmende Trockenheit - Wassermangel<br />

- Weniger Anbaufläche<br />

- Landflucht<br />

Links<br />

- http://www.bafu.admin.ch/klima, 18.6.2010<br />

- www.gletscherarchiv.de, 18.6.2010<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 14


Hintergrundinformationen zu Schülervorstellungen<br />

H i n t e r g rund/Lösungen<br />

Treibhauseffekt<br />

Bei der Vermittlung neuer Begriffe und Konzepte ist es für Lehrpersonen wertvoll, Vorstellungen der<br />

Schülerinnen und Schüler zum Thema zu kennen. Aufgrund ihrer Alltagserfahrungen, oder basierend<br />

auf Informationen aus Internet und Medien, haben die meisten Lernenden eine vorunterrichtliche Vorstellung<br />

des Treibhauseffekts. Untersuchungen zu den Vorstellungen von Lernenden haben gezeigt,<br />

dass sie sich den Treibhauseffekt anhand von unterschiedlich komplexen Modellen erklären. Die auftretenden<br />

Vorstellungen können gruppiert und idealtypisch wie folgt dargestellt werden:<br />

Gruppe A<br />

Gruppe B<br />

Gruppe C<br />

Gruppe D<br />

Gruppe E<br />

Gruppe F<br />

Zeichenerklärung:<br />

Strahlung:<br />

Atmosphäre:<br />

Erdoberfläche:<br />

(nach Anderson (2000))<br />

Mit Ausnahme des ersten Modells (keine Erklärung) beinhalten alle weiteren Modelle die Erdoberfläche,<br />

die Atmosphäre und Strahlung als Erklärungskomponenten. Die in den Modellen zum Ausdruck<br />

gebrachten Vorstellungen unterscheiden sich vor allem bezüglich des Aspekts Strahlung. Zum Teil<br />

wird nur einfallende, zum Teil nur ausfallende Strahlung berücksichtigt. Zum Teil wird angegeben,<br />

dass die ausfallende Strahlung von der Atmosphäre absorbiert oder reflektiert wird, ohne aber Gründe<br />

zu nennen. Erst im Modell F wird berücksichtigt, dass die einfallende und die ausfallende Strahlung<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 15


H i n t e r g rund/Lösungen<br />

Treibhauseffekt<br />

von unterschiedlicher Art sind und deshalb beim Durchgang durch die Atmosphäre unterschiedlich<br />

stark absorbiert werden. Besondere Beachtung verdient auch das Modell B. Es handelt sich dabei um<br />

eine Vermischung der Vorstellungen zum Ozonloch und zum Treibhauseffekt (Reinfried 2008).<br />

Die Schülerinnen und Schüler der Gruppe B nehmen an, dass durch das Loch in der Atmosphäre<br />

(Ozonloch) mehr Strahlung auf die Erdoberfläche trifft, was zu einer Erwärmung führt. Es lohnt sich,<br />

im Unterricht diese zwei Phänomene sauber auseinanderzuhalten und einer möglichen Vermischung<br />

der Modelle entgegenzuwirken.<br />

Das Verständnis des Treibhauseffektes ist für Schülerinnen und Schüler der <strong>Sek</strong>undarstufe I also<br />

recht anspruchsvoll. Im Zusammenhang mit den Diskussionen um Klimawandel und CO2-Ausstoss<br />

sind aber Grundkenntnisse des Treibhauseffekts nötig. Die Arbeitsblätter in diesem Teil versuchen<br />

schrittweise an ein Verständnis des Treibhauseffekts heranzuführen, indem die zwei zentralen Aspekte<br />

eingeführt werden. Erstens: es gibt unterschiedliche Strahlungsarten, welche zweitens: auf unterschiedliche<br />

Weise mit Materie in Wechselwirkung treten. Sind diese beiden Aspekte geklärt ist das<br />

Verstehen des Treibhauseffektes möglich.<br />

Zusatzinformationen und Lösungen zu den Arbeitsblättern<br />

Aufgabe 1: Strahlungsarten<br />

− Licht (grünes Licht, blaues Licht, gelbes Licht, weisses Licht, etc.)<br />

− Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung, Mikrowellenstrahlung)<br />

