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Sexueller Mißbrauch in der Kindheit – Auswirkungen im ...

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Tanja Schmidt „<strong>Sexueller</strong> <strong>Mißbrauch</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit <strong>–</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>im</strong> Erwachsenenalter“<br />

ahnungslose K<strong>in</strong>d dem Täter se<strong>in</strong> vertrauen, obwohl es die Situation<br />

natürlicherweise als beängstigend, unangenehm und schmerzhaft<br />

empf<strong>in</strong>det. „Selbst wenn <strong>der</strong> Täter die Zust<strong>im</strong>mung des Opfers<br />

e<strong>in</strong>holt, enthebt es ihn daher nicht <strong>der</strong> Strafwürdigkeit se<strong>in</strong>er<br />

Handlung“(Friedrich 1998 S. 13).<br />

Alle<strong>in</strong> <strong>der</strong> Täter trägt die Verantwortung für den sexuellen <strong>Mißbrauch</strong>.<br />

Ihm geht es um das Ausleben von Macht und Dom<strong>in</strong>anz, nicht um e<strong>in</strong>e<br />

sexuelle Beziehung. Viele <strong>der</strong> Täter mißbrauchen e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d und haben<br />

sexuellen Kontakt zu Frauen.<br />

Mancher <strong>Mißbrauch</strong>er wendet oft Monate o<strong>der</strong> gar Jahre auf, um das<br />

Vertrauen des K<strong>in</strong>des zu err<strong>in</strong>gen und e<strong>in</strong>e Gelegenheit zum <strong>Mißbrauch</strong><br />

herbeizuführen. Da K<strong>in</strong><strong>der</strong> von Natur aus zum Vertrauen neigen, s<strong>in</strong>d<br />

sie stark gefährdet. Es ist e<strong>in</strong> natürlicher Aspekt ihrer Entwicklung,<br />

dass K<strong>in</strong><strong>der</strong> Erwachsenen gefallen wollen. E<strong>in</strong> verführerischer<br />

Sexualtäter beutet dieses arglose und natürliche Vertrauen aus.<br />

Neben Gefühlen von Scham, Wut und Angst kommt den Opfern <strong>im</strong>mer<br />

wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gedanke: „Es hat mir gefallen, deshalb war es me<strong>in</strong>e<br />

Schuld. Ich muss gewollt haben, dass es geschieht. Ich b<strong>in</strong> genauso<br />

mitverantwortlich für den <strong>Mißbrauch</strong> wie <strong>der</strong> Täter“.<br />

Es kann jedoch nicht oft genug gesagt werden: Es s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Bei<br />

ihrer Unschuld und Unreife war es leicht für den Täter, sie zu<br />

manipulieren und zu steuern. KEIN KIND TRÄGT SCHULD AM<br />

SEXUELLEN MISSBRAUCH. Auch <strong>im</strong> jugendlichen Alter gibt es ke<strong>in</strong>e<br />

Ausreden hierfür: Ke<strong>in</strong> noch so kurzer M<strong>in</strong>irock und ke<strong>in</strong> noch so<br />

knappes T-Shirt ist e<strong>in</strong>e Rechtfertigung für e<strong>in</strong>en sexuellen Übergriff<br />

an M<strong>in</strong><strong>der</strong>jährigen. Je<strong>der</strong> erwachsene Mensch ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage se<strong>in</strong>e<br />

Sexualität dort auszuleben wo es angebracht ist und se<strong>in</strong> Verlangen zu<br />

steuern. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d dafür zu benutzen ist unverzeihlich.<br />

Es ist e<strong>in</strong> Irrglaube, dass sexueller <strong>Mißbrauch</strong> <strong>im</strong>mer von Männern an<br />

Mädchen begangen wird. Immer häufiger sprechen Männer darüber,<br />

von ihren Müttern o<strong>der</strong> sonstigen Familienmitglie<strong>der</strong>n mißbraucht<br />

worden zu se<strong>in</strong>. Frauen s<strong>in</strong>d weniger an <strong>Mißbrauch</strong> beteiligt, dennoch<br />

ist es e<strong>in</strong> Mythos zu glauben nur Männer s<strong>in</strong>d zu so etwas <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage.<br />

3. <strong>Auswirkungen</strong> sexuellen Missbrauchs<br />

3.1. Langzeitfolgen<br />

<strong>Sexueller</strong> <strong>Mißbrauch</strong> hat schwerwiegende Langzeitfolgen. Die Dauer<br />

des <strong>Mißbrauch</strong>s, se<strong>in</strong> Ausmaß, die Nähe des K<strong>in</strong>des zum Täter, die<br />

Familiendynamik, das Vorhandense<strong>in</strong> o<strong>der</strong> Nichtvorhandense<strong>in</strong> von<br />

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