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Telemedizin und Kommunikation - Alcatel-Lucent Stiftung für ...

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in der elektronischen Welt umgesetzt werden<br />

können.<br />

Der Gesamtrahmen der gegenwärtigen Entwicklung<br />

ist jedoch sehr viel breiter angelegt. Das Sozialgesetzbuch<br />

hat natürlich <strong>für</strong> die gesetzliche<br />

Krankenversicherung spezielle Vorgaben zu<br />

Arztbriefen, eRezepten, Notfalldaten <strong>und</strong> so weiter<br />

gemacht. Mit dem Paragrafen 291a wurde<br />

aber noch viel mehr erreicht. Es wurde allgemein<br />

<strong>für</strong> die künftige Ges<strong>und</strong>heitstelematik eine Struktur<br />

entworfen, die es gesichert identifizierten<br />

<strong>Kommunikation</strong>spartnern erlaubt, über speziell<br />

gesicherte Informationswege belastbare eigens<br />

eingerichtete elektronische Dienste anzusprechen<br />

<strong>und</strong> beweisbare Informationen auszutauschen<br />

<strong>und</strong> hat den Schlüssel zu den Patientendaten<br />

voll <strong>und</strong> ganz in die Hände der betroffenen<br />

Bürger gelegt.<br />

Wesentlich ist, dass diese Mechanismen nicht<br />

„fest verdrahtet“ sind, sondern eine allgemein<br />

gültige <strong>und</strong> ausbaufähige Infrastruktur bereitstellen<br />

in der die verschiedensten Datenkanäle<br />

aufgebaut <strong>und</strong> genutzt werden können. So gibt<br />

es z.B. „Domain Name Services“, „Public Key Infrastrukturen“,<br />

„Versichertenstammdatendienste“,<br />

„Verordnungsdatendienste“ oder „Konnektoren“.<br />

Es gibt eine breite Palette an Funktionen, die ein<br />

vertrauenswürdiges Umfeld schaffen in dem die<br />

Beteiligten der Ges<strong>und</strong>heitsversorgung ihre Informationen<br />

austauschen können.<br />

Diese Infrastruktur kann auch über die Anwendungen<br />

des SGB V hinaus <strong>für</strong> die Ges<strong>und</strong>heitsversorgung<br />

allgemein genutzt werden. Dieses Angebot<br />

ist die eigentliche Leistung die des Gesetzgebers<br />

<strong>und</strong> die gematik entwickelt gegenwärtig<br />

die ersten Nutzanwendungen exemplarisch. Dieses<br />

Konzept ist ausgezeichnet ausgerichtet auf<br />

die heterogene <strong>und</strong> diversifizierte Landschaft der<br />

Mehrwertdienste vieler potenzieller Anbieter von<br />

Ges<strong>und</strong>heitsleistungen in Deutschland, die auch<br />

mit einander in Konkurrenz stehen. Durch ein<br />

solches Konvergenzangebot wird dem Potenzial<br />

Seite 17<br />

einer Zersplitterung oder Divergenz der Angebote<br />

entgegen gewirkt.<br />

In den Medien wurde immer wieder Kritik an den<br />

Fortschritten der ges<strong>und</strong>heitstelematischen Entwicklung<br />

erhoben. Um diesen Kritikpunkten zu<br />

begegnen wurde durch das neu besetzte B<strong>und</strong>esministerium<br />

<strong>für</strong> Ges<strong>und</strong>heit eine gemeinsame<br />

Stellungnahme über Fortschritte <strong>und</strong> Hindernisse<br />

von den Kostenträgern <strong>und</strong> Leistungserbringern<br />

verlangt, aus der eine Nachjustierung des gesetzlichen<br />

Auftrags abgeleitet werden sollte. Inzwischen<br />

liegen die Ergebnisse <strong>und</strong> strategischen<br />

Entscheidungen vor <strong>und</strong> der Fokus der bisherigen<br />

„Use Cases“ nach §291a wurde neu ausgerichtet.<br />

Für die drei wichtigsten Schwerpunkte der Ges<strong>und</strong>heitstelematik,<br />

die einen direkten Nutzen <strong>für</strong><br />

die Anwender bringen können, wurden eigene<br />

„Kümmerer“ benannt, die das jeweilige Thema<br />

verantwortlich vorantreiben sollen: Das Versichertenstammdaten-Management<br />

<strong>für</strong> die Online-<br />

Anbindung der Bürger wurde dem GKV Spitzenverband<br />

zugeordnet. Die B<strong>und</strong>esärztekammer<br />

soll sich um den Notfalldatensatz kümmern <strong>und</strong><br />

Kassenärztliche B<strong>und</strong>esvereinigung soll die adressierte<br />

<strong>und</strong> vertrauliche <strong>Kommunikation</strong> der<br />

Leistungserbringer vorantreiben. Das es dabei<br />

wieder offene Fragen geben kann liegt auf der<br />

Hand. Damit diese aber nicht zu einer Blockade<br />

des Gesamtfortschritts führen, wurde eine neue<br />

Schiedsstelle <strong>für</strong> strittige Fragen eingerichtet, unter<br />

Leitung des früheren Staatssekretär im BMG,<br />

Herrn Dr. Klaus-Theo Schroeder.<br />

Bei der strategischen Betrachtung der Gesamtentwicklung<br />

der Ges<strong>und</strong>heitstelematik dürfen die<br />

systematischen Herausforderungen nicht vergessen<br />

werden.<br />

Das Beispiel des Telemonitorings zeigt exemplarisch<br />

wo diese Baustellen liegen. Viele individuell<br />

entwickelte Sensoren müssen ihre Daten zusammenführen<br />

<strong>und</strong> viele verschiedene Auswertungsstellen<br />

müssen daraus ihre Konsequenzen<br />

ableiten. Bislang hat hier<strong>für</strong> jeder Entwickler eigene<br />

Lösungen erarbeitet <strong>und</strong> damit kam es

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