− Röntgenstrahlung<br />

− Radioaktive Strahlung<br />

− Ultraviolette Strahlung<br />

− [Materiestrahlen (Wasserstrahl)]<br />

Nennungen folgender Art können als Variante/Aspekt/Oberbegriff einer oben genannten Strahlungsart<br />

zugeordnet werden:<br />

Sonnenstrahlung, Laserstrahlen, Strahlung einer Glühbirne/Leuchtstoffröhre, Strahlung einer Kerze,<br />

Energiestrahlen, etc.<br />

Möglicherweise werden Begriffe genannt, die in unserem Sprachgebrauch vorkommen, jedoch nicht<br />

Untersuchungsobjekte der Physik sind. Diese sollen nicht als falsch taxiert werden, sondern als nicht<br />

zum Untersuchungsgebiet der Physik gehörig gekennzeichnet werden.<br />

Beispiel: Ausstrahlung (eines Menschen, eines Schmerzes).<br />

Aufgabe 2: Besonderheiten und Wirkungen unterschiedlicher Strahlungsarten<br />

Licht: - Kann das menschliche Auge detektieren (sehen).<br />

- Durchdringt Glas, gewisse Kunststoffe, Kristalle und die meisten Flüssig-<br />

keiten, nicht aber Holz, Metall, Gestein etc.<br />

- Kann in die Farben des Regenbogens "aufgefächert" werden.<br />

Wärmestrahlung: - Kann das menschliche Auge nicht detektieren (sehen).<br />

- Kann Gegenstände aufheizen (Mikrowelle).<br />

- Kann mit Wärmebildkameras erfasst werden.<br />

- Kann Glas oder durchsichtige Kunststoffe nicht durchdringen.<br />

Röntgenstrahlung: - Kann das menschliche Auge nicht detektieren (sehen).<br />

- Kann Körpergewebe durchdringen.<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 16


H i n t e r g rund/Lösungen<br />

Treibhauseffekt<br />

- Kann Knochen und Metalle nicht durchdringen und kann durch Bleiab-<br />

schirmungen aufgehalten (absorbiert) werden.<br />

- Ist schädlich für den Menschen.<br />

- Ist sehr energiereich.<br />

Radioaktive Strahlung: - Kann das menschliche Auge nicht detektieren (sehen).<br />

- Kann die meisten Materialien durchdringen.<br />

- Kann durch Bleiabschirmungen aufgehalten (absorbiert) werden.<br />

- Ist schädlich für den Menschen.<br />

- Ist sehr energiereich.<br />

Ultraviolette Strahlung: - Kann das menschliche Auge nicht detektieren (sehen).<br />

- Können Bienen detektieren (sehen).<br />

- Bräunt die Haut; verantwortlich für Sonnenbrand; schädigt die Augen.<br />

- Kann durch Sonnenbrillen aufgehalten (absorbiert) werden.<br />

[Materiestrahlen: Sind im aktuellen Kontext nicht von Bedeutung, gehören aber auch zum Gegenstand<br />

physikalischer Untersuchungen (Strömungslehre). Im Gegensatz zu den anderen Strahlungsarten<br />

wird hier nicht Energie, sondern Materie (z.B. Wasser) durch den Raum transportiert.]<br />

Bemerkung: Zur Erläuterung einiger Besonderheiten oder Wirkungen können folgende Bilder hilfreich<br />

sein. Falls die Schülerinnen und Schüler bei Aufgabe 1 nur wenige Beispiele nennen können, kann<br />

durch geschicktes Nachfragen (z. Bsp. "Wie macht ihr zu Hause das Essen heiss?") oder durch das<br />

Zeigen folgender Bilder etwas nachgeholfen werden.<br />

Röntgenbild (Quelle: www.rp-online.de) 1 Wärmebild eines Hauses<br />

Aufgabe 3: Verhalten von Strahlung beim Kontakt mit Materie<br />

Zur Bearbeitung dieser Aufgabe sollten vier Experimente vorgeführt werden. Falls möglich, kann man<br />

die Schülerinnen und Schüler die Versuche auch selber durchführen lassen. Einige Hinweise zu den<br />

Experimenten: Bei allen Experimenten wird der Raum leicht abgedunkelt.<br />

Beim Experiment c) mit dem Glasprisma lohnt es sich den Lichtstrahl vor dem Prisma zu bündeln.<br />

Zudem sollte nach dem Prisma eine Projektionsebene montiert werden. Darauf sind die Spektralfarben<br />

besser zu erkennen.<br />

Nicht alle Folien eignen sich gleich gut für das Experiment d). Es lohnt sich das Experiment vorher<br />

auszuprobieren. Besonders gut eignen sich Folien mit einer etwas aufgerauten Oberfläche (für Kopiergeräte).<br />

