Mossa: Ich lebe in der Wüste

Um halb zwölf ist die Schule aus. Zu Hause zieht sich Mossa zuerst andere Kleider
an. Vor dem Mittagessen bleibt noch eine halbe Stunde zum Spielen.
Gekocht wird vor dem Haus. Das Feuer brennt im Sand oder auf einer Blechplatte.
Es gibt nicht viel Holz zum Verbrennen. Die Kinder sammeln es in der Wüste.
Das sind Mossas Bruder und seine Mutter. Die Mutter fängt ein Feuer an. Sie will kochen.
Mossa ißt am liebsten weiche Datteln oder Bonbons. „Makruni" (das sind Nudeln)
mag er nicht. Er mag das Brot, das im Sand gebacken wird. Es heißt Tadschela.
Zum Essen setzen sich alle in den Sand. Die Mutter stellt die Schüssel in die Mitte.
Jeder hat seinen eigenen Löffel und darf sich nur auf seiner Seite der Schüssel
nehmen.
Es kommt ziemlich oft vor, daß es beim Kauen zwischen den Zähnen knirscht. Das
ist nicht schlimm und normal in der Wüste: Es ist Sand, der ins Essen geraten ist.
Es gibt noch Wasser und manchmal Ziegenmilch.
Wer satt ist, steckt den Löffel in den Sand. Zum Schluß darf man rülpsen.
Im Haus gibt es keinen Wasserhahn. Die Mutter muß es vom Dorfbrunnen
herbeischleppen. Weil es so wertvoll ist, darf Mossa es nicht verschütten.
Wenn es im Sommer sehr heiß ist, liegt Mossa müde herum. Im Winter ist es nicht
so heiß, das heißt, es ist so warm wie bei uns im Sommer.
Dann spielt Mossa meistens mit anderen Kindern. Sie spielen gerne Fangen und mit
dem Ball. Aus Karton und Stoffresten hat Mossa eine Kamelkarawane gebastelt, die
er immer wieder aufstellt.
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