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Telemedizin und Kommunikation - Alcatel-Lucent Stiftung für ...

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sind einerseits nicht richtig interpretiert worden<br />

<strong>und</strong> andererseits wurden die Vorbef<strong>und</strong>e<br />

bei Überweisung des Mädchens nicht mitgegeben.<br />

Mit Entfernung der Niere war das Kind<br />

trocken!<br />

Das 3. Beispiel illustriert die wichtige <strong>Kommunikation</strong>sschnittstelle<br />

zwischen Praxis <strong>und</strong> Klinik.<br />

Täglich werden Patienten zu Operationen ins<br />

Krankenhaus eingewiesen. Hier sind Vorbef<strong>und</strong>e<br />

unabdingbar, um z.B. die Indikation zur Operation<br />

zu bestätigen, Alternativen aufzuzeigen <strong>und</strong><br />

um die Operationstaktik mit dem Patienten im<br />

Detail zu besprechen. Die Indikationsstellung des<br />

Eingriffes verantwortet immer der Operateur!<br />

Hinsichtlich des Informationsflusses treten jedoch<br />

erhebliche Qualitätsunterschiede zutage. Bei fehlenden<br />

Bef<strong>und</strong>en sind Telefonate notwendig, um<br />

sie beizubringen. Kliniker <strong>und</strong> Praxisinhaber<br />

werden dann in ihren Arbeitsabläufen gestört.<br />

Die Telefonanschlüsse in den Praxen sind oft besetzt,<br />

nach Ende der Sprechzeit meldet sich nur<br />

noch der Anrufbeantworter. Die Komplettierung<br />

der Bef<strong>und</strong>e ist eine zeitraubende <strong>und</strong> personalintensive<br />

Verschwendung.<br />

Durch die politisch organisierte Trennung der<br />

ambulanten von der stationären Versorgung ist<br />

eine Abhängigkeit der Krankenhäuser von den<br />

Praxen geschaffen worden. Krankenhausärzte<br />

äußern wenig Kritik an der Qualität der Überweisungen<br />

niedergelassener Kollegen in berechtigter<br />

Be<strong>für</strong>chtung, das Einweisungsverhalten könnte<br />

sich ändern: ein Gau <strong>für</strong> den, den es „trifft“! –<br />

in Folge kann das <strong>für</strong> die Klinik ganz erhebliche<br />

wirtschaftliche Einbußen nach sich ziehen.<br />

Seite 39<br />

Die Einführung einer elektronischen Ges<strong>und</strong>heitskarte<br />

<strong>und</strong> der Ausbau der Telematikinfrastruktur<br />

im Ges<strong>und</strong>heitswesen wäre eine Lösung<br />

<strong>und</strong> würde sicher einen gesamtwirtschaftlichen<br />

Nutzen bringen!<br />

Zusammenfassung<br />

Das ärztliche Gespräch ist die häufigste ärztliche<br />

Handlung. Die <strong>Kommunikation</strong> bestimmt maßgeblich<br />

das Befinden der Patienten <strong>und</strong> deren<br />

Begleiter. Eine gelungene <strong>Kommunikation</strong> ist der<br />

Hauptgr<strong>und</strong> der Zufriedenheit von Patienten <strong>und</strong><br />

eine misslungene <strong>Kommunikation</strong> der Hauptgr<strong>und</strong><br />

der Enttäuschung <strong>und</strong> Unzufriedenheit der<br />

Patienten.<br />

Ein Gespräch hat immer eine kognitive <strong>und</strong> eine<br />

emotionale Ebene. Ziel eines guten Gesprächs<br />

wäre es, beide Ebenen zu bedienen. Wenn uns<br />

das gut gelingt, reflektiert der Patient die kognitive<br />

Ebene „Ich habe die Informationen erhalten,<br />

die ich brauche“ <strong>und</strong> die emotionale Ebene „ich<br />

bin gehört <strong>und</strong> verstanden worden“.

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