Mit etwa zehn Folien kann man einen deutlichen Effekt erzielen. Wenn man die Folien<br />

1 Durch einen Arbeitsunfall gelangte der Nagel in den Kopf des Patienten. Der Nagel konnte operativ entfernt<br />

werden und der Patient ist wieder völlig gesund.<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 17


H i n t e r g rund/Lösungen<br />

Treibhauseffekt<br />

einige Minuten liegen lässt werden sie auch spürbar warm. Die Umwandlung des Lichtes in Wärme<br />

kann somit gleich mitdemonstriert werden.<br />

Das Experiment d) demonstriert den erwünschten Sachverhalt (Absorption) etwas vereinfacht. Es<br />

spielen auch Reflexions- und Refraktionseffekte eine Rolle. Die Vernachlässigung dieser Effekte ist<br />

aber aus didaktischer Sicht gerechtfertigt. Die Analogie zur Absorption von Wärmestrahlung in der<br />

Atmosphäre ist wertvoll. Je mehr Folien aufgelegt werden (Analogie: je mehr Wasserdampf oder CO2<br />

in der Atmosphäre vorhanden ist), desto mehr Licht wird absorbiert (Analogie: desto mehr Wärmestrahlung<br />

wird absorbiert), was zu einer Erwärmung der Folien führt (Analogie: was zu einer Erwärmung<br />

der Atmosphäre führt).<br />

a) Licht trifft auf einen Spiegel<br />

b) Licht trifft auf eine Sammellinse<br />

c) Licht trifft auf ein Prisma<br />

d) Licht trifft auf Hellraumprojektorfolien<br />

Glaslinse<br />

Brechung<br />

Brechung<br />

Spiegel<br />

Reflexion<br />

Glasprisma<br />

Kunststofffolien<br />

Absorption<br />

Brennpunkt<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 18


Aufgabe 4: Bildliche Darstellung des Treibhauseffekts<br />

H i n t e r g rund/Lösungen<br />

Treibhauseffekt<br />

Die Abbildung soll die folgenden charakteristischen Merkmale aufweisen:<br />

− Strahlung die von der Sonne auf die Erdoberfläche trifft ist von anderer Art, als die Strahlung,<br />

welche von der Erde abgestrahlt wird.<br />

− Die Strahlung vom Erdboden weg (Wärmestrahlung) wird in der Atmosphäre teilweise absorbiert.<br />

− Dadurch wird die Atmosphäre aufgeheizt.<br />

Weitere Hinweise:<br />

− Je mehr Wasserdampf oder CO2 in der Atmosphäre vorhanden sind, desto stärker ist das Absorptionsvermögen<br />

der Atmosphäre für Wärmestrahlung. Dies erklärt auch, warum in den Tropen<br />

nachts, oder bei uns in einer lauen Sommernacht, die Temperaturen nicht stark sinken. Die<br />

Wärme kann wegen der hohen Luftfeuchtigkeit und dem damit verbundenen natürlichen Treibhauseffekt<br />

vom Erdboden kaum abgestrahlt werden und bleibt in der Atmosphäre zurück.<br />

− Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt (aufgrund des Wasserdampfs in der Atmosphäre) wäre<br />

die globale Durchschnittstemperatur circa -18 Grad Celsius statt +15 Grad Celsius, weil die Wärmestrahlung<br />

von der Erdoberfläche ungehindert ins Weltall abgestrahlt würde.<br />

− Der künstliche Treibhauseffekt (auch anthropogener Treibhauseffekt genannt) ist also eine Verstärkung<br />

des natürlich auftretenden Effekts. Durch den Ausstoss grosser Mengen CO2 in die Atmosphäre<br />

kommt es zu einer zusätzlichen Erwärmung der Atmosphäre. Diese zusätzliche Erwärmung<br />

nennt man den künstlichen bzw. anthropogenen Treibhauseffekt.<br />

Literatur<br />

Erdboden sowie Gegenstände "verschlucken" (absorbieren) Sonnenstrahlung<br />

zum grössten Teil und werden dabei erhitzt.<br />

Die vom Boden ausgestrahlte Wärmestrahlung wird in der Atmosphäre<br />

abgeschwächt oder ganz "verschluckt" (absorbiert).<br />

Anderson, B., & Wallin, A. (2000). Students' Understanding of the Greenhouse Effect, the Societal<br />

