Heft herunterladen - Bekennende Kirche
Heft herunterladen - Bekennende Kirche
Heft herunterladen - Bekennende Kirche
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Herzlich willkommen …<br />
Während wir das Manuskript dieser <strong>Bekennende</strong>n <strong>Kirche</strong> abschließen, kommt gerade<br />
der Film über den angeblichen Da Vinci Code in die deutschen Kinos. Alle rechnen<br />
mit einem großen Kassenerfolg, zumal Filmstars wie Tom Hanks mit von der Partie<br />
sind. In den ersten Kommentaren, die gerade veröffentlicht werden, gibt es aber<br />
schlechte Noten. Spiegel online spricht von einem „Thriller ohne Thrill“, andere<br />
berichten, daß bei der Erstaufführung einige Journalisten sogar gelacht haben<br />
sollen… an der falschen Stelle. Immerhin hat aber das Buch von Dan Brown<br />
(in Deutschland bekannt unter dem Titel Sakrileg) einen weltweiten Siegeszug<br />
durch die Buchhandlungen hinter sich und wurde bereits in 44 Sprachen übersetzt<br />
und fast 50 Millionen Exemplaren verkauft. Verschwörungsstories kommen meistens<br />
gut an, zumal hier die dubiose katholische Organisation Opus Dei bemüht wird.<br />
Anstößig für Christen aber ist die dreiste Behauptung, daß Jesus mit Maria<br />
Magdalena verheiratet war und eine Tochter gehabt haben soll. Erst im 4. Jahrhundert,<br />
unter Kaiser Konstantin, sei der Mensch Jesus zu einem Gott erklärt worden. Der<br />
Herrscher habe auch die Anfertigung gefälschter Evangelien in Auftrag gegeben,<br />
die uns heute im Neuen Testament vorliegen.<br />
Obwohl Browns Thesen nicht gerade neu und originell sind und sich mit historischen<br />
Argumenten leicht widerlegen lassen, sollte man die Wirkung seines Machwerks<br />
nicht unterschätzen. Es ist nicht so harmlos, wie etwa Peter Hahne in seiner<br />
Bild am Sonntag-Kolumne (vom 23.April 2006) meint, der Sakrileg als „hintergründige<br />
Unterhaltung“ würdigt, gar als „Anregung des Verstandes“, schließlich gehe es um<br />
„Fiktion“ (Erfindung) und nicht um „Fakten“. Brown habe doch selbst gesagt, daß<br />
er „ein neues Interesse an Fragen des Glaubens anstoßen“ wolle. Aber wie kommt<br />
es dann, daß bei einer Umfrage in Frankreich etwa 30% der Befragten sagten, sie<br />
hielten das Sakrileg für glaubwürdiger als die Bibel? (Deutschlandfunk, Sendung<br />
am 14.Mai 2006) – Brown selbst tut alles, um die Grenze zwischen dem, was er<br />
für Tatsachen und für Erfindungen hält, ständig verschwimmen zu lassen. So sagt er<br />
im Vorwort von Sakrileg unter der Überschrift „Fakten und Tatsachen“ u.a.: „Sämtliche<br />
in diesem Roman erwähnten Werke der Kunst und Architektur und alle Dokumente<br />
(!) sind wirklichkeits- bzw. wahrheitsgetreu wiedergegeben.“ Später wird der Roman<br />
dann z.B. behaupten, die Qumran-Funde seien die frühesten Dokumente (!) des<br />
Christentums… Von wegen nur Fiktion! Aber das gilt es eben aufzudecken. Dann<br />
sind wir gerüstet, um die öffentliche Diskussion über den Da Vinci Code als evangelistische<br />
Gesprächsmöglichkeit nutzen, die uns hier wie auf einem silbernen Tablett<br />
offeriert wird. Unsere <strong>Bekennende</strong> Evangelische Gemeinde Hannover plant für den<br />
11.Juni einen evangelistischen Gottesdienst und wird die Predigt über das Internet<br />
zugänglich machen (www.bibeltage.de). Berichten Sie uns doch von Ihren eigenen<br />
Erfahrungen!<br />
3