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Telemedizin und Kommunikation - Alcatel-Lucent Stiftung für ...

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Geht man aber davon aus, dass in Deutschland<br />

r<strong>und</strong> 16 Millionen Menschen an krankhaftem<br />

Übergewicht leiden <strong>und</strong> ernährungsbedingte Erkrankungen<br />

jährlich etwa 70 Milliarden € (im Jahr<br />

2004) an Kosten <strong>für</strong> das Ges<strong>und</strong>heitswesen 1 verursachen,<br />

würden die bisher als nicht nachhaltig<br />

wirksam eingeschätzten kostenlosen Angebote<br />

[vgl. Baumann, 2010], <strong>für</strong> primärpräventive Maßnahmen<br />

z.B. bei Adipositas Gefährdeten, durch<br />

entsprechende vernetzte innovative Serviceleistungen<br />

auf eine andere Ebene gehoben werden.<br />

Die dritte Arbeitshypothese geht letztendlich davon<br />

aus, das Wearable Systeme als Kernschnittstellen<br />

die Interoperabilität im medizinischen, klinischen<br />

aber auch ambulanten Umfeld maßgeblich<br />

steuern <strong>und</strong> bestimmen werden <strong>und</strong> unter<br />

der Prämisse eines human-zentrierten Ansatzes<br />

aller Serviceleistungen im Ges<strong>und</strong>heitssystem<br />

den Forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsschwerpunkt<br />

der Zukunft <strong>für</strong> den transdisziplinären technologischen<br />

Fortschritt darstellen werden.<br />

Im Rahmen neuer Szenarien <strong>für</strong> Lebensweisen<br />

<strong>und</strong> Versorgungsformen von Morgen, wie der<br />

Einsatz persönlicher Aktivitäts- <strong>und</strong> Haushaltsassistenten,<br />

neue assistierende <strong>und</strong> kooperative<br />

Technologien <strong>für</strong> ambulante Pflege <strong>und</strong> ärztliche<br />

Versorgung, zu denen neben dem Monitoring im<br />

Präventions- <strong>und</strong> Rehabilitationssport, die sensorgestützte<br />

Aktivitätsbestimmung oder Sturzprävention<br />

<strong>und</strong> –erkennung kommt gilt es Daten<br />

zu messen <strong>und</strong> aufzuzeichnen, zu interpretieren<br />

<strong>und</strong> daraus ges<strong>und</strong>heitsbezogene Handlungsempfehlungen<br />

abzuleiten.<br />

Eine zentrale Frage besteht darin, wie sich Werte<br />

<strong>und</strong> Verhalten hinsichtlich der eigenen Ges<strong>und</strong>heit<br />

aber auch bedingt durch neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse <strong>und</strong> technische Fortschritte<br />

evolutorisch bedingt verändern aber auch steuernd<br />

verändern lassen. Dabei kommen sowohl<br />

auf das Bildungssystem, die Politik, aber auch die<br />

Geistes-, Sozial- <strong>und</strong> Kulturwissenschaften eine<br />

große Verantwortung zu. Mittels technologischer<br />

Systeme wie den Wearables kann es gelingen, die<br />

Seite 27<br />

Inanspruchnahme ärztlicher Leistungen in<br />

Deutschland, die weit über dem europäischen<br />

Durchschnitt liegt, z.B. adäquat zu senken sowie<br />

stärker die persönliche Verantwortung des Einzelnen<br />

einzubeziehen, sei es durch neue Motivationsplattformen<br />

oder kontrollorientierte Leistungs-<br />

<strong>und</strong> Bonussysteme.<br />

Hierbei ist es notwendig, dass so viele Nutzungsaspekte<br />

wie möglich berücksichtigt werden, was<br />

sich bei der Technikentwicklung oftmals als<br />

schwierig darstellt. Von Technologien, die sich allerdings<br />

durchsetzen, wird angenommen, dass<br />

sie mit den Bedürfnissen der Gesellschaft in Einklang<br />

stehen <strong>und</strong> eng mit Anforderungen sozialer<br />

Gruppen verknüpft sind. Dass der Prozess der<br />

flächendeckenden Um- <strong>und</strong> Durchsetzung von<br />

Innovationen „zu lange“ dauert, ist allgemein bekannt.<br />

Das Mobile, Portable oder Wearable Computing<br />

hat hierzu schon seit Jahren Lösungen entwickelt<br />

<strong>und</strong> dem Markt angeboten. Die Orientierung auf<br />

individuelle Anwendbarkeit von Produkten <strong>und</strong><br />

Dienstleistungen gilt heute in vielen Bereichen als<br />

Schlüsselinnovation (siehe auch Companion Diagnostics).<br />

Ursprünglich aus den Entwicklungen<br />

des M2M (Made-to-Measure) wurden Konzepte<br />

wie die Industrialisierte Massenmaßfertigung<br />

oder Lot-Size1-Konzepte entwickelt. Während<br />

man in den medizinischen Anwendungsbereichen<br />

bisher immer von der Berücksichtigung individueller<br />

Rahmenbedingungen ausgegangen<br />

ist (vgl. Hypokrates – die individuelle Arzt-<br />

Patienten-Beziehung) wurde diese Einheit im Zuge<br />

von Spezialisierungen zunehmend zu einem<br />

multimodalen Beziehungsgefüge. Vielfach sind in<br />

die Dimension der Ges<strong>und</strong>heit zahlreiche weitere<br />

Akteure aber auch Technologien eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Hieraus entstehen gegenwärtig oft beklagte Informationsdefizite,<br />

die u.a. auch zu Fehldiagnosen<br />

<strong>und</strong> -behandlungen führen können.<br />

Deshalb sind in den letzten Jahren zahlreiche Informationssysteme<br />

entstanden, die allerdings<br />

oftmals nicht das mögliche Potential ausschöp-

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