Consequences of reducing CO2 Emissions and the Problem of Ozone Layer Depletion. J. of Research<br />

in Science Teaching, 37, 1069-1111.<br />

Reinfried, S., Schuler, S., Aeschbacher, U., & Huber, E. (2008). Der Treibhauseffekt, Folge eines<br />

Lochs in der Atmosphäre? Geographie heute, 265, 24-33. (Bemerkung: Es handelt sich dabei um<br />

einen absolut lesenswerten Artikel mit Arbeitsblättern zum Thema)<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 19


Hintergrundinformationen<br />

H i n t e r g rund/Lösungen<br />

Eisbär<br />

Viele Schülerinnen und Schüler werden bereits Kenntnisse über den Eisbären besitzen, sei es aus<br />

Filmen, Büchern oder Zoobesuchen. Es ist sinnvoll, den Schülerinnen und Schülern zu Beginn der<br />

Unterrichtseinheit Gelegenheit zu geben, von ihren Erfahrungen zu erzählen und ihr Vorwissen in den<br />

Unterricht einzubringen. Das Vorwissen kann dann den weiteren Unterricht beeinflussen.<br />

Der Eisbär ist ein gutes Beispiel für das Anpassen der Lebewesen an ihren spezifischen Lebensraum.<br />

Seine starke Spezialisierung setzt aber ein Bestehen des für uns Menschen unwirtlichen Lebensraums<br />

voraus. Solche Spezialisten reagieren sehr empfindlich auf Veränderungen. Es soll nun gezeigt<br />

werden, dass diese Anpassungen in einem sich veränderndem Lebensraum schnell zum Nachteil<br />

werden können. Didaktisch ist dies besonders wertvoll, weil gerade solch extreme Leistungen hoch<br />

angepasster Tiere Schülerinnen und Schüler beeindrucken und zu der Vorstellung verleiten, diese<br />

Tiere seien „allgemein besser angepasst“ als andere (Zabel, 2005).<br />

Zusatzinformationen und Lösungen zum Arbeitsblatt<br />

Aufgabe 1: Steckbrief Eisbär<br />

- Grösse (Männchen/Weibchen): Männchen: 240 - 260 cm, Weibchen: 190 - 210 cm<br />

- Gewicht (Männchen/Weibchen): Männchen: 300 - 800 kg, Weibchen: 150 – 300 kg<br />

- Maximales Alter: 20 - 30 Jahre<br />

- Lebensraum: Arktis (Polarregion rund um den Nordpol)<br />

- Anzahl wildlebender Tiere: 20.000 - 25.000<br />

- Nahrung: Robben, geschwächte Walrosse<br />

- Sozialverhalten: Einzelgänger, Mütter mit ihren Jungen ausgenommen. Eisbären zeigen kein ausgeprägtes<br />

Territorialverhalten und die Reviere überlappen sich.<br />

- Jagdverhalten: Im Winter jagen Eisbären auf dem Packeis. Sie können Robben über eine Distanz<br />

von einem Kilometer riechen. Üblicherweise erbeuten sie Robben an deren Atemlöchern.<br />

Durch sein helles Fell getarnt ist der Eisbär an die Umgebung angepasst und<br />

wird vom Beutetier unter dem Wasserspiegel nur schwer wahrgenommen. An den<br />

Eislöchern harren die Jäger oft stundenlang aus, bis eine Robbe zum Luftholen an<br />

die Oberfläche kommt, dann erlegen sie die Beute durch blitzschnellen Zugriff mit<br />

Gebiss und Pranken.<br />

- Spezielle Anpassungen an den Lebensraum:<br />

Schutz vor Wärmeverlust:<br />

- Dickes, dichtes und wasserabweisendes Fell<br />

- Äussere Fellhaare sind hohl (→ gute Isolation)<br />

- Haut unter dem Fell ist schwarz (→ speichert Sonnenwärme besonders gut)<br />

- Dicke Fettschicht (5 – 10 cm)<br />

- Fell unter Fusssohlen (→ Schutz vor Kälte)<br />

Weitere Anpassungen:<br />

- Überdimensionaler Magen (→ Eisbären können Fettreserven für mehrere Monate<br />

anfressen)<br />

- Weisses bis weissgelbliches Fell (→ Tarnung)<br />

- Sehr guter Geruchsinn<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 20


H i n t e r g rund/Lösungen<br />

Eisbär<br />

- Sehr guter Hörsinn (→ Eisbären können Eisdicke erkunden, indem sie aufs Eis<br />

schlagen und anschliessend Wasserreflexion hören)<br />

- Grosse und breite Pranken (→ Eisbären können gut auf Schnee und dünnem Eis<br />

gehen)<br />

- Kurze und kräftige Krallen (→ gute Haftung)<br />

- Mit Schwimmhäuten versehene, grosse und paddelförmige Vordertatzen, welche<br />

ein schnelles Schwimmen ermöglichen<br />

Aufgabe 2: Nahrungsnetz zur Arktis<br />

Fische<br />

Fische<br />

Aufgabe 3: Nahrungspyramide zur Arktis<br />

Endverbraucher<br />

Konsument 2. Ordnung<br />

Konsument 1. Ordnung<br />

Produzent<br />

Beispiele:<br />

Eisbär<br />

Konsument 3. Ordnung Ringelrobbe, Walross<br />

Hering, Lodde, Polardorsch<br />

Zooplankton<br />

Phytoplankton<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 21


Aufgabe 4: Unterschied von Nahrungsketten und Nahrungspyramiden:<br />

H i n t e r g rund/Lösungen<br />

Eisbär<br />

Nahrungsketten zeigen die linearen energetischen und stofflichen Beziehungen von aufeinanderfolgenden<br />

Organismenpopulationen, bei denen sich die Organismen des einen Glieds jeweils von den<br />

Organismen des vorangegangenen Glieds ernähren. Es ist eine qualitative Darstellungsform. Nahrungspyramiden<br />

(auch Nährstoffpyramiden oder Ökologische Pyramiden) sind in der Ökologie vereinfachte<br />

Darstellungen der quantitativen Verhältnisse der Nahrungskettenglieder einer Lebensgemeinschaft<br />

in einem Ökosystem.<br />

Aufgabe 5: Ursachen für den Rückgang der Eisbären:<br />

- Klimaerwärmung: Eisbären jagen ihre Ringel- und Bartrobben vorwiegend auf dem Packeis. Durch<br />

den Rückgang des Meereises werden ihre Jagdreviere immer stärker reduziert.<br />

Zudem brauchen sie das Packeis, um im Sommer von den Jagdrevieren auf das<br />

Festland zu treiben. Verschwindet das Meereis komplett, ist es unwahrscheinlich,<br />

dass die Eisbären als Art überleben.<br />

- Erdöl- und Erdgasförderung:<br />

Durch das verstärkte Fördern von Erdöl und Erdgas in den arktischen Regionen<br />

wird der Lebensraum der Eisbären eingeschränkt. Insbesondere die Gebiete, in<br />

denen sich die Weibchen zur Winterruhe und zur Geburt zurückziehen, werden in<br />

Mitleidenschaft gezogen.<br />

- Umweltverschmutzung durch Chemikalien (PCB, Dioxine, Furane, DDT, etc.):<br />

Der Eisbär steht an der Spitze der arktischen Nahrungskette. Dadurch akkumulieren<br />

sich in seinem Körper Schadstoffe. Bei Eisbären können solche Schadstoffe<br />

zu einem niedrigen Gehalt an Vitamin A, Schilddrüsenhormonen und einigen Antikörpern<br />

führen. Diese sind für eine Vielzahl von biologischen Funktionen, wie<br />

Wachstum, Fortpflanzung und Immunsystem wichtig.<br />

- Bejagung: Die Jagd durch Trophäenjäger ist in Kanada sowie in Grönland erlaubt und wird<br />

offiziell durch Jagdquoten beschränkt. Hobbyjäger zahlen für die Jagd auf einen<br />

Eisbären bis zu 30.000 Euro. Kanada und Grönland unterzeichneten im Oktober<br />

2009 ein Abkommen, welches die Jagdquoten auf ein nachhaltiges Mass begrenzen<br />

soll. Darüber hinaus gibt es Sonderregelungen für indigene Völker.<br />

Literatur<br />

- Zabel J., Stirbt der Eisbär bald aus?, Unterricht Biologie, Heft 304, Klett-Verlag, 2005<br />

- WWF Info Schule (assets.wwf.ch/downloads/204dinfoschule0204d.pdf), 08.05.2010<br />

- http://de.wikipedia.org, 27.05.2010<br />

Vorb. <strong>Sek</strong> I / Version: 28.6.2010 22

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